Als niemand auf ihren Aufschrei reagierte, wühlte Menthiari hastig die vertraut wirkenden Sachen heraus.
Das Leder war etwas spröde vom Aufenthalt im Seewasseer, doch als sie die Kleidungsstücke hastig zwischen den Händen walkte, wurden sie wieder weich und geschmeidig.
Hastig sah sie nach draußen und sah, daß sich keiner um sie kümmerte. Ohne groß zu überlegen, warf sie sich in die Sachen, die ihr paßten. Sie schienen also auch ihr zu gehören. Und wieder griff sie ohne nachzudenken zu dem Köcher mit den Pfeilen und den großen Bogen, der im Schrank in einer Ecke lehnte.
Das lose Gewand, das sie im Bett getragen hatte, landete in einem zerknüllten Haufen auf dem Boden.
Ich will nur hier raus! dachte sie und riß das Fenster auf. Hinauszuklettern war kein Problem, selbst mit den Flügeln.
Allerdings blieb sie irgendwo hängen und riß sich undeguldig los. Ein Lederriemen peitschte gegen ihre Seite, als sie vom Fenstersims herunterrutschte und sie bemerkte am Rande, wie sich die Schnürung ihres Oberteils löste. Die kurze Weste verdeckte nur unzulänglich ihren Oberkörper und sie schrie erneut auf. Dieses Mal allerdings sehr unwillig.
Und natürlich kam es, wie es kommen mußte: sie fiel mehr oder weniger aus einem Gebüsch vor dem Gebäude, aus dem sie grade so unzeremoniell entflohen war. Hinein mitten in das dickste Gewühl aus herumrennenden Leuten, das verräterische Oberteil in einer Hand, ihre Waffen in der anderen, und sehr verkrampft in ihre Flügel gehüllt. Über dem Ganzen leuchtete ihr hochroter Kopf und sie stolperte zu allem Überfluss auch noch über einen Mann, der sie perplex anstarrte...