Die Bücher der Turmruine

  • Die kleine Gruppe der drei Frauen machte sich auf den Weg in Richtung Stadttor. Novaria überlegte schon die ganze Zeit was sie alles auf ihrer Reise erwarten könnte. Wärend sie alle so dahinschlenderten, aß sie einen Apfel. Damit sie zumindest erstmal etwas im Magen hatte. Ihr eigentliches Vorhaben für diesen Tag, zu frühstücken und dann ein schläfchen zu halten, hatte sich ja nun zerschlagen.
    Als sie das Stadttor erreicht hatten fühlte sich ihr Bauch immer noch nicht zufrieden an, also kramte sie einen weiteren Apfel aus ihrem Rucksack. Sie wollte ihn eigentlich in ruhe essen, aber Tordis fing aufeinmal an wie ein Wasserfall zu erzählen. Anscheinend achtete sie noch nichteinmal darauf ob die beiden hinter ihr überhaupt zuhörten. Novaria fand es unglaublich wieviel ein Mensch erzählen konnte. Nach einer weile hatte sie schon die Befürchtung das die junge Frau beim erzählen garkeine Luft holte und ihnen gleich einfach umkippen würde. Sie wand sich leise an Meyleen " Glaubst du das sie zwischendurch auch mal atmet? " fragend schaute sie die Andere an.
    Glücklicherweise erreichten sie bald die Weggabelung nach Wiesenfeld. Das der Wegweiser fehlte merkte Novaria erst als Tordis sie darauf hinwies. Sie stutzte einen Moment lang und überlegte kurz Warum hat denn jemand das Schield entfernt? es kam ihr schon etwas komisch vor. Sie sah erstaunt zu wie die Blonde Frau anfing hektisch in ihrem Rucksack zu wühlen. Sie musste bei diesem Anblick anfangen zu lachen. " Ich dachte du kennst den Weg nach Wiesenfeld wie deine Westentasche? " sie stoppte ihr lachen und lächelte nun milde " Wir müssen nach rechts. " sagte sie und wies mit ihrer Hand auf den Weg " Ich habe fast das ganze erste Jahr hier auf der Insel in Wiesenfeld verbracht. " Sie wusste das gleich wahrscheinlich eine Reihe von Fragen auf sie einprasseln würden, aber die konnte man ja auch im gehen beantworten. Also setzte sie ihren Weg fort.
    Novaria hoffte in Wiesenfeld eine Pause einlegen zu können und mal in der Weide reinzuschauen. Es war schon eine ganze Weile her das sie das letzte mal dort zu besuch war. Deana und Rhilwenn würden sich sicher freuen sie mal wieder zu sehen. Außerdem würde sie hier bestimmt endlich etwas anständiges zu essen bekommen. Bei dem Gedanken an die tollen Braten dort, lief ihr schon das Wasser im Mund zusammen.

  • Da Tordis ihnen bestätigte, dass sie zumindest den ersten Weg wie ihre Westentasche kannte, machte sich Meyleen keine weiteren Gedanken darüber und folgte der Menschenfrau, deren Geplapper sie nur schwerlich folgen konnte. Meyleen verstand nicht, wie ein einziger Mensch so viel reden konnte, sprach sie selbst doch nicht einmal halb so viel. Auf Novarias Frage hin musste sie grinsen. "Ich hoffe es", witzelte sie im Gehen.


    Dann ging sie wieder stillschweigend neben Tordis her, hörte zu und versuchte, zu folgen, bis sie an die Weggabelung kamen und die Blonde verwundert stehen blieb. Die Verwirrung über den fehlenden Wegweiser gebot ihr Einhalt was den ständigen Redefluss anging. Auch Meyleen sah in alle Richtungen. Nichts. Aber wozu brauchten die Landwesen Schilder? Und überhaupt: Hatte sie nicht gesagt, sie kenne den Weg? Und was suchte Tordis in ihrem Rucksack? Mit erstauntem Blick bedachte sie Novaria, die aussah, als würden ihr die selben Gedanken durch den Kopf spuken. "Sicher warst du schon lange nicht mehr in Wiesenfeld?", fragte sie Tordis, während sie die Richtung einschlug, die Novaria ihnen zeigte.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Schon Tordis Vater fragte oft, ob sie auch in der Lage wäre Luft zu holen, ohne Silben zu bilden. Doch dies erwies sich als schwiedrig. Tordis war eben sehr redebedürftig.


