Valeas exotische Importe

  • Einen Moment war Seoul verwirrt. Vorurteile Nachtelf...?
    Doch als Kaera herzlich lachte, musste er unwillkürlich lächeln. Es war wohl alles nur Spaß gewesen.
    Aber auch sie schien gegen Vorurteile ankämpfen zu müssen.
    Seoul reichte ihr die Tinte als sie ihm das Geld gab und wollte sich gerade von ihr abwenden um es wegzulegen als sie ihn fragte.
    Einen Moment blieb ihm der Mund offen stehen. Sie wollte tatsächlich mit ihm essen gehen? Er machte schnell den Mund wieder zu, bevor sie es sich anders überlegen würde,
    Aber er hatte sich noch gar nicht entschieden, ermahnte er sich. Natürlich wollte er. Er war es leid jeden Abend alleine zu verbringen. Und nun auch noch die Möglichkeit mit einer hübschen Frau zusammen zu essen.
    "Ja gerne," antwortete er möglichst gelassen. Aber trotzdem wurden seine Wangen einen Tick dunkler.

  • Kaera hatte schon gedacht, sie wäre mit ihrer Frage zu weit gegangen, als Seoul die Einladung doch noch annahm.
    "Schön, ich freu mich. Jetzt stellt sich wohl nur noch die Frage, wo wir speisen möchten? Im Seeteufel oder doch im Zauberbrunnen. Das Essen im Seeteufel ist vorzüglich..." Kaera überlegte so halb laut vor sich hin, während sie die Tinte einsteckte.
    Dann sah sie Seoul geradewegs an und meinte: "Soll ich Euch von hier abholen? Oder wollen wir uns direkt beim Gasthaus treffen? Mir ist es gleich, aber ich weiß nicht, was Euch lieber ist..." Nicht jeder ließ sich gern mit einer Nymphe auf den Straßen blicken... andererseits galt das wohl auch für Nachtelfen.
    Kaera freute sich wirklich über die Verabredung zum Essen. Sie war erst gestern wieder aus dem Wald aufgetaucht, in dem sie 2 Wochen verschwunden war und nach der langen Einsamkeit, wollte sie einen schönen Abend in Gesellschaft verbringen.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Seoul konnte immer noch nicht glauben, dass die Nymphe es ernst meinte.
    "Es wäre schön, wenn ihr mich abholen würdet," sagte er. Denn so würde er wenigstens nicht umsonst zu dem Gasthaus gehen, während sie ihn insgeheim auslachte. Damit war er auf der sicheren Seite.
    "Ich glaube im Seeteufel, würde ich am meisten auffallen. Die Leute dort sehen es nicht gern, wenn ein Nachtelf im selben Raum wie mit ihnen ist," meinte er mit einem schiefen Lächeln.

  • Kaera nickte und meinte nur: "Gut, dann sucht Ihr den Ort aus, an dem ihr Euch wohl fühlt und ich hole Euch dann ab, wenn Ihr den Laden schließt..." Kaera musste schmunzeln und erklärte erneut: "Ich freu mich wirklich..." Schließlich schob sie das Tintenfäßchen in ihre Tasche und trat an die Tür.
    "Dann also bis heute Abend..."
    Sie öffnete die Tür und verschwand so plötzlich, wie sie gekommen war.
    Vor der Tür blieb sie noch einen Moment stehen und sah zur Kuppel hinauf. Sie war sich nicht sicher, ob sie den Nachtelfen am Abend hier vor dem Laden antreffen würde und wenn sie ehrlich war, hatte sie sogar ein wenig Angst davor, dass er nicht kam. Es war lange her, dass die Nymphe mit einem Mann, ganz gleich welcher Rasse, allein gewesen war und sie war sich nicht sicher, ob sie sich nicht selbst ins Abseits schob. Dann schüttelte sie den Kopf.
    Sie war eine Nymphe und würde es nicht verlernt haben, wie eine Nymphe zu sein.


    Nachdem sie den Tag über in ihrem Garten zugebracht hatte, wusch sie sich und zog sich um. In einem dunkelgrünen, ärmellosen Kleid und einem schwarzen Umhang gekleidet, die Haare in einer lockeren Hochsteckfrisur gebändigt, klopfte sie zur Abendstunde an die Tür des Ladens. Ihr Herz schlug ungewöhnlich schnell und ihre Augen waren dunkel. Maiglöckchenduft lag in der Luft. Würde jemand aufmachen?

