Das magische Spektakel

  • "Keinen Kringel? Hmpf.."
    Mehr antwortete die alte Frau nicht, als sie sich von Sicil abwandt und einfach fort marschierte.


    ~o~


    Shirashai hatte mittlerweile die Arme vor der Brust verschränkt und hörte Arvanor zu, auch wenn ihr hübsches Kinn demonstrativ nach oben gereckt war und ihre Augen gefährlich funkelten.
    Hatten ihr die Schmeicheleien noch gefallen, so missfiel es ihr doch, dass Arvanor immer wieder von ihren Kindern anfing.


    "Namen... " zischte sie leise. "Was bedeutet ein Name in dieser Welt, wenn nichts hinter ihm steht? Doch sag mir, Arvanor.."
    Langsam ließ die Göttin ihre Arme wieder sinken und beugte sich dem Klingentänzer entgegen.
    "Wer bist du, dass du ein Recht hast, über mich zu urteilen? Du, der nichteinmal von ihrer Geburt erfahren hätte.."


    Die Schwarzhaarige drehte sich von Arvanor weg und ihr Umhang bauschte sich dabei auf.
    "So denn, wenn du um deinen Ruf fürchtest.. wo willst du hin?" Sprach sie über die Schulter zu ihrer einstigen Affäre und spie das Wort "Ruf" dabei geradezu aus.
    "Willst du mir unsere Brut zeigen und mich doch noch zu einer guten Mutter bekehren?"


    ~o~


    "Also, also... natürlich macht es mir sehr wohl etwas aus, der Herr. Wer sagt mir, dass nicht ihr hier ein Dieb seid?" Sprach der Satyrn und trat unruhig von einen Fuß auf den anderen.
    "Wer weiß, kaum zeige ich euch meine Besitztümer schon raubt ihr mich an der nächsten Straßenecke aus."


    Der Satyrn blickte von Quintar zu Shiai und wieder zurück.

  • "Nun bei dem Gedränge wäre ein so überstürzter Zug wohl denkbar schlecht, oder? Aber sagt, warum seid ihr so nervös?
    Vielleicht sollte ich die Wache holen lassen, damit sich das alles schneller auflöst, oder was meint ihr?"
    Er schaute den Satyr höflich an, was allerdings einen gewissen Nachdruck verstrahlte.

  • Kaera sah zu Seoul, der erst so aussah, als wolle er gleich loslaufen und dann doch stehen blieb.
    "Er ist euer Freund... Ich könnte mir denken, dass er sich so seltsam benimmt wegen dieser Frau... Ascar hat Angst vor ihr, nur deshalb ist es mir aufgefallen. Vielleicht solltet Ihr heute Nacht ein Auge offenhalten und mit ihm reden." Sie zuckte mit den Schultern.
    Kurz sah sie zur Bühne, um zu sehen, ob der Wettkampf noch im Gange war. Viel hatte sie wohl nicht mitbekommen.
    Dann sah sie Seoul wieder an und beobachtete sein Gesicht genau.
    "Oder sollten wir ihn suchen gehen, um festzustellen ob alles in Ordnung ist?" Sie würde ihn sicher nicht einfach so alleine durch die Stadt laufen lassen, wo an diesem Abend seltsame Dinge passierten.

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    Henry van Dyke

  • Arvanor konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Die Göttin der Nacht, Shirashai, war wütend durch seine Worte. Schön, wenn man auch mit Worten immer noch sein Ziel erreichen konnte, selbst bei einer Göttin.


    "Oh wer ich bin? Nun, dass müßtest Du doch am Besten wissen? Oder? Aber lassen wir dieses kindische Getue. Gehen wir an einen ruhigeren Ort. Lass uns in den Park gehen. Dort dürften nicht zuviele Zeugen sein. Und keine Angst, ich werde Dich nicht zu unseren Kindern bringen. Eine Mutter, die ihre Kinder als Brut bezeichnet, wäre eine denkbar schlechte Mutter. Also gehen wir?"

  • Shiai versuchte zu beschwichtigen.
    "Wie wäre es wenn jeder von uns mal seine Taschen mal den Inhalt seiner Taschen zeigt. Dann können wir gleich überprüfen ob überhaupt jemand von uns ein Dieb ist. Sollte sich dann etwas ergeben, können wir immer noch die Wachen rufen," fragend sah sie von einem zum andern.

