Ein gestrandetes Wesen

  • Er war unvorsichtig, er war willig. Mallalai drehte sich in der Mitte des Mondteiches, seine Finger strichen wie ein Windhauch über die Oberfläche der spiegelnden Fläche. Magie lag in der Nacht und der Mira’Tanar hatte wirklich gehofft, dass der Geist sich zu ihm gesellen wollte. Vielleicht waren seine Absichten zu offensichtlich? Sollte dies aber nicht auch dessen Neugier wecken? Oder war es gar so, dass der weibliche Geist kein Kiemen atmendes Wasserwesen wollte, schließlich konnte er unschwer ertrinken …zerknirscht schickte er Wellen über den Mondteich. Es war eine Mär.
    Seufzend schwamm er an das dunkle Ufer, ließ sich im Gras nieder. Es war eine dieser Nächte, in denen sich Mallalai nach Gesellschaft sehnte. Die Einsamkeit nagte an ihm und in seinem Inneren quälte ihn ein schwarzes Loch, welches er nicht zu füllen vermochte. Natürlich wusste er, dass er bei Tage wohl mehr Bewohner im Park antreffen würde, aber bisher war es nicht die helle Tageszeit gewesen, an der er sich an Land getraut hatte.
    Kina’mallei in der Tiefe war diese Tage überfüllt, die Straßen und Häuser geschmückt, freudige, strahlende Gesichter überall im Ozean. Ein Fest, welches man mit der Familie feierte… er hatte keine Familie, er ertrug den Freudentaumel nicht. Es bescherte ihm lediglich Beklemmung im Hals.



    Voller aufgewühlter Gefühle sprang er wieder ins Wasser und tauchte zum Brunnen am Marktplatz von Nir’alenar. Schnell fand er auch das ehemalige Gasthaus, an dessen Tür er jetzt vorsichtig klopfte.
    Die Tür öffnete sich auch trotz der späten Stunde recht schnell. Ein freundliches Gesicht fragte dann auch: “Mutter Tilars Auffanglager für gestrandete Wesen, was kann ich für Euch tun?“



    "Ich bin gestrandet“, antwortete Mallalai. „Habt Ihr ein Plätzchen für mich?“

    Crawling in my skin
    These wounds they will not heal
    Fear is how I fall
    Confusing what is real

    Einmal editiert, zuletzt von Saniya ()

  • Die Priesterin lächelte Mallalai an und öffnete ihm die Tür. "Wir haben für jeden einen Platz, kommt nur herein.."
    Das dunkle Haar der jungen Frau bildete einen warmen Kontrast zu ihrer weißen Kleidung und sie bewegte sich sehr anmutig. Sie versperrte Mallalai nicht den Eingang und doch war da noch irgendetwas, was ihn nicht gänzlich einlud. Eine unsichtbare Barriere konnte man meinen - auch wenn ihre Worte etwas anderes sagten.


    Die junge Priesterin legte ihre Hände auf den Rücken und setzte abermals ihr Lächeln auf.
    "Normalerweise kommen hier nur Wesen her, die Opfer eines Schiffunglückes wurden und deshalb auf Nir'alenar gelandet sind. Ihr hingegen scheint mir nicht dazu zugehören."


    Ihre Stimme war weiterhin freundlich und sie zeigte Mallalai an, ihr ins Innere des Gebäudes zu folgen. "Was haltet ihr also davon, wenn ich euch eine warme Suppe anbiete und ihr mir erzählt, weshalb ihr meint ebenso gestrandet zu sein?"
    Die dunklen Haare umschmeichelten das puppenartige Gesicht und echte Freundlichkeit war in den jungen Zügen zu lesen. Es war nicht üblich, das Meereswesen Mutter Tilars Auffanglager besuchten - aber sie wurden gewiss genausowenig abgelehnt, wie jedes andere Wesen.

  • Mallalai saugte die freundlichen Worte förmlich auf, hing an ihren Lippen und folgte der jungen Frau nur zu gerne in das Innere. Hoffentlich hörte sie nicht auf zu sprechen.


    Warme Suppe? Was ist Suppe?


    Er hatte noch nie Suppe gegessen, noch dazu warme Speisen …trotzdem antwortete er spontan:„Dieser würde gerne eine warme Suppe annehmen.“ Ihr Wesen war angenehm und schon die ersten Worte von ihr vertrieben ein wenig das Gefühl des Verlassenseins.


