Totentanz - Teil 2

  • Csaria sah zu dem Mäuseloch. Hoffentlich war da nichts andere als Mäuse dahinter. Sie drehte sich nach der neuen Frau um, die auf seltsame Art zu dem Herrn passte. Nachdem sich die ersten an der Tür versuchten, sagte sie. "Testen wir den Schlüssel." Sie ging zur Tür vor und probierte den Schlüssel ins Schloss zu stecken.

  • Asharai bezog derweil Stellung hinter Csaria, das Rapier in der Hand, falls das, was hinter der Tür wartete, unerfreulich werden sollte. Nur am Rande bemerkte sie dass Eintreffen einer weiteren Person. Eine Falte bildete sich zwischen ihren Brauen, während sie den Worten lauschte, die sie mit dem Rothaarigen tauschte. Nicht jedem schien der Ernst der Situation bewusst. Aber auch dies war nicht ihre Angelegenheit. Sie würde es schon früh genug am eigenen Leib erfahren.
    Also beschränkte sie ihre Aufmerksamkeit derweil lieber auf das, was die dunkelhaarige Frau tat.

  • Yareas Suche in dem Loch ist ohne jeglichen Erfolg. Ihr Arm würde auch mit Sicherheit nicht lang genug sein um bis ans Ende des kleinen Rattenwegs zu reichen. Derweil Csaria mit dem Schlüssel zugange ist und den Schlüssel ins Schloss steckt. Absolut mühelos lässt sich der Schlüssel im Schloss drehen. Im Inneren wird fast lautlos ein Mechanismus in Gang gesetzt, welcher selbst nach vielen Jahren immer noch wie am Schnürchen arbeitet und so funktioniert, wie sein Erbauer es geplant hatte. Ein Klacken von sich zurückziehenden Riegeln ist deutlich vernehmbar, etwas arbeitet auf der anderen Seite, irgendwo in der Wand, dann eine Bewegung, die Tür schwingt langsam nach innen auf, gibt den Weg frei in einen Gang, breit genug das drei Personen nebeneinander bequem gehen können. Aber der Gang ist nicht leer. Jemand oder etwas steht dort. Im Licht der Fackeln ist zu erkennen, dass es sich um eine humanoide Gestalt handelt, gekleidet in festlichem Wams, edlen Hosen, eleganten Stiefeln und einem passenden Hemd, alles in dunklem Rot des Weines gefärbt. Da wo der Kopf sich befindet, leuchten zwei hellblaue Schlitze in Augenhöhe. Dann gibt es einen Lichtblitz und der Gang ist leer. Nur in der Ferne verhallt ein eisiges Lachen...


    "Baaaald seid Ihr mein..."

  • Also entweder schätzten der rot- und die schwarzhaarige die Situation völlig falsch zu verstehen oder entsprechendes war bei dem Rest der Fall. Wobei letzteres Dianora selbst beträfe, was sie fast schon kategorisch ausschloss. Mit einer Fackel in der Hand bertrat sie mit den anderen den Gang. Flüchtig fragte sie sich wovon sich die ganzen Tiere hier wohl ernährten. Aber das war nicht ihr Spezialgebiet. Sollten sich andere darum den Kopf zerbrechen. Schon bald erreichten sie eine weitere Tür und wieder war jemand schnell dabei diese zu öffnen. Immerhin war ihr Gegenspieler kein Gnom, sonst hätten die Türen sicherlich die ein oder andere Überraschung bereitgehalten. Aufgrund ihrer Größe und dem Umstand, dass sie nicht in der ersten Reihe stand bekam sie wenig von der Gestalt mit, deutlich jedoch den Blitz und das Lachen. Es schüttelte sie leicht und sie murmelte "Und warum erst bald?"

  • Über die Neckereien, die sich hinter ihr abspielten, konnte Saniya nur den Kopf schütteln und die Augen in Richtung der Tunneldecke verdrehen. Hatten die beiden keine anderen Probleme außer irgendwelchen Getieren, die sich hier herum trieben? Doch darüber nachzudenken blieb Saniya kaum Zeit, denn die Tür konnte zwischenzeitlich geöffnet werden und jemand - oder vielmehr etwas - erschien in dem Gang vor ihnen. Saniya schauderte bei den Worten, welche immer noch in ihren Ohren nachhallten. Dann jedoch vernahm sie die Stimme der Gnomin. "Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, dass es nicht jetzt schon ist", gab Saniya leise von sich und trat ein paar Schritte in die Richtung, in welcher die unheimliche Gestalt soeben noch gestanden hatte, das Rapier an ihrer Seite jederzeit griffbereit.

