Schwimmübungen

  • Behru war aufgeregt. Gleich sollte sie Deloran wieder sehen. Hoffentlich. Sie war sich nicht sicher, ob er tatsächlich an den See kommen würde, aber sie hoffte es. Dieser Ort sollte für die nächsten Tage ihr geheimer Übungsort werden und auch wenn Deloran wahrscheinlich dem, was Behru mitgebracht hatte, mehr Aufmerksamkeit schenken würde, so hatte sie es sich dennoch nicht nehmen lassen, sich ein wenig hübsch zu machen.


    Das blonde Haar hatte sie zu zwei dicken Zöpfen gepflochten. Eigentlich mochte sie es lieber, wenn es offen war, aber sie fürchtete, dass es Deloran unter Wasser stören würde. Und - die Flechten konnte sie wunderbar mit kleinen Muscheln und glänzenden Fäden verschönern.
    Eine zierkliche Kette aus grünglänzenden Steinen schlang sich um den Hals der Nixe und sie hatte sich für ein Oberteil aus zwei strahlend weiße Muscheln entschieden, die mit dunkelblauen Bändern zusammengehalten wurde.
    Behru hoffte, es war nicht zu offensichtlich, dass sie gedachte Deloran zu gefallen - und sie hoffte, es gefiel ihm tatsächlich.


    Bei sich führte die Nixe einen großen Beuten, in dem sie viele kleine "Beutelchen" gesammelt hatte. Deloran wollte das Atem mit Hilfe dieser Pflanzen lernen und Behru hatte auf die Schnelle so viele Pflanzen versucht zu finden, wie ihr möglich war.
    Ausserdem hatte sie lange überlegt, Misha von dem Elfen zu erzählen. Der Elf, der so wunderschönes Haar hatte und eine so hübsche Stimme - zumindest in Behrus Erinnerung. Aber sie hatte die Freundin in den letzten Tagen nicht mehr gesehen und deswegen gar nicht erst die Möglichkeit gehabt, ihr von dem Geheimnis, dass sie mit Deloran teilte zu erzählen.


    Als die Nixe die Wasseroberfläche durchstieß, schnappte sie wieder nach Luft - wie immer äffte sie damit die Landwesen nach. Sie fand dieses Verhalten besonders "schön" und hatte es sich über lange Zeit antrainiert.
    Wachsam sahen die dunkelblauen Augen über die Wasseroberfläche hinweg und musterten das Ufer. War Deloran schon da?

  • Noch ist er nicht da, aber man hört schon ein leises Knirschen, das Geräusch wenn Kies durch Schuhwerk zur Seite gedrückt wird..und wenig später taucht er auch schon auf. Noch vollständig bekleidet, über die Schulter einen von einer Schnur zusammengehaltenen Beutel in dem sich ein Handtuch befindet, dazu ein paar weitere, eher praktische als wertvolle Utensilien


    Er lässt seine Blicke über den See schweifen, ob sie wohl schon da ist, seine Fluchtmöglichkeit von dieser Insel? Er ruft sich in Erinnerung dass er sie so möglichst niemals offen nennen sollte..nun, der See ist groß, also sieht er sie nicht sofort, wodurch er sich aber nicht abhalten lassen will..mit dem üben könnte er auch sofort anfangen


    Schnell streift er sich Hemd und Hose ab..nur noch mit einem Lendenschurz bekleidet geht er langsam in das Nass, wegen der Kühle überzieht schnell eine Gänsehaut seinen Körper. Wird er wohl ertragen müssen, wenn er hier weg will..und nach einiger Zeit würde er die Kälte schon nicht mehr spüren. Endlich ganz eingetaucht schwimmt er mit kräftigen Zügen ein paar Meter, in Richtung Seemitte

  • Behru grinste und tauchte mit dem Kopf wieder unter. Sie hatte Deloran ausgemacht - ihn einige Sekunden beobachtet und beschlossen, gleich zu ihm zu schwimmen. Geduld lag ihr nicht im Blut. Ganz und gar nicht. Und spätestens, als Deloran sein Hemd ausgezogen hatte, war ihr Herz wieder gesprungen wie ein junges Reh im Frühlingswald.