    Seine hellen Augen wanderten über die Wände, die Decke, er fühlte mit den Fingern nach, strich über die feste, raue Oberfläche. Wieder musste er an Seides Worte denken, die gesagt hatte, er würde das Meer mitbringen, aber es war doch schon hier, hier in diesen Räumen: die Priesterin bewegte sich so anmutig als wäre Wasser ihr Element und die Wände rauschten leise als ob man eine Muschel an das Ohr halten würde. Es war ihr nicht bewusst, dessen war der Mira’Tanar sich sicher. Aber genau aus diesem Grund konnte er nicht lange bleiben, die Sehnsucht griff nach seinem Herz und drängte ihn zum Meer zurück. Es war ein Auffanglager für Gestrandete, die wirklich Hilfe benötigten, die jedes Mal einen Splitter der Weite des Ozeans mitbrachten, ihn hier einfügten und ihm, dem Meerwesen, damit zeigten, dass er nicht ein solches Bedürfnis hatte. Er wusste doch wohin er gehörte.


    Nur kurz wollte er sich niederlassen, ihre beruhigende Anwesenheit annehmen. „Eure freundlichen Worte haben schon den Weg gezeigt“, sprach er nun leise, während er ihr folgte. „Lasst mich einen Atemzug in Eurer Nähe weilen, Euer Angebot annehmen. Es war ein Anfall von …Wahnsinn, der mich leitete. Wahrlich, es gibt solche, die Eurer Hilfe dringender benötigen.“

  • Kendim fühlte sich ehlend... Sein letzter Auftrag war nicht gerade zur Zufriedenheit seiner Auftraggeber gelaufen. Und es würde wohl eine Weile dauern, bis er wieder ein Angebot bekommen würde. Solange würde er wieder an der Grenze zur Armut leben, aber das war nicht das Schlimmste, er verabscheute es, jeden Abend allein in irgendeiner dunklen Ecke zu sitzen und zu warten, dass er einschlief. Und er wusste nie, wie er aufwachen würde, ausgeraubt oder halb erfrohren. Er benötigte dringen eine neue Arbeit. Doch das war nicht ganz einfach, so wie er im Moment aussah.


    Er war schon den ganzen Abend durch die Stadt gelaufen, ohne ersichtlichen Grund. Vielleicht war es einfach die Angst vor der Nacht, die ihn trieb. Mittlerweile war er im Händlerviertel angekommen, dem Ort seines letzten Versagens. Doch er hatte einen Bogen um die besten Geschäfte gemacht, sie zeigten ihm DInge, die er nicht besitzen konnte.


    Stadtdessen war er in der Nähe eines Hauses angekommen. Er hatte jemanden hineingehen sehen. Aber es war gewiss nicht sein eigenes Heim, sonst hätte er selbst die Tür aufgeschlossen , also musste es sich um eine Gaststätte oder etwas ähnliches Handeln. Kendim kannte sie nicht, doch auf einmal wurde ihm klar, wie hungrig er eigentlich war. Und kalt wurde es auch... Er umfasste das wenige Geld in seiner Hosentasche. Prombt beschloss er, sihc heute erst einmal eine warme Mahlzeit zu gönnen, wenna uch nur eine kleine.


    Da auch derjenige vor ihm geklopft hatte, klopfte Kendim ebenfalls. Hoffentlich handelte es sich wirklcih um eine Gaststätte...

  • Die Priesterin lächelte gütig. "Wahnsinn? Ihr seht mir nicht wahnsinnig aus. Eher ein wenig erschöpft." Mit geschmeidigen Schritten ging sie in einen großen Aufenthaltsraum, wo sich einige tatsächlich Gestrandete niedergelassen hatten.
    Zwei Männer spielten in einer Ecke Karten, in einer anderen saß eine junge Frau und weinte bitterlich, weswegen sie von einer weiteren Priesterin mit warmen Worten getröstet wurde.


    Die junge Frau mit dem dunklen Haaren deutete Mallalai einen Platz an und wollte gerade wieder zu ihm sprechen, als es erneut an der Tür klopfte. Die Priesterin drehte sich um ihre eigene Achse und entschuldigte sich bei Mallalai.
    "Es scheint, ihr seid mir nicht der einzige, der heute hier gestrandet ist. Einen Augenblick nur, ich komme gleich wieder."
    Die weiße Robe schmiegte sich an den schmalen Körper, als sich die Priesterin wieder zur Tür bewegte.


