Aatelistos Degen und Zubehör

  • Saniya wusste nicht, ob sie lieber erleichert sein oder sich in Grund und Boden schämen sollte. Lachte er sie etwa aus? Verdient hätte sie es ja. Sie lächelte, während er ihr die Kette um den Hals legte. "Ich danke Euch", sagte sie leise.


    Liah verschwand im Keller, Darcas auch, nur der Marder huschte an ihr vorbei, die Treppe hinauf. Langsam begab sie sich nach oben, ganz tief in Gedanken versunken. Sie begann in den oberen Räumen aufzuräumen und zu putzen. In einem der Schlafzimmer blieb sie vor einem Spiegel stehen und betrachtete das neu errungene Schmuckstück. Nein. Die würde sie nicht verkaufen, wenn sie auch viel einbringen würde. Diese Kette würde sie behalten.

  • Darcas neigte kurz den Kopf und hob die Augenbraue, als Flyn fast das "du" gesagt hätte. Er mochte es nicht, wenn ihn jemand nicht den respekt zeigte ihm mit vollem Namen an zureden. Er überlegte eine kurz. Wenn wir alle noch längere Zeit zusammen sind, ist es vlt. etwas umständlich immer jeden mit der vollen Höflichkeit anzusprechen. Es kostet doch Zeit und einigen anscheinend auch Mühe. Sie waren es anscheinend nicht gewohnt. Er wusste das ungewohntheiten auch schnell zur Belastung werden können. Belastungen die eventuell ihre Arbeitskraft beeinträchtigen. Für Ihn waren die Drei bisher nichts anderes als Arbeitskräfte. Er würde sie Bezahlen und sie ihm dafür beim Laden helfen. Er wusste noch nicht viel über sie. Jede einzelne war auf ihre Art ein Geheimnis.
    Die Wunde zu verarzten war gar keine schlechte Idee, er wollte kein Blut auf die Gegenstände tropfen. Es ist schon genug zu tun, da brauchen wir nicht auch noch das Sachen mit BLut verklebt sind. Er nickte ihr zu stimmend hoch und ging Richtung Tür. Bevor er draußen war richtete er nocheinmal das Wort an Liah, diesmal jedoch für jeden verständlich. Ich komme wieder, also passt auf, dass nichts abhanden kommt, sonst ziehe ich euch zur Rechenschaft. Danach verließ er den Raum und ging die Treppen rauf. Auf den Weg nach Oben sah er zu Flyn hinüber. Ihr neigt zum "du". Erklährte er lächelnd und mit ruhiger Stimme. Nennt mich einfach Darcas. Das geht schneller. Dies war keines wegs freundschaftlich von ihm gemeint. Aber so dürfte es ihr leichter fallen. Ersteinmal wollte er seine Hand abwaschen. Dazu ging er in die Küche und tauchte seine Hand in einen Eimer kalten Wassers. Wie erfrischend es war. Das war der Preis dafür an Land leben zu müssen, man kann nicht die ganze Zeit das Wasser spüren, dass einen mit jeder Bewegung um strömt. Doch er war nun einmal hier, an Land. Es war seine Entscheidung und er würde auch für diese einstehen.
    Er hörte Geräusche von Oben, ob das wohl Saniya ist?

  • Mit einem kräftigen Nicken fasste Saniya einen Entschluss. Sie wollte sich nicht mehr vor Darcas fürchten. Wenn er ihr etwas antun wollte, hätte er schon mehrere Gelegenheiten dazu gehabt, die er aber nicht wahrgenommen hat. Deshalb ging Saniya davon aus, dass seine aggressive Art reine Fassade war. Auch wollte sie ihr lockeres Mundwerk zügeln. Bisher kam sie immer noch klimpflich davon aber wenn es hart auf hart kam, war hier mit größter Sicherheit niemand, der ihr zur Seite stand. So wie Mayro. Er war immer wie ein Bruder für sie gewesen.


    Doch mittlerweile fühlte sie sich auch von ihm hochgrätig verraten. Er ließ sie alleine losziehen, als sie ging. Und dennoch vermisste sie ihn. Wahrscheinlich hatte er nie daran gedacht, dass sie tatsächlich nicht zurück kehren würde. Dabei musste er sie doch kenenen. Was sie sich vornahm, zog sie auch durch. So war sie nunmal.


