[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Den Schlauch gerade ins Wasser tauchend, schaute er verwundert auf, als Rhynn ihren diabolischen Plan äußerte. Alleine die Vorstellung fühlte sich ein bisschen wie Rache an. Genugtuende Rache, auch wenn es bei weitem nicht dasselbe war. Aber gleiches mit gleichem vergelten wollte er auch nicht. Ihm würde es eigentlich schon reichen, wenn der Magister wieder aus seinem Leben verschwinden würde. Und Rhynns Plan klang danach, als würde der Magier ein schweres Leben im Wald haben.

    Aber das war nicht das einzige Gefühl, was diese Idee mit sich brachte. Irgendwie verstärkte es noch mehr seine Verbundenheit zu der Cath’Shyrr – sie litt auch unter diesem Menschen.

    „Also, wer würde denn so etwas tun?“ antwortete er mit sehr übertriebener Bestürzung und ein verschwörerisches Funkeln blitze in seinen Augen auf.


    Iregdnwie war seine Stimmung seit den Worten der Katze gelöster, doch das änderte sich schlagartig wieder, als sie von Nara’tee in Empfang genommen wurden. Owatu salutierte vor dem Vorgesetzten und schwieg ansonsten.

    „Demnach gibt es einen Bach dort, unweit?“ hakte der Tua’Tanai nach. Und Owatu nickte.

    „Gut.“ Meinte daraufhin der Hyänenmann und wandte sich wieder zu Karrun.

    Theel und Rangolf hatten schon ihre Notrationen hervorgeholt und in einer Schüssel mit Wasser angemischt. Der Gesichtsausdruck des Menschen sprach Bände über den Geschmack. Was war eigentlich so schwer daran da auch ein paar getrocknete Beeren mit hineinzugeben, so dass das Zeug wenigstens etwas Geschmack hatte? Allerdings war Owatus Hunger gerade tatsächlich auch groß genug um sich nicht abhalten zu lassen, zu essen, was auch immer er bekommen konnte. Nur er verspürte irgendwie nicht viel Lust sich zu den anderen zu setzen. Irgendwie kam er sich fehl am Platz vor. Seine Augen suchten die Felswand ab, ob es dort einen gemütlichen Platz gab, doch Felsen auf denen man gut sitzen konnte bot der rote Stein hier nicht. Also würde er sich wohl einfach ins Laub setzen, die Wand in seinem Rücken.

    „Kommst du mit?“ flüsterte er Rhynn zu und deutete mit dem Kopf auf eine Stelle, die möglichst weit weg von Kerios derzeitigem Aufenthaltsort war.

  • Rhynn nickte ebenso wie Owatu auf Nara`tees Nachfrage hin und obwohl der Hyänenmann erneut beide skeptisch musterte ehe er nickte, schaffte er es nicht die Stimmung der Greifenreiterin zu trüben. Das Amulett unschädlich zu machen war notwendig gewesen und damit das Feuer auch. Niemandem war irgendwas passiert und wenn es Owatu auch nur den Hauch eines besseren Gefühls gab, war schon viel erreicht. Das warme Prickeln in ihrem Inneren, dass seine Worte ausgelöst hatten, vertrieb nun sogar das schmerzliche Ziehen der Bauchmuskeln. Jetzt hatte sie nicht nur Tameqas Einschätzung, nein, er hatte es selbst gesagt.Ihr Beistand war ihm wichtig... Und sie beide waren für den anderen da.

    Rhynns Blick huschte erneut zu Paranoel der neben dem blöden Fingerfuchtler auf einem umgelegten Baumstamm saß und vorsichtig eine Paste auf die roten Streifen an dessen Unterarmen strich. Rhynn konnte sich keinen rechten Reim darauf machen, was wohl so eine Verletzung verursachen konnte, aber so wirklich leid tat er ihr nicht. Rhynn drehte sich zu Selphet herum und löste nun die Wurzeln die sie am Bach gesammelt hatte. Zumindest diese Dinger würden etwas Geschmack haben, ganz im Gegensatz zu dem Sägemehl von einem Körnerbrei, dass sich Ration nannte. Nicht dass sie sich beschweren würde, aber das einzige was das Zeug konnte, war den Magen zu füllen.

    Recht nah bei sich hörte sie dann Owatu leise flüstern und sah über ihre Schulter um zuerst ihn anzusehen und dann zu dem Platz auf den er deutete. Ein geschützter Platz und etwas zum Anlehnen.. mehr war hier auch nicht zu erwarten. Denn ein richtiges Lager aufzubauen, war riskant und gefährlich. Mehr als eine Satteldecke und einen Greifenflügel würde es hier nicht geben.

    "Ja, Ich komm gleich. Ich schau nur schnell ob Paranoel Hilfe braucht." deutete sie an und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auch wenn der Magister, noch keine Hand frei hatte, ihr war die bereitgestellte Schüssel für den Feuermagier nicht entgangen. Vielleicht konnte sie unter diesem Vorwand ja die Maden die in ihrer Tasche zappelten irgendwie hineinfallen lassen?

    Die Greifenreiterin schulterte ihre Medizintasche und die Wurzeln um zu dem Schwadronsheiler aufzuschließen. Langsam stellte sie die Tasche neben dem Elfen ab und sah mit großen Abstand über Kerios Schulter auf die Verletzungen.

    " Brauchst du Hilfe, Paranoel?" fragte sie ausschließlich den Elfen und begutachtete die seltsamen Brandverletzungen die bereits Blasen schlugen und sich scharf von der unverletzten Haut abgrenzten. Der Blonde hob nur kurz den Blick und verzog nur missmutig den Mund.

    " Da kann ich nicht viel machen...mit Brandwunden magischer Herkunft kennt sich Seran besser aus... Aber solangs nicht schlimmer wird..." begann der Elf zu erklären und legte tastend seinen Handrücken auf die Verletzung um der Temperatur nachzufühlen.

    " Ist nicht meine erste." versuchte der Magier möglichst lässig und suchte den Blickkontakt zu der Katzenfrau, die ihn aber strickt ignorierte und er desswegen nun seinen eigenen linken Arm betrachtete. " Ist nicht so wild." Paranoel kramte in seiner Tasche und unbemerkt landeten ein paar der weissen dicken Würmer in dem Getreidebrei des Magisters. Schuldgefühle hatte sie absolut keine.. und wenn der Kerl selbst sagte, dass es nicht so schlimm war, warum sollte ihr dies hier auch leid tun? Magischer Schund... und daran war er wohl selbst schuld.

    Schnell um von jeglichem Verdacht ablenkend riss sie zwei der Wurzeln von dem Bündel und legte sie neben dem Elfen ab.

    "Hier. Die schmecken doch besser als das Zeug." erklärte sie ihr tun und richtete sich wieder auf. Zumindest würde es den Geschmack vertreiben.. aber um alleine den Hunger zu stillen waren sie nicht geeignet.

    "Wenn du doch etwas brauchst. Sag bescheid." Rhynn wartete auf Paranoels Nicken ehe sie ihre Tasche schulterte und bis auf zwei Wurzeln alle neben Karrun legte auf den Stein legte. Mit großen Schritten schloss sie zu ihrem Flügelmann auf und ließ sich neben ihn auf die Erde. Kühl fühlte sie den Stein in ihrem Rücken und versuchte möglichst unaufällig zu dem Feuermagier zu sehen. Das schadenfrohe Grinsen versteckte sie hinter ihrem Arm, den sie auf ihren Knien abstützte und aufgedreht ließ sie die helle Wurzel vor Owatu baumeln.

    " Der Herr Magister hat sich bei seinem Zeug die Arme verbrannt..." flüsterte sie leise und kratzte mit hochgezogenen Augenbrauen ein wenig Erde von der Holzigen Oberfläche.

  • Owatu hatte nur zwei Schüsseln aus den Satteltaschen hervorgekramt und war dann mit den Rationen, ohne sich einmal zu den anderen Kameraden umzusehen, zu dem Patz gegangen, den er Rhynn gedeutet hatte. Für einen Moment lehnte er einfach nur an dem kalten Felsen, der es aber natürlich nicht schaffte seine Kühle auch durch seine Rüstung hindurchdringen zu lassen. Am liebsten hätte er das Ding ausgezogen, aber dazu hatte ihnen noch niemand die Erlaubnis erteilt. Vermutlich würden sie heute auch gerüstet schlafen, weil es hier absolut nicht sicher war.

    Nun kippte er die staubtrockene Ration in jeweils eine Schüssel und übergoss das weiße Mehl mit Wasser, so dass sich eine Art nichts schmeckender Brei daraus ergab.

    Tameqa ließ sich die Beine unterschlagend neben ihrem Freund nieder und schloss für einen Moment die Augen.

    Während der Tua’Tanai den Brei rührte beobachtete er Rhynn, wie sie mit Paranoel sprach und in ihrer Tasche kramte. Hoffentlich bemerkte das niemand, sonst war sie dran. Für den Moment, wo sie die Maden in die Schüssel fallen ließ, vergaß er sogar weiter zu rühren. Doch wer damit nicht rechnete achtete doch auch nicht darauf, oder?

    Hoffentlich.

    Und wie zufrieden sie mit sich war, dass konnte er deutlich an ihrem Gesicht ablesen, als sie wieder zu ihm kam. Nachdem die Katze sich gesetzt hatte reichte er ihr ihre Schüssel. „Geröstet hätten die sich aber auch ziemlich gut in unserem gemacht.“ Bemerkte er und stellte gelichzeitig fest, dass er nicht wusste, was er davon halten sollte, das der Magister sich bei seiner Zauberei verletz hatte. Kannte der Mann seine eigenen Grenzen nicht? Oder war die Hexe so mächtig? Beides bescherte ihm ein ungutes Gefühle. Ersters, weil es bedeutete, dass es mit der Kompetenz des Magisters nicht weit her war und bei zweiterem schürte es nur noch mehr seine Angst vor der Frau.

