Aatelistos Degen und Zubehör

  • Seine laute Stimme löste ein schmerzhaftes Pochen und Hämmern in ihrem Kopf aus. Sie verzog für einen Moment gequält das Gesicht und schloss die Augen. Vergeblich versuchte sie sich zu entsinnen, wie sie vom Gasthof in die Küche des Hauses gekommen war.
    Dann hoben sich ihre Lider ganz langsam und sie blickte Darcas verstört an, bis der Sinn seiner Worte zu ihr durchgesickter war.
    Ihre Glieder waren steif und schwer, trotzdem wollte sie seiner Aufforderung folgen. Zu gern hätte sie ihn gefragt, was in der vorigen Nacht noch vorgefallen war, doch diese Blöße wollte sie sich nicht auch noch geben.
    Sicher hatte sie sich auf dem Weg hierher bereits bis auf die Knochen blamiert.
    Eine Welle der Übelkeit schwappte von ihrem Bauch hoch bis zum Hals, als sie endlich auf den Beinen war. Sie musste sich am Tisch festklammern und heftig schlucken, um sich nicht gleich vor seinen Füßen zu übergeben.
    Wie ein Schulmädchen sah Liah von unten herauf in sein strenges Gesicht.
    "Könnte...könnte ich ein...Glas Wasser haben...bitte?", murmelte sie, in der krampfhaften Bemühung ihre Fassung zurück zu erlangen.

  • Darcas sah auf Liah herab. Doch es war nicht so, wie bei sich anwidernden Feinden, auch nicht wie bei Meister und Untergebener. Sein Blick hatte etwas Vertrauliches in den Augen. Liah kam ihm schwach vor, doch wollte er dies nicht ausnutzen. Den Drang sie zu schützen war es den er nun verspürte. Und doch. Den Blick abwendend brabbelte er "Wasser" vor sich hin und durch suchte mit seinen Augen forschend den Raum. wo könnte es sein. Auch wenn dieses das Haus seines Vaters war, wusste er doch nichts über es.
    Peinlich darauf bedacht Liah nicht anzusehen fing er an durch den Raum zu wandern. Liah nam momentan zu viel seiner Gedanken ein, und dies auch noch in einer Form die er in diesem Moment nicht wahr haben mochte. Er öffnete einen schrank nach dem anderen. Gewürze, Öle, Gläser, Teller. In diesem Moment knurrte sein Magen. Ohne Liah an zu sehen "Wir sollten vielleicht auch gleich etwas frühstücken" Er nahm zwei Teller aus dem Schrank den er eben geöffnet hatte und stellte diese auf den Tisch. Dazu legte er ein Brot das neben auf der Platte unter den Schränken lag. Nun fand er auch das Wasser, welches er gesucht hatte. Eine gefüllte und reichlich verzierte Glaskaraffe stand neben dem Brot. Wie blind kann man nur sein. Ging ihm durch den Kopf. Eine Karaffe direkt vor mir und ich durchstöbere die Schränke. Er öffnete noch zweimal Schübe eh er zwei Messer für das Brot fand und sie jeweils neben den Tellern platzierte. Nun stellte er auch das Wasser hinzu, immernoch daraf bedacht Liah nicht anzusehn, senkte sein BLick sich nach unten.

  • Entmutigt streifte Saniya durch die Stadt. Seit diesem Tag in der Weide lief alles in ihrem Leben noch mehr schief. Zwar gab es immer wieder Hoffnungsschimmer für die junge Frau, doch erwiesen sie sich alle als Reinfall. Während sie so dahin schlenderte, erkannte sie das Viertel, in dem sie sich gerade befand. Sie ging auf genau der Straße, die Liah sie vor Tagen zu dem Waffenladen entlang geführt hatte. Dies rief die Erinnerung an Darcas wach und Saniya geriet ins Grübeln. Auch wenn er ein Yassalar war, so hatte er ihr doch nie etwas getan. Immer mehr kam ihr in den Sinn, dass es pure Dummheit war, ihm den Rücken zu kehren. Flynn hatte recht. Er hatte ihr eine Unterkunft geboten und sie gut behandelt. Aber statt auf die einzige Freundin zu hören, vertraute sie lieber irgendwelchen Menschen. Skrupellosen Menschen, die nur darauf aus waren, Saniya für ihre Zwecke zu missbrauchen. Dafür hatte sie lieber Flynn den Rücken gekehrt ... Wo sie in diesem Moment nur war? Es tat Saniya leid, dass es überhaupt so kommen musste.


