Gasthaustreff

  • Sedrik beobachtete voll Spannung das Geschehen. Es war ihm nicht bewusst, dass er beinahe automatisch den Atem anhielt. Er fühlte einen heißen Stich in seiner Magengegend, als der Bogenschütze plötzlich nicht mehr konzentriert wirkte und seine "Zielscheibe" betrachtete, sondern seltsam unaufmerksam wirkte. Sedriks Lippen pressten sich unwillkürlich zusammen, als der Pfeil von der Sehne schnellte und auf die Frau zuraste, hinter ihr in die Wand schlug und zitternd stecken blieb.
    War dies Absicht? War es ein Fehlschuss? Ein Versehen? Sedrik wusste es nicht, doch musste er diesem meisterlichen Schuss honorieren.
    Also sprang er auf und ehe er sich noch selbst zurück halten konnte, begann er zu applaudieren und rief unnatürlich laut:
    "Fantastisch! Bravo! Meisterlich!"


    In diesem Augenblick war jede Müdigkeit von ihm gewichen und er zollte aus vollem Herzen dem Bogenschützen und auch dessen lebender Zielscheibe seinen vollen Respekt über die gezeigte Leistung. Also war es Absicht, dass der Schuss so gefährlich aussah.
    Sedriks Blick glitt zu Lysia. Ob sie auch gemerkt hatte, dass hier aussergewöhnliches gezeigt worden war? Sedrik setzte sich wieder und lehnte sich mit vor Aufregung heißen Wangen und heftig schlagendem Herzen wieder in seinem Stuhl zurück.
    Ein sehr gelungenes Kunststück, wirklich! Sedrik war zufrieden, dass ihm vergönnt war, so eine Meisterleistung von einem Pfeilschuss am Ende seines ersten Abends in der großen Stadt zu sehen. Ob der schütze nochmals etwas von seinem Können präsentieren würde? Sedrik konnte es nur hoffen.

  • Argon beruhigte es etwas, dass Shiai sich nicht bewegt hatte, sie schien das alles ruhig aufzunehmen. Unverletzt stand sie vorne auf der Bühne und hielt die Stelllung, wartend, wartend auf den nächsten Schuss. Doch der Wandler war sich nicht ganz sicher, ob er überhaupt noch eine Chance hatte. Ein erster Mann aus dem Puplikum aplaudierte. Doch wieso, der Schuss war misslungen. Was es etwa aus höflichkeit, weil dieser Herr dachte es sei nun zu Ende. Nein, Argon ließ sein Ziel nie entkommen. Er jagte immer bis einer von beiden erledigt war, er oder die Beute, in diesem Falle das Ziel. Kurz schloss er die Augen um seine innere Ruhe wieder zu finden. Auch wenn es ihm wohl äußerlich schwer anzusehen war, er war nervös. Sein Herz pochte, wie es noch nie gepocht hatte. Es schien ihm, als würden die Schwingungen, welche das Herz auslößte, durch seinen ganzen Köper vibrieren. Er konnte sich doch davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er atmete aus, und hielt die Luft an, nichts sollte ihn jetzt belasten. Kurz erinnerte er sich an seine Jagten. Da hatte er auch immer getroffen, aus dem lauf heraus, auf ein bewegliches Ziel. Dieses hier stand aber still, soetwas konnte er doch nicht verfehlen. Doch dieser Geruch. Argon wusste, so lange er in der Nähe der Nymphe stand würde er wohl kaum Konzentration finden. Nicht in der Nähe dieser angenehmen Frau, dieser schönen Frau. Sie hatte ihm damals die Stadt gezeigt. Irgendwie war sie witzig. Nein halt, schon wieder schweiften die Gedanken ab. Nun musste er aber reagieren. Sein Bogen war immer noch erhoben, er hatte ihn die ganze Zeit nicht gesenkt. Ein zweiter Schuss musste es werden, was auch sonst. Seine freie Hand glitt hinunter zum Pfeilköcher und nahm einen neuen. Mit dem Pfeil in der Hand blieb diese aber noch unten. Er hatte noch nicht gezielt, den Bogen nicht gespannt, nicht hier. Mit einem kurzem aber kräftigem Satz sprang er auf den benachbarten Tisch. Er schwankte unter der Last des Aufkommens, doch dies kümmerte Argon nicht. Ohne noch groß nachzudenken erhob er mit großer Eile den Pfeil. Im bruchteil einer Sekunde war der Bogen gespannt und der Pfeil auf dem Weg durch die Luft, Richtung Shiai. Diesmal würde er treffen. In keinem Moment des Sprunges hatte er sein Ziel aus den Augen gelassen, so auch nun nicht. Der Pfeil raste durch die Luft und doch schien ihm dieser Moment ewig, lang, zerrend. Wohl ein verdammter Spaß der Götter, ihn so lange hinzuhalten. Was hatte er wohl getan um solch eine Bestrafung zu verdienen, oder machten sie sich nur lusitg. Endlich der Pfeil kam an. Alles erschien dem Wandler irreal langsam. Und da, der Pfeil kam hinter Shiai auf und ging zu Boden. Doch nicht allein, dieses Mal, war der Holfpflog dran. Erleichtert darüber atmete Argon tief durch. Langsam hörte auch der Tisch unter seinen füßen auf zu schwanken und der Tua stieg hinab und begab sich Richtung Bühne.

