Treffen am See

  • Amüsiert, besonders wegen der eigenen Gedanken, fuhr sich Paden mit beiden Händen durch das wuschelige Haar. Den Blick richtete er wieder auf das Wasser, denn er war durchaus gespannt, was die Nixe nun für einen Schatz an die Oberfläche brachte.
    Zukunft. Ich wüsste gerne was einem die Zukunft bringt.
    "Siehst du, eben darum wollte ich in den See blicken." Lächelnd stemmte der Tua'Tanai die Hände in die Hüften. Sein Blick wanderte zwischen Argon und dem See hin und her. "Nur ein Blick, weißt du, und du weißt, ob du auf dem richtigen Weg bist." War das nun logisch, was der Rothaarige von sich gab?
    Aber der Größere äußerte auch gleich seine Bedenken dazu. Paden runzelte die Stirn und dachte einen Moment über die Worte nach. Doch dann hob er die Schultern.
    "Warum sollte es langweilig sein? Es geht ja nicht darum, sein ganzes Leben vorbei laufen zu sehen. Nur ein... Hinweis, ob man auf dem richtigen Weg ist." So in etwa hatte er die Fee zumindest verstanden.
    Und noch während Paden darüber nachsann, tauchte die Nixe wieder an der Wasseroberfläche auf.

  • "Es ist auch schön, dass ihr noch hier seid." antwortete Behru brav und ihr Herz klopfte schneller. Er mochte sie! Aufgeregt begannen Behrus Hände zu zittern. Sie wußte nicht, ob ein Landbewohner sie schon jemals gemocht hatte. Nein, ganz bestimmt nicht. Sie kannte ja zu wenige. Aber dieser hier freute sich jetzt schon, sie wieder zu sehen. Ob ihr großer Traum doch noch in Erfüllung ging?


    Fast wären der kleinen Nixe die beiden hübschen Gegenstände aus der Hand gefallen und wieder auf den Boden gesunken, doch im letzten Moment riss sie sich zusammen, hielt die Muschel und das Schneckenhaus ein wenig fester und schwamm wieder auf Argon und Paden zu.


    "Ich habe tatsächlich etwas gefunden." Stolz verkündete die Blonde ihren Erfolg und hob die Hände hoch um Muschel und Schneckenhaus zu präsentieren. Keck lächelte sie Paden an.
    "Könnt ihr fangen, Paden?" Mit einem schnellen, gezielten Wurf schleuderte Behru das Schneckenhaus in Padens Richtung. Erst zu spät der Heftigkeit ihres Wurfes bewußt, antwortete sie: "Oh.. entschuldigt, im Wasser muß man immer etwas fester werfen, als hier.." Wieder färbten sich ihre Wangen rot und sie entschloss sich, Argon die Muschel selbst zu überreichen.


    "Ich.. ich hoffe sie gefällt euch."

  • Argon nahm sie entgegen. Sie war wunder schön. Ihre geriffelte Oberfläche zu spühren war für ihn neu. Er hatte noch nie eine Muschel in den Händen gehalten. In der Nähe von Seen hatte er noch nie eine gefunden und am Meer war er noch nie. Die meiste Zeit zog er durch die Wälder. Vielen Dank, sie ist... wunder schön. Argon nickte ihr lächelnd entgegen. Doch sah dies aufgrund seiner spitzen Woflzähne ehr wie ein Fletschen aus.
    Paden hatte ihm noch etwas zu gerufen kurz bevor Beruh wieder aufgetaucht war. Sollte er ihm antworten. Beruh schwamm vor ihm, es wäre unhöflich sich jetzt einfach ab zu wenden und ein Gespräch fortzuführen, das sie nicht kannte. Aber vielleicht könnte er sich einfach mit einbinden. Pden und ich sprachen kurz bevor du zurück gekehrt bist von der Zukunft und darüber sie zum Teil zu kennen. Er drehte sich kurz mit dem Kopf zu Paden, um ihm zu antworten. Aber macht es nicht grade das Leben interessant, nicht zu wissen ob einem der Weg an das gewünschte Ziel führt. Er wandte sich wieder Beruh zu. Was denkst du?
    Als er ihr gerötetes Gesicht sah, fiel ihm ein, dass er gar nichts für sie hatte. Sie hatte ihm eine wunderschöne Muschel geschenkt und er, er hatte nichts. Oh entschuldige, sprach er noch bevor sie antworten konnte. Seine stimme klang etwas schüchtern. Du hast mir die Muschel gegeben, aber ich habe nichts was ich euch schenken könnte. Er überlegte kurz. Was kann ich für dich tun um mich erkenntlich zu zeigen. Bei diesen Worten verbeugte er sich. Da er so tief im Wasser stand, tauchte dabei seine Kopf kurz unter.
    Die gesamte Zeit, währedn er redete, spielte Argon mit der Muschel in den Händen. Er schob sie zwischen den Fingern hin und her, von der rechten zur linken Hand und wieder zurück. Er war sich dessen nicht bewusst und hätte ihn jemand gefragt, so hätte er behauptet, das ihm dazu die Fingerfertigkeit fehlte.

