Ein unwissender Gast

  • Seide verzichtete es eine Erwiderung zu setzen, nur die blinden, toten Augen folgten der Halbnymphe ein Stück weit als ob sie sich überzeugen wollten ob sie sich auch wirklich entfernte - Mitleid schien sie keines zu kennen oder in diesem Augenblick keines kenen zu wollen. Das Dornenherz schmunzelte, weils sagte: Bin an niemanden gebunden, brauche niemanden, bin frei.
    Und auf ein leises Maunzen der Sternenkatze hin, kommentierte die Dornige mit einem zögerlichen Unterton:


    "Ah...hm. Ich habe versucht nett zu sein!"


    Wenn eine Katze lachen konnte, dann hätte es das Nachtgetier mit großer Gewissheit getan. Stattdessen begegnete ihr eine Stille, die man beinahe Ignoranz nennen konnte, oder Wahnsinn von Seiten der Troubadoure - ihr jedoch war es gleichgültig, kraulte lediglich das Köpfchen der Sternenkatze und lauschte den Gesängen, nein, nicht den Gesängen, sie lauschte in den Raum hinein ob sie -seine- Stimme hören konnte.
    Gedanken machte sie sich -kaum- ob ihres Verhaltens gegenüber Elaiya, denn die Situation war ihr nur zu bekannt. Sie konnte die Wesen nicht zählen, die in ihr Leben getreten und sogleich wieder verschwunden waren. Es berührte sie -kaum- noch, bedeutete jedoch nicht, dass sie sich in stillen Stunden die Frage des "Warums" stellte und sie war nicht so verblendet, um zu glauben lediglich ihre Zugehörigkeit zum Volk der Nachtelfen wäre schuld daran.


    Doch entschuldigen? Nie! Die Schönheit der Rose gehörte ihr nicht - sie war eine Dorne -; aber der Stolz war ihr zueigen gemacht worden.
    Sie wartete geduldig auf den Meereselfen, beorderte sich jedoch ein alkoholisches Getränk um ihre Wartezeit zu verkürzen.

  • Es war das Maunzen, sagte er sich später, wenn er grübelte, was ihn denn hatte herumfahren lassen, noch bevor das geflügelte Wesen Zeit für eine Antwort hatte.
    Mit einem Blick erfasste Mallalai, dass die Bardin die Blindsehende verlassen hatte und seine Augen weiteten sich merklich.
    "Verzeiht", sprach er in die Runde. "Verzeiht, aber mein Anliegen an euch muss noch warten." Morgen war noch Zeit dafür, wenn der Tag sich erhellte, morgen konnte er sich um den Handel kümmern, aber morgen würde noch warten müssen.


    Langsam ging er wieder zu Seides Tisch zurück, sie hatte sich etwas zu trinken bestellt, seine gute Nase roch Alkohol und rümpfte sich sofort sichtbar.

  • Seide war zwar durchaus auf ihre Art und Weise blindsehend; aber die Verachtung Mallalais gegenüber Alkohol war ihr in keinster Weise auffällig. Das konnte sie nicht bemerken, dementsprechend auch nicht entsprechend reagieren und so trank sie in aller Ruhe.


    Wenn er sie gefragt hätte, weshalb sie Alkohol trank, so hätte sie ihm geflüstert: Er betäubt die Gedanken...


    Doch so schwieg sie nur darüber, horchte jedoch auf als er näher kam, denn seine entschuldigenden Worte gegenüber den anderen Anwesenden hatte sie nicht mitbekommen.


    Doch ein Lächeln entsprang auf ihren Lippen als er näher kam, immer intensiver wurde es.


    "Du vernachlässigst deine Geschäfte", sagte sie in einem leisen Tonfall. Halb fragend, halb feststellend. Ein Hauch von Irritation lag darin und zugleich Überraschung.
    Die Hände legten sich auf den Tisch und sie neigte sich ein Stück weit über den Tisch, ihm entgegen, dann neigte sich das Haupt seitlich. Abwartend.