    Als sich die Tür öffnete, lächelte Kendim diesmal das junge Gesicht entgegen.
    "Mutter Tilars Auffanglager für gestrandete Wesen, was kann ich für Euch tun?“

  • Auffanglager für gestrandete Wesen?? Kendim war doch mehr als überrumpelt.... Er hatte nicht damit gerechnet, auf eine solch hübsche Frau zu treffen, die ihm dann weißmachen wollte, dass dies hier keine Gaststätte sondern irgend so ein komisches Asylheim war. Dabei hatte er sich schon so auf eine warme Malzeit gefreut, und er war der Meinung, dass er sich diese nach langer Zeit verdient hatte.


    'Auffanglager für gestrandete Dingensbumsens...' Wiederholte er ihr Worte etwas argwöhnisch 'Und keine Kneipe oder Ähnliches??' warummusste ausgerechnet er immer so verdammtes Pech haben. 'Das tut mir jetzt Leid, leider bin ich nicht gestrandet. Komischer Verein hier, ist es nicht etwas seltsam, nur auf eine Bedürftigengruppe zu schauen??' Das Grinsen der Frau ging ihm doch etwas auf die Nerven, aber das lag vermutlich daran, dass er wirklich lange nichts zu essen bekommen hatte.


    Doch er sah, dass er hier vermutlich nichts erreichen konnte. Das machte ihn wütend, aber dann bemerkte er, wie dumm das war... trotzdem konnte er sich eine Bemerkung nicht verkneifen. 'Na dann, ich sehe, ihr wählt eure traurigen Seelen selber aus... komishces Asylantenheim hier...' Im Umdrehen konnte er durhc einen Türspalt im inneren einen Elf sehen, der gerade am essen war. Der sieht jetzt aber auch nicht so gestrandet aus...

  • Über den Rand seiner Schale beobachtete Mallalai die Szene an der Tür, obwohl der Inhalt, diese Suppe, ihn noch mehr faszinierte. Er verstand nicht, was gesprochen wurde, aber er erkannte, dass der Mensch? nicht ebenso hineinkommen würde.
    Die Flüssigkeit floss warm über seine Zunge, wo sie sich pelzig niederließ, seine Geschmacksnerven stimulierte und anfachte, bevor sie sämig in der Kehle versank. Es war ein neues, ungewöhnliches Gefühl, beeindruckend und bemerkenswert für den Mira’Tanar. Somit erklärte Mallalai Suppe für sein Lieblingsgericht, wozu er das Honiggetränk bereits erklärt hatte. Da es sich um Flüssigkeit handelte, verschwand sie dann auch recht schnell. Genüsslich leckte er sich die Lippen nach.


    Kurz darauf stand er auch schon wieder hinter der Priesterin, die gerade wieder die Tür schließen wollte. Dies war kein Ort für ihn und er war jetzt wieder bereit, ihn zu verlassen.
    „Mein Dank für Euch“, sagte er leise, griff in seinem Beutel nach einer edlen Perle und ließ sie im Vorbeigehen in deren Hand sinken. Es war das Mindeste, was seine Ehre ihm gebot. Es war ein gutes Haus.


    Dann stand er wieder in der Nacht, die er voller Unmut verlassen hatte, doch jetzt erschien ihm sein Leben weniger vergeudet als noch zuvor.

  • Die junge Priesterin sah Kendim ein wenig erstaunt an.
    "Aber mein Herr, ich habe euch doch gar nicht abgewiesen, ich.." Ein wenig unsicher sah sich die junge Frau um.
    Das Auffanglager hatte für jeden einen Platz frei, auch wenn es in erster Linie den gestrandeten Seelen ein Dach über den Kopf bieten sollte, nachdem das Meer und der Sturm sie nach Nir'alenar gebracht hatte. Die Mutmaßungen Kendims verletzten die Priesterin dementsprechend und sie schlug die Hände vor dem Mund zusammen.


    Mit dünner, hoher Stimme, fasste sie sich dann und bot Kendim an: "Wir sind kein Gasthaus und auch keine Schenke, aber wenn ihr Hunger leidet, kommt herein, wir haben noch Su.." Jäh wurde die Brünette unterbrochen, als Mallalai das Auffanglager verließ und ihr eine Perle zusteckte.


