So, dann beleben wir doch mal den Workshop endlich mit Pflanzen und Kräutern aller Art...;)
Honigdistel
Allgemein:
Die Honigdistel ist stacheliger als ein ganzer Bienenschwarm – und sie produziert einen Saft, der Honig nicht unähnlich ist und ebenso klebrig und dickflüssig ist wie das Original. So mag es nicht verwunderlich sein, dass diese wild wachsende Pflanze bei Feinschmeckern ausgesprochen beliebt ist, wäre da nicht ihre störende Angewohnheit, bei der kleinsten Berührung Stacheln mit der Geschwindigkeit eines gut gezielten Pfeils abzuschießen, die zudem noch ziemlich schmerzhaft sind.
Die Stacheln der Honigdistel besitzen nämlich kleine Widerhaken, die sich aus weichem Gewebe nur sehr mühsam entfernen lassen – wie sich dies auswirkt, wenn es sich bei dem Gewebe um Haut handelt, ist dabei unnötig zu erklären.
Sieht man die zarte Pflanze mit dem runden, stachligen Kopf jedoch in kleinen oder größeren Gruppen auf einer Wiese stehen, so wirkt sie recht harmlos und sogar ansehnlich – ihr Köpfchen ist von honiggoldener Farbe und leuchtet in der Sonne warm und einladend – auffällig ist wohl nur, dass sich keine Insekten und keine Tiere an das Gewächs heranwagen.
Bekannte Wirkungen:
Sieht man einmal davon ab, dass die Existenz der Honigdistel einem besonders Honig liebenden Magier zugeschrieben wird, gibt es sonst herzlich wenig, das an dieser Pflanze auf irgendeine Weise eine besondere Wirkung besitzt.
Ihr wohlschmeckender Saft wird von mutigen Individuen in einem komplizierten Verfahren ausgepresst – und es gibt sogar Hersteller von Honigdistelsaft, die jedes Jahr zur Erntezeit im späten Frühling besonders mutige Arbeiter anheuern, die dann in ihren Schutzanzügen die Honigdisteln abernten. Bei ungeübten Arbeitern wird dies schnell zu einem sehr amüsanten Schauspiel, was zu dem bekannten Honigdistelfest geführt hat, das zur Erntezeit gefeiert wird und bei dem die Wunden der Erntehelfer versorgt und mit Alkohol vergessen gemacht werden.