Totentanz - Teil 2

  • Pülverchen? Asharai warf dem Rothaarigen einen seltsamen Blick zu. Es war ihr nicht recht eingängig, was er mit Pülverchen gegen Höllenhunde ausrichten wollte. Andererseits … was hatten sie schon zu verlieren? Er sah nicht sonderlich fähig aus, aber der Eindruck mochte täuschen. Das tat er oft. Sie verstand sich selbst auf das Mischen von Tinkturen und Giften. Damit verdiente sie ihren Lebensunterhalt. Vielleicht konnte man tatsächlich etwas Wirksames finden.


    „Ich bin mir nicht sicher, ob man mit Pülverchen etwas gegen diese Kreaturen ausrichten kann. Allerdings haben wir nichts zu verlieren, wenn wir es versuchen. Wenn man sie töten kann, mag es einen Versuch wert sein. Wir können uns ihnen dann noch immer mit Waffen entgegen stellen. Zumindest birgt es ein geringeres Risiko. Allerdings sollten wir uns zuerst rüsten, bevor wir einen Köder auslegen … und natürlich müsste man die entsprechenden Ingredienzien finden, falls Ihr nichts bei Euch tragt.“


    Die Spannung zwischen der Hellhaarigen und dem Rotschopf lag spürbar im Raum. Kannten sie sich? Er war sichtlich kein angenehmer Zeitgenosse, aber diese Feindseligkeit erschien ihr für die kurze Spanne ihrer Bekanntschaft zu stark.

  • Csaria erkannte das Verhalten des Rothaarigen als unklug.
    "Jeder braucht eine Waffe oder haltet Ihr alle sechs Höllenhunde auf einmal auf, wenn sie uns von verschiedenen Seiten angreifen?" fragte sie. Ob Pulver tatsächlich hilfreich gegen Höllenhunde sein konnte, vermochte sie nicht zu sagen. "Also zuerst ausrüsten..." Sie sah zu Leanos und wartete darauf, dass er den Schlüssel rausgab. Selbst sie spürte ein leichtes....Unbehagen in dieser Situation.

  • Leanos versuchte die Anwesenden mit einem beschwichtigenden Lächeln zu beruhigen. "Es bringt Nichts zu streiten, jedenfalls nicht hier innerhalb der Mauern. Es geht jetzt nur ums Überleben und ehrlich gesagt, ich wage ebenfalls zu bezweifeln, dass die Hunde mit einem Pülverchen so einfach zu besiegen sind. Ein Schwerthieb oder ein Pfeil haben sich als wesentlich effektiver herausgestellt." Er reichte Asharai den Schlüssel: "Meine Dame, ich denke Ihr solltet den Schlüssel an Euch nehmen, schließlich wart Ihr die Erste die nach Waffen gefragt hattet. Wenn Ihr in der Waffenkammer seid, tut mir einen Gefallen. Dort müsste ein Spazierstock sein, aus dunklem Eichenholz mit einer silbernen Spitze an dem einen und einem ebenfalls silbernen Knauf in Form eines Drachenkopfes am anderen Ende sein. Wenn Ihr mir diesen mitbringen könntet, wäre ich Euch zu Dank verpflichtet. Mein Stock fehlt mir beim Laufen sehr." Randaro marschierte zur erwähnten Tür und öffnete sie. Er schaute nach links und rechts, dann winkte er: "Die Luft ist rein, Nichts zu sehen. Macht schnell und kommt heil wieder zurück!"

  • Banausen“ giftete er in alle Richtungen, weil sich für seinen Plan so gar niemand richtig erwärmen konnte. Alle wollten sie Waffen, Waffen, Waffen, worauf er gar nicht scharf war. Er war von der Richtigkeit seines Planes felsenfest überzeugt. Nur ein Problem hatte er in der ganzen Aufregung etwas unterschätzt, Asharai hatte es überzeugend angesprochen. Zum Erstellen eines wirksamen Giftes brauchte es Ingredienzien. Solche, die man nicht in Kammern oder Herrschaftshäusern so ganz beiläufig fand. Kurzum, es fehlte ihm an allem, außer Flüssigkeit und seinem Wissen. Aber was nützte das beste Wissen, wenn nichts da ist…? Es erinnerte ihn aber auch daran, dass es mal gar nicht gänzlich unklug wäre, stets einen kleinen Vorrat mitzuführen. Für alle Fälle…


    Wer streitet denn? Wir vertreten nur verschiedene Meinungen, wer wem zuerst ins Bein schießt…“ die anderen waren an diesem Thema nicht interessiert und insgeheim musste Herr von Muesig ihnen beipflichten. Ihre Lage war keine, in der man es sich auch noch innerhalb der Gruppe das Leben erschwert. Auch wenn er hier außer dem Vogelhändler, keine und keiner so recht zusagte. Alles unter seiner Würde, aber das würden die auch nicht verstehen. Wo war der eigentlich abgeglieben?