  • Gut, dass sie blind war, denn sein Gesicht wurde weicher und es stahl sich ein fremdes Lächeln auf seine Züge, welches Mira'Tanar keiner fremden Rasse schenken. Sie hatte seine Anwesenheit erkannt, ohne dass ein Wort gefallen war, so setzte er sich ihr gegenüber und legte seine Hand in die Nähe der ihren.
    "Dieser hier..." Mallalai betrachtete ihr dunkles Gesicht, welches voller Konzentration ihm zugeneigt war. "...kann es sich nicht leisten, den zu allererst abgeschlossenen Handel zu vernachlässigen."
    Das Meer rauschte um sie herum und er erkannte sein Geschenk darin. Sein Herz stockte, sie hatte es behalten ...

    Crawling in my skin
    These wounds they will not heal
    Fear is how I fall
    Confusing what is real

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  • "Nun als die Götter die Welt erschaffen haben und sie danach die perfekteste Rasse kreierten, die Djirin, waren einige der Götter eifersüchtig, weil ihre Völker nicht so perfekt waren. Deshalb legten diese Neider einen göttlichen Fluch auf unsere Vorfahren. Sie waren auf ewig dazu verflucht, Flaschen zu sammeln, deren Form und Ausführung einzigartig zu nennen waren. Und jeder Djirin ist noch Heute auf der Suche nach der einen Flasche, die von solch perfekter Art ist, dass der Fluch vielleicht gebrochen werden kann. Aber bis Heute hat dies nie ein Djirin geschafft."

  • "Du findest schöne Worte", kommentierte die Musica. Daraufhin musste sie lächeln - es war eine Angewohnheit ihrerseits. Worte hatten einen anderen Klang in ihren Ohren und schon so mancher Ausdruck eines Wesens hatte ihr in den Ohren geschmerzt. Sie kannte die Schönheit der Worte - so auch die Schönheit jener just gesprochenen.


    Weshalb hätte sie sein Geschenk auch fortwerfen sollen? Sie konnte die Geschenke, die ihr gemacht wurden, an einer Hand abzählen.


    "Man sagt, dass die Mira'Tanar ein großes Ehrgefühl besitzen. Diesem Bild entsprichst du vollkommen, Mallalai. Ist diese Einstellung einem jeden von euch in die Wiege gelegt?", fragte sie freundlich. Sie konnte jetzt noch nicht gehen - das Glas musste erst geleer werden und sie wusste durchaus, dass es gefährlich war Alkohol in einem Schluck zu trinken. Gerade jetzt wollte sie keine unkontrollierten Handlungen gewähren.


    Man hatte ja gesehen was geschah wenn sie zu sehr ihrem eigenen Naturell entsprach. Irgendwie tat es ihr durchaus ein bisschen leid, obwohl der Stolz widersprach.

  • Seine Armmanschetten kratzten über den Tisch, als er seine Ellenbogen umfasste, um sich darauf zu stützen. Der Raum um ihn herum stauchte sich zusammen, es wurde dunkler, während sich seine Augenlider bis auf Schlitze senkten. Man machte sich Gedanken über die Mira'Tanar?
    Es war nur ein Moment ... wer rettet mich vor mir selbst?


    "Es entspricht meiner Art so zu sprechen", seine Augen wanderten zu der hohen Kuppel des Zauberbrunnens. "Dennoch sind die Worte in dieser Sprache so gering, vermögen kaum alles in Laute zu fassen, was ich in Mira'Tanar ausdrücken könnte. Vielleicht ist es ihre Fremdheit, die mich so sprechen lässt." Ein Atemzug, um selbst darüber nachzusinnen.
    "Was bleibt einem Volk anderes als die Ehre, wenn es sich gegen einen Feind zur Wehr setzen muss, dem jegliches Mittel recht ist? Es ist der Unterschied, der es ausmacht, ob man sich selbst auf diese niedere Stufe hinablässt." Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren gepresst, aber die Qual war tief verwurzelt und ja, es war der Hass auf die Yassalar, der seinem Volk in die Wiege gelegt wurde.
    Mallalai setzte sich gerade auf, hüllte seinen Umhang wie einen Schild fest um sich herum, fast hätte er wieder nach seiner Kapuze gegriffen, aber er widerstand dem Drang.


