Wärme

  • Dadane betrat das Korallenriff um sich ein wenig aufzuwärmen und das ein oder andere Getränk durch ihre Kehle laufen zu lassen, ausserdem war sie mit ihrer Bleibe nicht so zufrieden und vielleicht konnte man hier etwas besseres finden. Als sie den Schankraum betrat, mußte sie mit offenem Mund vor Staunen stehenbleiben. So viele verschiedene Rasse auf einen Schlag hatte sie in Ihrem Leben noch nicht gesehen. Edelelfen, Menschen, ein Zwerg konnte sie erkennen, Nymphen sie machte langsam eine Schritt vor und zwängte sich durch die Menge. Sie kam an einem Tisch vorbei, an dem zwei Frauen saßen und miteinander sprachen, zwei Plätze waren jedoch noch frei.


    "Tschuldigt, ist da noch 'n Platz frei, oder muß ich weitersuchen? Ich bin neu hier müßt ihr wissen. Dadane ist mein Name."


    Dadane hielt Zalida und Shizar die Hand hin und lächelte sie mit ihren weißen Zähnen durch ihren Bart offen an.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

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  • "Hier?" Zalida sah Shizar fragend an.


    "Wenn ihr mit "hier" hier im Korallenriff meint - doch, derzeit fühle ich mich wohl. Sollte euer "hier" sich aber auf diese Insel beziehen, so muß ich euch recht geben.."


    Zalidas Augen funkelten und ihr Blick war in eine unbestimmte Ferne gerichtet. "Ashaironi sind nunmal nicht geboren um unter dem Meer zu leben. Hier ist es viel zu.. kalt.. und was Elfen angeht.."


    Die Ashaironi hielt mitten im Satz inne, als eine Zwergenfrau den Tisch betrat. Die Dunkelhaarige hielt es nicht für nötig, der jungen Frau die Hand zu geben, musterte sie jedoch von oben bis unten.


    ".. gibt es wohl allerlei Getier hier unten, was ihnen die Hand reichen kann..." beendete die Ashaironi ihren Satz ohne weiter auf die Zwergin einzugehen. Eine Zwergin mit Bart sah man hier unten äußerst selten. Wahrscheinlich kam die Frau aus irgendeiner Provinz von der Oberfläche, wo man nichts um Mode gab.

  • Dadane merkte, dass von der anderen Seite wohl niemand ihre Hand ergreifen würde. also schloss sie diese und zog sie zurück.
    "Dann ist hier wohl kein Platz frei für mich?" sagte sie kalt.
    Ihr Lächeln hatte einen riss bekommen und verschwand. Resignation und Wut machten sich in ihr breit.
    "Wen schimpft ihr hier Getier. Das is ja wohl die Höhe. Ich hab nett gefragt ob ich hier noch ein Platz finde, reiche ihr meine Hand zum Gruß und Frau Großstadt mit ihrer konspirativen Freundin hier hält es noch nicht mal für nötig mir ein einfaches 'leider besetzt' zu erwiedern. Oh nein, sie nennt jemand Wildfremden Getier. Seht euch mal an bevor ihr über andere Urteilt, Tussi!"
    So, ihrer Wut war ein wenig Luft gemacht. Die Lautstärke hatte sich während der Tirade so erhöht, das wahrscheinlich der halbe Schankraum Die Abfuhr mitbekommen hatte.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Shizars Gesicht zeigte keine Regung - weder bei der Beleidigung des Volkes, dem sie sich zugehörig fühlte, noch bei dem Auftritt der wild gewordenen Zwergenfrau. Man konnte weder erkennen, ob sie amüsiert war, noch ob irgendetwas sie in Wut versetzte. So sparte sie sich also eine Antwort auf die Worte der Ashaironi - sie wäre in der merkwürdigen Tirade dieses... weiblichen...? Wesens ohnehin nicht mehr hörbar gewesen und begnügte sich damit, diese mit einer hochgezogenen Braue zu mustern.