  • Natürlich konnte Paden fangen. Er hob bereits die Hände, aber auch er hatte nicht mit dem Schwung der Nixe gerechnet. Immerhin war die Entfernung zwischen ihnen nicht groß genug für solchen Kraftaufwand. Die Muschel flog direkt an dem Rothaarigen vorbei, der sie auch nicht mehr bekam, obwohl er noch danach langte, und landete im Gras. Paden sprang sofort auf und sah sich nach dem Geschenk um. Es war nicht schwer, das violette Schneckenhaus im Grün zu entdecken. Der junge Tua'Tanai hob sie auf und drehte sie, um sie kritisch von allen Seiten zu betrachten.


    Das Argon während dessen Sprach, bekam Paden wohl mit, doch auf den Sinn der Worte konzentrierte er sich schon nicht mehr. Der Kletterer war leicht abzulenken und ganz besonders kleine Schätze schafften dies schnell. Dieses Schneckenhaus war ein Schatz. Der Rothaarige hatte natürlich schon viele Schneckenhäuser gesehen, auch ein paar hübsche, aber noch nie war eines von solcher Färbung darunter gewesen.


    Mit dem Geschenk in den Händen drehte er sich wieder zum See und den anderen beiden um, grad richtig, um Argons Frage mit zu bekommen.
    Paden runzelte die Stirn. Er wäre niemals von selbst auf die Idee gekommen, Behru ebenfalls etwas zu schenken; dazu liebte er seine Schätze viel zu sehr. Allerdings hatte Argon Recht, ein kleines Dankeschön war dieses Schneckenhaus ganz sicher wert.
    "Ich habe etwas!", rief er aus und sah mit breitem Grinsen zwischen der Nixe und dem Tua'Tanai hin und her. "Wartet nur einen Augenblick, ich werde es holen!"
    Und damit lief er auch schon los, über die Wiese und auf den Waldrand zu.

  • Argon sah mit welchen schwung die Schnecke durch die Luft flog. Er war jedoch keineswegs erstaunt. Beruh hatte ihm unter Wasser schon zuvor beeindruckend ihre Kraft demonstriert. Aber das ihm sofort etwas einfiel, was er ihr geben konnte, beeindruckte ihn. Wieso hatte Argon nie irgentetwas bei sich das er verschenken oder vertauschen konnte. Aber auf seiner Wanderschaft brauchte er so etwas nicht. Der Wald konnte ihm immer alles geben, was er brauchte. Außerdem hatte er gelernt auch einige Zeit auf nahezu alles Verzichten zu können. Als Wolf konnte er Tage lang ohne alles überleben. Sollte er ihr etwas jagen. Zwar hatte er nur noch einen Pfeil, aber als Wplf konnte er mindestens genauso gut Beute machen. Aber andererseits, was sollte sie damit. Ihm wollte einfach nichts einfallen was er ihr geben konnte. Er sah Paden noch etwas nach, bevor er sich wieder Behru zuwandte. Leider habe ich momentan nichts parat, aber wenn ich dir was besorgen oder irgendetwas für dich machen kann, sag es einfach

  • "Ihr braucht mir nichts zu schenken!" Rief Behru Paden noch hinterher, doch war der - flink wie nur ein Eichhörnchen sein kann - schon fort und Behru mit Argon allein.