    Als Novaria die Richtung wies, in der sie nach Wiesenfels gelangen würde, stoppte Tordis das Herumkramen in ihrer Tasche. Hm, vermutlich liegt die Karte ganz unten und ich komme gerade nicht an sie ran, dachte sie und schulterte ihren Rucksack.
    Verlegen lächelnd stimmte Tordis ihren beiden Gefährtinnen zu: "Ja, es ist schon ein Weilchen her, dass ich daheim war." Die drei nahmen den vorgeschlagenen Weg nach rechts. "Es ist doch kaum zu glauben. Wer in aller Welt klaut einen Wegweiser? Wer will den die armen Wesen irre führen? Ich versteh das nicht..." Tordis holte erneut Luft und wollte schon den nächsten Redeschwall starten, als ein Schwarm tief fliegender Vögel Kurs auf die drei nahmen. Reflexartig hockte sich Tordis hin und hielt die Hände über ihren Kopf. Zwei kleine Augenblicke später ertönte am Himmel ein lautes Donnergrollen. Dicke, schwarze Wolken zogen auf und der Wind änderte die Richtung und blies stärker.


    Die Blonde sah Novaria und Meyleen von an und meinte: "Wir sollten uns eilen!"
    Doch war es nicht noch ein langer Marsch in das Dorf?

  • Novaria führte nun die kleine Gruppe an und ging den Weg mit ruhigen Schritten entlang. Sie aß dabei stillschweigend ihren Apfel. Den erneuten Redefluss von Tordis versuchte sie dabei zu ignorieren. Angestrengd dachte sie darüber nach, was für einen Sinn es machte einen Wegweiser zu stehlen.
    Das plötzliche Kreischen eines Schwarm Krähen riss sie aus ihren überlegungen. Novaria blickte sofort zu dem Tieren hinauf. „Mmmh, sie fliegen aber sehr tief heute.“ Mit ihren Augen folgte sie der Flugbahn der Tiere und drehte sich dabei um. Als wieder gen Boden sah, erblickte sie etwas sehr merkwürdiges. „Was in Yana'yria's Namen tust du den da?“ sie blickte Tordis fragend an, die am Boden hockte und ihre Arme schützend über ihren Kopf hielt. Ein lautes Donnergrollen ertönte und am Himmel stiegen pech schwarze Wolken auf. „Wir sollten zusehen das wir so schnell wie möglich einen Unterschlupf finden um uns vor dem Regen zu schützen.“ antwortete sie auf die Bemerkung der blonden Frau, dabei rümpfte sie ihre Nase. „Ich hasse es nass zu werden.“ dabei schüttelte sie sich kurz. Sie hielt der jungen Frau ihre Hand hin um ihre beim aufstehen zu helfen.

  • Meyleen zog es vor, sich keine weiteren Gedanken über einen gestohlenen Wegweiser zu machen und setzte sich in Bewegung, um Novaria zu folgen.


    Auch sie selbst duckte sich ein wenig, denn einige der Vögel des tieffliegenden Schwarmes streiften ihre Haare und wie so oft fragte sich Meyleen, warum es sie immer wieder an Land zog, wo doch im Meer alles so viel einfacher und schöner war. Während die Tritonin noch dabei war, ihre Haare zurecht zu streichen, glitt ihr Bick nach oben und ein erfreutes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, als die ersten Regentropfen auf sie fielen.


