Glücksspiel

  • Weiterhin mißtrauisch beäugte Tara die Würfel, die abermals nur eine 14 zu Tage brachten. Noch bevor sie auf Kerrys Angebot reagierte, würftelte sie wieder selbst. 3,3 und 6.


    "Meine vierte 15, Kerry. Noch eine und ihr seit euer Gold los." Tara schnaufte leicht und griff dann in die Kasse um das Stück, dass Kerry soeben hineingelegt hatte herauszufischen und auf das Gold zu beißen. Tatsächlich - echt. Und er hatte scheinbar tatsächlich vor gehabt, sie zu betrügen. Zorn brodelte in der Halbnixe auf. Sie betrügen.. keine gute Idee. Für Nixen war das Spiel der schönste Zeitvertreib und man mußte es sich schon arg mit einer Nixe verderben wollen, wenn man falsch spielte oder betrügen wollte.


    Nicht, dass Tara das manchmal nicht selbst tat.. aber manchmal. Und sie als Piratentochter konnte gegen ihre Gene ja kaum was tun.


    "Ihr sagt also, ihr könnt welche besorgen? Nun... ich scheine ja nichts zu verlieren zu haben, wenn ihr euer Wort nicht halten könnt." Sprach sie hinter zusammengepressten Zähnen. Es widerstrebte ihr, mit jemanden, der sie übers Ohr hauen wollte, Geschäfte zu machen, aber sie hatte immernoch ihre Klinge und eine schnelle Hand... und nun war sie sich auch sicher, dass ihr Spürsinn sie wohl nicht ganz im Stich gelassen hatte.


    "In einer Woche hier, wenn ihr so wollt." Plapperte sie nach.

  • Kerry war nicht dumm, er wußte ganz genau, dass er knapp an Ärger vorbei gerutscht war. Er nahm den Würfelbecher, würfelte und förderte zwei fünfen und eine eins zutage.
    "Elf, da sind die vier, die zum Seestern noch fehlen. Er gehört euch, wenn ich nicht jetzt vier fünfzehnen hintereinander würfle, bevor eure fünfte kommt. Schaut nicht so missmutig, ihr sitzt in der schwarzen Katze, dass es hier Leute gibt, die versuchen nichts zu verlieren und betrügen wo es nur geht mußte euch klar sein, als ihr durch diese Tür getreten seid. Hier ist fast niemand das was er zu sein vorgibt."
    Bei der erwähnung der Tür zeigte er mit dem Daumen zum Ausgang und wenn man es im richtigen Licht betrachtete, schaute jeder dritte in der Kneipe ab und an verstohlen über die Schulter.
    "Ich habe meine Karten offen auf den Tisch gelegt, ihr habt einen echten Seestern und mein Wort ud wir treffen uns binnen einer Woche damit ich euch Neuigkeiten berichten kann und vielleicht sogar bereits einen Preis nennen. Sind wir im Geschäft...?"
    Er hielt ihr seine Hand hin.
    "Ausserdem bestelle ich euch gerne ein Getränk eurer Wahl auf meine Kosten, sozusagen als Friedensangebot."

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Abermals nahm Tara den Würfelbecher, schüttelte ihn und stellte ihn dann in die Mitte des Tisches. Den Becher hob sie jedoch nicht hoch.


    "Ich benötige euer Friedensangebot nicht. Haltet einfach euer Wort und überlegt euch demnächst, wen ihr betrügen wollt. Denn sollte ich bemerken, dass ihr es in meiner Gegenwart erneut versucht, habt ihr die längste Zeit Geschäfte gemacht."


    Tara stand auf und das rote Haar floß ihren Rücken hinab. Sie griff sich die Kasse und verstaute die Münzen in ihrer Geldbörse.


