Geschäftstreffen

  • Sie stand nahe genug an Darcas, um mit zu bekommen, was er Flyn zugeflüstert hat. Nachdem sich der Marder von der Gruppe entfernt hatte, und sich unauffällig der Fremden näherte, widmete sie sich wieder dem Gespräch zwischen Liah und Aran. Kopfschüttelnd beobachtete sie die beiden. Wenn das Gespräch weiterhin in solch einem unfreundlichen Ton geführt würde, könnten sie sich gleich wieder auf den Rückweg machen. Ohne Ware.


    Na schön. Es würde Liah extrem gegen den Strich gehen, doch sie machte ein paar Schritte auf Aran zu, während sie abwechselnd auf ihn und Liah schaute. "Ich bitte Euch, wenn das Gespräch so weiter geht, hat sicher niemand etwas davon". Mit gekonntem Augenaufschlag lächelte sie Aran an und fügte leise hinzu. "Und das wäre doch wirklich schade."


    Sie hatte nicht unbedingt Erfahrung darin, was Flirtereien anging, doch sie verließ sich hierbei einfach auf ihren Charme. Hoffentlich gelang es ihr. Schließlich schien er von vorne herein angetan von ihr zu sein. Heimlich schielte sie zu Liah. Schon wieder hatte sie sich eingemischt und ein bisschen machte sich ein schlechtes Gewissen in ihr bemerkbar.

  • "Wer sagt denn, dass ich Angst habe?" fragte Aran Darcas lachend und schmunzelte. "Und nur weil wir uns hier im Hafen treffen, brauchen wir ja nicht gerade miteinander sprechen, als wären wir eine Horde Seeleute." Kopfschüttelnd sah er zu Liah herüber und zog spektisch eine Augenbraue hoch. "Danke, ich habe keinerlei Bedarf für deine Beweise, Mädchen. Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob du einfach nur ein sehr ungezogenes Frauenzimmer bist oder doch nur ein Kerl vor dem Stimmbruch. Und wenn du kein Interesse an meinen Angeboten hast, so steht es dir frei jederzeit zu gehen. Da kannst du dich gerne an andere Händler wenden und deren rostige Klingen erstehen. Passt vielleicht besser zu dir."


    Dann wandte sich sein Blick zu Saniya, als sie sich plötzlich in das Gespräch einmischte. Ein leichtes Nicken und sein wahrhaft berühmtes charmantes Lächeln zeigte sich wieder auf seinen Lippen. "Seht ihr, diese Dame hier hat eine ordentliche Erziehung genossen. Sie weiß, wie man Geschäfte tätigt." Mit Blick auf Liah fügte er hinzu: "Auf jeden Fall nicht, wenn man sich wie ein Bauenlümmel benimmt." Dann lächelte er Saniya an. "Ja, ihr habt Recht, das wäre wirklich schade." Und sah ihr lächelnd in die Augen.

  • Normaler Weise, hätte sie, wenn jemand sie derart beleidigte, sie Bauernlümmel nannte, schon längst ihre Klinge gezogen und ihn zum Schweigen gebracht. Nicht, dass sie irgendwelche Skrupell hätte, es bei diesem hier ebenso zu machen, nur leider waren sie nicht im Meer und umringt von ungewünschten Beobachtern.
    Sie musste sich wohl darauf einstellen, dass sie solchen Leuten hier in der Stadt nur mit einer gepflegten Intrige begegnen konnte und zwar nachdem sie sich die Unverschämtheiten hatte gefallen lassen.
    Dann würde sie ihm wohl zeigen müssen, dass sie auch Manieren haben konnte, wenn sie nur wollte. Was zugegebener Maßen recht selten der Fall war.
    Liah trat einen Schritt vor, sodass sie wieder in seinem Blickfeld war und räusperte sich leise aber vernehmlich. Dann zog sie ihren Hut. Ihr silbriges Haar umrahmte nun ihr Gesicht und glänzte in der Sonn. Sie zauberte das süßeste Lächeln auf ihr Gesicht, zu dem sie im Stande.
    "Verzeiht, mein Herr, wenn ich Eure Unterhaltung mit der Dame störe. Aber ich möchte mich für meine Worte entschuldigen. Ich wollte weder Eure Kunstfertigkeit, noch die absolute Einzigartigkeit Eurer Werke anzweifeln, dass sei Euch gewiss. Wenn Ihr nun einen Blick auf diese Schmuckstücken werfen würdet? Das wäre wirklich zu freundlich."
    Sie versuchte dabei, den spöttischen Unterton aus ihrer Stimme zu verbannen, doch es gelang ihr nicht ganz. Dennoch klangen ihre Worte höflich, vielleicht etwas übertrieben schmeichelhaft, doch sie hatte erkannt, dass sie sein Ego wohl oder übel in die Verhandlungen mit ein beziehen musste.
    Wieder legte sie den Kopf schief, versuchte aber erst gar nicht, Saniya's Geblinsel nachzuahmen. Sie hätte dabei auch mehr als nur lächerlich ausgesehen. Selbst ihr Lächeln wirkte eher aufgesetzt, aber immerhin, sie gab sich Mühe.