    "Endlich!" Im Gegensatz zu ihren Begleiterinnen freute sie sich über den plötzlichen Wetterumschwung und ging langsamer, um den Regen zu genießen. Meyleen verstand überhaupt nicht, wie es jemand hassen konnte, nass zu werden und sah Novaria erstaunt an. Sie fand es sehr bedauerlich doch sie war überstimmt. Landwesen!


    Sie waren ein Rätsel für sich. Kopfschüttelnd und seufzend ging sie also weiter ihres Weges, um den Anschluss nicht zu verlieren.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Dankend langte Tordis nach Novarias helfender Hand und stand wieder auf. Erstaunt richtete sie sich an Meyleen: "Stört dich der Regen denn überhaupt nicht? Ich meine im Wasser spürst du ja nicht die Tropfen, sonder bist davon umgeben."


    Eiligen Schrittes folgte Tordis Novaria und Meyleen. Wenige Meter weiter den Weg entlang, stand am Wegesrand eine große Eiche. Diese musste schon uralt sein. Ihr Stamm war hohl und so dick, dass man diesen als Regenunterschlupf nutzen konnte. "Vielleicht sollten wir hier kurz rasten, bis sich der Regen gelegt hat."
    Tordis ging vom Weg auf den Baum zu. Sie steckte ihren Kopf in den hohlen Stamm als suche sie einen Sitzplatz. Die Blonde drehte sich zu ihren Begleiterinnen und winkte sie herüber: "Es scheint genug Platz zu sein für uns drei." Tordis verstummte, als sie ein Scharren und Kratzen unmittelbar neben ihr hörte. Flink lief eine Maus aus dem Stamm und Tordis quiekte erschrocken. Nun trat sie ganz in die Holzhöhle und setzte ihren Rucksack ab.


    Der Himmel verdunkelte sich immer schneller und der Regen wurde immer dichter. Langsam löste sich auch der Weg in dicken Matsch auf. Es würde wohl eine Weile dauern, ehe die drei dem Weg weiter folgen konnten. Somit hätten Abenteurer etwas Zeit die weitere Reise zu besprechen. Vielleicht erinnerte sich Meyleen an weitere Geschichten über das Bergvolk oder gar an eine Geschichte über die verlorenen Bücher.

  • Tordis entdeckte einen großen hohlen Baum in dem die drei Frauen sich gut unterstellen konnten. Novaria war es ja im Prinzip egal wo sie sich unterstellten, haupsache sich kamen aus dem Regen raus. Als die blonde Frau beim Anblick der Maus sich erschrak musste Novaria lachen. " Ach Toris, das war nur eine kleine Maus, vor der brauchst du keine Angst haben." immer noch lachend ging sie in dem Baum hinein.


    Novaria schüttelte sich kurz umd das Wasser von sich zu bekommen und blickte sich dann im Baum um. Er wirkte von innen wesendlich größer als es von außen den anschein hatte. Selbst Meyleen sollte hier ohne Probleme aufrecht stehen können. Der war schon weit voran geschritten und das Hungergefühl meldete sich schon wieder bei ihr. "Nun ich hatte zwar auf eine warme Mahlzeit in der Weide gehofft.." sie blickte dabei noch ein mal nach draußen, dort wo der Sturm tobte "... doch so wie es aussieht werden wir hier wohl eine Weile bleiben müssen. Der Sturm wütet immer schlimmer." Dabei verzog sie angewiedert ihr Gesicht. Warum musste eigentlich immer sie in solche Stürme geraten? Sie mochte doch überhaupt garkein Wasser, es sei denn es diente ihrer Körperpflege, aber selbst dann war es nur die absolut nötigste Menge.


    Sie stellte ihren Rucksack ab und kramte erst mal ihre Wasserflasche herraus und nahm einen großen Schluck. "Wir sollten die Zeit nutzen und uns überlegen wie es weiter gehen soll, wenn wir in Wiesenfeld angekommen sind." sie schaute dabei noch einmal missmutig nach draußen. "Falls wir da heute überhaupt noch hinkommen."