  • Shiai wurde von dem zweiten Pfeil der Holzpflog aus der Hand gerissen. Ihr Herz raste und ihre Hände zitterten als sie sie sinken ließ. Ein verkrampftes Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie verbeugte sich vor den Zuschauern, um den Eindruck zu wahren.
    In ihrem Inneren tobte jedoch ein Durcheinander. Auf der einen Seite wirkte immer noch die Angst, gleichzeitig aber auch Erleichterung. Dennoch, ein kleiner Teil von ihr freute sich über das Wagnis, den Rausch und war stolz auf ihren Mut.
    Wenn sie von der Bühne kam, brauchte sie dringend einen kräftigen Schluck Wein um sich zu beruhigen. Sie sah wie Argon näher trat. Nachher musste sie ihn unbedingt fragen, was bei dem ersten Schuss passiert war. Langsam kehrte auch die Farbe in ihr Gesicht zurück.

  • Seoul sah zu, wie der Mann den Tisch bestieg. Ihm entging seine Ablenkung durch Amelie nicht. Noch bevor er ihn zu Vernunft rufen konnte, war der erste Pfeil auf seinem Weg. Für einen Moment hielt er den Atem an....bis er sah, dass dieser nicht die Elfe getroffen hatte. Der nächste glückte, doch er hätte dem Mann trotzdem gerne seine Meinung gesagt. Dieser war jedoch schon wieder auf dem Weg zur Bühne.
    So wandte sich Seoul an seine Tischnachberin.
    "Er scheint euch zu kennen. Ihr hättet beinahe einen Todesfall ausgelöst," ´war seine spitze Bemerkung, während seine Augenbrauen fragend nach oben wanderten.

  • Lysia hatte es nicht mehr auf ihrem Sitz gehalten. Sie war zu klein um viel zu sehen, darum hatte sie sich kurzer Hand in die Lüfte erhoben. Mit angehaltenem Atem sah sie dem Schauspiel von oben zu.
    Als der zweite Schuss traf, klatschte auch sie begeistert so heftig wie sie konnte.
    "Hast du das gesehen," fragte sie aufgeregt Sedrik. "Er hat von so weit weg mit dem Pfiel das Holz getroffen." Noch immer berührten ihre Füße nicht den Boden.
    "Ich glaube, ich hätte mich nicht getraut dort zu stehen," gestand sie.