    Die kleine Nixe errötete abermals und sah nun Argon an.
    "Aber er hätt mir nichts holen müssen. Und ihr müßt mir auch nichts schenken." sprach die Nixe und senkte den Kopf. Sie freute sich sehr, dass den beiden ihre Geschenke gefielen und tatsächlich erwartete sie keine Gegenleistung.
    "Beides lag doch auf dem Boden herum und ist nicht viel wert."


    Behru strich sich durch das Haar und plötzlich fiel ihr ein, dass Paden sie ja noch etwas ganz anderes angesehen. Mit fast panischem Gesichtsausdruck sah sie ihr Gegenüber an.
    "Die Zukunft? Ich.. ich kenne meine Zukunft." sprach sie leise. "Ich muß mir darüber keine Gedanken mehr machen."

  • Behrus Bescheidenheit brachte Argon nur noch mehr in Verlegenheit, darüber das er ihr nichts geben konnte.


    "Beides lag doch auf dem Boden herum und ist nicht viel wert."
    JA aber auf einem Boden der für uns unerreichbar ist.
    Seine Stimme klang schmeichelnd und geschmeichelt zugleich. Für ihn war dies ein wirklich wertvolles geschenk, denn er hätte ihm nie habhaft werden können.
    Doch das was Behru dann PAden hinterher rief, ließ ihm etwas blasser werden. Wie konnte das sein? Er war wirklich erstaunt. Wie konnte sie die Zukunft kennen. Argon stand ihr mit offenem Mund gegenüber.
    WW... Wi... Wie kannst du die kennen, stotterte er noch etwas benommen vor sich her. Die Zukunft ist noch nicht geschehen... Wie also?
    Eigentlich interessierte ihm das Wie wesentlich weniger als das Was. Was brachte die Zukunft, Ihr, Ihm, überhaupt.

  • "Woher ich die Zukunft weiß?" Behru lächelte. Ein wissendes Lächeln. Warm und voller Zuversicht.
    "Einfach weil ich sie weiß. Und weil ich sie in meinem Herzen spüre." Sie legte den Kopf schief, kniff ein Auge zu und betrachtete Argon. Ihre Miene wurde zu einer skeptischen Grimasse.


    "Fühlt ihr nicht, was euch die Zukunft bringt? Wisst ihr nicht, was ihr noch erreichen und sehen wollt? Ich spüre sie schon so lange und freue mich schon sehr, wenn sie endlich eintritt und... alles wunderbar wird."
    Behru lachte und ließ sich zurück fallen. Mit einem leisen Platschen glitt ihr Oberkörper wieder komplett in das Wasser.
    "Natürlich weiß ich keine Daten und keine Einzelheiten. Aber ich weiß, dass ich glücklich werde. Und das ist doch am Wichtigsten, oder?" Jetzt grinste die Nixe. Breit und fröhlich und offensichtlich ging plötzlich der Schalk ein wenig mit ihr durch, als sie Argon mit ihrer Schwanzflosse Wasser ins Gesicht spritzen ließ.

  • Argon war doch etwas verblüft über ihre Antwort, schon wieder. Vielleicht hatte er sich erhofft, dass sie die Zukunft genauer kennen würde. Er überlegte kurz, horchte in sich hinein, würde er in seinem Inneren auch die Zukunft hören können. Ein Gefühl, eine Vision, irgendetwas was ihm aufschluss geben könnte. Er schloss die Augen konzentrierte sich auf sein Innerstes. Ein kurzer Moment der Ruhe trat ein. Ein Moment der nicht lang verweilte, denn schon heulte der Wolf in ihm auf, fragend. War es denn schon Zeit für ihn? Seine Augen öffneten sich, die Augen des Wolfes. Unverkennbar änderten sich seine Gesichtszüge für einen Moment. Die Reißzähne des Wolfes blitzten auf. Die Augen wanderten still über die Umgebung, bis hin zur Nixe. Es war noch nicht Zeit. Argon fing sich wieder. Der Wolf legte sich erneut zum Schlafen, in seinem Bewusstsein. Wieder schlossen und öffneten sich die Augen. Argon sah erneut durch seine grünen Augen auf Behru, die sich in das Wasser zurück fallen ließ.
    Tja, da weist du doch schon mehr als ich, ich weis nur das da ein Wolf auf mich wartet, grinste er ihr entgegen, nicht wissend wieviel er für einen flüchtigen Moment bereits vom Wolf preis gegeben hatte.
    Hey! Eine volle Breitseite des Wassers hatte sein Gesicht erfasst. Das Wasser spühlte die Gedanken an das eben Geschehene weg. Argon war nicht böse, aber er wollte sich Rächen, ihr einen Streich spielen. Er sprang in's Wasser und tauchte unter ihr durch. Dann umschlossen seine Arme ihren Oberköper, legten sich um ihren Bauch und ihre Schultern. Kräftig, doch darauf bedacht ihr nicht weh zu tun, zog er sie unter Wasser. Die Arme lößten ihren Griff und gaben Behru wieder frei. Sie sollte schließlich nur einen Schreck bekommen und nicht ertrinken. Ertrinken? Argon kam der Gedanke, dass er ihr wohl keinen großen Schreck bereitet haben dürfte. Eine Nixe unter Wasser ziehen ist wohl nichts, was ihr Sorgen machen dürfte. Für den Moment hielt er sich unter Wasser und grinste ihr entgegen.

