Elaiyas Musikwerkstatt

  • Seoul nickte nachdem ihm Sicil die Hand auf die Schulter gelegt hattte.
    "Es wird sicher ein schöner Abend." Mit der einen Hand hielt er immer noch die von Kaera und mit der anderen tastete er vorsichtig nach einem Apfel. Als er endlich einen in der Hand hielt, war er erleichtert es ohne Hilfe geschafft zu haben und biss herzhaft hinein.
    " Nicht so viel," sagte er und ging davon aus, dass Kaera das wichtigste erzählte, wobei es wirklich nicht viel zu erzählen gab.

  • Nun, nachdem Ihr so erfolgreich von dannen gezogen ward, haben wir die Hohepriesterin der Eriadne aufgesucht, in der Hoffnung, dass sie uns helfen könnte. Ich glaube, dass Shirashai sich zu der Zeit schon nicht mehr hier auf der Insel befand. Wer auch immer dieser Mann war, der sie ablenkte, er hat sie doch von hier vertrieben. Sie gab uns eine Muschel... Elaiya hat sie an sich genommen, da wir davon ausgingen, sie würde Euch vor uns wiedersehen. Nun ja, und vor kurzem wurde Seoul dann von irgendwelchen Unholden aufgegriffen und der Sonne ausgesetzt. Ich habe mich sofort um die Wunden gekümmert und es wird wohl kein dauerhafter Schaden zurückbleiben. Tja. Das war eigentlich alles, oder habe ich irgendwas vergessen?..." fragte sie in Seouls Richtung. Eigentlich war dies doch die knappe Zusammenfassung von den Geschehnissen.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • "Nein, eigentlich nicht. Es sind ja auch noch nicht so viele Tage vergangen." sagte er ruhig.
    "Und ist bei euch noch etwas passiert. Etwas neues?" stellte er die Gegenfrage und biss ab.

  • "Ich bin herumgeirrt, wußte nicht was ich tun sollte, ob ich das richtige getan habe. Dann trugen mich meine Füße zu Eleria Anuriels Turm. Ich bin herumgeschlichen wie jemand, der etwas böses im Schilde führt und wußte nicht ob sie mich empfängt. Sie öffnete mir die Tür. Ich kam oben in ihrem Turm an als die Sonne gerade den Himmel küsste und alles in rote Farbe tauchte, aus verständlichem Grund blieb ich im Schatten stehen. Sie sprach mit mir ud ich war so verzweifelt, dass ich vor ihr meine Lage verdeutlichen wollte. Ich war ein wenig theatralisch muss ich zugeben als ich mein Hemd auszog um mich der Sonne zu präsentieren, doch das wunderbare Material aus dem ihr Turm gefertigt ist, lässt die Strahlen nicht durch, nur die Wärme und das Licht, und so sah ich einen Sonnenaufgang, den ersten meines Lebens. Sie hat mir ein großes Geschenk gemacht."


    Tränen waren in Sicils augen erschienen und er wischte sie schnell weg und blinzelte.


    "Ich hab was im Auge!"


    Als er sich wieder gefangen hatte...


    "Danach ging ich weiter durch die erwachende Stadt und meine Füße fanden den Weg zu den Hallen des Schwertes. Dort habe ich einen Übungskampf mit einer sehr geschmeidigen Frau absolviert, eine Cat'Shyrr Kampftänzerin und habe ganz knapp gewonnen."


    Nun schlich sich stolz in seine Stimme.


    "Ohtataryo sei Dank, das war mein Lehrmeister, habe ich sehr früh schon den Kampf und die Disziplin gelernt. Und konnte sie nur durch meine Erfahrung ausmanövrieren. dann kam ich hierher und suchte Vergebung, die ich auch fand."


    Er sandte Elayia einen leidenschaftlichen Blick und lächelte die beiden dann an.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • "Ihr interessiert Euch wohl sehr für den Weg des Schwertes, kann das sein?... Aber es freut mich sehr, dass Eleria Euch ermöglichte einen Sonnenaufgang in all seiner Herrlichkeit zu betrachten. Mir persönlich sind die Sonnenaufgänge die liebsten. Wenn die Luft noch klar von der Nacht ist, vielleicht leichter Nebel auf den Wiesen liegt und dann diese noch hellen, fast weißen Strahlen einen neuen Tag ankündigen, einen Neuanfang, einen Tag, an dem sich das ganze Leben ändern kann... Sonnenuntergänge haben finde ich immer etwas melancholisches..." Kaera zuckte mit den Schultern. Sie war ein Kind der Sonne und war als junges Ding oft durch den Wald gewandert, während die Sonne ihre ersten jungfräulichen Strahlen auf die Erde warf. Immer war sie dann voller Energie und Tatendrang nach Haus zurückgekehrt. Die Sonne hatte immer ihr Herz öffnen können, während Sonnenuntergänge sie oft trurig gestimmt hatten.