    "Nächste Woche. Selbe Zeit, selber Ort." Sprach die Rothaarige hochmütig und schien es weiterhin nicht nötig zu haben, den Würfelbecher zu heben. Stattdessen machte sie sich zur Theke der schwarzen Katze auf und gab einen hochprozentigen Wunsch ab. "Rum." Sprach die rauhe Stimme - und es war schwer zu deuten, ob die Piratin sich weiterhin über Kerrys Versuch zu betrügen ärgerte oder ob sie einfach nur gespannt war, ob es wirklich nur noch eine Woche dauern sollte, bis sie die Feuerwaffen in den Händen hielt.

  • Aran war noch nicht lange hier in der Stadt unter den Wellen, doch eines hatte all das Gesindel wie er gemeinsam, man fand schnell alle die lohnenden Orte, an dene sich das Gesindel, die ganzen Diebe, Räuber und Piraten, zusammenrotteten und ihren finsteren Plänen nachhingen... oder einfach nur einen guten Schluck zu sich nahmen. Und auch Aran hatte schnell nach seiner Ankunft hier unten das Lokal gefunden. Er hatte zwar noch einige andere Lokalitäten gefunden, doch wenn man die Wahl hat zwischen einem freundlichen Gasthaus und einer dunklen, abweisenden Kaschemme, da wählt ein Pirat doch immer letzteres. So öffnete sich die Eingangstür und Aran trat langsam ein, während die Tür hinter ihm wieder ins Schloß fiel. Mit leicht wankenden Schritt, fast so als wäre er gerade noch auf einem Schiff (oder halt betrunken), aber dennoch sehr zielbewusst ging/torkelte Aran auf den Tresen zu.


    Die meisten, naja eigentlich alle, kannten Aran noch nicht und so war sein Anblick für sie genauso fremd, wie ihr Anblick für ihn. Er nahm einen kurzen, unauffälligen Rundumblick, während er langsamen Schrittes weitertorkelte. Er trug eine dunkle, einfache Hose, darüber ein früher mal weißes Hemd und eine lederne, dunkelbraune Weste. Seine Haare waren lang und wurden mit einem roten Band hinten gehalten, einige Perlen konnte man darin fast schon verwachsen sehen. Seine treue Freundin, seine eiserne Rumflasche, die er immer bei sich trug, verdeckte er etwas mit der Weste. Einige Taverneninhaber mochten es nicht sonderlich, wenn man sichtbar seinen eigenen Vorrat mitbrachte.


    Aran ließ sich auf einen der Hocke am Tresen nieder, zufälligerweise in dirkter Nähe von der jungen rothaarigen Frau, die dort gerade ihren Getränkewunsch abgab. "Für mich das selbe, Meister", nuschelte Aran und ließ seinen Blick zu Tara herüberschweifen und musterte sie aus glasigen Augen doch deutlich sichtbar interessiert.

  • Tara warf noch einen Blick zurück auf Kerry. Ja, sie war neugierig. Neugierig, ob Kerrys Neugierde überwiegte und er unter den Würfelbecher schauen würde. Neugierig, ob sie tatsächlich ein fünftes Mal die 15 erreicht hatte.


    Doch ihre Neugierde wurde Sekunden später von zwei Dingen unterbrochen.
    Zum einen von dem torkelnden Mann, der sich neben sie stellte, zum anderen von dem Rum, den die Wirtin vor Tara platzierte.
    Die Halbnixe nahm das Glas und musterte über seinen Rand hinweg Aran.


    "Noch ein Genießer des kräftigen Gebräues?" Fragte sie und doch war die Frage nicht viel mehr eine Feststellung. Gierig kippte Tara den dunklen Rum hinunter, schloß die Augen, als das Gesöff ihren Hals hinabrann und ließ so eine Erinnerung vor ihrem Augen entstehen. Die Erinnerung an den Wind, das Meer, ihren Vater und den Geruch eines Schiffes voller ungewaschener Männer.. Tara runzelte die Nase und ihr Blick fiel erneut auf Aran.

