Die Katakomben der Ewigkeit

  • "Nun, auch mich würden die Bücher der Bibliothek interessieren, vor allem, wenn es Werke vom ersten Chronisten selbst gibt."


    Er schaute sich um, winkte einem Mann heran, der die gleiche getönte Hautfarbe besaß, wie er selbst und sagte zu ihm: "Nimm diesen Korb und bringe ihn zu meiner Tante. Und frage sie bei dieser Gelegenheit, ob sie etwas über die 'Katakomben der Ewigkeit' weiß."


    Der Mann machte einen unterwürfigen Eindruck, verbeugte sich vor Ghorul und verschwand mit einem: "Ja, Herr."

  • Schätze. Das klang wie Musik in Corielles Ohren. Das Teilen besaß einen weniger angenehmen Klang, doch vermeiden ließ es sich wohl nicht. Bücher allerdings waren für sie nur nachrangig, wenn sie sich nicht zu Münzen machen ließen. So nickte die Corvae zu den Worten des Gnomenmannes.


    „Ein sehr vernünftiger Vorschlag.“


    Kurz überlegte sie, ob sie einem Gnomen trauen sollte, der angab, aus einer anderen Zeit zu stammen. Aber andererseits … was hatte sie schon zu verlieren? Zur Not war es für sie keine Schwierigkeit, das Luftschiff auch im fliegenden Zustand wieder zu verlassen. Wer nichts wagte, dem wurde auch selten Erfolg gewährt.

  • Kyreia beobachtete die Fremde, die zuletzt zu ihnen gestoßen war, neugierig. Das Volk dem sie entstammte, war der Elfe nicht bekannt. Sie musterte die Krallen interessiert. Langweilig würde diese Reise gewiss nicht werden, so wie sich diese Gruppe mittlerweile gestaltete.


    Die Priesterin konzentrierte sich wieder auf Zorai. Innerlich war sie angespannt, aber auch ungeduldig und erfreut, ob des vor ihr liegenden Abenteuers und der Aussicht auf Schätze und mehr noch auf das uralte Wissen in den Büchern der Bibliothek, also antwortete sie: "Ich bin ebenfalls einverstanden". Vier Stunden würden ihr reichen, ihr Hab und Gut aus ihrem Zimmer zu holen und hoffentlich noch einige Kräuter zu erwerben. Sollten sie in eine der zahlreichen Fallen treten, würden sich Salben und Kräuter gewiss als nützlich erweisen.


    Als Ghorul, der zu ihrer Verwunderung offenbar ein Mann von hohem Rang war, seinen Diener zu seiner Tante schickte, machte sich Kyreia daran diesem zu folgen.


    Nachdem sie Ghoruls Tante die wichtigsten Kräuter abgekauft hatte, holte Kyreia ihren Rucksack mit all ihrem Besitz sowie ihr Langschwert und ihren Dolch aus ihrer Unterkunft und kehrte anschließend zum Treffpunkt zurück, wo bereits Djasihra wartete. Die Elfe nickte der Djirin zu und gesellte sich zu ihr. Ungeduldig blickte sie sich um und wartete auf die anderen.

  • Djasihra hatte sich im Hintergrund gehalten und in erster Linie darauf geachtet, möglichst viel der Unterhaltung zu verstehen. Es war ermüdend, weil vieles einem Vokabular entstammte, das nicht unter den alltäglich genutzten Phrasen zu finden war, aber doch war sie sich einigermaßen sicher, beinahe alles mitbekommen zu haben. Sie nickte zustimmend, als die Elfe neben ihr, Kyreia, von ihrem Wissen über die Katakomben erzählte. Dasselbe Wissen hatte auch sie sich vor Jahren in den Bibliotheken ihrer Heimat angeeignet.


    Vier Stunden. Mehr als genügend Zeit, ihren Rucksack mit allen Utensilien zu packen und wieder an Ort und Stelle zurück zu kehren. Raschen Schrittes machte sie sich auf, um ihr weniges Hab und Gut sicher zu verstauen. Endlich wieder ein Abenteuer!


    Schon bald kam sie zurück zu der Anlagestelle des Schiffes, auf dem Rücken ihr Rucksack, dessen Leder bereits abgewetzt war und hie und da einen Flicken aufwies. Daran war ein langes Seil befestigt, Djasihras Degen hing an ihrer Hüfte und wippte leicht bei jedem Schritt. Ein abenteuerlustiges Grinsen liess ihre Augen leuchten, als sie auf den Rest der bunten Truppe wartete.

