Seine Augen wandten sich zur Seite, wollten vielleicht dem Blick der Menschenfrau begegnen, der seinem so spöttisch anstieß. Sollte sie sich erhaben fühlen und mit ihrem Gehabe sich hervortun wollen, es erniedrigte nur sie selbst, da sie weder in Bewunderung, noch in Heldentum schwamm. Es war närrisch in seinem Verständnis, blinden Auges nach vorne zu stürmen, um Tod und Gewalt als Abenteuer zu auszurufen. Eine Verherrlichung, die nur Leid nach sich zog. Wären alle Trockenen in ihrer Art, so würde er nichts als Verachtung übrig haben.
Allzu leicht schweiften seine Gedanken ab, zerrannen … all diese elenden Gefühle versuchte er mit dem Staub einen der dicken Teppiche zu pressen, in dessen Muster sich sein Blick verlor. Vielleicht würden sie im Schimmer des Lichtes ebenso sichtbar werden, tanzen, wie die unzähligen Partikel ... und sie würden den Kopf schütteln, ihn mit diesem bemitleidenswerten Augen ansehen und gewahr werden, welcher Mira’Tanar denn da unter ihnen saß. Nein, innerlich lachte Mallalai, gar nichts würden sie sehen, nur das, was in ihre Welt passte.
Glockenhell Naylias Stimme war. Überrascht stellte er fest, dass er gern mit diesem Wesen an einem anderen, angenehmeren Ort wäre, um von ihrer abgetrennten Vergangenheit zu erfahren, zu der er in dieser Situation nichts erfragen wollte. Kaum vorstellbar, dass in einem lebenslustigen Wesen, düstere Erinnerungen pochen sollten. Ihre Schultern schienen schwer tragen zu können.
Fast hätte er dem nachgegeben, was gerade in seinem Inneren sprudelte, es in seine Miene gelassen: das war es ja gerade! Das war es. Wo begann der Mira’Tanar, wo der Yassalar in ihm? Die Suche nach seinen elfischen Gewohnheiten, sich neu entdecken, um den Yassalar abzustreifen, den er doch nie hatte richtig annehmen können … doch in gewisser Weise hatte die Fee Recht: er pflegte seinen Kummer.
Mallalais Stimme war angenehm leise, war er der Meinung, dass ihr Gesprochenes hier verharren sollte.
„Wenn er dir gelungen ist, so beuge ich mein Haupt vor deiner Kraft“, sagte er wehmütig. „Er würde gern weise Worte erwidern, doch noch streckt sich meine Hand, um in Leere zu greifen, die er nicht in Worte zu fassen vermag. Die Antworten halten sich verborgen, wo ich eines Tages tief tauchen kann, um sie an mich zu nehmen.“