Schade, dass er seinen Schadenfreudensgefühlen keinen freien Lauf lassen konnte, wenn ihn nur seine Schwester sähe, sie hätte jeden Grund mächtig stolz auf ihn zu sein. Und nichts erfüllte ihn mit mehr Freude, wenn seine Schwester stolz auf seine Leistung war. Er vermisste sie gerade sehr…
Der Wachmann machte seine Sache ausgezeichnet und dass die Tänzerin so zu sagen fast in flagranti erwischt wurde, gab dem Mann des Gesetzes zusätzlich Futter. Er fühlte sich richtig wohl in seiner Haut. Endlich eine Aufgabe für ihn und endlich konnte er jemanden schikanieren. Nicht, dass das die Person selbst so empfinden musste. Es war Herrn von Muesigs Deutung.
Das Kichern der Kleinen riss ihn aus seinen Racheplänenfantasien. Sein Gesicht verzog sich auch zu einem Lächeln, wenn es auch ein eher hinterhältiges war, aber das konnte die Zugelächelte nicht ahnen. Herr von Muesig wollte sie anspornen. Aber er musste stumm bleiben, denn auch wenn der Hüter von Recht und Ordnung einen beschränkten intellektuellen Horizont offensichtlich vor sich hertrug, wollte er den Bogen nicht überspannen. Immer schön brav dem Mann glauben lassen, es sei alles sein eigener Plan.
„Der Mann ist reif für höhere Aufgaben…“ kaum hatte Muesig das gesagt, kam es gut gelaunt aus einer anderen Ecke: „“Ja, am besten auf einem zugigen Turm im Niemandsland“ Keine Frage, dass der Komiker alle Lacher auf seiner Seite hatte.
Wie gerne hätte er diesem Scherzkeks einen Socken ins Maul gesteckt oder noch besser: die schlanke Faust.