Wärme

  • Zalida schlug gedanklich die Hände vorm Kopf zusammen. Sie versuchte sich an das Gefühl zu erinnern, dass sie gehabt hatte, als sie das Gasthaus betreten hatte. Doch es war fort. Weg, die Wärme, die sie in ihren Gliedern verspührt hatte. Weg, die Wärme die auch ihre Laune an diesem Tag umgeben hatte.


    Stattdessen geschah immer mehr, dass der Ashaironi so gar nicht gefiel. Diese kleine Zwergin erwies sich als ziemliche Nervensäge.
    "Wenn ich euch hätte beleidigen wollen, hätte ich es euch direkt ins Gesicht gesagt. Aber so ein einfältiges Wesen wie ihr es seid, begreift wohl einfach nicht, das man während einer Unterhaltung nicht stört."


    Sie hätte Dadane noch mehr an den Kopf werfen können, mußte jedoch tief einatmen, als sie das katzenhafte Wesen zur Tür hereinkommen sah. Ausgerechnet.. eine Cath’shyrr. Die wahrscheinlich primitivsten Wesen, die sich auf der Insel herumtrieben..


    Zalida nahm den Blick von der Frau in der Lederkleidung und nahm stattdessen das nächste Weinglas entgegen, dass ihr die junge Schankmaid schüchtern auf den Tisch stellte.


    Den Anfang des Streites um das geschuldete Geld bekam die Dunkelhaarige nur am Rand mit. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, das Glas in einem Zug zu leeren und das Schankmädchen um die Rechnung zu bitten. Hier war heute offensichtlich nicht der richtige Ort für sie.

  • Ayala wich auf leisen Sohlen, wie eine Katze, die in etwas Nasses getreten ist, noch einen Schritt zurück, als direkt noch drei Typen auftauchten und offensichtlich etwas von Landoire wollten. Und obwohl sie nicht so wie professionelle Schläger wirkten wie die ersten Beiden, verliehen ihre blutroten Umhänge ihnen etwas Geheimnisvolles, Gefährliches. "Ihr habt, so will es mir scheinen, ein ungeahntes Talent, Euch in Schwierigkeiten zu bringen.", hauchte sie leise in Landoires Richtung. Aber jedenfalls schienen die Worte der Neuankömmlinge zu beweisen, dass Landoire wirklich nicht unschuldig war. Es sah vielmehr so aus, als würde hier ein Kleinkrieg zwischen mehreren Gaunergruppen ausgetragen. In sowas wollte sie sich nun wahrhaftig nicht einmischen. Ayala handelte zwar oft unbedacht, wie sie sich eingestehen musste, aber lebensmüde war sie nun auch nicht. Wenn sie jetzt noch eingriffe, würde es höchstens damit enden, dass nicht nur Landoire alle Knochen gebrichen bekam. Und es sah nicht so aus, als wolle sich noch ein anderer der Gäste einmischen.


    "Nun, bei soviel Anliegen, die hier unserem Freund vorgebracht werden, will ich mich wahrhaftig nicht länger dazwischendrängeln.", sagte sie leise und zog sich an den Thresen zurück. Ganz gehen wollte sie dann doch noch nicht - auch wenn ihr Auftritt im Nachhinein sicher etwas sehr übereifrig gewirkt haben musste. Und wenn schon. Immer noch besser als alle die Gestalten, die so getan hatten, als würde gar nichts geschehen. Nicht dass sie von einer Ashaironi wirklich etwas anderes erwartet hätte. "Geschicht so etwas hier öfter?", fragte sie wie beiläufig den Wirt.

