Vogelhandel "Feder und Schnabel"

  • Die Nymphe schmunzelte ob des Kompliments und reichte ihm ebenfalls ihre Hand. Ihr Händedruck war sanft und zärtlich, wie die Berührung einer Liebenden. "Kyleja Beor. Ich bin mir sicher, dass euer Wissen mir von grosser Hilfe sein wird." Sie trat wie beiläufig einen Schritt näher an den Bärtigen heran, der doch jünger war als es zunächst den Anschein gemacht hatte.
    "Und wer weiss", fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu, "vielleicht seid Ihr sogar der bessere Ansprechpartner für mich."


    Sie liess die Hand des Mannes los, welche sie einen kleinen Moment zu lange zwischen ihren sanften Fingern gehalten hatte um noch höflich distanziert zu bleiben, und betrachtete erneut interessiert die Vögel um sich herum.
    Innerlich erfreut grinsend, betrachtete sie den jungen Mann verstohlen aus dem Augenwinkel.
    Ein kleines Vergnügen zwischendurch würde Minaril ihr sicherlich verzeihen...

  • Den Blick Kylejas spürte Xandros und sofort straffte er seine Gestalt unauffällig.
    Das Grinsen auf seinen Lippen wurde ein wenig breiter und enblößte ein paar auffällig weiße Zähne.
    Welch Glücksfall, dass Targo gerade nicht da war. Er als Gehilfe bekam sonst selten Aufmerksamkeit von Kunden. Dafür agierte er zu sehr im Hintergrund.


    "Möchtet ihr ein Tier kaufen? Oder braucht ihr vielleicht einen neuen Käfig, Vogelfutter? Oder nur einen guten Ratschlag?" Wieder modellierte sein Schmunzeln die kleinen Lachfalten, während Xandros versuchte sich möglichst lässig an einem der Vogelkäfige abzustützen.

  • "Nun", die Nymphe betrachtete den Mann wie er sich betont lässig an einen der Käfige lehnte, "ich wollte fragen ob ihr auch so etwas wie Botenvögel verkauft, beziehungsweise ausbildet" brachte sie ihr Anliegen zur Sprache.


    Ein helles Lachen klang aus ihrer Kehle.
    "Aber für gute Ratschläge bin ich immer offen." Sie machte eine kurze Pause, welche sie dazu nutzte sich eine verirrte Strähne ihres langen, schwarzen Haares hinters Ohr zu streichen, sich völlig bewusst, dass selbst diese einfache Geste bei einer Nymphe wahrhaft verführerisch aussehen konnte.
    "Ich bin erst seit kurzem in Nir'alenar wisst ihr", erklärte sie und platzierte sich mit wenigen Schritten so im Raum, dass ihr leicht süsslicher, frischer Duft die Luft bald ganz für sich eingenommen haben würde.

  • Der sanfte Duft der Nymphe, ihr Haar, das glockengleiche Lachen... Xandros Herz hüpfte und unbewusst neigte er sich ihr entgegen.
    "Natürlich könnt ihr Botenvögel bei uns erwerben. Wir führen zwar nicht die gemeine Nir'alenarer Klatschtaube, aber an das Tragen eines Briefröhrchens sind so ziemlich all unsere Tiere gewöhnt."


    Er drehte sich kurz von Kyleja fort, überprüfte aber gleich mit einem Blick über seine Schulter, ob ihm ihre Aufmerksamkeit auch weiterhin gehörte. Momente später hielt er in der einen Hand einen kleinen, rotbraunen Singvogel, in der anderen einen winzigen Ring, an dem ein daumennagelgroßes Röhrchen befestigt war.


    "Seht ihr?" Er ging nah an die Nymphe heran. "In dieses Röhrchen kommt die Nachricht und dann könnt ihr ganz einfach.." Ein Handgriff später ".. dem Tier den Ring überstülpen."
    Er grinste von einem Ohr zum anderen, so als wäre er hier nicht nur Geselle, sondern habe die Kunst des Nachrichtenfluges selbst erfunden.


    "Wenn ihr neu in der Stadt seid, also.." Er strich sich abermals über den kurzen, gepflegten Bart und die Augen blitzten auf. "Ich bin hier aufgewachsen. Sicherlich kann ich euch die ein oder andere schöne Ecke zeigen." Sein Blick suchte ihre blauen Augen. "Wenn ihr.. wenn ihr möchtet.."