    "Weshalb trinkst du dieses scharfe Gebräu? Es wird deine Sinne vernebeln und verwirren?" fragte er wieder gefasster und legte so viel Neutralität in seine Stimme, wie es ihm möglich war.
    Sie konnte nichts für seine Gefühle gegen die Yassalar. Diese waren weit entfernt und er war hier, bei ihr, sollte ein wenig Ruhe in ihrer Nähe finden. Waren seine Gedanken nicht ständig zu ihr geeilt, nach dem ersten unerwarteten Treffen im Seeviertel in dieser vergangenen Nacht?

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  • Nur zu aufmerksam lauschte sie den Worten Mallalais, horchte auf die feinen Nuancen seiner Stimme und genoss die Fremdartigkeit seiner Betonung. Seine Wurzeln konnte man nicht verleugnen. Genauso wie es Seide nicht vermochte und - unter uns - sie hätte es gern das eine oder andere Mal getan. Zum Volk der Nachtelfen zu gehören war nicht unbedingt eine Fügung des Schicksals, die einem freundliche Emotionen entgegen brachte.


    "Wie auch immer du es handhabst - es bringt dich ein Stück näher", sprach sie leise, mehr für sich selbst denn an ihn gewandt. Denn in den folgenden Wimpernschlägen schüttelte sie ganz sacht das Haupt als wäre es gleichgültig. Sie sprach auch nichts mehr dazu.


    Sie empfand seinen Hass und sie erschauderte merklich darunter, nickte lediglich und befand, dass sie besser kein Wort dazu sprechen sollte.


    Alkohol. Er wollte etwas darüber sprechen? Sie verzog die Mundwinkel ein Stück weit und zögerte die Antwort heraus, meinte aber dann flüsternd: "Es betäubt die Gedanken... Manchmal sind sie Gedanken zu schwer für mich. Dann ist die Trübe ganz angenehm... Ich weiß, dass es nicht gut ist und es schmeckt mir eigentlich nicht; aber nunja... Ich weiß nicht ob du das nachvollziehen oder überhaupt akzeptieren kannst. Nur bitte, bitte verurteile mich nicht dafür."
    Die letzten Worte waren kaum mehr als ein Hauch.

  • Mallalai wich zurück und wehrte mit einer Hand ab: "Nein, niemals, Nachtgesicht! Diesem Mira'Tanar liegt es fern zu verurteilen, wo doch er selbst so gezeichnet ist."
    Seicht wie eine Meeresbrise legte er eine seiner feingliedrigen Hände auf ihre Hand, die ruhig auf dem Tisch ruhte. "Du bist, was du bist und nichts geringeres. Es war lediglich eine Frage, gestellt in Neugier."
    Er befeuchtete seine Lippen, sie schmeckten immer noch leicht nach Honig. "Mallalai kann es nicht nachvollziehen, die Gedanken betäuben zu wollen. Gedanken sollten so klar wie der Nachthimmel sein, nicht wahr? Wenn es die Augen nicht sind, sollten es dann nicht deine Sinne sein?"


    Gut, dass er sie heute Nacht auf ihrem Weg begleiten wollte, dachte er bei sich. Irgendwie in seinem Inneren wollte er sie schützen, auch wenn er sich sicher war, dass sie seinen Schutz nicht benötigen würde. Es war einfach da und er umhüllte wenigstens das Gefühl schützend in sich.