    Dandara regte sich auf Shizars Schulter und ließ ein aufgebrachtes Seufzen vernehmen - die Schattenfee hasste alles was über die Maßen laut war und Shizar ließ ein leises "Shhh..." vernehmen, um das Wesen zu beruhigen. Es war bei dieser Lautstärke ohnehin nicht zu verstehen. Dennoch konnte Shizar es nicht verhindern, daß die kleine, in schwarzes Leder gewandete Schattenfee mit ihren Fledermausflügelchen auf ihrer Schulter sichtbar wurde und es sich - äußerlich vollkommen entspannt - auf dieser bequem machte.


    Lediglich das 'konspirative Freundin' rang der Halb-Ashaironi ein amüsiertes Lächeln ab und sie drehte den Kopf ein wenig zur Seite, um der Fee einen wissenden, jedoch für andere vollkommen undeutbaren Blick zu senden. Als die Zwergin endlich schwieg, öffneten sich die blassen Lippen der Schattenmagierin und ihre stets gelangweilt wirkende Stimme schnitt durch die im Gasthaus entstandene Stille.


    "Konspirativ...! Hast Du das gehört, Dandara? Nein, wirklich - diese Zwergenfrau muß ausgesprochen scharfsinnig sein, wenn sie solcherlei gleich auf den ersten Blick erkennt. Tatsächlich - wir planten gerade den Fürsten der Stadt zu stürzen - wie gut, daß ihr dies gleich herausgefunden habt."


    Der winzige Kopf der Schattenfee nickte zustimmend und ihre erstaunlich kräftige Stimme schloß sich der Magierin an - weniger emotionslos, aber mit einem durchaus trocken wirkenden Beigeschmack.


    "Ein wundervolles Kompliment... und so überaus treffend. Ich wüsste nur gerne, warum sie sich dann in unser konspiratives Treffen einmischt..."

  • Zalida tat es der Edelelfe gleich und hob auf die Reaktion der Zwergin hin nur eine Augenbraue. Dann verzog sie den Mund zu einem spöttelnden Lächeln, was ihre spitzen Zähne sehr gut zur Geltung brachte und zischte ein leises "Bauerntrampel" in Dadanes Richtung, bevor sie innehielt und Shizars Spott lauschte.


    Den Fürsten der Stadt zu stürzen, nun scheinbar hatte diese Elfe einen sehr seltsamen Sinn für Humor, den die Ashaironi interessanterweise durchaus wohlwollend war nahm.
    Ihr Blick wanderte weiter zu der Zwergenfrau, interessiert ob diese sich noch auf eine weitere diskussion einlassen würde, oder nun das Weite suchte.

  • "Grmpf!"


    "Ich hätte gerne eine Entschuldigung, dann werdet ihr auch von mir eine bekommen und dann trinken wir was. Was haltet ihr davon? Wir hatten einen falschen Start!"


    Sie zog sich den Stuhl zurecht setzte sich vor Zalida und Shizar an den Tisch und machte dem Wirt ein Zeichen Drei Getränke zu bringen.


    "Ihr seid echt, das hab ich von anfang an gesehen. Hah",sie lachte in sich hinein,"den Fürsten ermorden. Hah, hah!" sie konnte nun das Lachen nicht mehr zurückhalten, lachte ein oder zwei Minuten und drehte sich dann wieder zu ihren unfreiwilligen Tischnachbarn um.
    "Und mit wem habe ich die Ehre auf eurer Schulter?"

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  • Nun, eines musste man dieser bärtigen Zwergin schon lassen - sie war durchaus unerschrocken und ließ sich nicht sonderlich einfach von ihrem Vorhaben abbringen. Eine schwarze Braue hob sich in dem sparsamen Versuch eine gewisse Emotion zum Ausdruck zu bringen empor und Shizar besah sich das seltsame Geschöpf ein wenig näher, nur um dann die wenig begeisterte Zalida mit ihrem Blick zu streifen. Nein, sie wirkte keineswegs, als ob sie sich bei der Zwergin entschuldigen würde.
    Dandara hatte unterdessen weniger Hemmungen. Die Schattenfee musterte die Zwergenfrau eingehend und beugte sich dann auf Shizars Schulter vor, um auch keinen Zweifel an ihrer Musterung zu lassen. Wenn sie eines wirklich hasste - neben der Tatsache, daß Feen so schwer an die menschlichen Schönlinge dieser Stadt herankamen - dann war es die Ignoranz der größeren Lebewesen, die einer Fee nicht zubilligen wollten, für sich selbst zu sprechen.
    So blieb ihr Tonfall auch nicht ohne diese gewisse Spur von Eis in der Stimme, die einer Valisar alle Ehre gemacht hätte.