  • "Ich auch, ich auch," entgegnete Dianora. Das Bild des Anwesens als großer Kochtopf und ihrer Gruppe als Speise, die darin garte, stahl sich ungebeten in ihren Kopf.

  • „Ganz reizend … aber man fragt sich, warum er sich überhaupt so unendlich viel Mühe macht.“


    Asharai murmelte die leisen Worte eher zu sich selbst, doch sie stellten keine wirkliche Frage dar. Es war offensichtlich, dass ihr Gastgeber gerne mit seinen Opfern spielte. Es war nicht zu ändern. Sie seufzte und zuckte die Schultern.


    „Nun gut, dann sollten wir uns wohl ansehen, wohin dieser Gang führt. Es hat wohl keinen Sinn, herumzustehen, bis unser lieblicher Gastgeber die Geduld verliert und uns holen kommt.“


    Mit diesen Worten sah sie sich den Gang genauer an, schloss dann die Augen, um vielleicht eine Spur ihres übernatürlichen Gastgebers zu spüren. Wenn er noch in der Nähe war, wäre es gut möglich, dass seine Präsenz noch in der Luft lag.

  • Arrrrghhhh“ röchelte Herr von Muesig. Das mit dem Schlüssel hätte er auch wissen können, bevor er sich hier zum Affen machte.


    …werter Name“ hörte er noch. „Ich? Mich? Och ja, Ihr habt bestimmt schon von meiner schönen und berühmten Schwester Alimea und mir gehört. Ich werde Herr von Muesig genannt und das ‚von‘ bedeutet mir sehr viel. Und Ihr heißet?“ mehr musste sie momentan nicht wissen. Und sie eingehend betrachtend, stellte er fest: diese Frau war an manchen Stellen von der Natur reichlicher beschenkt worden, aber an seine Schwester reichte sie generell nicht mal ansatzweise heran. Das verwunderte ihn nicht. Das tat nämlich sowieso niemand - an sie heranreichen. Er wäre jetzt gerne bei ihr anstatt in diesem zugigen, fremden, unheimlichen Gang.


    Hinter der Tür befand sich o Wunder, ein neue Gang. Den zu betreten vorerst niemand wagte. Eine Illusion oder was auch immer erschien und verschwand mit großem Getöse. Wer immer dafür verantwortlich war, er wusste die Sache zu inszenieren. Eigentlich fehlt nur mehr das Orchester, das die Szenen musikalisch unterlegte.


    Das eisige Lachen berührte ihn, aber zugeben würde er das nie und so hatte er nur eine obszöne Geste für den Verkünder dieser Drohung über und replizierte: „Wenn wir Dich kriegen schneiden wir Dir die Ei…Ohren ab, dann sind unser Deine Ohren. Sammelt Ihr auch Dämonenohren?“ fragte er seine neue Bekanntschaft. Er bereitet sich darauf vor den nächsten Gang zu betreten, ohne diese Handlung vorwegzunehmen.

  • Yarea zog ihren Arm unverrichteter Dinge wieder zurück. Mehr als Dreck, Moos und Steine hatte sie nicht gespürt. Also war es alles in allem ein ergebnisloses Unterfangen gewesen, dass ihr nur einen schmutzigen Arm einbrachte.


    Das kalte Lachen ihres Gastgebers liess sie schaudern und unwillkürlich bleckte sie die Zähne ein klein wenig. Dann trat sie hinter den anderen in den Gang, darauf bedacht ihren Dolch in Reichweite zu behalten.

  • Die hatten einen Schlüssel dabei. Höchst interessant. Gehört eine oder mehrere ihrer Begleiterinnen zu den Schauspielern? Wieso hielten sich hier nur Frauen auf? Von dem Rothaarigen mal abgesehen. Der sich nun endlich vorstellte.