    Kendim und Mallalai hatten ihr beide schon den Rücken gekehrt, als die Priesterin ihren Blick auf das edle Stück richtete und einen Entschluß fasste.
    "Mein Herr, mein Herr.. " rief sie hinter Kendim hinterher und lief auf ihn zu.
    "Wenn ihr Hunger und Durst leidet - nicht weit von hier findet ihr das Gasthaus "Zum Korallenriff". Sagt Fenir, dass ihr von hier kommt und gebt ihm diese.." Die schöne Priesterin ließ in Kendims Hand sanft die Perle fallen, die Mallalai ihr zugesteckt hatte. "Er wird euch ein festliches Mal servieren, glaubt mir.."


    Die Wangen der jungen Priesterin hatten sich gerötet und verstohlen sah sie sich noch einmal nach Mallalai und Kendim um, bevor sie mit wehenden Röcken wieder zurück zum Auffanglager lief. Die Perle war eine nette Geste von Mallalai gewesen, doch zog die junge Frau es vor, anderen zu helfen, als sich selbst an schönen Stücken zu erfreuen.

  • Ein wenig verwirrt zuerst, dann verstehend, verfolgte Mallalai die Geste der Priesterin. Es sprach für sie, dass sie die Perle an den jungen Mann verschenkte, allerdings hätte er eher angenommen, dass sie die Perle für ihr Auffanglager verwendete. Konnten sie es denn nicht gebrauchen? Es war im gleich, was sei mit seinem Geschenk tat, er hatte es aus freiem Willen gegeben, dennoch musterte er den jungen Menschen, ob er es auch wirklich benötigte, schließlich bedeutete es für ihn Arbeit danach zu tauchen und ein Verlust, wenn er sie nicht verkaufte. Es würde ein wahrhaft majestätisches Mahl geben, welches das ganze Korallenriff für ein paar Tage verköstigen könnte.
    Nun gut, er sah wirklich ein wenig dünn für einen Menschen aus, soweit der Mira’Tanar das beurteilen konnte. Mallalai verzog keine Miene, leckte sich noch einmal über die Lippen und der Geschmack der Suppe besänftigte ihn ein wenig.

  • Etwas ungläubig schaute auf die Perle in seiner Hand. warum hat sie mir jetzt ein solches Geschenk gemacht?? Er fühlte sich doch ein wenig schuldig, dass er so ausgerastet war. Es lag nicht in seiner Absicht die junge Frau zu verschrecken oder agr zu beleidiegen. Die Perle muss von hohem Wert sein.Ich habe es doch garnicht verdient, für fremdes Geld zu speißen. Irgendwie wiedersprach es seinem Character sich auf die Art udn Weise durchzufuttern.


    Das Wesen neben ihm war auch aus dem Auffanglager gekommen. Ob er wirklich gestrandet war? Kendim hatte noch nie mit einem Gestrandeten geredet. 'Seid ihr gestrandet?' fraget er in der, für ihn typischen offenen, aber auch etwas unhöflichen Art.

  • Mallalai legte den Kopf schief. "Dies kommt auf die Sichtweise an", antwortete er. "Dieser hier kann in Wahrheit nicht stranden, denn Wasser ist mein Element." Er zeigte dem Menschen seine Schwimmhäute, die sich zart zwischen den Fingern spannten. "Aber in anderer Sicht... ja, so fühlt er sich manchmal im Geiste. Gestrandet, zappelnd an Land, ohne Pläne, ohne alles." Allein ... hallte es in seinen Gedanken, ...so dass ich es manchmal nicht mehr ertragen kann!


    Es war angenehm, einfach hier zu stehen und die Zeit zu vertun, da er noch nicht wusste, wohin er sich wenden sollte. Noch war es zu früh in das Meer zurückzukehren, die Feste würden noch dauern.
    "Du blickst beschämt, wenn ich es richtig deute. Was verstimmt dich an dem Geschenk?"

  • 'Nun ja, an dem Geschenk selber missfällt mir natürlich nichts. Aber der Umstand, wie ich es erworben habe, macht es zu einem wirklich sehr unverdienten Geschenk. Ich meine, ich bin hierhergekommen, habe diese Frau mehr oder weniger beschimpft, und erhalte dafür ein solch anscheinend kostbares Geschenk. Dabei ist mir nicht wohl.'


    Kendim wusste nicht, ob er die Szene beobachtet hatte. Doch irgendwie strotzte er nur so vor Würde. Und doch schien er freundlich zu sein. Ganz anders, als es die Personen an sich hatten, die sich würdevoll verhielten.


    'Schwimmhäute... Ich bin leider nicht sehr vertraut mit den Wesen hier. Ich bin noch nicht allzulange in dieser Stadt. Wenn cihs o offen fragen darf: Was seid ihr?'