  • Behru lachte unter Wasser und streckte Argon die Zunge raus. Geschickt wandte sie sich um ihre eigene Achse und tauchte wieder etwas näher an Argon heran. Sie wußte nicht, ob die Ohren der Landbewohner sie unter Wasser verstehen konnten, trotzdem sprach sie:


    "Pass auf, nicht, dass ich dich noch retten muß." Sie lachte wieder. Durch das Wasser war die glockenklare Stimme Behrus ein wenig dunkler, gedämpfter, aber dennoch war ihre Freude raus zu hören.
    Für einen Augenblick überlegte die kleine Nixe, ob sie Argon noch ein wenig länger unter Wasser halten sollte, doch hatte sie keinerlei Erfahrungen, wie lange ein Landbewohner es unter Wasser aushielt und so nahm sie ihn vorsorglich bei der Hand und zog ihn hinter sich hinauf an die Wasseroberfläche. Sie lachte, als sie den patschnassen Argon vor sich sah.


    "Sag, welcher Wolf wartet auf dich? Ein echter? Ich habe noch nie einen gesehen.. nur den gemeinen Seewolf.. aber das ist ein eher langweiliger Fisch." Behru kicherte. Ja, sie wußte es, sie neigte schon wieder zum Plappern, dabei hatte Argon noch nicht einmal die Möglichkeit gehabt, Luft zu holen. Wieder röteten sich ihre Wangen.

  • Nachdem sie sich nun schon seit Wochen in der Stadt aufgehalten hatte, machte sich in Amelies Herzen die tiefe Sehnsucht nach der Natur bemerkbar. Sie hatte bei ihren Tanzauftritten gut verdient; also würde sie sich endlich eine kleine Auszeit gönnen. Eine Auszeit, in der keine Frau sie herablassend behandelte und kein Mann ihr geifernd nachschaute. Im Wald, so hoffte sie, würde sie auf kein menschliches Wesen treffen.


    Nur das Nötigste in einen Beutel gepackt, machte sich die Nymphe auf den Weg. Es war ein recht warmer Tag, weswegen sie ihre langen Haare nur locker mit einer Nadel hochgesteckt hatte. Sie genoss sichtlich das grüne Gras zwischen ihren Zehen, denn auf Schuhe verzichtete sie heute ganz. Amelie liebte das Gefühl der Freiheit und genau das wollte sie an diesem schönen Tag mit jedem Atemzug in sich aufnehmen.


    Doch die Sonne stand hoch am Himmel und strahlte ihre volle Wärme aus. Wie gut würde jetzt eine Erfrischung tun?, so dachte die junge Nymphe vor sich hin, während sie immer weiter und weiter durch den Wald schritt. Doch da. Zwischen den Bäumen sah sie ein Funkeln. Beim Näher kommen erkannte sie, dass es das Funkeln von leichten Wellen war, das sich im Licht der Sonne widerspiegelte. Ein See., schoss es Amelie durch den Kopf und sie beschleunigte ihre Schritte, um so schnell wie möglich dort anzukommen.