    "Herr von Muesig, es ist mir ein Vergnügen und noch viel mehr eine Ehre Euch endlich persönlich kennenzulernen", schmeichelte Maida mit charmant rollendem R, obwohl sie über den Herrn bisher noch nicht einmal ein Gerücht vernommen hatte. "Mich nennt man Maida Ser'Afina, mit einer winzigen Pause nach dem vornehmen Ser."


    Womit sie andeuten wollte, dass der Adel der Cath'shyrr an der Sprechpause erkennbar war. Das war zwar schlichtweg gelogen, doch das wusste ein Herr von Muesig garantiert nicht. Er wirkte wie einer, der sich am meisten für sich selbst interessierte. Inzwischen war die Tür entriegelt und schwang in einen breiten Gang. Maida stellte sich auf die Zehenspitzen, um über die Drängler hinweg auf die neue Situation zu linsen. Kurz erblickte sie eine Gestalt, ehe ihr ein greller Blitz in die Augen stach. Mit einem Keuchen zuckte Maida zurück und rieb sich die schmerzenden Augen. Die eisige Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Die Härchen ihren Nackenfells richteten sich auf. Doch niemals, nicht bei allen Göttern, hätte sie das laut ausgesprochen.


    "Zugegeben, keine üble Inszenierung, aber der Lichteffekt war viel zu grell", maulte sie. "Doch es interessiert mich außerordentlich, wie er das mit dem Verschwinden gemacht hat. Ein Spiegeltrick, was meint ihr?", fragte sie mehr in die Runde als speziell an Herrn von Muesig gerichtet. Eine Weißhaarige mit ungewöhnlich langen Beinen fragte sich halblaut, warum sich der Kerl so viel Mühe machte. "Och, das ist leicht beantwortet. Er will uns an einen bestimmten Ort locken. Eine ungeschickt verborgene Falle. Die Frage ist viel mehr, was uns dort erwartet."


    Ein Menge Gold hoffentlich, fügte Maida in Gedanken hinzu. Noch eine Weißhaarige, eine Cath'shyrr diesmal, schob sich an ihr vorbei in den Gang. Eine Artgenossin! Doch die kam keine Notiz von ihr.


    "Dämonenohren?" Maida winkte mit der Hand ab, als wolle sie Fliegen verscheuchen. "Nein, ich sammle lieber Schmuck. Der sondert keinen so penetranten Geruch ab wie tote Körperteile."


    Da sie den Rock nun nicht mehr hochziehen brauchte - hier gab es zum Glück keine ekligen Viecher - hatte Maida eine Hand frei und hakte sich bei Herrn von Muesig unter. "Nun denn, Verehrtester, dann lasst uns das Geheimnis lüften. Vielleicht erwartet uns am Ende doch noch eine hochkarätige Inszenierung, ich meine, ein fulminantes Finale."

  • Das Gerede zweier passte sogar nicht zu ihrer schwierigen Situation. Die anderen gingen bereits wieder weiter. Sie steckte den Schlüssel ein. Und betrat dann ebenfalls den Gang. "Wir müssen eigentlich ins Gewölbe. Hoffentlich ist dieser Weg und die Drohung keine sinnlose Ablenkung." Csaria war wachsam und ihr Blick wanderte zwischen den Wänden und den Weg vor ihnen hin und her.

  • Der Gang ging weiter ins Innere des Gewölbes. Im Gegensatz zum vorigen, natürlicheren Teil, waren hier die Wände behauen wie es sich für ein anständiges Gebäude schickte. Ungeziefer jeglicher Art lief nicht herum. Keine Ratten, keine roten Spinnen, nichts dergleichen. Dafür hörten jetzt alle Anwesenden ein langgezogenes Stöhnen und Keuchen und schlurfende Schritte von Vorne. Und war da nicht noch etwas? Ja ein eigenartiger Geruch, süßlich, eklig, mit dem typisch metallenen Beigeschmack den Blut sein Eigen nannte und dazu jetzt auch schmatzende Geräusche. Reissen von Fleisch, schmatzendes Kauen und wieder dieses Stöhnen.