  • Sedrik nickte und musste gleichzeitig grinsen, als er seine kleine Freundin so aufgeregt sah.
    "Ja, ich habe es gesehen. Ein wahrer Meisterschuss! Und es sah richtig gefährlich aus, nicht wahr? Ich wusste gar nicht, dass hier in der Stadt so aufregende Sachen geboten werden!" meinte Sedrik und sein Blick glitt rasch über die anderen Gasthausbesucher hinweg.
    Ob diese auch so aufgeregt waren? Es sah zumindest so aus. Der vorhin gemachte Fehlschuss war also nur dazu da, die Aufmerksamkeit des Publikums zu fesseln! Nun, das war dem Bogenschützen gut gelungen. Ob dieser noch einen Meisterschuss zeigen würde?


    Kurz sah Sedrik zu Lysia und abermals musste er grinsen. Die Feenelfe war im wahrsten Sinn des Wortes vor Begeisterung in die Luft gegangen.
    "Nun, ehrlich gestanden, ich wäre auch nicht freiwillig als Ziel geblieben. Das sah vorhin ganz schön gefährlich aus!" meinte Sedrik und dachte kurz an die Räuber, die sie vor der Stadt überfallen hatten. Doch das war eigentlich eher alltäglicher, als still zu stehen und einen Pfeil auf sich gerichtet zu sehen. Wenn dieser dann auch noch so knapp am eigenen Kopf vorbei zischt, kann man schon etwas ins schwitzen kommen.
    Wobei sich Sedrik noch immer fragte, ob der erste Schuß auch wirklich so gedacht war, wie er kam. Doch da er sich eher bei anderen Arten des Kampfes auskannte, ließ er nun endgültig diese leidige Frage ruhen. Es würde Sedrik sowieso keine Antwort darauf gegeben werden. Und irgendwie war es ja gut gegangen.

  • (Achtung Text steht für lysia)


    Die Feenelfe sah sich um. "Was uns wohl als nächstes geboten wird? Oder haben wir alles andere schon verpasst?" Es war deutlich zu hören, wie enttäuscht die Feenelfe darüber wäre.
    "Das nächste wird bestimmt noch toller..." Obwohl sie Angst hatte etwas zu verpassen, ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl nieder.
    "Von hier seh ich nicht viel. Manchmal ist es wirklich blöd so klein zu sein..." bemerkte die Feenelfe mit gefurchter Stirn.

  • Sedrik hatte seine Aufmerksamkeit eben wieder auf die beiden Akteure gerichtet, als er die Worte und vor allem den mitschwingenden Unterton von Enttäuschung und Ärger in ihrer Stimme hörte.
    "Wollt Ihr mit mir Platz tauschen? Ich habe ein besseres Sichtfeld zu der Darbietung! Und es macht mir nichts aus, wenn ich nicht alles genau sehe!" bot Sedrik seiner Freundin an. Ehe er noch ihre Antwort abwartete, hatte er sich auch schon erhoben und machte sich bereit, den Tisch zu umrunden. Dabei fiel sein Blick auf das "Ziel" des Schützen. Die kalkige Blässe schien langsam aus ihrem Gesicht zu weichen und die normale Hautfarbe zurück zu kehren. Hatte sie etwa vorhin statt Mut Angst gehabt?
    Doch dann kehrte Sedriks Aufmerksamkeit zu Lysia zurück und sein Mund verzog sich zu einem freundlichen Lächeln. Er war ganz froh, diese freche und doch so sympathische Feenelfe getroffen und mit ihr in der Stadt dieses interessante Gasthaus aufgesucht zu haben. Insgeheim hoffte Sedrik, dass ihn nicht jemand aufforderte, ein Lied zum Besten zu geben. Dann würde die Wirtschaft hier ziemlich schnell sich leeren. Auch wenn er eine ganz passable Stimme hatte, vor diesem Publikum würde sie nicht bestehen. Er sah lieber zu, dabei konnte man sich nicht so schnell plamieren. Und alsBauernsohn war sein eigentliches Können eher auf den heimischen Feldern zu finden gewesen.


