Die Kräutersammlung

  • Yenvar schloss zu den anderen auf und freute sich, dass nun alles geklärt war. Noch hatte sie ihre Kapuze über den Kopf gezogen, denn das Licht war noch zu hell. Aber bald würde sie sie abnehmen können. "Was ist das für ein Lied?", fragte Yenvar Dadane interessiert. Sie mochte Lieder schon immer gerne.

  • Dadane drehte sich herum während sie lief, holte Luft um etwas zu sagen, stolperte erneut über eine Wurzel und fing sich, große, weit ausgreifende Schritte machend wieder.


    "Verdammt und zugenäht nochmal! Wenn es nach mir ginge, würde ich diesen vermalledeiten, drimal verwunschenen Waldoboden mit Marmor planieren, damit man hier auch mal vernünftig gehen kann."


    Sie humpelte während sie dies sagte auf einem Bein herum und versuchte, den Fuß der nicht an der Wurzel hängen geblieben war erstmal nicht zu belasten.


    "Das Lied ist eine alte Zwergenweise. Sie erzählt von einem Zwerg, der unsterblich in eine Elfe verliebt war, die aber seine Liebe nicht erwiederte und den Strapazen die er auf sich nahm um sie zu gewinnen."


    Dadane ging weiter, tapfer darauf bedacht, dass die anderen nicht merkten, dass sie sich einen ihrer Zehennägel im Schuh angeschlagen hatte, der jetzt höllisch wehtat.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Yenvar sah die Zwergin erschrocken an. "Also du kannst doch nicht einfach den schönen Boden planieren wollen?! Er federt doch viel schöner, als der feste Steinboden!" Aber schnell hatte sie dieses Thema wieder vergessen, als Dadane ihr von dem Inhalt des Liedes erzählte. Sie war sofort auf einer Höhe mit ihr. "Wie schön. Und hat er ihre Liebe für sich gewonnen?",fragte sie gespannt das Ende der Geschichte erwartend und beobachtete Dadanes merkwürdiges gehen. Sie hatte sich doch nichts getan?

  • Kaera musste Kopf schüttelnd grinsen. Sie war sich zwar nicht sicher, ob die Zwergin sich nicht vielleicht doch weh getan hatte. Aber sie wollte lieber nicht nachfragen. Schließlich konnte Dadane es ihnen ja auch sagen, wenn sie es denn überhaupt wollte. So lauschte sie dem Gespräch der beiden und sah Shiai Achsel zuckend an.


    "Ja, Dadane sag mal, hat sie ihn doch genommen? Schließlich sagtest du wäre es eine Zwergenweise... Was für eine Weisheit steckt darin verborgen?"

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Humpelnd ging dadane in Gedanken weiter. Das das Wort Weise daher rührt, dass man eine Weisheit daraus ziehen kann war ihr nie in den Sinn gekommen. Machte Sinn, wenn man sie gefragt hätte, hatte aber keiner ihr gefiel die Melodie. Als sie jetzt näher drüber nachdachte und die zehn Strophen im Geiste durchging kam sie zu einem entschluss.


    "Liebe wird überbewertet", sagte sie mit Nachdruck,"Immerhin läuft er sein ganzes Leben hinter der blöden Kuh her, obwohl die ihn doch nicht will. Das Lied hat zwei Enden. Eine ist das alte, überlieferte Ende und da man in alten überlieferten Sachen immer eines über den Helm bekommt, stirbt erst der Zwerg, da er sich, um ihr zu Gefallen und weil er nicht weiß, wie er ihr seine Liebe anders Beweisen soll in immer größere Gefahen begibt. Danach stirbt die Elfe, weil sie, als er nicht mehr da ist, merkt, dass sie ihn doch von Beginn an geliebt hat und es sich nur nicht eingestehen wollte, an gebrochenem Herzen. Sie werden in einer Zeremonie bei der beide Sippen anwesend sind, Zwerge und Elfen, nebeneinander begraben, die Hände umeinander geschlossen damit sie im Tode das haben, was sie im Leben verpassten. Es muss eben auch Dumme geben."