  • Darcas hatte erwartet das Liah Aran an die Gurgel springen würde, nach dem dieser sie einen Bauernlümmel genannt hatte. Daher machte er sich auch bereit dazwischen zu gehen. Seine Hand ging wie von allein wieder mal, zum Griff seines Degens und er ging etwas näher an Liah heran. Sein Erstaunen war darum um so größer, als sie ihren Hut zog und doch so freundlich sprach, wie er sie noch nie hatte reden hören. Auch wenn sie sich erst seit kurzer Zeit kannten, zugegeben sehr kurzer Zeit, hätte er doch nie erwartet, dass sie so freundlich ja schon fast charmant reagieren konnte. Für einen Moment entglitten ihm die Gesichtszüge. Sein Mund stand offen und er starrte sie mit großen unglaubwürdigen Augen an. Es dauerte kurz bis er sich wieder fing und seine Züge wieder unter kontrolle brachte. Macht das die Seeluft, dachte er. Erst hatte er dieser eigenartigen Frau hinterher gesehen und nun Liahs Reaktion. Nach dem er sich wieder gefasst hatte, fixierte er sie noch eine weile hin. Seit dem heutigen Morgen hatte sie ihre Augen verborgen gehalten, nun konnte er sie wieder sehen, und sie trieben ein Lächeln auf sein Gesicht. Hatte sie ihre Worte doch so geschickt betont, dass Darcas sie fast für ernst genommen hatte, sprachen ihre Augen doch in einem vollkommen anderen Ton. Fast schon lachend sprach er mit ihr in ihrer Sprache. Oh Liah, wer hätte gedacht das du so höflich sein kannst. Pass auf, dass das nicht noch zur gewohnheit wird, sonst würdest du doch noch eine excellente Verkäuferin werden und Saniya konkurenz machen.
    Nun war es Aran, den er ansprach. Wollen wir hier die ganze Zeit zwischen Meer und Pier verhandeln, oder kennt ihr eventuell noch einen etwas gemütlicheren Ort dazu. Ich werde nämlich langsam durstig.

  • Hm, noch eine Yassalar dachte Aran so bei sich. Einen Yassalar zu treffen bedeutete nie etwas gutes. Zwei Yassalar jedoch, das war eine ganz andere Sache. Das waren heimtückische und hinterlistige Wesen, dene man nicht weiter trauen konnte, als man sie werfen konnte. Wenn man solchen den Rücken zudrehte, steckte schon gerne mal eine Klinge darin. Einen kurzen Moment sah der Captain Liah skeptisch an, doch schnell hatte er seine alte Fassung wiedergefunden und lächelte sie an. "Ah, sie hat also doch Manieren irgendwo unter den alten Kleidern und dem abgetragenen Hut versteckt. Und es scheint ja auch ein ganz ansehliches Mädel sich darunter zu verbergen, wenn man dem Umstand, dass man mit einer Klinge in der Gurgel aufwachen könnte zu verdrängen weiß. Gerne komme ich eurer Bitte nach, werte Dame." Lachend zwinkerte der Eisenklinge Liah zu. Eines war offensichtlich, anders als bei anderen schüchterten ihn die beiden Yassalar wohl nicht ein. Schmunzelnd sah er zu Darcas. "Euer Weibchen, nehme ich an?" fragte er durchaus provikant, wobei er noch immer amüsiert lächelte. "Ich kenne hier einige Orte, doch sind die Hafentarvernen kein Ort für solche wie euch... ohne euch damit zu Nahe treten zu wollen..."

  • Auch Saniya blickte Liah an, nachdem sie ihr ach so freundliches Sprüchlein beendet hatte. Kopfschüttelnd verdrehte sie die Augen und verschränkte die Arme, während sie ein argwöhnisches "Pfff" von sich gab. Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, das kauft dir irgendeiner ab? Fast wäre ihr dieser Gedanke über die Lippen gehuscht.


