Die Kräutersammlung

  • "Ja, gern. Was machst du denn dann leckeres?", fragte Kaera, die bemerkte, dass Dadane irgendwie auflebte und nicht mehr so betrübt war. Wieder einmal fragte sie sich, was Dadane wohl passiert war. Doch anstatt sie danach zu fragen, bot sie lieber an: "Ich kann dir helfen, wenn du willst... Wir werden ja noch einige Zeit brauchen, bis wir wirklich schlafen... Hat jemand etwas lustiges oder spannendes zu erzählen? Zur Zeitüberbrückung?" Sie war sich nicht sicher, wie die anderen diesen Vorschlag aufnehmen würden. Oft war sie auf ihren Reisen auf Leute gestoßen, die lieber in Ruhe gelassen wurden, andere hatten gerade am Lagerfeuer zu erzählen begonnen. Da sie die anderen nicht so weit einschätzen konnte, warf sie die Idee lieber einfach in den Raum. "Es muss auch keine Geschichte aus dem wahren Leben sein..." Sie selbst schrieb ja Geschichten, die so gar nicht mit dem wahren Leben übereinstimmten. So viele Unglücke und seltsame Geschichten passierten eigentlich nie in ein und demselben Leben. Die Nymphe verströmte einen angenehmen Duft, wie eine herrlich Sommerwiese, und erinnerte sich an einen Abend, als sie auch mit einer Gruppe am Lagerfeuer gesessen hatte. Damals saßen die verschiedensten Rassen und Charaktere zusammen.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Shiai hatte ebenfalls ihre Schlafstätte vorbereitet und kam an das vorbei. Als Yenvar von den Nachtblütern sprach, sah sie sie einen Moment verwundert an. In dem Moment, wo sie merkte, dass es wohl einen komischen Eindruck machte, lächelte sie entschuldigend. "Entschuldigt bitte, aber einen Moment habe ich gedacht, ihr hättet in meinen Gedanken gelesen. Genau den Vorschlag hatte ich auch." Sie musste über ihre eigenen Gedanken grinsen. Warum sollte nicht auch jemand anderes auf die Idee kommen.
    Ihr Blick schweifte zu Dadane und Kaera, die beide Essen machen zu schienen. Der Vorschlag von Kaera überraschte sie. Sie selbst hörte gerne Geschichten, doch sie war nicht gut im erfinden und was hatte sie schon erlebt, was sich zu erzählen lohnte? Nichts. Ihr Leben war die letzten Jahre ruhig verlaufen und das störte sie überhaupt nicht. Darum wartete sie einfach, was die anderen dazu sagen würden.

  • Yenvar machte es sich am Feuer gemütlich. "Ist das schön", bemerkte sie lächelnd zu Dadane. Und: "Großartig. Dann lasst uns essen und dann noch ein wenig suchen", schlug sie Shiai vor, überrascht, dass sie ähnlich dachte, aber es war ja eigentlich logisch. Schließlich hatte sie einen Kräuterladen!
    Dann wandte sie ihren Blick Kaera zu und sie überlegte... "Geschichten? Hm... ich glaube ich habe nicht viel zu erzählen. Und Geschichten erfinden?... Oh warte. Ich habe vor einiger Zeit die Geschichte von einem Barden und seinem Schüler gehört, die in ein spannendes Abenteuer geraten. Wenn sie euch interessiert, erzähle ich sie gern."

  • Dadane verteilte die Eier mit Speck auf die vier Stücke Brot, und reichte jedem eines mit strahlenden Augen.


    "Ich hoffe ich habe das Ei nicht verwürzt. Bitte, versucht."


    Dadane setzte sich auf einen umgefallenen Baum und biss in wenig lustlos in ihr essen, ihr blick war in die ferne gerichtet.


    "Ich war einst verliebt.", sagte sie leise, fast zu leise als das man sie hätte hören können.
    "Er war toll, zuvorkommend, nett, sein Lächeln war das schönste an ihm. Und er sah mich, nicht dass, was ich vorgab zu sein. Zumindest dachte ich das..."