    Allem Anschein nach war Paranoel nun aber fertig mit dem Zauberer und erhob sich um zu Karrun und Nara’tee zu gehen. Der Magister blieb alleine zurück und betrachtete kurz seine Schüssel, die er dann mit beiden Händen etwas umständlich griff, um sich zu erheben. Wohl ein bisschen unschlüßig schaute er sich um und lenkte dann tatsächlich seine Schritte zur Felswand, dort wo Rhynn und Owatu saßen. Missmutig verzog der Tua’Tanai das Gesicht.

    „Paranoel meinte, es muss erst einziehen, bevor er da einen Verband drum machen kann.“ Plapperte Kerio drauf los, als er vor ihnen stand. „Darf ich mich zu euch setzen?“ fügte der Mann an und Owatu starrte in seinen leblosen Brei. Nein sagen durfte er vermutlich nicht. Aber ihn einladen wollte er auch nicht. Also überließ er es Rhynn. Ob er überhaupt gehen würde, wenn er was sagte?

  • Rhynn löste den Blick von dem Magister um zu ihrem Flügelmann zu sehen, der ihr eine Schüssel anbot.

    "Auch roh sind sie besser als das." zog Rhynn die Nase kraus, als sie auf die zähe Masse in der Schüssel blickte. " Ich kann uns ja noch welche holen" scherzte sie ausgelassen und begann mit dem Löffel in der Pampe herumzurühren. Ein wenig erinnerte sie die Situation daran, wie sie gemeinsam auf dem Baum festgesessen waren um ihre Strafe abzusitzen und die bitteren Raupen essen mussten. Nur dass das jetzt besser war. Ihr Blick war über den Mauersegler gewandert, als ihre Gedanken zurück in die Vergangenheit geschweift waren.

    Nachdem ihr Magen nun doch nach der Nahrung verlangte und bereits laut rumorte, schob sie sich den vollen Löffel in den Mund und sie drehte ihren Kopf wieder um den Feuermagier zu beobachten. Für einen Moment befürchtete sie, dass der Magier vermutlich- so penibel wie so einer eben sein musste- die Beilagen bereits bemerkte, bevor sie in seinem Mund landeten. Sein Blick huschte zu ihnen hinüber und Rhynn wittmete sich schnell ihrer Schüssel. Der würde doch nicht wirklich auf die Idee kommen, bis hier herüber zu gehen oder? Er würde... Seine Schritte kamen näher und Rhynn schob sich eilig den nächsten vollen Löffel in den Mund und seufzte innerlich. Als Kerio zu sprechen anfing, sah sie nur kurz aus Höflichkeit zu dem Magiekundigen auf. Der Mund voller zähem geschmacklosen Brei konnte sie nicht reden und ja eigentlich hatte sie gehofft sich damit vor einer Antwort zu drücken, doch selbst der hilfesuchende Blick den sie nun Owatu zuwarf, war ein Schuss ins Leere. Der Tua`Tanai sah nur in seine Schüssel.

    Die Katze legte die Handfläche über die Lippen und nuschelte ein möglichst neutrales. "Sicher.". Sie musste dem Kerl ja irgendwie antworten und die Ration verklebte den ganzen Mund. Sie war zwar seit Jahren rund um die Uhr in Gesellschaft von Männern, die nicht immer den Tischmanieren zugetan waren, aber soviel Ettikette besaß sie noch.

    " Danke." nickte der Magister freundlich und unsicher blickte er kurz zu Owatu, bevor er sich umständlich auf der Erde niederließ. Typisch.. rutscht auf dem Laubboden herum als würde eine andere Position verhindern, dass sein Hintern dreckig werden könnte, spottelte Rhynn innerlich. Kerio stellte die Schüssel auf seinem Oberschenkel ab und hielt die Arme noch in unbequemer Haltung um die Salbe einziehen zu lassen. Der Mann machte keinen besonders freundlichen Eindruck, wie Kerio mit einem Blick auf Owatu feststellte... Aber vielleicht konnte er die Wogen irgendwie glätten? Vor allem, weil Karrun ihm geraten hatte, dass wenn er sich jetzt irgendwelche Chancen bei der Cath`Shyrr ausmalen konnte, er sich wohl zuerst würde mit dem Tua`Tanai würde gutstellen müssen. Nur wie sollte er das anstellen? Er kannte diesen Mann nicht und wie konnte er denn ein Gespräch beginnen?

    Triv hatte sich mit beiden Händen ein paar trockene Blätter gegriffen als prüfte sie die Trockenheit und sah dann zu ihrem Meister. Dieses -Kein-Feuer-machen- war der Elementar zuwider... Was war schon gegen ein Feuer einzwenden?

  • “eigentlich hatte ich gedacht dieses Zeug nie mehr essen zu müssen.“ begann Kerio und blickte, den Löffel in die Pampe tunkend zu den beiden Greifenreitern. Die beiden waren schon ein recht ungewöhnliches Gespann. Nicht nur, weil Rhynn die einzige Frau in der Einheit war. Nein irgendwas verband die beiden und er konnte nicht so recht verstehen was es war. Zudem er den Tua'tanai nicht als den Mann kennen gelernt hatte, der er wohl eigentlich war. Auch jetzt gerade hob er den Blick nicht um Kerio einmal anzuschauen. Überhaupt wisch er den Blicken der anderen aus und schien sich nicht zu trauen einem anderen in die Augen zu schauen. Bis auf bei Rhynn, mit ihr schien der Greifenreiter ganz normal umzugehen. Wenn er den wusste wie Owatu normal war. Leise? Zurückhaltend? Sehr auf jedes Wort bedacht? Sicherlich war er nicht so schreckhaft und eingeschüchtert, wie er ihn in den letzten Stunden kennen gelernt hatte. Karrun hatte dem Magister erklärt, was passiert war, aber so recht vorstellen konnte sich der Magier nicht, was das alles aus einem machte.
    Sah so ein gebrochener Mann aus?
    Der Magister hatte gar nicht bemerkt, wie er aufgehört hatte in seinem Brei zu rühren und eine Portion, die gerade auf dem Weg in den Mund gewesen war wieder hatte zurück tröpfeln lassen.
    Verlegen wendete er den Blick von den beiden ab. Er hatte sie wohl angestarrt.
    Räuspernd begann er schließlich zu sprechen.
    “es tut mir leid, dass ich dich nicht vorgewarnt hab. Ich bin es einfach so gewohnt, dass ich ohne viele Erklärungen Dinge tun muss, weil sie die Leute nicht verstehen, dass ich aufgehört habe es mit den Erläuterungen, wenigstens zu versuchen. Ich hätte dir vorher sagen sollen, was es für Auswirkungen haben kann. Auch wenn ich oft erst hinterher, oder währenddessen erfahre, ob es so wird, wie ich mir das vorstelle. Im Falle des Amuletts, hatte ich vorher nur die leise Hoffnung, dass och den Zug in die Gegenrichtungen verstärke...ich dachte das ist was gutes.“
    Schloss er und wurde immer leiser.
    Owatu hatte ebenfalls aufgehört seinen Löffel in den Brei zu tunken. Er hörte zu, aber er schaute nicht weiter als bis zur Brust des Magiers.
    Schulterzuckend und nickend nahm er die Entschuldigung zur Kenntnis. Ob er sie wirklich annehmen konnte, das wusste er nicht. Machte das einen Unterschied? Er traute dem Mann trotzdem nicht und würde ihn nicht nochmal so nah an sich heran lassen.
    Verlegen führte der Magier nun den Löffel an den Mund. Er wusste nicht so recht, ob er noch was sagen sollte und due Reaktion des Tua'Tanai machte ihn etwas ratlos. Er war Diskussionen gewohnt, nicht Schweigen.

  • Es war der Innere Drang Owatu beizustehen zu müssen und gleichzeitig dem Schutz den er versprach entgegenzukommen in dem sie sich kaum merklich weiter zu ihrem Flügelmann lehnte. Von Owatu ging keinerlei Gefahr aus, das Gegenteil war der Fall, doch von dem Magier hingegen schon irgendwie. Vermutlich hatte Owatu mit Absicht dieses Eck gewählt, weil es am weitesten weg von den anderen war und nun waren sie doch nicht ungestört. Er drängte sich ja geradezu auf, er musste doch wissen dass sie nicht einfach `Nein, geh weg`sagen konnte. Warum konnte der Magister nicht einfach bei seinem Vetter bleiben? Musste er ausgerechnet hierher kommen, reichte es nicht, dass sie ihn auf Selphet mitnehmen musste? Nun.. zumindest ein gutes hatte es ja. Sie wäre Hautnah dabei, wenn Kerio die Maden entdecken würde.

    Rhynn zuckte mit den Schultern, als der Feuermagier meinte, er hatte gehofft nie wieder von den Rationen essen zu müssen.

    "Lässt sich nur schwer vermeiden." murmelte resignierend sie nachdem sie runtergeschluckt hatte. Ohne die Möglichkeit richtig zu Jagen oder Sammeln zu gehen und vor allem ohne Feuer blieb nur die Pampe und kaltes Wasser. Es konnte ja nicht jeder so leben wie er in seiner schnöseligen Magierakademie. Doch ein Gedanke machte die Greifenreiterin stutzig. Karrun hatte ja etwas angedeutet, dass er die Garde verlassen hatte, doch warum genau? Vielleicht konnte sie sich auch einfach nichtmehr daran erinnern. Vielleicht war ihm das alles zu unbequem. Ihr Blick lag auf der Schüssel in seinen Händen und jedesmal wenn er den Löffel eintauchte, glaubte die Katze, dass es wohl jeden Moment soweit sein könnte. Dass er nun endlich seine Abreibung bekäme, auch wenn es lächerlich war im Vergleich zu dem was erOwatu angetan hatte. Genervt zuckte ihr Schweif, als der graue Brei wieder in der Schüssel landete.

