[Abenteuer] Der Fluch von Miriador

  • Seine Augen wandten sich zur Seite, wollten vielleicht dem Blick der Menschenfrau begegnen, der seinem so spöttisch anstieß. Sollte sie sich erhaben fühlen und mit ihrem Gehabe sich hervortun wollen, es erniedrigte nur sie selbst, da sie weder in Bewunderung, noch in Heldentum schwamm. Es war närrisch in seinem Verständnis, blinden Auges nach vorne zu stürmen, um Tod und Gewalt als Abenteuer zu auszurufen. Eine Verherrlichung, die nur Leid nach sich zog. Wären alle Trockenen in ihrer Art, so würde er nichts als Verachtung übrig haben.
    Allzu leicht schweiften seine Gedanken ab, zerrannen … all diese elenden Gefühle versuchte er mit dem Staub einen der dicken Teppiche zu pressen, in dessen Muster sich sein Blick verlor. Vielleicht würden sie im Schimmer des Lichtes ebenso sichtbar werden, tanzen, wie die unzähligen Partikel ... und sie würden den Kopf schütteln, ihn mit diesem bemitleidenswerten Augen ansehen und gewahr werden, welcher Mira’Tanar denn da unter ihnen saß. Nein, innerlich lachte Mallalai, gar nichts würden sie sehen, nur das, was in ihre Welt passte.


    Glockenhell Naylias Stimme war. Überrascht stellte er fest, dass er gern mit diesem Wesen an einem anderen, angenehmeren Ort wäre, um von ihrer abgetrennten Vergangenheit zu erfahren, zu der er in dieser Situation nichts erfragen wollte. Kaum vorstellbar, dass in einem lebenslustigen Wesen, düstere Erinnerungen pochen sollten. Ihre Schultern schienen schwer tragen zu können.
    Fast hätte er dem nachgegeben, was gerade in seinem Inneren sprudelte, es in seine Miene gelassen: das war es ja gerade! Das war es. Wo begann der Mira’Tanar, wo der Yassalar in ihm? Die Suche nach seinen elfischen Gewohnheiten, sich neu entdecken, um den Yassalar abzustreifen, den er doch nie hatte richtig annehmen können … doch in gewisser Weise hatte die Fee Recht: er pflegte seinen Kummer.
    Mallalais Stimme war angenehm leise, war er der Meinung, dass ihr Gesprochenes hier verharren sollte.


    „Wenn er dir gelungen ist, so beuge ich mein Haupt vor deiner Kraft“, sagte er wehmütig. „Er würde gern weise Worte erwidern, doch noch streckt sich meine Hand, um in Leere zu greifen, die er nicht in Worte zu fassen vermag. Die Antworten halten sich verborgen, wo ich eines Tages tief tauchen kann, um sie an mich zu nehmen.“

  • "Die Götter kennen um eure Gefühle und eure Zweifel und glaubt mir es ist ihnen Nicht egal, doch die Beweggründe die die einzelnen Götter haben unterscheiden sich voneinander wie der Tag von der Nacht. Ich habe es erfahren dürfen."


    Die Hohepriesterin blickte die Anwesenden ernst an.


    "Ich weiß, das gerade die verschlossene und zurückhaltende Minaril nicht gerade die Gottheit ist, auf die sich das Vertrauen der Lebewesen richtet, auch weil sie etwas mit dem Tod zu tun hat, denn Schlaf und Tod sind Geschwister, doch glaubt mir, nicht nur sie ist daran interessiert, das ihr helft. Und sie verlangt nicht eure Hilfe, nein sie lässt euch die Wahl. Ihr dürft den Tempel verlassen, euch wird nichts geschehen und niemand macht euch einen Vorwurf. Entscheidet ihr euch dafür, so lasse ich euch alle Hilfe angedeihen zu der ich imstande bin das bin ich Meiner Göttin schuldig und das erwartet sie auch von mir. Also, wie entscheidest du dich Mira'Tanar und du Gnom. Denn ich muss darauf bestehen, dass ihr die Halle verlasst, wenn ihr euch dagegen entscheidet. Habt keine Sorge, euer Gewissen wird nicht belastet sein falls ihr euch dagegen entscheidet.


    "Hm, ich bin immer für ein Abenteuer zu habe, habe ich doch sehr lange gebraucht um herzukommen, nun will ich auch alles erfahren, alles sehen und Informationen sammeln, solange ich hier bin." Lenardos lachte leise,"Ich bin auch noch nicht zu alt für ein deftiges Abenteuer deucht mir."


    Die Priesterin nickte Lenardos zu und wandte ihre durchdringenden Augen auf Mallalai.


    Ihr dürft auch mit mir alleine reden, bevor ihr aufbrecht, vielleicht kann ich durch zuhören euren Schmerz ein wenig lindern."

  • Mallalai beugte sich ein wenig nach vorne, um fast seinen Sitz zu verlassen. Sie sprach viel, doch sagte sie nichts. Es war ein all umfassendes Gefühl, das sich ihn ihm begann aufzustauen, nur um seinen Gesichtsausdruck mehr zu verdüstern. Zu gerne hätte er sogleich Worte der Zustimmung gesprochen, doch kein Optimismus war bewahrt, über all die Jahrzehnte hinweg, sein Herz fühlte tot immerdar tief und leidenschaftlich zu allen Lebenslagen. Es konnte sich nur starr weiten und geben.
    Voller Kummer musterte er die Priesterin, obwohl sein Gesicht finster verzogen war. Ich versuche es, aber ich verliere.