    Darcas erwähnte, dass er sich gerne an einem gemütlicheren Ort niederließe. Sie befand das für eine sehr gute Idee, denn langsam schmerzten ihre Beine und Hunger bekam sie auch. Doch was sie bisher am Hafen im Vorbeigehen begutachten konnte, sah für sie nicht sehr einladend aus. Niemals würde Darcas sie in eine solche Taverne bekommen. Dabei hoffte sie auf Aran, der sicher einen weitaus besseren Vorschlag bieten konnte. "Ich bin mir sicher, ihr kennt auch etwas ... gehobenere Gasthäuser?", fragte sie Aran, während sie herablassend beobachtete, wie aus einer nahe liegenden Taverne ein betrunkener Gast stolperte und etwas unverständliches vor sich hin gröhlte.


    Nein. Da passte sie ganz bestimmt nicht hin. Ihr Blick wanderte zu Flyn, die ganz offensichtlich dabei war, das Herz der einen Frau zu erobern. In menschlicher Gestalt wäre sie bestimmt auch nicht begeistert davon, sich in einer der Hafentavernen niederzulassen.

  • Flyn wartete immer noch auf die Reaktion des Mädchens. Hat sie jetzt doch keine Lust, mich zu streicheln? fragte Flyn sich. Muss ich mir wohl eine andere Strategie überlegen, wie ich etwas über die beiden erfahre. Da Flyn nicht unbedingt eine große Pläneschmiederin war, sah ihre neue Strategie recht einfach aus. Sie machte einen kleinen Satz und landete sicher auf der Schulter des Mädchens. Dabei gab sie aber acht, dass ihre Krallen die Kleine nicht pieksten, Flyn wollte schließlich ihr Vertrauen gewinnen und sie nicht durch eine Unachtsamkeit verschrecken.


    Während sie auf der Schulter des Mädchens hockte, verfolgte sie mit einem Ohr, was ihre kleine Truppe so trieb. Bis jetzt hatte es anscheinend weder Tote noch Verletzte gegeben, was Flyn ein wenig überraschte, zumindest nach dem Wortwechsel zwischen Liah und dem Menschen. Flyn war ein wenig erstaunt darüber, dass Liah sich doch besser unter Kontrolle hatte, als Flyn ihr zugetraut hätte. Wäre Flyn in ihrer humanoiden Form gewesen, hätte sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht ausgebreitet. Bei einem Marder sah es aber eher wie ein Zähnefletschen aus.

    "Forgive, O Lord, my little jokes on Thee, and I'll forgive Thy great big joke on me."
    ~ Robert Frost ~

  • Mileïs sah mit einem sorgsam kalkuliertem Lächeln, Miriël zu, wie sie den Marder streichelte. Komisch, dass er so zahm ist.... Zwar lebt er wohl bei Menschen, aber Wildtiere sind doch normalerweise distanzierter im Bezug auf Menschen.


    Von distanzierter konnte jedoch keine Rede sein, als der Marder Miriël plötzlich auf die Schulter hüpfte. Kein Überraschen zeigte sich auf Mileïs Gesicht, obwohl sie welches empfand, und das nicht zu knapp. Miriël juchzte auf, im ersten Moment wohl erschrocken, doch dann begann sie emsig das Tier zu streicheln.


    Mileïs vertiefte das künstliche Lächeln auf ihrem Gesicht, als wäre sie ehrlich entzückt. Nun, sie mochte Tiere, auf eine kühle, aber ehrliche Art. Tiere logen nicht. Tiere intrigierten nicht. Und das war entspannend, denn dann brauchte man auch nicht gegen sie zu intrigieren. Außerdem war es wohl elfische Erbe, das sich da regte, auch wenn Mileïs konsequent jeden Hauch Sentimentalität vertrieb.


    Darüber jedoch dachte sie nicht nach. Ihre Augen ruhten auf dem Mädchen und dem Marder, doch ihre Ohren konzentrierten sich ganz auf die Händlergruppe am benachbarten Pier. an einem gemütlicheren Ort fortsetzen....


    Nun, was das bedeutete war keinesfalls unklar: Die Gruppe hatte vor sich zu entfernen. Und sie werden sicher ihr Haustier mitnehmen wollen.... dachte Mileïs.


    Laut sagte sie: "Komm, meine Liebe. Wir sollten diesen Menschen ihren kleinen Gefährten zurückbringen."


    Die Worte waren an Miriël gerichtet und die Kurtisane trat etwas näher an ihre Zofe heran. Sie hielt dem Marder ihre Finger entgegen, damit dieser daran schnuppern konnte. Dann sagte sie leise etwas auf Elfisch, der Sprache ihrer Kindheit. Ein dünnes Lächeln strich über ihre Lippen um schnell wieder zu verschwinden, als wäre es nie da gewesen.


    Als sie glaubte, dass der Marder es erlaubte, ließ sie ihre Finger sanft über das Fell des Tieres streichen. Nur die Fingerspitzen fuhren sanft über die Haare des Marders, eine sanfte Berührung, die keine Spuren hinterließ.