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    Henry van Dyke

  • Seoul rieb sich die Augen und seufzte. Endlich hatte er es geschafft. Er war die ganze Liste durchgegangen und hatte sich zumindest zum Teil gemerkt, was er in welchem Teil des Ladens finden konnte. Nun musste er morgen nur genau schauen wo. Es reichte nicht zu wissen, dass etwas im linken Lagerteil lag. Die Käufer würden immer noch zu lange warten müssen. Aber für heute hatte er es geschafft.
    Zwischendurch hatte er immer wieder hinaus geschaut und je später desto öfter. Würde die Nymphe wirklich kommen allein bei der Vorstellung zuckten seine Mundwinkel in Richtung eines Lächelns.
    Plötzlich klopfte es. Überrascht fuhr er auf und schloss schnell das Lager ab und packte die Papiere fort. Er griff schnell nach seinem Umhang und ging zur Tür.


    Seoul öffnete sie mit einem charmanten Lächeln. "Guten Abend, Madame." es war tatsächlich die Nymphe und auf löste sich einer der Knoten in seinem Herzen.
    Er schloss die Tür ab und bot ihr seinen Arm an.
    "Wie war euer Tag?"

  • Kaera sah wie die Tür sich öffnete und Seoul ihr entgegen trat. Sofort waren all ihre Befürchtungen ins Nichts verschwunden und sie lächelte.
    "Guten Abend", erwiderte sie und hakte sich bei ihm unter. "Mein Tag war ganz erholsam. Ich habe meinen Garten aufgeräumt. In den zwei Wochen, in denen ich nicht zu Haus war, hat sich dort so ein Chaos entwickelt. Aber nun wirkt auch das, was alle als Unkraut bezeichnen, wieder wie bewusst hingepflanzt. Und? Habt Ihr inzwischen den ganzen Laden auswendig gelernt?..." Kaera sah ihn verschmitzt lächelnd an. Dann blickte sie kurz nach vorn und meinte dann: "Ach und wo gehen wir überhaupt hin? Ich freue mich schon den ganzen Tag auf das Essen. In den letzten Tagen waren meine Mahlzeiten nicht ganz so köstlich... und die Gesellschaft, in der ich war, hatte vier Beine..."

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    Henry van Dyke

  • "Nun, ich gehe sonst in die Schwarze Katze, aber das ist kein Ort für eine Dame. Lasst uns in den Zauberbrunnen gehen." Meinte er mit einem Lächeln.
    Dann ging er auf ihre andere Frage ein. "Nun, ich habe es geschafft die ganze Liste durchzugehen und morgen werde ich die Standorte der einzelnen Dinge prüfen. Aber wo ward ihr dann die zwei Wochen," fragte er und machte sich mit ihr auf in Richtung Zauberbrunnen.

  • "Naja, ich bin eine Nymphe... auch wenn wir gern unter vielen Leuten sind und Feiern gern haben, so suchen wir manchmal doch die Einsamkeit. Früher habe ich das selten getan, wenn ich ganz ehrlich bin, aber inzwischen tut es mir ganz gut, wenn ich mich zwischendurch in den Wald zurückziehe. Dort kann ich einfach nur in einem Baum sitzen und die Geräusche, Gerüche und Eindrücke genießen, die die Natur uns bietet. Außerdem kann ich dort sehr gut schreiben, jedenfalls mit einer Tinte, die sehr viel Ausdauer besitzt", fügte sie grinsend hinzu.
    "Ich komme dann zur Ruhe und kann meine Gedanken ordnen, denn manchmal überrollen diese mich einfach. Ich weiß nicht, ob ihr so etwas kennt. Dinge aus der Vergangenheit brechen plötzlich wieder hervor und überrumpeln einen, erwischen einen, wenn man keine Deckung hat...Oder lässt Euch Eure Vergangenheit, im Gegensatz zu meiner in Ruhe? Wenn die Frage erlaubt ist..." Kurz dachte sie an den Morgen zurück, als sie so im Laden gestanden hatte. Genau dort war ihr das passiert, die Vergangenheit hatte sie empfindlich getroffen. Dann lächelte sie Seoul an. Sie war froh, dass er da war und sie sich ablenken konnte.