  • Mit einem erfreuten Leuchten ihrer Augen, registrierte Kyleja die unbewusste Interessensbekundung Xandros.
    Aufmerksam verfolgte sie die Bewegungen des Mannes und trat ihrerseits näher an den Mann heran als er sich mit dem Vogel zu ihr heran beugte.
    Lächelnd streichelte die das Köpfchen des Tieres, wobei ihre Fingerspitzen wie aus Zufall die Haut des Mannes streiften.
    „Das ist wahrlich praktisch“, meinte sie, absichtlich sowohl auf die Erklärungen zu den Botenvögeln als auch die Bemerkung, dass er in der Stadt aufgewachsen sei hin angedeutet, und löste ihren Blick von dem kleinen Vögelchen.
    Sie trat an einen anderen Käfig heran, in welchem ein etwas grösserer Vogel mit bläulich-violettem Gefieder gerade mit seinen Flügeln geschlagen hatte. Er war wirklich wunderschön und eroberte mit einem Neigen seines Köpfchens binnen Sekunden das Herz der Nymphe. Die Art wie er seine Flügel spreizte und sie dabei ansah, erinnerte sie an grosse, schwarze Schwingen und stahlgraue Augen.
    „Ist dieses Tier ebenfalls fähig Nachrichten zu überbringen?“, Sie drehte sich wieder zu dem Bärtigen um.

    „Ich komme gerne später auf euer Angebot zurück, es wäre mir lieb die Stadt und ihre Bewohner besser kennen zu lernen“, Ihre Worte wurden von einem Augenzwinkern und einem lieblichen Lächeln begleitet.

  • "Natürlich. Aber die kleine Malve hat noch bessere Talente. Passt auf."


    Xandros hob den Zeigefinger an die Lippen und bat Kyleja so um einen Augenblick vollkommener Ruhe. Dann gab er dem violetten Vogel ein paar Körner und gleich darauf fing dieser an, mit einer wunderschönen Singstimme sein Lied zu trällern.


    Als das Tier geendet hatte, lachte Xandros breit und fuhr sich durch die kurzgehaltenen Locken.


    "Sie würde sicherlich gut zu euch passen." Tief sah der junge Mann der Nymphe in die Augen und hatte für einen Augenblick das Gefühl sich komplett in ihrem Blick zu verlieren.
    Nur wurde er genau in diesem Moment gestört.


    "Xandros, ich muss noch einmal raus."


    Jemand polterte auf dem oberen Treppenabsatz herum.


    "Sahira, der Vogel der Zaubersängerin, von der ich dir erzählt habe ist krank und.."
    Zunächst kamen schwarz gekleidete Beine in Kylejas Blickfeld.
    Sekunden später der Rest des Mannes. Brennan Targo war frisch rasiert und gerade dabei sich ein sauberes Hemd anzuziehen. Die Zaubersängerin war nicht irgendwer - sie gehörte zu den Berühmtheiten Nir'alenars. Ungerne wollte er ihr mit Vogelexkrementen auf der Schulter
    entgegentreten.


    Brennan hielt inne. "Oh, wir haben Kundschaft. Seid.. mir gegrüßt." Sprach der Dunkelhaarige und lächelte Kyleja erfreut an - und doch brach einen Augenblick später etwas in seinem Blick und ließ das warme Lächeln erkalten.

  • „Malve… ein sehr schöner Name“, murmelte die junge Frau mehr zu sich selbst als zu Xandros. Gebannt lauschte sie dem Gesang des Vogels. Es klang wirklich wunderschön und die Nymphe hätte dem Vogel Stundenlang zuhören können.
    Viel zu schnell verstummte das Tier wieder. Mit einem charmanten Lächeln wollte Kyleja etwas erwidern, als sie ebenfalls die Geräusche auf der Treppe vernahm.
    Die Stimme eines Mannes drang von oben herab und liess die Nymphe den Kopf ruckartig in diese Richtung wenden.