    "Komm, Miriël." befahl die Tochter des Schattens in freundlichem Ton. Da sie es dem Marder nicht antun wollte, auf Miriëls Schulter zu sitzen, während diese aufstand (das Mädchen konnte manchmal recht übermütig und unüberlegt handeln), nahm sie das kleine Tier kurzerhand auf den Arm.


    Dann machte sie sich auf den Weg zu der Händlergruppe.

  • Sie hatte ihn zumindest zum Bleiben bewegt und damit war das Thema Manieren für sie schon fast wieder gegessen. Ihre Stirn legte sich in tiefe Falten, als sie Darcas' Worte vernahm. Hatte sie es tatsächlich geschafft ihm durch dieses sinnentleerte Geschwafel zu imponieren? Nichtmal ein Blinder hätte ihr dabei abgekauft, dass sie es auch wirklich ernst meinte.
    Und damit war jetzt auch Schluss...wieso sollte sie sich für Darcas und sein Geschäft zum Affen machen?
    "Bevor das zur Gewohnheit wird, schneide ich mir lieber die Zunge heraus", meinte sie in ihrer Muttersprache an Darcas gewandt.
    Dann richtete sie ihre dunklen Augen wieder auf den Händler. Während er sprach, verdunkelten sie sich sogar noch mehr und ihre Brauen zogen sich immer weiter zusammen.
    Nur mit Mühe hielt sie sich bei ihrer Antwort unter Kontrolle. Wenn sie in Zukunft weiter für Darcas arbeiten sollte, dann würde sie als Bedingung stellen, dass sie die Geschäftspartner selbst aussuchte.
    "Da liegt ihr falsch. Ich habe keine Probleme damit, mich in einem Gasthaus sehen zu lassen. Und Darcas hier sicher auch nicht. Sollten die Leute dort Vorurteile haben, ist das ein Armutszeugnis für sie und diese Stadt hier. Und ich bin weder seine Frau, noch sein...."Weibchen". Drückt Euch doch etwas gewählter aus, sonst könnte es den Eindruck erwecken, ihr hieltet mich für ein...Tier."

  • Darcas lachte als er Liahs Worte vernahm, doch erstarb es jeh, als er Aran reden hörte.
    Mein Weibchen??? ICH mit IHR..., was denkt sich dieser Captain eigentlich. Darcas musste sich selbst kontrollieren um Aran nicht an die Kehle zu gehen. Dachte er doch, sein Job sei es Liah etwas zu zügeln, wenn's nötig würde und nicht, dass er selbst in die versuchung geriet ihren Geschäftspartner die Klinge durch den Körper zu treiben. Könnten sich seine Augen verfärben, hätte sie sicherlich eine aggressive Färbung angenommen, so blieben sie in ihrem Blauton bestehen.
    Zumindest was die Tavernen betraf hatte er recht. Liahs und Darcas start waren sicherlich nicht der Beste um sich hier Freunde zu machen. Beide hatten sie hier Leute überfallen. Wenn sie jemand erkennen würde, dürfte dies sicherlich einen schlechten Eindruck auf den Eisenklinges machen. Hinzu kam das Saniya wohl sicherlich alles andere als passent für eine Hafentaverne gekleidet war. In ein nobles Gasthaus, irgendwo mitten in der Stadt brauchten sie auch nicht zu gehen. Mit einem Marder auf der Schulter würden man sie sicherlich erst gar nicht herein lassen.
    Dabei kam ihn wieder die Frau in die Gedanken zurück, die Flyn auskuntschaften sollte. Darcas drehte sich kurzerhand nach ihr um. Flyn saß auf der Schulter der Zofe und die ominöse Frau schien ihr oder ihrer Zofe etwas zu sagen. Er drehte sich wieder zurück. Soeben wollte er die Stimme erheben um zu antworten, doch Liahs voreilieges Mundwerk kam ihm zuvor. Wenigstens hatte sie das mit dem "Weibchen gleich geklärt, so dass er das einfach überging. Dennoch drehte er sich zu beginn ersteinmal mehr Richtung Liah. Ein Gasthaus ist sicherlich kein Problem für uns, aber dennoch hat der Captain recht, dass wir nicht eines hier im Hafen auswählen sollten. Nun sah er wieder in die ganze Gruppe, Saniya schien erleichtert darüber, dass es nicht in eine Hafenkneipe ging. Auch eine Gaststätte hier in der Stadt wäre wohl etwas ungeeignet. Sprach er seine Gedanken laut aus. Herr Eisenklinge, kennt ihr ein Gasthaus, das vielleicht etwas mehr in der NAtur liegt, das dürfte doch sicherlich für entspannte Verhandlungen sorgen.

