Shiais Blumen- und Kräuterladen

...Kaera stand vor dem Blumenladen. Ascar saß neben ihr und schaute zu ihr hoch. "Dann wollen wir mal. Du weißt ja, nichts wird angekaut..." Ascar wedelte mit dem Schwanz. Dann öffnete die Nymphe die Tür und ließ ihren Hund vorangehen. Hinter sich schloss sie die Tür wieder und sah sich um. Der Duft im Haus war noch schöner, als draußen davor. Als Kaera den Wasserfall entdeckte, breitete sich ein Lächeln über ihre Lippen aus. "Das ist ja wunderschön...", murmelte sie wie zu sich selbst. Sie war richtig fasziniert von der Umgebung, dass sie fast vergessen hatte, weshalb sie hergekommen war.

Dadane hatte kurzerhand einen der Zettel von der Anschlagsäule abgerissen, und mit einem ihrer Graphitstifte eine Notiz darauf gemacht, wo dieser Blumenladen zu finden war. Da sie mit Blumen und derlei Kram noch nie soviel zu tun hatte, ausser sie als Medizin zu nutzen und ab und an zu essen, dachte sie es sei vielleicht mal eine nützliche erfahrung, was man noch damit anstellen könnte. So stand sie nun vor dem Laden, kontrollierte die Adresse nochmal, aber es stand ja auch der name auf dem Schil des Geschäftes und soviele Shiais, die einen Blumenladen führen, dürfte es wohl nicht in Nir'alenar geben. Also warf sie den Zettel weg, und schritt auf den Laden zu.
Vor der Tür strich sie sich nochmal durch die Haare, richtete ihren Bart und betrat mit Elan das Haus durch die Tür, nur um sich im Innern zwei Personen gegenüber zu finden, die sich unterhielten und einem Hund, der ihr fast den Kopf unter die Achsel stecken konnte so groß wie er war. Das innere Drehbuch war dahin. und sie wußte nicht, weche von beiden denn jetzt Shiai war.
"Äh, guten Tag", ein prüfender Seitenblick auf den Hund, "Wer ist Shiai und braucht Gesellschaft?"
Wieder der Blick ob das Tier auch da blieb wo es war.
"Ich hab den Zettel im Händlerviertel gelesen, und dachte, dass es vielleicht spassig werden würde euch zu begleiten, wenn ihr noch jemanden braucht."

"Könntet ihr unter Umständen den Hund festhalten, nicht dass ich Angst hätte, aber ich bin lieber vorsichtig wenn ein Tier mir ohne Anstrengung in die Augen schauen kann."
Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht.
"Ich möchte mitkommen, weil ihr jemanden sucht der mitkommt, was für eine frage ist das denn? Ihr habt doch den Zettel an die Anschlagsäule gehängt, oder?"
Dadane sah Shiai verständnislos an. Suchte sie jetzt Lete oder nicht? Sie schüttelte leicht den Kopf und sagte.
"Ich würde gerne etwas mehr über Blumen und Kräuter erfahren, und schöne exemplare davon in mein Buch übertragen, denn ich habe gesehen, dass hier viele Leute auf Abbildungen von Blumen und dergleichen mehr fixiert sind, als auf andere Ziselierungen. Außerdem kenne ich in Nir'alenar niemanden und dachte das wäre eine gute gelegenheit."
Ein Lächeln zerteilte dadanes Bart.
"Oh, ich bin übrigens Dadane, sehr erfreut!"

"Also, naja, nicht direkt..." druckste Dadane rum.
"Ich interessiere mich für das aussehen von pflanzen und Kräutern, nicht für die Pflanzen selbst. Ich weiß zum Beispiel, dass man Rosen essen kann, sie aber nicht besonders schmecken und nur in allergrößten Notfällen gegessen werden sollten."
Dadane grinste entschuldigend.
"Aber ihre Form und Farbe ist schön."
Dadane holte einen Dolch aus der tasche, und zeigte ihn den beiden Frauen. Auf der schmalen Klinge war eine Rose in Rot eingeätzt mit der Blüte an der Parrierstange und dem Stil die Klinge entlang. Sie sah aus als wäre sie dreidimensional, weil mit hellen und dunklen Farbschattierungen gearbeitet wurde.
"Das ist mein zweiter Versuch, der erste sah nicht so gut aus, hat jedoch einen guten Preis erzielt. Also wenn das so gut geht, dann will ich natürlich mein Sortiment erweitern."
Das Lächeln auf Dadanes Gesicht wurde breiter und zufrriedener.