    ""Mein Name ist Dandara - und wenn ihr nicht vorsichtig seid, dann sorge ich dafür, daß euer hübscher Bart in Flammen aufgeht."

  • "ho, ruhig. Ich werde mich bestimmt mit niemandem einlassen, den ich erstens nicht zu fassen bekomme, ob seiner Geschwindigkeit und der mir zweitens haushoch überlegen ist! Es ist mir eine Ehre Dandara!"
    Ein entwaffnendes Grinsen erschien wieder im Bart und gab den Blick auf blendend weiße, ebenmäßige Zähne frei, die man nicht hinter dem Bart erwartet hätte.
    "Wie ich schon sagte, ich bin Dadane und sehr erfreut dich kennen zu lernen."

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  • Da setzte sich dieses bärtige Etwas doch tatsächlich zu ihnen! Zalida rollte die Augen. Sie hatte einen gemütlichen Abend gewollt. Ein Gläschen Wein, ein warmes Feuer.. ja, auch der ein oder anderen Bekanntschaft wäre sie mit Sicherheit nicht abgeneigt gewesen. Jetzt aber sah sie das ganze plötzlich etwas anders.
    Wie hatte sie so dumm sein können und geglaubt, dass sie jemanden fänd, mit dem man sich unterhalten könnte? Elfen! Und nicht nur das, Zwerge! Hier unten gab es einfach niemanden, der ihr das Wasser reichen konnte...


    Wobei die Fee, die sich jetzt auf Shizars Schultern zu erkennen gab durchaus Zalidas Interesse auf sich zog. War die Elfe vor ihr also eine Magierin? Nun, vielleicht ließe sich dann wenigstens eine Geschäftsbeziehung aus diesem Abend ziehen. Magier hatten an Giften und Zutaten oftmals ein viel größeres Interesse als normale Bürger.


    Aber jetzt war noch die Zwergin da. Zalida nahm einen weiteren tiefen Schluck ihres Weines und bestellte gleich ein neues Glas nach. Dann sah sie die Zwergin bissig an.


    "Seid uns gegrüßt, Dadaaaane.." sprach die Ashaironi langsam. "Sagt, was bewegt euch dazu, euch an unseren Tisch zu setzen und nicht die Gesellschaft eures gleiches zu suchen?"
    Mit einem kurzen Nicken deutete sie in Richtung Tordek.

  • "Wenn ich hierher gekommen wäre um unter meinesgleichen zu bleiben, so hätte ich auch zuhause bleiben können. Ihr könnt meinen Namen auch gerne so aussprechen, wie er ausgesprochen wird. Im übrigen warte ich noch auf eine Entschuldigung."
    Sie Warf Zalida einen eiskalten Blick zu. Jetzt saß sie hier, hatte angeboten, die anfänglichen Differenzen zu vergessen und würde nur weil ihr Angebot abgelehnt wurde nicht von sich aus gehen. erst wenn beide Frauen definitiv sagten, sie solle gehen würde sie sich fügen.
    "Außerdem seid ihr als Tischnachbarn viel interessanter, der Zwerg wird irgendwann beginnen von sich zu erzählen und was für ein toller Kerl er doch ist, zumindest haben das bisher alle gemacht. Also, seid ihr erstens nicht von meiner Rasse und zweitens werdet ihr sehr wahrscheinlich nicht damit anfangen zu prahlen wie toll ihr seid."