  • Der kleine Mann mit Namen Zorai, der aus einer anderen Zeit stammte, wartete bereits auf seine neuen Helfer und Helferinnen. Er hatte ein erfreutes Lächeln auf den Lippen und ein Feuer des Abenteuers leuchtete in seinen Augen. Er schien guter Dinge und begrüßte erfreut die Damen die schon da waren.


    "Ich bin wahrlich erfreut darüber, dass Ihr mir helfen wollt. Das ist wohl eine Qualität die vielen meiner Zeitgenossen an einem Punkt in ihrem Leben abhanden gekommen sein muss. Ich habe die letzten Stunden genutzt und einige Informationen erhalten, die hauptsächlich für mich wichtig sind aber das werde ich berichten, wenn alle Anderen auch anwesend sind."


    Zorais rechte Hand spielte mit einem kleinen, etwa unterarmlangen Stab herum. Er war mit vielen Runen und Schriftzeichen versehen. "Ich gehe davon aus dass niemand von Euch jemals auf einem Luftschiff war, richtig? Ihr müsst keine Angst haben. Es kann Euch nichts passieren solange Ihr keine unnötigen Leichtsinnigkeiten wie zum Beispiel bei einem Sturm in den Seilen herum klettern, begeht. Meine Mannschaft erledigt das Meiste der Arbeit. Hmm wo bleibt denn der Rest?" Der letzte kurze Einwurf machte deutlich, dass Zorai dringend weiter wollte.

  • Zorai war wirklich ein mysteriöser Mann. Die Zeitreise, das Luftschiff, sein Vorhaben und nun dieser Stab mit den Runen und fremden Schriftzeichen. Kyreia betrachtete ihn neugierig.


    "Nein, ich war noch nie zuvor auf einem Luftschiff", bestätigte sie dann seine Annahme. Ihr Blick kehrte zum Luftschiff zurück. Sie war gespannt, wie es wohl sein würde zu fliegen. Schon bald würde sie es erfahren. Erneut schaute sie sich um, in der Hoffnung, dass sie die anderen rasch entdecken würde.

  • während Ghorul auf dei Antwort seiner Tante wartete, redete Zorai weiter. Dabei fuchtelte er mit einem Runenstab herum.


    "Nein, auch ich bin mit noch keinem Luftschiff geflogen. Aber darf ich einmal euren Stab sehen. Die Runen darauf sehen mir sehr interessant aus."

  • Corielle hatte die Dinge zusammengepackt, die ihr für die Reise am klügsten erschienen und ihrer Dienerschaft Anweisungen erteilt, wie in ihrer Abwesenheit zu verfahren war. Die Ausrüstung hatte einen großen Teil ihrer Geldmittel verschlungen und an das Begleichen der Miete war nicht mehr zu denken. Aber wenn sie Glück hatte, würde diese Forschungsreise, wie sie es gegenüber ihren Dienern bezeichnet hatte, lukrativ genug sein, um die Kassen des Hauses Zaraleh wieder zu füllen. Auch eine Nachricht an Tiari war versendet worden. Natürlich ließ diese nicht erkennen, daß ein Geldsegen in Aussicht stand. Nur von einer Vergnügung war die Rede.


    Natürlich trug die Gräfin ihre Ausrüstung nicht selbst. Ein Diener trabte neben ihr her und hatte die undankbare Aufgabe übernommen, das spärliche Gut seiner Herrin bis zum Luftschiff zu schleppen. Selbstverständlich würde er nicht mit ihr auf die Reise gehen. Corielle traute niemandem genug, um ihm ihre kleinen Geheimnisse anzuvertrauen.


    So erschien sie also in Begleitung, um gerade noch die Frage des Dheoran zu vernehmen. Ja, die Kinder E’lors, sie waren ein neugieriges Volk. Mit wenigen Worten entließ sie ihren Diener, scheuchte ihn gleichsam davon, um sich zu jenen zu gesellen, die bereits vor ihr eingetroffen waren.

  • Zorai schüttelte den Kopf als Ghorul nach dem Stab fragte. "Es tut mir leid mein Freund aber wenn Ihr diesen Stab anfassen würdet, wäre das Eurer Gesundheit nicht zuträglich. Dieser kleine Stab und seine Magie sind auf mich geeicht. Niemand anders kann den Stab anfassen, solange ich am Leben bin." Zorais Lächeln war freundlich aber bestimmt.