  • Aran griff nach dem Rum, den die Wirtin vor ihn auf die Theke stellte und schmunzelte leicht, als er ihren Blick sah, hatte er sie doch mit der männlichen Form angesprochen. Bei aller Übersicht, die er über den Laden gewonnen hatte, hatte er die Wirtin kaum näher in Augenschein genommen. Dies holte er nun kurz nach, fuhr mit seinem Blick kurz über das schwarze Leder, dass die Wirtin trug und blieb bei deren Gesicht hängen. Schon jetzt war ihm diese Frau unangenehm, denn sie erwiederte seinen Blick direkt und eher grimmig, so dass Aran sich wieder von ihr abwandte und wieder zu Tara sah, deren Anblick im Gegensatz dazu auch deutlich angenehmer war, zumindest in seinen Augen.


    "Scheint so", erwiederte er nur und sah sie dann auch wieder direkt an, seine Neugier wieder aufs Neue geweckt. Er machte es sich auf seinem Hocker etwas gemütlicher, saß lässig neben ihr. "Und was treibt ein so nett anzusehendes Frauenzimmer wie dich in eine solch üble... ich meine in solch eine dunkle Spelunke?" fragte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen, während er seinen Blick nicht von ihr ablassen konnte und seine Blick so weiterhin über sie fuhren und sie musterten.

  • Kerry lächelte, stand auf, legte der Bedienung seine Zeche auf den Tisch, nachdem er ihr ein Zeichen gemacht hatte. Er zwinkerte der Bedienung kurz zu, drehte sich zu Tara um und grif sich an den Hut zum abschied, er ging auf dem Weg zur Tür an ihr vorbei und sagte.
    "Bis nächste Woche dann!"
    Damit verließ er Die schwarze Katze, der Würfelbecher stand noch genauso auf dem Tisch, wie sie ihn hinterlassen hatte.
    Auf der Strasse zog er die Jacke gegen den unangenehm kalten Wind zusammen, grinste erneut in Gedanken an den heutigen abend und an die Aufgabe sie vor ihm stand, dann verschwand er in Richtung Händlerviertel.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Tara sah Kerry hinterher und blickte dann auf den Tisch. Er hatte tatsächlich nicht nachgeschaut. Kein Ehrgeiz der Mann. Die Rothaarige schüttelte den Kopf und hoffte inständig, dass er an seinen Auftrag etwas zielstrebiger dran ging.


    Dann fiel ihr Blick wieder auf Aran und sie zog eine der feinen Augenbrauen hoch. Es war kaum zu ignorieren, dass er sie begaffte. Doch die Piratin störten die Blicke nicht. Solange er seine Finger bei sich behielt..
    "Was mich hier her treibt? Nun, wenn ich Glück habe wird es gerade besorgt.." Antwortete sie geistesabwesend und schob der Wirtin ihren Becher erneut hin um ihn füllen zu lassen.
    Als er gefüllt war, lächelte Tara und hob ihn wieder an die Lippen, nicht jedoch ohne Aran vorher zuzuprosten.


    "Auf den Rum." Sprach sie und kippte auch das zweite Glas hinunter. Ein leises "Ahhh.." folgte dem und wieder sah die Rothaarige Aran an.
    "Was mich hier her treibt, wollt ihr wissen? Nun.. das Spiel. Ich habe mir sagen lassen, dass nur in der Katze Glücksspiel wirklich.. nun.. geduldet wird." Ein verschwörerisches Lächeln schlich auf ihre Lippen. "Und ihr? Seid ihr auch wegen einem Spielchen hier oder zog euch einzig und alleine der Rum magisch her?"