  • Warum sollte sich ein Meereswesen an Regen stören? "Es ist ungewöhnlich, in der Tat. Doch es tut gut, Wasser auf der Haut zu spüren", erklärte sie auf Tordis Frage hin.


    Als sie die alte Eiche entdeckten, musterte Meyleen diesen Baum missbilligend. Sie wollte viel lieber im Regen stehen bleiben doch ganz offensichtlich hielten ihre Begleiterinnen davon nicht all zu viel, also folgte sie ihnen in den Unterschlupf. Über den Schrecken, die eine kleine Maus Tordis einjagte, wunderte sie sich schon gar nicht mehr, war diese Frau doch für sie ein Rätsel für sich.


    Meyleen setzte sich auf den Boden und sah nach draußen, beobachtete den prasselnden Regen. Sie stimmte Novaria zu. In der Tat sollten sie diese Gelegenheit nutzen, um über ihre weitere Vorgehensweise zu diskutieren. "Was genau hast du in Wiesenfeld vor?" Diese Frage war an Tordis gerichtet, die ihr Vorhaben sicherlich inmitten ihrer Redeschwälle irgendwann offenbart hatte, doch Meyleen war es schwer gefallen, zu folgen und so nutzte sie diese ruhige Gelegenheit.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Yovril stapfte durch den Regen in Richtung Wiesenfels. Seine Eltern hatten ihn losgeschickt, zu Tante Amalia.


    "Als ob das mit den Äpfeln nicht noch einen Tag hätte warten können!"


    Anstatt einer Antwort erschallte nur ein hohes Kichern, das von seiner Schulter kam. Es zischte kurz, als ein Regentropfen die Feuerfee traf. Fast hätte Yovril auch geacht, aber er wußte, daß er X'An'Anthara nicht zusehr verärgern sollte. Und Wasser war nun wirklich nicht gut für die junge Dame.


    "Ich weiß, wir benötigen eine neue Lieferung von Tante Amalia. Aber muß es bei diesem Wetter sein?"


    Mißmutig stapfte er an der Weggabelung vorbei und fragte sich gerade, warum das Schild fehlte...


    "Da ist selbst Meister T'Karn gnädiger, wann er mich rausschickt."


    Wieder zischte es auf seiner Schulter.


    "Wir sollten sehen, daß wir aus diesem verdammten Regen rauskommen. Oh, der Baum da, wie gefällt er Dir?"


    Yovril stapfte auf den Baum zu und war erstaunt, daß er dort drei junge Damen vorfand.


    "Guten Tag, meine Damen. Ich hoffe, ein Reisender findet hier noch einen Platz bei diesem Regen."

  • Hach, wie gemütlich, wenn alle beisammen saßen und den Regen vom Trockenen aus beobachteten, dachte sich Tordis. Jetzt verspührte auch sie einen leichten Appetit, griff in ihren Rucksack und ließ sich einen Apfel schmecken.
    Meyleens Antwort fand die Blonde erstaunlich. Genauso, wie sie die Tritonin an sich schon für sehr interessant fand, hatte sie doch noch nie mit einem Meereswesen zu tun gehabt. Immer wieder warf sie Meyleen erstaunte und interessierte Blicke zu.


    An Novaria gewandt, der Tordis noch zu prostete: "Ich hoffe doch, dass das Gewitter schnell vorbei zieht und wir heute noch in Wiesenfeld ankommen."
    Anstatt im Rucksack nach ihren Notitzen über die Turmruine und des Wegplans zu suchen, erzählte Tordis von einem ähnlichen Regenerlebnis aus ihrer Kindheit. In Strömen hatte es damals gegossen. Die Kleider der Mutter waren komplett durchtränkt und der Vater trug sie Huckepack unter einem Mantel, der ebenfalls schon klitschnass war. Sie fanden damals in einem alten Kuhstall, der heute nicht mehr existiert, Unterschlupf...