    Saniya hatte allerdings keine große Lust, sich ihre gute Laune durch trübselige Gedanken in der Vergangenheit zu verderben, also wischte sie diese schnell fort und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, während sie erneut ihre Lieblingsmeldodie pfiff.

  • Flyn folgte Darcas, als er die Treppe hochging. Wie seltsam es ist, dass man sich hier erst das Du anbieten muss, bevor man sich mit dem ersten Namen ansprechen kann. Hatten die Wesen in dieser Stadt Angst vor Freundschaft oder war es einfach Darcas, der andere lieber auf Abstand hielt? Flyn sah ihn von der Seite ein wenig schief an. Zu Hause ging man ersteinmal davon aus, dass jeder ein Freund war, solange er nichts tat, womit er diesen Vertrauensvorschuss verspielte. Hier war es anscheinend andersherum. Man musste sich die Freundschaft wohl erst verdienen, bevor man jemanden näher an sich heranließ. Flyn begann zu verstehen, wie die Wesen dieser Stadt dachten, doch sie fand es auch ein wenig traurig, dass hier anscheinend jeder vom anderen ersteinmal das Schlimmste erwartete. "Gut, also Darcas dann." Sie erwiderte sein Lächeln, fand aber, dass es irgendwie geschäftsmäßig wirkte. Sollte sie das Du trotzdem als freundschaftlich werten? Um ihre Verunsicherung zu überspielen machte sie sich daran, aus ihrem anderen Ärmel auch noch einen Verband zu schneiden. Sie hatte von unten den schmalen Dolch mitgenommen. Er lag wunderbar in ihrer Hand, wie für sie geschaffen.
    Als sie fertig war, reichte sie Darcas die Verbandsstreifen und betrachtete kritisch ihr Werk. "Naja, jetzt hat mein Kleid immerhin wieder gleichlange Ärmel." Sie grinste ihn schief an. Die Ärmel reichten ihr nur noch knapp bis über die Schultern, sodass ihre gebräunten Arme sichtbar waren.

    "Forgive, O Lord, my little jokes on Thee, and I'll forgive Thy great big joke on me."
    ~ Robert Frost ~

  • Sie entschied sich dazu, erst ein Zimmer komplett fertig zu machen, bevor sie sich dem nächsten widmete. Sie hatte ordentlich aufgeräumt und hierbei einiges entdeckt, was sicherlich nicht mehr zu gebrauchen war. Dieses Gerümpel packte sie in eine Holzkiste, die sie mühselig hinaus schleppte. An der Treppe angekommen, stellte sie die schwere Last ab, um wieder zu Atem zu kommen. Die paar Schritte packst du jetzt auch noch, dachte sie bei sich, packte die Kiste abermals und polterte etwas ungeschickt die Treppe hinunter. Im Verkaufsraum angekommen, ließ sie das schwere Ding einfach auf den Boden fallen.


    Sie schaute sich um. Es war so still im Haus. Waren die etwa alle im Keller? Warum, um alles in der Welt, brauchte man drei Leute, um in einem einzigen Keller Ordnung zu schaffen? Sie zuckte verständnislos mit der Schulter und begab sich wieder die Treppe hinauf. Sie wollte kurz in der Küche vorbei sehen, denn sie brauchte Wasser zum Putzen. Die Dielen knarrten leise unter ihren Füßen, während sie sich der Küche näherte. Dort entdeckte sie zuerst Flyn, die nun scheinbar auch den zweiten Ärmel ihres Kleides geopfert hatte. Noch bevor Saniya sich fragen konnte, wieso, entdeckte sie Darcas mit einer blutenden Wunde an der Hand. War das etwa auch eine Ratte gewesen? Nein. Mit Sicherheit nicht. Dies sah aus wie eine Schnittwunde. "Ihr habt doch nicht etwa Euren Kampf mit Liah im Keller fortgesetzt?", fragte sie grinsend, einfach nur, um sich bemerkbar zu machen. Sie lehnte sich kurz lässig an den Türrahmen, stellte sich aber gleich wieder gerade hin, während sie sagte: "Ähm. Verzeiht. Aber ich bräuchte einen Eimer Wasser."