  • Der Satyrn hob eine Augenbraue und sah Shiai fast schon traurig an.
    "Schade, dass ihr mir soetwas tatsächlich zutraut, meine Teuerste, aber wenn es euer innigster Wunsch ist, so werde auch ich meine Taschen leeren."


    Mit einer eleganten Verbeugung neigte der Satyrn den Kopf vor Shiai und blickte dann Quintar an.
    "Nun gut. Hier ist es ein wenig voll. Was haltet ihr davon, wenn wir da vorne hinter den Stand gehen? Selbst wenn ihr kein Dieb seid, so möchte ich meine Wertsachen doch ungerne in dieser Menschenmasse jeden frei sichtbar offenbaren."


    ~o~


    Shirashai hob das hübsche Näschen hoch und zog sich den Umhang fester um die Schultern.
    "Wir gehen. Das heißt. Du gehst. Ich sehe dich im Park, Teuerster."


    Mit diesen Worten entferte Shirashai sich einige wenige Schritte von Arvanor, bevor sie sich in schwarzen Nebelschwaden auflöste. Was dachte dieser Kerl von ihr? Sie war eine Göttin. Laufen.. Sie hätte ihn ja durchaus mitgenommen, wenn nicht dieser brennende Zorn in ihr wüten würde. Doch im Park, wo sie beiden alleine waren, würde Shirashai Arvanor schon wieder von ihrer Seite überzeugen können.


    ~o~


    Khinosz sah Kaera und Seoul fragend an. "Wenn.. nun, wenn dasz euer Freund war, szolltet ihr ihm wohl tatszächlich folgen. Ich gebe Norno gerne Beszcheid, dasz ihr nicht bleiben konntet." Bot sich der Magier an und seine kleine Fee flog prüfend um die Anwesenden herum.


    "Vielleicht sollten wir aber auch mitkommen. Das klingt doch fast nach einem Abenteuer.." Antwortete das winzige Flügelwesen mit ihrer piepsigen Stimme.


    ~o~


    Arvanor dieser Arvanor.. Shirashai wußte, dass sie noch einige Minuten Zeit hatte, bis er den Park erreichte und entschloß sich ein wenig unter den Bäumen herzuwandeln.
    Mit sehnsüchtigen Blick sah sie hinauf zur Kuppel und ein ungewöhnlich warmes Lächeln legte sich auf die wohlgeformten Lippen.
    Wie wunderschön die Nacht doch war. Wer wusste es, vielleicht war diese Nacht, dieser Park doch die richtige Lokalität um Arvanor ein weiteres Mal zu verführen. eine Aussicht, die der Göttin durchaus gefiel.


    Sosehr gefiel, dass sie nicht einmal Elaiyas Lied bemerkte, welches von einem der Bäume zu ihr hinabklang.

  • Sicil fühlte sich allein gelassen. Er stand da in der Menge und wußte nicht wohin. Er sah sich um, um ihn herum brandete die Menschenmenge, die sich das Spektakel der Feuermagier ansehen wollten und er bemerkte, dass es noch etwas gab das er mehr hasste als die Aufmerksamkeit aller. Von allen ignoriert zu werden, wenn man Hilfe brauchte.


    Ein feste Faust Verzweiflung ballte sich in seinem Bauch...

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Mitten in ihrem Gesang wurde Elaiya recht unsanft unterbrochen - Shir'elei hatte sie mehrmals mit der Nase angestupst, dann mit der Pfote, und als das alles nichts genutzt hatte, nahm sie die Krallen zur Hilfe. Der scharfe, kurze Schmerz auf ihrem Handrücken riss sie aus ihren trübsinnigen Gedanken und unterbrach das Lied. Erschrocken sog sie die Luft ein und sah die Sandkatze erstaunt an. Sie wollte schon zu einer Bemerkung ansetzen, als sie durch das lichte Blätterwerk der Birke meinte, eine Gestalt im Park zu sehen, die sich näherten. Von hier oben aus konnte sie keine Einzelheiten erkennen, aber sie meinte, es müsse sich um eine Frau handeln... doch Elaiya hatte ein ungutes Gefühl, und außerdem spürte sie, wie sich Shir'eleis Haare unter ihrer Hand aufgestellt hatten. Die Sandkatze bebte geradezu vor Anspannung. "Nun, eigentlich will ich lieber niemandem begegnen.", flüsterte die Halbelfe in Shir'eleis Ohr. So leise und schnell wie möglich stieg sie von dem Baum herab und huschte zwischen den Schatten davon, fort von Gestalt, die sich da näherte. Am Rande des Parkes hielt sie inne. Was nun? Noch immer hatte sich nichts geändert... vielleicht war es das Beste, wirklich die Stadt wieder zu verlassen. Doch einmal noch wollte sie zurück zum magischen Spektakel und versuchen, Sicil zu sehen. Also machte sie sich auf den Weg zurück zu dem Ort, wo das Unheil seinen Lauf genommen hatte.