    Bei seiner Entschuldigung schlug Rhynn die Augen nieder und schmulte dann rüber zu dem Tua`Tanai. Das alles klang für die Katze zunächst wie eine faule Ausrede. Magier erzählten soviel und meinten es dann doch nicht so. Aber irgendwie konnte ihre Verachtung den ehrlichen Ton des Magiers nicht ganz übertünchen. Spott mischte sich in ihre Gedanken, als sie zuviele Bedeutungen in seine Worte hineininterpretierte. Er hielt sie alle also für Dumm, dass man ihnen nicht erklären musste was er da tat. So schienen sich alle Magier zu fühlen. Dem einfachen Volk so höhenweit überlegen... Und auch noch nichtmal eine Ahnung von seinem eigenen Handwerk, dass er einfach aufs gerate Wohl an ihm herumgezaubert hatte.

    Die Katze klammerte ihre Schüssel fester und presste die Lippen aufeinander. Sie durfte sich nicht einmischen oder Owatu zu einer Antwort hin beeinflussen. Wenn der Mauersegler ihm verzeihen wollte, würde sie das akzeptieren....

    Aber das halbherzige Nicken ähnelte mehr einem Schulterzucken und war keineswegs eindeutig. Also Nein. Owatu verzieh ihm nicht und sie verstand das vollkommen.

    Von der ganzen Situation so abgelenkt, bemerkte sie nur aus den Augenwinkeln, wie der Magister nun doch endlich einen Löffel an seinen Mund führte und jetzt brauchte es alle Selbstbeherrschung der Garde, um nicht breit zu grinsen. Jetzt war sie hin und hergerissen. Einerseits würde sie wahnsinnig gerne jede einzelne Regung und jedes Zucken in seinen Zügen sehen und gleichzeitig wollte sie ihn nicht anstarren.

    Für einen Moment, schien es als würde der Zauberer den Brei zu schmecken versuchen in dem er seine Zunge über den Gaumen rieb und dann hielt er schlagartig inne. Wie erstarrt huschten seine Augen in die Schüssel und dann schloss er die Augen um tief einzuatmen. Offensichtlich kämpfte der Mann mit sich selbst. Nämlich das zappelnde Ding in seinem Mund samt restlichem Brei auszuspucken und somit vermutlich vor Rhynn in sehr schlechtem Licht dazustehen oder einfach das gesammte Zeug herunterzuschlucken und danach die Schüssel beiseite zu schieben und hoffen, dass es einfach nicht auffiel. Rhynn hatte nun selbst ihre Schüssel abgestellt und gab sich Mühe möglichst unbefangen und eher besorgt zu klingen, als Kerios Hand an seinen Mund gefahren war um einen Würgereiz zu unterdrücken.

    " Ist Euch nicht gut, Magister?" fragte sie und hob die Augenbrauen. Kerio schluckte schwer und einmal schüttelte es ihn durch. Mit entschuldigendem Blick sah er zu der Katze und winkte dann möglichst lässig ab und stellte die Schüssel zur Seite.

    "Stimmt etwas mit der Ration nicht?" fragte sie und machte anstallten in die Schüssel des Magisters sehen zu wollen. So einfach kam er nicht davon..Allerdings hatte sie ihm bei weitem nicht diese Selbstbeherrschung zugetraut. Hätte sie nicht gewusst, was da noch in der Schüssel schwamm.. hätte man es tatsächlich nur für seine Abneigung gegen das Essen halten können.

    "WAAH.. Ih...!" kreischte die kleine Feuerelementar los und beugte sich über den Rand der Schüssel und drehte sich mit verzogenem Gesicht zu der Greifenreiterin um um dann zu ihrem Meister zu sehen. " Das hast du gegessen??!" meinte sie vorwurfsvoll.

    Kerio schien gerade im Boden versinken zu wollen, doch Rhynn griff sich die Schüssel, angetrieben von dem Gedanken, dass sie vielleicht selbst dafür sorgen konnte, dass der Magister wieder verschwinden würde, wenn sie das täte. Karrun hatte gesagt, er hätte Interesse an ihr beteuert, oder? Wie lange das wohl noch so wäre?

    "Ach die schmecken wie Nüsse...." grinste sie und fischte mit den Fingern eine der Maden aus der Portion um sie sich dann ungeniert in den Mund zu stecken und dann ihre Schüssel dem Magier gegenüber zu stellen. " Ihr könnt meine Schüssel haben..Wilft du auch eine?" grinste sie schelmisch und bot ihrem Flügelmann einen vollen Löffel an indem sie ihn ihm vor die Nase hielt.

  • Owatu dachte noch immer über die Worte des Magiers nach, aber sie bedeutete ihm nichts.

    Erst als er Rhynn zu dem Magister reden hörte, schaute der Tua’Tanai sich um. Hatte er ein überschwängliches ‚Ich verzeihe dir‘ erwartet? Und nun regierte er irgendwie komisch, weil Owatu nunmal genau das nicht über die Lippen brachte? Warum sollte er diesen Mann aus Höflichkeit anlügen? Nur damit dieser sich besser fühlte? Nein, da sagte er lieber nichts dazu, was sicherlich auch schon genug aussagte.

    Doch beim Rüberschauen erkannte er, das der Grund für Rhynns Nachfrage ein anderer war. Die Maden hatten ihren Auftritt und der Magier war es wohl ganz und gar nicht gewohnt, dass sich sein Essen noch etwas bewegte. Ein Schadenfrohes Lächeln huschte über Owatus Züge und erstarb dann wieder. Genugtuung brachte es nicht. Aber die Katze schien ihren Spaß daran zu haben, was ihm zumindest deutlich zeigte, was sie auch nach der Entschuldigung von dem Magister hielt. Sie setze sogar noch einen drauf, indem sie vor seinen Augen eine der weißen zappligen Würmer in den Mund steckte. ­– Geröstet wären sie besser.

    Der Tua’Tanai erinnerte sich an den Moment, wo sie auf dem Baum ohne Nahrung gefangen waren und er ein paar Raupen gefunden hatte. Da hatte er es ihm ersten Moment für absolut möglich gehalten, dass ihn die Frau bei dem Gedanken die Tierchen zu essen angewidert anschauen würde. Und den Hunger vorziehen würde. Aber das Gegenteil war der Fall gewesen. Und vielleicht war das auch der erste Moment gewesen, bei dem er dachte, das die Cath’Shyrr doch gar nicht so schlecht war und sein Herz schon gesehen hatte, dass sie beide zusammen passten, aber sein Kopf das einfach nicht zugeben wollte, weil er Angst vor dem Spott gehabt hatte. Vor dem, was die anderen sagen würden, wenn er sich zu ihr bekannte.

    Der da gebotene Löffel lenkte ihn von dem entsetzen Gesichtsausdruck des Magiers ab. Der Mann versuchte es zwar zu verbergen, aber ihm war für einen kurzen Moment doch alles entglitten, als Rhynn sich die Made in den Mund gesteckt hatte.

    Die ehrliche Antwort auf Rhynns frage war, dass diese Maden den Brei nicht wirklich besser machten.

    „Geröstet sind sie besser.“ Kommentierte er den Löffel, nahm ihn aber der Katze ab. Das sollte keinesfalls wie eine Faule Ausrede klingen.

    Doch noch ehe sich der Tua’Tanai den Brei in den Mund schieben konnte flog die kleine Flamme namens Triv auf die Schüssel zu und fischte mit vor Ekel verzogenem Gesicht eine der dicken Raupen aus dem Brei. Das Tier begann sich plötzlich ungewöhnlich stark zu krümmen und nach kürzester Zeit wandelte sich das weiß zu einem goldgelb. „Sooo?“ fragte das Elementar skeptisch. Doch Owatus Mine erhellte sich und er nickte. Das dieses Feurige Wesen das konnte, hätte er nicht gedacht. Damit ließe sich tatsächlich dieser Sägemehlbrei aufwerten.

    Des Magiers Gesichtsausdruck hatte sich von Ekel und Überraschung ebenfalls zu Skepsis gewandelt und Triv schien unschlüssig, was sie nun mit der Made machen sollte, denn ihr Meister wollte sie offenbar nicht. Owatu hingegen hatte nichts gegen eine geröstete Made einzuwenden und hielt ihr die Handfläche hin, bis der warme Wurm hineinkullerte. Genüsslich steckte er sich die Made zwischen die Zähne. Ja so war das gut.

    „Kannst du das mit denen auch machen?“ hielt er der Flamme den Löffel hin und merkte gar nicht, dass die Anspannung von eben nachgelassen hatte.

  • Nun.. so waren sie wirklich nicht gut. Da musste sie Owatu nickend recht geben. Doch ihr Tun schien zumindest etwas bewirkt zu haben. Der Magister hatte unwohl beide Hände unter die Achseln geklemmt und dabei völlig vergessen, dass seine Arme noch voller öliger Salbe waren. Vielleicht schreckte ihn das ja ab... Niemand wollte so eine Frau und wenn ihr das schon alle nachsagten... Vermutlich hatte Karrun ihr auch etwas vorgemacht um sie im Lazarett von Owatu abzulenken.

    Aber Owatu.... Ihr Blick huschte zurück zu ihrem Flügelmann. Er akzeptierte sie so wie sie war... nungut nicht auf diese Weise die sie sich wünschte... aber das konnte sie nicht erwarten. Das wäre niemals so. Sie wollte sich nicht für einen Mann verbiegen und Kerio würde sie nicht mögen, wenn er wüsste wie sie wirklich war. Fast neidisch sah sie auf das goldene Würmchen, dass Owatu gerade verspeißte und lächelnd beobachtete die Greifenreiterin wie Triv erneut nach einer Made fischte. Nun.. die kleine Flamme schien wirklich in Ordnung zu sein und Spaß hatte sie offensichtlich auch, nachdem sie den ersten Ekelvor den Insekten überwunden hatte. Auch Owatu wirkte nichtmehr ganz so angespannt, während die Elementar zuerst den Löffel durchforstete und die fertigen Beilagen auf seine Handfläche legte um danach neugierig in die Schüssel zu linsen.

    " Sind da noch mehr drinn?" fragte sie unschuldig und Rhynn stellte ihr die Schüssel auf die Erde.