    Sie biss erneut in ihr Brot, dann legte sie es zurück zum Feuer und sah den anderen beim essen zu. Ein Lächeln glitt auf ihr Gesicht, als sie sah dass es ihnen schmeckte.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Kaera warf Yenvar kurz einen Blick zu und sah dann Dadane erwartungsvoll an. Sie aß ihr Ei und das Brot und genoß dieses Mahl, dass scheinbar auch Dadane erweichte. Eigentlich wollte die Nymphe die Zwergin nicht drängen, doch sie wollte ihr helfen, darüber sprechen zu können, um vielleicht sogar den Groll abzulegen, der noch in ihr wogte.


    "Was geschah dann, Dadane?", fragte sie leise zurück. Da die Nymphe selbst, die Liebe kaum gefühlt hatte, schließlich war sie verflucht, wusste sie nicht, was Frauen durchmachen mussten, wenn sie an den falschen Mann gerieten.

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    Henry van Dyke

  • Sie lächelte immer noch, doch aus dem freudigen Ausdruck wurde etwas anderes, bitteres.


    "Naja, ich habe damit angefangen, oder? Na gut."


    Sie setzte sich bequem hin, aber so, dass die anderen ihr Gesicht nicht sehen konnten. Sie saß gegenüber der Gruppe, nah am Feuer, so dass sie in das Feuer sehen konnte während sie erzählte.


    "Ich war 170 Jahre alt damals, noch jung wenn man so will. Er war toll. So schüchtern zu anfang und ich war so stoisch, wild, ließ mir von niemandem etwas sagen, aber innerlich, innerlich wollte ich auch manchmal anders sein. Naja, er reizte mich, weil er immer, wenn ich ihn ansprach, anfangs noch sehr direkt und fast verletzend, wegsah und mir keine Antwort gab. Irgendwann zog das bei mir. Ich dachte, wenn er immer wieder zu mir kommt, immer wieder in meine Nähe kommt, dann ist da noch was. Also ließ ich mich auf ihn ein, und nach einem Viertel Jahr waren wir ein Paar. Wir hatten zehn gute Jahre, doch was sind zehn Jahre in einem Leben, dass Jahrhunderte überdauert. Es fing schleichend an."


    Dadane stockte kurz, räusperte sich und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, als sei sie müde, Wenn man genau hinsah, dann sah man jedoch, dass sie danach die Hände an ihrer Hose abtrocknete.


    "Er fasste mich nicht mehr so an wie zu anfang. Es wird sowieso anders mit der Zeit, das war mir bewusst und das ist auch normal, aber er sah mich an und berührte mich wie eine flüchtige Bekannte. Erst nur selten, aber nach zwei Jahren nicht mehr auszuhalten. Wir taten auch nicht mehr was Verliebte tun, ihr wisst schon." Dadane wurde rot, zu rot, als dass es von der Hitze herrühren würde.
    "Zu guterletzt zog er aus unserem gemeinsamen Schlafzimmer aus. Wenn es nur das gewesen wäre hätte ich mich vielleicht damit abgefunden, aber an diesem Zeitpunkt begann ich wieder auf meine Mutter und Meinen Ohm zu hören, denn Freunde hatte ich inzwischen keine mehr. Meine Freunde hatten versucht mich zu warnen, da ich nicht auf sie hören wollte, weil ich blind gewesen bin vor Liebe, haben sie sich abgewendet. Er hatte meinen Ruf in der Sippe vollständig zerstört, hat mir das vorgeworfen, was er getan hat. Ich hätte mich von ihm abgekapselt und würde meine ehelichen Pflichten nicht einhalten, obwohl..."


    Wieder wischte sie sich mit dem Ärmel über die Augen, diesmal ganz offen.


    "Das fiel auf offene Ohren, denn viele unserer Leute sind traditionell, und Frauen, aber auch Männer haben Pflichten die bei unterlassung zu einer Scheidung führen könnten. Ich wäre nie auf die Idee gekommen mit seinem Verhalten zu hausieren, ich dachte es läge an mir, also vergrub ich mich in Arbeit und war zeitweise eine der besten Feinschmiedinnen in der Sippe. Nachdem meine Mutter mir den Kopf gewaschen hatte, bin ich mit offenen Augen durch mein Heim gegangen und habe Beweise dafür gefunden, dass er meine Stücke verkauft hat, unter seinem Siegel. Er hat meine Signatur entfernt und seine angebracht. Das, und das Gespräch mit meiner Familie hat mich wachgerüttelt, in dem angrenzenden Streit hat er mir dann offenbart, dass er mich nie geliebt hat. Ich sei immer eine gute Partie ob meines Könnens gewesen und jedes mal wenn wir...also immer...hätte er sich schmutzig gefühlt, als sei ich Dreck."