  • Dadane fühlte sich mehr und mehr unwohl in ihrer Haut. Die Frau mit Dandara auf ihrer Schulter spnnte sich und achtete kaum noch auf den Tisch, die andere hatte von vorneherein Dadane nur abfällig angesehen. Sie sah ihre Chancen noch an diesem Tisch zu bleiben wegschwimmen. Vor allem, nachdem die große Dunkelhaarige mit dem fast unanständig geschnittenen Kleid die Augen verdreht hatte. Dadane stand auf, sah traurig aus, schüttelte den Kopf, ging zum Tresen und bestellte für Shizar und Zalida nochmal ein Getränk wie das, was sie schon vor sich hatten und ging richtung Tür, ihre Hände in den Taschen ihres Hosenrockes vergraben. Als sie vor den drei Leuten zum stehen gekommen war, die immer noch die Tür verdeckten, schaute sie von unten herauf, fokusierte denjenigen, der eben den Irrwisch beschworen hatte und sagte:
    "Muß es sein, dass ihr die ganze Kneipe mit in eure dummen, kleinen Missverständnisse hineinzieht. Könnt ihr den Kleinen nicht einfach mit Rausnehmen und ihm seine Lektion verpassen? Andererseits, wieviel schuldet er euch denn, denn ich glaube, er hat heute abend Chancen bei diesem Mädel. Wenn sein Gesicht aussieht wie fünf Pfund hackfleisch will sie ihn wohl nicht mehr sehen."

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Der kleine Irrwisch manifestierte sich wieder und der Besitzer dieses feurigen Dings schaute finster und das Funkeln in seinen Augen ließ selbst der Zwergin keinen Zweifel, dass dieser Mann gefährlich war und keine Einmischung duldete. Um dies zu bestärken, begannen seine Augen regelrecht zu brennen und für einen Moment hatte Dadane und jeder andere der in der Nähe war, den Eindruck, auf seinem Kopf würde ein brennender Totenschädel sitzen. Angst ergriff die Herzen und einige Gäste im näheren Umkreis begannen eiligst sich aus dem Staub zu machen.


    "Misch dich nicht ein Zwergenweib, wenn Du leben willst. Geh deines Weges oder die Flammen der Verdammnis werden Dich verzehren. Wir haben nichts gegen dich und alle Anderen hier. Wir wollen nur Landoire für unseren Herren!" Die Stimme hatte einen grausamen Klang und drang in Mark und Bein. Ein merkwürdiger Zauber, denn es war eindeutig Magie im Spiel. Dieser Halbelf war ein Feuermagier, daran bestand kein Zweifel und ein Anfänger war er mit Sicherheit auch nicht. Was immer Landoire gestohlen hatte, es mußte wichtig sein. Niemand würde einen kleinen Gauner mit solch einem Aufgebot verfolgen. Interessant war auch in diesem Zusammenhang, dass die beiden ersten Geldeintreiber den kurzen Moment geschickt genutzt hatten, um sich eilig aus dem Staub zu machen. Und wo blieb der Besitzer? Wo war Fenir?


    Das Bild des Flammenschädels verschwand, nur die Furcht war immer noch greifbar. Ein beeindruckender Zauber um Eindruck zu schinden und das hatte der jetzt wieder normal aussehende Halbelf geschafft. Etwa ein Drittel der Gäste waren abgehauen. Der kleine Irrwisch aus Feuer saß nun auf der Schulter des Mannes und hatte die Form einer süßen kleinen Fee angenommen, die schadenfroh kicherte.

  • Dadane hatte Angst, richtige Angst, das hatte dieser Kerl gemacht, dieser Feuerteufel. Anlegen wollte sie sich nicht mit ihm. Sie war zwar mit Feuer vertraut durch ihre Schmiedearbeit, doch sie wußte auch wo man vorsichtig sein mußte.
    "Wartet, ich machs euch leichter."
    Sie ging zu Zalida an den Tisch und sagte:
    "Tut mir leid, ihr solltet eigentlich auf mich noch einen trinken, dafür dass ich euch gestört habe. Ich weiß wann ich unerwünscht bin, wenn es auch länger dauert!"
    Sie zwinckerte Zalida und Shizar zu, bewegte sich richtung des Delinquenten, nahm ihn an seinem Revers und zog ihn von seinem Stuhl
    "Du hast dich in diese Situation Manövriert, und du läufst gefahr dass viele andere Leute in deine Scheiße mit hineingezogen werden. Jetzt sei mal ein mann und nimm die Konsequenzen auf dich."
    zischte sie ihm ins Ohr, bevor sie sich herumdrehte auf ihn zeigte den drei Gestallten an der Tür zunickte und mit den Händen in den Hüften Stand und wartete, dass sie die Kneipe verließen.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Ayala fluchte leise, als sie die kleine Vorstellung des Feuermagiers mitansah. Das ging nun wirklich deutlich zu weit. Die Cath'shyrr war nun wirklich nicht feige, aber das... mit so jemandem würde sie sich ganz bestimmt nicht anlegen. Trotzdem blieb ihr fast vor Staunen der Mund offen stehen, als sie sah, was die Zwergin da tat. Sie konnte es verstehen, wenn man Angst vor so einem Magier bekam, aber warum man ihm dann auch noch helfen musste? Erstens waren der Feuermagier und seine Begleiter ganz bestimmt nicht besser als Landoire - im Gegenteil, im Zweifelsfall hatte sie es lieber mit einem kleinen Gauner u zu tun als mit so einem Magier. Seine Stimme hatte bewirkt, dass ihr die feinen Nackenhaare immer noch aufrecht standen. Dennoch hielt sie weiterhin etwas davon ab, einfach zu verschwinden, was wahrscheinlich das Klügste gewesen wäre. "Nun?",hakte sie stattdessen beim Wirt nach, der ihre Frage nicht beantwortet hatte. "Geschieht so etwas hier öfter?" Rasch blickte sie nochmal zu dem Feuermagier hin. Jetzt fiel ihr auf, dass auch die beiden ersten Schläger verschwunden waren. Das war wiederum kein gutesZeichen, ganz und gar nicht. Ayala beugte sich etwas weiter über die Theke und fragte den Wirt nun sehr leise: "Die mit den roten Mänteln - wisst Ihr etwas über die? Unangenehme Gesellen scheinen sie zu sein..."

