Shiais Blumen- und Kräuterladen

  • Shiai grub die beiden Pflänzchen vorsichtig aus und ging damit zum Thresen. Dort wickelte sie sie in altes Papier und schaute dann auf Kednims Geld.
    "Ja, das reicht." Zusammen mit dem Wechselgeld überreichte die Pflänzchen an den jungen Mann.
    "Ich wünsche euch einen schönen Tag noch und bestellt Zalida Grüße von mir." Mit diesen freundlichen Worten ging sie bereits wieder zur Tür und wartete auf ihn.

  • Kaera schmunzelte über Dadanes Füße, gab Ayala in Gedanken aber Recht. Als Shiai noch einmal mit einem Kunden, der plötzlich gekommen war, im Laden verschwand, wollte Kaera gerade fragen, ob Dadane nicht trockene Socken anziehen wolle. Doch Yenvars Frage interessierte sie auch. Sie hätte gut und gern auch so etwas ausprobiert. Das hätte sicher etwas extravagantes, wenn man die Fingernägel damit bunt machen würde.
    "Auf dem Ball würde das sicherlich alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sehr außergewöhnlich und... neu! Und vor allem hat es nicht jeder zweite.", fügte sie Yenvars Worten hinzu.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • "Hm, naja. Es gibt da verschiedene Pulver die mit Mineralienstaub, Ölen und Wasser angemischt werden und einen Lack ergeben. Je nachdem welche Mineralien verwendet werden, ist die Farbe eine andere. Wenn der Lack trocknet, was lange dauern kann härtet er aus und verläuft nichtmehr. Um ehrlich zu sein, ist die Rezeptur von mir und die Grundpaste ist die die auf Emaille und Porzelan aufgetragen wird, damit das Geschirr bunt ist. Wie ihr wißt mögen Zwerge alles was mit Feuer zu tun hat und Porzelan wird auch gebrannt. Also hab ich meinen Onkel gefragt, wir haben einiges ausprobiert, und weil es auf den Fingern beim Arbeiten nicht lange hält, hab ich die Füße genommen.!"


    Wieder huschte ein betroffenes lächeln über Dadanes Gesicht.


    "Ich finds Hübsch! Da ich gerne Barfuß zuhause herumlaufe, ist es auch für mich nie versteckt. Nur um es wieder ab zu bekommen muß man ein wenig Ungewöhnliche Mittel anwenden, deshalb habe ich es noch drauf. Der Lack muß vorsichtig mit einer scharfen Kling abgeschabt werde. hat man mal einen Ansatz geht es wie von selbst."


    Dadane strahlte jetzt über das ganze Gesicht, da sie merkte, dass ihre Verrücktheit gar nicht so schlecht ankam.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

    Einmal editiert, zuletzt von Dadane Thorgrimskind ()

  • "Das ist ja unglaublich, Dadane!", jubelte Yenvar begeistert. "Es ist doch erstaunlich, was es nicht alles gibt. Ihr Zwerge seid doch ein sehr ideenreiches Volk!"


    Dann wandte sie sich an Kaera: "Lass dir doch von Dadane helfen? Vielleicht zeigt sie dir, wie man diesen Lack aufträgt. Für den Ball meine ich."

  • "Ich helf euch gerne dabei."


    Dadanes Gesicht strahlte, da sie ihre 'erfindung' weitergeben konnte.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Kaera lachte erfreut. "Oh gern. Das dürfte höchst interessant werden. Wer weiß, vielleicht darf ich dort so einige Dame zu Euch schicken, die diesen Lack, dann ebenfalls probieren möchten. Vielleicht könntet Ihr sogar etwas damit verdienen... bei dem Aufwand und den Rohstoffen...", meinte sie übertrieben und zwinkerte Dadane zu. "Ich werde da ein wenig mit werben, wie wäre das. Ich glaube, dass wird äußerst lustig.

    Nutze die Talente, die du hast,
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    Henry van Dyke

  • Nachdem er aus dem Geschäft getreten war, schloss Shiai ab und ging zu den anderen.
    "Von mir aus können wir jetzt aber wirklich," sagte sie mit einem entschuldigenden Lächeln.

  • Kaera gab Ascar ein Zeichen, dass er weiterlaufen durfte. Sofort richtete sich dessen Nase zu Boden und er untersuchte die ganze Wegstrecke.
    Kaera rückte ihre Tasche zurecht und schlenderte lächelnd los. "Wo gehen wir denn zuerst hin?", fragte sie Shiai neugierig und froh über diesen Ausflug.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Shiai hob ihr Gepäck auf und holte dabei eine Karte hervor.
    "Ich habe einen groben Plan für den Weg gemacht, doch vielleicht müssen wir ihn ändern. Es hängt davon ab wie schnell wir die richtigen Kräuter finden." Sie lächelte allen aufmunternd zu.
    "Ich denke, wenn wir beim Einhorn-Wald angekommen sind, finden wir dort die letzten fehlenden Kräuter."
    Mit diesen Worten ging sie los.
    "Aber zu erst einmal müssen wir die Stadt verlassen."