  • Aran schmunzelte leicht und ließ seinen Blick kurz anzüglich über Taras Leib wandern, bis er schlußendlich wieder bei ihren Augen angekommen war und sie direkt ansah. Noch immer war das amüsierte Schmunzeln auf seinen Lippen deutlich zu erkennen, aber vielleicht hatte sie ja Arans Blick nicht bemerkt, denn sie trank ja zur selben Zeit einen Schluck ihres Rums. "Soso, euch wird etwas besorgt," meinte er und grinste ihr zu. "Welch Gelüste könnten eine nettes Mädchen wie du es bist, in solch ein Etablissement treiben, um sie sich erfüllen zu lassen?" Er schmunzelte leicht und es war deutlich, dass er auf seinen Kommentar nicht wirklich eine Antwort erwartete, denn nun hob er seinen Becher, prostete ihr zu und führte ihn an die Lippen, um einen kräftigen Schluck davon zu nehmen.


    Dann sah er wieder zu Tara herüber. "Ach, ihr seid wegen einem Spielchen hier?" Mit dir würde ich auch gerne mal spielen fügte er in Gedanken hinzu und grinste die Rotharige anzüglich an. "Ist das ganze Leben nicht ein Spiel? Aber das scheint dir nicht genügend Spannung zu sein, oder wie habe ich das zu verstehen?" Auf ihre Frage, warum er hier sei, ging er garnicht erst ein, während er Tara von der Seite ansah. "Und du willst spielen?" fragte er dann schmunzelnd.

  • Erneut musterte Tara Aran - es war nicht unbedingt schwer, seine Gedanken zu erraten. Und Tara war nicht unbedingt abgeneigt, dieses "Spielchen" mitzuspielen.


    "Ich würde mich nicht über zu wenig "Spannung" beklagen." antwortete die Rothaarige. "Doch so manches Abenteuer will mit barer Münze bezahlt werden." Süffisant hob Tara ihren Geldbeutel bevor sie weitersprach. "Und ich pflege sehr kostspielige Abenteuer zu erleben."


    Die Piratin ließ den Geldbeutel wieder verschwinden und deutete auf den Tisch, mit den Würfeln. "Wie sieht es aus? Wollt ihr einer armen Frau helfen, den Lebensunterhalt zu verdienen oder wollt ihr mich lieber hier an der Theke weiter in den Ausschnitt glotzen?"
    Zischte sie Aran zu und dennoch war ihre Stimme weiterhin weich wie Seide.

  • Aran musste leise lachen, während er seinen Blick aber keineswegs von Tara nahm oder von ihrer direkten Art verunsichert wurde. Er sah ihr schmunzelnd in die Augen, dann griff er wieder nach seinem Krug und nahm aufreizend langsam einen Schluck von seinem Rum, ließ die Rothaarige damit erstmal auf seine Antwort warten. Dann schaut er sie wieder charmant lächelnd an, setzt seinen Verführerblick auf (zumindest ist das für ihn der Verführerblick) und zwinkert ihr keck zu. "Das ist eine sehr schwierige Wahl, denn unter uns, du hast einen sehr verführerischen Ausschnitt in den ich gerne mehr als nur einen Blick werfen würde." meint er leise lachend.


    Noch immer sehr amüsiert aussehend ließ er demonatrativ seinen Blick über die Rothaarige wandern und schaute ihr dann auch wirklich direkt in den Ausschnitt, machte sich keinerlei Mühe, dies unauffällig zu tun. "Nett, nett, nett..." murmelte er mit anzügichen Grinsen. "Du brauchst Hilfe bei deinem Lebensunterhalt? Wie kann ich dir dabei helfen, meine Süße?"

  • Tara rollte mit den grünen Augen. Es machte ihr nichts aus, angestarrt zu werden, aber.. Sie nahm ihre Hand zu Arans Kinn und hob es sacht in die Höhe, so dass er ihr in die Augen sehen mußte.
    "Nun, mein Süßer," nahm sie die Wortwahl des Captains auf. "Zunächst könntest du mir zumindest so lange du mit mir redest in die Augen schauen. Denn ich habe mir sagen lassen, die sind mindestens genauso anziehend wie meine Brüste. Und dann.."