    Beim Anblick des, allem Anschein nach, frisch rasierten Mannes, welcher gerade im Begriff war sich ein Hemd überzuziehen bildete sich sofort ein breites Lächeln auf den Lippen der Nymphe, welches sogar feine Grübchen sehen liess.
    Als er sie erblickte grüsste er und zeigte ein warmes Lächeln bei dem ihr Nymphenherz ein wenig schneller Schlug, leider verschwand dieses jäh wieder von seinem Gesicht.
    „Seid gegrüsst mein Herr. Ihr müsst der Eigentümer dieses Handels sein richtig?“, stellte sie ein wenig mehr als nur höflich lächelnd fest. In ihren Augen funkelte das dunkle Blau während sie langsam seinen Körper musterte.
    Er gefiel ihr, das musste sie zugeben. Das schwarze Haar, die geheimnisvollen dunklen Augen, der hochgewachsene Körper der sogar unter dem Hemd durchaus trainiert wirkte.
    Beinahe ohne ihr Zutun wandelte sich der Geruch im Raum zu einem erfrischenden Zitrusduft hin, ihr Interesse war geweckt.

  • "Brennan Targo." Stellte der Vogelhändler sich knapp vor, während er sein Hemd schloss.


    "Verzeiht mir bitte diesen Aufzug, ich hatte nicht mitbekommen, dass wir Kundschaft haben."
    Verlegen strich sich der Mann aus Shay'vinayar über den Nacken.
    "Ich hoffe Xandros konnte euch gut beraten?"
    Brennan sah seinen Gehilfen an, ja, vermied sogar jeglichen Augenkontakt mit der Nymphe.
    "Ah, ich seh schon, ihr habt euch die hübsche Malve ausgesucht. Gutes Tier, hübsches Tier, ich.."
    Kurz streifte der Blick aus den dunklen Augen des Händlers den der blauäugigen Nymphe.


    "Ich.. Xandros, gib der Dame Malve doch auf die Hand, damit sie das Tier besser kennenlernen kann und dann komm mal eben."
    Ohne ein weiteres Wort drehte Brennan sich um und ging in den hinteren Bereich der Vogelhandlung, in der das Futter lagerte. Sein bärtiger Gehilfe setzte das violette Vögelchen in der Zwischenzeit behutsam in Kylejas Hand und berührte die Nymphe dabei einen Moment zu lange.
    Lächelnd drehte er sich ab und folgte dem Händler.


    "Sie ist eine Nymphe!" Zischte Brennan den jungen Mann gleich zu.
    "Ja, aber..." stammelte Xandros.
    "Nichts aber. Wenn du dich von ihr so becircen lässt, dass sie auch nur einen Vogel unter Wert bekommt, war das hier die längste Zeit dein Arbeitsplatz." Ohne ein weiteres Wort, schritt Brennan wieder in den Verkaufsraum.
    Mit schmollendem Mund folgte Xandros ihm.

  • „Kyleja Beor“, erwiderte die junge Frau freundlich und verfolgte die Bewegungen seiner schlanken Finger während er sein Hemd schloss. Die Spuren der Vogelzucht zeichneten sich auf diesen deutlich ab, was ihn ein kleines bisschen verwegen wirken liess.
    Das freundliche Lächeln wandelte sich zu einem Schmunzeln ob der Verlegenheit des Händlers.
    „Dies hier ist euer Geschäft und ich habe mich nicht weiter angekündigt, es gibt also nichts zu verzeihen“, meinte die Nymphe leichthin und ihr Blick wanderte wieder zurück zu dem jungen Mann mit dem sie bis eben noch alleine gewesen war.
    „Bisher hat er alle meine Bedürfnisse zu vollster Zufriedenheit erfüllt“, Kicherte die Nymphe und zwinkerte dem bärtigen Mann frech zu.
    Doch ihr Blick wanderte schnell zurück zu Brennen Targo, der sich in ihrer Gegenwart sichtlich unwohl zu fühlen schien.
    Hatte er bereits erkannt was sie war? Vermutlich, seinem Verhalten nach zu urteilen.
    „Ja, Malve ist ein wahrhaft hübsches Tier.“ Der Blick der Schwarzhaarigen fand den Vogel und wurde ein wenig weicher und liebevoller.