    "Weiche Kreatur, weiche im Namen Eriadnes, ich verban...Uuuuuaah." Jemand fiel zu Boden, ein lautes Heulen ertönte, dann Stille. Nichts mehr zu hören, nichts mehr zu riechen vom eben noch wahrgenommen Blut. Alles friedlich und sauber, so als ob nichts gewesen sei. Es schien als ob jemand oder etwas mit den Sinneswahrnehmungen der Gruppe zu spielen aber wer oder was?


    Asharai
    Deine übernatürlichen Sinne schlagen dermaßen stark aus, dass Du fast Kopfschmerzen bekommst. Eine geisterhafte Präsenz ist in der Nähe und mindestens ein Dutzend weitere Geister scheinen sich in den Räumlichkeiten herum zu treiben.

  • Er hätte es gerne hinausgeschrien: „Ich fühl mich sauunwohl, hier in diesem Ge-Gänge.“ Dieser grelle Blitz, die Worte, dieser bestialische Geruch…das alles hob seine Stimme nicht. Auch wenn diese, wie hatte sie gesagt, hieß sie? Maida, den Rest hatte er sich geweigert zu merken, auch wenn sie hervorgehoben hatte, adelig zu sein. Das war ganz sicher ein Pluspunkt neben ihren körperlichen Vorzügen. Aber das war jetzt nebensächlich, vielleicht, wenn sie sich in einer anderen Situation wiederfänden, einem Ball, einer Reitstunde vielleicht, könnte er mehr Interesse zeigen. Hier war das unangebracht, zumal er sich sowieso dachte, dass ihre Unterhaltung nicht unbeachtet blieb, na ja, er hielt von den übrigen Tussen rein gar nichts und vielleicht spürten sie das auch. Konnte ihn vollkommen kalt lassen.
    Sie hatte die Inszenierung bemängelt. Wie niedlich, so wie man einen Theaterabend rezensiert. Was Herrn von Muesig noch zusätzlich arg verwirrte, er musste das unbedingt herausbringen: „Hey, Du Maida Ser‘, ich habe da mal ein Frage: Warum seid ihr Weiber hier so unaufgeregt? Ich weiß, wenn Euresgleichen nur die Spitze von einem Mäsuseschwänzchen erspäht zu haben glaubt, gibt es ein Remmidemmi und Gekreische, wie wenn die Welt vorm Untergang stünde. Und hier, wo wir es mit echt ekeligen Zeugs zu tun haben? Kein Laut, kein Mucks, keine Ohnmachtsanfälle. Von niemanden. Alle tapfer und mutig bis in die Haarspitzen. Ich glaube ja, man hat Euch aufgeputscht mit, was weiß ich.


    Statt einer befriedigenden Antwort hakte sich Maid kess bei ihm ein und bevor er noch protestieren konnte, wollte er überhaupt?, erzählte ihm Maida etwas über einige Dutzend Ratten, die herumfiepen und ein leises, entferntes röchelndes Stöhnen“ Viel anfangen konnte er damit noch nicht und ersuchte, ob es nicht ein wenig genauer ginge. Es war kein Zufall, dass er seinen Degen sucht, ob er auch noch zur Verfügung stünde. So wie er die Lage sah, konnte er ihn jeden Moment brauchen. Das letzte was er noch für Maida tun konnte, sie auch vorbereiten. „Wenn Du eine Waffe hast, dann mache sie bereit, ich fürchte, wir werden sie eher bälder als bald brauchen.

  • Sie hatte es befürchtet! Herr von Muesig sprach sie darauf an, warum keines der anwesenden Frauenzimmer bei dem nämlichen Viehzeugs sprich Asseln, Spinnen, Tausendfüßlern und was bei Minaril sonst noch für Insekten einen Kreischanfall bekommen hatte. Gute Frage. Was sie selbst betraf: Es war der denkbar ungeeignetste Augenblick sich als abgebrühte Spionin zu erkennen zu geben.


    "Mag sein, dass es daran liegt...", flüsterte Maida dem Herrn ins Ohr. "...dass die anwesenden Damen glauben, dies wäre auch nur Schauspiel. Aber ich garantiere Euch, das Gekrabbel war echt, deshalb habe ich es mir ja mit der Fackel vom Leib gehalten. Da fällt mir ein, habt Ihr den Tausendfüßler von Eurer Schulter...?"