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    Henry van Dyke

  • Seoul schwieg bei Kaeras Worte.
    Wie schön musste so ein Sonnenaufgang sein und so wie sie ihn beschrieb, stieg die Sehnsucht in seinem Herzen einen solchen zu sehen.
    Doch er war froh nicht an Sicils Stelle gewesen zu sein. Denn er konnte sich nicht vorstellen, dass er dann je wieder darauf verzichten würde können. Das Leben in der Dunkelheit wäre noch viel unerträglicher.
    Aber diese Gedanken sprach er nicht aus, sondern er bevorzugte lieber zu schweigen.

  • Elaiya war noch einmal heruntergekommen, um zu sehen, ob ihren Gästen etwas fehlte - gerade rechtzeitig, um Sicils Blick aufzufangen. Einen Moment stand sie wie festbgebannt in der Tür und bedauerte es plötzlich sehr, dass sie heute abend auf den Ball gehen würden. Womöglich wäre ihnen sonst auch etwas Anderes eingefallen, was man unternehmen könnte. Beim Gedanken an seinen Kuss wurden ihr wieder die Knie weich. Dann verfärbten ihre Wangen sich rot und sie verströmte plötzlich einen intensiven Honigduft. Sie versuchte ihre <Verlegenheit mit einem Lächeln zu überspielen, war sich aber dessen bewusst, dass es wohgl nur unvollkommen gelang.

    Une éternité
    Cerclée de poussière
    Perce l'éphémère


    All winds and tides
    Sand and silence
    Over the distance
    Slipping through our hands

  • "Eleria hat dich eingeladen. Wenn du wieder sehen kannst, kannst du mit mir dorthin, wenn du möchtest Seoul. Außerdem haben wir noch eine Verabredung, du und ich. Wenn es dir besser geht, treffen wir uns in der Halle des Schwertes. Du wolltest doch gerne die Klingen mit mir kreuzen."
    Sicil lächelte in den Raum und nahm sich noch etwas von dem Gebäck.
    "Ich könnte es verstehen, wenn du nicht mit zu Eleria möchtest, ich selbst muß mich sehr zusammenreissen, nicht jeden morgen und jeden Abend bei ihr zu verbringen. Jedoch wenn du dich dafür entscheidest, hat sie durchblicken lassen, dass sie es wichtig erachtet, diese Erfahrung mit einem Geliebten Menschen zu machen. Falls du zu ihr gehst, nimm Kaera mit, Eleria Anuriel hat in keinster Weise was dagegen.

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  • Seoul hatte so etwas befürchtet und schüttelte den Kopf.
    "NEin, danke. So sehr ich auch gerne einen Sonnenaufgang sehen würde, aber nicht, wenn ich danach wieder in der Nacht leben muss.
    Außerdem habe ich für die nächste Zeit genug Sonne gesehen," fügte er mit einem Grinsen an.

  • Es schien zum Glück keiner ihre Verlegenheit bemerkt zu haben. Oder aber Sicil hatte es bemerkt und überging es geschickt, indem er von seinem Erlebnis in Elerias Turm erzählte. Beim Gedanken daran, dass dem Nachtelfen ein Sonnenaufgang geschenkt worden war, lächelte sie wehmütig. Sie war bereit, ihm viel, wenn nicht alles zu geben, aber das lag nicht in ihrer Macht. In dieser leicht melancholischen Stimmung wandte sie sich wieder ab, um endlich ihr Kostüm für den Abend fertigzustellen.

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  • Kaera hatte den Honigduft, der plötzlich wahrzunehmen war, natürlich bemerkt, sich jedoch nicht danach gerichtet. Zwar konnte kaum jemand, die Gefühle einer Nymphe an ihrem Duft deuten, der sie nicht kannte, doch lebte Kaera schon lange im Einklang mit ihrem Nymphenblut, ja liebte es geradezu, dass sie sich doch zutraute Elaiyas Gefühl zu erraten. Doch Gefühle waren eine Intime Sache und gingen niemanden etwas an.Eine Hauch Pfefferminz strömte von Kaera aus, aber nur ein Hauch.
    Sie verstand, was Seoul meinte. Sie selbst könnte ganz ohne die Sonne nicht leben, doch wenn sie es wäre, würde sie es machen wie er. Man musste die Sehnsucht nicht auch noch steigern, wenn sie sowieso manchmal schon mehr schlecht als recht zu ertragen war. "Keine Sorge. Ab sofort werde ich die Sonne zu dir bringen und für dich miterleben. Die Nacht aber wird unser sein..."