    Ghoruls Diener machte sich bemerkbar: "Mein Herr, Eure Tante lässt Euch ausrichten, dass es ein äußerst gefährlicher Ort ist. Die Katakomben der Ewigkeit haben so manches Mitglied unseres Volks regelrecht verschlungen. Die Katakomben sind alt, sehr alt und stammen aus einer Zeit, welche nur noch in wenigen Werken auf dieser Insel beschrieben wird und das auch nur bruchstückhaft. Die Katakomben sind gespickt mit Fallen aber die eigentliche Gefahr, sagte sie, droht den Sterblichen von Wesen aus den niederen Sphären, welche durch einen misslungen Zauber in den Katakomben erschienen und seitdem dort hausen. Sie können nicht mehr in ihre Welt zurück und die Katakomben nicht verlassen. Entsprechend ist ihre Wut aber mit Silber könnt Ihr euch verteidigen."


    Zorai lauschte ebenfalls sehr interessiert den Worten des Dieners. "Hmm dann hatten die Aufzeichnungen von Elras doch Recht. Hmm Silber haben wir genug an Bord, silbernen Waffen und Munition gehören zur Standardausrüstung."


    Der kleine Mann winkte zwei Mitglieder seiner Mannschaft heran: "Tragt bitte die Sachen unserer Gäste in die Kabinen und dann bereitet ein kleines Mahl vor, nichts Schweres aber vorzüglich, sagt Gharon, dem Koch, er soll das Besteck für besondere Gäste nehmen."

  • Viviell hatte nur dabeigestanden und den anderen gelauscht. Als Corielle dazutrat blickte sie fasziniert auf deren Füße, wobei sie Mira kurz anstupste und auf die Corvae zeigte. Das mit der Zeitreise, den Katakomben und allem drumherum hörte sich spannend an. Sie musste den kleinen Mann unbeding noch ausfragen. Als sich dann noch abzeichnte, dass sie eine Reise auf dem Luftschiff würde unternehmen können war sie begeistert.
    "Vier Stunden? Ja, das reicht völlig." entgegnete sie fröhlich. "Komm, Mira, packen wir. ... Ja, ich weiß, dass du nicht viel zu packen hast ..." Die Unterhaltung mit ihrer Geisterfreundin verlor sich zwischen Geräuschen des Marktplatzes als sie davoneilte.


    Kurz nach Corielle erschien auch Viviell wieder auf dem Marktplatz. Sie trug eine Tasche bei sich, hauptsächlich mit Kleidung gefüllt. Außerdem dem was sie so für die Körperpflege benötigte -- einige würden sicherlich weniger einpacken -- und außerdem einen Satz Schminke.

  • Während Kyreia dem Diener Ghoruls aufmerksam zuhörte, ergriff sie mit der einen Hand unwillkürlich das Heft ihres Schwerts und mit der anderen den Anhänger Liarils um ihren Hals. Fallen waren die eine Sache, doch Wesen aus einer anderen Sphäre, gefangen und voller Wut, waren das andere. Dennoch, dies war eine einmalige Chance. Sollte sie dort etwas von Interesse für ihren König finden, wäre ihr seine Dankbarkeit gewiss. Und schließlich würden sie sich mit Silber verteidigen können.


    Als die Diener Zorais kamen, um ihre Sachen in die Kabinen zu bringen, schüttelte sie den Kopf. "Ich würde meine lieber bei mir behalten. Vielen Dank." Ab sofort würde sie ihr Hab und Gut, insbesondere ihre Waffen, nicht mehr aus den Augen lassen, beschloss sie, und umklammerte das Heft ihres Schwertes noch ein wenig mehr.
    "Wir sollten bald aufbrechen," fügte sie dann noch leise hinzu. Mehr zu sich selbst, als zu den anderen. Ihre innerliche Anspannung stieg mehr und mehr und sie würde bald los müssen. Sonst würde sie sich womöglich doch noch entscheiden, hier zu bleiben und sich nicht dieser Gefahr auszusetzen.