    "Ich denke schon, wo eine ist sind meist mehrere. Das passiert manchmal bei der Lagerung..." erklärte sie der Flamme und wühlte den Brei mit dem Löffel auf so dass hin und wieder etwas darin zappelte. Hoffentlich konnte sie so unaufällig den Verdacht von sich weisen.

    "Wir haben schon schlimmeres gegessen oder?" meinte sie in unerfreulicher Erinnerung und stieß Owatu mit dem Unteram leicht an.

    " Wie.. also... " Kerio traute sich offensichtlich nun wieder den Mund zu öffnen, schien aber nicht recht zu wissen, wie er die Frage stellen sollte. " Wie kommt man zu so.. ungewöhnlichen Nahrungsmitteln? Quält Euch Karrun so? Ich meine er hatte schon immer fragwürdige Trainingsmethoden.. Aber.."

    Der Zauberer blickte auf den kleinen Haufen gerösteter Maden in Rhynns Handfläche und entschuldigend sah er zwischen der Frau und dem Tua`Tanai hin und her. Wenn Karrun bei seinen Aufgabenstellungen zu weit ging... Naja zuzutrauen wärs ihm ja.. Aber er kannte niemanden der dieses Getier freiwillig essen würde.

    " Hm.. " Rhynn biss auf die nunmehr festere Made und bot ihrem Flügelmann etwas von ihrer Handfläche aus an. " Nein.. nicht nur Karrun. Bevor ihr verhungert würdet ihr euch mit einem Greifen um ein Stück faulenden Fleisches schlagen. Was nicht nur gefährlich, sondern auch dumm ist und meist auch tödlich endet. Also braucht es Leute, die wissen wie man im Wald überlebt ohne solche Risiken einzugehen. Da gehören Maden, Wurzeln und Pflanzen dazu, wenn man nichts anderes hat. " erklärte sie und legte die restlichen Maden zwischen Ihnen auf ein großes sauberes Blatt.

    "Willst du.. probieren?" fragte die Katze nun Triv auch auf die Gefahr hin, dass sie dumm wirkte, weil sie nicht wusste ob Feuerelementare etwas aßen oder nicht.. Aber das war ihr egal. Sie wollte den Magier schließlich nicht beeindrucken und was er von ihr dachte war ihr nun auch egal.

  • Lächelnd betrachtete er die Ausbeute aus dem Löffel und blickte dann Rhynn an. Schlimmer? So waren die doch überhaupt nicht Schlimm.

    „Ja Fischsuppe“ grinste er und spielte übertreiben theatralisch einen kalten Schauer, der ihm über den Rücken lief. Das Grinsen konnte er sich nur ganz kurz dabei verkneifen. Es stimmte nicht, das er Rhynns lieblingsspeise wiederlich fand und er hoffte, dass sie das wusste, aber er konnte sich nunmal besseres vorstellen. Wie zum Beipsiel die gerösteten Heuschrecken seiner Mutter und ganz vorne weg Lanat’scha. Doch als der Magier nachfragte, warum sie Insekten aßen zog Owatu eine Augenbraue hoch. So viel Ahnung hatte der Magister also von seinem Volk. – Keine! Und dazu klang seine Formulierung schon fast wie eine Beleidigung.

    „Es ist normales Essen.“ Warf er etwas patzig ein und kippte sich die Hand mit den Maden in den Mund.

    Gut das galt für Rhynn nicht so und vielleicht hatte sie es aus Notwendigkeit bei Caror kennen gelernt, sie hatten da nie drüber gesprochen, aber für ihn war das kein Essen, was man aus Not, weil es nichts anderes gab, zu sich nahm – roh vielleicht schon, aber das galt auch für diese Körnerschrotpampe.

    Ein paar Maden von Rhynns Hand klaubend schaute er gespannt auf Triv. Konnte ein Feuerelemtar essen? Kannte es überhaupt sowas wie Hunger? Und wenn ja, würde es dann den ganzen Wald abbrennen?

    Zumindest sah Triv aus, wie eine kleine Person, da war diese Frage doch irgendwie berechtigt.

    Den Mund unschlüssig verziehend schwebte die Flamme auf Rhynns Hand zu und Blickte dann nochmal zu dem Magister, der den gleichen Gesichtsausdruck angenommen hatte.

    „Komm, wir versuchens beide.“ Forderte Kerio seine Freundin auf, zögerte aber selbst noch und griff erst nach dem Elemtar in die Hand der Cath’shyrr.

    Die kleine Flamme hatte sich für die Augen-zu-und-durch Methode entschieden, im Gegensatz zu ihrem Meister der den braunen Wurm in der Hand drehte und offenbar noch Überwindung brauchte.

    Kurz glühte die Made in den Händen des Feuergeists auf und zerfiel dann zu einem Häufchen Asche.

    „Mhh.. Schmeckt, wie alles andere auch.“

    Kerio schüttelte kurz amüsiert den Kopf, als hätte er das entweder schon öfter gehört, oder die Aussage des Elementares erinnerte ihn an irgendwas.

    Der Magister schaute nochmal auf die Made in seiner Hand und dann auf Rhynn, wobei er plötzlich sehr viel entschlossener wirkte.

    Das machst du nur um uns zu gefallen, oder? Stellte Owatu stumm die Frage an den Mann schräg vor ihm. Und er war sich noch nicht mal so sicher, ob er sich mit ihm besser stellen wollte, oder vor allem mit Rhynn

    Die Made landete im Mund des Zauberers, aber wirklich draufzubeißen das traute er sich wohl nicht. Mund auf, Schlucken und durchatmen, war das was der Tua’Tanai erkennen konnte… und vermutlich rang er innerlich mit sich um die Fassung doch nicht zu verlieren.

  • Hatte sie das falsch ausgedrückt? Ein besorgter Blick huschte zu ihrem Flügelmann, als der sich fast schon entrüstete. Sie hatte nie bei Tua`Tanai gelebt und die Zeit bei Qatea war eigentlich alles was sie vorweisen konnte. Es war durchaus so dass Caror Grillen über dem Feuer grillte oder sie in einen Eintopf mischte. Aber wieviel er von seinen Sachen wirklich tat, weil er sie von den Nordstämmen gelernt hatte und welche er wohl einfach über die Jahre aus gewohnheit getan hatte, konnte sie auch heute nicht sagen. Irgendwie war sie selbst immer davon ausgegangen, dass Owatu kein Problem mit Insekten hatte, weil er eben ein Mauersegler war. Doch es war auch sehr naheliegend, dass es einfach zu ihnen gehörte. Schließlich war das auch nur Nahrung und mit den passenden Gewürzen?

    Kurz zuckten herrausfordernd ihre Augenbrauen, als Kerio ankündigte, dass er es auch versuchen wollte. Der macht nen Rückzieher... Irgendwie war sie sich da so sicher, nach seiner letzten Reaktion und hielt ihm abwartend die Maden entgegen. Eigentlich waren sie viel zu schade, dass der Magier sie wieder ausspuckte doch, diese Genugtuung würde sie sich gönnen.

    Ha.. niemals würde er das tun.. abwartend sah sie dem Magier entgegen. Doch zu ihrer überraschung, steckte er sich das würmchen wirklich in den Mund. Na komm ich weiss das du es ausspucken willst....

    Fast enttäuscht verzog sie nun das Gesicht und griff sich nun wieder die Schüssel. Blöder Kerl.. Das zählt nicht.. er hat ja nichtmal draufgebissen..

    "Naja...So könnt ihr ja garnichts schmecken." erklärte sie missmutig und schaufelte sich einen Löffel in den Mund. Der Brei war nun noch fader..

    Der Mund des Feuermagiers wurde zu einem dünnen Strich. Eigentlich hatte er wenigstens ein Annerkennendes Nicken erwartet, doch die Frau honorierte das hier offensichtlich garnicht.

    Karrun war in der Zwischenzeit seine Leute abgegangen offensichtlich um Wachen einzuteilen, denn Nim und Theel schienen sich langzumachen um vorzuschlafen wie es aussah.

    " Owatu, Kylan übernehmt ihr die Hundswache mit Theel im Nest?" fragte der Schwadronsführer über seinen Vetter hinweg und hob die Augenbrauen, so langsam wurde Triv zur einzigen Lichtquelle und Rhynn fragte sich ob das nun wirklich eine Frage war, oder bereits beschlossene Sache.

    " Klar." antwortete die Katzenfrau geistesgegenwärtig. Was machte das schon aus wer welche Wache wann machte?

    " Kerio du machst mit mir und Naratee gleich die erste."

    Nungut bis auf das... Denn das wissen, dass der Magister nun vermutlich hier sitzen bleiben würde um über sie alle zuwachen... Ach was soll das .. du vertraust Karrun und Nara`tee...

    "Dann sollten wir schlafen." stellte Rhynn fest und Selphet schob sich an dem Magister vorbei und peitschte ihm vermeintlich unabsichtlich seinen Fedrigen Schweif ins Gesicht. Die Frau löste die Decke vom Sattel und legte sie neben dem Greifen aus.

  • Owatu nickte auf den Befehl hin und löffelte sich den Rest des Breis rein. Mit zwei Fingern und ein wenig Wasser befreite er die Schüssel von den Breiresten. Das würde reichen für hier draußen.

    Ja dann sollten sie jetzt schlafen, wenn sie so früh wieder raus mussten. Die Hundswache war immer die fieseste Wache, weil es da am kältesten wurde. Dafür konnten sie wenigstens am Stück schlafen.

    Der Tua’tanai stand auf und ging näher an Tameqa heran, dann löste er den Sattel vom Rücken der Greifin, so dass sie es auch ein bisschen gemütlicher hatte und nahm die Satteldecke um sie neben der Grauen auf dem Boden auszubreiten.

