Valeas exotische Importe

  • "Schade.." meinte Seoul grinsend.
    "Es gibt nichts besseres als die heilenden Küsse einer Nymphe, vor allem wenn sie so bezaubernd ist wie du." Er richtete sich auf und griff mit einer Hand nach dem Verband und tastete kurz über den Stoff.
    "Ja, wir sollten ihr wirklich bescheid geben. Außerdem muss ich mit ihr noch wegen der Arbeit sprechen."

  • Kaera hatte ihre Utensilien in ihrer Tasche verstaut und warf sie sich über die Schulter. Dann ergriff sie Seouls Hand und führte ihn auf den Flur hinaus. "Denkst du sie ist unten im Laden?", fragte die Nymphe und lotse den Nachtelfen vorsichtig zur Treppe, wo sie stehen blieb.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Seoul ließ sich bereitwillig führen und war froh Kaera zu haben. Er hätte sich von niemanden anderen führen lassen, denn er traute niemanden mehr als ihr auch wenn er sie noch nicht so lange kannte.
    "Ich glaube sie wird in einem ihrer Privaträume sein."
    Er überlegte kurz.
    "Könntet ihr bitte Valea fragen, ob sie kurz Zeit für uns hat," fragte er in den Raum. Er wusste nicht genau ob sie auch sprechen konnten, doch er war sich sicher, dass die kleinen Wichtel irgendwie Valea bescheid geben konnten.

  • Kaera lauschte. Sie war neugierig, ob die Wichtel Valea benachrichtigen würden. Noch nie war sie in einem Anwesen gewesen, dass so magisch zu sein schien oder in dem Wichtel arbeiteten. Es war einerseits etwas seltsam, aber gewiss auch überaus erleichternd und angenehm.

    Nutze die Talente, die du hast,
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    Henry van Dyke

  • Nach einem längeren Augenblick trat Valea, die sich in ihrem Arbeitszimmer befunden hatte, ein und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie Seoul und Kaera dort Abreisebereit stehen sah. Fröhlich sprach sie die Beiden an und man konnte ihr ansehen, daß sie erfreut war, den Nachtelfen zumindest wieder gerade stehen zu sehen. Er wirkte zwar keineswegs vollkommen geheilt, doch er sah wesentlich gesünder aus als bei ihrer letzten Begegnung.


    "Wie es aussieht, scheint es euch besser zu gehen, Seoul. Eure Heilerin hat gut für euch gesorgt, daran besteht kein Zweifel."


    Sie schenkte Kaera ein warmes Lächeln, bevor sie weiter redete.


    "Und nun wollt ihr mich offenbar wieder verlassen..."

  • Die Nymphe erwiderte das Lächeln Valeas und nickte.


    "Nun, ich habe getan, was ich konnte. Seine Augen werden noch ein paar Tage völlige Dunkelheit brauchen, aber auch das wird wieder... Ich möchte Euch noch einmal danken, dass Ihr uns so einfach aufgenommen habt. Nicht jeder würde so handeln. Und nun werden wir Euch nicht länger behelligen." Da Kaera nicht wusste, ob Seoul noch etwas sagen wollte, schwieg sie schließlich. Dabei hatte sie seinen Arm noch immer untergehakt, um ihn schließlich besser führen zu können.

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    Henry van Dyke

  • "Ich danke für eure Hilfe Valea und werde bald möglichst wieder zur Arbeit erscheinen," sagte er ernst und nickte in die Richtung, wo er Valea vermutete.
    "Ich wünsche euch einen schönen Abend noch und hoffe, dass wir nicht all zu viele Umstände bereitet haben."
    Es war ihm unangenehm seiner Arbeitgeberin und zu gleich so netten Frau solche Umstände gemacht zu haben und schon so kurz nach Arbeitsbeginn nicht erscheinen zu können.

  • Kaera verneigte sich In Valeas Richtung und erklärte: "Ich hoffe unser nächstes Treffen wird einen schöneren Grund haben. Auf bald. Gehabt Euch wohl." Vorsichtig führte Sie Seoul dann die Treppe hinab, um ihm schließlich die Tür auf die Straße zu öffnen.


    "Wollen wir vielleicht erst noch einmal zu dir? Vielleicht willst du dir etwas anderes anziehen? Dann könnte ich meine Kräuter auch bei dir Deponieren...", fragte sie den Nachtelfen und sah sich um. Ob diese dreisten Unholde wohl noch frei herumliefen? wahrscheinlich...

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    Henry van Dyke

  • Seoul überlegte einen Moment. Aber Kaera hatte wohl recht. Vor allem aber wollte er nicht länger unbewaffnet durch die Straßen gehen.
    Ohne eine Waffe könnte er im Moment Kaera gar nicht beschützen und sich selbst genau so wenig.
    "Du hast recht. Gehen wir noch einmal zu mir."