  • Ihre Kleider in Stücke schneiden...am Liebsten hätte sie ihm ihre Klinge an die Kehle gelegt oder wenigstens mit einer bissigen Bemerkung geantwortet. Aber bevor sie Gelegenheit dazu hatte, war er schon außer Reich- und Hörweite. Murrend machte sie sich an die Arbeit und durchwühlte den Haufen, der vor ihr auf dem Boden lag. Sie dachte nicht daran wegen dieser lächerlichen Drohung, alles bei seinem rechtmäßigem Besitzer zu lassen. Mit einem halben Dutzend Schmuckstücken stopfte sie weiterhin ihre Stiefel aus, bis kein Platz mehr darin war.
    Darcas würde wahrscheinlich nicht mal auffallen, dass etwas fehlte. Wenn es zwei Dinge gab, die er zur Genüge zu haben schien, waren das Geld und Arroganz. Es dauerte nicht lange und sie hatte alles nach Wert sortiert. Den kleinsten Haufen mit den kostbarsten Stücken trug sie in einem Beutel die Treppe hinauf.
    Verwirrt sah sie sich im Verkaufsraum um, als sie dort niemanden entdecken konnte. Mit einem Schulterzucken stampfte sie die nächste Treppe hinauf. Sie entdeckte die Gruppe in der Küche.
    Ich hab' unten das Wertvollste rausgesucht. Wenn Ihr nichts dagegen habt, schau ich mich mal um, wo ich den Kram loswerden kann, redete sie einfach drauf los. Ihr Blick ruhte dabei auf Darcas und es schien sie überhaupt nicht zu interessieren, ob sie vielleicht gerade ein Gespräch störte oder nicht.

  • Statt einer Antwort von Darcas zu bekommen, platzte Liah hinter ihr in die Küche hinein. Saniya drehte sich langsam zu ihr um. Was hatte sie gesagt, sie wolle sich umsehen, wo sie den Kram loswerden könnte? Kurz überlegte Saniya, bevor sie sagte: "Oh. Lasst mich Euch helfen. Ich habe Erfahrung mit so etwas. Ich werde das Zeug mit Sicherheit los." Sie wunderte sich selbst darüber, dass sie so freundlich mit Liah sprechen konnte, aber sie hatte keine Lust mehr, sich ständig mit ihr zu streiten. Das wäre für beide Seiten auf Dauer nicht gut und dem Laden würde es auch schaden. "Darf ich ihr helfen?" Diese Frage galt Darcas.


    Bisher hatte sie von ihrem Können nicht viel an den Tag gelegt. Außer vielleicht ihr lockeres Mundwerk und die Tatsache, dass sie sich scheinbar gut als Hausfrau machte. Aber dies reichte nicht, um die Verkäuferin in einem solchen Geschäft zu werden. Deshalb war sie sehr stolz darauf, endlich ihre Hilfe bei einer wirklich sinnvollen Sache anbieten zu können, denn was Liah vorhatte, war genau ihr Gebiet. In schlechten Zeiten musste sie genau dies nämlich auch tun, damit ihr etwas Geld gesichert war. Und diese Zeiten waren in letzter Zeit immer häufiger. Voller Erwartung schaute sie Darcas an. Die Antwort von Liah konnte sie sich bereits denken.

  • Und schon wieder mischte Saniya sich ein, ohne dass man sie überhaupt angesehen, geschweige denn angesprochen hätte. Diese Frau ging ihr langsam wirklich auf die Nerven. Das Letzte was sie wollte, war mit ihr zusammen durch die Stadt zu streifen.
    Außerdem glaubte Liah nicht, dass die Leute, die sie als Käufer suchen wollte, der richtige Umgang für dieses zarte Mädchen waren.
    Nehmt es mir nicht übel, meinte sie, Ausnahmsweise mal um einen Funken Höflichkeit bemüht, aber ich würde das lieber allein erledigen. Genauer gesagt wärt Ihr mir nur im Weg. Aber wenn Ihr unbedingt wollt, könnt Ihr Euch ja den Rest holen, der noch im Keller liegt und allein losziehen.
    Sie hoffte, dass Darcas sie nicht zwingen würde, Saniya trotzdem mitzunehmen. Bis jetzt hatte diese Frau nur bewiesen, dass sie ein loses Mundwerk besaß, hinter dem aber nicht viel steckte und dass sie scheinbar einen unaufhaltbaren Drang verspürte, überall ihr Näschen hineinzustecken, auch in Dinge, an denen sie völlig unbeteiligt war und die sie überhaupt nichts angingen. Genauer gesagt nahm Liah es ihr immer noch übel, dass sie vorhin ihren bevorstehenden Kampf mit Darcas unterbrochen hatte.
    Leute die sich dermaßen aufdrängten und immer darum bemüht waren, im Mittelpunkt zu stehen, zerrten einfach an ihren Nerven und brachten ihr Temperament in Wallung. Und das war das Letzte was sie gebrauchen konnte, wenn sie gerade mit einem zwielichtigen Händler wegen eines Beutels voller Diamanten feilschte.
    Nach dazu hatte sie sich vorgenommen, sich mit dem Erlös aus dem Staub zu machen, wenn sie einen guten Preis dafür bekam, was mit Saniya an ihrer Seite nicht gerade einfach werden würde.