    Mit seichten Flossenschlägen tauchte die Nixe zu Deloran und hielt erst kurz vor ihm an. Sie wollte ihn nicht erschrecke oder gar bedrängen. Er sollte sie nicht für ein naives Kind halten, dass sich in den erstbesten Landbeiner verliebte, den es sah. Nein, er sollte Behru so kennenlernen, wie sie wahr. Oder wenigstens so ähnlich.


    So tauchte etwa einen Meter vor dem Elfen der blonde Schopf wieder auf und zwei dunkle, blaue Augen blickten den Elfen an.


    "So kalt ist das Wasser doch gar nicht." Kicherte Behru. Sie kannte die Schwimmzüge der Landbewohner und wußte, dass sie hektisch und schnell wurden, wenn das Wasser kalt war.

  • An die Art ihres Auftauchens würde er sich erst noch gewöhnen müssen, erschrickt ein wenig als sie plötzlich vor ihm erscheint. Er würde darauf achten müssen ob das Wasser auf eine bestimmte Art Wellen wirft wenn sie knapp unter der Oberfläche entlang schwimmt.


    Durch seine Schwimmbewegung nähert er sich ihr noch ein Stückchen weiter, ist recht nah vor ihr als er sich stoppen kann..ob sie das wohl beabsichtigt hat? Auch wenn er sich ihr soweit genähert hat?


    "Behru..schön euch zu sehen"


    seine Lippen zeigen ein leichtes Lächeln, seine Augen mustern neugierig ihr verziertes Haar..etwas länger als nötig, überlegt ob er ihr ein Kompliment dafür machen sollte, geht aber erstmal lieber sparsam damit um, sein Lächeln wird nur für einen Moment noch offener, den Blick den viele haben wenn ihnen etwas gefällt, sie es aber nicht gleich sagen wollen


    "Und doch..das Wasser ist kalt"


    Woran sie bemerkt hat dass ihm kalt ist weiß er nicht..ob sie wohl seine Gänsehaut bemerkt hat? Hat sie so gute Augen?

  • "Vielleicht für euch Landbeiner kalt. Ich finde es eigentlich recht angenehm." Behru kicherte und schwomm um Deloran herum. Ihre Flosse streifte sacht seine Beine und fühlte sich weder kalt noch glibschig, sondern warm und samtig an.


    "Habt ihr schon geübt? Wie lange könnt ihr unter Wasser bleiben?" Die Nixe schwamm in Richtung Land. Noch brauchten sie die Beutelchen wohl nicht und sie wollte sie los werden. Mit einer erstaunlichen Kraft warf das zierliche Geschöpf ihren Beutel an Land - ein leises Puffen zeigte, dass einige der luftgefüllten Pflanzen beim Aufprall auf die Kiesel zerplatzt waren. Doch Behru scherte sich nicht weiter darum. Sie hatte genug geholt. Und dies sollte heute ja sowieso nur eine Übung werden.


    Die Blonde drehte sich wieder zu Deloran um.
    "Möchtet ihr es erstmal alleine versuchen oder soll ich euch gleich mit hinab nehmen?"

  • Das Wort Landbeiner gefällt ihm gar nicht, er nennt ihr Volk doch auch nicht Fischschwänze..wenigstens nicht offen..ok, doch, er würde es machen, aber dennoch.. Würde er sie nicht brauchen hätte er eine passende Antwort parat gehabt, die er jetzt lieber herunterschluckt.


    Ob sie ihn absichtlich berührt oder es Zufall ist weiß er nicht, doch auch dieses Thema ist ihm noch zu gefäährlich näher anzusprechen..da ist das Tauchen doch sicher ein unverfänglicheres Thema


    "Nein, habe ich noch nicht..wollt ihr neben mit tauchen, damit ihr einen Eindruck habt wie..schnell und weit ich es schaffe?"


    wartet ihre Antwort nicht ab, sondern lässt sich untertauchen..und schwimmt knapp unter der Oberfläche ein Stück. Ein langes Stück, und er ist sicher ewig unter dem Wasser. Jedenfalls kommt es ihm so vor, in der Realität ist er vielleicht 25 Meter voran gekommen, und länger als eine Minute war das auch nicht. Prustend taucht er auf, schaut sich um um zu sehen wo er sich jetzt befindet