    „Nuk Kahee‘tsee.“ Wünschte er Rhynn und schloss absichtlich den Magier auf diese Weise aus. Es sei denn er beherrschte Tanay, was Owatu aber nicht glaubte. Anschließend kuschelte er sich nah an die Flanke seiner Gefiederten Freundin und gerade als sie einen ihrer Flügel über ihn gelegt hatte, musste er feststellen, dass diese Rüstung mehr als unbequem zum Schlafen war. Sie engte ihn ein, was sobald er die Augen schloss irgendwie schlimmer wurde. Aber ausziehen durfte er sie ja nicht. Das hätte Karrun sonst schon deutlich gesagt.

    Als sich alle, die nicht Wache halten sollten, hingelegt hatten und die, die Wache hielten ihre Positionen eingenommen hatten, wurde es sehr still. Hin und wieder durchbrach der Ruf einen Käuzchens diese Stille, aber ansonsten wirkte die Anstrengung des Tages und gewann irgendwann gegen die Enge der Rüstung.


    Die Nacht verlief ruhig, irgendwann weckte Karrun die Ablösung und Paranoel, Rangolf und Nim übernahmen. Doch so ruhig wie im Wald blieb es nicht in den Träumen der beiden Greifenreiter.

    Unruhig warf sich Owatu von einer Seite zur Anderen, sein Atem ging immer schneller und kalter Angstschweiß stand dem Tua’Tanai bald auf der Stirn. Er zitterte am ganzen Körper, bis Tameqa davon wach wurde und ihren Zweibeiner mit dem Flügel enger an ihren Körper drückte, in der Hoffnung ihn so zu beruhigen. Doch für den Tua’Tanai wurde es nur noch schlimmer.

    Wo ihm gerade Ralinur Fesseln um die Hände und Füße gelegt hatte, da stand nun neben dem unheimlichen Magier auch Kerio. Ein breites überlegenes Grinsen auf den Lippen vollführte er eine Geste mit den Händen, die immer engere Kreise zog. Und bei jedem ihm unverständlichen Wort, das der Magister hervorbrachte, drückte eine unsichtbare Macht gegen Owatu, so dass er sich nicht mehr rühren konnte. Eine Art Waagen befand sich unter ihm und plötzlich vor ihm auch ein Pferdegespann. Verzweifelt versuchte der Mauersegler gegen diese fesselnde Kraft anzukommen, doch es war vergebens. Er spürte zwar seinen Körper, aber er konnte sich keinen Milimeter bewegen.

    „So, und nun zeig uns wo wir hin müssen!“ forderte Kerio und hielt das Amulett in seinen Händen, welches er dem Schwarzhaarigen umlegte. Ein Stich, der ihn nach Westen zog durchfuhr seinen Geist. Dumpf pochte es in seinem Kopf und er konnte sich diesem sog nicht entziehen.

    „Los!“ drängte der Magier

    Und der andere Magier blickte seinen Kollegen an: „Wenn er nicht will, dann kann ich ihn auch zwingen.“ Erklärte dieser und hob demonstrativ seine Spinnenhände an den Kopf.

    Panik überflutete den Tua’Tanai, bei dem bloßen Gedanken daran, was dieser Mann alles in seinem Kopf tun würde und konnte. Aber er schaffte es nicht zu sagen, wo es ihn hin zog.


    Irgendwo hier war Owatu. Was hatte der Kerl sich denn dabei gedacht zu dem Boxkampf gehen zu wollen? Es gab so viele Wettkämpfe beim Kharadfest, die wesentlich interessanter waren, als ein Bokampf, das konnten sie doch alle Tage haben. Irgendwo schlug sich immer irgendwer. Da musste man nur abends in die Tavernen gehen. Genervt schaute die Cath’Shyrr in die Menge und das Gefühl wurde stärker, dass sie ihren Flügelmann hier verloren hatte. Eben war er doch noch da gewesen und plötzlich, sie hatte drei Sekunden dem Zuckerbäcker hinterhergesehen, war er weg. Wie vom Erdboden verschlungen. Oder besser gesagt, von der stinkenden Masse an Männern, die sich um einen grob abgesteckten Ring drängten. Jetzt musste sie da durch und schob sich in die Menge. Die meisten Leute waren sehr viel größer und vor allem sehr viel grobschlächtiger als die zierliche Katze. Ein Elbogen traf sie hart in die Seite und drückte sie in den Schmierbauch eines Satyren. „Na Schätzelein, hast du dich verirrt, oder suchst du nach mir?“ fragte er und griff der Katze ungeniert unters Kinn, so dass sie zu dem Gehörnten aufblicken musste.




  • Die Greifenreiterin schenkte ihm ein kurzes Lächeln und erwiederte den gute Nachtgruß völlig unbewusst in seiner Sprache und Rollte sich dann beide Waffen in Griffweite neben sich gelegt, zwischen die Vorderläufe Selphets ein. Das Gesicht vergraben zwischen den warmen Daunen dauerte es dennoch eine Weile, bis sie die Augen schloss. Würden sie morgen nun die Hexe finden? Oder war das wieder nur eine falsche Fährte? Was taten sie denn mit ihr, wenn sie sie gefunden hatten? Alles Fragen auf die sie keine Antwort wusste und noch nichteinmal den Magier oder wenigstens Karrun gefragt hatte, was nun bei diesem Zauber mit der Schüssel herausgekommen war. Vielleicht war das hier ja trotzdem alles umsonst.

    Der Braune beobachtete eine Zeitlang missmutig den Feuermagier, als fürchtete er dass Kerio irgendein krummes Ding drehen würde, wenn er ihn aus den Augen ließ. Doch schließlich beschloss er seine Freundin einfach komplett zu verhüllen. Den Flügel gänzlich über Rhynn ausgebreitet, sorgte er mit seinem Kopf auf ihrer Schulter dafür, dass seine Reiterin ihm nicht abhanden kommen konnte.


    Sanft legte sich eine Hand auf seine Wange, doch es waren nicht die kalten unangenehmen Finger des Magiermeisters, sondern die warmen zarten Finger seiner Flügelmann, die beruhigend über seine Haut strichen.

    "Aber mir kannst du vertrauen.." flüsterte die Frau leise. Es war Rhynns Stimme.. und doch wieder nicht. Die Cath`Shyrr war ihm so nah, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. " Sag mir wo sie ist... Führ uns zu ihr." Ihre Augenfarbe wechselte langsam von dem ihm so bekannten milden Grün-Grau zu fast grellem Orange des Luchses.

    Langsam schob sie ihr Gesicht an seinem vorbei um ihm weitere Wörter ins Ohr zu hauchen und nun konnte man die Unterdrückte Wut heraushören.

    " Ich will meine Rache." ihre Stimme wurde kälter und die Finger die soeben noch seine Haut liebkost hatten fuhren langsam die scharfen spitzen Krallen aus ohne ihn wirklich zu verletzen und doch war diese Geste eindeutig.


    Angewidert drückte sie sich von dem Satyrn weg nur um in den Armen des nächsten zu landen. Schnell schlossen sich fleischige Arme um sie und sie roch den ekelhaften Atem des Mannes. Und einen Hauch dieses Parfüms.... der Djirin.... Hektisch wandte sie den Kopf und suchte nach dem Mistkerl. Wenn diese Männer hier in der Stadt waren, musste sie die anderen warnen und vorne weg musste sie Owatu finden! Ruckartig wand sie sich aus dem Griff des Mannes und schlug reflexhaft zu. Das seine Nase brach und er fluchtend zur Seite taumelte. Plötzlich fühlte sie mehrere gierige Hände auf ihrem Körper und sich windend, versuchte sie aus der Männergruppe zu entkommen.

  • Er wollte den scharfen Krallen ausweichen, wollte ihnen entgehen, doch sein Körper wurde an Ort und Stelle gehalten. Kein Wort brachte er heraus, er blieb einfach Stumm, selbst, als er den Mund öffnete um ihnen endlich zu sagen, was sie alle wissen wollten, damit sie ihn endlich in Ruhe ließen, brachte er keinen Ton heraus und sein Arm ließ sich nicht bewegen um ihnen die Richtung zu weisen. Immer bedrückender wurde das Gefühl absolut nichts tun zu können und jedem ausgeliefert zu sein, der an ihn heran trat. Owatu wollte nur noch schreien, nichts anderes beherrschte ihn mehr zu nichts anderem war er mehr fähig zu denken Und endlich quoll der Ton aus seiner Kehle.


    Schwer atmend und sich nicht sicher, wo er war schreckte er aus dem Traum hoch, der ihn gerade so gequält hatte. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und unwillkürlich zuckte der Tua’Tanai zusammen.

    „Schon gut, das war nur ein Traum.“ Hörte er leise Paranoel neben ihm flüstern. Blinzelt schaute der Mauersegler sich um. Tameqa hatte den Flügel etwas angehoben und ihren Freund freigegeben, damit der Elf neben ihm knien konnte. Zuerst Blickte er in die besorgten Augen der Grauen, erst dann erkannte er die Gesichtszüge des Elfen, der von einer neugierigen Triv begleitet wurde.

    War es nur ein Traum? Noch war Owatu nicht wieder im Wach sein angekommen. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn und er drängte sich unbewusst immer näher an Tamqas flanke.

    Paraonel ließ sich ein bisschen zurückfallen und Owatu stütze sich auf um mit dem Kopf etwas höher zu kommen. Noch hing der Schrecken des Traums so tief in seinen Knochen, dass er der Wirklichkeit nicht traute.

    „Mir geht’s auch so. Ich hab seit dem keine Nacht mehr wirklich durchgeschlafen.“ Begann der Schwadronsheiler, der ja zum Teil das gleiche erlebt hatte, wie der Tua’Tanai. Langsam setzte sich Owatu auf, dass er sich wieder bewegen konnte gab ihm etwas Sicherheit, dass der Traum vorbei war.

    Stumm nickte er.

    „Irgendwie hoffe ich ja, dass das aufhört.. das alles, wenn wir die Hexe kriegen. Aber gelichzeitig habe ich auch Angst vor dem Moment, wenn wir ihr gegenüber stehen sollten.“

    Erzählte er weiter und sprach damit dem Mauersegler aus der Seele.