    Noch immer drehte er die Perle zwischen seinen Fingern...

  • "Es spricht für Euch, wenn Ihr so fühlt", meinte Mallalai erstaunt. Der junge Mensch war sehr ehrlich. "Nehmt sie an. Ich sehe den Hunger in Euren Augen." Mallalai folgte den Bewegungen der Perle zwischen dessen Fingern.
    "Wir nennen uns Mira'Tanar: Meereselfen." Ein Arm schob sich unter dem Umhang hervor, seicht erkannte man die Schüppchen auf der silber-blauen Haut seines Unterarms, teils verdeckt von der Waffenmanschette.
    "Schuppen", erklärte er überflüssigerweise. "Du wirst selten Mira'Tanar an Land sehen. Sei unbesorgt über die Frage."

  • 'Ihr seid wirklich der erste, den ich von eurer Art sehe. Ich bin da nicht so besonders.' fügte Kendim mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Er hatte sich schon oft gewünscht, etwas besonderes zu sein. Doch er war dafür umso stolzer für alles, was er auch als normaler Mensch erreichen konnte. Seine letzte Beschäftigung in der GIftmischerei war schon ein kleiner Höhepunkt in sienem Leben gewesen.


    Dann dahcte er daran, dass der Mira'Tanar von Einsamkeit gesprochen hatte. Kendim wusste aus eigener Erfahrung, das es teilweise schlimmer war einsam zu sein, als Hunger zu leiden.


    'Nun, die Frau hat von einem Gasthaus hier in der Nähe gesprochen. Aber ich esse nicht gerne allein. Vielleihct möchtet ihr ein Mal mit mir gemeinsam einnehmen?? Ich bin übrigens Kendim.' Er hielt ihm die Hand hin.

  • "Nun, Nicht so besonders-Kendim", sagte der Meereself. "Dieser hier wird Mallalai Ciel'Anan genannt."
    Er beäugte die ihm dargereichte Hand, es war keine Geste, die ihm vertraut war. Zögernd berührte er mit seiner Handfläche die Menschliche, in der Annahme, dass es so richtig war.
    "Gerne werde ich Euch begleiten", sprach Mallalai, innerlich erfreut über die angebotene Gesellschaft. "Er denkt da an das Honiggetränk, das es in der Stadt gibt. Besser noch als Suppe, sage ich."
    Kindischerweise wollte Mallalai nicht zugeben, dass er das Essen der Landbewohner nicht kannte. Außer Suppe natürlich, warme Suppe ,,, er machte eine einladende Geste. "Das Korallenriff ist nicht weit."

  • Ein bisschen komisch ist er ja schon Kendim war etwas verwundert über die Art und Weise, wie der Meereself sprach und er schien wirklich nicht besonders oft hier an der Oberfläche zu sein. Aber er schien wirklich sehr nett zu sein, außerdem eine erhliche Haut.


    'Ja, gewiss wird dieser, eh, wirst du dort Suppe bekommen. Aber auch noch ganz andere Köstlichkeiten: Vielleicht etwas Lamm, ein leckerer Schweinebraten, Honigwein, und vieles,vieles mehr.' Auch wenn der Elf vermutlich nicht verstand, was diese Dinge alle waren, sprach Kendim eine Zeit lang weiter, während er neben ihm herlief, da er nicht wusste wo sich das Korallenriff befand.


    'Warum haltet ihr euch denn im Moment hier an der Oberfläche auf?'

  • Mallalai beäugte Kendim aus den Augenwinkeln heraus. Machte er sich gerade lustig über ihn oder gehörte es zu seiner Art zu plappern? Menschen redeten wahrlich viel, wobei er nicht immer gleich folgen konnte, aber er reimte sich alles am Ende doch zusammen.
    "Das Korallenriff befindet sich Richtung Adelsviertel", erklärte er knapp, überlegend, wie viel er jetzt schon über sich preiszugeben bereit war. Der Mensch war wirklich noch nicht vielen seiner Art begegnet, so dass er mit dem übertriebenen Misstrauen anderen Rassen gegenüber nicht vertraut war. Dennoch versuchte er seine Gedanken in Worte zu fassen.
    "Ich handele mit den Waren des Ozeans, Kendim. Heute jedoch flieht er vor den Feierlichkeiten in Kina'mallei." Mallalai wechselte die Straßenseite, um in eine Seitengasse einzutauchen. "Mein Volk kann sehr überschwenglich sein."
    Wer bisher nur Mallalai getroffen hatte, mochte dies wahrscheinlich kaum glauben, sollte sich jedoch bewußt machen, dass die Mira'Tanar im ständigen Konflikt mit den Yassalar standen. Aus diesem Grund fielen auch ihre Feste ausschweifender aus: denn wem die Angst ein ständiger Begleiter war, der stets einen Blick nach hinten warf, dessen Sinne immer wachsam waren, der liebte und feierte das Leben ausgiebig.