  • Der See war Misha vertrauter geworden, fast so sehr wie der Hafen - der dank Sithora für sie seinen Schrecken längst verloren hatte. Sie verspürte nach wie vor keinerlei Affinität zum Landwasser, im Gegenteil zu Behru, die sich, je näher das Wasser dem Land war, umso wohler fühlte. Fremd war ihre Freundin ihr deshalb nicht, sie kannte sie gut genug um zu wissen, wann sie war, wie sie war; und wann sie wieder zu jenem Abbild von Elue wurde - besessen von ihren Träumen.
    Misha ließ sich ein wenig durch den See treiben und sah sich um.
    Irgendwo hier musste Behru sein - Misha hatte sie gesehen und war ihr einfach hinterhergeschwommen. Da sie nahe dem Grund schwamm, konnte sie die Oberfläche dezent absuchen ohne selbst gesehen zu werden. Na gut, ein wenig schäbig kam sie sich schon vor, ihrer Freundin so hinterher zu spionieren... doch hatte sie eine seltsame Vorahnung - und war nur gekommen um sich zu vergewissern, dass alles mit rechten Dingen zuging.
    Behru musste selber wissen, was gut für sie war, und doch machte sich Misha Sorgen.


    Als ihr sachte Wellen entgegenbrandteten entdeckte sie dann auch einen Körper, der sich über ihr am Tauchen erprobte. Ein Mensch wohl?, dachte sie blitzartig, besah sich den Taucher von der Nasenspitze bis zu den Füßen und den Zehen. Tief in das Grün des Seegrundes gepresst duckte sie sich unter den Wellen hinweg, als könne das ihr Entdecken verhindern.
    Unweit sah sie auch Behru und Misha war beruhigt. Alles war unter Kontrolle. Seufzend entkamen ihren Kiemen sachte Luftbläschen, die ihren Weg unaufhaltsam zur Oberfläche bahnten.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Behru ging neben Deloran in die Tiefe hinab. Nun - eigentlich schwamm nur Behru wirklich tief, während Deloran sich nah an der Wasseroberfläche bewegte. Die Nixe schaute sich seine Art zu schwimmen interessiert an, blieb aber ein ganzes Stück unter ihm. Als der Elf wieder auftauchte, schwamm auch Behru wieder in Richtung Meeresoberfläche.


    Mit einem Lächeln sah sie den prustenden Deloran an.
    "Nun, das war doch schon nicht schlecht. Wenn ihr ein wenig tiefer taucht, werdet ihr ganz automatisch die Luft länger anhalten. Glaube ich." Die Nixe streckte Deloran die Hand aus.


    "Wollt ihr euch erstmal ausruhen oder es gleich nochmal versuchen? Ich könnte euch ein Stück hinab ziehen, damit ihr seht, wie euch der Wasserdruck weiter unten bekommt. Ich selbst merke ihn ja gar nicht, aber ich habe schonmal gehört, dass Landbewohner Schwierigkeiten damit haben. Plapper ich schon wieder? Entschuldigt. Soll ich lieber ruhig sein? Oder soll ich euch erzählen, was euch da unten erwartet? Habt ihr die Augen beim Tauchen auf? Oh, ihr könntet soviel sehen.."


    Die Aufmerksamkeit der Nixe war komplett auf den Edelelfen gerichtet. Irgendwo bemerkte sie die Luftbläschen, die ganz in ihrer Nähe an der Wasseroberfläche zerplatzten - aber sie hatte im Moment nicht den Kopf dafür, sich darüber Gedanken zu machen. Deloran war derzeit wichtiger. Wichtiger als alles um sie herum.