  • Shizars Augenbrauen hatte sich über ihrer Nase zusammen gezogen und ihre Augen wirkten nun mehr wie schmale Schlitze, die die Szenerie beobachteten. Zwar hatte der Angstzauber die Magierin nicht mit Schrecken erfüllt, doch er machte sie vorsichtig. Sie hatte nichts gegen Feuermagier, doch sie hasste es, wenn diese ihre Magie so offen zur Schau stellen mussten, wie es dieser tat. Alles was auffällig und laut war, war ihr zuwider. Unangenehme Gesellen - zu aufbrausend und deswegen auch gefährlich und unberechenbar. Es war besser, gleich etwas zu unternehmen, bevor die drei Gestalten sie ins Visir nehmen würden.
    Die Halbelfe wechselte einen Blick mit Dandara und legte dann eine Hand auf Zalidas Arm - nicht um diese zurückzuhalten, sondern um die Ashaironi in den Feenzauber mit einzubeziehen. Warum sie dies genau tat, war Shizar in diesem Augenblick selbst nicht wirklich bewusst. Wahrscheinlich lag es daran, daß Zalida dem Volk ihres Vaters entstammte und sie noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben hatte, mehr darüber zu erfahren. Ihre Lippen murmelten einige kurze Worte und Dandara blickte zuerst entsetzt auf die Magierin, bevor sie bläulich zu glühen begann.
    Langsam kroch der Schattenzauber über Shizar und Zalida und die Schattenaura wob sich um die beiden Frauen und ließ ihre Konturen verschwimmen. Im dämmrigen Korallenriff würden beide Frauen nun nicht mehr allzu gut sichtbar sein, was der Ashaironi wohl mit Sicherheit auch gleich auffallen musste.


    "Vertraut mir - es ist besser, wenn man nicht in das Blickfeld von Feuermagiern gerät, besonders wenn sie einheitliche Kleidung tragen."


    Shizars Stimme klang trocken und war noch immer nicht von Emotionen gefärbt. Innerlich schüttelte sie den Kopf über das Handeln der Zwergenfrau - auch wenn diese dreist und unverschämt gewesen war, so wünschte sie ihr nicht direkt Schaden - und sie war auf dem besten Wege zu Schaden zu kommen. Die Cath'shyrr war der Halb-Ashaironi bisher nur am Rande aufgefallen - sie wusste kaum etwas über die Probleme zwischen Ashaironi und Cath'shyrr und so berührten sie diese auch nicht. Zumindest war sie klug genug gewesen, sich aus dem Streit herauszuhalten, bevor es zu spät war.