    Nun stand sie am Waldrand und strahlte mit der Sonne um die Wette. Das Wasser sah angenehm kühl und erfrischend aus. Welch herrliche Ruhe. Niemand weit und breit zu sehen. Amelie überlegte nicht lange, zog ihr Kleid über den Kopf, entfernte die Haarnadel, so dass ihre langen Haare wellig über ihre schmalen Schultern fielen und lief sodann in Richtung Ufer. Das Wasser umspielte ihre Zehen. So angenehm kühl und erfrischend. Es dauerte nicht lange, da war die Nymphe vollends hineingetaucht, schloss die Augen und schwamm bis in die Mitte des Sees hinaus.


    Doch mit der angenehmen Ruhe sollte es schon gleich ein jähes Ende nehmen. Ein Lachen drang an Amelies spitze Ohren. Unwillig öffnete sie die Augen, blickte sich um und stellte mit Entsetzen fest, dass nicht weit von ihr ein Mann mitsamt einem Blondschopf auftauchte. Sie war es wohl auch, die gelacht hatte. Amelie hörte sie nur noch etwas von einem Wolf sagen, nutzte dann jedoch die Gelegenheit, unbemerkt unterzutauchen und sich so weit wie möglich von den beiden zu entfernen. Doch leider konnte sie ein leises Plätschern nicht vermeiden, während sie untertauchte. So blieb ihr nur die Hoffnung, dass niemand sie bemerkt hatte. Dazu kam, dass Amelie eine Nymphe war und nicht ewig unter Wasser bleiben konnte. Als sie sicher war, weit genug entfernt zu sein tauchte sie wieder auf und sah sich um.


    Die beiden schienen großen Spass miteinander zu haben. So unbeschwert war Amelie schon seit Langem nicht mehr.

  • Ein tiefer Zug. Die klare Luft durchströhmte seinen Rachen, seine Lungen. Argon atmete tief durch als er die Wasseroberfläche erreicht hatte. Nach einem ebenso kräftigem Ausatmen, welches ebenso kräftig war, wie zuvor das Luftholen, beruhigte sich sein Atmen wieder etwas. Behrus Stimmer erklang im ersten Moment weit weg von ihm, obwohl sie sich doch direkt neben ihm befand. Dennoch konnte er noch hören was sie fragte. Argon ließ sich etwas treiben. Welcher Wolf? Der Wolf. entgegnete er grinsend. Während er überlegte, wie er ihr am besten erklähren konnte von welchem Wolf er redete, schloß er die Augen. Die Luft immer noch tief aber ruhig einatmend trieb er durch den See. Doch seine Gedanken schweiften schell ab. War es in eben noch der Wolf, um den sich seine Gedanken drehten, so nahm er nun doch etwas anderes wahr, einen Geruch. Es war nciht Paden, so viel war sicher. Er kannte die Person nciht, welche sich genähert haben musste. Doch sie roch nach Gasthaus, nach Alkohol und Rauch. Argon sah ruhig zu Behru. Sollte er es ihr sagen. Doch im Moment drohte ihnen wohl keine Gefahr. Zumal er diese Person auch nciht sehen konnte. Mit einem erneutem Lächeln antwortete er Ich bin ein Wolf, oder zumindest ein Teil von mir ist es. Ich bin ein Wandler. Doch die Person ließ ihn nicht locker, so dass er mit seinen Sinnen immer noch versuchte die Person ausfindig zu machen. Er war halt vorsichtig.

  • "Ein Wandler?" Behru sah Argon aus großen Augen an und ließ den jungen Mann los.
    "Ihr könnt euch tatsächlich in einen Wolf verwandeln? Das ist... " Die kleine Nixe schien die richtigen Worte nicht finden zu können.
    "Erstaunlich!" rief sie dann aus und hielt einen Augenblick inne. "Habt ihr das auch gehört?" Ihr Element war nunmal das Wasser - das Plätschern Amelies war der kleinen Nixe nicht entgangen.


    "Oh, das ist bestimmt wieder Misha." Behru rollte mit den meerblauen Augen. "Wahrscheinlich habe ich unser Treffen vergessen und sie sucht mich." Ja, das war eine Erklärung. Es war nicht die richtige Erklärung für die Bewegung im Wasser, aber Behru dachte einfach nicht daran, dass jemand anders als ein Meeresbewohner sich in diesem See aufhalten würde. Und warum sollte es dann nicht ihre beste Freundin Mischa sein?