    „Ja, was, wenn sie zu Mächtig ist und uns…“ begann er mit belegter Stimme und brach ab, weil er diesen Gedanken, dass die Hexe sie wieder übernehmen konnte und gegen ihre Kameraden stellen, nicht auszusprechen vermochte.

    Behutsam kam Tameqa mit ihrem Kopf angeschnurrt.

    *Was hast du geträumt? Du hast die ganze Zeit gezappelt.* wollte sie wissen.

    *Nichts gutes.* antwortete er ihr, wollte ihr die Bilder aber nicht zeigen.


    Jemand hielt die Cath’Shyrr am Arm fest und zog sie wieder zu sich heran. Erst im nächsten Moment erkannte sie, dass es Karrun war und der andere Mann direkt neben ihm Kerio. Plötzlich war sie von der ganzen Schwadron umgeben, die immer weiter auf sie eindrängten

    „Die Männer der Hexe sind hier!“ brachte sie bebend hervor.

    „Ich weiß, wir haben sie hergeführt.“ Erklärte Karrun und gab nun den Blick hinter sich frei. Der Dijirn trat mit breitem Grinsen hervor du fixierte die Katze. „Dann zu dir, deinen Flügelmann haben wir ja schon getötet.“

  • Wie erstarrt vor Unglaube über die Worte ihres Anführers, rührte sie keinen Muskel in ihrem Körper und ihre Hände verkrampften sich an der Tunika Karruns.

    " Was?" stotterte sie und ihre Augen huschten zu dem unheilvollen Mann der immer Näher kam. Karrun hatte sie Verraten?! Nein.. Irgendwie wollte sie das nicht glauben doch der Anführer gab sie regelrecht in die Hände des Djirins ab. Erst da erwachte sie aus ihrer Starre. Er hatte Owatu getötet?! Noch mehr Unglaube erfasste sie ehe die Worte und diese Entgültigkeit in ihrem Bewusstsein ankamen. Der Dreckskerl dieser vermalledeite Hurenbock hatte ihren Flügelmann umgebracht!! Jetzt beherrschte sie Wut und Trauer Nein es war reine Mordlust! Kaum hatte der Mann die Finger um ihr Handgelenk geschlossen, war es als überahm etwas anderes ihr Handeln. Die Greifenreiterin schlug wie wild um sich, kümmerte sich nichtmehr darum ob sie selbst verletzt werden würde, wenn sie diesem Kerl nur irgendwie verletzen konnte. Ihm jedes Fitzelchen Haut aufreissen und ihn dafür Büßen lassen, was er getan hatte. Doch es reichte kaum mehr als für einen Kratzer im Gesicht des Djirins, da hatte er sie mit einer Hand am Hals gepackt und drückte unnaufhörlich zu. Ihre Krallen rissen blutige Wunden in den Unterarm des Würgers und Dumpfer Stoß gegen ihre Rippen brachte totbringende Kälte. Karrun hatte ihr einen Dolch in die Seite getrieben und ein eiskaltes Grinsen lag in seinem Gesicht.

    "Lass sie liegen, der kann eh keiner mehr helfen." wies er den Djirin an und ließ den Bluten Dolch auf das Pflaster fallen.


    Paranoel nickte verständnisvoll mit dem Kopf und seine Hand fuhr grübend an sein Kinn.

    Er glaubte zwar daran, dass soetwas nur besser werden konnte, wenn man über seine Sorgen sprach.. aber zwingen würde er ihn auf keinen Fall. Wenn seine Frau nur hier wäre, ihr konnte er alles erzählen und sie würde ihm mit Rat und Tat beistehen... denn irgendwie glaubte der Schwadronsheiler, so sehr er auch seinen Leuten vertraute, nicht dass jemand besonders aufrichtig seinen Sorgen lauschen würde...

    "Willst du noch etwas von dem Mittel? Ich hätte nicht gedacht, dass die Wirkung so schnell bei dir nachlässt." gab er bedauernd zu und sah hinüber zu dem Greifen und rappelte sich bereits hoch. Vielleicht hatte Rhynn noch genügend im Vorrat, bis er unterwegs etwas sammeln gehen konnte.



    Selphet zuckte aus seinem eigenen Schlaf hoch, als Rhynn sich unter seinem Kopf im Traum so heftig gegen die eingeengte Lage wehrte, dass sie dem Braunen einmal heftig gegen das Unterkiefer schlug. Fiebsend und den Schmerz abschüttelnd, blickte er nach unten auf seine Pranken zwischen denen die Greifenreiterin eingebettet lag und wild den Kopf hin und her warf. Die Decke war nurnoch ein zusammengeknüllter Haufen in das sie sich selbst zusätzlich gewickelt hatte.

    *Rhynn...* versuchte er die Katzenfrau zu wecken und zog langsam seinen Vorderlauf unter ihr heraus und zog an der Decke um sie auszuwickeln. *Nicht.. hey.. du Träumst.. Au!* Der Greif hob wieder den Kopf an weil er befürchtete nocheinmal eine verpasst zu bekommen. Und dieser letzte energische Gedankenstoß reichte aus um Rhynn vollständig zu wecken. Schnell ging ihr Atem und ihre Kleidung war schweissgetränkt als sie zu dem großen Gefiederten aufsah. Die Augen weit aufgerissen, dauerte es eine Weile bis ihr klar wurde, dass sie nur geträumt hatte. Doch plötzlich zog Selphet sie wieder näher zu sich und spreizte Flächendeckend die Flügel. Paranoel war näher gekommen und viel zu nahe wie der Braune glaubte. Schlagartig blieb der Elf stehen, bei der Beschützerpose die das Männchen angenommen hatte.

    "Ich tu Euch nichts..." begann Paranoel beruhigend und hob die Hände. Doch plötzlich tauchte Rhynn zwischen dem Federgewirr wieder auf und richtete sich eilig die Rüstung und strich sich hektisch über die Haare. Sichtlich außer Atem aber dennoch so gefasst wie möglich. Tätschelte sie über Selphets Kopf der nur widerwillig die Haltung aufgab. Er hatte sie doch nur beschützen wollen. Sie hatte Angst und er verstand die Welt nichtmehr warum das verheimlicht werden musste.

    "Alles gut.. Ich war eh wach." überspielte sie die Angst. Sie durfte nicht schwach wirken. Niemand durfte wissen wie sehr ihr das alles zu schaffen machte, vor allem Owatu nicht. Schnell ging ihr Griff an den Wasserschlauch und nahm einen Kräftigen Schluck.

    " Darf ich an deine Medizintasche?" fragte er Heiler vorsichtig und Rhynn zuckte mit den Schultern und setzte den Trinkschlauch ab.

    "Natürlich. Jederzeit."

  • Owatu schaute herüber zu dem Elfen, als dieser zu Selphet gegangen war. Aber viel erkennen konnte der Mauersegler nicht. Die kleine Flamme namens Triv war bei ihm geblieben und machte es so noch schwerer irgendwas anderes außer Dunkelheit zu erkennen, was nicht von ihr beschienen wurde.

    Nur wildes Geraschel und Paranoels beruhigende Stimme, drang zu ihm herüber. Nur die Worte konnte Owatu nicht verstehen. Doch er nahm jede Ablenkung dankend an, die ihn nicht wieder an den Traum denken ließ. Noch immer hing es ihm im Magen nach.

    Irgendwie war es beruhigend zu wissen, dass es Paranoel ähnlich ging, wie ihm. Dass er mit seiner Angst nicht alleine war, auch wenn der Elf es irgendwie besser zu verbergen wusste. Oder hatte er ebenso, wie der Tua’Tanai beschloßen, dass es einfach nicht gut war zu viel nach außen zu zeigen? Dass man dadurch einfach nur noch verletzlicher wurde.

    Seine Hände gruben sich kraulend in das Fell der Greifin.

    *Aber ich halte doch Wache über dich.* meinte sie und war wohl etwas hilflos. Gegen die Dämonen, die im Kopf ihres Freundes randalierten hatte sie nicht viel entgegen zu setzen.

    Ein bisschen mehr lehnte sich Owatu an die Flanke. Jetzt fühlte er sich irgendwie hell wach, wie lange es wohl noch bis zu ihrer Wache war?


    Paranoel kramte ein bisschen in der Tasche und zog schließlich eine weitere Phiole der Tinktur hervor.

    „Alles in Ordnung bei dir?“ fragte er die Katze schließlich. Selphet hatte sicherlich nicht umsonst diese schützende Haltung eingenommen. Und so ganz spurlos war die ganze Geschichte an der Cath’Shyrr sicherlich auch nicht vorbei gegangen. Die Sorge um seinen Flügelmann konnte einen schon mal ganz auffressen. Der Elf versuchte sich in die Frau hinein zu versetzen, wie es ihm wohl ginge, wenn Rangolf ihn angegriffen hätte und dann fast gestorben wäre, als klar war, dass sie Unschuldig waren. Auch wenn sie unschuldig waren, so war das unterbewusst sicherlich ein Vertrauensbruch.

    Weil er seine Frage ernst meinte und nicht einfach nur im gehen als lose Floskel stellte, ließ sich der Elf neben Selphet in die Hocke sinken. Er wollte zwar Owatu das Mittel bringen, aber er würde sich ebenso Zeit für Rhynn nehmen.

  • Ihre Hände zitterten als sie den Korken zurück in die Öffnung drückte und langsam stieß sie den Atem zwischen den Lippen hindurch aus um wieder ein wenig Fassung zurückzugewinnen. Es war nur ein Traum gewesen und dennoch fühlte sich das alles so erschreckend echt an. Die Atemnot, die scharfe Klinge zwischen den Rippen und der beissende Verrat. Alles nicht echt, aber trotzdem erschreckend. Eine Weile lag ihr Blick auf dem Rücken ihres Kameraden. Bis der ihr eine Frage stellte und ihre Augen zu Boden schnellten.` Ja, natürlich, was soll denn nicht stimmen?` wollte die Katzenfrau antworten, doch sie wusste, Paranoel würde diese Lüge durchschauen. Ihre Stimme zitterte und umsonst, war sie nicht so aufgesprungen. Wenn da nichts wäre, hätte Selphet nicht so auf einen Kameraden reagiert. Eine Kleinigkeit zugeben und gleichzeitig abwinken schien ihr eine gute Idee zu sein. Doch was konnte sie denn zugeben? Etwas das keinen Rattenschwanz an Fragen folgen lassen würde?