  • "Keine Ahnung, ich bin nur eine Aushilfskraft, die einmal in der Woche ein wenig hilft. Fenir, der Besitzer, ist tief unten in den Kellern und macht eine Bestandsaufnahme. Außerdem gibt er heute abend eine Weinprobe für auserwählte Gäste. Da kümmert er sich nicht um das, was hier oben passiert. Aber seine Vertretung müßte hier irgendwo sein aber ich hab Eander schon eine Stunde nicht mehr gesehen. Aaach ja, er ist in der Küche und macht die Pasteten, da will er nicht gestört werden. Und zu Eurer Beruhigung, ich habe die Wache alamieren lassen. Die müßten bald hier sein, denn schließlich sind viele ihrer Offiziere hier öfter Gast. Aber sowas habe ich noch nie erlebt hier. Sowas paßt eher in andere Tavernen."


    In der anderen Ecke des Korallenriffs braute sich derweil eine bedrohlichere Situation auf. Landoine wehrte sich, als Dadane ihn ergriff. Er trat ihr mit voller Wucht gegen das Schienbein und sehr zu ihrem Leidwesen mußte Daane erkennen, dass an seinen Schuhen metallene Kappen waren, die den Tritt nur noch verstärkten. "Lass mich du stinkende Zwergin. Was mischst Du dich überhaupt ein? Jetzt reicht es. Was wollt Ihr eigentlich alle von mir? Ja es ist wahr, ich habe Spielschulden aber ich habe Nichts gestohlen. Ich bin Glücksspieler aber kein Dieb. Und der Anführer der Blutmäntel sollte wissen, dass ich ihm Nichts gestohlen habe! Ich bin doch nicht lebensmüde. Bei allen Göttern, ich will schließlich noch ein paar Jahre leben. Wenn er etwas vermisst, sollte er mal besser Anduil fragen, der kann nämlich seine Finger nie bei sich behalten."


    Der junge Beschuldigte ging langsam auf die drei Männer zu.


    "Ich werde mit euch gehen und eurem Herrn persönlich erzählen, wer den Stein hat. Er kann mich sogar von einem anderen Magier kontrollieren lassen, wenn er Zweifel hat. Ich bin in dieser Sache wirklich unschuldig."


    Die Drei schauten sich kurz an, dann nickte der Kleinste der Drei: "Gut, dann komme mit uns. Aber warum bist Du Dummkopf weggelaufen? Du weißt doch, wie verdächtig sowas wirkt!"


    Mit einem Schlag wirkten die drei Häscher nicht mehr so bedrohlich. Landoire hatte sich wohl besonnen. Die drei gingen zur Tür und er folgte ihnen, in einem Abstand von einem Meter...

  • Dadane verzog keine Miene, obwohl sie dem Trottel am liebsten selbst den Kopf abgerissen hätte, nachdem er ihr das Schienbeim blau trat. Als die vier Personen Richtung Tür gingen, erlaubte sie sich tief durchzuatmen und leise für sich zu fluchen wie ein Rohrspatz. Sie trat an den Tisch, wo das Mädchen jetzt alleine saß, zuckte entschuldigend die Schultern und fragte sie, ob sie gerne etwas zutrinken haben wolle.
    "Du mußt verstehen, es tut mir leid, und du hast ja gesehen, dass es gar nicht so schlimm war. Ich wollte nur die Gäste, die nichts damit zu tunhatten nicht auch noch da mit hinein ziehen und das wäre unweigerlich passiert."
    Damit ging sie zum Tresen und bestellte sich ein Glas Schnaps auf den Schreck.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

    Einmal editiert, zuletzt von Dadane Thorgrimskind ()

  • Zalida wirkte erstaunt. Die kühl wirkende Ashaironi wußte kaum wie ihr geschah, als Shizar ihre Hand griff und sich die Schattenaura langsam um die beiden Frauen ausbreitete.


    Die Ashaironi wußte nicht, was sie tun sollte. Tatsächlich sah die Sitation rund um den Feuermagier nicht unbedingt einladend aus - sie war sich aber nicht sicher, ob es besser war, in den Zauber einer offensichtlichen Schattenmagierin involviert zu sein.


    So hielt Zalida die Luft an und blickte weiter in den Raum, wie es wohl weiter ginge..
    Erst als ihr ein abstruser Gedanke in den Sinn kam - ob man mit einem derartigen Zauber wohl die Zeche prellen konnte - zuckte es leicht in Zalidas Mundwinkeln.