  • Flyn beschnupperte ausgiebig die Finger der schönen Frau, konnte aber immer noch keine besonders aufschlussreichen Gerüche erschnüffeln. Kurz leckte sie sogar am Zeigefinger der Frau, aber alles was sie schmeckte war Seife und etwas Menschenschweiß. Entweder sie hatte gerade einen berührt, oder sie war selbst ein Mensch. Flyn betrachtet noch einmal genauer das Gesicht der Frau. Nun ja, direkt menschlich sah sie nun nicht aus, wie ein Elf aber auch nicht unbedingt. Sie hatte von beidem etwas, also musste sie wohl die beiden Rassen in sich vereinen. Interessant, ein Mischwesen, dachte Flyn, wurde sich dann aber bewusst, dass es hier in dieser Stadt wohl kein ungewöhnlicher Anblick war. Jedenfalls wenn man ihre Kameraden so betrachtete. Flyn warf einen schnellen Blick auf die kleine Gruppe, die nur ein paar Meter weiter stand. Auch jetzt schien noch alles im grünen Bereich zu sein, also konzentrierte sich Flyn wieder auf ihre Aufgabe.


    Sie war es zwar nicht gewohnt, so betatscht und gestreichelt zu werden, aber sie musste sich eingestehen, dass es gar nicht mal so unangenehm war, wenn jemand ihren Pelz kraulte. Plötzlich legten sich aber die Hände der Frau um sie und nahmen sie hoch. Erschrocken strampelte Flyn mit den Beinen und versuchte sich dem Griff der Frau zu entwinden. Hey, was soll das denn werden! beschwerte sich Flyn, als die Frau sie wie ein junges Kätzchen zu sich auf den Arm hob. Die Miene der Frau verzog sich kein Stück, aber sie lockerte de Griff um Flyn, die sofort über den Arm der Frau auf ihre Schulter huschte. Rosenduft wehte ihr aus der roten Haarmähne der Frau entgegen, so stark, dass es dem kleinen Marder fast den Atem nahm. Jemand sollte den Frauen dieser Stadt wirklich einmal sagen, dass sie stinken, sinnierte Flyn vor sich hin. Dann waren sie auch schon bei Darcas, Liah, Sanyia und Aran Eisenklinge angekommen.

    "Forgive, O Lord, my little jokes on Thee, and I'll forgive Thy great big joke on me."
    ~ Robert Frost ~

  • Aran sah lachend zu Liah herüber und zwinkerte ihr vergnügt zu. "Oh verzeiht, ich wollte euch sicherlich nicht zu Nahe treten mit meinen Vermutungen, doch ihr müsst schon zugeben, dass allein schon von der Hautfarbe aus gesehen, ihr ein sehr nettes Pärchen abgeben würdet. Andererseits habt ihr natürlich Recht, das naheliegendste muss nicht immer das beste sein. Und heißt es nicht auch so schön, dass sich Gegensätze anziehen? Nun, aber das sollten wir an dieser Stelle nun nicht weiter vertiefen, das geht doch etwas am Kern der Sache vorbei, nicht wahr? Ich würde es begrüßen, wenn wir beim Thema bleiben würden." Grinsend sah er nun zu Liah herüber und wendete dann seinen Blick von ihr ab. Er zuckte leicht mit den Schultern auf Darcas folgende Worte und dann folgte ein leichtes Nicken. "Eigentlich halte ich mich hauptsächlich in der Stadt auf und habe damit bisher keinerlei Probleme bekommen, dennoch kenne ich da ein Gasthaus etwas außerhalb von Nir'alendar. Ich habe den Namen vergessen, aber dort würde sich sicherlich in angenehmer Atmosphäre sprechen lassen. Ihr müsst mir nur folgen."


    Er setzte sein charmantestes Lächeln auf und wendete sich nun wieder an Saniya, verbeugte sich sehr galant vor. "Werte Dame, würdet ihr mir die Ehre erwiesen, euch zu diesem Etablissement geleiten zu dürfen?" fragte er lächelnd und hielt ihr dann seinen Arm zum unterhaken hin. "Es wäre mir eine Freude," fügte er lächelnd hinzu und sah ihr tief in die Augen. Immer nur Frauen im Kopf, der alte Charmeur...

  • Zwar zappelte der Marder, doch Mileïs ließ das Tier nicht los, sie lockerte lediglich ihren Griff. "Aber, aber, wer wird denn gleich böse werden?" flüsterte sie dem Tier auf Elfisch zu.


