"Oh, ihr könnt es verkaufen, meine Liebe. Wenn euch jedoch harte Seesterne lieber sind, so soll dies keine Schwierigkeiten bereiten."
Sarandir lächelte, nahm das Kästchen jedoch trotz seiner Aussage nicht wieder an sich, sondern lehnte sich nur bequem in seinem Sessel zurück. Für einen Augenblick schien er nachzusinnen und betrachtete augenscheinlich die Decke, doch dann wandte er sich wieder an die Cath'shyrr.
"Und wenn euch eine Unterkunft Kummer bereitet, so seid mein Gast, so lange eure Anstellung währt. Dieses Haus verfügt über genügend große Zimmer, in denen es euch sicherlich an nichts fehlen wird."
Hätte die Cath'syhrr mehr über den Adeligen gewusst, so hätte sie hinter diesem Angebot sicherlich so einiges vermutet, doch obgleich Ayala ausgesprochen attraktiv war und durchaus in das Beuteschema des Adeligen passte, hätte in diesem Augenblick keiner dieser Gedanken wirklich ins Schwarze getroffen. In der Tat sah Sarandir in diesem Augenblick wenig mehr in seinem Angebot, als der Frau, die ihm einen Dienst erweisen sollte, ein Dach über dem Kopf zu verschaffen, von dem aus ihr die Mittel zur Verfügung standen, den Auftrag zu erledigen.
"Oh, ich kann euch einiges erzählen, doch ich glaube nicht, daß diese Geschichten wirklich wahrheitsgetreu wiedergegeben worden sind. So hält sich das hartnäckige Gerücht, daß sie den Grafen Donnerfaust im Schlaf um ein Medaillon erleichtert haben soll, das er niemals abgelegt hat. Oder die Gräfin Imarkar, die über ausgeprägte Fechtkünste verfügen soll und der die schwarze Rose in einem Duell das Kleid zerschlitzt haben soll, ohne ihre Haut dabei zu Schaden zu bringen. Diese Geschichte beruht meiner Meinung nach eher auf der gehässigen Phantasie einiger Adeliger, als auf wirklichen Geschehnissen."
Der Gedanke zauberte ein versonnen wirkendes Lächeln auf das Gesicht des Adeligen. In der Tat war die Gräfin eine wehrhafte Person, doch er konnte sich nicht vorstellen, daß eine andere Frau ihr Kleid hätte aufschlitzen wollen.