    Dadane wurde still und zog die Stirn kraus, humpelte noch ein paar Meter und blieb dann stehen. Sie schaukelte ein bißchen mit verkniffenem Gesicht im Stehen hin und her, dann setzte sie sich und öffnete den Schuh. Sie hatte sich einen Nagel eingerissen. Flüche, die Priestern die Ohren hätten klingeln lassen, kamen gepresst über ihre Lippen, während sie ihren Zeh mit Wasser aus ihrer Flasche säuberte.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Yenvar musste über Dadanes Kommentar, dass Liebe völlig überbewertet wird, lachen. Wie kam sie nur zu dieser Ansicht? Und das fragte sie sie dann auch. Außerdem wollte sie das zweite Ende der Geschichte erfahren und so fragte sie sie ebenfalls danach. Das Licht des Tages verlor langsam seine Intensität und so nahm Yenvar ihre Kapuze ab und ihre langen, glänzenden schwarzen Haare, die von einzelnen Silbernen Strähnen durchzogen waren kamen zum Vorschein. Als Dadane sich plötzlich hinsetzte und ihren Zeh versorgte, fragte sie sie, ob sie ihr irgendwie behilflich sein könne. "Ich habe eine Salbe bei mir, die Wunden säubert und schneller heilen lässt." Sie war immer auf so etwas vorbereitet. Auch wenn es nicht wirklich schlimm aussah, so konnte ein eingerissener Nagel bei einer Wanderung doch schmerzhaft sein. "Wenn du möchtest, kann ich dir welche geben", bot sie ihr an.

  • Shiai lauschte dem Gespräch und blieb bei Dadane stehen. Sie selbst hatte noch gar keine Erfahrungen mit der Liebe gemacht und war dazu geneigt der Zwergin zu zustimmen. Sagte aber dazu nichts. Stattdessen wandte sie ihren Blick gen Kuppel. Sie hatten nicht mehr viel Zeit um einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Sie versuchte sich zu erinnern, wie weit es ungefähr von hier war. Weit waren sie davon nicht mehr entfernt. Vielleicht eine Stunde.
    "Ist es sehr schlimm?" fragte sie. "Wenn es zu sehr weh tut, werden wir hier übernachten. Ansonsten brauchen wir noch ungefähr eine STunde bis zu einer besser geeigneten Schlafstelle." Fragend sah sie zu der Zwergin. Sie wollte ihr nicht das Gefühl vermitteln, dass sie sie irgendwie aufhielt.

  • Dadane sah lächelnd in Yenvars Gesicht
    "Mit dem säubern bin ich bereits fertig, aber wenn die Salbe heilen hilft, kannst du mir sie gleich geben."
    Sie griff in ihren Rucksack, förderte eine feine, scharfe Zange zutage, drehte sich herum und begann, den zeh zu bearbeiten, über die Schulter sagte sie dann
    "In meinem Rucksack ist ein dünnes Gaze röllchen, würde mir das bitte jemand zusamen mit Yenvars salbe reichen, dann bin ich gleich schon fertig und wir können sofort weiter."


    "Die zweite Geschichte ist noch schnulziger. Der Zwerg zieht unter dem Berg aus, beginnt in der Nähe der Elfe zu leben und diese wird sich nach einem Jahrhundert ihrer Gefühle bewusst. Dann geht sie zu ihm, der schon fast die Hoffnung hat fahren lassen und gesteht ihm, dass ihr Elfen nichts bedeuten und sie ihn schon immer bewundert hat, und sie leben glücklich, blah, blah, blah!"


    sie hatte innegehalte, den Zeh zu bearbeiten, und hatte sch bequem hingestellt.


    "Warum mir Liebe nichts mehr bedeutet ist eine lange und schmerzvolle Geschichte, und ich möchte sie jetzt nicht erzählen, verzeih Yenvar. Vielleicht irgendwann",Dadanes Augen richteten sich nach innen,"vielleicht...!"

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • "Gern", sagte Yenvar und kramte in ihrem Beutel bis sie schließlich ein kleines grünes Tontöpfchen fand. "Bitteschön, es ist eine Salbe aus Kamille, Arnika und Ringelblume, das wird dir helfen", erklärte sie und reichte Dadane das Töpfchen, sowie den Verband aus Dadanes Rucksack. Während sie dies tat lauschte sie Dadanes zweiter Version der Geschichte. "Du hast Recht, diese Version ist wirklich sehr schnulzig. Aber irgendwie auch schön.....", bemerkte sie und wartete als Dadane aufstand, um es ihr kurz darauf gleich zu tun.


    "Das ist in Ordnung, verzeih bitte mein Nachfragen. Ich will dich zu nichts drängen", sie bekam kurz einen fernen Blick, der von Traurigkeit zeugte, doch dann war sie sofort wieder bei den anderen und fragte: "Und, wie sieht es aus, meinst du du kannst so noch eine Stunde laufen, Dadane?"

  • Shiai lauschte auch der zweiten Version. Sie war durchaus für romantische Geschichten zu haben, doch sie fand es schade um den Zwerg.
    "Mir tut der Zwerg leid. So lange musste er warten bis es die Elfe gemerkt hat. Irgendwie klingt das ziemlich grausam...." Fragend sah sie zu den anderen, ob sie der gleichen Meinung waren.