    "Ihr habt der Göttin Zunge zwischen den Kiefern, so undeutbar und verwirrend, gebt Ihr doch nichts preis. Es scheint mir ein netter Zeitvertreib, zu locken und zu versprechen, doch es genügt ihm nicht, dass er weiß, gerufen zu sein", antwortete er spöttisch. Mallalai war bitter enttäuscht. Fremde Geschöpfe hatte er in dieser trockenen, für ihn neuen Welt getroffen, nur um Narren und Possenreißer in ihnen zu finden.
    Und höre, niemals, NIEMALS! werde ich meinen Schmerz teilen, denn er liebt mich, wie ich ihn, wild und eifersüchtig!

  • Naylia schaute Mallalai leicht wehmütig an. Sie hatte helfen wollen, doch ihn schien eine solch bedrückende Vergangenheit gefangen zu halten, dass die Windfee dazu einfach nicht in der Lage war, wahrscheinlich nie sein würde. Sie blickte ihn mit großen Augen an und versuchte zuversichtlich zu klingen. "Das wirst du ganz sicher. Früher oder später. Aber wenn ich es schaffe, dann du auch." Sie wusste nicht, was sie noch sagen konnte, doch sie war tatsächlich davon überzeugt, dass Mallalai es eines Tages schaffen würde Antworten zu finden und damit womöglich Erleichterung. Sie wünschte es ihm jedenfalls von ganzem Herzen, denn solche Trauer hatte kein Lebewesen verdient, war sie doch beinahe schlimmer als jeder Käfig.


    Naylia hing noch ihren Gedanken nach als die Priesterin erneut sprach. Die Windfee hatte sie beinahe vergessen gehabt und schaute nun wieder gespannt zu ihr hinauf. Sie merkte jedoch schnell, dass die Worte eigentlich an den Gnom sowie Mallalai gerichtet waren und so sah sie abwechselnd von einem zum anderen. Als Lenardos sich für ein Abenteuer aussprach, lächelte Naylia zufrieden bevor ihr Blick erwartungsvoll zu dem Meereselfen glitt. Dieser jedoch schien nicht zuversichtlich und zu einem Abenteuer bereit zu sein. Die Windfee musterte ihn neugierig, seinen Blick der zwischen Wut und Trauer zu schwanken schien - oder irrte sie sich? Seine Worte jedenfalls klangen nicht freundlich, auch nicht unfreundlich, aber spöttisch und keineswegs hörte es sich an, als ob er bleiben wollen würde. Naylias Lächeln war verschwunden. Würde er nun gehen, sie alleine lassen? Das würde sie bedauern und sie hoffte, dass dem nicht so war.


    Und so legte sie ihm vorsichtig die kleine Hand auf die Schulter, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. "Aber du bleibst doch trotzdem, oder?" Hoffnung, Zweifel und Bedauern schwang in ihrer Stimme. "Vielleicht kann sie nichts dafür, dass sie so spricht," mutmaßte Naylia dann und brachte ein zaghaftes Lächeln zustande.

  • Das Gesicht der Priesterin verfinsterte sich um ein paar Nouancen, sie fixierte Mallalai mit den Augen, nagelte ihn fast auf der Stelle fest wo er saß, dann sprach sie zu ihm, leise


    Ist man ein Diener des Göttlichen, so legt man alles ab, das man vorher gewesen ist und widmet sein Leben dem Dienst an dem Herren oder der Herrin und jeder Gott hat seine Eigenheiten. Die Eigenheiten der Minaril sind die Geheimnisse die diese Welt am laufen halten und das Wissen darum, wann es den Wesen, denen die Göttin dient und zu helfen versucht, erlaubt ist, hinter den Schleier der Geheimnisse zu sehen und wann nicht.


    Ihr Augen strahlten un dunklem violett, dass ihre Iris und ihre Pupille auf die Entfernung miteinander verschmilzen ließ.


    Ihr seid in der Situation einen Blick hinter den Schleier zu werfen, ihr würdet aber die gane Stadt gefährden, wüßtet ihr, dass das Verderben auf die Stadt zukommt wüßtet aber nicht wann. Das ist das Schicksal eines Erwählten. Ihr geht nicht auf die Strasse und werdet von allen gefeiert, wenn die Allgemeinheit erfährt, das ihr es seid, die ein Unheil abwenden sollen, denn es wird eine Panik ausbrechen sobald sie es erfahren, also hat die Göttin entschieden, dass es für alle besser ist, sie wissen es nicht. Daher meine Vorsicht mit Informationen. Und seid gewiss, wenn ihr euch dagegen entscheidet dann verlasst ihr diese Hallen und vergesst mit dem Überschreiten der Schwelle des Tempels, dass ihr jemals hier wart um die Stadt und die Lebewesen zu schützen. Ich nehme es mal als Kompliment, als ihr sagtet, meine zunge sei die der Göttin, aber ihr könnt euch versichert fühlen, dass ihr nicht nur gerufen, sondern erwählt seid. Es ist euch großes Vertrauen entgegengebracht worden, als Zeichen dafür sitzt ihr vor mir. Wir haben uns den Kopf darüber zerbrochen, wie wir euch sagen, um was es geht und hatten uns dafür entschieden, dass es das leichteste für euch wäre, euch zu entscheiden, mit dem Gedanken, dass ihr einen gefährlichen ja tödlichen Auftrag annehmt. Es war und ist nicht im Sinne der Göttin euch unnötig Angst zu machen um diese Angst dann wieder von euch zu nehmen, aber ihr scheint mir keine andere Wahl zu lassen. Wir haben nach reiflicher beratung und deutung festgestellt, dass es wahrscheinlich um Miriador geht, Miriador und seine verfluchte Herrscherin. Die Geschichte ist leider nicht nur eine Gutenachtgeschichte um Kindern angst zu machen.