    Rasch formte sie eine schützende Kuhle mit ihren Händen als der Gehilfe des Händlers ihr Malve in die Handflächen setzte. Zärtlich streichelte sie das schillernde Gefieder.
    Als die beiden Männer in einem der Nebenräume verschwanden, spitzte die Nymphe die Ohren. Brennan sprach zu seinem Bedauern nicht annähernd so leise wie er vermutlich gerne gewollt hätte, und so konnte Kyleja seine Worte bis in den Laden hören.
    Er dachte als sie wolle ihren Vorteil nutzen um ihn zu betrügen. Ein leises Seufzen entwich der Nymphe, just in dem Moment in welchem die Männer zurückkehrten.
    Mit einem Lächeln wandte sie sich an Brennan.
    „Ich sehe ihr habt es eilig, dennoch möchte ich euch noch eine Frage stellen, wenn ihr die Zeit dafür erübrigen könntet?“ Sie gab sich grösste Mühe nicht mehr und nicht weniger auszusehen und dreinzuschauen wie jede andere „normale“ Frau es in diesem Moment getan hätte. Auch den gekonnten Augenaufschlag verkniff sie sich, des Weiteren gab sie sich alle Mühe ihren Duft unter Kontrolle zu halten. Es war gewiss nicht von Vorteil ein gebranntes Kind mit seinen Narben zu konfrontieren.

  • "Eine Frage, nun, sicherlich.."
    Antwortete der Händler und wandte sich noch einmal an Xandros.
    "Wärest du so gut und würdest mir eine Tüte mit Spezialfutter für die werte Miashai mischen? 3 Teile Vogelmiere und je ein Teil Nachtkerze, Ampfer und Grassamen."
    Er nickte dem jungen Mann zu und sah ihm hinterher, als er den Verkaufsraum verließ.


    Xandros war hingegen von diesem Auftrag nicht sehr erfreut. Im Gegenteil, er hatte den Blick der Kundin gesehen und verfluchte Targo.
    Warum hatte der Händler herunter kommen müssen? Es musste ihn ja wohl kaum wundern, wenn eine Frau wie Kyleja den Besitzer eines Ladens einem einfachen Gehilfen vorziehen würde. Und dass Targo gleich glauben musste, er könne nicht mehr ordentlich denken, wenn er mit einer Frau sprach. Pfft... Aber... sie war auch wirklich eine hübsche Frau. Sehr hübsch.
    Xandros grinste.


    Brennan hingegen versuchte sich gar nicht an einem Lächeln. Mit neutraler Geschäftsmine sah er Nymphe an. Und tatsächlich sah er sie zum erstem mal wirklich an.
    Das Nymphen aber auch immer so hübsch sein mussten. Diese großen, blauen Augen..


    Der Vogelhändler wandte den Blick wieder auf den kleinen Singvogel.
    "Sie singt hübsch." Sprach er trocken und wartete auf die Frage der Nymphe.

  • Mit dem Anflug eines bedauernden Lächelns auf den Lippen, blickte die Nymphe Xandros hinterher, wie er aus dem Raum verschwand.
    Er wirkte alles andere als begeistert darüber, dass sein Chef nun im Laden aufgetaucht war und ihn über dies auch noch aus dem Raum wies.

    „Sie ist wahrlich einer wundervolle Sängerin“, stimmte Kyleja ihm zu und strich erneut zärtlich über das Köpfchen des Tieres.
    „Xandros versicherte mir bereits, dass sie als Botenvogel geeignet ist, alles Weitere werde ich mit eurem Gehilfen abklären“, Sie wandte ihren Blick von dem Vögelchen ab zurück zu Brennan Targo.
    „Da ihr der Besitzer dieses Handels seid, erscheint es mir nur angemessen, wenn ich euch nach dem Preis frage, den ihr für Malve verlangt“, erklärte sie und lächelte versöhnlich. Der Händler wirkte äusserst misstrauisch. Aber so konnte sie ihn vielleicht auf eine subtile Art davon überzeugen, dass sie ihre Wirkung auf Männer keinesfalls ausnutzen wollte um den Preis zu drücken.

  • Brennans Vogel war teuer. Sehr teuer. Die Singvögel aus Shay'vinayar waren sehr begehrt und ein gut ausgebildetes Tier konnte soviel wie ein edles Reitpferd kosten.
    Der Händler überschlug im Kopf wie viel Malve wert war war. Sie konnte hübsch singen, war aber ansonsten vollkommen unausgebildet. Das versenden von Nachrichten sollte ihr wohl noch gelingen, aber sonst beherrscht sie die wenigsten Kommandos.
    Was nicht heißen sollte, dass sie diese nicht noch lernen könnte.