    Maidas Kreischen gellte einen Augenblick später durch die Gänge, dass dem Herrn von Muesig die Ohren klingelten. Ruckartig riss sie sich von dem Rothaarigen los und schnippte mit spitzen Fingern das Insekt von seiner Schulter. Da hatte sie ihn extra darauf hingewiesen. Doch die Leute hörten einem heutzutage ja nicht mehr zu. So, diese Demonstration sollte genügen um den Herrn in seiner Meinung über Frauen zu bekräftigen.


    "Verzeihung." Maida lächelte verlegen und schutzbedürftig. Um sogleich ein weiteres Mal zu erschrecken. "Eine Waffe! Du liebe Güte, was sollte ich mit einer Waffe? Außer Ihr zählt Haarnadeln dazu, damit könnte ich allerdings dienen."


    Das entfernte Stöhnen, das sie bereits zuvor vernommen hatte, wurde lauter, begleitet von einem unappetitlichen Schmatzen. Nein, kein Schmatzen, eher ein Schlurfen. Und wieder der Gestank nach Blut. Stärker diesmal als in der Waffenkammer. Ein weiteres Mal korrigierte sie sich. Und ob da jemand schmatzte! Wie eklig. Wer dachte sich solche Aufführungen aus? Nicht, dass sie wegen ein bisschen Blut in Ohnmacht fiel... aber die ganze Sache wurde allmählich unheimlich. Maida schüttelte sich innerlich. Dem Geschrei nach zu urteilen starb gerade jemand sieben Tode. Doch nur einen Wimpernschlag später: Stille. Kein Geräusch, kein Geruch, nichts! Also doch eine Theateraufführung? Wenn ja, war sie grottenschlecht. Jetzt war die ganze Spannung weg.


    Maida schnaubte. Unauffällig sah sie sich nach irgendwelchen Spuren um. Doch da war nichts. Alles blitze blank. Worauf sie extra hinwies.


    "Schon eigenartig. Das ganze Haus strotzt vor Schmutz. Und hier, nicht ein Fitzelchen Staub. Offenbar wagt sich das Dienstpersonal nicht über den Gang mit den Tierchen hinaus. Bestimmt alles Frauen."


    Verschmitzt zwinkerte sie Herrn von Muesig zu und lächelte breit, vermied es jedoch ihre spitzen Eckzähne zu entblößen. Noch wusste sie nicht, was dieser Adelige von ihrer Rasse hielt.

  • Stöhnend fuhr Asharais Hand an ihre Stirn. In diesem Gemäuer musste es vor übernatürlichen Kreaturen wimmeln, anders waren die heftigen Impulse nicht zu erklären, die durch sie hindurchströmten und ihre Schläfen zum Pochen brachten. Mühsam öffnete sie die Augen und sah sich um, nur um von einem Schrei aufgeschreckt zu werden, der durch den Raum gellte.
    Blitzartig fuhr sie zu dessen Quelle herum, sah gerade noch, wie der Neuzugang ein Insekt von der Schulter des Adeligen schnippte.


    „Seid Ihr verrückt geworden, wegen einer solchen Kleinigkeit zu schreien, als ob Euch jemand die Haut abzieht? Auf diese Art und Weise könnt Ihr sicher sein, dass Euch dies früher oder später tatsächlich widerfährt!“


    Der pochende Schmerz ließ die Tua’Tanai ungeduldig werden. Sie war eindeutig gereizt, nein, überreizt von den Dingen, die sich hier abspielten. Eine zimperliche Adelige fehlte dabei gerade noch.
    Da erklang eine neue Stimme. Widerliche Geräusche drangen an ihr Ohr, dann, plötzlich, nichts als Stille. Eine Täuschung? Hatte der alte Mann nicht von einem Eriadne Priester erzählt, der hier leben sollte? Wenn es so war, hoffte sie, dass es tatsächlich nicht mehr als eine Illusion war.


    Sie sah sich um, versuchte zu ergründen, wohin der Gang führte.

  • Csaria schüttelte den Kopf. Vielleicht hätten die beiden zurückbleiben sollen.
    "Wo führt der Gang nur hin?" Mit ruhigen Schritten ging sie weiter, passte aber genau auf, wo sie hintrat.
    "Ich hoffe, dass es nicht echt war. Aber jemand spielt mit uns."