  • Saniya und Liah waren zur Küchentür hereingekommen, Saniya, weil sie einen Eimer Wasser brauchte und Liah, weil sie die Schmuckstücke verkaufen wollte, die sie im Keller gefunden hatte. Flyn betrachtete die Stücke ein wenig näher, konnte aber nicht verstehen, warum ausgerechnet diese Dinger die Stadtwesen immer wieder zu Auseinandersetzungen veranlassten. Sie fand kein einziges wirklich schön, denn keines von ihnen hatte seine Natürlichkeit bewahrt, sondern war in eine Form gepresst worden, die nicht seiner wahren Natur entsprach. Wie viel hübscher war da doch die kleine Wurzel in Form eines Vogels gewesen, die ihr Vater ihr einmal von einer Jagd mitgebracht hatte. Oder die bunten Federn von Waldvögeln, die ihre Mutter ihr in die Haare geflochten hatte, als sie noch kleiner war. Erneut wollte das Heimweh über sie hereinbrechen, doch sie kämpfte die plötzliche Sehnsucht nach ihrem Wald herunter so gut sie konnte. Um sich abzulenken richtete sie ihre Aufmerksamkeit schnell wieder auf das Gespräch. "Kann ich vielleicht auch mitkommen, Liah? Als Marder falle ich sicher nicht auf, aber ich könnte ein wenig von dir lernen." Hoffnungsvoll sah sie Liah an. Aber erst reichte sie Saniya den Eimer, wegen dem sie eigentllich gekommen war.

    "Forgive, O Lord, my little jokes on Thee, and I'll forgive Thy great big joke on me."
    ~ Robert Frost ~

    Einmal editiert, zuletzt von Flyn ()

  • Liah klang zwar bemüht, ihr eine freundliche Antwort zu geben, jedoch klang diese alles andere als das. Saniya spürte, wie es innerlich in ihr kochte. Sie hatte auch schon die passende Antwort parat, doch sie schluckte sie hinunter. Dann wandte sie sich zu Flyn. "Ja. Danke". Sie ergriff den Eimer, etwas zu heftig, denn etwas Wasser schwappte über und landete in einer Pfütze auf dem Boden. Liah würdigte sie keines Blickes, während sie, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, die Küche verließ, um sich wieder in das andere Zimmer zu begeben.


    Langsam betrat sie den Raum und schloss die Tür hinter sich. Sie gab sich Mühe, dies so leise wie möglich zu tun, denn sie wollte Liah nicht die Genugtuung geben, dass sie es mal wieder geschafft hatte, sie zu kränken. Den Eimer abgestellt, begab sie sich zum Fenster, das sie weit öffnete. Heiße Tränen voll Wut kullerten aus ihren Augen, während sie sich auf der Fensterbank niederließ. Eigentlich war sie vorhin noch bei bester Laune. Wie schaffte Liah das nur, ihre Laune in rasender Geschwindigkeit auf den Nullpunkt zu katapultieren?