    "Für ein Tier dieser Güte müsste ich normalerweise 70 Golddukaten nehmen." Antwortete Brennan und sah Kyleja an. Er war voll und ganz Geschäftsmann, das Fehlen des Nymphenduftes ließ ihn klar denken und er fühlte sich auf sicherem Terrain.
    "Jedoch ist es nicht das lernwilligste Tier. Ihr werdet sie mehr als einmal rufen müssen, bevor sie tatsächlich zu euch kommt. 60 Golddukaten und wir sind im Geschäft."
    Ein stolzer Preis, für den sich eine Frau wie Kyleja sicherlich 4 Kleider kaufen konnte, dass wusste Brennan.
    Doch für einen Vogel aus Shay'vinayar waren viele dazu bereit, noch mehr Gold auszugeben - sonst hätte Brennan Targo es nicht zu solch einem Reichtum gebracht.

  • Kyleja zuckte nicht einmal mit der Augenbraue angesichts des Betrags den Brennan Targo nannte.
    Sie hatte ein ausreichendes Vermögen geerbt und 60 Golddukaten konnte sie sehr wohl für ein solches Tier wie Malve ausgeben.
    Eine Sache die der Händler erwähnte liess jedoch Sorge in ihr aufflammen.
    "Ihr sagt sie sei nicht das lernwilligste Tier...", begann sie und betrachtete den Vogel in ihrer Hand.
    "Ist sie fähig eine Nachricht von hier bis zum Wald von Arvonar zu bringen und mit einer Antwort zu mir zurückzukehren?", fragte sie und erzwang sich den Augenkontakt mit dem Händler.
    "Falls nicht, zahle ich einen angemessenen Preis für ihre Ausbildung oder einen Vogel mit entsprechenden Fähigkeiten", stellte sie klar und blickte abwartend in die dunklen Augen des Priesters.


    Vorsichtig erlaubte sie sich, wieder etwas ihres Duftes durch den Raum wehen zu lassen, nun da die Bedingungen geklärt waren.

  • Brennan legte die Stirn in falten und ein schiefes Lächeln deutete sich in seinem Mundwinkel an.
    "Natürlich, dazu ist sie fähig. Sie wäre zu weitaus mehr fähig, aber um ehrlich zu sein.."
    Der Dunkeläugige fuhr sich mit der rechten Hand über den Nacken und sein Blick hatte fast schon etwas entschuldigendes an sich.


    ".. sie ist faul. Sie hat keine Lust, einem Befehl sofort zu befolgen."
    Fast schien es, als habe das Tier Brennans Worte verstanden, denn plötzlich flatterte es aufgeregt hin und her.
    "Sie könnte in ihrer Ausbildung schon viel weiter sein. Aber wäre sie ein Mensch, würde ich sagen, sie ruht sich dem Talent ihrer hübschen Stimme aus."

  • Das schiefe Lächeln des Händlers ermutigte die Nymphe dieses mit einem strahlenden Lächeln zu erwidern, welches ihre makellosen, weissen Zähne sehen liess und mit Sicherheit jeden Eisberg zum Schmelzen gebracht hätte.
    „Welche Frau mit solch einer Stimme würde es nicht geniessen?“, Die Nymphe strich noch einmal zärtlich über den Kopf der Vogeldame.
    „Ich werde Malve kaufen, für die vollen 70 Golddukaten, wenn ihr sie soweit ausbildet, dass sie Problemlos und ohne Sondereinladung Nachrichten für mich transportieren kann“, meinte Kyleja nach einigen Sekunden des Überlegens mit einem Augenzwinkern. Sie nahm dem kleinen Vogel nicht böse dass sie eine kleine Dame war die nicht gern arbeitete wo sie doch ihre Umgebung allein mit ihrer Singstimme verzaubern konnte. Ein wenig erinnerte Kyleja das an sich selbst, schliesslich könnte sie auch bekommen was sie wollte, wenn sie es darauf anlegen sollte.