Als kurz nach ihr eine Zwergin den Laden betritt, muss die Nymphe schmunzeln. Allein schon, weil sie bittet, dass Ascar, ihr Hund der kaum einer Fliege etwas tut, zurückgehalten wird. Anfangs schweigt Kaera, um die beiden Damen in ihrer Unterhaltung nicht zu unterbrechen, doch als sich herausstellt, dass auch die Zwergin Shiai begleiten will, lächelt sie plötzlich. Die Arbeit der Zwergin ist wunderschön und so erklärt die Nymphe: "Na, das wird sicher eine interessante Reise... Ich bin nämlich auch hier, um Euch, Shiai, meine Begleitung anzubieten. Ich selbst kenne zwar Kräuter und ihre Heilwirkung, aber mein Vorrat fleht inzwischen nach Aufstockung. Eigentlich würde ich die Kräuter ja einfach kaufen, aber als ich Euren Zettel sah, dachte ich mir, dass es erstens eine willkommene Abwechslung wäre und ich Euch zweitens gerne Gesellschaft leisten würde. Vorausgesetzt, mein Ascar darf mitkommen, da ich nie lange ohne ihn sein kann und keine Sorge, er ist völlig harmlos...", fügt sie grinsend hinzu. "Doch sagt, wann soll die Reise losgehen? Und wohin genau reisen wir?"

Dadane trat vor und streckte dem Hund die Hand hin, immer noch nicht wirklich sicher, ob sie nun das richtige tat, oder nicht.
"Ich denke ich habe nichts gegen den Hund, wenn er mich jetzt als Freundin und nicht als lecker ansieht!"
Ein zögerliches Grinsen erschien auf ihrem Gesicht.
"Zwei Tage, so lange noch? Ich könnte direkt jetzt auf der Stelle. Naja ich müßte noch meine Tasche holen und meines Vaters Kurzschwert umschnallen. dann kanns losgehen. Aber ich bin auch noch nicht lange hier und habe alles noch kompakt zusammen."
Wieder mußte sie lächeln, diesmal nicht so zögerlich, weil der Hund anscheinend nicht in ihr sein Mittagessen sah.

Nocheinmal öffnete sich die Tür, und Ayala trat ein, wiederum in schwarzesLeder gekleidet und den schlanken Säbel an der Hüfte. Sie wollte gerade auf Shiai zugehen, als ihr Blick auf Dadane fiel. Leicht zog sie eine Augenbraue in die Höhe. Die bärtige Dame kannte sie doch - der unerfreuliche Zwischenfall im Korallenriff neulich. Nunja. Vielleicht sollte sie dieZwergin einfach nicht zu sehr danach beurteilen, wie sie sich in dieser zugegebenermaßen beängstigenden Situation verhalten hatte. Sie selbst hatte sich sicherlicha uch nicht mit Ruhm bekleckert. Also lächelte sie freundlich und nickte grüßend in Dadanes und Kaeras Richtung, bevor sie die Besitzerein des Blumenladens ansprach.

"Seid mir gegrüßt. Wenn Ihr Shiai seid, so habe ich Euren Anschlag gelesen und würde mich gern anschließen. Die Stadt kenne ich gut genug, es wird vielleicht Zeit, dass ich auch den Rest der Insel kennenlerne. Ich kann recht gut mit dem Säbel umgehen, was vielleicht einmal von Vorteil sein mag... oh, verzeiht. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt." Die Cath'shyrr deutete eine elegante Verneigung an, wobei einmal mehr die raubkatzenartige Natur ihrer Bewegungen offenbar wurde. "Mein Name ist Ayala, Tochter des Kampftänzers Tangalur aus dem Volk der Cath'shyrr."