    Während Saniya noch vor sich hin grübelte, kam sie dem Waffenladen immer näher und näher, bis sie direkt davor stand. Sie betrachtete das Schild, die Schaufenster, die Eingangstür. Dieser Laden bot ihr zumindest für den Anfang eine gute Möglichkeit, sich über Wasser zu halten. Auch wenn sie absurder Weise über absolut keine Erfahrung verfügte, was Waffen anging. Doch das konnte sich ändern. Saniya hatte in den letzten Tagen die verschiedensten Erfahrungen machen müssen. Unter anderem kam ihr dabei auch die Erkenntnis, wie sinnvoll es doch wäre, würde sie wenigstens einen kleinen Dolch mit sich führen.


    Saniya seufzte, während sie den Waffenladen von außen betrachtete. Vielleicht würde Darcas sie augenblicklich hinauswerfen - vielleicht aber auch nicht. Dies galt es nun, heraus zu finden. Langsam und ein wenig unsicher bewegte sie sich auf die Eingangstür zu. Leises Knarren war zu hören, als sie die Klinke herunter drückte. Ein paar Schritte und sie stand mitten im Raum. Suchend schaute sie sich um. Niemand schien da zu sein.

  • Die Tage vergingen ohne Wirklich Spuren zu hinterlassen. Es war ruhig. Der Laden hatte inzwischen eröffnet und auch der Eisenklinge eine erste Lieferung erbracht. Doch viel war noch nicht verkauft. Darcas war keine Geduldige PErson und so hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt. Der Laden lief mehr als nur schleppend. Die wenigen Kunden, die da waren, hatten noch weniger gekauft. Weder Liah noch er waren verkäufer und der Alte schon mal gar nicht. Es gefiel wohl auch nciht jedem, dass ein Yassalar einen Menschen zum Diener hatte. Aus diesem grunde blieb der Alte hinten, wo ihn die Kunden nicht sehen konnten.
    Darcas war oben und lag auf dem Bett. Die arme hinter dem Kopf verschrenkt, blickte er zur Decke hoch. Die gedanken waren abwesend. Liah hatte er frei gegeben, es war eh nichts los im Laden. Der Alte saß in der Küche und machte sich einen Tee. Der mehr als nur geringe Andrang hatte ihnen Zeit gegeben den Laden komplett aufzuräumen. Er war Sauber, das Lager sortiert und notwendige Reperaturen an der Einrichtung provisorisch erledigt worden. Vor allem der Ausstellungsraum war gut in Schuss gebracht worden. Die Regalte füllten sich mit mehreren verschiedenen Degen, alle recht edel.


    Eine schwere Glocke war zu hören. Sie war vor kurzem an der Eingangstür angebracht worden, da keiner der beiden Yassalar die ganze Zeit im Laden hocken wollte, falls mal ein Kunde vorbei kam, so konnten sie irgendwo im HAus sein und hörten wenn einer herein kam. Darcas glaubte nciht an einen Kunden, er nahm an, das Liah schon wieder zurück war. Sie wollte etwas in der Stadt erledigen. Was wusste er nicht.


    Er stand auf und ging langsam die Treppe herunter. Mit einem Wink bedeutete er dem Alten, dass dieser sich nicht drum kümmern bräuchte.
    Nah schon wieder zurück, sprach er wie gewohnt in ihrer Sprache. Doch er staunte nciht schlecht als er bemerkte, dass es nciht Liah war, die da in der Tür stand. Für einige Sekunden blickte er nur mit offenen Mund auf Saniya. Du ! Mit dir hatte ich nciht gerechnet.
    Ohne es zuzugeben zu wollen, war er doch froh sie zu sehn

  • Die Tatsache, dass niemand im Laden war, nutzte Saniya, sich umzusehen. Prüfend schritt sie durch den Verkaufsraum, der wirklich ansprechend eingerichtet war. Allerdings wunderte sie sich, dass um diese Uhrzeit keine Kunden hier waren, wo doch das Geschäft solch edle Waffen zum Kauf anbot.
    Während sie noch in den Anblick der kostbaren Degen vertieft war, vernahm sie Schritte von oben. Jemand kam die Treppe herunter.
    Die junge Frau drehte sich um und erkannte Darcas. Abwartend stand sie da und sah ihn an.Irgendetwas sagte er auf seiner Sprache, was sie nicht verstand. Sicher war Darcas der Meinung, es wäre Liah. Wo war sie überhaupt?


