Zwischen Seetang und Korallen

  • Keas Quietschen und lachen, als Behru sie durchs Wasser zog, sprach wohl eine ganz eigene Sprache. Als Behru sie dann auf ihre Arme zog, grinste das Mädchen über das ganze Gesicht. "Das war toll! Ihr könnt ja ganz schön schnell schwimmen. Ich hab halt keine Flossen, aber ich bin auch nicht langsam, finde ich." Sie schlang die Arme kurz um Behrus Hals und strahlte über das ganze Gesicht. Als ihr Vater und Misha herankamen, löste sie sich von der Nixe.


    "Auja, das ist eine tolle Idee!!" Kea schien begeistert davon, das ihr Vater und sie noch eine Weile mit den beiden Nixen zusammen unterwegs waren.

  • Behru grinste und stuppste Keas kleine Nase an. Auf Moros Vorschlag hingegen schüttelte sie den Kopf.
    "Ich würde gerne, doch habe ich heute noch etwas anderes vor und.. das würde ich ungerne verschieben."
    Eine leichte Röte legte sich auf Behrus Gesicht. Natürlich hätte sie es aufschieben können. Schließlich schwomm sie jeden Tag nach Nir'alenar um die Zweibeiner zu beobachten.
    Aber was wäre, wenn gerade heute die Liebe ihres Lebens sie an einem der Wasserlöcher gesehen hätte? Oder sie ihn? Und das verpassen für ein wenig Spaß mit ein paar Meereselfen? Sehlig lächelte Behru. Nein, dieses Risiko wollte sie erst gar nicht eingehen.


    "Es tut mir leid, aber ich werde euch an dieser Stelle verlassen. Vielleicht können wir uns ja bald schon wieder sehen!" Belustigt wuschelte Behru Kea durch die Haare und warf einen verstohlenen Blick auf Misha. Würde sie wissen, warum Behru vorgab, keine Zeit mehr zu haben? Natürlich.. Misha war ja nicht umsonst ihre beste Freundin..

  • Misha konnte nicht verhindern, dass ihr ein trauriger Ausdruck in die Augen trat. Sie hatten doch gerade so einen Spaß gehabt! Warum konnte Behru nicht mal jetzt ihren .... ihren Wahn vergessen? Oh Behru ...
    Misha spitze die Lippen kurz, dann lächelte sie, um sich selbst die schlechte Laune auszutreiben.


    "Du wirst eine Menge Spaß verpassen ... aber geh nur.", sagte sie und schenkte ihrer Freundin ein schiefes Lächeln. "Wir können dich ja doch nicht aufhalten. Welchen Weg nimmst du?"


    Misha bedachte Behru mit einem fragenden Blick, dann erkundigte sie sich in den Mienen der anderen nach Fragen und Verwirrung. Die junge Nixe war sich nicht sicher ob es so klug von ihr gewesen war, es anzusprechen... doch Behru musste damit umgehen können. Es würde Misha schmerzen, wenn sie ihre Freundin verletzte... doch wenn es etwas in ihr veränderte, wäre es halb so schlimm.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Moro verstand nicht warum Behru auf einmal los wollte. Vor allem da gerade sie so gerne die Welt unter der Kuppe besuchte. Aber immerhin kannte er die beiden ja auch kaum und warum sollte er da gleich alles nachvollziehen können.
    "Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag," erwiderte er schlicht und winkte Behru zu. "Aber wir schwimmen trotzdem zusammen oder nicht?" fragte er Misha.