  • "Naja, hundert Jahre sind nicht die Welt um so töricht zu sein und sich den Rest des Lebens an jemanden zu binden. Vor allem nicht für Zwerge und Elfen. Bei Menschen ist das schon ein bißchen anders. Aber welcher Mensch verguckt sich denn in eine Elfe, ohne zu wissen, dass wenn er alt und runzlig ist und irgendwann stirbt, seine Frau immer noch in der Blüte der jahre ist. Seinen Ehemann begraben zu müssen und zu wissen, dass ich noch Jahrhunderte danach lebe und ihn betrauere, wer macht denn sowas, ich jedenfalls nicht, aber ich würde auch gar nicht in die Verlegenheit kommen. Menschen, pöh, Elfen, Zwerge....Männer!"


    Dadane warf die Arme Hilflos in die Höhe und ging Kopfschüttelnd weiter.


    "Jetzt wo ich den Fuss verbunden hab, können wir bis zu dieser Stelle laufen, die Shiai genannt hat."

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Da Yenvar sich bereits anbot Dadane zu helfen, sah Kaera sich weiter nach Kräutern um und meinte zu den anderen: "Als Nymphe kann ich gut verstehen... Zwar hätte sie nicht das Problem gehabt, ihn nicht lieben zu können, aber so gegensätzliche Rassen haben es wohl eher schwer sich eine Liebe einzugestehen... So ist unsere Welt nun einmal, voll gefüllt mit Vorurteilen. Aber du hast Recht, Shiai, der Zwerg hat sicherlich sehr gelitten..."


    Früher hatte sie sich oft gefragt, wie sich so jemand wohl fühlen muste. Schließlich hatte sie als junge Nymphe auch so einige Männer verletzt und leiden lassen. Inzwischen aber wusste sie sogar, wie sich jemand fühlte, der seinen Liebsten an den Tod verlor. Die Erinnerung beiseite schiebend, sah sie zu den anderen. "Eine Stunden... nun, dann mal los. Lauf , Ascar..." Der bunte Hund lief Schwanz wedelnd voran.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Yenvar nickte auf Shiais Kommentar hin. Der Zwerg war arm dran, ja.


    Zu Dadane sagte sie: "Sehr gut", und stimmte Kaera zu, dass sie weitergehen sollten. Was sie nun auch taten. Die Dunkelheit nahm langsam zu und sie vermutete, dass den anderen dies nicht so sehr gefallen würde. Sie sah sich während sie ihren Weg fortsetzten um, konnte jedoch nichts auffälliges bemerken. "An was für einen Platz denkst du denn Shiai?", fragte sie ihre Reisegefährtin.

  • Shiai die sehr genau auf den Weg achtete um in der Dämmerung nicht über eine Wurzel zu stolpern sah auf.
    "Es ist eine ganz kleine Lichtung. Gerade so, dass ein paar sich hinlegen können und für ein Feuer. Drum herum sind genug Büsche und Bäume, sodass der Feuerschein nicht jeden hinführt. Ich habe dort schon ein paar mal genächtigt, wenn ich Kräuter sammeln war." Dann richtete sie ihren Blick wieder auf den Boden. Bald würde sie komplette Dunkelheit umgeben. Sie durften nicht trödeln, denn Shiai war sich nicht sicher, ob sie die Stelle auch in der Nacht finden würde.

  • Kaera war irgendwie froh, diese Gruppe zu begleiten. Nicht nur weil sie Kräuter sammeln konnte, sondern auch, weil sie mal wieder einen größeren Umkreis von der Stadt entfernt war. Ascar lief sowieso schon bei ihr, damit sie nicht stolperte und führte sie, so hatte sie zumindest das Gefühl, zur richtigen Stelle. Sich immer mal wieder umsehend, folgte die Nymphe den anderen. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie hatte sie ein seltsames Gefühl. Vielleicht war sie auch einfach zu lang in der Stadt gewesen und die Weite nicht mehr gewöhnt. Sie schüttelte die Bedenken ab und summte leise vor sich hin. Es konnte ja nicht mehr allzu weit sein...

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Dadane summte während sie den anderen folgte eine Melodie in sich hinein. Sie war froh zu dieser Gruppe zu gehören.
    "ist es noch sehr weit Shiai, nicht weil ich nicht mehr kann, auch die Dämmerung macht mir wahrscheinlich weniger aus als euch, ich bin dämmeriges Licht eher gewohnt, immerhin komme ich von unter der Erde, aber bei Dämmerung kann mehr passieren."


    Sie wartete auf eine antwort und dankte der Dämmerung, weil sie sich auf die Unterlippe biss um nicht zu zeigen, dass ihr der Zeh doch etwas weh tat.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • "Nein, es ist nicht mehr weit." Sie deutete mit dem Finger nach vorne. "Seht ihr. Da vorne ist es schon." Shiai war erleichtert endlich die Stelle zu sehen. Sie erkannte sie an einem der Bäume. Sein seltsamer Wuchs wies sie darauf hin.
    Sie hatte den Schlafplatz also doch gefunden. Damit war ihre größte Sorge zumindest für diesen Abend fort.