  • "Worauf warten wir dann noch?" Ayala grinste, schulterte ihren Rucksack und überprüfte den Sitz ihres Säbels in seiner Scheide. "Einhornwald klingt gut. Ich bin gespannt, was uns so alles erwartet während der Reise..." Mit langen, geschmeidigen Schritten folgte sie den Anderen zur Stadt hinaus.

  • "Ja, los geht's, sonst wachsen wir hier noch an."


    Dadane grinste vor Vorfreude und war kaum zu halten. Beide Stiefel saßen wieder an ihren Füßen und sie hatte mit den Fingern ihr Haar einigermasen in Ordnung gebracht, jetzt war sie abmarschbereit.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Sie machten sich schließlich auf den Weg. Als sie durch das Stadttor getreten waren blickte Yenvar umher und sog die Luft tief ein. Ja, das tat wirklich gut. Und bald würden sie sich in die tiefste Natur begeben. "Also, wohin wollen wir nun gehen?", fragte sie Shiai.

  • Es war am frühen Nachmittag, als Silene sich zu Shiais Laden aufgemacht hatte. Sie trug eine schlichte Stofftasche über der Schulter in der sich nichts als ein Beutelchen mit Geld befand.
    Es war etwas kühl geworden und ein leichter Wind strich über das Häuschen hinweg, doch die Valisar fror nicht. Sie wusste nicht einmal mehr, wie sich das anfühlte.
    Der Laden war hübsch, der Garten gut gepflegt, doch der Höhepunkt des Ganzen war der kleine Wasserfall.
    Ein geschickt gewählter Platz dafür, bemerkte Silene und ging den kleinen Sandweg hinauf. Jedes Detail des geflegten Grundstückes zeugte von liebevoller Arbeit und Sorgfalt. Mit einem Stich in der Brust wurde ihr klar, dass sie nie dazu fähig gewesen wäre, etwas liebevoll zu gestalten.
    Gewiss, arrangieren könnte sie einen solchen Garten, doch würde er vermutlich nicht so verspielt und lieblich wirken. Eher ein aus Perfektion bestehendes Kunstwerk ohne den kleinsten Hauch von Liebe.


    Es war etwas still um den Laden herum und als sie schließlich mitten in dem Gärtchen stand, fragte sie sich ob Shiai überhaupt da war. Unschlüssig, doch mit wachen Augen blieb sie einen Moment stehen und betrachtete den Wasserfall an dem nun ein Vögelchen Platz genommen hatte um zu trinken. Arglos hob es sein kleines Köpchen und zwitscherte ein paar Töne.

    Nur ewigen und ernsten Dingen / Sei ihr metallner Mund geweiht
    Und stündlich mit den schnellen Schwingen / Berühr' im Fluge sie die Zeit
    Dem Schicksal leihe sie die Zunge / Selbst herzlos, ohne Mitgefühl
    Begleite sie mit ihrem Schwunge / Des Lebens wechselvolles Spiel
    Friedrich Schiller - Das Lied von der Glocke

  • Shiai stand drinnen über ein paar Aufzeichnungen gebeugt. Als sie auf sah, entdeckte sie ein bekanntes Gesicht. Ein Lächeln breitete sich über ihre Lippen aus. Ruhigen Schrittes ging sie zur Tür und öffnete diese.
    "Hallo, Silene. Seid ihr gekommen um das ein oder andere Pflänzchen abzuholen?" fragte sie lächelnd.
    Sicherlich kam sie um ihre "Bezahlung" abzuholen. Shiai war neugierig für welche Pflanzen sich die Valisar entscheiden würde. so wie bei den meisten Kunden.

  • Sie wandte den Blick von dem Vogel ab, der unter empörten Zirpen aufflog und sah Shiai entgegen. Der Ausdruck der Freude auf Shiais Gesicht war wirklich echt. Selten bei Leuten, die mit Silene privat zu tun hatten. Jenseits des Orakels.


    "So ist es.", entgegnete sie mit einem aufgemalten Lächeln. "Ihr habt einen schönen Garten, Ihr habt ein gutes Händchen für solche Dinge."


    Sie ging auf Shiai zu und folgte ihr in ihren Laden. Überall standen und hingen Töpfe voll mit den unterschiedlichsten Pflanzen und Silene war sich so gut wie sicher, dass sie hier etwas finden würde. Die Farben wären vermutlich überwältigend gewesen, doch für Silene waren sie alle mehr oder minder gleich. Sie ließ ihren Blick streifen - Sieh an, Federgras und dort: eine Nohia delara.