    Die Priesterin lehnte sich zurück, fixierte erneut jeden einzelnen von ihnen und sah dann Mallalai wieder an, ihre Miene immer noch nachdenklich bis finster.


    Seid ihr jetzt schlauer, könnt ihr euch nun dazu durchringen mir eine Entscheidung zu nennen, damit wir anfangen können die weitere Vorgehensweise zu treffen?


    Ihr Gesicht wurde wieder weicher.


    Das Angebot, dass ich euch die Bürde etwas erleichtere gilt imernoch, es liegt in eurer Hand!

  • Kyria hatte ebenfalls der Priesterin zugehört, jedoch fand sie die Worte auch nicht viel aufschlussreicher. Ihr Blick wanderte zu Mallalai. Würde das Meereswesen nicht mitkommen, hätte sie nichts dagegen.

  • Er schenkte der Fee einen seiner sanftesten Blicke, als sie ihre kleine Hand auf seine Schulter legte. "Es ist ihre Wahl der Worte, Naylia", versuchte er sich zu erklären, "sollte sie sich nicht dazu schuldig fühlen?" Schuldigkeit musste, aus seiner Sicht, nicht dringend eine Schlechtigkeit inne haben, war es lediglich eine Bewertung, welchen Wert man seiner Verantwortung anerkannte. Die Wahl, den Willen, setzte er voraus, in Verbundenheit mit dem Einstehen zu den Worten, die man traf.
    Konnten Priester ihre Schuld auf ihre Götter abschieben, wie man einen Schwamm ausdrückte, der danach leer und neu zu befüllen war? Nein, das wollte Mallalai nicht glauben. Er schüttelte nachdrücklich den Kopf, doch ob er bleiben wollte ... diese Antwort wollte er direkt an die Priesterin richten, deren Blick er stand hielt, waren sie gefrorene Punkte in der wabernden Stille, die sie umgab.


    "Trug, wer behauptet ablegen zu können, was ihn ausmacht!", grollte er, seine Hand wischte durch die warme Luft, seine Faust flog auf seinen Brustkorb ... darin lebt unwiederlegbar dein Selbst, immer noch, egal, was du behaupten wirst, Priesterin. "Dient und beugt Euch, doch verschleiert nicht, wenn es Euch grämt. Steht zu dem, was war und ist. Bringt es ein." Sein Kinn neigte sich, um ihren Worten nachfolgen zu können. Glaubten die Trockenen wirklich viele der Worte zu benötigen, weil ihnen genug Luft zum Verschwenden zur Verfügung stand?
    Sie sprach ihrem Volk in einem Atemzug das Bewusstsein zum Denken und Handeln ab, die Vernunft, wie eigene Entscheidungen zu treffen. Einige sollten ihre Wahl für all jene treffen dürfen, dabei fühlten sie sich nicht einmal zugehörig zu dieser Stadt ... wo war die Gerechtigkeit?


    Die meerische Elfenstirn legte sich wieder in tiefe Bekümmernis. Sollten die Götter nicht für sich selbst sprechen, wenn sie solche Priester hatten? War es eine Prüfung für ihn? Welcher Fluch lastete nur auf ihm, dass er wieder und wieder kämpfen musste?
    Bei ihm konnte sie wenig Strand gewinnen, aye, Mallalai wusste, wie kritisch er war, wie störrisch er sein konnte, wie angriffslustig. Wie verblendet, doch weniger als erwählt.
    Vertraut mir nicht, denn ich vermag es nicht einmal selbst.
    Angst hatte er keine, nicht um sein Leben, nicht mehr. Aber um andere fürchtete er. Seine Augen suchten das Wesen des Windes, nur um sich Bekräftigung für seine Gedanken zu holen ... aye, um sie würde er fürchten, auch wenn er sicher war, dass sie sich selbst zu helfen wusste und zur Verteidigung bereit war.


    Keine Antwort entschlüpfte ihm, was sein Bleiben betraf, doch eine Frage:
    "Was ist Miriador?"

  • Bevor ich euch diese Frage beantworte werde ich euch etwas über den Dienst an der Gottheit berichten.


    Sie schritt von dem Podest, auf dem die grosse Schale Traumsand stand und glomm, herunter und stellte sich Auge in Auge mit dem Zweifler. Die Akoluthen, die rechts und links neben dem Altar gestanden hatten wussten nicht was sie tun sollten, solch ein Verhalten hatte die Priesterin noch nie an den Tag gelegt, also gingen sie hinter ihr her und versuchten eine gute Figur zu machen indem sie sich rechts und links neben ihr postierten. Sie trat vor Mallalai und fixierte seine Augen, in denen der Zweifel und der innere Widerstreit sich spiegelte.