    Une éternité
    Cerclée de poussière
    Perce l'éphémère


    All winds and tides
    Sand and silence
    Over the distance
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    Einmal editiert, zuletzt von Elaiya Shiya'Sandra ()

  • Arvanor schickte ein Stoßgebet gen Himmel. "Ihr Götter des Lichts, ich hoffe, dass ich alleine nur schon für diese Aktion nicht in die Verdammnis eingehe. Wenistens kann die Königin der Nacht hier nichts mehr anstellen. Hmm diese verspielte kratzbürstige... Ach lassen wir das. Na denn, auf zum Park. Es gilt eine Göttin zu unterhalten und vielleicht einen kleinen Funken Hoffnung, dass sie doch nicht so verrückt ist, wie man sagt..."


    Sprach's und verschwand vom magischen Spektakel in Richtung des Parks. Sie hätte ihn ja wenigstens mitnehmen können. Naja auch Göttinnen sind manchmal Zicken. Arvanor grummelte etwas in Gedanken und lief zügigen Schrittes zu seinem Ziel.

  • Shiai sah den Satyrn erstaunt an und lächelte dann.
    "Ich behaupte nicht, dass hier irgendwer ein Dieb ist, aber ich möchte nun mal nicht, dass es hier irgendwie ärger gibt. Ich glaube das wäre für keinen gut."
    Sie sah zu Quintar.
    "Wie kommt ihr überhaupt darauf, dass es sich bei ihm," sie zeigte auf den Satyrn,"um einen Dieb handelt?"

  • Seoul sah, das Sicil sich nicht mehr bewegte und verzweifelt in der Menge stand.
    "Okay, wenn er noch etwas stehen bleibt, haben wir eine Chance."
    Er nahm Kaera bei der Hand und sah sie flüchtig an.
    "Kommt mit, wir versuchen uns zu ihm vorzukämpfen."
    Als die Fee es als Abenteuer bezeichnete, hätte er beinahe etwas gesagt. Denn wenn es um Freunde ging, war es weniger Abenteuer sondern viel mehr Pflicht.
    Er zog leicht an Kaera um diese dazu zu bringen sich zu bewegen und fing an sich durch die Massen zu Sicil vorzukämpfen.

  • Kaera nickte. Sie würde ihm folgen. "Ascar, bleib bei fuß."
    Ihrem Hund würde es nicht schwer fallen ihnen zu folgen, selbst wenn er sie verlieren sollte. Dann drückte sie Seouls Hand.
    Da hörte sie Khinosz Worte. Sie wusste nicht, ob es eine gute Idee war, wenn sie alle mitkamen. Der Nachtelf dort drüben, sah... verzweifelt aus. Es wäre wohl eher unangenehm, plötzlich von neugierigen Leuten umgeben zu sein. "Vielleicht wäre es besser, wenn wir zuerst allein mit ihm sprechen... oder Seoul? Es ist nicht witzig, nur wegen einem Abenteuer ausgehorcht zu werden..." Sie sah Seoul fragend an, nicht sicher, ob er überhaupt auf die anderen reagieren würde. Die Worte der Fee fand sie unglaublich. Wie konnte jemand nur auf ein Abenteuer, auf Spannung aus sein, wenn es jemand anderem schlecht ging? So etwas konnte die Nymphe nicht verstehen. Der Duft von wildem Klee umhüllte sie; sie war enttäuscht.
    Sie sah zu Sicil, der noch immer wie angewurzelt da stand. Wie er wohl war und vor allem, was ihm wohl geschehen war? Sie konnte Seouls Sorge verstehen.