  • Als der Halbelf die Tür öffnete, machte Landoine seinen Zug. Er griff in eine Tasche seines Wams und plötzlich schleuderte er etwas zu Boden. Ein Klirren war zu vernehmen, ein plötzlicher Lichtblitz und dann war im Eingangsbereich nur noch dichter, übelriechender Nebel, dessen Gestank einem förmlich den Atem nahm. So ungefähr mußte es in den alten unterirdischen Kanälen riechen, in denen sich allerlei übles Gesinde herumtreiben sollte. Aus dem Nebel drang lautes Husten und Keuchen.


    "Dieser...Bastard, er ist..abgehauen. Oh Mann, dieser Gestank...hust...wenn...ich...den in die Finger kriege. Suchen..wir ihn. Los, kommt."


    Der Nebel verzog sich recht schnell, nur der Geruch blieb noch für ein paar Minuten.

  • "Es ist gut dass Ihr die Wache alarmiert habt." Ayalas Mundwinkel zogen sich leicht ironisch in die Höhe. "Bestimmt kann die was gegen Feuermagier ausrichten." Erleichtert, aber darauf bedacht, es sichnicht anmerken zu lassen, beobachtete sie, wie die Magier und Landoire sich auf den Weg nach draußen machten. Sie streckte sich betont lässig und schüttelte sich dann kurz. "Nun gut. Ich denke, ich werde mich auch auf den Weg machen. Was bin ich Euch..." Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment verschwand Landoire in einem hellen Blitz und ließ Nebel und jede Menge Gestank zurück, so dass sich der Cath'shyrr, die über eine ziemlich empfindliche Nase verfügte, fast der Magen umdrehte. Sie hustete und fluchte ausgiebig. Dann schüttelte sie sich. "Nun, hier liegt mir zuviel Magie in der Luft.", sagte sie schließlich leise, und dann etwas lauter:"So hatte ich mir den Abend nicht vorgestellt. Nun, nennt meine Rechnung, dann mache ich mich auf den Weg..." Ayala zahlte, was sie schuldig war, wartete noch ein wenig, damit die Feuermagier auch sicher Zeit hatten, zu verschwinden, trat dann vor die Tür der Kneipe und sog in tiefen Zügen die kühle Nachtluft ein.

  • Shizar verzog angewidert das Gesicht, als ein Hauch des Nebels ihre Nase streifte und auch Dandara ließ ein leichtes Stöhnen vernehmen, während sich die Schwaden legten. Die Gefahr schien jedenfalls vorüber zu sein und so ließ die Halbelfe den Zauber los, der zuvor noch die Ashaironi und sie selbst geschützt hatte.


    "Feuermagier und Diebespack. Welch eine wunderbare Gesellschaft an einem Abend wie diesem. Beinahe erscheint es mir passend..."


    Mit einer gelangweilten Geste winkte sie nach einer der Schankmaiden, die mit einem Nicken zu verstehen gab, daß sie gleich an den Tisch kommen würde. Langsam beruhigte sich das Geschehen im Korallenriff wieder und die Leute wandten sich an ihre Tischpartner, um mit diesen die Geschehnisse der letzten Minuten zu diskutieren und sich darüber auszutauschen.


    "... aber ich muss gestehen, daß mir die Freude an diesem Abend vergangen ist."

  • Als das Schankmädchen kam, hatte sie glücklicherweise bereits Zalidas Rechnung dabei. Die Ashaironi schien immer noch ein wenig perplex. Mit skeptischer Miene sah sie Shizar an, bevor sie dem Schankmädchen dann ohne ein weiteres Wort zu verlieren entsprechend Silberkrabben in die Hand zählte.


    Die Freude vergangen.. ja.. Zalida war schon seit geraumer Zeit die Freude vergangen. Doch vielleicht hatte sie Glück und fand ihr vor sich nun einen neuen Kunden. Im Flüsterton sprach sie Shizar an.
    "Ihr habt eindrucksvoll bewiesen, dass ihr Schattenmagierin seid.. aber.. ich zähle einige Schattenmagier zu meinen Kunden. Warum habe ich euch noch nie gesehen?"