    Inzwischen hatte Asharai auch den Schlüssel für die Waffenkammer ausgehändigt bekommen, aber mit was für einer Bitte des Alten! Er wollte seinen Sparzierstock haben. Kein gewöhnlicher Stock. Herr von Muesig wäre an dem Hustenanfall, der ihn ob dieser ungewöhnlichen Bitte ergriffen hatte, fast erstickt. Aber nur so konnte er sich einen Kommentar verkneifen.
    Sie waren schon draußen, da flüsterte er: „Ich bin zu intelligent, dass ich die Geschichte mit dem Sparzierstock so schlucke. Das stinkt, sage ich Euch unumwunden und ungefragt und ich werde ihm den Stab ganz sicher nicht bringen. Ich bin doch nicht grenzdebil“ dann folgte er aber mit steigendem Blutdruck den anderen. Die Lage setzte ihm mehr zu als er zugegeben imstande gewesen wäre.


  • Pülverchen? Sie hatte zwar, wie eigentlich immer, ein paar Chemikalien dabei, aber davon war natürlich nichts sonderlich giftig. Schließlich wollte sie weder sich selbst noch mögliche Interessenten für gnomische Erzeugnisse vergiften. Und wer wusste schon was für Höllenhunde giftig war. Jedenfalls konnte sie sich momentan doch nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren und tauschte eine Art Kassette am Ende ihres kleinen Apparates gegen eine andere aus und fing an Notizen über ihre akuelle Situation niederzuschreiben.
    Als der alte Mann seinen Spazierstock erwähnte erinnerte sie sich an etwas, packte das Kästchen weg und dreht an ihrem Spazierstock aus dem sie eine schmale Klinge zog. Sicherlich keine besonders effektive Waffe, aber voraussichtlich besser als nichts.
    "Warum habt Ihr Euch den Spazierstock nicht schon von jemand anderem bringen lassen?" fragte sie Leanos. "Wir sind nach eurer Aussage nicht die ersten, die hierher gekommen sind."

  • Csaria trat auf den Flur und sah sich aufmerksam um. Sie hatte nicht vor auch von einem Bild oder einer anderen Gefahr überraschen lassen. "Wir sollten schnell, aber vorsichtig sein. Was den Stock angeht... Die Frage ist nicht unberechtigt, doch dass heißt noch nicht, dass wir ihn vorenthalten müssen. Ansehen sollten wir ihn uns vorher aber genau." Csaria war nicht stehen geblieben.

  • Asharai nahm zwar die Bemerkung über den fehlenden Spazierstock wahr, doch für den Augenblick erschien ihr dieser nicht von so großer Wichtigkeit, daß sie nachhaltig einen Gedanken daran verschwendete. Damit konnte man sich befassen, wenn es soweit war. Zunächst mussten sie überhaupt bis zu dieser Waffenkammer vordringen. Ihre Finger schlossen sich um den Schlüssel und sie nickte dem alten Mann zu.


    „Ich danke Euch.“


    Dann trat sie neben Csaria auf den Gang hinaus. Es hatte wenig Sinn, noch viel Zeit zu verschwenden. Vorsichtig sah sie sich um.

  • Von Weitem ertönte wieder ein schriller Schrei. Die Untoten hatten wohl wieder jemanden erwischt. Der Gang war breit, großzügig bemessen wie es sich für ein Anwesen einen einflussreichen Adligen gehörte. An den Wänden waren im Gegensatz zum Empfangsraum keinerlei Bilder aufgehängt. Es mussten aber welche dort einst gehangen haben, den man konnte an einigen Stellen sehen, dass die Wände, da wo ein Bild gehangen hatte, etwas heller waren. Der Gang führte zu einer massiven, schweren, hölzernen Tür. Der Schlüssel passte genau ins Schloss und ließ sich mühelos herumdrehen um die Tür zu öffnen. Leise schwang die Tür nach innen auf und beim Hineinschauen musste man feststellen, das Leanos und Randaro maßlos untertrieben hatten. Der Inhalt der Waffenkammer musste ausreichen um eine Belagerung sorglos abwehren zu können. Dutzende Regale befanden sich an den Wänden, Halterungen für Stangenwaffen samt Speeren und Hellebarden, Schwerter, Streitäxte, Streitkolben, Lang- und Kurzbögen, Armbrüste, Pfeile und Bolzen. Rüstungen vom Wattierten Waffenrock bis hin zu schweren Plattenrüstungen, es war alles da, was man brauchte um einen Kleinkrieg zu starten. Aber auch ein regloser Körper, welcher am Boden lag, die Kleidung in einem erbärmlichen Zustand, die Haut alt und voller Falten, die Schuhe, aus wohl einst kostbaren Leder gefertigt, nun vom Zahn der Zeit angenagt. Der Körper regte sich nicht aber wie war er hier rein gekommen?