    Tara ließ Arans Kinn wieder los und griff sich ihr Rumglas. "Dann wäre es wohl an der Zeit, dass du mir deinen Namen nennst. Ich weiß gerne, wer mit mir.. spielen möchte, bevor ich das Spiel anfange."

  • Aran grinste sie weiterhin genauso anzüglich-verführerisch an, wie schon zuvor und sah ihr dann direkt in die Augen, als sie sein Kinn leicht anhob. Einen kurzen Augenblick schaute er sie schweigend an, der Blick des Piraten schien während dieses Momentes schärfer als zuvor zu werden, als würde er in sie sehen wollen. Doch nur kurz, dann unterbrach sein leises Lachen diesen innigen, ruhigen Moment. "Da hat man dir die Wahrheit gesagt," meinte er noch immer leise lachend. "Du möchtest also meinen Namen wissen? Aber du hast dich noch garnicht selbst vorgestellt. Höflicher wäre es, wenn du mir erstmal deinen Namen sagst, Süße. Bist doch ein höfliches Mädchen, oder?"


    Amüsiert sah er ihr noch immer in die Augen und sein Blick schweifte auch diesmal nicht weg, er schien konzentrierter und die Unterhaltung ihm zu gefallen. "Nun, wie heißt du, schönes Kind?" fragte er nochmal schmunzelnd.

  • "Wenn du ein höfliches Mädchen suchst, solltest du lieber auf Astara Diarées Debutantinnen Ball gehen und nicht in der "schwarzen Katze" auf die Suche gehen." Antwortete Tara schlagfertig und lachte.


    Sie schüttelte den Kopf und das rote Haar legte sich über ihre Schulter. Die grünen Augen blickten Aran bestimmt an, als sie ihm die Hand entgegenstreckte. "Tara." Sprach sie und ein amüsiertes Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen.

  • Aran lachte leise und schmunzelte sie an, so als wolle er ihr damit sagen na bitte, es geht doch. Dann ergriff er ihre Hand und meinte schumzend: "Das könnte ich wohl tun... oder ich komme in die 'schwarze Katze' und finde dich." meinte er leise lachend. "Tara... ein schöner Name." Er hob ihre Hand sachte an und hauchte dann einen Kuss darauf. "Wirklich, ein sehr schöner Name, meine Süße. Jetzt bist du sicher ganz begierig auch den meinigen zu erfahren oder?" Er sah schmunzelnd in ihre Augen, ihre Hand dabei aber keineswegs loslassend.

  • "Ganz begierig." Seuselte Tara, auch wenn ihre Augen etwas anderes sprachen. Wenn er sich nicht vorstellen wollte, sollte er es halt sein lassen.


    "Du wirst einem armen, höflichen Mädchen mit solch einem Körperbau doch wohl nicht den Wunsch abschlagen, ihm deinen Namen zu verraten, oder? Wenn doch fürchte ich, dass ich für den heutigen Abend noch mehr Rum brauche." In Taras Stimme schwang ein Hauch Sarkasmus mit - dennoch blieb sie in Arans Nähe, ja, kam ihm sogar noch ein Stück näher.

  • Dieses Mädchen war nicht nur amüsant sondern auch schlagfertig und selbstbewusst. Aran musste wieder leise lachen und nun war er es, der leicht mit dem Kopf schüttelte. "Das kann ich nun wirklich nicht verantworten, dass du dich betrinkst. Nunja, zumindest nicht alleine," fügte er mit einem frechen Grinsen auf den Lippen hinzu. Er sah ihr lächelnd in die Augen, ihre Hand weiterhin festhaltend und leicht streichelnd. "Ich heiße Captain Aran Eisenklinge." stellte er sich vor, auch wenn der Name hier unten ja nicht wirklich bekannt sein dürfte, schien er das vorrauszusetzen.

  • "Eisenklinge?" Plapperte Tara nach und irgendetwas veränderte sich in ihrem Gesichtsausdruck. Er wich.. Erstaunen.