    Sie brach ab, es dauerte eine Weile, dann wischte sie sich wieder die Augen.


    "Ich brach ihm vier Rippen, die linke Hand und ein Bein und jagte ihn zum Teufel. Ich habe 170 Jahre benötigt, doch meine Reputation in meiner Sippe hat sich nie ganz erholt, denn alle sahen meinen 'Gefühlsausbruch' falsch. Sie sahen ihn als Opfer und auch nach der Klärung des Sachverhaltes durch den Rat und meine 'offizielle' Rehabilitierung, der erste Eindruck ist schwer wieder zu entfernen.
    Letztes Jahr, mit 340 Jahren verließ ich, auf gutes zureden meiner Mutter und meines Ohm's hin, die Sippe um unter anderen Völkern die Zustimmung zu finden, die meines mir nicht geben kann, oder will."


    Dadane stand auf.


    "Das ist die Geschichte. Entschuldigt mich bitte."


    Dadane drehte sich um und ging Richtung Waldrand, sie verschwand hinter den ersten Bäumen und setzte sich hin.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Shiai hatte zu gehört und wusste erst gar nicht, wie sie mit den Tränen Dadanes umgehen sollte. Es tat ihr leid. So etwas hatte wirklich niemand verdient. Als sie aber von den Verletzungen sprach, war sie erst einmal schockiert. Sie hätte der Zwergin nie zu getraut zu so etwas fähig zu sein.Natürlich würde sie deswegen nicht auch auf diese Gruppe losgehen und es war ja nicht ohne Grund gewesen, doch......Gewalt? Zwar machte es Dadane nicht zu jemand anderen, doch musste sie ihr Bild etwas erweitern.
    Als die Zwergin ging, sah sie erst auf ihr Essen.......auf das sie nach der trurigen Geschichte nicht wirkich mehr Appetit hatte und dann zu den anderen. "Vielleicht sollten wir sie einen moment allein lassen?2 fragte sie etwas unsicher.

  • Yenvar verstand das Nicken. Widmete sich dem Essen und der Geschichte. Es war unglaublich, wozu Männer doch im Stande waren. Betrug, Selbstbetrug, Heuchelei.... ekelhaft. Nun konnte sie Dadane endlich verstehen. Natürlich wollte sie nicht über Liebe sprechen, und natürlich sah sie sie nicht als wunderbar an. Wenn ich so belogen worden wäre, dachte Yenvar, würde ich mit Sicherheit genauso denken. Das sonst so strahlende Funkeln der silbernen Punkte in ihren Augen war schwacher geworden. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte in solchen Situationen noch nie die richtigen Worte gefunden. Also schwieg sie, trank etwas Wasser und nickte nur, auf Shiais Frage, ob Dadane erst noch ein wenig Ruhe haben sollte. Dann lauschte sie in die Nacht. Das Feuer knisterte munter, irgendwo zirpte eine kleine Grille und der Wind rauschte sanft durch die Bäume. Sie meinte auch, noch ein ganz leises Schluchzen zu hören, doch da war sie sich nicht ganz sicher.

  • Kaera wagte es weder Dadane anzusprechen noch zu berühren. Auch sie nickte Shiai zu. Sicher wollte Dadane allein sein, die Erinnerung wieder in die Ecke zurückschieben, aus der sie nun doch herausgebrochen war. Die Nymphe kannte dieses Gefühl nicht und konnte sich auch nicht wirklich vorstellen, wie es sein musste, von einem Mann so betrogen zu werden. Sie selbst war zwar desöfteren angewidert oder entnervt über das Verhalten der Männer ihr selbst gegenüber, aber diese Verletzung hatte sie verspürt. Sie aß also, dass von Dadane zubereitete köstliche Essen. Um die Situation nicht ganz abgleiten zu lassen, fragte sie: "Wer war denn eigentlich alles auf dem Ball? Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich irgendwen entdeckt habe, außer einem alten Bekannten von der Oberwelt... Ich ärgere mich, das ich ihn nicht ausgefragt habe, oder ihn zumindest nötigte mich zu besuchen..."