    "Wartet ihr einen Augenblick hier auf mich?" Sie lächelte freundlich und tauchte unter. Sekunden später war sie schon nicht mehr im Wasser zu erkennen, denn immer tiefer tauchte sie in das kühle Wasser ein.

  • Die herunterhängenden Zweige einer am Seeufer stehenden Weide boten Amelie einen guten Unterschlupf. Von hier aus konnte sie alles beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.


    Amelie wurde das Gefühl nicht los, dass der Wandler ihre Anwesenheit bereits gewittert hatte. Der Wind trug bruchstückweise seine Worte an ihre Ohren. Ein Wolf? Die Nymphe vermutete einen Tua Tanai. Anders konnte sie sich die Fähigkeit, sich in einen Wolf zu verwandeln, nicht erklären. Auch der Blondschopf schien zu ahnen, dass da noch jemand in der Nähe war. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie Amelie entdecken würden. Ein leiser Seufzer schlich sich über ihre Lippen. Sicher hatte die Nymphe nicht vor, sich den ganzen Tag hinter Weidenzweigen zu verstecken und so fand sie sich langsam damit ab, dass aus einem Tag voller Ruhe wohl nichts werden würde.


    Gerade wollte Amelie aus ihrem Versteck hervor kommen, als die Blonde abermals abtauchte. Anfangs wunderte sie sich nicht darüber. Doch als die Frau so gar nicht mehr auftauchen wollte, fing Amelie an, sich Sorgen zu machen. Sie atmete tief ein, so dass sich ihre Lungen mit Luft füllten, hielt sich die Nase zu und tauchte ebenfalls ab. Zuerst konnte sie fast gar nichts erkennen, doch als sie immer tiefer und tiefer schwamm, entdeckte sie etwas, das ihr fast den Atem stocken ließ. Da schwamm die Blonde Frau von eben. FRAU? Amelie traute ihren Augen nicht, als sie erkennen musste, dass sie gerade zum ersten Mal in ihrem Leben eine Nixe gesehen hatte.


    Ungläubig schüttelte sie den Kopf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch so langsam strömte die Luft aus ihren Lungen und die angenehme Kühle des Wassers verwandelte sich in fröstelnde Kälte. Die Nymphe musste feststellen, dass sie doch recht tief getaucht ist und machte sich schnell wieder auf den Weg nach oben. Zwischenzeitlich war es ihr auch gänzlich egal, ob sie nun den Tag alleine verbrachte oder nicht. Sie wollte sich diesen Wandler genauer ansehen. Er machte einen netten Eindruck und vielleicht schaffte er es, Amelie von ihrem Alltagstrott ein bisschen abzulenken. Ein Schatten war zu erkennen, als sich Amelie langsam der Wasseroberfläche näherte.

  • Noch eh er Antworten konnte, war sie von seiner Seite verschwunden. Im ersten Moment etwas verwirrt über ihr schnelles verschwinden, fingen sich seine Gedanke doch recht schnell wieder und er suchte den See mit seinen Augen ab. Die Pupillen verengten sich. Der fixierte BLick glitt über die Wasser oberfläche und shcien kein Detail auszulassen. Seepflanzen rankten sich am Ufer entlang, ihr Grün ließ den See fließend zur Wiese am Land übergehen. Ein Vogel flog knap über die Wasseroberfläche, wohl auf der Suche nach Insekten. Diese summten weiterhin unbeschollen ihr lied. Doch da war mehr. Ob es wirklich diese Misha war, wie es Beruh vermutete, aber wieso sollte sie nach diesen Gerüchen eines Gasthause duften, unter Wasser würde so etwas bestimmt nicht sein, oder doch? Wie wohl ein Gasthaus unter Wasser aussehen würde? Für einen kurzen Moment glitten Argons gedanken mit Beruh nach unten auf den Meeresgrund und formten die fantastischsten Gebilde von Gebäuden. Was soll das! Argon ordnete seine Gedanken wieder. Irgendwer war da und es ist kein weiterer Meeresbewohner, da war er sich sicher. Seine Gedanken konzentrierten sich nun wieder auf alles was er sah. Er suchte nach einem Anhaltspunkt für einen Fremden. Wieso zeigte er sich nicht, oder sie?! Vielleicht könnte er wenigstens das am Geruch erkennen, doch das wollte er nicht. Nicht das es ihn nicht interressierte, aber er war kein Wolf der sich auf seine Nase verlies, zumindest nicht im Moment. Oder doch. Der Wolf in ihm war erswacht. Ohne es wirklich zu bemerken verzog sich sein Gesicht. Die Nase wurde läger, die Augen verengten sich, das Haar wurde länger und schien sich um sein Gesicht legen zu wollen. NEIN Mit einem dumpfen Schmerz verlief alles wieder zurück. Du hast später ncoh deine Zeit, ermahnte er den Wolf in sich.
    Es brachte nichts hier einfach nur weiter rumzusitzen. Argon stand auf. Er konnte sie im Sitzen nicht sehen, also lief er etwas herum. Er ging langsam das Ufer entlang, sein BLick ruhte auf einer Formation von Bäumen am anderen Ufer. Ob die Person dort war. Hinter den vielen Zweigen könnte sie sich dort zumindest gut verstecken.
    Vielleicht wollte sie ja gar nichts von ihnen. Vielleicht badete dort auch nur jemand, der genau, wie er zu beginn, das schöne Wetter genoss.
    Mit wem habe ich die Ehre? rief er über den See hinüber.