    " Wir haben uns nur erschreckt." versuchte sie es möglichst allgemein zu halten und hob die Decke vom Laubboden auf. " Jeder hier ist angespannt, wegen .. der Situation und.. " unschlüssig zuckte sie mit den Schultern und drückte sich die Decke vor den Bauch. Der Wind der leise heulend durch den Wald zog, fuhr ihr durch die nasse Kleidung und ließ die Greifenreiterin frösteln. Doch als sich der Elf fast demonstrativ bequem auf den Boden setzte, wusste Rhynn nicht, ob ihm diese Antwort genügte. Paranoel sah zu ihr auf und schien gelassen abzuwarten, was da wohl noch kommen würde, doch unschlüssig lehnte sich die Greifenreiterin an Selphet und zuckte erneut mit den Schultern. Was sollte sie denn da jetzt noch anfügen? Das hier war keine Übung und kein Wettbewerb. Sich über dinge beschweren, war schwach und obendrein unnötig. Doch irgendwas musste sie sagen, denn der Elf schien nicht einfach wieder gehen zu wollen.

    " Und die Sache die der..." ein Räuspern füllte die Lücke. " verzapft hat geht mir gegen den Strich. Das hätte nicht passieren dürfen." Und ja das war nicht gelogen. Der Ärger über den Magier brodelte noch immer in ihrem Inneren. Die Sache mit den Maden hatte es nicht besser gemacht und keinerlei Genugtuung gebracht. Owatu verzieh ihm nicht und sie würde das auch nicht tun.

    " Da geb ich dir recht." bestätigte der Blonde Heiler und legte seine Hände auf seinen Knien ab. Rhynns gequälter Gesichtsaudruck wandelte sich zu einem überraschten. Paranoel hatte ihr gerade recht gegeben. Nachdem letzten Tag, hatte sich irgendwie dieser Eindruck in ihr festgebrannt, dass sie hier garnichts zu melden hatte und dass es niemanden Interessierte was sie sagte. So sehr dass, sie sogar verdrängt hatte, dass Paranoel ja mit Karrun gestritten hatte und seinem Gesichtsausdruck nach, hatte er wohl erneut eine Unterredung mit dem Anführer gehabt.

    " Aber Karrun hats auch nicht leicht.. Ich denke er hat es jetzt verstanden."

    Rhynn kratzte sich nachdenklich über die Wange und nickte dann. Ja Karrun war es auch nicht wirklich dem sie die Schuld gab... Vielmehr sich selbst, denn sie war selbst unfähig.. Sie konnte Owatu vor solchen Dingen einfach nicht beschützen....
    " Du hast sehr aufreibende Tage hinter dir." stellte der Elf fest und presste die Lippen aufeinander. Ja das hatte sie tatsächlich, er hatte beinahe mit allen längere Gespräche geführt. Zum großteil, um selbst zu verstehen und sich von seinen eigenen Schuldgefühlen abzulenken. Mit jedem hatte er gesprochen... Nur mit Owatu und Rhynn nicht. Owatu war ja kaum erreichbar und vor allem nicht ansprechbar gewesen und die sture Cath`Shyrr.. nunja irgendwie schämte er sich noch immer für das was er ihr angetan hatte. Sein Blick ruhte auf ihrer Wange, auf der sich in der Dunkelheit nur ein grober Strich erkennen ließ.

    Doch Rhynn zuckte genauso wie er es erwartet hatte nur lässig mit den Achseln. Sie gab sowas nicht zu.. nicht gleich zumindest..

    " Für euch wars schlimmer." murmelte sie und sie nickte in Owatus Richtung.


    *Willst du rüber gehen?* fragte die Graue besorgt und ihre Schnabelspitze fuhr zwischen die schwazen Strähnen. Bei Rhynn ging es ihm besser oder? So ganz konnte Tameqa das nichtmehr sagen, was ihrem Zweibeiner nun gut tat und was nicht. Aber nachdem ihm Paranoel das Mittel gegeben hatte, waren die Gefühle, die zu ihr hinübergeschwappt waren nichtmehr ganz so erdrückend gewesen und bei Rhynn war es zuvor auch kurz besser gewesen oder? Ganz im Gegensatz zu jetzt.

  • „Ich glaube nicht, dass man das gut vergleichen kann und gegeneinander aufrechnen.“ Antwortete der Elf nachdem er kurz die Augen geschlossen hatte. War es nicht egal, was einen niederdrückte? Einem Angst bereitete und nicht schlafen ließ? Der Blick des Elfen folgte dem der Cath’Shyrr. Ja Owatu ging es schlecht, aber alle Augen waren auf ihn gerichtet, da durfte man die anderen nicht außer Acht lassen. Für die Katze waren die letzten Tage auch schlimm gewesen und sie hatte ebenso, wie er und Owatu und Jankris und Markun unter einem Bann der Hexe gestanden. Vielleicht nicht ein ganz so heimtückischer, aber man durfte das nicht vergessen und auch Rhynn nicht zu viel zumuten.

    „Wenn dich was bedrückt, dann kannst du auch jederzeit zu mir kommen.“ Bot Paranoel an, „das ist nicht weniger wichtig, als er.“ Sein Kopf deutete kurz in Richtung des Tua’Tanai, der sich die Decke zurrechtlegte.


    *Nein* Schüttelte er mit dem Kopf auf Tameqas Vorschlag hin, er wollte sich nicht in das Gespräch drängen, was die beiden wohl führten. Warum sonst hatte der Elf sich nieder gelassen? Und irgendwie haftete immer noch diese erschreckende Rhynn in seinen Gedanken. Die, die ihm drohend über die Haut gefahren war und ihre Rache wollte. Ein paar der schweißverklebten Strähnen aus dem Gesicht schiebend drehte er sich wieder um. Die Vernunft sagte, dass er weiter schlafen sollte. Aber konnte er das? Zum dritten Mal strich er nun über die Decke, als ob sie so glatter liegen würde. Eher das Gegenteil war der Fall und es landeten nur noch ein paar mehr alte Blätter auf der Wolle.

    Schließlich nahm er sich den Wasserschlauch, der am Sattel neben ihm auf der Erde lag und versuchte halt dieses drückende Gefühl, dass der Traum hinterlassen hatte, herunter zu spülen.

    Ein knacksender Ast ließ den Tua’Tanai herumwirbeln und halb aufspringen. Ebenso Tameqa, die ihre Schopffedern aufgesträubt hatte, doch das leise Knurren, was sie sonst in einer solchen Situation von sich gab, blieb aus. Statt dessen schob sie sich leicht vor ihren Freund und machte die Flügel berreit um ihn abzuschirmen.

    „Alles gut, ich bins.“ Flüsterte Nim, „Geht’s dir gut? Ich hab einen Schrei gehört und… ah…. Da ist Paranoel.“ Erkannte der Elf und war nun auch nah genug, dass Owatu ihn erkennen konnte. Trotzdem hämmerte ihm das Herz immer noch bis zum Hals.

    „Ja alles gut.“ Antwortete er trocken und hoffte, dass, wo Nim nun seinen kameraden gefunden hatte nicht weiter nach dem Schrei fragen würde. Offenbar musste er irgendwann denn innigen Wunsch einen Laut von sich zu geben, in die Realität getragen haben. Etwas beschämt blickte der Tua’Tanai zu Boden und nahm die Hand, die vollkommen unterbewusst an sein Gürtelmesser gewandert war, wieder herunter.

    „Dann schlaf noch was, ihr habt noch ne Stunde.“ Meinte der Kamerad und ging dann auf leisen Sohlen weiter zu Paranoel.

    Das diese Elfen auch immer so schleichen mussten.

  • Natürlich wusste Paranoel, wieviel Sorgen sie sich um Owatu machte, er hatte in ihrem Geist gesehen. Ihr Fuß schob etwas von dem Laub zur Seite, als der Elf redete. Nein, das konnte man nicht... Aber vielmehr schlich sich diese Bestätigung ein, weil Owatu eben nicht nur ein Flügelmann für sie war. Darum sollte es wohl nicht sein... Für einen Kameraden diese Gefühle zu haben, war falsch und gefährlich und irgendwie hatte die Katze das Gefühl, das Paranoel genau das meinte. Meinte er das wirklich? Dass es sie ganz anders beeinflusste, wenn es Owatu schlecht ging. Was wollte der Schwadronsheiler hören? Dass sie sich nicht von ihren Gefühlen beeinflussen lassen würde? Er hatte versprochen nichts zu erzählen... aber hoffte er darauf, dass sie das überwand? Sie hatte es versucht, wirklich. Doch es ging nicht.. Warum durfte sie sich nicht an dem kleinen Luftsprung ihn ihrem Inneren erfreuen, wenn er sie doch mal anlächelte? Er gab ihr den Halt den sie selbst nicht aufbrachte. Die Gefühle waren nicht so schlecht, wenn sie sich nur mehr unter Kontrolle hatte. Bei dem Elfen, konnte man nie sagen was er nun genau bezwecken wollte, wollte er einfach nur, dass man über seine eigene Situation nachdachte, oder war ihm das Gespräch an sich wichtig?.Seine Stimme war stets milde und freundlich und vor allem eins - undeutbar. Es war einfach zum verrückt werden mit dem Spitzohr.

    Die Katze nickte als ihr Paranoel anbot, jederzeit zu ihm kommen zu können. Zuerst nur aus höflichkeit heraus, doch der Schwadronsheiler, tat dies nicht aus Pflichtgefühl heraus nein.. Ihm war das schon immer wirklich wichtig gewesen, dass die Leute zu ihm kommen konnten. Paranoel könnte wenigstens etwas bewirken... kam ihr der Gedanke und das war etwas, dass ihr Mut machte. Dieser Mann wusste wie man mit jemanden reden musste und er konnte wirklich helfen...