    Zwar schien sich seine Wiedersehensfreude in Grenzen zu halten, doch wenigstens warf er sie nicht augenblicklich raus, wie sie befürchtet hatte. "Hallo", begrüßte Saniya ihn vorsichtig. "Ich ... ", sie überlegte einen Moment. Sollte sie mit der Tür ins Haus fallen? Ja. Sicher war es das Beste, gerade heraus zu sagen, was sie wollte. "Könnt Ihr noch eine Verkäuferin gebrauchen?" Kaum hatte sie dies ausgesprochen, ärgerte sie sich, dass ihr keine besseren Worte eingefallen waren. Fragend sah sie ihn an, während sie fest mit einer Absage rechnete.

  • Erst als Saiya sprach, wurde Darcas klar, dass er in der Sprache der Yassalar geredet hatte.
    In letzter Zeit hatte er fast nur noch so gesprochen. Unter den Beiden war es einfacher in ihrer Sprache zu kommunizieren und Kunden, die eine andere Sprache in den Laden bringen konnten, gab es kaum.
    Nicht nur Saniyas Ankunft war überraschend auch ihre Anfrage. Langsam einen Fuß vor den andern setzend tapste er mehr oder weniger die letzten Stufen herunte, bis er endgültig im Verkaufsraum stand. Die Augen fixierten sie. Was sollte er tun. Er brauchte eine Verkäuferin, so viel stand fest. Saniya war dazu mehr geeignet, als Liah oder gar er selbst es hätten sein können. Er brauchte ihm, das war ihm klar. Langsam und bedächtig lenkte er seine Schritte durch den Raum, erst auf sie zu und dann doch, wieder von ihr weg. Er tiegerte einige Zeit im Raum umher, dachte nach, überlegte. Seine Entscheidung stand fest, noch ehe er zu tigern angefangen hatte, doch er wollte sie noch etwas warten lassen. Es sollte nicht so wirken als wäre er auf sie angewiesen oder würde sie dringend brauchen. Nein er wollte sie doch etwas leiden sehen. Er hatte sich damals auf dem Heimweg gedanken gemacht, was mit ihr sein könnte, ja sogar ein paar Sorgen. Doch nun sollte sie es sein, die sich Gedanken machen sollte. Immer wieder sah er sie nur kurz aus dem Augenwinkel an und schien sie zu mustern. Innerlich machte sich ein lachen breit. Was sie wohl denkt? Doch auch andere Stimmen meldeten sich. Nun schenk ihr reinen Wein ein. Beende ihr warten. Ein leichtes Grinsen machte sich nun auch auf seinem Gesicht breit, es wirkte fast schon schelmisch.
    Gerne. Du kannst mir als Verkäuferin helfen. Ich habe eine Anzeige aufgegeben und rechne demnächst mit mehr Kundschaft. Da werde ich eine zusätzliche Kraft benötigen. Ich nehme an du wirst wieder hier schlafen?


    Edit: nur einen kleinen Fehler geändert, es sollte "Anzeige" lauten

  • Dass Darcas sie so lange auf seine Antwort warten ließ, war für Saniya noch schlimmer, als wenn er einfach nur "Nein" gesagt hätte.
    Aber was erwartete sie eigentlich? Erst machte sie sich ohne ein Wort des Abschieds mit Eisenklinge aus dem Staub - und jetzt, nach einer Woche, stand sie da als wenn nichts gewesen wäre.