    Miriël folgte der Kurtisane, als diese sich der Händlergruppe näherte. Arans Worte waren für sie der passende Einsatz. Sie setzte den Marder ab und beobachtete amüsiert wie er zu seinen Besitzern lief. Sie mochte das Tier, es war kein zahmes Schoßhündchen und das gefiel ihr. Wobei "Schoßmarder" wohl passender war in diesem Fall.


    Die Tochter des Schattens machte sich keine Mühe ihr Lächeln zu verbergen, diesmal nicht, denn auch echte Gefühle konnte man leicht zu seinem Vorteil einsetzen. Sie ließ ein helles Lachen hören, das sich wirklich erstaunlich echt anhörte. Wie plätscherndes Wasser....


    "Nun, aber ihr wollt doch sicher nicht, ohne euren kleinen Gefährten gehen?" sie zog geschickt eine Augenbraue hoch, machte jedoch mit ihrem Lächeln deutlich, dass die Frage keinesfalls ernst gemeint war. "Ein entzückendes Tier." Sie sah dabei mehr Darcas und Saniya an, denn ihnen beiden schien der Marder zu folgen.


    Dennoch nahm sie alle Personen aufmerksam an. Aran mit seinem Bärtchen – was Mileïs an Männern generell mochte – den braunen Haaren und den ebenso braunen Augen. Saniya mit ihren hellblonden Haaren und ihrem biegsamen Körper. Liah mit der nachtschwarzen Haut und den strohigen Haaren. Und zuletzt Darcas, der Mann der ihr nachgesehen hatte. Der Mann mit der schwarzen Haut und dem weißen Haar.


    Zwei gut aussehende Männer und ein recht nettes Mädchen und ein.....naja.....ungepflegtes Weibliches? Das war ja garnicht mal so schlecht, bis auf das letzte.


    So wartete Mileïs mit einem reizenden Lächeln, das normalerweise ein Garant für Sympathie war, auf eine Antwort...

  • Flyn verstand natürlich nichts von dem was die Frau ihr da zuflüsterte, ließ sich aber nichts anmerken. Sie hatte schon oft gehört, dass Tiere die Sprache der Elfen verstehen konnten. Dumm nur, dass sie kein echtes Tier war, sonst hätte sie vielleicht sogar mehr über diese Frau erfahren. Sehr mysteriös, die Dame, dachte Flyn und musste grinsen. Sie gefiel sich in der Rolle des Spions, denn Geheimnisse zu lüften war schon immer eine ihrer liebsten Lieblingsbeschäftigungen gewesen. Ob sich da eine Zukunft in der Stadt für sie abzeichnete?


    Leichtfüßig sprang sie von der Schulter der Frau und landete neben Darcas auf den Pierplanken. Schnell huschte sie auf seine Schulter. Jetzt zeigte sich allerdings, dass es auch Nachteile des Marderdaseins gab. Na toll, dachte sie, wie soll ich denn Darcas jetzt mitteilen, was ich rausgefunden hab? Auch wenn es nicht viel war, dass sie ihm mitteilen konnte, Flyn war viel zu aufgeregt darüber, dass sie ihren ersten Arbeitsauftrag ausgeführt hatte, um jetzt still abzuwarten. Doch wie es aussah musste der kleine Marder seine Geduld zumindest noch so lange strapazieren, bis sie in dem "Etablissement" angekommen waren, auch wenn es Flyn ungemein schwer fiel, still zu sitzen. Jetzt geh schon los, Mensch, sonst schlagen wir hier noch Wurzeln! fauchte Flyn Aran zu und funkelte ihn aus schwarzen Marderaugen ungeduldig an.

    "Forgive, O Lord, my little jokes on Thee, and I'll forgive Thy great big joke on me."
    ~ Robert Frost ~

  • Liah musterte die Fremde aus misstrauisch zusammengezogenen Augen. Gab es denn hier nur Frauen, die ihren Körper zur Schau stellten? Scheinbar hatten sie nichts anderes, worüber sie sich definieren konnten....wirklich traurig. Sie wandte den Blick ab und heftete ihn wieder auf Aran. Ihr war klar, dass es jetzt doppelt so schwer sein würde, seine Aufmerksamkeit zu erlangen, wo er sich doch umringt von "schönen" Frauen sah. Aber sie hoffte immer noch darauf, dass selbst ein Mann merken müsste, wer Ahnung hatte und wer nicht. Und letzteres hatten Saniya und der Rotschopf zur Genüge.
    Dennoch konnte man die Missmutigkeit, über die Zusammensetzung der Gruppe deutlich an ihren Augen ablesen. Anstatt sich eine hübsche bissige Bemerkung zurechtzulegen, nickte sie Aran nur zu und verschränkte dabei wieder die Arme vor der Brust.
    Darcas würde wohl seine ganze Überzeugungskraft brauchen, um sie weiterhin als Arbeitskraft zu behalten.
    Sowas mache ich nicht nochmal mit...darauf könnt Ihr Euch verlassen, zischte sie ihm auf Zis'trak zu. Wenn diese....Frau...jetzt auch noch um Aran buhlen würde, als hätte gerade die Paarungszeit begonnen, würde sie sich ohne Worte aus dem Staub machen. Liah warf ihr einen letzten verächtlichen Blick zu, bevor sie in einer ruppigen Bewegung ihren Hut wieder auf den Kopf setzte. Wer ihr vorher noch in die Augen gesehen hatte, konnte erkennen, dass sie sich tiefschwarz verfärbt hatten.