  • Danke. Meinte er zu Flyn. Sie war wirklich Hilfsbereit. Ihm war ein solches Verhalten fremd. Als er bei den Yassalar lebte, half einem niemand und meist wollte auch niemand Hilfe, denn sie war nie umsonst. Vielleicht sollten wir vorsorglich noch ein paar Kleider von oben zerschneiden. Bei so vielen scharfen Gegenständen in diesem Haus, wird man sich sicherlich noch öffter schneiden. Witzelte er. Darcas wollte eben auf Saniyas Frage antworten als Liah herein kam. Anscheinend hatte sie einige wertvolle Stücke in einen Beutel gesteckt.
    Die Stücke könnten wir doch auch im Laden verkaufen, wir sollten lieben das nutzlose Zeug los werden. Doch dann fiel ihm weider ein, er müsse noch neue Degen besorgen, die er hier verkaufen könnte. Denn auch wenn der Keller voll war, so waren Degen doch der geringste Anteil an den Sachen. Und anscheinend wollten alle gleich mit kommen. Wieso eigentlich nicht. Liah verstand etwas vom WErt der Sachen, Flyn konnte als Marder sein Gegenüber beschatten und Saniya hatte mit ihrer Anmut sicherlich einen Positiven Effekt sollte der Verkäufer ein Mann sein.
    Darcas war anscheinend zu langsam für die Damen. Denn bevor er dieses Mal antworten konnte, verliess Saniya den Raum. Er könnte es ihr ja noch später sagen. Er nickte Liah zu und meinte. Wir werden diese Sachen verkaufen, aber nicht gegen Geld. Wir brauchen mehr Degen. Die Lieferanten sind die Eisenklinges. Wir werden ihnen dieses Zeugs gegen Degen und ähnliche Waffen verkaufen. Mit wir meine ich uns alle. Also du, Flyn, Saniya und mich. Wir werden alle gehen. Jede von euch kann ihren Teil hierzu beitragen. Ich werde Saniya bescheid geben.
    Er ging zur Treppe hinauf, doch noch auf halber Treppe drehte er um und wandte sich lächelnd erneut an Liah. Wen ihr etwas mitgehen habt lassen, seid so freundlich und gebt es freiwillig wieder heraus. Andernfalls werde ich euch später durchsuchen.
    Darcas betrat den Raum und sah Saniya am Fenster, Tränen auf den Wangen. Was sollte er jetzt tun? Er war nie gut in solchen Sachen. Darcas ging zu ihr ninüber und setzte sich neben sie auf die Fensterbank. Seine Stimme klang ungewohnt, als hätte er Angst was Falsches sagen zu können. Ihr begleitet uns doch oder nicht? Wir werden für dieses Zeugs das Liah zusammen getragen hat neue Waren zum Verkauf besorgen.

  • So viel zu ihrem Plan. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als sich ihr Geld tatsächlich zu erarbeiten. Und dabei auch noch die Gesellschaft von diesem Möchte-gern-Adligen und den beiden Frauen zu ertragen. Wirklich schade...aber wenigstens Flyn schien ein halbwegs normal denkendes Wesen zu sein. Zumindest nicht so aufbrausend wie Saniya und auch nicht so nervenaufreibend.
    Sie versuchte gerade sich mit dem Gedanken anzufreunden, in Darcas ihren Arbeitgeber zu sehen, als er noch etwas hinzufügte.
    Sie später durchsuchen? Das sollte er nur versuchen. Ihre Augen verengten sich etwas und ihre Muskeln spannten sich sichtbar an. Für einen Moment war sie versucht, ihn am Kragen zu packen und ihm begreiflich zu machen, mit wem er es zu tun hatte.
    Sie hatte die Hand bereits halb ausgestreckt, ließ sie aber dann wieder sinken und verschränkte die Arme stattdessen trotzig vor der Brust. Trotzdem konnte ihm die Geste nicht entgangen sein, ebenso wie ihr säuerlicher Gesichtsausdruck.
    Dann wandte sie sich mit einer ruckartigen Bewegung von ihm ab und sah zu Flyn.
    Ganz gut, dass Ihr auch mitkommt...vielleicht könnt Ihr Saniya davon abhalten mir an die Kehle zu springen.

  • Saniya merkte nicht, dass die Tür sich öffnete. Erst näherkommende Schritte ließen sie aufhorchen. Sie blickte auf und schaute in Darcas Gesicht. Oh nein. Jetzt hatte er sie doch beim Weinen erwischt. Hastig wischte sie die Tränen aus den Augen und drehte den Kopf in die andere Richtung. Sie überlegte krampfhaft, doch dieses Mal fiel ihr kein Ablenkungsmanöver ein. Also stand sie dazu, während sie sich zu einem Lächeln bemühte. "Es tut mir leid, dass ihr mich nun so seht, aber Liah hat das Talent, meine Laune von Jetzt auf Gleich in den Keller sinken zu lassen." Sie stand auf und trat vor den Spiegel. Die vielen schönen Kleider im Schrank kamen ihr in den Sinn. "Natürlich werde ich mitkommen." und nach einem kurzen Zögern fügte sie hinzu: "Darf ich mir dazu eines Eurer Kleider ausleihen? Ich meine, in diesem Aufzug werde ich wohl eher die Leute verscheuchen." Sie blickte an sich herab und betrachtete ihr Kleid, dass zwischenzeitlich sehr schmutzig geworden ist. Dann sah sie Darcas fragend an und lächelte. Dieses Mal fiel ihr das Lächeln um einiges leichter als noch ein paar Sekunden zuvor.