    Sie kaufte wenig Kleidung und Miete musste sie hier in Nir’alenar auch keine bezahlen. Die Kosten für den Stall in welchem sie Luna untergebracht hatte waren wirklich nicht hoch. Sie würde sich dieses Prachtvögelchen locker gönnen können, ohne ihr Erbe besonders gross belasten zu müssen.
    Mit einigen Tagen gewissenhafter Arbeit, vielleicht gab es ja jemanden der ihr die ein oder anderen Informationen von ausserhalb abkaufen wollte, hatte sie die 70 Dukaten schnell wieder aufgearbeitet.
    Sollte sie mit dem was sie auf ihrer Reise gearbeitet hatte hier in der Stadt nicht weiter kommen, könnte sie sich immer noch als Kurtisane versuchen, sollte sie einmal dringend Geld brauchen und ihr Erbe nicht angehen wollen, was jedoch ihr allerletztes Mittel bleiben sollte.

  • Das Angebot Kylejas war akzeptabel und so nickte Brennan.
    "Wenn ihr sie nur darauf konditionieren wollt, dann sollte die Ausbildung in drei.. ach, sagen wir vier Wochen soweit sein. Zumindest hoffe ich das."
    Der Vogelhändler nickte, als wenn er Es wird schon werden sagen wollte und sein Blick blieb an Kylejas Gesicht hängen.


    Welch perfekt geformte Lippen. Und dieser Duft...


    Vor seinem inneren Auge verschwand Kyleja und eine andere Nymphe nahm ihren Platz ein. Amelie.
    Amelie tanzend. Amelie in schwarzem Gewand, kniend vor seiner Göttin.
    Ein seliges Lächeln glitt über das Gesicht des Vogelhändlers.
    Amelie mochte ihn verhext haben, doch sie betete jetzt Shirashai an. Vielleicht hatte doch alles etwas Gutes.


    Er schüttelte symbolisch den Kopf um die Gedanken los zu werden und zeitglich wurde auch sein Lächeln eine Spur freundlicher.
    "Vielleicht habt ihr ja auch einen guten Einfluss auf die kleine Diva und sie sperrt sich nur bei meinen Befehlen."

  • Vier Wochen, das war eine lange Zeit. Ika würde anfangen sich Sorgen zu machen, soviel war sicher. Die Geste des Vogelhändlers war nicht unbedingt aufbauender. Aber Malve war so ein schönes Tier, sie würde diese Zeit opfern.
    Der Blick des Mannes verlor sich in unendlichen Weiten und die Nymphe hütete sich, ihn aus seinen Gedanken zu reissen.
    Erst als er sie wieder ansah und ein ernsthaft freundliches Lächeln seine Lippen zierte, fand sie ihre Stimme wieder.


    „Ich denke diese Zeit ist die Kleine wert“, meinte die Nymphe und schenkte Brennan ein wahrlich schönes Nymphenlächeln.
    Bei seinen Worten musste sie leise lachen.
    „Ich bezweifle dass ich das Zeug dazu hätte einen Vogel entsprechend auszubilden“, gerade als sie dazu ansetzen wollte Brennan, zusammen mit einer leichten Berührung und etwas ihres süsslichen Duftes, zu erklären wie sehr seine Vogelkenntnisse sie als absolute Laiin beeindrucken würden, kehrte Xandros in den Raum zurück.
    So beschränkte sie sich darauf eine Hand von Malve zu lösen und sanft den Handrücken des Vogelhändlers zu berühren.
    „Beinahe hätte ich vergessen, dass ihr in Eile seid. Soll ich euch das Gold sofort geben oder wird euer wahrlich zuvorkommender Gehilfe den Handel vollenden?“, fragte sie und schenkte dem Händler einen bezaubernden Augenaufschlag bei dem das dunkle Blau nur so funkelte.

  • Eine große, braune Papiertüte wurde Brennan von Xandros in die Hand gedrückt.
    "Bitte, das Futter." Sprach der Blonde ohne Brennan anzusehen. Sein Blick gehörte ganz alleine Kyleja.


    Brennan verdrehte die Augen übte sich dann jedoch wieder in einem Lächeln.
    "Aufmerksam von euch und tatsächlich muß ich fort. Xandros wird alles weitere mit euch regeln. 40 Golddukaten bekommen wir sofort, die restlichen 30 nach Abschluß der Ausbildung. Und ich wage euch zu prognostizieren, dass ihr glücklich mit Malve werdet." Galant deutete der Schwarzhaarige eine Verbeugung an, holte sich dann seinen Gehrock und sprach im Vorrüber gehen zu Xandros:
    "Pass auf, dass du dich da nicht in etwas verrennst." Die dunkeln Augen funkelten für einen Augenblick lang bedrohlich, wurden jedoch wieder weicher, als er sich mit einem Nicken von seiner Kundin verabschiedete.
    "Beim nächsten Mal nehme ich mir mehr Zeit für euch. Auf bald."