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  • Ein wenig besänftigt lehnte sich Dandara auf Shizars Schulter zurück, doch sie bemühte sich nicht zu verbergen, daß es in ihren Augen noch immer gefährlich funkelte. Shizar wirkte unterdessen leicht gelangweilt und folgte der Richtung in die Zalida nickte mit den Augen, nur um dort noch einmal die erste Quelle ihres Unmutes vorzufinden. Tatsächlich hinderte die Zwergin Shizar daran, mehr über die Ashaironi zu erfahren, denn es war kaum zu vermuten, daß diese nun einen fröhlichen Plausch beginnen würde.
    Sie seufzte leise und lehnte sich dann ebenfalls auf ihrem Stuhl zurück, um die Zwergenfrau noch ein weiteres Mal einer intensiven Musterung zu entgehen.


    "Und was bringt euch auf die Idee, daß wir - während unseres konspirativen Treffens - tatsächlich Gesellschaft gewünscht haben und gerne als Quelle eures Interesses dienen? Ich verstehe durchaus euren Forschungsdrang... aber ich bin so schrecklich ungerne das Ziel von derlei Dingen, wie ihr sicher versteht..."


    Shizars Stimme klang süßlich, war jedoch deutlich von ihrem Sarkasmus gefärbt. Ein Lächeln das niemals ihre Augen erreichte spielte über ihre Lippen und ließ für einen Moment einen ungeschützten Blick auf ihre beiden etwas zu spitzen Zähne zu, die für eine Elfe ein klein wenig zu lang waren.

  • "Oh ganz einfach, als ich fragte, ob denn noch ein Platz frei wäre habt ihr beschlossen, mich zu beleidigen. Das hat mich darauf gebracht, das ihr Gesellschaft sucht, die sich nicht direkt ins Bockshorn jagen lässt."
    Dadanes Augen blitzten ebenso spöttisch zurück, der Ring war freigegeben und sie freute sich auf ein wenig verbalen Schlagabtausch. Sie hatte sehr wohl gesehen, das beide Gegenüber recht spitze Eckzähne hatten, das machte die Sache noch interessanter, welch Blut wohl in ihren adern floss? Tja, Dadane verlegte sich darauf, ihren starken Charakter an diesem Tisch, der schon mit zwei Frauen desselben Typs besetzt war, herauszuspielen. Sie sah also noch eine Chance, vielleicht doch an diesem Tisch sitzen bleiben zu können und sich mit den beiden zu unterhalten. Sie mußte es nur schaffen sich über die Messlatte zu heben, die die beiden ansetzten, das wurde nicht einfach...

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    2 Mal editiert, zuletzt von Dadane Thorgrimskind ()

  • Erneut öffnete sich die Türe, und herein trat eine Frau mit hellgrünen Katzenaugen und wirklich seltsamen Haaren - sie waren schwarzm, aber mit blonden Strähnen durchzogen, oder auch umgekehrt. Damit nicht genug - sie war in recht auffällige, enge Lederkleidung gewandet, ärmelloses Hemd und Hüfthose, beides schwarz und mit Stickereien aufwendig verziert, und sie bewegte sich mit der geschmeidigen Eleganz einer Raubkatze - wie es eigentlich keinem Zweibeiner möglich sein sollte. Die Fremde blieb einen Moment in der Tür stehen, bis sie sicher sein konnte, dass wenigstens ein paar Blicke auf ihr ruhten und sie selbst sich einen Überblick verschafft hatte. Dann lächelte sie auf einmal und entblößte dabei etwas zu lang und spitz geratene Eckzähne. Mit einem Schwung warf sie ihr Haar zurück, ging zum Thresen und bestellte ein Met. Mit dem Becher in der hand sah sie sich erneut um. Es war recht voll... viel Platz blieb nicht mehr. Doch an einem Tisch waren bisher nur drei Leute, und diese stellten auch noch eine interessante Mischung dar - eine Zwergin, dem Aussehen nach vom Lande und der Mode Nir'Alenars eindeutig hinterher, eine Elfe und eine... Ashaironi!