  • Von Misha bemerkt er noch gar nichts..nach der für ihn langen Zeit ohne Sauerstoff ist er erst einmal damit beschäftigt Luft zu holen, wieder zu Atem zu kommen..die Lüftbläschen müssten schon größer sein und möglichst mit einem lauten Knall explodieren damit er sie bemerkt


    "Glaubt ihr" - mehr Feststellung als Frage


    Noch immer außer Atem..wenn sie sich täuscht, ist er dann ertrunken? Er nimmt ihre Hand, realisiert nicht dass sie ihn womöglich sofort daran hinunterziehen würde.. Soviele Fragen auf einmal, ist sie vielleicht nervös? Eigentlich sollte das doch eher er sein, so oft war er noch nicht lange Zeit unter Wasser


    "Des Wasser ist zwar klar, aber ich bezweifle dass ich soviel erkennen kann wie ihr..in Höhlen wäre ich wohl blind, wie findet ihr euch da zurecht? Wir können es gleich probieren" ..bevor ich es mir anders überlege..fügt er in Gedanken hinzu "Und redet soviel ihr wollt, ich höre gern eure Stimme"


    begleitet werden diese Worte von einem charmanten Lächeln..ihre Worte lenken ihn sehr gut von der Gefahr des Ertrinkens ab, und Ablenkung wäre immer gut. Nachzufragen ob sie noch welche dieser Luftbeutel (wie er sie bei sich nennt) dabei hat vergißt er ganz

  • Er mochte ihre Stimme? Aufgeregt planschte Behru mit der Flosse und für einen kurzen Augenblick blieb die Nixe still. Sie zog Deloran hinter sich hier - in Richtung Ufer.
    Erst als der Elf schon fast wieder Boden unter den Füßen spüren konnte, sprach sie weiter.
    "Ruht euch einen Augenblick lang aus. Ich möchte nicht, dass ihr mir jetzt schon ertrinkt." Behru kicherte. Es war nur als Spaß gemeint. Dennoch fürchtete sie sich immernoch, dass irgendetwas schief gehen konnte.


    Aber er wollte es doch so gerne. Was blieb ihr also anderes übrig, als weiter mit ihm zu üben.


    "Ihr werdet ja auch nicht mit mir kommen um Elue'Adar kennenzulernen." Wieder kicherte Behru. "Vielleicht schließt ihr eh besser die Augen, damit euch nicht schlecht wird, wenn ich euch mit mir ziehe." Diesmal machte Behru keinen Spaß. Tatsächlich hatte sie keine Ahnung ob ihre Schwimmgeschwindigkeit einem Trockenbeiner etwas ausmachte. Und sie würde schnell sein müssen. Sehr schnell.

  • Lässt sich willig ziehen, so ist es wesentlich angenehmer als selbst zu schwimmen. Nicht so anstrengend, würde das immer so gehen würde er öfters schwimmen gehen..und damit prahlen wie sportlich aktiv er doch ist..runzelt ein wenig misstrauisch seine Stirn als er ihre Worte hört


    "Was genau bedeutet >nicht jetzt schon< ?"


    Sicher ist er nicht ob sie scherzt


    "Erwartet ihr denn dass ich es nicht.schaffe?"


    Sollte er sich das ganze vielleicht nochmal überlegen? Wie verrückt ist dieser Plan wohl? Er weiß so gar nicht was alles auf ihn zu kommt, was für Kreaturen unter Wasser auf ihn lauern mögen


    "Elue´Adar..ich habe nur davon gehört, aber gesehen habe ich es noch nie..dabei bin ich schon so lange hier..wie sieht es aus?"


    Die meisten reden gern über die Orte die sie lieben, was also liegt näher als ihr einen kleinen Wink zu geben dass sie darüber erzählen kann? Schlecht wurde ihm bisher nur bei einem zu langen Abend in der Schenke..kann sich gar nicht vorstellen dass ihm bei ein bisschen Schwimmen schlecht werden könnte..auch wenn er sicher bald eines besseren belehrt werden würde

  • "Oh, Elue'Adar ist wirklich hübsch." Behru lächelte. "Naja.. für eine Unterwasserstadt. Ich glaube, Nir'alenar ist schöner. Dort gibt es so schöne fantastische Gebäude und so viele verschiedene Wesen und überhaupt. Habt ihr schonmal eine Syreniae gesehen? Ich würde sogerne mal eine sehen. Die Flügel müssen prächtig sein und... ach.." Die Nixe kicherte. "Das interessiert euch wohl kaum."