  • Die Hand unter seiner bewegte sich behutsam unter seiner, denn in aller Langsamkeit drehte sie ihre Hand herum, so dass die verschiedenartig Fingerkuppen paarweise aufeinander ruhten - so denn er sich nicht dagegen sträubte und seine Hand fortnahm.
    Ihre Hand sprach von Schwärze und Sanftmut, eine freundliche Nacht - sofern man eine Nacht als freundlich empfinden konnte. Viele sahen nur die Dunkelheit, nicht die Sterne.


    Ein Spiel. Jetzt war es fraglich ob er mitspielt.e - und wie weit. Das war das was die Troubadoure neugierig machte.


    Die Unsicherheit und Verwirrung wich einem wachsenden Lächeln als er ihr ein Entgegenkommen erbot. Sie nickte dankbar, sprach aber nicht weiter darüber.
    "Ja, üblicherweise vermeide ich es Alkohol zu trinken. Es ist nur ... eine Ausnahme in bestimmten Situationen.. Es ist nur eine Möglichkeit um damit umzugehen."
    Eine Pause entstand, dann, etwas leiser:
    "Was tust du wenn deine Gedanken nicht mehr klar und greifbar sind?"


    Jetzt war es natürlich fraglich wie Seide wirkte. Wirkte sie wirklich wie jemand, den man -unbedingt- beschützen musste? Die Nacht besaß viele Gesichter und die Nachtelfe hielt ihres bedeckt und unbekannt. Ihr Lächeln sagte alles und nichts. Es sagte unverbindlich: Hallo. Sagte aber nicht was dahinter stand. Zumindest die meiste Zeit. Jetzt lächelte sie greifbar und offen. Offen. Ja, wirklich offen.

  • Lysia drehte sich verwundert um und blieb mit offenem Mund stehen. "Ein Fisch?!" Natürlich sah sie, dass es sich auf keinem Fall um einen Fisch handeln konnte. Er hatte keine Schwanzflosse, aber ansonsten sah er fast genauso aus. Mit offenstehendem Mund sah sie ihm nach als er auch schon wieder ging.
    Da antwortete Jamil und sie war hin und hergerissen, wohin sie ihre Aufmerksamkeit nun wenden musste. So hörte sie zwar Jamil zu, ihr Blick aber wanderte immer wieder zu dem Meereselfen.
    "Ein fluch? Also könnt ihr gar nichts dafür..." stellte sie überrascht fest.
    "Könntet ihr die Flaschen nicht auch kaufen," überlegte sie dann aber weiter.

  • Kühler Schalk glitzerte in seinen Augen, die sahen wie sie die Hand drehte, Finger, die die Bewegung fühlten, hauchdünne Schuppen, die jede Nuance im Wasser spürten, schickten eine Reaktion in seinen Bauch. Nein, er würde die seine nicht fortziehen, gewiss nicht. Mallalai hielt still.


    "Wenn meine Gedanken der Ruhe bedürfen, taucht er den Körper in das sanfte Nass, tief in die atemberaubende Schönheit der Meeres-Schwärze, lässt sich von der Strömung nach oben tragen, ihn auf den Wellen schaukeln, um sie frei zu lassen, denn wenn er die Oberfläche durchbricht, schickt er sie zu den Lichtern am Himmel, wo sie klarer und klarer in deren Unendlichkeit werden! So kehren sie durchtränkt von Klarheit zurück."
    Während er sprach steigerte sich seine Erregung und dort, wo eigentlich sein Magen sitzt, begann sich die Freude zusammen zu ballen. "Es ist das Fallenlassen, freilassen und sich dem Ozean übergeben. Andere Betäubung meiner Gedanken benötige ich nicht."


    Schon wieder folgte er einem spontanen Gedanken, der Impuls griff nach ihm und spülte ihn mit der ersten Welle fort: fest packte er ihre Hand, so zerbrechlich zart, dass er zuerst dachte, sie würde unter seinem festen Griff knirschen. So lockerte er denn seine Finger ein wenig. "Komm, Blindsehende, komm mit mir!"