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  • "Ball?", fragte und überlegte Yenvar. Dann viel es ihr wieder ein. Sie hatte ja auch eine Einladung zu einem Maskenball erhalten, war aber nicht hingegangen. Solche großen Feste waren nicht ihre liebste Beschäftigung. "Achso", machte sie. "Das weiß ich nicht. Ich war jedenfalls nicht da. Du hast also jemanden getroffen den du kennst? Wer war es denn?", fragte sie nach.

  • Shiai dachte an den Abend des Balls zurück und eine hauchzarte Röte breitete sich über ihr Gesicht aus. Sie dachte an Aravilar und wie gern sie ihn wiedersehen würde. Automatisch fiel ihr auch wieder der Gnom ein, der das Haus hatte abbrennen wollen. Sie überlegte kurz ob sie abwarten sollte bis Kaera geantwortet hatte, oder einfach jetzt reden konnte.
    "I-Ich war auch da. Schade, dass ihr nicht da wart. Es war ein wirklich schöne Feier," meinte sie ergänzend in Yenvars Richtung.

  • Kaera hörte Shiai und meinte:" Schade, das wir uns gar nicht entdeckt haben, aber ehrlich gesagt, war ich auch nicht den ganzen Abend anwesend. Ich habe tatsächlich einen alten Bekannten getroffen, den ich allerdings nicht erkannt habe, da er zu der Zeit, als ich auf dem Schiff war, er noch als Jugendlicher dort arbeitete und jetzt war er natürlich ein erwachsener Mann und Captain eines Schiffes... Das was mich nur völlig irritierte war, dass er nicht mit mir hierher gekommen war... er kam von oben..." Die Nymphe zeigte zur Kuppel und meinte die Welt, die über dem Wasser war. "Ich muss dringend mal nachforschen, wie er hierher kam... er hat so seltsame Andeutungen gemacht. Mal sehen... Das Feuerwerk habe ich noch mitbekommen. Aber kurze Zeit später sind mein Begleiter und ich gegangen, ist denn noch irgendwas außergewöhnliches passiert? Es hieß ja, dass unser Gastgeber sich eine Braut suchen wollte, auf diesem pompösen Ball." Die Nymphe war neugierig, ob dieser wirklich seine Traumfrau noch gefunden und es bekannt gegeben hatte oder ob alles still und heimlich verlaufen war.

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  • "Hat er deswegen alle eingeladen?" fragte Shiai verblüfft. "Weil er eine Traumfrau suchte?" Sie konnte es kaum glauben. Jemand veranstaltete einen Ball nur um eine Frau zu finden. "Ich weiß nicht ob er die gefunden hat. Auf jeden Fall hat ein Gnom versucht ihm das Haus anzustecken. Das brannte natürlich nicht und die Büsche konnten auch schnell gelöscht werden."

  • Dadane hatte sich wieder unter Kontrolle, sie hatte die galle, die in ihr aufgestiegen war zurückgedrängt und fühlte sich nur noch leer. Der Hass auf ihren Ehemann, den sie so lange Kultiviert hatte war verflogen. Sie trottete zum Lagerfeuer zurück und setzte sich ein wenig abseits hin, die anderen waren so fröhlich und sie wollte nicht stören, aber auch nicht alleine sitzen bleiben.

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    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


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  • "So?! Na das klingt ja wirklich nach einem interessanten und amüsanten Abend!", bemerkte Yenvar grinsend. "Ich hätte wohl doch kommen sollen! Es muss ein großer Ball gewesen sein, dass ihr euch nicht gesehen habt." An Kaera gewandt fuhrt sie fort: "Wie hieß er denn, dein alter Bekannter? Oh, und erzähl mir unbedingt, wie er hierher gekommen ist, sobald du es weißt!"
    Sie hörte, wie Schritte näher kamen, und bemerkte Dadane, die wieder zu ihnen zurück kam. "Alles in Ordnung bei dir? Die anderen erzählen gerade von einem Ball, der kürzlich stattfand und bei dem das Haus des Veranstalters von einem Gnom in Flammen gesetzt wurde. Warst du zufällig auch da? Ich selbst habe dieses Spektakel leider verpasst", band sie die Zwergin in das Gespräch ein.