    Mitten in der Geschichte wurde Tordis von einem fremden Mann unterbrochen, der ebenfalls Schutz vor dem Regen suchte. Für Tordis Geschmack sah der junge Mann toll aus. Mit offenem Mund und erstaunten Blick musterte die Blonde den Fremden. Ihr Blick huschte abwechselnd zu ihm und zu dem kleinen Wesen, was auf seiner Schulter saß. Am liebsten würde Tordis den Reisenden sofort Unterschlupf gewähren, doch währen ihre Gefährtinnen damit einverstanden?
    Bittend sah sie Novaria und Meyleen abwechselnd an, in der Hoffnung, die beiden hätten nichts gegen weitere Gesellschaft.

  • Yovril stand da im Regen und betrachtete die junge Frau. Offensichtlich war sie noch unschlüssig, ob sie ihn mit unter den Baum lassn sollte. Ab und zu stieg ein kleines Dampfwölkchen von X'An'Anthara auf, als sie wieder vom Regen getroffen wurde.

  • Novaria konnte es einfach nicht glauben das ein einziger Mensch so viel an nur einem einzigen Tag reden konnte. Anstatt zu besprechen wie es nun weiter gehen sollte, fing Tordis an ein Elebnis aus ihrer Kindheit zu erzählen. " Ähm, ich möchte dich ja nicht unterbrechen..." aber ihre Worte schienen nicht bei der jungen Frau anzukommen. Mit einem wehleidigen Blick schaute sie zu der Tritonin hinüber und zuckete dann nur mit den Schultern. Novaria schwahrnte, dass sie noch viele dieser Redeflüsse über sich ergehen lassen musste.


    Als Toris plötztlich aufhörte zu reden war sie heilfroh und dachte nun könnte sie sich endlich auch mal zu Wort melden, aber schon hörte sie eine andere Stimme. Eine fremde und dazu auch noch eine männliche Stimme. Mit skeptischen Blick musterte sie den jungen Mann von oben bis unten. Sie war Fremden gegenüber sehr misstrauisch und dieses Mistrauen war vorallem männlichen Wesen gegenüber sehr groß. Bei ihrer Musterung endteckte sie eine kleine Feuerfee auf der Schulter des Mannes, für dieses arme Kleine Wesen musste der Regen genauso unangehnem sein wie für sie selbst.


    "Nun, wir wollen ja nicht dafür verantwortlich sein wenn ihr und eure kleine Begleiterin krank werdet." Novaria war zwar immer noch mistrauisch, doch dewegen sollte man niemanden Unterschlupf verwehren. Zumal erst Recht dann nicht, wenn der Unterschlupf einem selber nicht gehört. "Außerdem ist dieser Baum hier ja nicht unser Eigentum. Also tret ruhig ein."

  • "Oh, vielen Dank. Ich dachte schon, ich müßte mir in kleines Boot kaufen, um nach Wiesenfels zu kommen. Hier im Trockenen kann ich dann doch auf das Ende des Regens warten."


    Yovril macht eine leichte Verbeugung zu den Frauen hinüber und tritt dann unter den Baum.

  • Meyleen blickte sehnsüchtig hinaus in den Regen, als ein Fremder ihr die Sicht versperrte. Es wunderte sie kaum, dass er um Unterschlupf bat, handelte es sich doch ebenso um ein Landwesen und noch bevor Meyleen in irgendeiner Weise reagieren konnte, kamen ihr Tordis und Novaria bereits zuvor. Was blieb ihr also anderes übrig, um ihnen zuzustimmen.


    Doch was würde aus ihrer weiteren Planung werden? Wollten sie diese Gelegenheit nicht nutzen, um den weiteren Weg zu diskutieren? Prüfend beäugte die Tritonin den Menschen. Konnten sie überhaupt in seiner Anwesenheit darüber sprechen? Die Fee auf seiner Schulter verriet, dass er ein Magier sein musste. Doch war er gut oder böse gesinnt? Ein freundliches Gesicht konnte täuschen. Andererseits ... Wüsste er mitunter etwas über die besagten Bücher? Vielleicht konnte er ihnen hilfreich sein?