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    Einmal editiert, zuletzt von Mallalai ()

  • Artain war am frühen Morgen in diese Stadt gekommen, die alles an Größe und Schönheit übertrifft. Der Cath’shyrr hätte sich dies nie träumen lassen und war den ganzen Tag durch die Viertel dieser Stadt gelaufen und hatte sich treiben lassen. Hatte dort eine Melodie vernommen und dort vor einem Gebäude verweilt.


    Doch all das herumlaufen und umsehen und nur von den Eindrücken leben hat Artain doch sehr erschöpft und auf hungrig gemacht, wie er sich nun nach und nach eingestehen muss. Gerade denkt er zurück ob er sich an eine Schenke erinnern kann, doch ihm will nichts einfallen. Seufzend sieht er sich um. Und dentdeckt zwei Personen auf der Straße vor ihm. Rasch geht er auf die Beiden zu. Der eine ist sehr groß und hat eine bläulich bis silbrig schimmernde Haut und der andere ist, wie Artain verwundert feststellt ein Mensch. Nicht das ihn die Tatsache verwundert einen Menschen zu treffen, vielmehr ist er erstaunt einen Wasserelfen an Land und in gesellschaft eines Menschen anzutreffen. Artain schiebt diesen Gedanken aber rach zur Seite, was kümmerte ihn das im Moment? Er hatte das viel größere Problem seines Hungers zu bekämpfen.


    Leichten Schrittes überwindet er die letzten Meter, die ihn von den Beiden trennen. Dort angekommen spricht der die Beiden an. "Guten Abend, verzeiht wenn ich Eure Unterhaltung unterbreche, aber ich frage mich, ob ihr mir vielleicht den Weg in die nächste Schenke nennen könntet. Ich bin heute erst in dieser Stadt angekommen und weiß nciht wohin ich mich wenden soll."

  • 'Wünsche einen schönen Abend' sagte Kendim grinsend. Erst war er alleine und hungrig, jetzt hatte er schon zwei Leute um sich und genügend Geld für eine Mahlzeit. Doch nach der Mahlzeit würde er das Geld über Umwege wieder der Auffangstätte zukommen lassen, ansonsten würde er lange nicht gut schlafen können.


    'Da habt ihr aber Glück gehabt, wir befindne uns gerade auf dem Weg zum Korallenriff. Und zumindest ich für meinen Teil habe kein Problem damit, jemand neuen in meinen Bekanntenkreis aufzunehmen. Wie sieht es mit euch aus, Mallalai?'


    nun ja.... ausgiebiges Feiern wäre das letzte, was ich vo ihm erwartet hätte. Aber wir werden sehen. Er schien nun endlich mal Glück zu haben...

  • Zuerst argwöhnisch, dann interessiert, betrachtete Mallalai das Wesen, das wie ein Mensch erschien, allerdings ließ er sich nicht täuschen. Die Pupillen waren einen Hauch geschlitzt, die Bewegungen zu leicht, als dass ein Mensch sie hätte ausführen können. Flüchtig fühlte er sich an Nachtgesichts Katzentier erinnert, wie sie ihn lauernd betrachtete, wenn die Nachtelfe in der Nähe war.
    "Kommt mit uns, wenn Euch an eigenwilliger Gesellschaft gelegen ist", meinte er leise und das Meer rauschte durch seine Stimme, als er zusätzlich Luft während des Sprechens durch die Kiemen aufnahm. „Der Mira’Tanar lauscht gerne anderen Stimmen, wenn er schweigen kann." Seine Augen wanderten zu Kendim, dessen Gesicht strahlte. „Und er denkt, dass unser junger Mensch hier, einen redseligeren Gefährten für sein Mahl gebrauchen könnte."
    Ein Lächeln sah man nicht auf dem schmalen Gesicht, aber man hörte es vielleicht durch die Worte, die Stimme, wenn man aufmerksam lauschte.


    Mallalai konnte nicht anders, aber sein Gefühl zwang ihn, den Neuankömmling zu fragen:
    "Sagt, scheut Ihr Wasser?"

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