    Ayala entblößte die Eckzähne erneut, jedoch diesmal nicht zu einem Lächeln. Ein leises Fauchen kam aus ihrer Kehle. Dass sie ausgerechnet hier auf eine Ashaironi treffen musste! Dabei war sie ins Korallenriff gekommen, um gemütlich etwas zu trinken und vielleicht angenehme Gesellschaft für den Abend zu finden. Doch nun sah es nach dem Gegenteil aus.

  • Von einem Augenblick zum nächsten änderte sich die Situation. Zwei bullige Männer, vom Aussehen eher nicht zur normalen Kundschaft des Korallenriff passend, drängten sich rücksichtslos an der gerade eingetretenen Frau vorbei. "Heh Kleine, du stehst im Weg", meinte der rechte kerl. Ein wahrer Hüne von Mann. Seine Oberarme lagen frei und ihr Umfang entsprach schon eher den Oberschenkeln eines kräftigen Mannes. Der linke Hüne war nicht minder körperlich ausgestattet, machte aber im Gegensatz zu seinem Kumpanen nicht einen so dummen Eindruck. Ohne eine Antwort abzuwarten, gingen sie weiter, zielstrebig auf einen besetzten Tisch zu, an dem ein junges Päärchen sass, dass bis vor wenigen Augenblicken noch verliebt herumgeturtelt hatte.


    Die beiden bauten sich bedrohlich vor dem Tisch auf. "Landoire, Du schuldest uns noch Geld. Glückspiel ist eine schöne Sache aber Schulden nicht bezahlen, kann äußerst schmerzhaft ein. Diraas will sein Geld wieder, welches Du ihm schuldest. Also was ist Dir lieber? Zahlst Du oder sollen wir zählen, wieviele Knochen wir Dir brechen können?"


    Der Angesprochene schluckte sichtbar. Verängstigt guckte er drein.


    "Ich...ähm...ich habe...das Geld nicht. Aber ich werd bezahlen, dass schwöre ich. Sagt Diraas, er kriegt sein Geld. Morgen bringe ich es ihm. Ganz sicher."


    Die beiden Schläger schauten sich kurz um. Niemand schien ernsthaft mit ihnen Streit beginnen zu wollen. Manchmal hatte eine Körpergröße von annhähernd zwei Metern wohl auch Vorteile. Dann begannensie lauthals zu lachen...

  • Gerade wollte Shizar die Lippen öffnen, um Dadane noch eine weitere Frage zu stellen, als ein anderes Geschehen im Korallenriff ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Ihre dunklen Brauen zogen sich für einen Augenblick über der Nase zusammen - es war keineswegs gewöhnlich, daß solcherlei Ärger im Korallenriff angefangen wurde, da dieses Gasthaus doch einen deutlich höheren Standard besaß als jene, in denen Ärger an der Tagesordnung war.
    Fenir schien noch nichts bemerkt zu haben - was auch schlecht möglich war, da er sich momentan nicht in dem Gastraum befand. Ergeben seufzend blickte Shizar zu Dandara empor, die ihrerseits ein Nicken sandte.
    Mehr brauchte es nicht zwischen der Halb-Ashaironi und ihrer Fee - auch wenn sie oft Auseinandersetzungen hatten, so verstanden sie sich dennoch blind, wenn es darauf ankam. Ihre Bindung stand über solchen Dingen und war ebenso fest wie die Bindung zwischen anderen Magiern und ihren Feen.
    Und wenn es nun eben Ärger geben sollte, dann sollte es so sein - dieser Abend verlief ganz und gar nicht so, wie Shizar es sich vorgestellt hatte, aber sei's drum - man musste nur auf alles vorbereitet sein.

  • Ayalas Pupillen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen, als der eine Kerl sie erst grob beiseite drängte, wobei sie ihren Met über ihre Lederhose kleckerte, und einen nicht allzu wehrhaften jungen Mann bedrängte. Wieder kam dieses leise Fauchen aus ihrer Kehle. Nun, wer Spielschulden machte, war in der Regel selbst nicht unschuldig an seiner Misere, aber meistens waren es doch arme Schlucker, die von Profis ausgenommen wurden. Und wer sich solche Schlägertypen leisten konnte, war bestimmt ein Profi. Vielleicht war es mal wieder gut, dass sie es sich zur Regel gemacht hatte, nicht ohne ihren Säbel irgendwo hinzugehen, selbst wenn sie nur eine Kneipe besuchen wollte. Denn früher oder später, das wusste sie, würde sie sich einmischen. Ayala seufze. Nun gut, würde sie es schnell hinter sich bringen.