    Die Göttin erwählt und ich diene. Mich grämen manchmal die Entscheidungen die sie trifft, doch der Dienst an ihr bringt mit sich, dass ich, der ich eine denkende Persönlichkeit bin, meinen eigenen Willen hinter den der Göttin zurückstelle und meinen Dienst, den ich von ganzem Herzen ausführe, an die ertse Position stelle. Meine Herrin sieht den Gram in meinem Herzen und lässt ihn nicht unbeantwortet, lässt mich teilhaben an ihrer Entscheidung soweit sie es vermag, aufdass ich stark bin im Glauben an sie. Ihr, der ihr hier vor mir steht, mit eigenen Zweifeln im Herzen und eigenen Dämonen im Nacken, WAGT es, mir zu unterstellen ich würde nicht dazu stehen was ich euch sage. Seid Vorsichtig mit euren Wünschen und Aussprüchen. Wenn ihr nicht glaubt, dann sprecht anderen ihren Glauben nicht ab. Wenn die Herrin Minaril es für besser hält nur euch einzuweihen und bevor sie euch einweiht euren Glauben an die Sache und eure Bereitschaft zu Handeln zu erfragen, so ist das ihr Gutes Recht, geht doch ihr Verständniss der Welt und der Zusammenhänge über das unsrige hinaus. Die Wesen die dort draussen ahnungslos auf der Strasse herumlaufen, denkt ihr wirklich, sie seien alle so klug. Ihr irrt. Jeder für sich mag Poet, Gelehrter oder einfache Person sein, doch zusammen, in der Gruppe ist diese Intelligenz nichts wert. Die Gruppe ist dumm und die Gruppe ist rücksichtslos. Würden wir erzählen, was ihnen bevorsteht, so könntet ihr dort draussen die Intelligenz in ihrer schlimmsten Ausprägung sehen. Die Menschen würden sich gegenseitig tot trampeln, sie würden klauen und einige würden vor Mord nicht zurückschrecken nur um ihr eigenes Leben zu retten. Deshalb wissen sie nichts und deshlab werdet auch ihr, wenn ihr nicht die Sache unterstützt nach dem verlassen des Tempels von dieser unterredung nichts mehr wissen. Nicht zu unserem Schutz oder Vergnügen, sondern zum Schutz der Menschen und Zwerge und Elfen und Nympfen und Satyrn.


    Sie drehte sich wieder herum, trat wieder auf das Podest, wandte ihr Gesicht wieder den Anwesenden zu und atmete tief durch.


    Nun, da ich euch das gesagt habe, wie denkt ihr über die Situation, denn bevor ich einen weiteren Schritt auf euch zukomme, möchte ich, dass ihr eurer Sturheit ein wenig Raum gebt und mir einen Schritt entgegenkommt. Tragt ihr euch mit dem Gedanken hier zu verbleiben und euch anzuhören worum es geht, vielleicht sogar eine positive Antwort zu dem Auftrag zu geben und uns beizustehen. Auf die Frage 'Warum Ihr?' kann ich euch keine Antwort geben, das ist das Wirken der Göttin. Aber wenn ihr ein Stück auf dem Weg geht und es mir nicht so schwer macht, dann will ich euch weitere Informationen geben, Obwohl ich sicher bin, dass die Göttin erst eure Zustimmung haben will bevor sie euch einweiht.


    Das Lächeln war aus dem Gesicht der Priesterin verschwunden und hatte einer nachdenklichen Miene Platz gemacht. Man sah ihr an, dass es ihr ein wenig unbehaglich zumute war, sich über die Anweisungen ihrer Herrin hinweg zu setzen, auch wenn diese Anweisungen alles andere als klar formuliert waren. Sie hoffte sie tat das Richtige, diesem Elfen mehr Freiraum zu geben, wenn es im Endeffekt dazu fürhte, dass der Auserwählte blieb und half.

  • Sie trat nahe zu ihm und Mallalai wurde es unbehaglich zumute, denn solche Nähe bescherte ihm ein Kribbeln auf den silbrigen Schuppen, besonders herausfordernde Augentiefe schien ihn herausfordern zu wollen. Musste der Mira’Tanar alles aufbringen, um nicht in seinem seltsam anmutenden Stuhl zurückzuweichen und da er es unbehaglich fand steif aufzusehen, erhob er sich anmutig, als gäbe es keine Knochen unter seinem Fleisch. Begrüßte die Bewegung, als würde er Ballast auf dem Sitz abstreifen und zurücklassen.
    Kein Yassalar hat mich eingeschüchtert, willst du dir einbilden, dass es danach noch etwas geben könnte, was es vermag?


    Ich mag Zweifel in mir tragen, doch niemals verhehle ich sie, um mir und anderen glauben zu machen, dass ich etwas anderes sei“, beschrieb er. Glauben … ich glaube an mich selbst. Doch Glaube allein rettet niemanden, deshalb glaubt sie, uns zu brauchen.
    Es lag ihm fern, anderen die Illusionen zu nehmen, doch die Götter scherten sich einen feuchten Schlamm um die Belange ihrer Völker, wenn es nicht gerade ihren Zwistigkeiten oder auch Zeitvertreib diente. Nur weil wir gerne gläubig leben wollen, muss es nicht wahr sein.
    Deshalb umhüllte er sich mit resignierendem Schweigen und erwiderte ihren Blick, indes er ihre Erregung interessiert beäugte, das Weiten der Pupillen, das deutliche Heben des Brustkorbes … erfasse deinen Gegenüber, hatte er gelernt. Ihr tiefes Durchatmen sagte ihm genug.