    Mit wenigen Flossenschlägen schwamm die Nixe noch näher an das Ufer heran und legte sich in den Kies.
    "Ich verstehe nicht, dass ihr von hier fort wollt. Es ist so hübsch hier.." Ein leises Seufzen kam über die Lippen der Nixe. "Wisst ihr überhaupt, was euch dort oben erwartet? Oder.. oder.." Behru wurde leiser. Ein letztes "oh" konnte man vernehmen, bevor sie ihren Kopf senkte und einige Zeit so verharrte. Gab es dort oben etwa etwas, das Deloran wieder haben wollte? Oder jemanden? Wartete dort vielleicht jemand auf ihn? Behru wagte einen kurzen Blick auf den Elfen. Eine Frau? Vielleicht sogar Kinder? Die Nixe schwieg. Sie traute sich nicht zu fragen, in der Angst die Antwort zu erhalten, die sie nicht hören wollte.

  • "Oh, eine Syreniae ist gar nichts so Besonderes, es gibt faszinierendere Geschöpfe" lächelt sie dabei an, mit dem Gedanken dass ihn die am meisten faszinieren die ihn von hier weg bringen könnten "Woher wisst ihr denn dass Nir'alenar schöner ist? Das Innere der meisten Gebäude seht ihr vom Wasser aus doch nicht, viele sind von innen nur halb so schön.."


    Nach zuvielen Jahren werden sie vor allem einfach langweilig..die schönste Skulptur kann man durchaus eine Stunde ansehen, aber nach einer Woche will man sie nur noch wegräumen


    So anmutig wie sie geht er nicht an Land, watet mehr von einem Platschen begleitet heran und setzt sich neben sie, den Blick aufs Wasser gerichtet


    "Ich weiß nicht was mich erwartet..es ist zu lange her, wer weiß ob es meine Heimat überhaupt noch gibt..und wer meiner..Freunde noch lebt"


    Etwas gedankenverloren gleitet er mit den Fingerspitzen durch den Kies, ein Zeichen dafür dass seine Gedanken wohl in weite Ferne gerichtet sind

  • "Ich dachte von innen sind viele Gebäude noch schöner als von aussen? Aber ihr habt recht. Gesehen habe ich sie noch nicht.. leider." Behru zuckte mit den Schultern und sah Deloran dann fragend an.


    "Wie lange lebt ihr schon hier, wenn ihr euch davor fürchtet, dass keiner eurer.. Freunde mehr lebt? Und warum wollt ihr hier weg? Vielleicht seit ihr dort oben allein? Ihr könntet doch auch hier unten euch ein schönes Leben machen. So furchtbar ist Beleriar doch gar nicht. Ihr könntet euch eine nette Frau suchen, eine Familie gründen und das Leben so nehmen wie es konnt." Wie so oft trug die Nixe ihr Herz auf der Zunge und redete von dem, was ihr als erstes einfiel. Abermals berührte ihre Flosse unbeabsichtigt Delorans Beine und das Herz der kleinen Nixe überschlug sich.

  • "Nicht alles strahlt so we man auf den ersten Blick meint"


    Mehrdeutig, auch wenn es ihre Frage beantwortet, er meint noch viel mehr damit..nicht dass er glaubt sie würde das wirklich mitbekommen


    "Ich lebe hier seit Beginn des Fluches, also schon viel zu lange. Es ist nicht meine Heimat, nicht der Ort an dem mein Herz hängt, hier fehlt das Rauschen der Bäume im kühlen Abendwind, der freie Blick auf die Sterne..selbst die Luft zum Atmen fühlt sich..falsch an"


    Ungewohnt viel gibt er von sich preis, die sentimentale Stimmung in die er jetzt geraten ist lässt ihn mehr sagen als er eigentlich will, aber wirklich schaden kann es ihm wohl nicht..und da er glaubt dass sie noch ein idealistisches, goldenes Herz hat würde sie ihm bestimmt noch bereitwilliger helfen..so redet er sich ein warum er es ihr erzählt


    "Das Leben so leben wie es kommt..also ihr meint genau so wie ihr es vor habt, wie ihr euer Leben führen wollt, ohne einen Versuch auszubrechen?"