  • "Klar doch.", entgegenete Misha prompt auf Moros Frage und grinste schon wieder, als hätte sie schon wieder vergessen, was geschehen war. Sie war gut im Verdrängen.
    Misha realisierte, dass ihrer aller Weg - wenn auch von Behru getrennt - sie zur Insel geleiten würden ... und sie hatte doch gehofft sich diskret verabschieden zu können, bevor sie das Meer verlassen musste. Misha mochte das Trockene nicht. Keine 10 Delfine hätten eine Chance sie dorthin zu zerren, ihm näher zu kommen als ein paar Steinwürfe.
    Doch sie ließ sich nichts anmerken, schwamm stattdessen kleine Zirkel um ihre neu gewonnenen Freunde und sah Behru nach wie vor fragend an, wollte sie doch erfahren, welchen Weg sie nun nehmen würde. Im Vorbeischwimmen streifte sie Kea mit einer Spitze ihrer Schwanzflosse und kitzelte sie neckisch damit.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "Ich denke.. " Behru hob den Zeigefinger an die Lippen. "Ich werde durchs Annemonen-Feld schwimmer. Dort soll ein Tunnel direkt zu einem großen Brunnen führen. Ich habe sogar gehört, dass von dort Gräben zu wunderbaren Wasseranlagen führen sollen." Körperlich noch anwesend, so war die Nixe in ihren Gedanken doch schon wieder ganz woanders. Weit fort in der Welt der Trockenen..

  • Misha schraubte sich durchs Wasser, hielt abrupt inne und erzeugte damit eine Welle, die sich Behru sanft entgegenrollte und sie schubste. Mit einem Knuffen zu vergleichen, war es eine freundschaftliche Geste. Misha wusste dass die Worte lediglich ihre Ohren erreicht hatten, nicht ihr Gehör. Es war wie so oft. Misha hatte aufgegeben sich darüber Gedanken zu machen.


    "Die Anemonenfelder. Eine schöne Strecke.", kommentierte sie wahrheitsgemäß Behrus Auskunft, ehe sie wieder Moro und Kea ansah und ermunternd lächelte. "Ich denke wir werden zunächst ein paar Runden durch die Gärten drehen, damit ich Euch die Umgebung zeigen kann - einen sicheren Weg von dort nach Nir'alenar kenne ich auch und kann ihn euch gern zeigen, wenn wir fertig sind."


    Man spürte, dass die junge Nixe darauf brannte den beiden Meereselfen die Umgebung zu zeigen, obwohl sie nur ein schönes Abbild dessen war, was Asraella für Misha gewesen war. Genau wie sie damals ihre Heimatstadt erkudnet hatte, bis sie nahezu jhedes Detail kannte, war sie auch Elue'Adar auf den Grund gegangen. Hatte sich Geschichten erzählen lassen, hatte Stunden damit verbracht die Gegend zu erkunden, die Gärten zu erforschen und das Wasser zu schmecken. Sie würde viel zu erzählen wissen- es juckte ihr auf den Schuppen.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Moro dachte daran, dass Behru vielleicht lieber ein Landwesen hätte werden sollen. Was dachten sich die Götter manchmal bei ihren Entscheidungen? Es war auf jeden Fall Zeit sich von ihr zu verabschieden, denn sie schien bereits mit den Gedanken vorausgeschwommen zu sein.
    "Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Vielleicht trifft man sich wieder," sagte er darum zu Behru und wandte sich dann an Misha, die auf einmal auch ungeduldiger wirkte.
    Moro freute sich auf die Gärten. Selber bekannt in Kina'mallai für seine Entwürfe von Gärten war er immer neugierig auf die Werke anderer. "Na dann wollen wir mal. Komm Kea, ich glaube sonst schwimmt Misha solange um dich herab bis dir schwindelig wird," meinte er grinsend.

  • Moros Grinsen wirkte ansteckend, auch Misha lachte nun, ein stilles, andauerndes Lachen, eines von der Sorte, dass einem Muskelkater im Gesicht bescherte. Während das warme Wasser ihre Schuppen umschmeichelte und ihr Haar aufbauschte, kitzelten sie kleine Luftperlchen in der Nase und sie musste niesen. "Lasst uns losschwimmen!", rief sie freudig und zog ein wenig voran, verharrte flossenschwingend und schwamm wieder ein Stückchen voraus, während sie sich zu Kea und Moro umdrehte.