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    Henry van Dyke

  • Seoul kam jeden Morgen kurz bevor es hell wurde. Die Zeit bevor die ersten Kunden kamen nutzte er, um sich das Lager intensiv anzuschauen. Später, wenn gerade keine Kunden da waren, sah er sich die Listen an oder schaute sich in den Regalen um.
    Er versuchte sich alles perfekt einzuprägen damit die Kunden wirklich gut bedient werden konnten.

  • Er kramte in seiner Tasche hektisch nach dem Schlüssel.
    Eine tiefe Erleichterung packte ihn als er endlich das Schloss auf hatte und die Tür hinter sich schloss. Er schloss von innen wieder ab und ging die Treppen hoch.
    Seoul klopfte an die Tür und wischte sich die Tränen ab. Trotzdem war seine Sehfähigkeit stark beeinträchtigt. Er hoffte das Valea da war aber vor allem das seine Augen wieder heilen würden.

  • Valea war in der Tat zuhause, als der verzweifelte Seoul ihre Treppen hinauf stieg. Überrascht über das Klopfen an der Ladentür, deren Existenz kaum jemand kannte, lief sie flugs durch ihre Villa, um kurz darauf mit einem Lächeln auf den Lippen ihre Tür zu öffnen.
    Doch das Lächeln hielt nicht lange an und ein "Bei Eriadne!" ersetzte es in seinem puren Entsetzen. Schnell trat sie beiseite, um den verletzten Nachtelfen in ihr Heim zu lassen und die Besorgnis stand dabei nicht allein in ihr Gesicht, sondern auch in ihrer Stimme geschrieben.


    "Bei allen Göttern Niel'Anors - Seoul! Was ist euch geschehen?"

  • Seoul konnte die Besorgnis in Valeas Gesicht nicht erkennen. Es fiel ihm überhaupt schwer die brennenden Augen aufzuhalten. Nur verschwommen sah er Valea und das Licht das in ihr Haus fiel tat ihr übriges.
    Sein Arm brannte wie Feuer.
    "Ich war wohl etwas unvorsichtig," sagte er mit belegter Stimme. Seine Augen tränten und hatten ihren Glanz verloren. Stattdessen waren sie stumpf.
    "Ich bin ein paar angetrunkenen unfreundlichen Gestalten in die Arme gelaufen. Sie mochten wohl wie viele keine Nachtelfen." Etwas bitteres schlich sich mit in die Stimme.
    Vorsichtig trat er ein.
    "Ich muss euch wohl um ein paar freie Arbeitstage bitten."
    Dies mal war seine Stimme noch bitterer.

  • Vaeas Brauen zogen sich zusammen, während sie Seoul nun ein wenig genauer musterte. Keine Frage, der Nachtelf war übel zugerichtet worden und er befand sich in einem bedenklichen Zustand. Zumindest würde sie ihn nicht eher aus dem Haus lassen, bis sich ein Heiler um ihn gekümmert hatte.


    "Über die freien Tage braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, Seoul. Aber ihr geht jetzt nirgendwo hin, soviel ist sicher. Kommt herein, ich werde dafür sorgen, daß sich ein Heiler um euch kümmert. Und ich bezweifle sehr, daß ihr überhaupt den Weg nach Hause finden könntet."


    Die Elfe legte eine Hand auf Seouls Arm, um ihn in ihren Wohnbereich zu führen. Es war ihr nicht verborgen geblieben, daß die Augen des Nachtelfen verletzt aussahen und daß er nicht richtig sehen konnte. Dies war auf jeden Fall eine Angelegenheit, die der dringenden Heilung bedurfte.

  • "Als ob ich noch irgendwo hingehen könhte bei dem Licht, meinte er mit einem schiefen Lächeln.
    Als Valea ihn am Arm fasste, zuckte er zusammen, denn es war genau der mit der Verbrennung.
    Trotzdem ließ er sich von ihr zur Coach führen, denn er hatte Angst jeden Moment umzukippen. Aber das hätte er nie zugegeben.
    Trotzdem spiegelte sein Gesichtsausdruck die Schmerzen wieder, die er hatte, obwohl er versuchte gleichgültig zu wirken.
    "Sie wollten testen, was passiert, wenn ein Nachtelf ins Licht kommt..."
    Dann fiel ihm etwas anderes ein. Wenn sie einen Heiler holen wollte...
    "Ich kenne jemand der heilen könnte. Kaera. Sie wohnt auch im Künstlerviertel. Nicht soweit weg von hier." Natürlich war es ihm unangenehm auf die Hilfe angewiesen zu sein, doch er hatte keine große Wahl und außerdem musste er irgendwie Kaera bescheid sagen.
    Sie würde es wissen wollen. Hoffentlich konnte er sie je wieder vernünftig sehen. Im Moment aber erschien es ihm als ob seine Augen mit jeder Sekunde schlechter wurden.