    Ihr Blick glitt von dem Fremden wieder in Richtung Tordis und wirkte fragend. "Was genau hast du also in Wiesenfeld vor?" Sie hoffte, dass ihre Frage beim zweiten Versuch beantwortet würde.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Nun wurde es doch ein wenig eng in dem Baum. Sollte sich noch ein Wanderer bei dem Wetter hierher verirren, müsste dieser wohl im Regen stehen bleiben.


    Nach dem Tordis den Fremden von oben bis unten gemustert hatte, nahm sie nun auch endlich die Fragen ihrer beiden Begleiterinnen wahr. Begeistert erzählte die Blonde von ihrer Idee "Nun ja, ich hab mir gedacht, da der Weg bis in das Gebirge recht weit ist, dass wir uns in Wiesenfeld Pferde besorgen könnten. Mein Vater ist Hufschmied dort, vielleicht kann er für uns etwas arrangieren." Nun hoffte Tordis, dass Novaria und Meyleen aus dem Häuschen seien, da sie in den kommenden Tagen bequemer reisen würden.


    Blauäugig, ohne zu überlegen welche Absichten der Fremde haben könnte sprach sie ihn an: "Wollt Ihr auch nach Wiesenfeld? Habt Ihr nicht Lust mit uns zu gehen...?" Tordis fiel auf, dass sie den Namen des Mannes nicht kannte. Etwas verlegen fragte sie: "Oh, ich glaube, ich habe eben nicht aufgepasst. Aber wie war doch gleich Euer Name?"

  • "Mein Name ist Yovril Vandros."


    Er macht eine leichte Verbeugung.


    "Es würde mich freuen, Euch zu begleiten, denn ich muß auch nach Wiesenfeld."


    Bei dieser Bemerkung wirt das rot der kleinen Feuerelfe etwas dunkler.


    "Mein Vater hat mich losgschickt. Vielleicht kennt ihr ihn. Er hat ein kleines Obst- und Gemüsegeschäft im Handelsviertel. Nun,jedenfalls schickt er mich zu Tante Amalie. Sie hat in Wiesenfeld ein kleines Stück Land mit Apfelbäumen. Wir müssen die neuen Lieferungen besprechen."

  • "Du willst mit einem Pferd weiter reisen?" Novaria blickte die Frau mit entsetztem Blick an. "Oh nein, das kannst du gleich wieder vergessen. Ich werde mich nicht auf so ein Tier begeben." Es war nun ganz und garnicht ihre Art zu reisen. Novaria ging lieber zu Fuß. Sie war vieleicht nicht ganz so schnell wie ein Pferd, aber sie erreichte immer ihr Ziel.
    Außerdem gefiel es Novaria nicht, dass die junge Frau in Gegenwart des Fremden über ihr Vorhaben erzählte. Man musste immer auf der Hut sein. Besonders wenn es sich Männer handelte.
    "Mein Name ist Novaria." nur weil man ein wenig mistrauisch anderen gegenüber war, hieß es ja nicht das man unhöflich sein soll.


    Sie war froh das der Femde anscheinend wichtige Geschäfte in Wiesenfeld zu erledigen hatte und das sie ihn dort dann eh nicht mehr sehen würden.

  • Meyleen zog erstaunt die Augenbraue in die Höhe. "Pferde? Wie sollen die sich im Gebirge bewegen können?" Spätestens, wenn sie die Berge erreichten, würden sie sich von den Tieren trennen müssen. Abgesehen davon bezweifelte die Tritonin, dass es Pferde gab, die groß genug waren, sie tragen zu können. Alleine dieser Gedanke trieb ein belustigtes Lächeln in ihr Gesicht.