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  • Es folgte jedoch kein weiterer Impuls auf das Aufsetzen der Fingerkuppen. Die abwartende Haltung wurde beibehalten, um zu beobachte was geschehen würde, um zu erfassen wie er reagierte. Seide lauschte still in die Berührung hinein und die Mundwinkel hoben sich einem wissenden Schmunzeln entgegen.
    Wie sie empfand konnte man schwerlichst nachvollziehen. Ein Zweifler hätte gesagt, dass sie nur spielen würde und es ihr gleich wäre, wenn sie jemand verletzte. Ein Einsichtiger hätte den Kopf geschüttelt, geseufzt, sie kann es nicht besser. Vielleicht sogar die Schultern gezuckt: Sie weiß es nicht besser. Und was die Wahrheit war? Sie hütete sie eifersüchtig.


    Jetzt jedoch verharrte sie in sich und lauschte seinen Ausführungen und je mehr Worte er sprach, desto mehr sanken ihre Mundwinkel. Tiefe Sehnsucht erwachte und auf ihren Lippen ruhte: Ich kann das nicht. Ich kann das Meer niemals spüren, niemals die Lichter am Himmel schauen. Nie, nie, nie.
    Leise meinte sie dann: "Wer solche Möglichkeiten besitzt, der bedarf der Betäubung nicht."
    Durch seine Finger hindurch kribbelte seine Freude, berührte ihre empathischen Sinne, die sie besitzen musste - sonst hätte sie nicht mit der Sternenkatze kommunizieren können. Ihr wurde beinahe übel bei dem Gefühlschaos, das in ihr heraufschoss - Freude und Kummer reichten sich die Hände. Tief atmete das Nachtgesicht durch und presste die Lippen fest aufeinander, um Kräfte erneut zusammeln.


    Dann spürte sie seinen Sog und das Dornenherz versteifte sich, presste Nein! hervor ohne dass es ihre Lippen berührt hätte. Die Zweifel nagten an ihrem gespaltenen Wesen. Das Dornenherz kannte zweierlei Intentionen - wollte nur zu gerne geborgen sein und wollte es doch nicht zulassen. Die Finger verkrampften sich kurzzeitig, dann wurde die Haltung weicher und Seide folgte sie seinem Deut.


    "Wohin führst du mich?", wollte sie wissen und wusste, dass sie folgen würde, sofern sie es vermochte.

  • Ja, ihre Zweifel waren ihm gewiss, genau wie er voller Zuversicht war, dass er ihr einen Teil seiner Welt näher bringen konnte.
    Mallalai beobachtete ihre Reaktion genau. Sicher war er sich, dass ihre Intuition in seine Richtung ausschlug, das wunderbare Nachtgeschöpf begehrte, was er ihr beschrieben hatte, Unglauben versperrte ihren Impuls ihm zu folgen.
    "Hinaus in deine Nacht, zum Hafen, wo mein Ozean ruft," antwortete er geheimnisvoll und zog sie sanft zur Tür.

  • "Es ist in der Tat kalt. Sehr kalt..."


    Wie in einem Reflex zog die Halb-Djirin ihren Schal ein weniger enger um dei Schultern und seufzte ergeben. Dann fixierten ihre dunklen Augen Jamil und eine ihrer Brauen hob sich in einem spöttischen Ausdruck empor.


    "Eine sehr interessante Interpretation der Geschichte..."


    Sie beließ es jedoch dabei und kommentierte die Ausführungen des Djirin nicht mehr weiter.


    "Oh, seht, Lysia - wir haben eine Art Wettkampf daraus gemacht, denn es wäre doch durchaus furchtbar langweilig, die Flaschen einfach zu bezahlen. Überdies... kein Djirin dieser Welt wird seine Flaschen freiwillig aufgeben. Noch nicht einmal für seine große Liebe oder wenn sein Leben daran hinge."