    Er hob die Hand zum Gruß und schritt aus der Ladentür.


    Xandros hingegen schritt etwas näher auf Kyelja zu. Im gleichen Maße wie Brennan sich gegen den Bann des Nymphenfluches wehrte, begrüßte Xandros den Fluch.
    "Ich sehe, ihr seid euch einig geworden. Ihr habt eine gute Wahl getroffen. Und ich denke, dass bedeutet, dass wir uns in Zukunft häufiger sehen." Er schmunzelte und seine Augen strahlten.

  • Die Nymphe lächelte dem Blonden charmant entgegen.
    Der verführerische Zug um ihre Lippen wich für einen kurzen Moment einem belustigten als sie sah wie der Vogelhändler die Augen verdrehte. Er schien wahrlich nicht besonders Begeistert zu sein, dass sein Gehilfe die Nymphe dermassen freundlich empfing.
    Die Verbeugung Brennans erwiderte Kyleja mit einem leichten Knicks in dessen Richtung.
    „Mit Sicherheit werden Malve und ich glücklich miteinander werden“, stimmte sie seinen Worten zu.
    Die bedrohliche Warnung, die der Targo an seinen Gehilfen aussprach, trieb der Nymphe ein Stirnrunzeln ins Gesicht. Wäre sie weniger Nymphe und mehr Mensch würde sie sich darüber Gedanken machen, so aber streckte sie dem Händler gedanklich die Zunge heraus.
    Solange sie es nicht erzwang, würde der junge Mann niemals von ihr loskommen. Da konnte Brennan noch so sehr an dessen Gewissen appellieren.
    „Es wäre mir eine Freude mich nächstes Mal etwas länger mit euch zu unterhalten. Auf bald“, verabschiedete sie den Händler und blickte ihm für den Bruchteil einer Sekunde nach als er den Laden verliess.


    Als Xandros jedoch wieder näher an sie heran trat, widmete sie sich diesem wieder in höherem Masse.
    Die Art mit der er die Nähe zu ihr suchte war der Nymphe nicht unbedingt fremd. Viele Männer die dem Bann des Nymphenfluchs erlagen, diesen sogar begrüssten, legten ein besonders Nähe suchendes Verhalten an den Tag.
    Er schien sich wahrlich auf ein weiteres Widersehen zu freuen. Eine Tatsache, die der Nymphe ein weiteres Mal ein verführerisches Lächeln auf die Lippen legte.
    „Ich freue mich auf jedes weitere Treffen“, schmeichelte sie und zwinkerte ihm aus ihren dunklen Augen anzüglich zu.
    Dann jedoch griff sie nach ihrer Tasche.
    „Am besten wir schliessen zunächst den Handel ab, und wenn ihr mögt, könnt ihr mir danach ein paar schöne Orte von Nir’alenar empfehlen“, meinte sie und liess eines ihrer umwerfendsten Lächeln sehen.

  • Xandros nickte und führte Kyleja zum nahegelegten Tresen, auf dem das große Verkaufsbuch lag.
    Sorgsam trug er ihren Namen ein. "Kyleja Boer, richtig? Vogel.. Malve, Ausbildungsziel.. Versand von Nach-rich-ten.." Während der Blonde schrieb, biss er sich immer wieder auf die Unterlippe, als würde das seine Konzentration erhöhen.


    "Kaufpreis, 70 Golddukaten, zahl-bar... 40, 30. Gut, ich glaube, jetzt habe ich alles." Endete er und blickte Kyleja wieder in die strahlenden Augen.
    "Dann bekomme ich 40 Dukaten von euch." Sprach er und lächelte dabei.
    "Und nehmt es Herrn Targo nicht übel, dass er .. ähm.. reserviert war. Er hat momentan viel um die Ohren. Wir warten auf eine Lieferung an Vögeln und der Kauz, der die Voliere reparieren soll, kommt auch nicht in die Hufe."
    Das hübsche Äußere Kylejas, ihr umwerfendes Lächeln, sorgten dafür, dass Xandros mehr redete, als es eigentlich seiner Natur entsprach.

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