  • Kaera lächelte, als sie eine leichte Erleichterung bei Shiai merkte. Ascar trabte voran auf die Bäume zu und raschelte im Gebüsch. Vorsichtig folgte die Nymphe ihm und trat dann auf die Lichtung. Dort legte sie ihre Sachen ab.


    "Ich sammel mal schnell ein wenig Holz, dann können wir uns ein kleines Feuer machen." Schon war sie im Schatten verschwunden. Als sie kurze Zeite später wieder auftauchte, hatte sie einen Arm voll trockenen Holzes dabei. Sie legte ihn ab und schichtete das Holz auf. Mit dem Feuerstein schlug sie ein Funken auf das trockene Gras und brachte tatsächlich ein Feuerchen in Gang. Zu ihrer eigenen Verwunderung, denn sie hatte schon lange nicht mehr im Freien ein Feuer entzünden müssen, doch sie konnte es noch immer.


    Dann breitete sie ihre Schlafrolle aus und machte es sich bequem.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Yenvar nickte. Das klang nach einer ausgezeichneten Stelle.
    So gingen sie teils leise summend, teils schweigend weiter und als Shiai die Lichtung wiedergefunden hatte, hatte Yenvar sich nützlich gemacht und Kaera beim Holzsammeln geholfen. Dabei lauschte sie in die Nacht hinein. Einige Tiere waren noch unterwegs. So blinzelte sie eine Eule an, die auf einem Ast saß und ein kleiner Hase huschte über den weichen Waldboden, wohl auf dem Weg in seinen Bau. Die meisten Tiere waren aber schon verschwunden. Sie sog die frische Luft tief ein, die den Geruch von feuchtem, kühlem Gras und Moos in sich trug. Dann blickte sie in die Baumwipfel hoch. Was gäbe ich doch dafür das Licht der Sterne wieder zu sehen, dachte sie sich und ein Anflug von Traurigkeit breitete sich in ihr aus. Doch dann sah sie Kaera, die fröhlich summend Holz sammelte, und ihre Gedanken hellten sich wieder auf.
    Mit genug Holz kehrten sie dann zurück und Kaera gelang es, ein Feuer in Gang zu bringen. "Ausgezeichnet", lobte sie die Freundin und gesellte sich dann zu ihr, nachdem auch sie ihr Nachtlager ausgebreitet hatte. "Vielleicht sollten wir hier auch gleich noch ein wenig suchen, es gibt Kräuter, die ihre Blüten nur bei Nacht öffnen und man sollte sie auch dann pflücken!", warf sie in die Runde und nahm aus ihrer Tasche einen kleinen Beutel mit getrockneten Apfelstücken von denen sie aß.

  • Dadane ging schweigend hinter den anderen her, ihr Fuss tat weh, das würde sich aber wenn sie geschlafen hatten erledigt haben. Als sie ihr nachtlager aufschlugen konnte Dadane sich nicht dazu durchringen irgendetwas anderes zu tun, als ihr Lager aufzubauen und Steine für die Feuerstelle zusammenzulegen. Nachdem Kaera das Feuer in Gang gebracht hatte erhellte ein Grinsen Dadanes verkniffenes Gesicht.


    "Ich werd mal ein wenig für Lagerfeuer Romantik sorgen, meine Damen."


    Sie ging zu ihrem Rucksack, holte eine Gusspfanne heraus zusammen mit einem gefüllten Beutel und einem Tuch. Damit ging sie Zum Feuer, stellte die Pfanne auf einen Stein, den sie zu diesem Zweck in die Mitte gelegt hatte, dann wickelte sie Speckstreifen aus dem Tuch und legte sie in die Pfanne. Die Streifen begannen augenblicklich zu bruzeln. Aus dem Beutel holte Dadane Eier, die in Wolle eingepackt gewesen waren, dann schlug sie vier in die Pfanne und briet ihnen ihr Abendessen.


    "Würdest du bitte aus meinem Rucksack noch das Brot holen Kaera, dann kann ich gleich die Eier verteilen."


    Das essen und vor allem das kochen hatte ihre Laune gehoben und ihren Fuss und die dunklen Gedanken an ihre Vergangeheit vertrieben. vielleicht hatte sie hier drei Personen gefunden, denen sie sich anvertrauen konnte. Diese Gedanken gingen ihr schon seit Kaeras Geschichte am Abend zuvor und dem Gedicht und der Diskussion auf dem Weg durch den Kopf.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!