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  • Seou nickte nur kurz und sagte: "Ich ss euch zustimmen, Kaera." Dann zg er sie auch schon weiter durchdie Menge, den Blick fest auf Siclgerichte in der Angst ihn aus den Augen zu verlieren.
    "Ich frage mich, wie ma berhauptauf die ide komme kann, so etwas als Abenteuer zu sehen," sagte er vor sich her. Kaera konnte sich nicht sicher sein ob die Worte nun ihr galten oder nur Seoul selbst.
    "Wisst ihr, ch habe Sicil selbst erst einmal getroffen. Es kommen immer wieder Nachtelben hierher. Nicht viele aber über die Jahre waren es doch einige. Manche nr auf durh Reise und andere haben es hier einfach nicht ausgehalten. Es wäre doch mal schön, wenn einer bleiben würde. Und nicht mit geschwollenenen Gesicht und anderen Verletzungen fliehen würde." Den letztn Satz sage er mit Zusammengepressten Zähnen und es lag ein tiefer Groll in den Worten.

  • Kaera folgte ihm auf dem Fuße. Sie verstand seine Worte und auch den Zorn in ihm. Ihr ging es ja oft nicht anders, auch wenn der Grund ein etwas anderer war. "Ja, es wäre schön...", meinte sie leise zu ihm.
    So blieb sie seitlich hinter ihm stehen, als sie Sicil erreichten und beschloss, die beiden erst einmal in Ruhe reden zu lassen.
    Es war interessant, einen weiteren Nachtelfen kennen zu lernen, obwohl er ihr schon äußerlich völlig anders schien als Seoul es war.

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  • Sicil drehte sich immer wieder um seine eigene Achse, er war zwar groß, aber die vielen Menschen, die hier um ihn herum satnden machtem ihm Angst. Er sah Gesichter, fühlte Körper die sich an ihm vorbeischoben bemerkte tastende Hände von Leuten, die ihn an der Schulter anfassten um ihn aus dem Weg zu schieben. Seine Selbstbeherrschung war nur noch ein dünner Seidenfaden, gespannt um jeden Moment zu zerreissen. Er sah sich wieder um und dann sah er ein Gesicht, nur kurz aber ein Gesicht das er kannte, Seoul.
    Seoul wurde zu seinem geistigen Rettungsanker. er konzentrierte sich auf die Richtung, aus der er kam und als sich die Menge vor ihm teilte und Seoul mit einer wunderschönen Frau an der Hand zu ihm aufschloss, stürzte er ihm entgegen um ihm die Hand zu reichen und seinerseits Seoul anzufassen.
    "Seoul! Den Göttern sein Dank dass du hier bist, fast hätte ich dafür gesorgt, das sich die Gerüchte über unsere Rasse einmal mehr bewahrheiten."
    Der Blick der dabei in Sicils Augen lag, ließ keinen Zweifel an der Wahrheit hinter seinen Worten. Sie hatten viel von einem Tier dass sich in die Ecke gedrängt fühlte.
    "Ich habe Elayia verloren.", sprudelte es aus ihm herraus,"Ich war dumm, ich wollte meinen Fluch beenden, unseren Fluch, ich hatte ein Angebot, viele Edelelfen wollten mich befreien, da kam sie, kannst du dir das vorstellen, sie die Verderberin, Die Göttin der Nacht höchstpersönlich. Sie hat mich erwählt, oh, ich war bereit zu sterben, ich hätte sie mitgenommen wenn ich gekonnt hätte, doch wie vermessen ich doch war, sie vernichtete die Existenz eines der Edelelfen einfach mit einem Fingerschnippsen, dann unterjochte sie mich unter ihren willen und ich war hier, willenloser Sklave ihres Willens. Elayia, ich habe sie in Todesgefahr gebracht, eine Götin wie Shirashai ist eifersüchtig, und ich habe sie zu ihr geführt, dann war sie weg und ich gerettet von einem Mann den ich nicht mal kenne. Ich muß wissen wie es ihr geht, doch ich weiß nicht wo sie ist. Wenn doch die Leute hier Anstoss an unserer Herkunft nehmen würden, dann könnte ich meine Gefühle kanalisieren, doch ihre Ignoranz wenn man Hilfe braucht ist schlimmer als alles was ich bisher gekannt habe."
    Seoul hatte nicht den Hauch einer Chance diesen Redefluss zu unterbrechen, als Sicil geendet hatte, sakte er in sich zusammen und das Feuer, das grundsätzlich in seinen Augen loderte drohte zu erlöschen.