  • Darcas hörte Aran zu. Er war viel Geschwafel von seiner eigenen Adelsfamilie ja bereits gewohnt, aber dieser Mensch übertraf alles bisher da gewesene bei weitem. Wie konnte ein Mensch nur so viel reden ohne etwas zu sagen. Also er kannte ein Lokal. Na bitte geht doch, dachte sich Darcas.
    Das Lachen der Dame durchbrach seine Gedankengänge. Er drehte sich zu ihr um.
    Oh, aber natürlich nicht. Vielen Dank, dass ihr sie zurück gebracht habt. Darcas verbeugte sich leicht in ihre Richtung, ohne jedoch die Augen von ihr abzuwenden. Sie war für ihn immer noch ein Buch mit sieben Siegeln, dass ihn damit reitzte, gelesen zu werden. Er richtete sich wieder auf und Flyn kletterte erneut auf seine Schulter. Er war nur zu neugierig, was sie ihm zu berichten hatte, aber das annehmen ihrer Humanoidenform wäre momentan wohl etwas ungeschickt. Er musste seine Geduld noch etwas zügeln. Nun gut, wie könnte ihre Gelegenheit im Gasthaus bekommen. Liahs Worte drangen zu ihm wie das Signal sich wieder der Realität zu widmen. Diese Frauen. Die eine lenkte ihn ab und ließ ihn abschweifen und die andere stellte für ihn eine fast unwiederstehliche kämpferische Herausforderung da. Er drehte nur den Kopf in ihre Richtung und erwiederte ebenfalls auf Zis'trak. Mir war so als wolltest du mitkommen. Ich habe dich zumindestens nicht gezwungen. Ich will diese Waffen für den LAden und du wirst mir helfen sie zu erstehen. Wenn wir die Waren haben, dürfte dass auch wieder für eine Weile reichen. Die Schwarzfärbung ihrer Augen entging ihm nicht im geringsten. Ihre kampflustige Art hatte er ja schon kennen gelernt, aber nun schien sie wirklichen Hass zu empfinden. In einem ernstem Befehlston fügte er deswegen hinzu. Du wirst ihn nicht angreifen, verstanden!
    Ein kurzes Donnern war zuhören. Darcas sah nach oben. Irgentwo weit weg schien es zu gewittern und einige Regenwolken schienen sich wohl in ihre Richtung zu verirren. Herr Eisenklinge, wir sollten los gehen. Da ihr den Weg zu kennen scheint solltet Ihr voran gehen. Er nickte ihm kurz zu bevor er ernaut das Wort an die Fremde richtete. Darcas Aatelisto mein Name. Wir wollen in ein Gasthaus gehen. Begleitet Ihr uns ein stück, oder trennen sich unsere Wege hier wieder?

  • "Jedenfalls sollten wir uns beeilen", schlug Saniya vor, nachdem ihr Blick am Himmel graue Regenwolken entdeckte und es von fern bereits zu donnern begann. Sie musterte kurz die neu dazugekommenen. Irgendetwas gefiel ihr an dieser rothaarigen Frau nicht, doch sie konnte nicht sagen, was. Scheinbar wollten sie allerdings lediglich Flyn zurück bringen, also beachtete sie die beiden nicht weiter. Was der Marder wohl später zu berichten hätte?


    Es donnerte ein zweites Mal. Sie fröstelte. Dann nickte sie Aran freundlich lächelnd zu und hakte sich bei ihm unter. Doch wehe, er konnte seine Finger nicht bei sich behalten. Dann würde sie für nichts garantieren können. Sie blickte zu Darcas, der scheinbar auch zum Aufbruch bereit war. Nervös tänzelte Saniya von einem Bein aufs andere, denn sie wollte keinesfalls nass werden.

