Wer einmal Grinoschs Laden betreten hat, weiß nicht mehr, wieso er nicht schon vorher einen Schritt in dieses zauberhafte Kleinod gewagt hat.
Tatsächlich ist das Geschäft von aussen eher unscheinbar und verschwindet leicht neben den anderen Geschäften des Händlerviertels, die mit ihren prächtigen Auslagen werben.
Doch nicht so Grinoschs Laden. Als Auslage sieht man nur einige wenige Hüte, Federn und Stoffe.. doch sobald man den Laden des Silberzwerges betritt, gehen einem die Augen über.
Zum einen ist das Geschäft um einiges größer, als es von aussen den Anschein hat. Zum anderen ist es über und über gefüllt mit den verschiedensten Stoffen, Kostümen, Masken und Requisiten, die man für jede erdenkliche Verkleidung benötigt.
Und mitten drin steht Grinosch. Grinosch als üblichen Vertreter seines Volkes zu bezeichnen wäre wohl weit hergeholt. Der Silberzwerg, der in seiner Jugend noch ein erstaunlicher Steinmetz war, bekam im Alter Geschmack an etwas, dass man normalerweise nicht unbedingt in Zwergenhand findet. Verkleidungen, Masken, edle Stoffe, Prunk und Pompöses. So mancher Zwerg belächelt das als Senilität des Alters, doch Grinosch ist da ganz anderer Ansicht. Und tatsächlich wirkt der grauhaarige Zwerg alles andere als alt, gebrächlich und senil. In seinem roten Gehrock aus Brokat sieht man ihn ständig zwischen irgendwelchen Kostümen verschwinden, suchen, entdecken. Was auch immer ein Kunde wünscht - Grinosch gibt nicht eher Ruhe, bis er selbiges gefunden hat oder dem verdutzten Kunden in Windeseile etwas anderes aufgeschwatzt und verkauft hat.
Grinosch nimmt kein Blatt vor den Mund und wenn jemandem ein Kostüm nicht steht, sagt er dies auch ohne weitere Umschweife - jedoch nie ohne gleich eine Alternative parat zu haben. Und wenn Grinosch ganz viel Zeit und Laune hat, so kann man ihn dabei erwischen, wie er seinen Kunden stundenlang Geschichten erzählt. Über die Bedeutung der Kostüme, über historische Figuren und manchmal auch über ihn selbst und seine ruhmreiche Zeit als Steinmetz.