  • Auch Saniya hatte nicht lange gezögert und ohne Umschweife den ihnen gezeigten Gang betreten. Aufmerksam blickte sie sich um und bemerkte die helleren Stellen an den Wänden. "Was für Bilder hier wohl gehangen haben mochten?", grübelte sie leise, jedoch immer noch gut hörbar für alle in ihrer Nähe vor sich hin.


    Und als sie ihr Ziel erreicht hatten, staunte Saniya nicht schlecht, nachdem sie einen Blick in die Waffenkammer geworfen hatte. Soeben wollte sie sich eines der Schwerter zu eigen machen, als ihr Fuss an etwas hängen blieb. Etwas angewidert blickte Saniya auf den reglosen Körper und runzelte die Stirn. "Wer mag das nur gewesen sein?"

  • Anscheinend wollte der alte Mann ihre Frage nicht beantworten. Sei's drum, darauf würde man später noch zurückkommen können. So folgte sie zunächst den anderen zum Raum mit den Waffen. Hellebarden, Schwerter, Streitäxte... nein, das war nichts für sie. Den auf dem Boden liegenden Körper zunächst ignorierend ging die Gnomin die Regale entlang. Gegenstände waren ihre allemal lieber als Leichen. Wer weiß, vielleicht fand sich hier sogar ein gnomisches Konstrukt, auch wenn sie sich da keine große Hoffnung machte. Mit ein paar Bolzen für ihre Handarmbrust wäre sie zunächst zufrieden, da sie selbst nur wenige Bolzen mitgenommen hatte. Eher zu Demonstrationszwecken denn zum Kampf. Sicherheitshalber hielt sie sich von Bildern, Wandteppichen und Statuen fern während sie durch den Raum ging.

  • Csaria blieb nahe der Leiche stehen. Sie spürte ihr Herz einen Moment schneller schlagen. Ein seltsames Gefühl.
    "Wenn wir den Schlüssel und eben die Tür noch abgeschlossen war, wie ist er dann herein gekommen. Und wie ist er gestorben." Sie bückte sich zu dem Körper herunter und versuchte zu erkennen, woran er gestorben war.

  • Während die andere Frau den Körper betrachtete, sah sich Asharai in dem Raum um und versuchte, herauszufinden, ob es noch einen weiterem Weg gab, um ihm zu betreten.


    "Es muss noch einen Zugang geben. Vielleicht eine geheime Tür?"


    Sie sah sich Wände und Decke genau an, suchte nach einem weiteren Zugang. Schließlich bedeutete dies, daß ebenso gut ein unerwünschter Gast hereinkommen konnte.

  • Der Tote hatte am Rücken mehrere lange Kratzer. Am Nacken waren die Spuren eines Bisses zu sehen, der aber nicht richtig gesessen haben muss. An diesen Wunden konnte der Mann aber definitiv nicht gestorben sein, dafür waren die Wunden einfach nicht tief und groß genug für gewesen. Vielleicht hatte er woanders noch eine weitere Verletzung welche man aufgrund seiner Lage nicht sehen konnte.


    Das Absuchen der Wände würde einige Zeit in Anspruch nehmen, wenn man sich auf die Suche nach versteckten Türen und Geheimzugängen machte. Gerade Adlige hatten oft die Eigenart, dass es in ihren Gebäuden genügend Möglichkeiten gab, unbemerkt durchs Haus zu wandeln oder gar das Gebäude ungesehen zu betreten oder verlassen.
    Asharai: Probe auf Wahrnehmung


    Die Gnomendame Dianora Delani wird fündig auf ihrer Suche nach ein paar Bolzen die in ihre Handarmbrust passen, es sind immerhin zwanzig Stück an der Zahl. Der Rest ist nur für normale Armbrüste gedacht.