    Sie mochte Recht haben, was Panik anbelangte. Doch nur weil etwas sein könnte, sollte man niemandem eigenes Recht absprechen, um das Denken und die Entscheidungen für ihn zu übernehmen. Es zeigte ihm nur einmal mehr, wie wenig die Götter ihren Kindern misstrauten und zur Unzulänglichkeit und Unwissenheit herab stuften.
    Hatte es jemals etwas vergleichbares gegeben, dass sie mit solcher Sicherheit sprach?
    Seine Schultern waren ungebeugt, seiner Haltung haftete beinahe etwas Anmaßendes an, obwohl Mallalais Gesicht nichts von Überheblichkeit zeigte. Er dachte nach.


    Er bleibt, doch nur, um das Gebiss des Schattenhais in Eurer Nähe zu sein“, erklärte er gleichmütig, um zu sehen, was wahr an ihren gesprochenen Worten war – mehr würde sie verlangen können, mehr konnte der junge Meereself nicht geben. Treibsand. Wollte es erscheinen, als würde er aus den Schatten zubeißen, nein, das nicht, doch er wäre der Stachel der Mahnung, dass Zustimmung nicht Ergebenheit bedeutete. Sein Misstrauen, seine Vorsicht, würden bleiben, zu frisch die Wunden der Yassalar in seinem Fleisch und seinem Inneren, und es wäre sicher, dass der Mira’Tanar nichts entgegen seiner Natur und Einstellung würde tun können.

  • Er bleibt... Als Mallalai diese Worte sprach, atmete Naylia erleichtert aus, obwohl sie sich gar nicht bewusst gewesen war, dass sie überhaupt die Luft angehalten hatte. Ihr Lächeln kehrte zurück und so strahlte sie den Meereselfen an. Sie hatte nie gewollt, dass er ging. Die Windfee hätte es womöglich verstanden oder zumindest versucht es zu verstehen, aber das war nun nicht mehr nötig. Leise murmelte sie ein "Danke" und meinte es vollkommen aufrichtig. Sie genoss die Gegenwart Mallalais und wäre durchaus traurig gewesen, wenn er nicht bei ihr geblieben wäre. Denn dann hätte sie nicht mehr die Möglichkeit gehabt mehr über ihn oder sein Volk zu erfahren, ihn besser kennenzulernen.


    Zufrieden nickend ließ Naylia sich erneut auf Mallalais Schulter nieder, während ihre Gedanken wieder zu der Priesterin glitten. Sie hatte versucht alles aufzunehmen, was diese zuvor gesagt hatte, aber es hatte ihr zu viel Mühe bereitet - so viele Worte anderer waren ungewohnt für sie - und so hatte sie nicht sehr viel mitbekommen. Allerdings konnte es auch nicht allzu wichtig gewesen sein, denn das, was für sie tatsächlich von Bedeutung sein sollte, konnte erst später offenbart werden - so viel hatte Naylia verstanden. Und langsam wurde auch sie ungeduldig, wollte endlich wissen, was für ein Abenteuer tatsächlich auf sie wartete - und was überhaupt von ihnen erwartet wurde. Naylia sprang auf und tänzelte auf Mallalais Schulter, rieb sich dabei ungeduldig die Hände. "Hoffentlich sagt sie uns jetzt, was auf uns zukommt! Schließlich hilft es niemandem, wenn wir nur hier herumsitzen." Die Windfee stieß einen tiefen Seufzer aus. "Außerdem möchte ich nun doch langsam wieder hinaus an die Luft. Du und Ji bestimmt auch." Dabei ließ sie ihre Zunge hängen und griff sich mit beiden Händen an den Hals, bevor sie leise kicherte und ihren Blick stur auf die Priesterin richtete.


    Auch Ji'Sai saß noch immer still schweigend auf ihrem Stuhl. Sie wusste nicht was sie sagen oder tun konnte und so wartete sie lediglich geduldig ab, was noch passieren würde. Dabei beobachtete sie immer wieder ihre anderen Begleiter, hoffte dabei, dass sie später mehr Gelegenheit haben würde mehr über sie zu erfahren - sogar über die Menschenfrau.

  • Kyria war durch das Privatgespräch zwischen der Priesterin und dem Meereself ungeduldig geworden. Wenn Mallalai die Gruppe wenigstens verlassen hätte, so jedoch.....Es wurde Zeit, dass endlich etwas passierte. Da hatte die kleine Windfee schon recht. "Nun? Was genau sollen wir jetzt machen?" bekräftigte sie darum die Worte von Naylia.

  • Die Priesterin setzte sich und sah die versammelte Mannschaft vor sich an.