    Sedrik war neben Lysia angekommen und streckte seine Hand aus, um die Feenelfe von ihrem jetzigen Platz zu seinem Stuhl zu geleiten. Diese Geste machte er eigentlich, ohne weiter darüber nachzudenken. Seine ehemaligen Freunde haben darüber oft gelästert und ihn verspottet. Haben ihn gefragt, ob er sich für etwas besseres hielt als er sei. Doch Sedrik hatte nur die Schulter gezuckt und erwidert, dass es in seinen Augen so richtig sei. Nach und nach hatten die Hänseleien wegen seiner Art mit anderen höflich und ehrenhaft umzugehen, aufgehört. Seine Freunde hatten andere Sorgen, als ihn weiterhin zu verspotten. Sie waren - wie er - älter und so mancher auch reifer geworden. Oder es hatte an der Art seines Onkels gelegen, der ihnen einmal sehr hart in ihr Gewissen geredet hatte.

  • Lysia strahlte über das ganze Gesicht und ihre Wangen färbten sich vor Freude rosa. "Wirklich! Danke, Danke." Vor Aufregung bewegte sie ihre Flügel. Sie rutschte von dem Stuhl herunter und legte ihre Hand, in die des Freundes. Jedoch missverstand sie sein Anliegen. Die Feenelfe drückte seine Hand und schließlich lag ihre Hände beide auf seinem Rücken als sie ihn umarmte. Sie versuchte ihn so fest zu drücken wie sie konnte und ließ ihn erst dann wieder los. Ganz leise pfeifend hüpfte sie auf ihren neuen Platz und zog sich auf den Stuhl hoch. Ihr Blick richtete sich auf Sedrik.

  • "Glaubt mir ich kenne ihn und er weiß, was er tut", entgegnete die Nymphe dem Nachtelfen und beobachtete das weitere Geschehen, erfreut darüber, einen alten Freund wieder gefunden zu haben. Doch vorerst galt es, abzuwarten. Dann schlich sich ein Grinsen auf Amelies Gesicht, als Ihr eine Idee kam. Fragend wandte sie sich an Seoul: "Wisst Ihr, was es zu gewinnen gibt?"

  • Sedrik wurde wieder einmal von der Aktion Lysias überrascht und als er ihre Umarmung spürte, wurde er ziemlich verlegen. Seine leicht gebräunten Wangen färbten sich zu einem dunklen Rot. Warum, dass konnte er nicht sagen. Er war schon öfters umarmt worden. Meist zwar von seinem Onkel oder seinen Eltern, als diese noch bei ihm waren. Auch schon mal von einem Freund, doch nie hatte er diese Verlegenheit dabei gefühlt. Was war so anders? Lysia war eine liebe Freundin, die ihm eben ihre Freude und Dankbarkeit anhand einer heftigen Umarmung zeigte.


    Langsam merkte Sedrik, wie die Hitze in seinen Wangen wieder dem normalen Gefühl Platz machte und atmete erleichtert auf. Nachdenklich hob er den Blick und sah mitten in den erwartungsvollen Blick der Feenelfe. Unwillkürlich verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen. Dann ließ Sedrik seinen Blick über die Anwesenden gleiten und meinte zu seiner kleinen Freundin hin:
    "Seht Ihr jetzt besser?" Er sah auch von seinem derzeitigen Paltz ohne Mühe auf die Bühne. Obwohl sich dort nun noch nichts interessantes tat. Langsam konnte er Lysias Ärger verstehen, dass sie keine gute Aussicht auf das Geschehen hatte. Hoffentlich sah sie von ihrem jetzigen Platz mehr. Falls noch etwas auf der Buhne geschehen sollte.
    Nachdenklich sah Sedrik zu Lysia und überlegte, ob er sie beleidigen würde, wenn er ihr seinen Gedankengang, der ihn eben wie ein Blitz durchstreifte, offen legte. Er konnte sich zwar vorstellen, dass die Wirtin nicht sehr begeistert wäre, wenn Sedrik sie um ein hohes Kissen für Lysia bat, oder zwei - aber er wollte sich auch keinen Ärger mit der Feenelfe einhandeln, die sich doch gefoppt oder verspottet vorkommen könnte, wenn er etwas in dieser Richtung verlauten würde. Obwohl es Sedriks vollster Ernst war. Denn mit einem oder zwei hohen Kissen würde die Feenelfe höher als alle anderen sitzen und hätte dadurch ungehinderten Ausblick auf das Geschehen. Denn dass sie von ihrem jetzigen Platz aus so viel besser sehen könnte, bezweifelte Sedrik etwas. Doch wer weiß? Vielleicht ja doch.