  • "Kaera? Gut, ich werde ihr eine Nachricht senden lassen, wenn ihr dies möchtet. Bitte setzt euch, Seoul."


    Valea wandte sich zu etwas unsichtbarem um und äußerte einige geflüsterte Worte, die der Nachtelf nicht verstehen konnte. Einen Augenblick später, schwebten eine Schüssel mit kühlem Wasser und einige frische Tücher in das Zimmer.


    "Ich habe eurer Heilerin eine Nachricht senden lassen - es sollte nicht lange dauern, bis sie hier eintrifft, wenn sie sich momentan in diesem Viertel aufhält."


    Leise summend tauchte die Zaubersängerin eines der Tücher in das kühle Wasser und fuhr sanft damit über Seouls Augen. Doch nicht die Tücher waren es, die seine Schmerzen linderten, sondern das alte, magische Lied, das sich durch den Salon ausbreitete. Die Zaubersängerin mochte zwar keine Heilerin sein, doch das Lied der Linderung konnte zumindest die schlimmsten Schmerzen nehmen.


    OOC: Ich kann Kaera momentan leider keine Nachricht in ihr Haus schicken, da dort ja ein Thread mit Seoul im Gange ist.;)

  • "Danke," sagte Seoul leise als er sich setzte und sich dann räusperte. Verärgert, dass er eben so leise gesprochen hatte.
    Er selbst war sich nicht sicher ob er sich aufgrund des kühlen Tuches oder des Liedes langsam entspannte. Auch die Schmerzen in Arm und Augen wurden besser.
    Er hielt still und blieb ganz ruhig. Was hätte er auch sagen sollen. Außerdem schossen ihm verschiedene Gedanken durch den Kopf


    ooc: ist abgeschlossen und danke

  • Zufrieden bemerkte Valea daß der Nachtelf sich entspannte und seine Schmerzen langsam nachließen.
    Auch sie sprach in diesem Moment natürlich nicht, sondern ließ weiter das melodische Summen erklingen. Nach einer Weile richtete sie ihre Aufmerksam erneut auf etwas, das man nicht sehen konnte und nickte dann. Die Heilerin sollte in der Tat in wenigen Augenblicken ihr Haus erreichen und konnte sich dann entsprechend um Seouls Wunden kümmern, während Valea sich daran machen würde, die Täter suchen zu lassen. Ein solches Verhalten konnte nicht toleriert werden, schließlich ging es nicht um ein Spiel, sondern um ein Lebewesen, das nur allzu leicht diesen Verbrennungen hätte erliegen können.


    OOC: Gibst Du Kaera dann bescheid, falls sie den Thread hier nicht liest?

  • Kaera hatte gerade im Garten gearbeitet, als ein Bote sie erreichte. Entsetzt lauschte sie seinen Worten und rannte in die Küche. Sie schrubbte ihre Hände, schnappte sich die wichtigsten Kräuter, öle, Tücher und Salben, warf ihren Umhang über und rannte mit Ascar so schnell sie konnte zu Valea.
    Völlig außer Atem kam sie dort an und klopfte. Ihr Herz pochte und die Panik von früher stieg in ihr auf. Doch für solche Gedanken war keine Zeit. Sie musste sich auf ihr Wissen konzentrieren. Ob er wohl Brandblasen hatte? Das würde ihm große Schmerzen bereiten, doch man konnte immer schlecht etwas dagegen tun... Nun, zumindest würde sie die leichten Wunden und Verbrennungen sofort behandeln und lindern können...
    Ascar sah zu ihr auf. Er konnte nicht wissen, was los war, aber er begriff sehr wohl, dass es der Nymphe zusetzte.

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    Henry van Dyke

  • Mitten zwischen den Summen hörte er ein Klopfen. Das musste Kaera sein. Sein Herz schlug wieder etwas schneller und er verspannte sich. Was würde sie sagen, denken, tun...?
    Daran das er selbst hinunter ging um zu öffnen, dachte er nicht. Er wusste, dass sich Valea darum kümmern würde oder einer ihrer "Geister".
    Er wollte nicht auf ihre Hilfe angwiesen sein, doch im Moment blieb ihm nichts anderes übrig.

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