  • Shizar beglich ihre Rechnung gleich nach Zalida und erwartete schon beinahe kein weiteres Wort mehr von der Ashaironi, als diese sie tatsächlich noch einmal ansprach. Und ihre Worte versetzten die Schattenmagierin in Erstaunen, auch wenn man ihr dies äußerlich nicht anmerken konnte.
    So senkte die Halb-Ashaironi ebenfalls ihre Stimme und blickte Zalida interessiert an - was auch immer ihr Geschäft sein mochte, es sah ganz danach aus, als ob es nichts sei, das man allzu laut erwähnen sollte.


    "Nun, offenbar bin ich noch nicht auf euren Laden gestossen... sagt, welche Waren führt ihr denn, die für mich von Interesse sein könnten? Ich bin guten Quellen niemals abgeneigt, wenn sie meiner Arbeit dienlich sind..."

  • Zalida vollführte mit ihrer Hand einen Kreis in der Luft.
    "Oh, Elixiere, Tinkturen.." Sie senkte ihre Stimme hörbar "Gifte und toxische Essenzen jeglicher Art.."


    Die Ashaironi griff in ihre Tasche und holte ein Kärtchen heraus.
    In geschwungenen Lettern stand darauf "Zalida" und ihre Adresse.


    "Wenn ihr Interesse an solchen Wirkstoffen haben solltet, seit ihr gerne bei mir gesehen." Sprach sie und legte das Kärtchen vor Shizar auf den Tisch.

  • Überrascht zog Shizar eine Braue in die Höhe und ein schiefe Lächeln - die erste Emotion an diesem Abend - zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Toxische Essenzen, wie überaus passend für eine Ashaironi, denen man doch die Verwandschaft mit Schlangen nachsagte.
    Als sie schließlich sprach, war ihre Stimme gesenkt und in der allgemeinen Lautstärke des Korallenriffs ohnehin nur für Zalida hörbar. Schließlich sollte man derlei Dinge niemals in allzu laut in der Öffentlichkeit aussprechen.


    "Wenn euer Sortiment auch Essenzen umfasst, die anderes vermögen als nur zu töten, könnt ihr euch sicher sein, mich schon bald als Kundin gewonnen zu haben..."


    Dandara, die nun wieder entspannt auf Shizars Schulter saß, legte den Kopf schief, blickte jedoch in den Gastraum hinein, scheinbar ohne allzu viel Anteil an dem Gespräch zu nehmen.

  • Zalidas hob den rechten Mundwinkel und packte ihre Sachen zusammen. Währenddessen bemerkte sie wie nebenbei "Nicht alles was Gift ist tötet und was tötet ist nicht immer Gift..."


    Die Augen der Ashaironi funkelten belustigt, als sie sich erhob und von Shizar verabschiedete.


    "Es würde mich sehr freuen, euch bald wieder zusehen. Vielen Dank für das unterhaltsame Gespräch." Lachte sie und drehte dem Tisch den Rücken zu.

  • Dadane saß auf einem Barhocker, der ihr viel zu groß war und sah verdrossen in eine unbestimmte Richtung ohne jemanden im besonderen zu sehen. Der Abend war ja spitze verlaufen, sie hätte ein Gespräch beginnen können, doch hatte es versaut. dann wollte sie helfen, und hatte ein blaues schmerzendes Schienbein als Antwort erhalten. Wenn sie zuhause geblieben wäre, hätte sie sicherlich ihr leben lang nur dumme Kommentare geerntet und nie etwas erreicht aufgrund ihres Mundwerks. Ein toller tag in der Stadt. Sie kippte den Schnaps herunter und bestellte sich einen neuen. Dann bemerkte sie, wie die Frau von vorhin im Begriff war sich zu verabschieden, und Dadane begab sich auf einen Kurs richtung Tür, der sie unweigerlich mit ihr zusammentreffen lassen mußte. Wenn sie schon nicht reden konnten, so würde die Frau vielleicht ihre Ware begutachten und ihr etwas in Auftrag geben.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Die Wärme im Korallenriff sorgte dafür, dass Zalida sich geschmeidig, behände und schnell bis an die Tür vorarbeiten konnte. Sie warf keinen Blick mehr zurück auf Shizar - wenn die Schattenmagierin sie finden wollte, würde sie sie finden - und auch das zu kurz geratene Wesen, dass sich ihr von der Seite näherte, sah Zalida nicht.


    Stattdessen warf sie sich ihren Mantel über und glitt hinaus in die Nacht.

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