    Erneut musterte die Rothaarige Aran von oben bis unten und meinte dann mit spöttisch geschürzten Lippen: "So habe ich mir einen Eisenklinge wahrhaftig nicht vorgestellt. Entschuldigt..." Sie wechselte wieder zu der höflicheren Form ".. ich hatte euch für einen der üblichen Schurken gehalten, die hier in der Katze herumhängen."


    Eisenklinge = Adelig. Das war das erste, was Tara durch den Kopf ging. Das zweite war, das adelig auch meistens Geld bedeutete - und da Taras Geldhunger durchaus schwer zu stillen war, war die Bekanntschaft für sie nun umso interessanter geworden. Vorausgesetzt, der Schuft erzählte die Wahrheit und wollte sich nicht nur mit einem "großen Namen" schmücken.

  • Aran sah Tara mit unveränderten Blick an, weiterhin mit seinen geübten Casanovablick und schaute ihr direkt in ihre geheimnisvollen grünen Augen. Wenn er ihre Gedanken auch nur ein Stück erkannt hatte, so verbarg er das sehr geschickt, denn er ließ sich nichts weiter anmerken. Er schüttelte leicht den Kopf. "Nein, kein Eisenklinge. Captain Aran Eisenklinge, so heiße ich. Und nur weil ich diesen Namen trage, heißt das nicht, dass ich keiner der üblichen Schurken bin, oder? Vielleicht bin ich auch der übelste Schurke in dieser Spelunke? Was meinst du, meine Süße?" Er sah sie weiterhin direkt an und fast schon unmerklich legte sich sein Arm um ihre Hüfte und er zog sie noch näher an sich heran, wenn sie denn nicht gerade wegrückte. "Aber ich hänge zumindest erst das erste Mal in der Katze herum, ich bin noch nicht so lange hier," fügte er schmunzelnd an.

  • "Eine Schurke, ganz gewiss..." antwortete Tara. "Sind die Adeligen nicht eigentlich die größten Schurken unter Eriadnes Kuppel?"
    Taras Mund verzog sich kurz zu einem höhnischen Lachen.


    "Nun, da geht es euch nicht viel anders als mir." redete die Rothaarige weiter. "Ich komme ebenfalls nicht aus Nir'alenar. Die letzten Monate war vielmehr Windburg mein zuhause."
    Windburg - alleine in diesem einen Wort schwang soviel mit. Stolz, aber auch eine stumme Warnung - war und ist Windburg doch noch immer das größte Piratennest auf Beleriar.
    "Captain Aran Eisenklinge. Soso.. habt ihr ein eigenes Schiff? Oder tragt ihr.. trägst du diesen Namen nur des Stolzes wegen? Lass mich raten. Dein Vati kaufte dem kleinen Aran ein eigenes Schiff, damit der die Welt kennenlernte. Und der kleine Aran versank mit ihm und landete in Nir'alenar. Pah.. diese Geschichte haben soviele Matrosen zu erzählen. Nur sind die wenigsten von blauem Blut."
    Tara war selbst erstaunt über ihre Worte. Ihr Gegenüber war ihr nicht unsympathisch, ganz und gar nicht. Er sah gut aus, war charmant und wenn er auch nur einen Bruchteil des Eisenklinge-Vermögens besaß, mit Sicherheit eine gute Partie. Dennoch hatte die Piratin zu lange unter anderen Schurken gelebt, die den Adel verachteten, dass sie dieses Verhalten ganz automatisch plötzlich auch selbst an den Tag legte. Sie schellte sich dafür. So etwas durfte nicht passieren. Demnach änderte sich Taras Verhalten im Bruchteil einer Sekunde.


    Sie ließ Arans Hand dort, wo sie lag und trat so nah an ihn heran, dass sie seinen Atem auf ihrer Wange spüren konnte.
    "Und, nach welchen Regeln spielen wir? Deine oder meine..?" Hauchte sie.

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