    "Ich suche etwas für meine Räucherschale.", sagte sie ohne den Blick von den Pflanzen zu lösen. "Etwas, das sich gut trocknen lässt."

    Nur ewigen und ernsten Dingen / Sei ihr metallner Mund geweiht
    Und stündlich mit den schnellen Schwingen / Berühr' im Fluge sie die Zeit
    Dem Schicksal leihe sie die Zunge / Selbst herzlos, ohne Mitgefühl
    Begleite sie mit ihrem Schwunge / Des Lebens wechselvolles Spiel
    Friedrich Schiller - Das Lied von der Glocke

  • Shiai geleitete sie freudig hinein. Wie beim letzten mal fragte sie sich ob das Lächeln von Silene echt war oder nicht. So wie sie ein Gesicht wie ein offenes Buch hatte, so wenig konnte sie aus anderen lesen bzw. ließ sie sich leicht täuschen. Ein Umstand der nicht immer zu ihrem Vorteil war.
    Sie freute sich, dass Silene gleich zum Thema kam. Damit kannte sie sich aus und dann fühlte sie sich am wohlsten und sichersten.
    "Möchtet Ihr etwas trinken? Einen Tee vielleicht?" Dabei musste sie an Dadane denken und grinsen. Sie hatte noch nie jemanden dieses Fehler machen sehen.
    Während sie noch auf eine Atnwort wartete, glitt ihr Blick bereits durch den Laden. Natürlich wusste sie, welche Pflänzchen sich dafür eigneten. Doch manche waren seltener als andere und sie wollte sehen, ob sie diese auch hatte.
    "Soll es denn eher ein süßlicher Duft sein. Oder etwas exotisch....?" fragend sah sie die Valisar an.

  • Silene schüttelte den Kopf und blickte wieder zu Shiai. "Süß, aber nicht zu erdrückend, exotisch, aber nicht zu verwirrend. Vielleicht wäre eine Mischung mit etwas herben, krautigen angemessen. Vielleicht eine bestimmte Sorte Salvia?"

    Seltsam war es schon, von Düften zu reden, die man selbst gar nicht wahrnehmen konnte. Es waren nur noch blasse Erinnerungen geblieben, mehr eine bloße Auflistung von Düften und ihrer Wirkung. Sie selbst brauchte diesen insprativen Rauch nicht, ihr war alleine der Weihrauch geblieben, der ihr auf unerklärliche Weise die Sinne öffnete. Doch vom Rest ihres Räucherwerks profitierten ihre Kunden eindeutig. Sie wurden gelassener, offener ... irgendwie leichter zugänglich.


    Einen Tee? Silene wusste im ersten Moment nicht, ob sie wirklich eine Tasse haben wollte. Schließlich konnte sie weder die Wärme, noch den Geschmack wertschätzen.
    Schlussendlich jedoch, kam sie zum Schluss, dass es höflich sein würde, anzunehmen. Außerdem, so vermerkte sie in Gedanken, würde ihr Gegenüber vielleicht eher das Gefühl bekommen, einem lebenden Geschöpf gegenüberzustehen, das Bedürfnisse hatte.


    "Gegen Tee hätte ich nichts einzuwenden."

    Nur ewigen und ernsten Dingen / Sei ihr metallner Mund geweiht
    Und stündlich mit den schnellen Schwingen / Berühr' im Fluge sie die Zeit
    Dem Schicksal leihe sie die Zunge / Selbst herzlos, ohne Mitgefühl
    Begleite sie mit ihrem Schwunge / Des Lebens wechselvolles Spiel
    Friedrich Schiller - Das Lied von der Glocke

  • Shiai ging hinter den Thresen, wo immer eine Kanne Tee stand. Sie füllte zwei Becher mit dem Tee. Einen Moment zögerte sie, dann entschloss sie sich, die Blätter mit einem Messer herauszufischen. Es wäre scon unangenehm, wenn sich der gleiche Fehler wiederholt hätte.
    Sie trug die beiden Becher vorsichtig zu dem Tisch, den Blick fest auf die Becherränder gerichtet. Erleichtert stellte sie sie ab.
    Dann wandte sie sich wieder zu den Pflanzen um, ihren eigenen Becher in der Hand.
    "Hmm...eine mischung. Ja das würde sich wahrscheinlich anbieten. Vielleicht Weißer Schmetterling. Er hat einen recht süßen, aber auch leicht exotischen Duft, aber wenn man ihn mit der Roten Salvia mischt, müsste es ein richtig guter Duft sein. Nicht zu süß.." sagte Shiai nachdenklich und nippte an ihrem becher.

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