  • In dem Moment, als Amelie die Wasseroberfläche durchbrach, hörte sie eine Stimme - jedoch konnte sie nicht verstehen, was gesagt wurde.
    Sie drehte sich um und sah einen Mann am Seeufer stehen, der sich suchend umsah. Hatte er gerade mit ihr gesprochen?
    Abermals sah sie sich um. Sonst war niemand zu sehen. Ohne zu antworten, schwamm die Nymphe in Richtung des Seeufers.
    Die Haare hingen lang und durch das Wasser fast glatt an ihrem Körper herunter, während sie aus dem Wasser stieg.
    Sie beachtete den Mann nicht weiter, der da stand. Unbekümmert bewegte sie sich auf die Stelle zu, an der sie zuvor ihr Kleid abgelegt hatte und zog es über.


    Erst dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Fremden. Langsam ging sie auf ihn zu. Sie fröstelte etwas, denn das Wasser im See war doch recht kühl und die Bäume hielten die sonst so warme Sonne davon ab, ihre ganze Wärme an diese Stelle abzugeben. "Sucht Ihr jemanden?"
    Nun stand Amelie direkt neben ihm und ließ ihren Blick über den ruhigen See schweifen.

  • Argon konnte ihrer nicht angesichts werden. Also doch. Etwas widerwillig gab er den Drängen des Tieres nach, dass seine Dienste anbot. Darcas blieb stehn und schloss die Augen. Die Gedanken verflogen, er konzentrierte sich auf die Sinne, die Sinne des Wolfes, seines Wolfes. Eine kühle Priese umwehte ihm, das kurze Haar bewegte sich leicht im Tackt des Windes auf und ab. Gerüche trug er heran, von nah und fern. Viele Gerüche, doch er suchte nur nach einem. Dem Geruch nach Qualm, nach ALkohol, nach Parfum, dem Geruch nach Wirtshaus, dem Geruch nach einer Stadt mit all ihren unnatürlichen Gebilden.
    Der Wald war ruhig. Welen zogen über den See,vom wind getrieben, klein, aber sie veränderten den See. Das Lich spiegelt sich auf der Oberfläche, brach sich in den Wellen. Die Geräusche des Waldes, Stimmen der Tiere, Rauschen der Bäume, unaufhörlich ununterbrochen und doch nur für den wahrnehmbar, der gelernt hatte zuzuhören. Wie ein leises Surren im Hintergrund, Zwitschen, Heulen und jedes nur erdenkliche Geräusch der Geschöpfer, die diesen Wald bevölkerten.
    Argon konzentrierte sich weiter, blendete alles aus. Seine Gedanken fixirten sich auf dem Geruch, den er vor kurzem noch wahrgenommen hatte. Doch er merkte nichts. Dutzende Pflanzen die wohl grade in ihrer Blüte standen, bildeten sich jeh nach Geruch vor seinem innerem Auge.
    Die Richtung des Windes änderte sich, er drehte sich. DA. Der Geruch stieg ihm nun allzu deutlich in die Nase. Sie, ja es war eine Sie und se war nah, sehr nah. Er musste sich kaum anstrengen um den Geruch in all seinen Farben zu erfahren. Die Augen öffneten sich wieder. Zu schnell. Er hatte mühe sich wieder an das grelle Licht der Sonne zu gewöhnen. Die Augen zu Schlitzen verengt, drehte er sich um und vernahm sogleich die Stimmer.
    Nun nicht mehr. Entgegnete er ächelnd immer noch mit zugekniffenen Augen. Nur Schehmen haft nahm er die ihm gegenüberstehende Gestallt war. In Ihrem Weißen Kleid, so verschwommen, hatte sie etwas an sich, was sie engelsgleich wirken ließ. Ich hatte mcih schon gefragt wer hier noch ist. Oh entschuldigt, mein Name ist Argon. Ein Kopfnicken deutete die Begrüßung an