    Minutenlang schritt der Yassalar stumm hin und her. Hätte er sie angeschrien, sie rausgeschmissen was auch immer, es wäre für Saniya erträglicher gewesen, als dieses unerträgliche Schweigen. Tat er das mit Absicht? Oder vielleicht überlegte er gerade, ob er ihr überhaupt noch vertrauen könne.
    Während Saniya sich noch immer nicht darüber klar wurde, was dieses Schweigen zu bedeuten hatte, hob er plötzlich die Stimme.
    Ein freudiges Lächeln trat in ihr Gesicht. Sie erhielt tatsächlich eine weitere Chance. Und Saniya brauchte sich keine weiteren Gedanken mehr um eine Unterkunft zu machen. Doch warum fragte er nicht nach, weshalb sie verschwunden war? Interessierte es ihn nicht? Vielleicht war dies auch besser so.
    Saniya hatte nämlich keine große Lust, über die vergangenen Tage zu reden. Statt dessen antwortete sie erleichtert: "Ich verspreche, ich werde Euch nicht schon wieder enttäuschen."

  • Das will ich auch meinen.
    Er legte in diese Worte reichlich Ernst und Druck.
    Ich hoffe du hast deinen ... Ausflug genossen, denn nun wirst du wohl arbeiten müssen. ... Sobald... sobald ein Kunde da ist, doch im Moment ist es sehr ruhig. Bei diesen Worten wurden seine Stimme leiser und die Entäuschung über den geringen Kundenverkehr war zu hören.
    Darcas ging langsam die Treppe wieder herauf.
    Komm, im Moment ist nichts los, ...eigentlich ist nie was los, murmelte er, um danach umso kräftiger weiter zu reden... also kein Grund hier unten rum zu hocken.
    Er ging die Treppe wieder herauf. Der Alte stand schon an der Treppe und sah herab, was da wohl kommen würde. Die Zeit allein mit den Zwei Yassalar war ihm wohl nicht gut bekommen. Er sah wesentlich älter aus und wagte es kaum den Yassalar anzublicken, als Darcas an ihm vorbei lief. Um so erregter klang seine Stimme als er erneut Saniyas Gesicht sah. Oh Miss, ist es euch gut ergangen. Ihr seid zurück, bleibt ihr länger? Mit einer Handbewegung deutete er ihr sich an den Tisch zu setzen und ihm alles zu erzählen. Als Darcas außer Sicht und hoffentlich auch hörweite war, fügte der Alte leise und mit betrübter Miene hinzu, die Yassalar sind sehr schweigsam geworden.
    Darcas währenddessen bemerkte nicht, dass Saniya nicht mehr hinter him war und ging in das Zimmer, welches er zu seinem Eigenen ernannt hatte.

  • Mit seinen Worten machte Darcas ihr klar, dass er nicht viel von Saniyas Alleingang gehalten hatte. Doch das konnte die junge Frau ihm nicht verübeln.
    Es war einfach nicht die feine Art, sich einfach ohne ein Wort mit Eisenklinge zu verdrücken. Doch darüber und über das ganze erlebte Disaster der vergangenen Tage wollte sie nicht reden. Vielmehr Gedanken machte sie sich um das, was Darcas im Folgenden vor sich hin murmelte. Sie konnte es einfach nicht verstehen. Dieser Laden verfügte über eine Vielfalt der verschiedensten und edelsten Waffen und niemand interessierte sich dafür?


    In diese Gedanken versunken, ging sie dem Yassalar hinterher. Gerade, als sie ihn fragen wollte, was wohl der Grund für das Ausbleiben der Kundschaft sein könne, wurde sie von dem Alten begrüsst. Saniya freute sich, dass wenigstens dessen Empfang etwas herzlicher ausfiel und ließ Darcas einfach weiter gehen.


    Sie schenkte dem Alten ein freundliches Lächeln, während sie am Tisch platznahm. Und doch wollte sie nicht über das Geschehene sprechen. "Oh bitte. Verzeiht. Ich will nicht darüber sprechen", erklärte sie ihm bedrückt. "Ich kann nicht ... . Aber ich hoffe, dass ich nun wieder hier bleiben kann und ich auch wieder bessere Tage in meinem Leben genießen kann." Sie seufzte kurz, bevor sie nun dem Alten die Frage stellte: "Habt Ihr eine Ahnung, warum das Geschäft nicht läuft?"