  • Seoul blieb skeptisch. Für ihn hatte das ganz anders ausgesehen. Sein Blick glitt zur Bühne, doch dort schien sich nichts zu regen. Bei den Worten der Nymphe wandte er wieder ihr seine Aufmerksamkeit zu.
    "Den Preis? Nein, warum? Wollt ihr daran teilnehmen?" fragte er erstaunt. Seoul gestand sich ehrlich ein, dass es ihn interessieren würde, was die Dame vorführen würde. Er musterte erneut ihr Gesicht. Sie war eine hübsche Frau. Sehr attraktiv.
    Er stoppte sich selbst mitten im Gedankengang. Sollte er wieder auf eine Nymphe hereinfallen? Nein...soweit würde es nicht kommen. Es war nur natürliche männliche Neugier, versicherte er sich.

  • Lysia konnte tatsächlich von diesem Platz etwas mehr sehen, jedoch war es nicht viel. Aber sie wollte ihren Freund auch nicht enttäuschen, der so bereitwillig seinen Platz für sie aufgegeben hatte. Also sagte sie nur, dass sie besser sehen konnte, begleitet von einem Lächeln. Die Rotfärbung des Gesichts war ihr zwar nicht entgangen, jedoch erkannte sie keine Verbindung zwischen dieser und ihrer Umarmung. Stattdessen saß sie hibbelig auf dem Stuhl und wartete ungeduldig auf die nächsste Vorstellung.

  • "Wir könnten versuchen, es herauszufinden", überlegte Amelie, während sie an ihrem Glas nippte. Eine zeitlang beobachtete sie Argon und seine Begleiterin, dann bedachte sie die Wirtin mit nachdenklichen Blicken. Ein weiterer Schluck aus ihrem Glas und auf Amelies Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Sie könnte es heraus finden, was es zu gewinnen gab ...


    "Sagt ...", wandte sie sich wieder an den Nachtelf. "Könnt Ihr tanzen?"

  • Seoul blieb für einen Moment der Mund offen stehen. Dann räusperte er sich ein paar Mal. Er hatte eine Ahnung worauf die Nymphe hinaus wollte, doch das konnte nicht ihr ernst sein. Vor allem nicht mit ihm....und dazu in einer vollen Gaststätte. Es war ja schon verwunderlich, dass sie sich überhaupt mit einem Nachtelfen unterhielt. Dazu kam, dass er noch nie wirklich getanzt hatte. Obwohl das nicht ganz stimmte. Er hatte mit Kaera auf dem Maskenball getanzt. Sofort verschlechterte sich seine Stimmung wieder. Doch seine Gesprächspartnerin konnte nichts dafür und so gab er sich Mühe es zu verbergen.
    "Nun, ich habe zwar schon einmal getanzt, aber können...es reicht gerade so für ein einfaches Tänzchen und sicherlich nicht für eine Vorführung, falls ihr eine solche im Sinn hattet," antwortete er ruhig.

  • Ein belustigtes Grinsen huschte über Amelies Gesicht, als sie seine stumme Reaktion beobachtete. Ein weiterer Schluck aus ihrem Glas, ein durchaus zufriedener Blick auf die Zuschauermenge, dann beugte sie sich über den Tisch und griff seine Hand. "Meine Frage war falsch formuliert", erklärte die Nymphe. "Jeder kann tanzen. Die Frage hätte lauten müssen, ob Ihr es mögt". Sie stand auf, ging um den Tisch herum und blieb vor dem Nachtelfen stehen. "Es ist ganz leicht, wenn Ihr der Musik in Eurem Herzen folgt". Erwartungsvoll blieb sie stehen und beobachtete den Nachtelfen. Für Amelie stand fest, dass sie an diesem Abend gerne an dem Wettbewerb teilnehmen und nebenbei natürlich auch gewinnen wollte. Würde Seoul einen Rückzieher machen, fände sich bestimmt ein anderer Tanzpartner. Die Auswahl war groß.