    Auch sie wandte sich nun wieder an den Fremden, nannte ihm auch ihren Namen. Anschließend blickte sie hinüber zu Tordis, die ein weiteres Mal sorglos drauflos plapperte. Nun gut. Er wusste, dass sie ins Gebirge reisen wollten, das sollte auch genügen.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Tordis musste regelrecht aufpassen, dass ihr die Gesichtszüge nicht entglitten. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihre Begleiterinnen gegen das Reisen zu Pferd stellen würden. Zumindest klang es so und keine war schien recht begeistert zu sein. "Sicher müssen wir uns am Gebirgsfuße von den Pferden trennen. Aber man könnte einen Boten mit ihnen schicken. dann wüssten wir, dass sie wieder sicher in ihrem Heimatstall ankämen." So absurd das auch für die anderen klingen mochte, es war Tordis' Ernst. Abwechselnd blickte sie Novaria und Meyleen an und fragte Novaria schließlich: "Was hast du denn, dass du nicht zu Pferd reisen möchtest?"


    Über diese Pferdegeschichte vergaß sie Yovril völlig. Erst wenige Augenblicke später stellte sie sich ihm vor. "Ich hätte nichts dagegen, wenn Ihr uns nach Wiesenfeld begleitet. Man weiß ja nie, was noch passieren kann. Da wäre ein starker Mann doch genau richtig.", sprach die Blonde begeistert und grinste in die Runde.


    Es mag eine Ewigkeit gedauert haben, zumindest kam es Tordis so vor, bis der Regen langsam wieder nachließ. Die Wiese um den Baum herum glich einem Sumpf und der Weg war schlammig und aufgeweicht.

  • Diese Frau kam nun wirklich auf komische Ídeen. Einen Boten zu schicken um die Pferde zurückbringen zu lassen, also wirklich. Davon mal ab das es nie soweit kommen wird. Novaria setzte sich auf kein Pferd! Sie hatte es einmal versucht und dabei große Schmerzen erlitten. Da stand für sie fest, das die Fortbewegung zu Pferd niemals ihr Ding sein würde. "Nun weil ich zu Fuß genauso schnell sein kann wie ein Pferd, also warum sollte ich dann ein Lebewesen mit meinem Gewicht quälen und ihm etwas aufzwängen was nicht in seiner Natur liegt?" mit festentschlossenem Gesichtsausdruck blickte sie Tordis an. Sie könnte sich auf den Kopf stellen und dabei jonglieren, es würde nichts an ihrer Meinung ändern. "Du kannst dir aber gerne ein Pferd besorgen wenn du möchtest."


    Novaria blickte aus dem Baum hinaus. Es hatte endlich aufgehört zu regnen und sie konnten sich auf den Weg nach Wiesenfeld machen. Das der junge Mann sie begleiten würde passte der Cath'shyrr zwar nicht, aber sie musten alle in die selbe Richtung und es würde sich nun nicht mehr vermeiden lassen. "Wir sollten dann aufbrechen und hoffen wiesenfeld vor einbruch der Nacht zu errreichen." Novaria hatte keine große Lust die Nacht hier draußen zu verbringen. Sie wollte ein eingenes Zimmer ohne das jemand sie störte. Sie war müde, hatte hunger und wenn die Blonde wieder anfangen würde in einem Redeschwall auszubrechen, dann würde ihr der Geduldsfaden reißen. Man kann eigentlich sehr gut sagen das richtig schlechte Laune bekommen hat. Sie war stinksauer auf sich selbst, dass sie so blöd war und mitgegangen ist. Sie hätte schon längs einen vollen Magen haben können und in einem weichen Bett liegen können und schlafen. Stattdessen lief sie nun über schlammige Wege, bekam ständig Wassertropfen in den Nacken, die von den Bäumen fielen und musste sich nun auch noch mit einem fremden Mann befassen. Das war heute eindetig nicht ihr Tag!

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