Kaera musste grinsen, als sich die Tür erneut öffnete.
"Also ich wäre frühestens heute abend soweit. Schließlich muss ich noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, bevor ich auf die Reise gehe. Aber es ist vielleicht besser morgens aufzubrechen. Zur 8. Stunde vor eurem Laden, würde ich vorschlagen. Ach, das wird sicher wieder ganz herrlich über die Insel zu wandern.Und die Kräuter die ich brauche... nun, wenn wir sie finden, dann ist es gut und wenn nicht, ist es auch nicht tragisch. Ich komme ja nicht nur wegen den Kräutern mit."
Die Nymphe kannte die Insel und liebte sie. Außerdem war es sicher lustig, mit dieser bunten Gruppe, die Insel zu erkunden.

Ayala sah zu Ascar hinab, und ganz kurz verzogen sich ihre Mundwinkel. "Ich habe nichts gegen Hunde.", antwortete sie. Zumindest nichts, was wirkt, fügte sie in Gedanken hinzu. Nunja, zumindest keineSchlange. "Bedingungen habe ich auch keine... nein, ich freue mich einfach darauf, die Insel mal besser kennenzulernen, und wenn ich dabei nette Begleitung habe, umso besser." Ein breites Grinsen huschte über das Gesicht der Cath'shyrr. "Wenn nun noch ein hübscher Mann dabei wäre... aber wir werden auch ohne bestimmt Spaß bekommen."
Nocheinmal ließ sie ihren Blick über die Versammelten schweifen.
"Morgen zur 8. Stunde - das ist ein guter Vorschlag. Wenn er auf allgemeine Zustimmung trifft, werde ich dann reisefertig da sein."

"Klasse!"
Dadane klatschte lautstark in die Hände.
"Dann hol ich mal meinen Kram hierher! Ach, könntet ihr mir vielleicht ne Taverne nennen, wo man übernachten kann bis morgen, oder habt ihr gegen einen kleinen Obulus vielleicht noch ein Zimmer in eurem Haus frei, ich würde auch bei dem Hund schlafen wenn es sein müßte..."
Sie grinste.
"...Ich hab nämlich nur bis heute gebucht, und muss ehrlich sagen, dass die Klitsche mir ein wenig zu teuer ist für die Größe der Wanzen mit denen man um das Bett kämpft."
Ein schiefes lächeln umspielte Dadanes Mund, als sie merkte, das sie knapp am fluchen vorbeigerutscht war. was sollten die Anwesenden wohl von ihr denken!

Kaera musste herzlich lachen.
"Nun, wenn die Wanzen Euch stören..."
Die Nymphe war sich nicht sicher, ob sie ihr kleines Gästezimmer anbieten sollte. Sie kannte Dadane nicht und würde sicher noch einmal losziehen müssen, um Besorgungen zu machen. Außerdem wollte sie Seoul von der Reise erzählen... Andererseits konnte sie die Zwergin besser kennen lernen.
"Ich hätte ein kleines Gästezimmer, allerdings werde ich wohl erst heut Abend wieder zu Haus sein. Vor der Abreise muss ich wie gesagt noch einige Dinge erledigen. Aber Ihr könnt gern zum Abendessen vorbeikommen und bei mir nächtigen. Und dafür benötigt ihr keinen noch so kleinen Seestern." Die Nymphe strich ihrem Hund über den Kopf.
"Also morgen früh zur achten Stunde hier... Gut. Dann mache ich mich am besten gleich auf, damit ich auch alles erledigen kann. Und Ihr Dadane kommt doch einfach zur achten Stunde heute abend ins Künstlerviertel. Dort habe ich ein kleines Häuschen. Ich habe kein Schild am Haus, welches meine Kunst preist. Ihr werdet es schon finden... Oder Ascar findet Euch. In Ordnung?" Fragte sie lächelnd.

Ayala lachte fröhlich. "Nein... nein, ich denke, ich weiß alles, was ich wissen muss." Die Abenteuerlust blitzte in ihren hellgrünen Augen. "Ich freue mich schon auf diese Unternehmung - und werde auf jeden Fall pünktlich zur Stelle sein.Bis morgen dann also!" Damit lächelte sie noch einmal ihr Raubtierlächeln und verließ den Blumenladen vorerst.