  • Er sah etwas betrübt auf Saniya, nicht weil er gerne eine Geschichte gehört hätte, sondern weil er sie etwas bemitleidete. Was sie wohl durch gemacht hatte, bis sie wieder hierher gekommen war. Doch dann erwähnte sie den Laden. Der Alte grinste nur leicht und schaute nochmal um die Ecke, ob der Herr wirklich außer höhrweite war. Dann lehnte er sich ihr entgegen und erzählte im fast schon besserwisserischem Tonfall. Ja auf's Fechten versteht sich der Herr und auch die Yassalar Frau ist wohl eine gute Kämpferin. Doch keiner von denen versteht es einem Kunden zu umschmeicheln und ihm etwas zu verkaufen. Dazu taugen die beiden wahrlich nicht. Und wenn ihr mich fragt, so ganz ist der auch nciht bei der Sache. Hat wohl ne Anzeige gestarte, als ob das alle Probleme lösen würde. Nein, der Gute braucht ne richtige Verkäuferin und keinen der die Kunden beim Vorführen der Waffe halb aufspießt. Seine Worte untermauerte er mit reichlich gesten. Der Alte verstummte jedoch so gleich, als er die Schritte auf der Treppe hörte. Darcas hatte wohl bemerkt, dass Saniya ihm nicht weiter gefolgt war. Wieder bei den beiden angekommen, setzte er sich mit an den Tisch. Ah Saniya, ich wollte noch mit dir bereden, was du tun sollst, oder besser wirst. Ich möchte das du für die Kunden da bist. Sie also berätst und sie zum Kauf überredest. Bei diesen Worten grinste derALte hinter Darcas' Rücken.Als hätte er es schon die ganze Zeit gewusst. Die Scheu der ersten Tage schien er wohl endgültig abgelegt zu haben. Musst du dazu noch irgend etwas wissen? Fragte Darcas nun Saniya mit einem Nachdenklichemblick.

  • Aufmerksam hörte sie seinen Worten zu. So ungefähr hatte sie es sich auch schon gedacht. Was Saniya in diesem Moment auch noch in den Sinn kam, war der raue Tonfall, den die beiden Yassalar allzu oft an den Tag legten. Kein Wunder, dass da jeglicher Kunde dem Laden fernblieb. Es amüsierte Saniya, dies zu hören. Es schien, als sei Darcas auf sie angewiesen. Auch wenn er es nicht zugeben wollte. Nun. Das konnte für die junge Frau nur von Vorteil sein.


    Gerade wollte sie etwas erwidern, als auch sie die Schritte näher kommen hörte. Als Darcas hereintrat und sich zu den beiden setzte, schenkte Saniya dem Alten ein verschwörerisches Grinsen. Allerdings widmete sie sich gleich darauf wieder dem, was Darcas sagte, denn er hatte ein wichtiges Thema angesprochen. Wie sollte Saniya Waffen verkaufen, wenn sie keine Ahnung davon hatte? "Nun. Vielleicht solltet Ihr mich erst einmal einweisen. Ihr wisst, dass ich nie mit Waffen zu tun hatte." Saniya lächelte Darcas mit einem leichten Hauch von Vorfreude an. Bis vor Kurzem wäre es der zierlichen Person zwar nie in den Sinn gekommen, sich mit Waffen zu beschäftigen, aber sie hatte gelernt, dass es nichts schaden konnte, sich damit auszukennen.

  • Das Grinsen auf Saniyas Gesicht entging ihm nicht. Für den Augenblick machte es ihn Mistrauisch. Doch bei einem kurzem BLick auf seinen Diener, setzte dieser sofort sein 0815 Gesicht auf. Darcas hielt das ganze vorerst für vielleicht etwas Paranoia und versuchte diese Gedanken aus seinem Kopf zu tilgen. Aufmerksam lauschte er Saniyas Worten. Sie hatte recht, wollte sie wirklich gut verkaufen, musste sie natürlich auch wissen, was sie da versuchte an den Mann oder die Frau zu bringen. Eigentlich wollte er das ja Liah überlassen, doch auch wenn sie nur in der Nähe war, reichte es zu weilen aus, den ein oder anderen Kunden zu... verjagen. Nun gut, du hast wohl recht. Wenn du etwas verkaufen willst, solltest du zuvor auch wissen was. Hmm womit sollten wir wohl anfangen. Ach, sieh dir einfach die Stücke an und Frage, ich versuche es dir dann zu beantworten.

  • Saniya entging das Misstrauen des Yassalars nicht. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht abermals den Sklaven anzugrinsen, also richtete sie ihre volle Aufmerksamkeit auf Darcas. "Schön. Dann werde ich mich derweil im Laden umsehen", antwortete sie und stand auf. Sie wandte sich zur Tür, verließ den Raum und ging die Treppe hinunter.