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    Henry van Dyke

  • Seoul drückte Kaera dankbar die Hand und lächelte in ihre Richtung.
    Dann etwas fröhlicher sagte er zu Sicil.
    "Du siehst. Ich habe schon meine kleine Sonne, die extra für mich auch in der Nacht scheint. Das ist mehr als sich ein Mann verlangen oder gar wünschen kann.

  • Kaera sah lächelnd zu Boden, als Seoul sprach. Sanft strich sie über seine Hand.
    Dann meinte sie grinsend: "Aber wenn Ihr beide in der Halle des Schwertes kämpft, müsst Ihr mir vorher bescheid geben. Das muss ich mir einfach ansehen..."

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  • "Das dürfte kein Problem werden, und ich denke du wirst davon erfahren!"


    Er grinste Seoul an, und sagte,


    "Du bist nicht der einzige der seine Sonne gefunden hat, und ich meine nicht den Aufgang in Anuriels Turm."


    Dann drehte er den Kopf in Richtung Elaiya und legte ih schief.


    "Wenn wir beiden bei einem Kampf jeder eine Nymphe zum anfeuern mitbringen wird es ein ereignissreicher Tag. Die anderen Gäste werden mit einem sehr seltenen Schauspiel überrascht und ausserdem mit einer wundervollen Duftaura umgeben, die nahezu alle nouancen erreicht.!"


    Ein keckes Lächeln überflog sein Gesicht und er zwinkerte Kaera zu und ging hinüber zu Elaiya um ihr die Hände auf die Schultern zu legen.

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  • Noch ehe Elaiya zwei Stufen hinauf gekommen war, wurde sie daran gehindert, weiterzugehen. Sicil trat zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern. Sie drehte sich halb, so dass sie ihm ins gesicht sehen konnte, ohne dass er die Hände wegnehmen musste. "So, du glaubst also, dass ich mitkomme und dich auch noch anfeuere, wenn du und dein Freund euch nur so zum Spaß die Köpfe einschlagt?", fragte sie halb spöttisch, halb ernst. Besonders viel hielt sie nicht davon, aber natürlich würde sie Sicil begleiten, wenn er es wollte. "Aber wahrscheinlich muss ich mitkommen, um dich anschließend wieder zusammenzuflicken.", setzte sie hinzu und fuhr mit dem Finger ganz sacht neckend über die Narbe, die er aus dem Kampf mit Beron und seinem armbrustschießenden Kollegen davongetragen hatte - in der Nacht, in der sie sich das erste Mal getroffen hatten.

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  • Seoul musste grinsen.
    "Das wird ein interessanter Kampf. Vor allem, weil jeder von uns seine eigene Heilerin mitbringt. Nur glaube ich nicht, dass viele es sehen werden oder hattest du vor den Kampf am Tage stattfinden zu lassen? Das könnte dann wirklich ein Schauspiel abgeben."
    Er machte eine kurze Pause und trank etwas.
    "Ich freu mich schon auf den Kampf. Der letzte ist schon eine ganze Weile her und es ist schön mal wieder seine Fähigkeiten zu benutzen."

  • "Na na na na", tadelte Kaera grinsend. "Freiwillig zugezogene Verletzungen unterliegen nicht meinem Eid, Verletzten zu helfen... Das müsst ihr dann schon selbst hinbekommen." Natürlich würde die Nymphe sich um ernsthafte Verletzungen kümmern, doch nicht um jedes kleine Wehwechen.

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  • "Aber du musst dich doch um mich kümmern. Immerhin gehören wir zusammen," sagte er beleidigt, musste aber dabei schon wieder grinsen, so dass man ihm nicht abnehmen konnte, das es nicht ernst wirken konnte.
    "Außerdem machen uns doch so ein paar Schrammen nichts aus.."

  • "Jaja, das habe ich früher schon öfter erlebt. Ihr seid zwar keine Trunkenbolde, wie die die ich damals zusammengeflickt habe, aber so wirklich anders wäre es auch nicht. Die haben sich auch nur des Spaßes halber geprügelt oder wie haben sie es genannt "neue Tricks testen und Kampftraining"... Genau und am Ende war hier eine Platzwunde und da eine Schnittwunde. Ich kenn das noch." Die Nymphe grinste. Damals hatte sie immer Kopf schüttelnd daneben gestanden oder sich vor Lachen gekringelt. Sie war schon gespannt, wie dieser kampf wohl werden würde.

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    Henry van Dyke

  • "In den hallen des Schwertes gibt es Übungswaffen, diesehr gut ausbalanciert sind, da wird ausser diesem hier nichts passieren."


    Mit diesen Worten lüftete er sinen Bauch und zeigte auf seinerdunklen Haut einen fast schwarzen Flecken, der von einem Treffer Ayalas herrührte.


    "Werden nur blaue Flecke. Also keine stich oder schnittwunden, und zu Platzwunden muss es nicht kommen, ich denke dafür sind Seoul und ich gut genug mit unseren Waffen."

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