    Nun gut, ich beginne. Lange bevor Nir'Alenar gegründet wurde, hatte Beleriar eine andere Blüte, diese Blüte war Miriador. Die Leute waren reich, doch nicht wie ihr euch das vielleicht vorstellt, alle Leute in Miriador waren reich und man hatte die Armut ausgemerzt. Was sich jetzt wie ein Märchen anhört, oder etwas, das zu erlangen das höchste Gut sei, der sei gewarnt, die Bewohner von Miriador waren ganuso unzulänglich wie alle anderen und da alle reich waren gab es abstufungen, und die die weniger hatten neideten es denen die mehr hatten, obwohl alle zufrieden waren. Es dauerte nicht lange und aus der Schönen, wie Miriador genannt wurde, wurde die Missgünstige, weil jeder nur auf seinen eigenen Vorteil aus war. Die schlimmste von allen war Ynara, die Königin von Miriador. Ihr Neid und Geiz und ihr Übermut ob dem Reichtum und des Luxus ging soweit, dass sie sich selbst zur Göttin machte. Das erzürnte die Götter und sie belegten Ynara mit einem Fluch, alles was sie ansah wurde zu Gold, und da sie sich nicht um das Leben ihrer Bürger scherte wurden sie nach und nach alle vergoldet, doch der Fluch machte vor Ynara nicht halt, die so verblendet von ihrer eigenen Schönheit war, dass sie sich in ihrem liebsten massiv goldenen Handspiegel ansah und selbst zu Gold wurde. Soweit ist die Geschichte abgeschlossen, doch es gibt Elemente, die auf den Reichtum von Ynara und Miriador aus sind und vor Raub nicht zrückschrecken. Ihr müsst dorthin, und verhinder, dass sie Ynara finden. Am besten sie finden Miriador nicht. reiseutensilien und ein Wagen steht euch zur Verfügung.


    Sie sah die Grupe erneut an und wartete ob der Masse an Information auf eine Reaktion ihrer eröffnung.

  • Das war sicherlich eine Geschichte, die man Kindern vorlas. Eine Warnung vor Gier und Hochmut.
    "Und es ist nicht einfach sie zu finden, stimmts? Immer hin, wäre die Stadt sonst schon leer geräumt. Und wie sollen wir sie aufhalten? In dem wir sie aus dem Weg räumen?" fragte sie die Priesterin.

  • Er hatte gestanden, nur um sich nach ihrem Abwenden wieder unwillig zu setzen und war erfreut Naylia wieder auf seiner Schulter zu fühlen, ein wenig Halt, den er hier nicht finden konnte, obwohl man sagen konnte, dass Mallalai in sich ruhte. Er schlug einmal die Augen zu, um ihrem Dank zu begegnen, denn seine Lippen wollten schweigen, obwohl er spürte, dass dieses eine Wort ihre vollkommene Aufrichtigkeit barg. Es war, als glitte die Zeit über ihn hinweg, eilte voran, wies ihm den Weg, wissend, spottend. Dort, wo es Beharrlichkeit gibt, dort wird sich die Zukunft ändern, alle anderen versinken in Stumpfsinn. So dann, er hatte sich entschieden. Er hörte seinen eigenen Atem, alles ergoss sich lediglich mehr in den bereits gefühllos kochenden See seiner Seele.
    So wie er zuvor, wurde nun die kleine Fee unruhig, ein Sprühregen an Schritten und Maskerade, unter dessen Kruste das gleiche Begehren brodelte, wie unter seiner Haut. Perlende, frische Luft in seiner Kehle, ja, ja! Er fühlte in sich und fühlte – nichts als Regungslosigkeit. Anders konnte er wohl kaum seine Aufregung im Zaum halten, die ihn in allen Winkeln suchen ließ. Es war kein Widerspruch. Nicht für Mallalai. Es war geschehen, die Zeit des Streckens und Verbiegens war vertan – deshalb schwieg er zu Naylias Worten, zu denen der Priesterin und der Menschenfrau.


    Doch er wusste, selbst wenn er zugesagt hatte, selbst, wenn es sein wahrer Wille wäre, den er zu verwirklichen trachtete, seine Reise würde, musste sogar enden. Er war Mira’Tanar, er brauchte das salzige Meer, zum Atmen, wie zum Sein.


    Wie sollte es mir, Meeresgeschöpf, möglich sein, mit euch über Land zu reisen?“ fragte er sie sehr ernst mit umwölkter Stirn, er war kein Fisch zur Zierde, den man in ein Gefäß mit Wasser stopfen konnte.

  • Die Prieserin seufzte kurz und fixierte den Meereselfen erneut.


    Wir haben uns darum gekümmert, dass ihr auf dem trockenen wandeln könnt, ohne in einem Gefäß mitgetragen zu werden. Wenn ihr erlaubt darf ich euch Michalus und Klara vorstellen? Michalus ist ein Magier und Klara seine Wasserfee, sie werden euch begleiten und dafür sorge tragen, dass ihr nicht unter zu wenig feuchtigkeit zu leiden habt. Michallus...!


    Seid mir gegrüßt!


    Aus dem Schatten trat eine schlanke Gestalt die in weite Kleidung gehüllt war. Die Farbe der Kleidung waren verschiedene Blautöne die vollständig zueinander passten und sich ergänzten und auf seiner Schulter saß Klara, eine Wasserfee die mit ihren Haaren spielte und immer scheu zu Naylia hinsah.


    Hallo kam ein verhaltener Laut von ihren Lippen, man sah ihr an, dass sie die Situation ein wenig überforderte und sie am Liebsten wieder in das Dunkel zurückgeflogen wäre.