    Er dreht seinen Kopf leicht zu ihr, eine Augenbraue belustigt ein Stück nach oben gezogen..eigentlich sicher dass sie die Ironie in diesen Worten erkennen wird

  • Das war zu viel! Eigentlich hatte sie schon längst davonschwimmen wollen, denn das Glück, welches ihre Deckung dieses Mal nicht auffliegen hatte lassen, musste ihr nicht zwingend ein weiteres Mal hold sein. Doch was sie viel mehr beschäftigte, war nicht, dass ihre Freundin diesem Landbewohner scheinbar das Schwimmen beibringen wollte ... es war einfach die Art wie sie es tat.
    Misha ließ sich nicht durch ihre Gedanken ablenken, die ihr rieten einfach die Flosse in die Hand zu nehmen und sich davon zu stehlen - sie hielt zielstrebig auf das Ufer zu.
    Mit ein paar wenigen Flossenschlägen hatte sie die gewünschte Geschwindigkeit erreicht und war nur noch wenige Meter vom flachen Wasser entfernt, als sie - einem Delfin gleich - die Oberfläche des Wassers durchstieß, einen dichten Sprühregen verursachend aus dem Wasser schoss, und mit einem mächtigen Klatschen wieder im Wasser landete. Sie schüttelte ihr Haar aus, warf es in den Nacken und strahlte über das ganze Gesicht.
    Wenn sie sich schon zu erkennen geben wollte - dann richtig.


    "Behru!", rief sie freudestrahlend - und tatsächlich war ihr schlechtes Gewissen verflogen, verwässert von Wiedersehensfreude. Dann fiel ihr Blick auf den Elfen, kein neues Gesicht, sie hatte es schon unter Wasser studiert - doch trotzdem schenkte sie ihm ein flüchtiges Lächeln ehe sie wieder zu Behru sah, welche sich unweit auf dem Kiesgrund räkelte. "Schön dich zu sehen - wer ist deine Begleitung? Stellst du uns einander vor?", plätscherten die Worte unbedarft über ihre Lippen und ihr Blick begann fragend zu werden.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • "Ausbrechen? Ihr wißt gar nicht, wie sehr ich ständig ausbreche.. es.." Behru kam nicht dazu weiterzusprechen.
    Sie kannte das Geräusch, dass sie unterbrach nur zu gut - löste sie es doch selbst oft genug aus - und so glitt ihr Blick direkt wieder von Deloran auf das bis eben noch flache Wasser.


    Misha. Behru wußte nicht, wie sie reagieren sollte. Einerseits war es immer schön, die Freundin zu sehen. Mit kaum jemanden konnte sie so frei sprechen, wie mit der Nixe. Andererseits - sie wäre schon ganz gerne mit Deloran alleine geblieben. Vielleicht hätte sie ihn noch ein wenig besser kennengelernt. Vielleicht hätte er auch plötzlich Herzklopfen bekommen und.. Behru versuchte die weiteren Gedanken zu verdrängen und setzte ein Lächeln auf, dass nicht ganz so lebendig aussah, wie es bei der Blonden sonst der Fall war, aber dennoch nicht falsch oder unecht wirkte.


    "Was machst du denn hier, Misha? Ich dachte keine hundert Seepferdchen bekommen dich an die Oberfläche!" Behru stieß sich vom Ufer ab und schwamm der Freundin ein Stück entgegen um ihre Hand zu greifen und sie näher zu sich zu ziehen. Dann drehte sie sich wieder zu Deloran.


    "Das ist meine Freundin Misha, ich habe euch von ihr erzählt." Lächelte sie den Elfen an, bevor sie ihn vorstellte. "Deloran - ich habe ihn im Philosophenviertel kennengelernt und helfe ihm jetzt, seine Schwimmkünste ein wenig zu verbessern." Behrus Lächeln wurde breiter und ein gewisser Stolz breitete sich in ihr aus.