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  • Es dauerte eine Weile - ein oder zweimal hatte Elaiya eine falsche Abzweigung genommen - aber schließlich erreichte sie den Rand des Platzes, auf dem das magische Spektakel stattfand. Hier blieb sie zögernd stehen. Die Menschenmenge vor ihr hatte nichts von ihrem schrecken verloren, außerdem wusste sie nicht, ob Shirashai hier immer noch irgendwo unterwegs war, und ihr wollte sie auf keinen Fall nochmal begegnen. Ihr Tannenduft wurde wieder so stark, dass es wohl keinem entgehen würde. Zum Glück wusste ihn nicht jeder zu deuten.


    Noch einmal holte sie tief Luft, dann wagte sie sich wieder in die Menge vor.Wenn sie Sicil wirklich wiederfinden wollte, fing sie wohl die Suche am besten dort an, wo sie ihn so fluchtartig verlassen hatte - an diesem Süßwarenstand.

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  • Seoul ließ Kaeras Hand los um die von Sicil fest zu ergreifen.
    Der Redefluss seines Freundes überraschte ihn und er konnte den Worten gar nicht so schnell folgen. Doch er merkte, wie Sicil seine k´Kraft verlor und griff stützend unter den anderen Arm.
    "Kommt, mein Freund. Wir müssen euch erst einmal aus der Menge herausbringen." Er warf Kaera einen Blick zu und hoffte sie würde ihm folgen.
    Während er Sicil versuchte an den Rand der Menge zu bugsieren, begannen seine Worte langsam zu ihm durchzudringen.
    Sicil war gerade so labil, dass er jemanden etwas antun könnte.Er dachte an die Wort, die er daals geäßert hate. Das war ein anderer Sicil. Der hätte so etwas nie so glauwüdig sagen können.
    Dann schien er eine besondere Beziehung zu Eeeelalya zuhaben. Als dann aber die Worte übr Shirashai in seinen Kopf v ordrangen, machte sich blankes ntsetzen in seinem Gesiht breit und alle Muskeln spannten sich an.
    "Wir kriegen das schon alles wieder hin," sagte Seoul und konnte sich doch nicht vorstellen wie das zu bewerkstelligen war. Vor allem machte ihm aber sorgen, dass Shirashai hier herumlief und das Sicil innerlich kaputt zu gehen drohte.
    An Kaera gerichtet sagte er: "Wir müssen Elalya finden. Vielleicht ist noch nicht alles verloren. Danach..........ich weiß nicht wie, aber irgendetwas muss wegen Shirashai passieren."
    Er sah sie eindringlich an und dann glitt sein Blick durch die Menge, suchend nach einer Göttin oder jungen Frau.

  • Kaera sah Sicil voller Mitgefühl an. Da sie selbst manchmal redete wie ein Wasserfall, konnte sie seinem genau folgen. Jetzt begriff sie auch, warum Ascar so instinktiv auf diese seltsame Frau reagiert hatte. Sie war die Göttin der Nacht? Das war unglaublich. Eine Göttin und so gut wie niemand hatte dies bemerkt. Eines jedoch machte sie völlig perplex. Sicil hatte versucht den Fluch seines Volkes zu lösen? Den Fluch einer Göttin? Wer war nur auf diese Idee gekommen... War es nicht klar, dass die Göttin so etwas bemerken und zu verhindern wüsste? Solange die Göttin ihre Kräfte besaß, würde der Fluch wohl nicht besiegt werden können...


    Natürlich folgte sie Seoul und nickte seinen Worten zustimmend. "Wenn ich wüsste wie sie aussieht... oder etwas hätte, an dem ihr Duft haftet, könnte Ascar sie sicher finden..." Auch sie sah sich um, dabei wusste sie nicht einmal wonach sie suchte. Ein Hauch von Tannenduft hing in der Luft und irritierte die Nymphe erneut. Aber sie konnte nicht ausmachen, woher er kam oder was er bedeuten mochte und schließlich wollte sie Sicil helfen...
    "Wie sieht sie aus? Irgendwelche bestimmten Merkmale?"