    Mit einem aufreizenden Hüftschwung ging sie auf das Pärchen und die beiden Kerle zu, und strich sich mit einer eleganten Bewegung die Haare aus dem Gesicht. In einem Schritt Entfernung blieb sie stehen. Mit einem Raubtierlächeln, das deutlich ihre spitzen Eckzähne zeigte, wandte sie sich an den jungen Mann. "Spielschulden?", schnurrte sie, und ihre Stimme klang samtig und ein kleines bisschen tiefer, als es bei Frauen normal war. "Tststs... Ihr solltet wirklich vorsichtiger sein, als Euch mit professionellen Betrügern einzulassen. Seht, was es Euch einbringt. Aber ganz gewiss...", damit wandte sie sich an den einen der Schläger, den, der sie geschupst hatte, "gewährt Diraas den Tag Aufschub, oder nicht? Ich bin ganz sicher, dass er es sich eher leisten kann als dieser amre Schlucker hier, sich die Knochen brechen zu lassen." Ihr Lächeln wurde noch süßer. "Und es wäre auch kein schöner Anblick... ich kann sowas einfach nicht ertragen."


    Wahrscheinlich hatte sie sich grade damit in Teufels Küche gebracht. Aber wohlüberlegtes Handeln gehörte einfach nicht zu Ayalas Stärke - es kam ziemlich oft vor, dass sie ihre Impulsivität hinterher bereute. Jetzt musste sie hoffen, dass diese Schläger wie Viele ihrer Gewichtsklasse sich zu sehr auf ihre Kraft verließen und sie wegen ihrer viel größeren Schnelligkeit und Gewandtheit wenigstens den Hauch einer Chance hatte. Aber sie wusste ganz genau, dass sie niemals tatenlos zugesehen hätte, wie ein Wehrloser zusamengeschlagen wurde, also... Ärger war so oder so unvermeidlich gewesen.

  • Die zwei Schläger schauten sich fragend an, als sich Ayala einfach so einmischte. Dann drehte sich der vielleicht zweii oder drei Zentimeter kleinere der Zwei um. Seine Augen schauten kalt wie das Eis der Gletscher auf der Oberwelt. Etwas in Ayala sagte ihr, dass dieser definitiv der intelligentere der zwei Schläger war und seine Haltung deutete daraufhin, dass sie einen ausgebildeten Kämpfer der üblen Sorte vor sich hatte. Der andere Hüne war nur groß und stark, kein wirklicher Gegner dank ihrer natürlichen Reflexe aber bei dem anderen bimmelten ihre Alarmglocken innerlich.


    "Was geht es Dich an? Geh wieder zurück und habe einen schönen Abend. Du weißt nicht, was genau geschehen ist. Dieser unschuldige Jüngling ist zufälligerweise ein kleiner Gauner, der mit Trickbetrügereien und Falschspiel sein Dasein fristet. Er hat sich Geld geliehen, vor über einem Monat, und er sollte schon vor zwei Wochen bezahlen. Das tat er aber nicht. Irgendwann reicht es. Also ziehe Deines Weges. Es würde mir leid tun, solch einen schönen Körper zu verletzen."


    Seine Ausdrucksweise paßte sogar nicht in das Bild eines Schlägers im Gegensatz zu seinem Mitstreiter, der ein dümmliches Grinsen auf den Lippen hatte.