    " Wenn es eine Möglichkeit gibt.. es euch leichter zu machen. Wüsste ich es gerne." meinte Rhynn hoffend und ihr Blick huschte hinüber zu Tameqa und Owatu. Hoffentlich hatte sie ihn nicht auch noch geweckt, denn wach war er... Wenn es Owatu besser gehen würde, würde ihr das reichen.

    Nim schlich auf die beiden zu und legte seinem Volksmann eine Hand auf die Schulter und lauschte auf die Geflüsterten Worte.

    "Gut." nickte Paranoel und rappelte sich wieder auf und streckte der Katze die Phiole entgegen.

    " Bringst du das Owatu? Die Häflte jetzt die andere nach eurer Wache. Dann leg dich noch etwas hin." Der Elf wartete kaum ihre Antwort ab sondern folgte dem schwarzhaarigen hinüber zur Wand um den steilen Hang hinaufzuklettern. Vielleicht gab es irgendwas zu überprüfen? Nocheine Phiole? Aber es würde ihm helfen...

    Etwas unschlüssig wog die Katze die Phiole in der Hand und leise raschtelten die Blätter unter ihren Füßen, als sie auf das kleine grelle Licht zuging.

    " Owatu?" fragte sie leise, denn er sah bei weitem nicht so gut in der Dunkelheit wie sie.. " Paranoel hatgesagt ich soll dir das hier geben." Das licht spiegelte in der glasphiole und Triv sah zwischen den beiden hin und her. " Jetzt die hälfte und nach unserer wache."

    Ein wenig verloren stand sie nun da und wusste nicht was sie mit sich anfangen konnte. Schlafen gehen wollte sie nicht, auch wenn Paranoel das gesagt hatte. " Wir haben dich doch nicht geweckt oder?" wollte sie sorgenvoll wissen und schlang sich die Arme um den Körper, als der Wind durch ihre Kleidung fuhr.

  • Owatu schüttelte den Kopf, aber wenn sie so fragte, dann war sie sicherlich nicht von ihm wach geworden, oder?

    „Ich war wach.“ Meinte er und beschloss nicht nachzufragen, ob sie ihn schreien gehört hatte und deshalb wach war. Dann hätte sie doch anders gefragt, oder?

    „Ich konnte nicht schlafen.“ Erkärte er und nahm ihr die Phiole aus der Hand Aber vielleicht ging es damit wieder. Vielleicht drehten sich nicht ständig seine Gedanken immer wieder um Kerio und Ralinur und auch Rhynn.

    Mit einem leisen ploppen entkorkte er das Fläschchen und trank die Hälfte, dann steckte er den Korken wieder rein und drehte etwas verloren das Glas in den Händen.

    Ihm gingen ihre Worte nicht mehr aus dem Kopf, die sie im Traum gesagt hatte. Es war nur ein Traum. – versuchte er sich immer wieder zu sagen, doch langsam aber sicher wollte er Gewissheit haben. Sie wollte doch nicht nur IHRE Rache. Rache wofür?

    Der Tua’Tanai wollte Freiheit, aber ein Rachegefühl beherrschte ihn nicht. Wieso war er im Traum darauf gekommen, dass Rhynn nur auf Rache aus war?

    Mit einem seltsam mulmigen Gesichtsausdruck blickte er hoch zur Katze, die wohl auch nicht so recht wusste, was sie bei ihm tun sollte. Möglicherweise wäre sie auch froh, wenn sie sich endlich wieder hinlegen konnte.

    „Meinst du wir finden die Hexe morgen?“ fragte er und hoffte in ihrer Antwort eine bestätigung zu finden, dass sie nicht nur auf Rache aus war. Auch wenn er nicht so recht wusste, was sie antworten müsste, dass es ihm bestätigte wovor er Angst hatte.

    „Ähm.. und was machen wir, wenn wir sie gefunden haben?“ fügte er unsicher an. Aber eigentlich war das eine berechtigte Frage, wie ihm gleichzeitig auffiel.

    Was taten sie dann? Musste er Angst haben, dass sie ihn doch übernahm? Und wenn nicht, oder wenn sich herausstellte, dass sie das nicht konnte und sie ihrer Habhaft wurden, was machten sie dann mit ihr? Mit nach Corndir bringen? Vielleicht war genau das ihr Plan. Vor ein Gericht stellen, wo sie dann Hingerichtet wurde? Oder? Ja Oder? Oder gab sie ihnen genug Anlass sie direkt zu töten? Bei dem Gedanken verspürte er keinerlei Mitleid, aber auch nicht wirklich Genugtuung.

  • Eigentlich hätte sie diese Tatsache, Owatu nicht geweckt zu haben, erleichtern sollen. Aber das Gegenteil war der Fall. Denn dass er nicht schlafen konnte bestätigte nur, wie schlecht es ihm gehen musste. Ihr Blick wanderte über ihren Kameraden. Hatte Paranoel ihm desswegen das Mittel angeordnet? Rhynns Blick huschte für eine Sekunde fragend zu der Greifin, als Owatu einen Schluck aus dem Fläschchen nahm, doch die Graue hatte nur Augen für ihren Vertrauten. Die kleine Phiole in ihrer Gürteltasche rief auf einmal verlockend.... es würde doch zumindest dieses Gefühl der Unruhe vertreiben und alles leichter machen. Nur ein solches Mittel einzunehmen ohne dass irgendwer Bescheid wusste war gefährlich für den Fall dass sie bei einer Verletzung behandelt werden müsste, aber vor irgendwem zugeben, dass sie das bräuchte kam erst recht nicht in Frage. Das ließ ihr Stolz nicht zu also friemelte sie nur abgelenkt an dem Knopf herum der die Tasche verschloss.

    Die von der kälte verursachten Gänsehaut überzog ihren gesammten Körper und kurz sh sie sich nach der Decke um die sie über den Sattel des Greifen gelegt hatte, als Owatu leise seine Frage stellte. Das Thema war unangenehm, doch dass er offensichtlich ein Gespräch in Gang bringen wollte und die aussicht nicht alleine mit ihren Gedanken sein zu müssen, war soviel angenehmer, als wieder gehen zu müssen. Langsam ließ sie sich in die Hocke ab und zuckte kurz mit den Schultern. Wer konnte das schon sagen? „ Ich weiss nicht.“ die Katze zwischte sich das bröselige Laub von der Handfläche und schlang beide Arme um die Knie, als könnte das die Kälte vertreiben. „ Das kommt darauf an, ob...“ das leichte rote Glühen erinnerte sie daran, dass sie ja nicht alleine waren. Triv hatte sich vor Owatu auf einen Stein gesetzt und beobachtete neugierig den Tua‘Tanai. „ Ob das was auch immer der Magister gemacht hat, funktioniert... und ob wir gleich eine Spur finden.“ mutmaßte Rhynn und legte ihr Kinn auf den Knien ab.

    „ Morgen früh wissen wir mehr...“ nickte die Elementar zuversichtlich und griff sich ein Getrocknetes Blatt um es langsam verglühen zu lassen.

    Und irgendwie überkam sie die Befürchtung, dass es auch gut sein konnte, dass sie sie garnicht finden konnten. Dass diese Hexe sie alle nur an der Nase herumführte, doch das wollte sie nicht ansprechen.

    Rhynns Augenbrauen zuckten nach oben, irgendwie klang seine Nachfrage, besorgt und ängstlich. Natürlich war Owatu nicht so erpicht darauf dieser Frau gegenüberzutreten, aber irgendwie musste er doch wollen, dass sie gestellt wurde? Wenn es nach ihr ginge, schaffte es die Frau noch genau bis vor die Füße des Tua‘Tanais , damit er sah, dass er frei war und dann würde sie dafür bezahlen, doch wenn es nach karrun ging? Ihre Gedanken schweiften zurück zu der Lichtung der Schamanin. Der Schwadronsführer war wohl einer derwenigen, der sie in der Zeit, als Owatu in der Hütte gewesen war, zum sprechen gebracht hatte.

    „ Ich denke, wir werden sie und ihr Pack nach Corandir bringen.“ gab sie Karruns Worte wieder. Es hatte logisch geklungen und doch war sie nicht sicher, ob es das war was sie wollte. Hatten diese Leute nicht das Recht auf einen Prozess verwirkt? Aber der Anführer hatte ja auch noch mehr Gründe diese Leute nicht selbst zu richten.

    „ Karrun will unanfechtbare Beweise vorlegen, dass ihr nichts dafür konntet und dass wir das alles selbst aufgeklärt haben. Auch dass ihr noch keine offizielle Entschuldigung bekommen habt für die Behandlung und... naja.. ich denke er will das alles ausbügeln und ihnen allen ordentlich vor die Nase stoßen, wie veraltet ihre Methoden sind. „

    Erst jetzt bildete sich die Verknüpfung, dahingehend, dass Karrun nur desshalb so mahnisch und so gereizt wirkte, weil er für seine Leute handelte. Dass er desswegen manche Dinge übersah und dieses Ziel in den Vordergrund drängte. Auch wenn sie diese Leute am liebsten Tod sehen würde, verstand sie auch, dass Karrun das ganze klüger angehen wollte. Sie konnten ihnen vertuschung anhängen... oder dass sie einfach irgendeine Leiche anschleppten.. aber wenn die Frau lebte, war sie vernehmungsfähig und sie würden die wahrheit herausfinden. Der Ruf der Dritten wäre wieder hergestellt und jeder würde sie wohl als Helden sehen und nicht als vermeintliche Verräter und Attentäter.

    „ Ich will ihn nicht verteidigen... vielleicht wächst ihm das alles nur über den Kopf wie uns allen, weils nicht so funktioniert wies sollte.“ zuckte die Greifenreiterin mit den Schultern.

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