  • Der Gang führte weiter bis er vor einer Treppe endete die etwa vier Schritt nach Oben ging, wo sie vor einer geöffneten Tür endete. Schritte näherten sich der Tür und dann erschien ein wahrer Bär von einem Manne im Türrahmen. Dunkelbraune Augen schauten der Gruppe freundlich entgegen. Das Gesicht war das eines stattlichen Mannes, der Ende 40 sein mußte. Sein Körper schien muskulös zu sein, jedenfalls konnte man das aufgrund des massigen aber nicht dicken Körpers der unter einer edlen Kutte verborgen war, vermuten. Sein Kopf war kahl, das Gesicht aber dafür umso mehr mit Haarwuchs in Form eines silbernen, wildgewucherten Bartes gesegnet. In seiner rechten Hand hielt er ein leuchtendes Symbol, welches zu pulsieren schien. "Kommt hoch, hier Oben können sie nicht hinein. Sie fürchten mich."

  • "Vielleicht solltet Ihr Euch ein paar Notizen machen, um unserem Gastgeber eine fundierte Beschwerde zukommen zu lassen," wandte die Gnomin sich in scheinbar ernstem Ton an die beiden, die entweder nicht kapierten was die Situation wirklich war oder es vielleicht als einzige durchschauten. Langsam trottete sie mit der Gruppe mit und wünschte sich sie wäre nie dieser Einladung gefolgt, sondern friedlich in ihrer Werkstatt geblieben. Nach einer Weile führte der Gang zu einer Treppe. Dianora war sich nicht sicher, ob sie das für ein gutes oder ein schlechtes Zeichen halten sollte, doch bevor sie noch lange darüber nachgrübeln konnte erschien der Mann in der Tür. Kurzentschlossen entschied sie dem Mann erstmal zu vertrauen und trat schnell auf die Treppe zu.

  • Ob des Vorschlags der Gnomin an die beiden, eine Beschwerde an den Gastgeber zu schreiben, musste Saniya schmunzeln. "Nachher machen sie das tatsächlich noch". Doch dann trat ein Bär von einem Mann durch die Tür am anderen Ende des Ganges und Saniya hielt kurz inne. Dann tat sie es der Gnomin gleich und betrat ebenfalls die Treppe. "Warum fürchten sie Euch?", wandte sie sich geradeheraus an den Kerl, dann nickte sie mit dem Kopf in Richtung des leuchtenden Symbols in seiner rechten Hand. "Hat es etwas damit zu tun?"

  • "Kleinigkeit?", empörte sich Maida, als die weißhaarige Tua'Tanai sie ansprach. "Habt Ihr dieses monströse Krabbeltier gesehen? Pfff, Kleinigkeit. Wer sollte uns hier schon die Haut abziehen? Ist ja niemand hier. Mieser Service, Keine Bedienung weit und breit."


    Die dunkelhaarige Gnomin hatte als einzige einen hervorragenden Vorschlag zu bieten. "Eine Beschwerde, allerdings. Die wird gesalzen sein, darauf verlasst Euch."


    Sie latschten immer weiter, bis zum Ende des Ganges, und blieben am Fuß einer kurzen Treppe stehen. Dort oben erschien ein staatlicher Mann im besten Alter. Seine Kutte deutete auf einen Prediger hin. Mehr als seine Worte interessierte Maida das pulsierende Artefakt. Da sie weniger vertrauensselig war als die anderen, kniff sie misstrauisch die Augen zusammen und blieb vorerst zurück. Erst wollte sie sehen, was passierte. Eine weitere Cath'shyrr, auch weißhaarig doch mit blauem Halsband, fiel ihr auf. Während diese die Frage nach dem Warum stellte, fragte Maida gekonnt schüchtern: "WER fürchtet Euch? Wieso sollten diese wer auch immer keine Treppen steigen können?"


    Ihr sanfter Blick und ein bezauberndes Lächeln flirteten mit dem Fremden.


    "Wer ist der Kuttenträger, was denkt Ihr?", flüsterte sie dem Herrn von Muesig ins Ohr.

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