  • Eine flüchtige Röte streifte Mishas Wangen und ergab mit der bläulichen Farbe ihrer Haut eine kuriose Mischung. Sie ließ sich von Behru näher ziehen, näher an das trockene Ufer. Die hellen Kiesel stießen gluckernd aneinander, als sie diese mit der Flosse streifte. "Ach weißt du ... ich -", begann sie unsicher und sah flüchtig zwischen Behru und Deloran hin und her, überlegend ob es überzeugend wirken würde, wenn sie mit Neugierde argumentierte - wohl eher nicht. "Ich versuche meine Angst zu überwinden - schließlich gehört es ja auch zu den Pflichten... wegen... wegen den Schiffbrüchigen-und-so."


    Sie grinste nun Behru an und freute sich über das Lächeln auf ihren Lippen, hatte sie doch befürchtet, dass sie sauer sein würde, wenn Misha sie mit einem der Landgänger störte. Sie brachte dem Elfen - das war er doch, oder? - wohl wirklich das Tauchen und schwimmen bei. Da es in Mishas Augen keine Zeitverschwendung gab, betrachtete sie sich die Situation näher und es schien doch recht lustig zu sein und so blieb ihre Neugierde ungebrochen. Erst sah sie ihre Freundin an, sie wirkte stolz, dann glitt ihr Blick zu dem Trockenelfen hinüber, bedachte ihn mit einem Lächeln. "Du hast von mir erzählt? Ich hoffe nur Gutes!"

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Gerade noch hatte er gedacht etwas sehr persönliches von ihr zu erfahren, auf den Grund zu kommen weshalb sie so unbedingt anders leben will wie der Rest ihres Volkes als sie so unterbrochen wurden. Ein wenig Misstrauen erwacht, dieses Auftauchen, zu zufällig. War es zwischen beiden so abgesprochen oder spioniert sie Behru nach? Ihrer Verlegenheit zu urteilen glaubt er eher zweiteres.


    Ist nicht so sicher wie er die Neuankommende begrüßen sollte, würde sie seinen Plan zu vereiteln suchen? Wenn er zu unfreundlich ist vielleicht schon aus Trotz..so bleibt er vorerst besser freundlich, stellt keine Fragen die zu sehr an ein Verhör erinnern


    "Zu Euren Diensten" flötet er Misha entgegen als er ihr vorgestellt wird, verneigt sich ein wenig vor ihr, wobei sein nasses Haar derart tropft dass die Verbeugung viel ihrer Eleganz verliert


    "Ja, der Schiffbrüchigen wegen.." hofft dass er den Sarkasmus aus seiner Stimme verbannen konnte..oder sie zumindest ein wenig naiv ist und ihn nicht bemerkt "Sie hat nur Gutes über Euch berichtet..seid dessen versichert" Fast eine Lüge..er kann sich an recht wenig davon erinnern..nur dass sie vielleicht helfen würde, das ist ihm im Gedächtnis geblieben.

  • "Natürlich habe ich nur Gutes von dir erzählt. Es gibt auch nichts Schlechtes, was man von Misha berichten könnte." Plapperte Behru weiter und sah Deloran dabei mit leuchtenden Augen an. "Ausser vielleicht, dass sie ein gewisses Unbehagen dem Land gegenüber verspürt."


    Behru kicherte. Warum wußte sie nicht. Sie wollte sich nicht über ihre Freundin lustig machen, aber irgendwie ließ die Anwesenheit von Misha und Deloran die junge Nixe albern werden. Doch Behru versuchte das Glucksen herunterzudrücken und sah nun wieder lieber nach Misha.
    "Deloran und ich haben gerade überlegt, wie weit er wohl tauchen könnte, wenn ich ihn ziehen würde. Was meinst du?"
    Natürlich entsprach das nicht der Wahrheit. Aber Behru hatte beschlossen, dass Misha diese auch noch nicht wissen mußte. Noch hatte sie zusehr die Befürchtung, die Freundin könne den Plan nicht gut heißen. Aber ihre Meinung interessierte Behru dennoch.


    Zeitgleich legte die kleine Nixe ihre Hand fast wie beiläufig auf Delorans nackten Oberarm und wieder hüpfte ihr Herz einen kurzen Augenblick in die Höhe. Der Elf bekam einen schmachtenden Blick von der Nixe und Behru fragte sich ernsthaft, ob es vielleicht endlich soweit war. War sie endlich dabei, sich zu verlieben?

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