    Im Laden angekommen, murmelte sie leise vor sich hin: "Und Ihr solltet Euch vielleicht Gedanken machen, wie Ihr Kundschaft herbei bekommt". Denn unter den derzeitigen Umständen brauchte sie wohl kaum ihrer Arbeit nach zu gehen. Also widmete sie sich in aller Ruhe den Degen, Schwertern und Säbeln, die hier zahlreich angeboten wurden.


    Eines der Schwerter fiel ihr ganz besonders ins Auge. Es hatte einen kunstvoll verzierten Knauf. Sie zog es aus seiner Scheide und betrachtete es genauer. Die zierliche Person brauchte etwas Kraft, die schwere Klinge zu heben. Wenn sie wirklich kämpfen lernen wollte, musste sie hart trainieren. Das war Saniya nur all zu klar. Sie stellte das Schwert behutsam wieder an seinen Platz. Sie ging auf einen Sessel zu und ließ sich seufzend hineinfallen, während sie all die Waffen um sich herum betrachtete. Wie sollte sie nur all diese Stücke auseinander halten können?


    Ihr Blick schweifte umher und blieb am Regal hinter der Ladentheke hängen. Langsam stand Saniya auf und näherte sich dem Regal. Darin stand ein Buch. Ein Buch über Kampfkunst, wie sie feststellen musste. Na also. Genau das, was sie brauchte. So musste sie wenigstens nicht ständig Darcas mit Fragen belästigen.


    Mit dem Buch in der Hand, begab sich Saniya wieder zum Sessel, setzte sich und begann zu lesen.

  • Saniyas Worte gingen an ihm nciht spurlos vorbei. Sie hatte recht er musste für Kundschaft sorgen. In einer Zeitung hatte er ein Inserat aufgegeben, doch ob dies reichte. Wärend er überlegte sah die ganze Zeit dabei auf den Alten, der wie gewohnt einfach weiter arbeitete und sich nciht stören lies. Doch da kam ihm eine Idee. Sofrot rannte er die Treppen herunter. Wieso eignetlich nicht, ging durch seine Gedanken. Unten angekommen sah er sich kurz um, wo Saniya steckte. Im Sessel.Ah ja Sofort schritt er auf sie zu, so zügig es nur ging ohne zu rennen. Wäre bei dieser kurzen Distanz auch sinnlos gewesen. Kräftig packte er ihren Arm. Komm. Seine Stimme klang nicht wütend, aber dennoch hatte sie genügend Druck. Als er das Buch in ihrer Hand sah fügte er noch hinzu. Das brauchst du nicht, ich habe eine bessere Idee. Mit diesen Worten zehrte er sie aus dem Sessel und die Treppen in den Keller hinunter. INzwischen war auch hier aufgeräumt, wenn auch immer ncoh nciht allzu sauber. Darcas lies sie kurz hinter der Tür wieder los. Fast schon aufgeregt fing er an in den Kisten die an der Wand aufgereiht waren, rumzuwühlen. Wo ist es bloß. Wo ist es bloß. Hockend durchstöberte er eine Kiste nach der anderen. Wie ein kleines Kind, welches gespannt unter einem Stapel von geschenk mehr oder weniger geziehlt ein ganz bestimmtes sucht und dabei eines nach dem anderen aufreißt. Bis er die Geduld entgültig zu verlieren schien. WO HAT LIAH DIE FETZEN HIN GETAN. Schrieh er die Treppe hinauf.
    Aus der Küche Antwortete der Alte
    Im Keller, in den Kisten!
    Das weis ich selber! erklang er leicht genervt. Und in welcher?
    In der mit der roten Markierung.
    Wieder druchstöbern kam nach kurzer Zeit die raktion
    Hier ist keine... Oh Eben sah er die Kiste in der Ecke. Hab sie.
    Er machte Sie auf und holte ein Kleid hervor. Es waren wohl die, die Tage zuvor ncoh im Schlafzimmer hingen. Mit dem Degen, der die ganze Zeit an seiner Seite hing, schlitzte er ein Kleid von Oben bis Unten auf der RÜckseite auf. Kurzerhand landete es vor Saniyas Füßen. Mit den Worten Zieh dir das lieber drüber. Schitzte er sich selbst eines mit Rüschen zurecht und zog es wie einen OP-Kittel über seine Kleidung. Du willst also Fechten lernen.