  • Zwischen Seouls Augenbrauen zog sich eine Falte. Musik im Herzen? So etwas Unsinniges. Das konnte nur ein Künstler sagen. Dennoch zögerte er, anstatt das Angebot gleich abzulehnen. Auch wenn er eigentlich nicht tanzen wollte, bot es ihm doch eine seltene Gelegenheit. Die Nähe zu einer Frau. Und vielleicht sogar etwas Ablenkung. Andererseits...würde er als Nachtelf nicht unangenehm auffallen. Doch in diesem Fall konnte er sich wehren. Seit dem Vorfall verließ er sein Haus nie ohne eine Waffe.
    "Nun...Ihr dürft aber nicht zu viel erwarten," entgegnete er schließlich mit einem Lächeln.

  • Vor Freude machte Amelies Herz einen Hüpfer, wertete sie doch seine Worte als Zusage. Abermals umschloss die zarte Nymphenhand die des Nachtelfen und in einem Anflug von Vorfreude plante sie bereits in ihrem Inneren den Auftritt. Während ihr Blick zur Bühne glitt, auf der immer noch Argon und seine Begleiterin standen, kam ihr für den Moment eine Idee. "Sanft zog sie an Seouls Hand, forderte ihn auf, sich zu erheben. "Wir können in einer ruhigen Ecke üben bis die Bühne frei ist", schlug sie ihm vor und beobachtete seine Reaktion, während sie auf eine hoffentlich positive Antwort wartete.

  • Sedrik warf noch einen raschen Blick zu Lysia und atmete auf. Schön, dass sie jetzt mehr Sichtfreiheit hatte. Dann wandte er seinen Blick wieder zur Bühne. Nun ja, dort hatte sich die letzten Minuten nicht viel getan. Seine Stirnm runzelte sich und er überlegte, was er tun könnte, um die Zeit bis vielleicht eine neue Darbietung gebracht wurde, zu überbrücken. Er wandte sich an Lysia, als er das Durstgefühl in seiner Kehle spürte, das erneut aufstieg.
    "Was haltet Ihr davon, liebste Lysia, wenn wir uns einen neuerlichen Krug mit Saft und Wasser vergönnen. Die Luft hier ist etwas trocken und mich plagt wieder Durst. Euch auch?"


    Ohne eine Antwort abzuwarten, hob Sedrik die Hand und rief so die Schankmagd herbei. Dieser sagte er seinen Wunsch und atmete unwillkürlich auf, als sie nickte und gleich darauf mit einem frischen Krug Apfelsaft und einem zweiten Krug Wasser wiederkam. Das leere Geschirr nahm sie mit sich. Sedrik schenkte nun - wieder ohne abzuwarten ob Lysia auch wirklich wollte, die beiden Becher voll - halb Saft, halb Wasser. In diesem Moment fiel ihm seine Unhöflichkeit ein und er räusüperte sich etwas verlegen. Sedrik griff nach seinem Becher, hob ihn etwas an und meinte:
    "Ich habe Euch jetzt hoffentlich nicht überfahren mit meiner Eigenmächtigkeit? Wenn doch, so bitte ich dies zu verzeihen. Aber die Luft hier drinnen macht Durst!"

  • Seoul war etwas verwirrt. Noch zögerte er. Ihre Hand war warm und ein leichter Schauer glitt ihm über den Rücken. Es war schon ein ganze Weile her... Er kämpfte die Wehmut zurück, die sich versuchte in sein Herz zu schleichen. Es war endlich Zeit solchen Sehnsüchten den Rücken zu zu kehren. Zweimal hatte er es probiert, zweimal war er derjenige gewesen, der das Nachsehen hatte.
    Ruckhaft erhob er sich.
    "Dann versuchen wir es. Vielleicht überlegt ihr euch es dann ja doch anders," fügte er mit einem schiefen Lächeln dazu.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!