"Die Männer des Sultans wären sicher nicht so schnell in meine Gemächer eingedrungen, wenn Du ein wenig leiser gewesen wärest, aber wie so oft hast Du ja nicht auf mich hören wollen."
Eben noch war die Miene der Halb-Djirin streng und unnachgiebig gewesen, als sie sich nun unvermittelt in ein breites Lächeln verwandelte, das wohl durch die Erinnerung an jene Nacht ausgelöst worden war.
"Allerdings haben Dich die Säbel wohl nicht davon angehalten, meine Flasche zu stehlen... die sich zuvor sicherlich schon in Deiner Tasche befand, nicht wahr? Aber sei's drum... man sagte sich ohnehin, daß die Flasche verflucht sei und ihrem Besitzer stets kein Glück brächte."
Ishareh versuchte, das Heimweh, das die Worte des Djirin in ihr auslösen wollten zurück zu halten und blendete das Bild der Wüste vor ihren Augen aus, das dort so ungebeten erschienen war. Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt die Tänzerin auf einen Stuhl an Jamils Tisch und lehnte sich zurück, nur um den Mann zu fixieren. Dabei streiften ihre Augen auch das seltsame Wesen, das einer Fee recht ähnlich sah, jedoch viel zu groß geraten war.
"Und wer ist Deine Freundin, Jamil? Findst Du es nicht unhöflich, sie nicht vorzustellen? Das Leben in dieser Kälte muss Dir wohl auf die Manieren geschlagen sein..."