  • Shiai sah zu Dadane und hoffte, dass diese sich wieder etwas besser fühlte. Sie selber schwieg und wartete sowohl auf die Antwort der Zwergin als auch auf die von Kaera.

  • "Nein, hab ich mitbekommen, aber ich wollte nicht hin. Erstens weil ich mich nicht gerne verkleide, und zweitens wäre ich dort alleine gewesen, weil ich noch niemanden kannte in der Stadt."


    Dadane brachte ein gezwungenes Lächeln Zustande und sah die anderen wieder an.


    "Aber ich würde gerne davon hören!"

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  • "Na da geht es dir ja wie mir. Dann erzählt doch mal, ihr beiden!", forderte Yenvar Shiai und Kaera auf. Letztere schwelgte offenbar schon in Erinnerungen, denn ihr Blick war verschwommen. Yenvar lächelte die Freundin schelmisch an und wartete ab.

  • "Hm... was gibt es da zu erzählen. Sooo lange war ich selbst nicht da. Ich und Seoul sind hingefahren und wurden vom Gastgeber höchst persönlich begrüßt, wie jeder andere Gast auch... Was ja nicht unbedingt so selbstverständlich ist. Bis jetzt wurde ich sowie die anderen Gäste meist auch immer begrüßt, wenn die Gastgeber auftauchten und eine kleine Rede hielten. Naja, wir haben getanzt und getrunken und irgendwann haben wir uns in einem Saal hingesetzt, um uns zu unterhalten. Als ich dann ging, um mich frisch zu machen, habe ich den Captain getroffen, der mich sofort erkannt hat. So großartig habe ich mich ja auch nicht verändert. Er jedoch ist erwachsen geworden, denn als ich ihn kannte, war er noch ein junger Bursche und jetzt ein erwachsener gut aussehender Captain eines Schiffes... in der Oberwelt. Als ich begriff, wer er war, war ich erfreut und verwirrt zugleich, denn ich wusste nicht, dass das Schiff auf dem wir damals waren, mit untergegangen wäre... Ich stellte ihn meiner Begleitung vor und er erzählte uns, dass er mit unserem Gastgeber befreundet sei und dieser ihn hier runter, also auf die Insel gebracht hatte. Er wollte aber nicht sagen wie... Ich überlege ja, ob ich einfach weiter hätte bohren müssen... Aber vielleicht bekomme ich ja noch eine Chance und treffe ihn noch einmal. Dann lass ich mir diese Geschichte nicht mehr durch die Finger gleiten, aber so gibt es wenig zu erzählen. Wenn ich mir vorstelle wieder auf der Oberwelt durch die Wälder zu streifen, auf einem Nymphenfest zu tanzen und in der Sonne auf einer Blumenwiese zu liegen... " Kaera brach ab und verlor sich in ihren Träumen, in ihrer Vergangeheit war, die voll gefüllt war mit Geschichten der Oberwelt.

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    Henry van Dyke

  • Shiai vermisste nicht vor allem die Oberwelt, eher hatte sie ein Problem mit dem Zusammenhang wie die Insel untergegangen war. Andererseits, wenn sie an die ganzen Pflanzenarten dachte, die sie hier nie würde sehen können.
    Aber eine Geschichte von jemanden der zwischen Insel und Oberwelt hin und her wechseln konnte, die war mit Sicherheit interessant. Nun war sie wohl dran mit erzählen.
    "Also mein Begleiter und ich..." bei diesen Worten wurde ihr Gesicht mit einer leichten Röte überzogen "wurden von einem Gnom angesprochen, der unbedingt im Ballsaal nach einem Schatz suchen wollte. Er bat uns die anderen Gäste abzulenken. Jedoch waren weder mein Begleiter noch ich dazu geneigt, die ganze Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Als wir dann später im Garten waren, lief er wütend mit der Fackel auf das Haus zu und wollte es anzünden....."

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