  • Kaum hatte sie es sich mit dem Buch im Sessel wieder bequem gemacht, kam auch schon Darcas die Treppe herunter und geradewegs auf sie zu.
    Verwundert sah sie ihn an und gerade als sie den Mund öffnen wollte, um zu fragen, was er wolle, packte er auch schon ihren Arm und zog sie in den Keller.
    Vor Schreck ließ Saniya das Buch auf den Boden fallen und versuchte, so gut es ging, mit dem Yassalar Schritt zu halten.
    Sein Griff war fest, tat aber nicht weh. Jedoch wäre es Saniya in diesem Moment nicht in den Sinn gekommen, sich dagegen zu wehren.
    Dazu schien Darcas zu entschlossen.


    Während Darcas den Keller durchwühlte, scheinbar versessen darauf, irgend etwas zu finden, lehnte Saniya an der Wand und beobachtete ihn bei seinem Treiben. Was er wohl suchte? Was auch immer es war, nach längerer Suche und mehreren Rückfragen an den Sklaven, fand er es. Die junge Frau wunderte sich immer mehr, als sich Darcas dann auch noch daran machte, ein Kleid zu zerschneiden und es ihr vor die Füße zu werfen.


    Langsam bückte sie sich und hob es auf. Die Erklärung für dieses merkwürdige Treiben wurde auch sogleich geliefert. Scheinbar war Darcas dazu bereit, sie das Fechten zu lehren. Na schön. Nun - es konnte nichts schaden, diesen Stofffetzen überzuziehen, also tat sie es. Allerdings konnte sich Saniya ein leises Kichern nicht verkneifen, als sie erkannte, dass der Yassalar sich selbst für ein Rüschenkleid entschieden hatte.


    Jedoch riss sie sich schnell wieder zusammen, denn sie wollte Darcas nicht verärgern, war sie doch selbst recht froh, dass er ihr das Fechten beibringen wollte. "Ja - unbedingt", war ihre Antwort und sie sah Darcas entschlossen an.

  • Darcas zog seinen Degen und richtete ihn gegen Saniya.
    Oh. In seiner Hast hatte er vergessen das sie gar keinen hatte. Warte kurz.
    Nach kurzer Zeit kam er von oben zurück, mit einem leichten Degen. Er übergab ihm Saniya.
    Nun ich muss mal wieder Trainieren und du willst lernen. Sprach er während er auf die andere Seite des Raumes zuging. Seine Stimmer hatte wieder etwas mehr Ruhe erlangt. Ach jetzt hätt ich es beinahe vergessen. Er holte einen weiteren Stofffetzen hervor, zeriss es in zwei Teile und umwickelte damit die Spitze seines Degens, sehr fest. Danach warf er das andere Stück Saniya zu. Wickel er um den Degen. Und wickle es fest rum, denn es soll die Stiche abfangen. Gegen die Hiebe wird dich der Stoff am Leibe etwas schützen, die die Stiche sind gefährlicher. Keine Bange wir fangen langsam an. Sag bescheid, wenn du bereit bist. Wir überspringen die Theorie erstmal und testen aus. Sagte er grinsend, bevor er sich in stellung brachte.

  • Für einen Moment verließ Darcas sie, kam mit einem weiteren Degen zurück und reichte ihn Saniya, die ihn sogleich entgegen nahm.
    Sie betrachtete die Fechtwaffe in ihrer Hand. Im Vergleich zu dem Schwert war der Degen recht leicht. Dennoch würde es ein hartes Stück Arbeit werden.
    Dessen war sie sich nur allzusehr bewusst. Doch Saniya war ehrgeizig und wenn sie etwas unbedingt können wollte, bekam sie es auch hin.
    So war es bei ihren Seil-Kunststücken auch immer gewesen. Und sie wollte auf jeden Fall auch das Fechten lernen.


    Nun würde ihr also die langweilige und trockene Theorie erspart bleiben. Umso besser. Was nutzte ihr Theorie, wenn sie nicht mit der Waffe umzugehen wusste. Doch Saniya wollte keine Zeit mehr verlieren. Auch sie ging in Stellung, während sie ihren Degen gegen Darcas richtete.
    "Na schön. Fangen wir an", entgegnete sie mit fester und entschlossener Stimme.