  • Flyn musste bei der Vorstellung von der zierlichen Sanyia, die die kämpferische Yassalar angirff, lachen. Irgendwie wollte das nicht recht zu Sanyia passen. "Ich glaub nicht, dass sie das tut. Aber im Fall der Fälle steh ich dir... Euch natürlich gerne zur Seite." Flyn hatte schon wieder die Höflichkeitsfloskeln durcheinander gebracht. Sie erinnerte sich, dass man sich hier erst das Du anbieten musste. "Liah, Ihr könnt mich ruhig duzen. Ich komm mir sonst so alt und spröde vor." Sie zog eine Grimasse, um ihre worte zu unterstreichen.

    "Forgive, O Lord, my little jokes on Thee, and I'll forgive Thy great big joke on me."
    ~ Robert Frost ~

  • Darcas hatte ihre Hand, die nach ihm zu greifen schien, mitbekommen. Sollte sie es ruhig versuchen. E freute sich schon auf den darauf folgenden Kampf. Degen gegen Säbel. Das hatte er noch nie.
    Er wusste nicht was er Saniya antworten konnte um sie wieder auf zu bauen. Was könnte er auch großartiges sagen. Irgendwann stirbt auch mal Liah und spätestens dann seid ihr sie los! Nein das hätte wohl niemanden aufgebaut, zumal Yassalar sehr alt werden konnten. Saniya wechselte das Thema, sehr zu seinem Gefallen. Somit musste er ihr wegen Liah nichts antworten. Es freut mich das ihr mitkommt. Erwiderte er ebenfalls lächelnd. Oh, es sind nicht meine Kleider und gebrauchen kann ich sie nicht, also bedient euch. Er hielt einen Moment inne. Ich sollte wohl auch den anderen BEscheid geben, dann könnt ihr euch die Kleider untereinander aufteilen. Er ging wieder runter. Liahs Blick hatte immer noch etwas agressives. Vielleicht würde er seinen Kampf doch noch bekommen. Er selbst grinnste ihr frech entgegen. Oben hängen noch Kleider für die ich keinerlei Bedarf habe. Wenn ihr wollt könnt ihr sie euch nehmen. Das Blaue das ihr an habt ist geschenkt. Fügte er zu Flyn hinzu. Er wusste das sie eigentlich hier war um es abzuarbeiten. Aber nun da er Saniya einige Kleider zugesprochen hatte, wäre es ungerecht, wenn Flyn für ihres Arbeiten müsste. Ich werde euch für eure Dinste bezahlen und hoffe ihr bleibt dennoch bei uns. Ach und Liah, nehmt doch bitte keines mit allzu vielen Taschen. Der Hohn war nur allzu deutlich aus seiner Stimme heraus zu hören als er zu Liah sprach. Er selbst begab sich danach wieder in das andere Schlafzimmer um den alten auf zu wecken. Dieses Mal war er dabei wesentlich ruhiger, seine Stimmer erklang dennoch streng. Steht auf! Wir werden aufbrechen. Ihr bleibt derweil hier und macht die Privaträume sauber.

  • Ihre Antwort auf Flyn's Angebot bestand aus einem schiefen Lächeln und einem angedeuteten Nicken, bevor Darcas wiederkam. Noch bevor er gesprochen hatte, bemerkte sie, wie seine Mundwinkel sich zu einem Grinsen verzogen. Offensichtlich amüsierte er sich über sie. Als sie dann auch noch den Spott in seiner Stimme vernahm, wäre sie am Liebsten aufgesprungen und hätte Taten sprechen lassen. Normaler Weise wusste sie ihr Temperament gut zu zügeln, aber irgendetwas an Darcas und seinem Verhalten schaffte es immer wieder aufs neue ihr Blut zum Kochen zu bringen.
    Ihre Fingernägel gruben sich in das Holz der Stuhllehne. Ansonsten war ihr nichts anzumerken und auch ihre Stimme klang relativ beherrscht. Ihr glaubt doch nicht wirklich ICH hätte Interesse an einem Eurer Kleider?! Das letzte Wort betonte sie besonders abfällig. Soetwas hatte sie noch nie getragen und hoffte, dass sie auch niemand dazu zwingen würde. Nein danke, ich behalte lieber die Sachen hier an. Die Hosentaschen sind sehr geräumig.

