Fast hätte Owatu der Schamanin den Becher mit dem heißen Tee aus der Hand geschlagen, weil sie so fordernd, der Cath’Shyrr das Getränk eingeben wollte. Es erinnert ihn nur zu genau daran, wie er gezwungen worden war, etwas zu trinken, was er nicht wollte. Doch der Respekt vor der weisen frau, ließ ihn rechtzeitig inne halten.
War die Angst bei allen Frauen wirklich so allgegenwärtig? Und wenn ja, dann hatte er es gerade schlimmer gemacht. Davon war er überzeugt
Rhynn machte den Eindruck, als wollte sie nicht darüber reden. Was Owatu nur allzu gut nachfühlen konnte. Es viel unglaublich schwer über seine Ängste zu reden. Doch dafür nicht verurteilt zu werden, brachte auch Erleichterung.
Qatea hingegen schien genau zu wissen, dass da noch mehr war. Und jetzt, wo sie das Gespräch auf den Dijrin lenkte, fiel ihm auf, dass es ja drei Männer in der Vision gegeben hatte und dass er einen ihm unbekannten von Rhynn heruntergerissen hatte. Krampfhaft versuchte er sich das Gesicht des Mannes ins Gedächtnis zu rufen, als Rhynn von ihm erzählte und Qatea feststellte, dass sie diesen Mann töten wollte. Wer wollte das nicht? Owatu konnte seine Flügelmann nur allzu gut verstehen. Aber gleichzeitig krallte sich die Befürchtung fest, d ass er diesen Kerl in Wirklichkeit nicht überwältigt bekam. Da wurde nicht so einfach aus einer Holzschüssel eine Tonschale, mit dem man ihn zu Fall bringen konnte. Ja Auch wenn es sich sehr echt angefühlt hatte, so waren diese Träume doch auch immer irgendwie von Qatea gelenkt. In den letzten Tage hatte er viel Zeit gehabt über so etwas nachzudenken, denn auch, wenn es ihm zunehmend besser ging, von Vision zu Vision, so wurde ihm auch immer klarer, dass er das alles nicht alleine geschafft hätte. Alleine hätte er erst gar nicht angefangen gegen die Angst zu kämpfen.
Er nickte auf Qateas Worte hin. Aus Respekt. Aber irgendwie blieb ein hohles Gefühl, dass diese Erkenntnis nicht annehmen wollte.
Verlegen legte der Tua’Tanai seine Hände in den Schoss. Was sagte er denn jetzt zu Rhynn?
Zumindest hatte die Schamanin es geschafft, ihm die Schuldgefühle zu nehmen, dass er Rhynn im Traum in diese Situation gebracht hatte. Aber er wusste nichts darauf zu sagen.
Und Stolz konnte er gerade auch absolut nicht empfinden.
Bedrückende Stille legte sich auf die Drei. Und Qatea schien nicht zu beabsichtigen, dass zu ändern. Statt dessen Blickte sie mit einem milden Lächeln auf den Mauersegler und schien abzuwarten. Ich Zeit zu geben seine Gedanken zu ordnen.
Owatu verzog verlegen den Mund. Jetzt musste er die Stille durchbrechen? Aber tatsächlich brannte ihm eine Frage auf der Zunge.
„Wo war dieser…. Das mit dem… Dijrin?“