  • Dianora packte die Bolzen ein. Immerhin etwas. Wenn es nach ihr ginge würde sie Umstände vermeiden in denen sie auch nur einen einzigen verschießen müsste. Nichtsdestotrotz spannte sie ihre Armbrust und legte einen Bolzen ein bevor sie zu den anderen hinüberging. "Irgendetwas besonderes mit dieser Leiche?" fragte sie in die Runde.

  • Csaria drehte den Leichnam vorsichtig um und untersuchte ihn weiter. Dabei achtete sie aber auch auf auffällige Gegenstände, den wer wusste schon, ob die Sachen hier nicht verflucht waren?
    "Bis jetzt nur Biss und Kratzspuren. Daran ist er jedoch nicht gestorben."

  • Asharai war noch immer damit beschäftigt, die Wände abzusuchen. Als die Gnomin und ihre vorherige Begleiterin sprachen, wandte sie sich um und musterte kurz den Leichnam.


    „Wir können nur hoffen, dass er sich die Verletzungen zugezogen hat, bevor er diesen Raum betreten hat.“


    OT: Ich warte dann mal darauf, was Asharais Probe ergibt.;)

  • Als Csaria die Leiche umdreht, erkennt sie sofort, woran der Mann gestorben war. Sein gesamter Bauch war aufgerissen. Ein wildes Tier oder etwas Schlimmeres musste das gewesen sein und was immer es war, die tödliche Attacke war mit enormer Kraft durchgeführt worden. Bei genauem Hinschauen sieht man, dass keinerlei Eingeweide mehr vorhanden sind.


    Asharais Suche nach einer Geheimtür ist mit großen Erfolg gesegnet. Ihr geschultes Auge entdeckt in der rechten Wand, halb hinter einem Waffenregal verborgen, eine Tür. Der Öffnungsmechanismus ist am Boden des Waffenregals in das Holz so eingearbeitet, dass man ihn bei normalerweise nicht finden kann aber das Regal wurde eindeutig verschoben, man kann entsprechende Spuren am Boden sehen.

  • Dianora machte einen Satz rückwärts als Csaria den Leichnam umdrehte und die gräßliche Wunde sichtbar wurde. "Ob das wohl so ein Höllenhund war?" fragte sie in die Runde, nicht wirklich mit Antwort rechnend. Solange nicht irgendwelche Zahnräder aus der Leiche ragten würde sie die Untersuchung selbiger gerne den anderen überlassen.

  • Bisse am Rücken, ein aufgerissener Bauch und wie war der Mann überhaupt…aber die letzte Frage erübrigte sich. Es gab einen Geheimgang, den Asharai entdeckt hatte. „Reife Leistung g‘nädige Frau, die Tür, die Sie nicht finden, muss erst gezimmert werden“ stellte er spontan fest ohne sich darum zu kümmern, ob man sich mit solchen Bemerkungen echte Freunde macht.
    Er nestelte an seinem Krummsäbel rum, mit dem er sich aus den angebotenen Stücken ausgerüstet hatte. Ein Kampf - so schien es – war wohl unvermeidlich. Viel nützen würde er nicht, denn ein As in der Schwertkunst war er nicht gerade
    Als – es war wohl Csaria – die Leiche umdrehte – wurde es sogar dem robusten Herrn von Muesig richtig schlecht. Ein Teil des guten Abendessens erschien spontan wieder und er spuckte es unkontrolliert aus. Ob er dabei wen traf oder nicht, darum konnte er sich nicht auch noch kümmern. Er wischte sich mit der Rückseite des Ärmels den versabberten Mund ab. „Waren das diese Drecks-Hunde?“ fragte er, und wunderte sich warum nur die Gedärme? Passten die Kratz- und Bissspuren dazu?


    Hat jemand, bei aller Pietät, die Taschen durchstöbert?“ in ihrer Lage konnten sie auf Pietät keine Rücksicht nehmen. „Und kennt wer, diesen Mann?“ was nicht sehr wahrscheinlich war.
    Wenn die Leiche durchsucht war, mussten sie schauen, ob sich die Tür öffnen ließe, aber das bezweifelte er nicht. Tja und dann würde es wohl zum unausweichlichen Kampf kommen. Obwohl ‚unausweichlich‘ hielt er genauso blöde wie ‚alternativlos‘.


  • Csaria sah auf und sah zu dem Adeligen. Ob des aufsteigenden Geruchs rümpfte sie die Nase, aber nickte bei seinen Worten und tastete den Mann ab, steckte ihre Hände in seine Taschen.
    "Höllenhunde....wir sollten uns wirklich gut ausrüsten..... Hat jemand ein Tuch für meine Hände? Wisst ihr schon wie man die Tür öffnen kann?"

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