  • Natürlich war er sich bewusst, dass er für sie unangenehme Fragen stellte. Das Seufzen der Priesterin beinhaltete all dies, was er zu fragen wagte, sie vielleicht bedacht, aber nicht für ihn zur Genüge hervor getan hatte. Aus diesem Grund konnte er gelassen ihren scharfen Blick erwidern, ging es schließlich um sein Leben und darum würde er kämpfen, immerdar. Tröstliche Gewissheit, klagte sein schwellendes Herz. Der Wille ist es! wollte Mallalai rufen und schwieg. Er ist es, leiser jetzt, der uns formt und aufrecht hält. Der Glaube, dass in uns eine Seele wacht, vom Willen beschirmt. Worte, die sich daraus ergießen, auf der Zunge schmelzen, ausbrechen wollen – und es leise manches Mal auch tun.


    Ein wenig Bestürzung, ja, Mallalai wollte sich krümmen, ob der Vorstellung, dass es ein Zauber war, der ihn benetzen sollte und nicht die klare Fülle. Jetzt war es an ihm, den Magier zu bestarren. Oft will die Zeit nicht weiterziehen, man verirrt sich in manchem Moment, in dem alles viel klarer erscheint, wie in diesem: er war freiwillig hier, es war sein Wille, sagten seine klagenden Gedanken. Man hatte ihn hergebracht in Hoffnung und er hatte wage seine Zustimmung gegeben. Doch schwerere Eingeständnisse folgten: ich grüße dich, mein Leid, denn mein Leben geben ist nicht mein Anliegen.
    So sei es.


    Was blieb war ein mühseliges Nicken und Annehmen in des Magiers Richtung. „Zeigt es mir.“ Mallalai hasste Überraschungen und würde Michallus auf der Reise versagen, konnte er sich wenigstens nicht vorwerfen, er habe ihn nicht geprüft.

  • "Es benötigt alle dei Tage ein wenig vorbereitung, aber seid getrost, ich habe alle Utensilien bei mir die ich brauche um die nächsten drei Monate ale drei tage diese Beschwörung mit Klara durchzuführen. ich werde es nun schon einmal tun um es euch zu zeigen, ich bin fertg, habe ich doch als ihr eben spracht im Hintergrund bereits gearbeitet. Fertig?"


    Das letzte Wort war wohl an Klara gewandt die schüchtern auf seiner Schulter saß und nicht wußte, wo sie hinschauen sollte um nicht aufzufallen.


    "Ja, wir können beginnen."
    flüsterte sie ihm ins Ohr.


    "Faszinierend" hörte man Lenardos sagen und sah, wie er sich die augen rieb und angestrengt zusah.


    Klara murmelte etwas unverständliches, Michallus schloss die Augen und murmelte unisono dasselbe wie seine Fee und um Mallalai herum bildete sich langsam von den Füßen angefangen ein Film Feuchtigkeit, der von seinen Füßen nach oben kroch und seine haut bedeckte. Der Film kroch unter die Kleidung ohne diese zu benetzen und setzte sich komplett auf die Haut, die das Nass so dringend benötigte. Als die Beschwörung abgeschlossen war, waren Klara und Michallus blass und ausser atem und aus dem Hintergrund hörte man das verklingende Geräusch einer Klangschüssel, die in Schwingung versetzt worden war.


    "Dieser Film wird euch nicht behindern, er wird nichts anders benetzen als euch und nach drei tagen muss er erneuert werden. So werdet ihr in der Lage sein mitzukommen ohne ins Wasser zu müssen. es steht euch natürlich frei, genau das zu tun, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ihr werdet durch den zauber nicht behindert werden."

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Es war ein Kribbeln, dort, wo es begann, ungestümer Funke der Magie. Mallalai flocht hinein in den Atem die Beobachtung des Geschehens, gesammelte Aufmerksamkeit da hinein, in die Feuchtigkeit an seinen Knöchel. Stille Fingerspitzen der Nässe, die Kühle spendete in der Trockenheit, verdrängt von Zauberei. Trotzig wurde der Zug um seine Lippen, auf dass er nicht flüchtete, sondern blieb, obwohl er doch nicht den Blick abwenden hätte können, von der Eindringlichkeit der Augen, den freundlichen Fältchen an den Mundwinkeln der Fee. Das Schicksal war wankelmütig, wie er wusste ... mein Herz schlägt so verschreckt, wie es hetzt. Ich fürchte sie mit einer Gewissheit, dass sie das Leben aus mir heraus zerren werden.
    Als er die Augen öffnete, die nie geschlossen waren, umgab ihn Dunkelheit, ein Lid schließt über dem nächsten. Langsam floss Helligkeit ihm zu, er konnte freier atmen, die Welt drehte sich wiederkehrend. Der Mantel, der Lendenschurz lagen ohne Feuchtigkeit auf eben dieser, die seine meerige Haut tränkte. Mallalai fuhr den Stoff zur Seite, glitzernd die nackte Brust, der Bauch mit der Narbe glänzten satt. Es tat so gut.


    "Faszinierend", wiederholte auch er des kleinen Mannes Wort. So wollten sie diese Erschöpfung auf sich nehmen, für den Mira'Tanar, der ihm selbst so unwichtig in dieser Leere erschien. "Ihr sprecht wahr, es behindert mich nicht, im Gegenteil." Sein Arm bewegte sich nach oben, zur Seite wand er sich. Dann streckte die Hand lang, der Wasserfee sich zu. Und nur von ihr verlangte der Meereself Antwort.
    "Wassergeschöpf, wie ich es bin, sprich: ist es dein Wille oder ihrer?"