    Sie steuerte die äußeren Gärten an, welche sich, in ihrer Schönheit unübertroffen an Elues Felsen schmiegten, und die Augen langsam in ihren Bann zogen, sie eindeutig zu dem Felsen in seiner Mitte zogen. In seiner Tragik hatte der Garten etwas höchst bezauberndes, deshalb hielt sich Misha hier auch so gerne auf - es gab immer wieder Bezauberndes zu entdecken.
    Misha lächelte und begann zu reden, während sie an schillerndem, sich gleich langem grünem Haar in der Strömung bewegendem Gras vorbeiglitten. "Die Geschichte um Elue kennt ihr ja sicher, der Garten um Elues Felsen herum ist und bleibt der schönste, den ich je gesehen habe ... Du weißt viel von den Pflanzen und Gärten, Moro?"


    Misha drehte ein kleine Pirouette, und es wurde sichtbar, wie quirlig die junge Nixe war, wie groß ihr Bewegungsdrang war und wie sehr sie sich freute zwei neuen Freunden ihr Reich zu zeigen. So war es ihr ein Vergnügen, sie zwischen den vielfarbigen Korallen hindurchzuführen, ihnen die schönsten Fleckchen zu zeigen und die Pflanzen vorzustellen, fast persönlich, die sie zu betreuen hatte. "Wenn man mit den Augen reist", begann die junge Nixe und ihre Augen sprühten vor Begeisterung. "mit den Augen wandert, so zieht es einen immer wieder dort hin." Sie zeigte auf die Silouette des Felsens, der sich im sachten Schimmerlicht vor tiefblauem Meer abzeichnete.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Moro sah sich um, musste andauernd schmunzeln über den Elan den Misha zeigte.
    "Ich habe ein bisschen was gehört, jedoch ist das schon eine Weile her. Vorher habe ich mich nicht oft der Insel genähert," sein Blick glitt weiter über die Landschaft.
    "Ja, ich versteh ein bisschen davon. Ich bin Gartenarchitekt." Es gelang ihm nicht ganz den Stolz darauf zu verbergen. Er sah sich nach Kea um, dann sah er wieder zu Misha, die Prouetten im Wasser drehte.
    "Du scheinst viel Energie zu haben...." meinte er amüsiert.

  • Die junge Nixe war sichtlich beeindruckt. Ob Moro auch solche Gärten entwerfen konnte? Solche, die einen mit den Augen entführen? Misha schwamm ein wenig näher, strich die grünen Haare hinter ihre Ohren und kräuselte die Nase lächelnd. "Mag sein.", antwortete sie und ein flüchtiges Rot glitt über die bläulich schimmernden Wangen. Sie führte die beiden Meereselfen ein wenig tiefer in den Garten, zu den roten, wie riesenhafte Fächer in der Strömung stehenden Korallen, in deren fleckigen Schatten Fischschwärme ihre Runden drehten, sich in Sicherheit schätzten.
    "Man sagt es sind die ältesten Korallen im Garten - Erean selbst soll sie einst hier her gebracht haben, weil sie in ihrer Schönheit Elue glichen."


    Sie sah sich kurz nach Kea und Moro um, zischte davon, verschwand zwischen den Fächerkorallen und tauchte erst nach einigen Momenten wieder auf, die hohlen Hände aufeinander gelegt, als hielte sie etwas darin versteckt. "Schaut mal her!", reif sie begeistert und hielt den Beiden ihre Hände hin. "Man nennt sie Patenfische- es gibt sie nur hier."
    Misha entließ einen winzigen, in allen Blau- und Grüntönen schillernden Fisch in die Freiheit, höchtens so lang wie ihr kleiner Finger war er, zog einen kleinen Schleier hinter sich her, schwamm in Spiralen um ihren Unterarm. Misha kicherte heiter und hob den Arm. "Einmal gefangen, wird man sie nicht mehr los!"