    Auch diese Geschichte entsprach nicht ganz den Tatsachen - aber wie sollte man auch erklären, daß Djirin einfach nur extreme Langfinger waren, denen es durch ihr nicht vorhandenes Geburtsrecht nach Flaschen gelüstete?

  • Lysia lauschte den Worten der Djirin.
    "Einen Wettkampf?" wiederholte sie fragend. Dieses Volk schien sehr komisch zu sein. Nicht nur, dass sie eine dunkle Haut hatten. Sie fanden klauen besser als kaufen und für sie waren Flaschen das wichtigste. Man konnte es hinter Lysias Stirn arbeiten sehen.
    Es waren ziemlich viele Dinge auf einmal auf ihrem ersten Tag. Sie hatte schon von einigen Völkern und Rassen gehört, aber nur wenige gesehen. Und sie hatte nicht einmal die Hälfte der Geschichten geglaubt, die man ihr erzählt hatte.


    Sie sah sich noch einmal nach dem fischähnlichen wesen um. Zumindest hatte es die Farbe mancher Fische und auch andere Sachen von ihnen. Es schien los zu wollen.
    "Ihr scheint viel zu wissen. Was ist das denn da?" fragte sie und zeigte dabei auf Mallalai

  • Jamil schüttelte den Kopf. "Den kenne ich nicht aber es scheint sich um einen Elfen der Meere zu halten. Ich bin aber kein Angehöriger der hiesigen Bevölkerung kann die Bewohner immer noch nicht auseinander halten. Und da wo ich herkomme, ist mir ein Vertreter dieses Volkes auch noch nie begegnet. Ihr müßt verzeihen." Er hielt kurz inne und lauschte den leisen Wortes seines Windfeefreundes. "Also Ishareh, was hälst Du davon, wenn wir Beide dieses Lokal verlassen und unser Wiedersehen in Ruhe feiern."

  • "Ja, einen Wettkampf."


    Ishareh lächelte die Feenelfe bestätigend an, doch das Lächeln wandelte sich in eine nachdenkliche Miene, als Jamil sie darum bat, mit ihm das Gasthaus zu verlassen. Was im Namen des Flaschenhalses mochte der Djirin nun wieder im Schilde führen? Unwillkürlich war eine ihrer feinen, rötlichen Brauen mißtrauisch empor gewandert und auf ihrer Stirn hatten sich einige feine Linien gebildet. Nun, was auch immer es sein mochte - er sollte sich nicht einbilden, daß sie ein einfaches Opfer war. So zog sich also schnell ein bezauberndes Lächeln über ihre Lippen und sie nickte zustimmend.


    "Aber natürlich, Jamil. Wir haben einiges zu besprechen, nicht wahr? Über meine Flasche und Deine Flucht... und so einiges mehr, das niemals geklärt worden ist."

  • Lysia spürte das sie hier im Weg war. Mit einem Stirnrunzeln entfernte sie sich ohne jedes weitere Wort von den beiden.


    Über ihre ganzen Fragen hatte sie den eigentlichen Grund für ihren besuch hier vergessen. So ging sie erneut zum Thresen und sah die Schankmaid bittend an und hoffte ihre Worte nicht noch einmal wiederholen zu müssen.

  • Jamil lächelte freundlich Ishareh an und seine perlweissen Zähne blitzten regelrecht auf. "Meine skeptische Wüstenrose, ich habe Nichts im Kopf, was Dir eventuell Kopfschmerzen verursachen würde. Ich bin wirklich hocherfreut ein bekanntes Gesicht hier Unten zu erblicken. Es ist einfach schön in der Sprache seiner Heimat zu sprechen. Das kann ich hier nicht sonderlich häufig mußt Du wissen. Wir können zu mir gehen oder zu Dir oder an einen neutralen, ruhigeren Ort. Ich überlasse Dir diese Entscheidung. Und falls Du nicht magst, bin ich Dir auch nicht böse. Ich könnte es sogar verstehen, wenn Du mit einem Schuft wie mir nichts mehr zutun haben magst!"

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