  • Mit wachsender Begeisterung hatte Ji'Sai dieser längst vergessenen Geschichte gelauscht. Von Miriador und Schätzen, die nie gefunden werden durften... Solche Geschichten liebte sie und so fiel es ihr nicht schwer alles sofort zu glauben. Welchen Grund auch hätte sie gehabt nur eines der Worte anzuzweifeln?
    Das einzige, was die Sylphe etwas wunderte, war die Tatsache, dass überhaupt jemand diese Schätze nun würde schützen müssen. Auch die Menschenfrau hatte gesagt, sie seien bestimmt nicht leicht zu finden. Warum also bestand überhaupt die Gefahr, dass nun, so lange nach der Zeit von Miriador, jemand diesen Ort entdeckte?
    Aber spielte das eine Rolle? Es war an ihr diese Schätze zu schützen und dieser Gedanke ließ nicht wenig Stolz in Ji aufkeimen. Naylia ging es gewiss nicht anders und als sie einen Blick auf ihre kleine Gefährtin warf, bestätigte sich ihr Verdacht.


    Die Augen der kleinen Windfee leuchteten aufgeregt und ihr Haar flatterte wild, als sie sich unruhig bewegte. Nun war ihre Neugierde dermaßen gewachsen, dass sie keineswegs mehr still würde sitzen können. Die Ungeduld, wann ihr Abenteuer endlich anfangen würde, nahm überhand. Doch bevor sie die Gelegenheit bekam zu drängeln, traten der Magier und seine Wasserfee herbei. Sofort ging Naylias Blick zu ihrer Artgenossin und ein freudiges Lächeln breitete sich auf ihrem kleinen Gesicht aus. Es war nicht nur die Freude darüber, einer anderen Fee zu begegnen, sondern auch darüber, dass diese andere Fee eine Wasserfee war. Wäre es eine Erdfee gewesen, wäre ihr Abenteuer womöglich schon vorüber gewesen, bevor es überhaupt begonnen hätte. Eine Erdfee wäre schließlich nicht in der Lage gewesen so ein Abenteuer zu bestreiten, dachte Naylia schnippisch.


    Dann hob sie ihre Hand und winkte der Wasserfee, die diese Bewegung allerdings offenbar nicht wahrnahm, war sie doch sehr damit beschäftigt ihren Blicken auszuweichen. Naylia fragte sich, warum die andere Fee so schüchtern war. Aber später würde sie sich mit ihr unterhalten, nahm sie sich fest vor.


    Im Moment gab es ohnehin keine Gelegenheit, da schon die faszinierenden Zauberkünste von Magier und Fee zu sehen waren. Naylia kannte ihre eigene Magie und sie war so alltäglich für sie geworden, dass sie sich nun fragte, ob es auch einen solchen Eindruck auf andere machte, wenn sie selbst zauberte. Das was die beiden gerade taten war jedenfalls wunderschön anzusehen. Bald schon musste Naylia sich von Mallalai zurückziehen, um nicht nass zu werden, aber das machte ihr nichts aus. Es war einfach zu schön dieses Schauspiel zu beobachten.


    Als Mallalai dann fragte, ob Klara das freiwillig täte, war Naylia äußerst überrascht. Eine Fee zum Bleiben zu bewegen, wenn sie dies nicht wollte, war doch beinahe unmöglich, oder? Sie zumindest würde nie jemandem ihre Magie leihen, wenn sie dazu keine Lust hätte. Aber Klara war vielleicht anders? Neugierig flog die Windfee auf Klara zu und wartete gespannt und mit großen Augen deren Antwort ab.

  • Als Mallalai den Finger richtung Klara erhob und sie ansprach, dazu noch auf diese befehlende Art, flatterte sie heftig mit den Flügeln, wurde noch blasser, wenn das überhaupt möglich war und flog hinter die Schultern von Michallus. Zwischen seinen Schulterblättern, die Hände auf seinen Schultern und nervös flatternd, wobei winzige Glöckchen, die an ihrer Kleidung befestigt waren unablässig klingelten flüsterte sie fast unverständlich


    "Ich...natürlich tue ich das, weil ich und Michallus es möchten. Michallus, sag es ihnen. und er soll seine Finger nicht so auf mich richten, er macht mir Angst.


    Unbehaglich sah sie Naylia auf sich zuflattern und versteckte sich weiter hinter Michallus Rücken. Lenardos musste ein wenig über das Verhalten grinsen, hütete sich jedoch davor es laut zu machen.


    "Wir wurden gefragt, ob wir helfen könnten, haben darüber geredet und uns dazu entschieden, das ein Luftwechsel uns beiden gut tun würde, denn wir sind Forscher und eigentlich gut mit Büchern. Jetzt komm Klara..."


    Er drehte sich langsam herum und bat der fee seine Handflächen an.


    Sieh mal, die andere möchte sich mit dir unterhalten.


    "Vielleicht später, ja? Ich bin ziemlich kaputt und würde mich gerne ausruhen. flüsterte sie erneut


    Klara blickte verstohlen zu Naylia und ein kleiner Finke interesse blitzte in ihren Augen, doch er wurde von Müdigkeit überschattet und dann wurder die Fee von einem mächtigen Gähnen geschüttelt.

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