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "Der ist ja schön!" Hatte Kea zuvor noch den Garten und die Korallen bewundert, so ruhte der Blick des Mädchens nun auf dem Fischchen, das um Mishas Arm schwamm. Sie schwamm zu Misha hinüber und beäugte den Fisch, als hätte sie nie zuvor einen Fisch gesehen und zugegeben, einen solchen Fisch hatte sie wohl auch noch nie gesehen. "Papa guck mal wie der glänzt! Schade das meine Schuppen nicht so glänzen."
    Was nicht ganz stimmte. Die grünen Schuppen auf Keas Leib glitzerten wie viele kleine Smaragde, unterbrochen von den weißen Inseln der Haut, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Wie ein aufgeregtes Fischchen schoss Kea nun zwischen Misha und ihrem Vater hin und her, sie wollte wissen was es wohl noch alles hier gab.

  • "Ich glaube, du mussst Kea jetzt auch einen Patenfisch fangen...."meinte Moro lächelnd zu Mischa, während er von dem kleinen Fisch zu seiner Tochter schaute. "Keine Sorge, du glitzerst auch so schön." Moro schwamm zu Mischa herüber und hielt seine Hand in die Nähe des Fisches. Er wollte sehen, ob dieser dann zu ihm kam oder eben nicht.

  • Misha lächelte zart und versuchte den Patenfisch anzustupsen, damit er um Moros Hand zu kreisen begann, aber es wollte nicht klappen. So fischte sie sich Moros Hand in dem Moment, in welchem der Patenfisch den Weg ihren Arm herunter nahm und so schwamm der schillernde kleine Fisch nun um Moros Arm herum und machte keine Anstalten zu Misha zurückzuschwimmen.
    Die Nixe grinste über beide Ohren, ließ Moros Hand wieder los und verfolgte den Fisch mit Blicken. "Jetzt gehört er dir!", lachte sie leise und als Kea wieder zwischen Moro und ihr hindurchzischte schnappt sie sich deren Knöchel und ließ sich glucksend durchs Wasser ziehen.
    Bald waren beide in ein wildes Fangspiel verwickelt und Misha kitzelte Kea ordentlich durch, bis sie selbst nicht mehr konnte und hinter einem Korallenfächer verschwand um einen Patenfisch für Kea einzufangen.
    Als sie gerade einen entdeckt hatte und beide Hände nach ihm ausstreckte schoss ein kleiner Fisch knapp an ihrem Gesicht vorbei, wölkte schwarze Tinte ins Wasser und nahm Misha die Orientierung. Zwar hatte sie nun einen Patenfisch in den Händen, doch brannten ihre Augen fürchterlich und sie konnte weder Moro noch Kea lokalisieren.
    Orientierungslos trieb sie ein Stückchen davon und begann zu rufen. Ihre Hände öffneten und schlossen sich, der Patenfisch war entwischt und die Welt um sie war in schwarze und graue Schleier gehüllt. Sie versuchte die Tinte aus ihren Augen zu wischen, doch es wurde nicht besser. "Moro?", rief sie zögern und ihre Stimme brach. "Kea? Wo seid ihr? Ich sehe nichts mehr!"

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Moro legte den Finger an die Lippen, während um seinen anderen Arm immer noch der Fisch kreiste. Ein schelmisches Grinsen lag auf seinen Lippen, während er sich langsam Misha näherte. Dabei versuchte er kein Geräusch zu machen.
    Bei ihr angekommen, sah er noch einmal zu Kea um zu sehen, ob diese den Spaß mitmachen würde. Vorsichtig berührte er ihren Arm mit nicht mehr als der Fingerspitze. So hauchzart, dass er selbst nicht sicher war, ob er sie nun berührt hatte oder nicht.
    Ihm war noch etwas anderes eingefallen, doch er wollte den Spaß nicht zu weit treiben.
    Sein Blick glitt bereits über den Meeresboden, um nach der Meerespflanze zu suchen mit der man den Augen helfen konnte.

