Kyreia verfolgte die Situation leicht irritiert. Sie hatte angenommen, es würde weitaus schwieriger werden, einen Yassalar in die magische Akademie zu bringen - auch mit ihr an seiner Seite. Dem war nicht so, wie sie nun feststellte. Dem Yassalar wurden hier keinerlei Vorbehalte entgegen gebracht, sodass er auch ohne ihre Hilfe in die Akademie gelangen würde. Die Elfe merkte, wie das Gefühl der Enttäuschung mehr und mehr in ihr wuchs, als sie realisierte, was dies bedeutete: ihre Abmachung war hinfällig geworden, da sie Zeciass nicht geholfen hatte, in die Akademie zu gelangen. Somit war er nicht gezwungen, seinen Teil der Abmachung einzuhalten und wiederum ihr zu helfen. Was sollte sie nun tun? Sollte sie darauf vertrauen, dass er sie dennoch hinein brächte? Wieso sollte sie auf die Ehre eines Yassalar vertrauen? Er hatte bekommen, was er wollte. Ihr zu helfen, würde ihm keine Vorteile mehr einbringen. Im Gegenteil würde es seine Aufnahme womöglich noch gefährden.
Nachdenklich musterte die Priesterin Zeciass. Sie hatte ihn erst vor wenigen Augenblicken kennengelernt. Mittlerweile hatte sie ihre Vorteile Yassalar gegenüber zurücknehmen müssen, hatte er sich doch anders verhalten, als sie erwartet hatte. Dennoch blieb er ein Fremder, der gewiss sein Vorhaben nicht für sie opfern würde.
Sie musste sich selbst darum bemühen, in die Bibliothek zu gelangen. Mit der Hoffnung, dass ihr ebenso viel Glück beschieden sein mochte, wie Zeciass, fragte sie: "Ich wäre sehr daran interessiert einen Blick in Eure Bibliothek zu werfen. Wäre es möglich dieses Gesuch ebenfalls bei Meister Varanor vorzubringen?" Während sie sprach, klopfte ihr Herz vor Aufregung, dass sie meinte es beinahe hören zu können. Der Versuch, ihre Anspannung nicht zu zeigen, kostete sie einige Mühe.
Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor der Gnom letztlich antwortete: "Ich denke, das ließe sich einrichten. Wie war noch gleich Ihr Name? Und wollen Sie gemeinsam zu Meister Varanor?" Er deutete mit seiner Rechten abwechseln auf Zeciass und sie.
Kyreia hatte nicht bemerkt, dass sie den Atem angehalten hatte, doch nun atmete sie vor Erleichterung hörbar aus. Vielleicht hatte sie sich zu viele Gedanken gemacht? Schnell besann sie sich. Noch hatte sie keine Erlaubnis die Bibliothek zu betreten.
Sie wiederholte Ihren Namen und wandte sich dann an Zeciass. "Was meint Ihr? Dürfte ich euch zu Meister Varanor begleiten und euch bis dahin Gesellschaft leisten?" Vielleicht hätte sie dann die Gelegenheit, ihn und sein Volk besser kennenzulernen und herauszufinden, wie das Wesen der Yassalar wirklich war.