  • Darcas plötzliche Großzügigkeit überraschte Flyn, aber sie nahm das Angebot dankend an. Ein bisschen Geld würde sicher nicht schaden, wenn sie irgendwann einmal einen Weg nach Hause finden sollte.


    Bevor ihre Gedanken wieder in gefährliche Bereiche abzugleiten drohten, wandte sie sich schnell an Darcas. "Danke, ich bleibe gerne hier und helfe im Laden aus. Aber ich fürchte von Waffen verstehe ich so viel wie ein Rotkehlchen vom Ratten fangen. Ich müsste wohl noch einiges lernen..." dabei schielte sie vielsagend zu Liah hinüber. Die kannte sich nämlich in der Tat mit Waffen und allem was dazugehörte aus. Ob sie bereit war, ihr einen Crashkurs in Waffenkunde zu geben? Außerdem würde sie ihr hoffentlich verraten, wo man anständige Kleidung herbekam. Kleider, so hatte Flyn festgestellt, waren alles andere als zum Klettern, Rennen und Arbeiten geeignet. Ständig stolperte man über den Saum oder blieb an Türklingen und Treppengeländern hängen. Warum zieht man so einen Fetzen bloß an? fragte sie sich. Andererseits, Saniya schien wunderbar mit ihrem Kleid auszukommen. Flyn bewunderte ihre Anmut und sie musste zugeben, dass Saniyas Kleid ihr wirklich schmeichelte. Ein kurzer Anflug von Neid beschlich sie. Sie sah aber ein, dass es wenig nütze sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen. Es war schließlich jeder mit anderen Gaben gesegnet worden. Liah konnte zum Beispiel gut mit Waffen umgehen und war dabei nicht weniger anmutig. Vielleicht schaffe ich das mit dem richtigen Training ja auch, dachte Flyn und sah Liah hoffnungsvoll an.

    "Forgive, O Lord, my little jokes on Thee, and I'll forgive Thy great big joke on me."
    ~ Robert Frost ~

  • Darcas drehte dem Alten seinen Rücken und wieder zu Flyn und Liah. Schön das ihr hier bleibt.Dabei nickte er Flyn zu und wandte sich danach an Liah. Seine Hand ruhte dabei auf seinem Degen. Geräumige Taschen sagt ihr. Seine Stimme hatte einen herausfordernden Klang. Dann zeigt mir doch einmal was ihr darin habt, oder soll ich selber nach sehen. Doch passt auf, nicht das ich ausversehen doch eure Kleider dabei zerschneide und ihr dann eines von Oben anziehen müsst. Er ging dabei immer weiter auf sie zu.

  • Flyn verdrehte genervt die Augen. "Sagt mal, Darcas und Liah, ist es eigentlich so eine Art Volkssport bei den Yassalar, den anderen auf die Palme zu bringen?" Sie hatte noch nie mit Leuten zu tun gehabt, die immer kurz davor waren aufeinander loszugehen.

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    ~ Robert Frost ~

  • Darcas war zunägst etwas verdutzt über die Äußerung Flyns. Ein Volkssport sich zu provozieren. Nun er hatte noch nie darüber nach gedacht. Der Kampf war es immer der ihn reizte und bei einem guten Gegner kam es schon einmal vor, dass er diesen zum Kampf provozierte, bzw. in diesem Fall, sie provozierte. Vielleicht war es für ihn zu einer Art Sport geworden, so wie Flyn es meinte. Aberfür die Yassalar im allgemeinen wohl ehr nicht. Dieser Gedanke der sportlichen Provokation, fand er doch ziemlich amüsant. Er lachte laut bevor er erwiederte. Nein ein Volkssport ist es noch nicht, aber so einige von uns neigen dazu. Oder Liah, wie seht ihr das?

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