  • Es war einige Zeit vergangen. Seouls Augen hatten sich zum Glück erholt. Nun war es Zeit wieder zu arbeiten. Wobei er nun vorsichter auf dem Weg war und stets bewaffnet. Jedoch musste er sich zu erst bei Valea bedanken. Wer weiß, was ohne ihre Hilfe passiert wäre. So war er nur mit einer Brandnarbe am Arm davon gekommen.
    Seoul schloss auf und betrat den Laden. "Frau Onoris? Valea?," fragte er in normaler Lautstärke. Irgendwie war es ihm unangenehm einfach hier hereinzukommen. In der Tasche seines Mantels hielt er ein kleines Präsent fest.

  • Für die Zeit, die Seoul zu seiner Genesung benötigt hatte, waren die exotischen Importe geschlossen geblieben, denn Valea war mittlerweile kaum mehr dazu in der Lage, sich um ihre Verpflichtungen und um den Laden gleichzeitig zu kümmern. Dennoch hatte sie nicht darauf gedrängt, daß der Nachtelf seine Arbeit allzu schnell wieder antreten musste. Es war der Lichtelfe weitaus wichtiger, daß er wieder von seinen schweren Verletzungen vollkommen genesen würde - und es war nicht so daß Valea unbedingt auf die Einnahmen des Ladens angewiesen war.


    Trotzdem war sie erfreut, als Seouls Stimme die Stille in Valeas Heim zerriss und darauf schließen ließ, daß der Nachtelf seine Arbeit wieder antreten wollte und ein Lächeln huschte über ihre Lippen.


    "Seoul? Seid ihr das? Ich bin hier oben!", rief sie aus dem Salon hinab in den Laden und wartete darauf, bis er zu ihr hinauf kommen würde.

  • Es klang als wäre ihre Stimme aus dem Salon gekommen, also stieg er die Treppen hinauf und betrat den Raum. Ein freudiges Lächeln umspielte seine Lippen. "Guten Morgen, es freut mich euch wiederzusehen," sagte er und griff erneut in seine Manteltasche. "Ich habe euch sehr zu danken. Ohne euch hätte ich vielleicht mein Augenlicht verloren. Darum habe ich etwas für euch. Es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich hoffe sie gefällt euch."
    Er zog die geschlossene Hand hervor und wartete, dass die Elfe ihr Hand aufhielt.

  • Neugierig blickte Valea auf die geschlossene Hand des Nachtelfen, dann auf Seoul, der sie erwartungsvoll ansah. Es kam nicht oft vor, daß ein Angestellter ihr ein Geschenk machen wollte und es fiel ihr schwer, den Impuls zu unterdrücken, dies abzulehnen. Schließlich war sie diejenige, die in dieser Beziehung zu geben hatte. Doch sicher wäre er entsetzlich enttäuscht darüber und so öffnete sie die Hand mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.


    "Aber Seoul, das ist doch nicht nötig, daß ihr mir etwas schenkt."

  • "Doch, doch. Immer hin habt ihr mich nicht nur angestellt, sondern durch eure schnelle Hilfe mir auch mein Augenlicht bewahrt," wiederholte er und legte ihr eine Kette in die Hand. An dem schwarzen Lederband hing ein Anhänger aus Mondlicht. Es war ein Vogel, angefertigt aus dem Material welches nur den Nachtelfen zur Verfügung stand, Mondlicht. "Es ist ja nur eine Kleinigkeit. Ich hoffe ihr findet es nicht all zu kitschig."

  • „Aber nein, es ist ganz wunderbar, ich danke Euch.“


    Entzückt besah sich Valea den kleinen Vogel. Die Kunst der Nachtelfen war eine Besonderheit, die kein anderes Volk zu ergründen vermochte und sie versetzte sie noch immer in Staunen. Es war wie ein Stück des Nachthimmels, das zu Boden gefallen war, um eine feste Form anzunehmen. Dankbar schloss sie die Finger darüber und schenkte dem Nachtelfen ein warmes Lächeln, das sich in ihren honigfarbenen Augen abzeichnete.

  • Seoul freute sich darüber, dass die Elfe sein Geschenk annahm. Und obwohl sie ihm bewiesen hatte, dass nicht alle sich vor Nachtelfen fürchteten oder sie verabscheuten, erschien er jedoch nie wieder unbewaffnet. Während der Arbeit ließ er sich nichts von diesem Vorfall anmerken und versuchte diese stets zur Zufriedenheit von Valea zu erledigen. Die Narben auf seinem Arm verbarg er stets unter seiner Kleidung.


    Mit der Zeit hatte sich Seoul mit der Arbeit ganz gut eingefunden. Doch in letzter Zeit war er wieder ruhiger, verschlossener geworden. Sein Lächeln diente vor allem der Kundenfreundlichkeit. Es fiel ihm manchmal schwer seine Arbeit zu machen und den Besuchern des Ladens den netten lächelnden Mitarbeiter zu spielen. Oft wäre er am liebsten einfach allein und gleichzeitig war dann sein Herz oft am schwersten.

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