  • Amelie erwiderte Argons Lächeln, als ihr bewusst wurde, dass sie es wohl war, nach der er Ausschau gehalten hatte. Freundlich reichte sie ihm die Hand und stellte sich vor. "Amelie ist mein Name". Nach einer kurzen Pause fügte sie noch hinzu: "Ich wollte vorhin nicht stören". Ihre Blicke glitten über den See, in dem sich die Strahlen der Sonne spiegelten. "Diese Nixe", begann sie schließlich. "Hoffentlich habe ich sie nicht erschreckt".


    Amelie fand es wirklich sehr schade, dass sie verschwunden war. Zu gerne hätte sie sie näher kennen gelernt. Langsam trat die Nymphe ans Seeufer, setzte sich ins Gras und ließ die Beine ins Wasser baumeln. Welch herrliche Ruhe dieser See ausstrahlte. Ein perfekter Ort, den Alltag zumindest für eine bestimmte Zeit zu vergessen.

  • Argon war zuerst etwas über die ausgestreckte Hand verwirrt, kannte er es doch nicht, sich zur Begrüßung die Hände zu reichen. So blickte er erst kurze Zeit auf ihre Hand, bis er sich entschloss ihr auch seine zu reichen. Amelie, so war also ihr Name. Wie sie wohl hierher gekommen war, schließlich heftete ihr eindeutig der Geruch der Stadt an. Doch bei den Worten "nicht stören" errötet sein Gesicht. Da Amelie jedoch weiterfuhr und ihn über die Nixe fragte, fing er sich wieder und antwortete. Oh nein. Verschrekt hast ud sie bestimmt nicht. Sie dachte nur, das eine andere Nixe in der Nähe wäre und hat sich wohl nach ihr auf die Suche gemacht. Seine Blicke schweiften erneut über den See, doch diesmal waren sie in die Mitte gerichtet. Wo sie wohl bleib? Für einen Moment abwesend, richtete er sich so gleich wieder Amelie. Sag, wie kommst du hier her, du bist kein Bewohner des Waldes, oder gar des Meeres, wie es die Nixe ist.

  • Amelie folgte seinem Blick in die Mitte des Sees, wo ihre Augen haften blieben. Ein paar Augenblicke schwieg sie und genoss den Anblick des Sees. Schließlich erhob sie ihre Stimme, um Argon zu antworten. "Wo ich herkomme? Nun. Ursprünglich war ich eine Bewohnerin des Waldes. Genauer gesagt liegt meine Heimat im Silberwald. Dort bin ich aufgewachsen. Jedoch lebe ich jetzt schon seit geraumer Zeit vor den Pforten Nir`Alenars". Amelie legte eine kurze Pause ein und schenkte Argon ein Lächeln. "Ihr müsst wissen - ich verdiene mein Geld als Tänzerin. Im Wald hat man da kaum Chancen."


    Die Nymphe wusste, dass nicht jeder wirklich viel von Tänzerinnen hielt. Doch es war ihr egal, was Argon darüber dachte. Es war ihr jedoch nicht egal, wer Argon war. Deshalb begann nun sie mit den Fragen. "Und Ihr? Ihr Seit ein Tua`Tanai, richtig? Ward Ihr schon einmal in der Stadt?"

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