  • Polternd kam die Yassalar die Treppe herunter. Sie hatte sich in den letzten Tagen etwas gehen lassen, sich zurück gezogen, doch der schnöde Alltag im Geschäft war auf Dauer nichts für sie.
    Sie sehnte sich danach, mit jemandem die Waffen zu kreuzen, wieder ein bisschen Feuer in ihr Leben zu bringen. Darcas kam dafür nicht mehr in Frage, ein Duell mit ihm hatte in ihren Augen jeglichen Reiz verloren.
    Gedanken verloren betrat sie den Raum, suchte ihn mit Blicken nach ihrem Säbel ab, bis sie Darcas und Saniya bemerkte.
    Ein Anblick, der im ersten Moment nichts als Verblüffung hervorrief, wie sie so da standen, die Waffen mit Stoff umwickelt.
    Liah konnte weder das Grinsen unterdrücken, noch den Spott in ihren Augen, als sie Saniya ansah.
    "Pass auf, dass dein Kleidchen nicht zerreißt. An deiner Stelle würd' ich mir ernsthafte Sorgen machen - er könnte deine Frisur durch'n'nander bringen", meinte sie, kaum dass sie sich von der Überraschung erholt hatte.
    Mit verschränkten Armen lehnte sie sich an die Wand. Es war das reinste Schauspiel, die reinste Komödie.
    Wie bei Zi'llail konnte ein so zierliches kleines Weibchen wie Saniya glauben, jemals eine Chance gegen auch nur einen mittelmäßigen Fechter zu haben?

  • Da sie mit dem Rücken zu Liah stand, konnte höchstens Darcas erkennen, dass Saniya genervt ihre Augen verdrehte, kaum hatte sie die Stimme der Yassalar vernommen.


    Auf Saniyas Zunge lag bereits eine giftige Antwort bereit. Allerdings überlegte sie es sich schlussendlich doch noch anders. Langsam drehte sie sich in Richtung Liah und sah gespielt entsetzt drein. "Oh ... wie Recht Du hast ... in der Tat hätte ich mich vorher weniger zurecht machen sollen", um ihren Worten mehr Ausdruck zu verleihen, strich sie sorgsam mit der Hand über ihre helle Haarpracht.


    Kopfschüttelnd drehte sie Liah den Rücken zu und wandte sich abermals an Darcas. "Passt ja auf, dass ich nicht schmutzig werde!". An Saniyas Gesichstausdruck war jedoch eindeutig zu erkennen, dass sie dies durchaus nicht ernst meinte.


    Liahs spitze Art war ihr noch zu deutlich in Erinnerung und sie wollte ihr auf keinen Fall den Triumph gönnen, dass sie sich über ihre Äußerungen ärgerte.
    Im Gegenteil: Nun war sie noch mehr bereit, das Fechten zu lernen, allein, um Liah zu zeigen, dass sie Saniya nicht unterschätzen sollte. Auffordernd sah sie Darcas an. Sie wollte endlich anfangen.

  • Es ging ihr langsam gehörig auf die Nerven, dieses überlegene arrogante Getue Saniyas. Am liebst würde sie diesem Püppchen die Zunge stutzen doch leider hatte es einen starken Beschützer, der sich noch dazu im selben Raum befand.
    Liah wollte sich schon abwenden, um ein wenig durch die Stadt zu stromern, als ihr die zündende Idee kam.
    Geschmeidig löste sie sich von der Wand, schritt an Saniya vorbei und stellte sich neben Darcas.
    "Meint Ihr nicht es wäre besser für Saniya, zuerst mit einer Frau zu üben? Nicht dass ich Eure Fähigkeiten als Lehrer nicht schätzen würde, doch Ihr seid so groß und kräftig, dass Ihr sie womöglich unabsichtlich verletzen würdet. Ich dagegen, kann in Übungskämpfen so sanft sein wie eine Feder im Wind", wandte sie sich mit honigsüßer Stimme an den Yassalar.
    Sie blickte ihn aus großen perlmutfarbenen Augen an, die, für diesen einen Moment, die reinste Unschuld ausdrückten.

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