  • Sie wusste nicht, ob es mehr die Panik oder die Tinte war, die ihr die Sicht vernebelte. Etwas berührte sie am Arm, eine sachte Berührung nur, doch ihre überreizten Sinne jagten sie und so spannte sich ihr Körper, ein Schwanzschlag trug sie davon, sie prallte recht unsanft mit der Schulter gegen eine weiche, pelzige Koralle, verlor die Orientierung völlig während sie von hunderten kleiner Fischchen umschwärmt wurde. Sie hatte nun beide Hände vor dem Gesicht, rieb die geblendeten Augen.
    "Wo seid ihr?", rief sie noch mal, leiser, unsicherer und versuchte mit dem verschleierten Blick etwas zu erkennen, während sie mit gespreizten Fingern fahrig ihre Umgebung abtastete. Moosiger Fels unter ihren Fingern. Nur Schemen tanzten vor ihren Augen, unstet, auch wenn sie die Atmosphäre zu analysieren versuchte, konnte sie nicht ahnen, dass es lediglich ein Scherz war, ein Spaß. Ihre Kiemen rauschten leise, flatterten da ihr Atem stoßweise ging.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Moro bemerkte, dass Misha immer hektischer wurde. Es war eindeutig Zeit den Spaß zu beenden.
    "Ganz ruhig. Wir sind ja hier. Nicht reiben!" Endlich hatte er die entsprechende Pflanze gefunden und schwamm hin, um ein paar Blätter davon abzureißen.
    Ruhig schwamm er dichter an die Nixe. "Keine Sorge, ich bin es," sagte er ruhig, während er ihren Arm umfasste und sie vorsichtig zu sich herum drehte.
    "Ich habe eine Pflanze in der Hand, die hilft die Tinte zu entfernen. Möchtest du es selber versuchen, oder soll ich?"

  • Moros Stimme beruhigte Misha, die Spannung wich aus ihren Muskeln, doch blieb sie aufmerksam. Sie hatte einen Sinn verloren, in ihrem Kopf pochte leise die Furcht, dumpfer Schmerz, wie ein Abschiedsgruß. Er ging.
    Moro fasste ihren Arm, drehte sie herum, sie spürte das Wasser an den eigenen Schuppen reiben, die Bewegung der Wellen verriet ihr, dass er nahe war. Sie tastete sich mit der freien Hand zu Moros Fingern vor, die ihren Arm umschlossen. "Oh bitte, versuch du es, ich sehe doch gar nichts...", sagte sie leise, versuchte mit der Schulter und dem Oberarm die Augen zu erreichen. Schließlich zwinkerte sie ausgiebig um den Juckreiz loszuwerden.
    Es war schwer dem Drang zu reiben nicht nachzugeben, so war sie froh etwas zu fassen zu haben und ihre Hände schlossen sich fest um Moros Hand. Sie reckte ihre Kinn ein wenig vor, schüttelte die Haare nach hinten und wartete.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Da die Nixe genau nach der Hand mit den Pflanzen gegriffen hatte, nahm er mit der freien das Heilmittel aus der anderen und fuhr damit sanft und langsam über die Augen der Nixe. Zwei-dreimal wiederholte er das beim ersten Auge, dann wandte er sich dem anderen zu. Auch hier ging er ruhig und sanft vor, wollte er doch die Augen nicht durch zu viel Druck noch mehr reizen.
    "Ist es jetzt besser?"

  • Misha zwinkerte ein paar Mal, bemerkte wie ihre Sicht klarer wurde. Etwas verschwommen sah sie noch, doch das Brennen hatte nachgelassen. "Danke, Moro.", sagte sie, atmete auf und lächelte den Meereselfen an, während ihr ein paar reinigende Tränchen ungesehen aus den Augen wichen. Sie zog an dem Arm, den sie die ganze Zeit über festgehalten hatte und brachte sich so näher an Moro heran, schloss ihn in ihre Arme und drückte für ein paar Atemzüge fest zu. Mit einem leisen Kichern löste sie sich flink wieder, schwamm sie ein paar mal um ihn herum, lies das Meerwasser die letzten Tintenreste aus den Augen spülen.
    Furcht und Schmerz waren fort, es blieb ein Funken Nervosität und das wilde Klopfen ihres Herzens, gerötete Wangen.


    "Es kann weitergehen!", rief sie nach Kea, man merkte Misha an, dass sie umtriebig war, sie die Flossen schwingen wollte und Moro wie Kea ihre Stadt zeigen wollte.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

    Einmal editiert, zuletzt von Misha ()

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