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    Henry van Dyke

  • "Sie ist klein, zierlich und hat helle rote Haare, wie der Himmel bei Sonnenaufgang. In ihrer Nähe müßte eine kleine Sandkatze sein, die ihr auf Schritt und tritt folgt. Wie kann ich nur wieder gut machen, was ich ihr angetan habe. Ich bin schlechte Gesellschaft für die Leute die mir nahe kommen."
    Er staffte seinen Rücken. Sein Gesichtsausdruck wurde hart, seine Augen flammten auf wie zwei kleine Sonnen und er sagte ganz ruhig:
    "Danke Seoul, danke das du mich hierher gebracht hast. Ich weiß was ich tun muß. Es ist mir klar geworden. Um befreit zu werden und um alle anderen zu befreien, muß ich ein Leben nehmen und wenn meines dabei auf der Strecke bleibt. Doch wie tötet man eine Göttin?"
    Sicils Kraft war zum Teil zurückgekehrt, und er brauchte Seouls Unterstützung nicht mehr. Entschlossen machte er einen weiteren Schritt von der Menge weg.
    "Ich bringe dir Pech mein Freund. Wenn du bei mir bleibst, dann wirst auch du auf kurz oder lang ein schlimmes Schicksal erfahren. Bleib wenn du möchtest, doch ich kann für nichts garantieren. Ich habe eine Göttin gegen mich aufgebracht und sie kennt meinen Namen. Welch schlimmeres Leid kann einem noch wiederfahren."
    Seoul merkte wie Sicil langsam alle seine Emotionen von einer inneren Flamme verzehren ließ. Sein Verhalten wurde zunehmends distanzierter.

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  • "Nein, deinen Nachtelfen habe ich nicht gesehen." Der Blick des Mannes vor ihr wanderte von einem anzüglichen Grinsen begleitet an ihrem Körper hinunter. "Aber wenn du einsam bist, Süße..." Elaiya schauderte und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab. Sie hatte, während sie gegen ihre Panik vor der Menschenmenge, gegen die zunehmende Übelkeit und gegen die Angst vor Shirashais erneutem Auftauchen ankämpfte, den Süßwarenstand bestimmt schon zehnmal knapp verfehlt und auch von Sicil war keine Spur zu finden. Ihr Kleid wies mittlerweile noch ein paar zusätzliche Risse auf, und ihren Umhang hatte sie irgendwo verloren. Orientierungslos und langsam auch keiner klaren Gedanken mehr fähig irrte sie durch die Menge, um sie herum Leute, die an ihr vorbeidrängelten, Leute, die gegen sie stießen, Leute, die ihr die Sicht und die Luft zum Atmen nahmen... schließlich vergaß sie sogar, dass sie Sicil hatte suchen wollen, und nur noch ein einziger Gedanke beherrschte sie: Fort von hier! Wie ein gejagtes Tier hetzte sie nun durch die Menge und war bereit, jedem ins Gesicht zu springen, der ihr den Weg versperren mochte. Die Panik vor Menschenmengen und engen Räumen, die schon seit ihrer Kindheit in ihr lauerte, brüllte wie ein verwundetes Wesen und machte jeden Versuch, einen klaren Gedanken zu fassen, zunichte. Schließlich war sie irgendwie wieder an den Rand des Platzes gelangt, wo die Leute nicht mehr ganz so dicht standen. Zitternd kauerte sie sich in einem Hauseingang zusammen, der wenigstens etwas Schutz vor den Menschen bieten mochte. Der Tannengeruch um sie herum war nun so intensiv, als würde man mitten in einem Nadelwald stehen.


    Shir'elei stupste die panische Halbelfe ein paarmal mit der Nase an, und als Elaiya nicht reagierte, maunzte sie herzerweichend. Doch als auch das nicht half, machte sie plötzlich einen Satz davon - auf eine Gruppe aus zwei Nachtelfen und eine Nymphe zu, von denen ihr die zwei Nachtelfen irgendwie vertraut vorkamen. Sie lief zu der Gruppe hin, stupste Sicil an (dabei vorsichtigen Abstand vor Ascar wahrend) und lief wieder ein paar Schritte in Richtung der Ecke zurück, in die Elaiya sich geflüchtet hatte.

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