  • Zugegeben, seine Worte, untermalt mit dem ersten Donnerschlag, waren recht eindrucksvoll. Und er hatte ja auch recht. Sie hatte sich selbst dafür entschieden, ihn zu begleiten. Aber wer hätte vorher wissen können, dass sie in einem solchen Schmierentheater landen würde?
    Gerade als sie sich selbst diese Frage stellte, bemerkte sie Saniyas Geste und beantwortete sie selbst. Wofür hatte Darcas sie wohl mitgenommen? Doch nur, um ihren Geschätspartner zu umcircen, damit die Verhandlungen etwas günstiger ausfielen. Aber die Frau übertrieb ein wenig. Sie verhinderte mit ihrer ständigen um Aufmerksamkeit heischenden Art, dass die Verhandlungen überhaupt zustande kamen.
    Für die anderen hörbar, antwortete sie nur mit einem mürrischen Brummen. Dann trat sie einen Schritt zurück, bis sie direkt neben Darcas stand und flüsterte ihm ins Ohr: "Wer sagt denn, dass ich IHN angreifen möchte?"
    Mit säuerlicher Miene und betont langsam setzte sie sich in Bewegung. Sie hatte keine Angst nass zu werden. Im Gegenteil, der Regen wäre ihr sogar sehr willkommen.

  • Aran hatte sich nun vollkomen Saniya zugewendet und in diesem Augenblick so auch offenbar keinen Blick für das, was um ihn herum passiert. Zwar bemerkte er die Fremde zu der Gruppe aus den Augenwinkeln hinzukommen. Und auch das fauchende Tier auf der Schulter des Yassalars entging seiner Aufmerksamkeit nicht, doch wurde das alles vollständig ignoriert. Diese andere Frau würde sich offenbar sowieso gleich wieder von der Truppe trennen und war somit uninteressant und das Tierchen... nunja, im Notfall würde man es essen können. Zu mehr war es aber auch nicht nütze. Zumindest für Aran. Lächelnd nahm er zur Kenntnis, als sie sich tatsächlich bei ihm unterhakte. Sein Charme hatte mal wieder voll gezogen, offenbar schien sie ihn wirklich zu mögen. Kein Wunder. Natürlich gab es auch die Möglichkeit, dass sie ihm etwas vormachte, Aran war nicht dumm. Aber normalerweise warfen sich nur Freudenmädchen oder snobistische Adelige an Männer heran, wenn es ihnen Vorteile oder Geld brachte. Saniya wirkte wie keins von beiden. Lächelnd sah er der jungen Frau tief in die Augen. "Euer Wunsch ist mir Befehl. Wir werden uns eilen," erwiederte Aran lächelnd und sprach dann zu Darcas, ohne jedoch den Blick von seiner Begleitung zu nehmen. "Nun denn, folgt mir, meine Freunde..." Und schon ging er los, Saniya noch immer bei sich untergehakt.

  • Mileïs lächelte Darcas gekonnt zu. Er war anziehend und höflich, zudem schien er ihr aus der Nähe betrachtet kein reinrassiger Yassalar zu sein, doch sie wusste zugegeben auch nicht viel von dieser Rasse.


    Jedenfalls war er höflich und schien sich von ihr angezogen zu fühlen. Nun, das überraschte Mileïs nicht, sie wusste um ihre außergewöhnliche Schönheit und ihre erotische Anziehungskraft. Besäße sie auch nur eines von beidem nicht, wäre sie keine Tochter des Schattens.


    Darcas redete kurz mit dem anderen Mann, einem Eisenklinge offensichtlich. Komisch, dass ich noch nichts von ihm gehört habe. Eigentlich kenne ich doch alle Eisenklinges... Sie grübelte jedoch nur kurz. Tatsächlich kannte sie zwar eigentlich alle Mitglieder der Familie, sie hatte auch schon mit zweien von ihnen geschlafen, doch dieser Mann sah nicht aus wie ein Adliger.


    Darcas dagegen.... er schien ihr schon mehr ein Gegenstand von Interesse zu sein. Mileïs hatte schon oft genug fette Adlige verführt, sie wusste einen gutaussehenden Mann sehr zu schätzen. Entsprechend lächelte sie den Aetalisto mit einem gekonnten Augenaufschlag an.


    "Ich danke euch für die Einladung mein Herr. Man nennt mich Mileïs Arnorel. Ich werde euch gerne begleiten, solltet euch dies genehm sein."


    Sie sah Aran kurz nach, als dieser mit Saniya ihm Arm wegging. "Nun, wir sollten uns wirklich beeilen." fügte die Kurtisane hinzu und streckte dem Arm aus, um Darcas aufzufordern ihr seinen zu bieten.


    Gleichzeitig fing sie ein Gespräch an: "Ich hörte ihr seid Händler? Ich führe selbst ein kleines Unternehmen..."

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