  • Ayala hatte die Gelegenheit der kurzen Verblüffung der Schläger genutzt, um sich beide genauer anzuschauen. Den Größeren tat sie schnell ab. Der schien wirklich nur stark zu sein und sonst nichts. Der andere hingegen... sie wusste nicht, ob sie ihm wirklich gewachsen war. "Dein Freund hier hat mir Met über meine Hose geschüttet." Noch immer klang ihre Stimme samtig weich, doch jetzt war zu erahnen, dass sie die Samthandschuhe jederzeit abstreifen und die Krallen ausfahren könnte - letzteres im wörtlichen Sinne. Ein wenig drehte sie sich so, dass der Griff ihrer schlanken, leicht gekrümmten Waffe besser sichtbar wurde. Sie wusste, dass sie damit ziemlich dick auftrug, aber manchmal war es gut, zu bluffen und mehr Stärke zu zeigen, als man tatsächlich besaß. Besonders wenn man eine Frau war...
    "Damit ist für mich der schöne Abend ruiniert, so oder so. Und vielleicht findest du es gar nicht so einfach, mich zu verletzen. Aber ich will nicht ungerecht sein." Damit wandte sie sich wieder an Landoire, der nichts gesagt hatte. "Ihr seid so still, mein Freund. Wollt Ihr denn gar nichts dazu sagen? Ihr wisst doch, wer schweigt, scheint zuzustimmen... und ich würde mich nur äußerst ungern wegen eines Trickbetrügers schlagen. Blut geht doch noch schwerer aus der Kleidung heraus als Met..."


    Sie fasste den Jünging etwas genauer ins Auge, immer noch aus einem vorsichtigen Abstand, und versuchte ihn einzuschätzen. Wenn der Schläger wirklich die Wahrheit sagte, dann schreckte er sicher nicht vor Taschendiebstahl zurück. Die Cath'shyrr wollte ihre Börse aber gern noch ein Weilchen behalten. Außerdem hätte sie sich gerade zum Narren gemacht, wenn Landoire wirklich ein Betrüger war. Und dieses Gefühl liebte sie nicht, ganz und gar nicht. "Dass ihr Leute aber auch immer alles mit Gewalt lösen müsst...", seufzte sie theatralisch.

  • Dadane sah zu den Rauhbeinen rüber.
    "Typisch Mann!" entfuhr es ihr.
    dann ballte sie ihre Hände zu Fäusten, wobei ein bis zwei Gelenke knackten, das konnte man bei der Arbeit der sie nachging nicht verhindern. Sie rollte kurz die Schultern zurück und strich sich durch den gepflegten Bart. Schließlich wendete sie sich wieder ihren Tischnachbarn zu.
    "Wir waren mit unserer Vorstellung übrigens noch nicht beendet. Dandaras Namen kenne ich nun, und wie ist der Name meiner anderen beiden Tischnachbarn?"

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Bevor Ayala eine Antwort bekommen konnte, schwang die Eingangstür des Korallenriffs erneut auf und drei Männer traten ein. Alle drei trugen normale Kleidung, nur ein Blutroter Umhang war bei allen Dreien gemeinsam. Sie schauten sich kurz um und erblickten die zwei Geldeintreiber, die von dem Erscheinen der drei Neuankömmlinge nicht begeistert zu sein schienen.


    "Hanir und Kranthos, bevor ihr dem lieben Landoire alle Knochen brecht, wollen wir auch noch mit ihm reden. Er schuldet unserem Auftraggeber noch ein wenig Geld und er besitzt unerlaubterweise ein schönes Schmuckstück, falls er es nicht schon verhökert hat. Erlaubt Ihr? Oder müssen wir die Taverne auseinandernehmen, bevor wir mit ihm reden können? Ich meine, es wäre schade um diese Taverne aber mein Freund hier", er deutete auf den elfische wirkenden Mann, der sich durch das blonde, schulterlange Haar fuhr, " besitzt ein sehr hitziges Temperament und seine kleine Freundin ist noch feuriger." Wie zur Bestätigung der Worte erschien ein kleiner feuriger Irwisch in der Hand des blonden Mannes, nur um im nächsten Moment wieder zu verschwinden.


    Landoire war während des ganzen Gesprächs äußerst still gewesen und er machte auf die Zuschauer den Eindruck eines Kaninchens, dass wie hypnotisiert vor einer Schlange hockte.

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