  • Corielle entnahm ihrem Bündel einen Fächer. Eine Geste, die unter den gegebenen Umständen wohl ein wenig exzentrisch wirken mochte. Ihre Pistole steckte in einem Gurt, den sie in ihrem Gehrock trug. Es war eine kleine Waffe, die momentan den Blicken aller entzogen war und so musste sie sich nicht darum sorgen.


    Mit dem Blick einer Frau, die es gewohnt war, Diener um sich zu scharen, gab sie den Rest ihrer Habseligkeiten auf, ohne sich weiter darum zu kümmern. Der Geschichte des Dieners hörte sie zu – sie glich in weiten Teilen dem, was sie bereits wusste, aber man konnte nie wissen, ob nicht noch ein kleines Detail ans Licht kam, das ihr bislang entgangen war.


    Als die schwarzhaarige Elfe zum Aufbruch drängte, empfand sie dies zwar einerseits als seltsam, nickte dann jedoch.


    „Ihr habt vollkommen recht. Wir sollten langsam aufbrechen, bevor das Windschiff ganz Nir’alenar in Aufruhr versetzt.“


    Oder Tiari einen Diener sandte, um sie aufzuhalten. Ein wenig nervös sah sich Corielle auf dem Marktplatz um.

  • "Wenn ihr genug Silberwaffen und -munition habt, suche ich mir ein gutes Rapier und Silberkugeln aus." Dann schickt er den Diener nochmals los, um seiReisegepack zu holen und eine Abschiedsbotschaft an seine Tante und Sippe zu schicken. Dann war auch er bereit.

  • Zorai nickte: "Wohl an dann stellt Euch um mich herum, so dass ich quasi der Mittelpunkt bin, dann können wir hoch aufs Schiff wo Ihr Euch in Eure Kabinen begeben könnt und sobald das Essen fertig ist, können wir in Ruhe speisen und reden. Eine kleine Anmerkung zu den Kabinen, sie sind alle identisch aufgebaut und gestatten eine angenehme Reise. Es sollte Euch an Nichts fehlen. Zwei Mitglieder der Mannschaft werden Euch zur Verfügung stehen und Euch die Reise so angenehm wie möglich machen."
    Zorai schaute allen Anwesenden der Reihe nach ins Gesicht, so als ob er sie in sein Gedächtnis einprägen wollte, dann schloss er kurz die Augen. "Ihr werdet jetzt ein kurzes Prickeln auf Eurer Haut verspüren. Ihr braucht keine Angst zu haben, das ist nur die Energie des Schiffes die uns nach Oben befördert."
    Das erwähnte Prickeln zog langsam über die Haut, die Körper wurden leicht, begannen vom Boden abzuheben und dann schwebte Alle in die Luft in Richtung des Schiffes. Die Leute in den Straßen deuteten lautstark auf das Geschehen, sowas passierte schließlich nicht alle Tage, selbst auf einer Insel die Magie und Götter kannte. Dann hörte das Prickeln auf und die Gruppe befand sich im Inneren des Schiffes in einem Raum der wie Empfangsraum eingerichtet war. Zwei Mitglieder der Mannschaft eilten herbei und Zorai sagte nur: "Bringt sie zu ihren Kabinen und versorgt sie mit Allem was die Reise so angenehm wie möglich macht und führt sie in einer Stunde ein den Speiseraum wo wir gemeinsam dinieren werden."
    Zorai machte eine entlassende Geste: "Ich werde mich jetzt in meine Kabine zurück ziehen und mich frisch machen. Beim Essen werde ich all Eure Fragen gerne beantworten wenn es denn in meiner Möglichkeit liegen sollte."
    Dann ging er weg und verschwand hinter einer Tür. Die beiden Mannschaftsmitglieder zeigten in die entgegengesetzte Richtung. "Dort entlang bitte, wir bringen Euch zu den Kabinen."
    Jeder bekam einen kleinen silbernen Schlüssel ausgehändigt. "Die sind für Eure Kabinen und passen nur in das Schloss der entsprechenden Kabine." Die Kabinentüren waren offen und so konnte man sehen, dass sie wirklich alle gleich aussahen. Ein großzügiges Bett, ein Schrank, eine Kommode am Bett, ein massiver Tisch, ein entsprechender Stuhl und drei Bullaugen aus denen man rausschauen konnte. Die Bullaugen waren zu, konnten aber von Innen geöffnet werden. An der Decke hing eine kristalline Kugel und bei genauem Hinschauen konnte man ein sanftes Leuchten vom Kristall ausgehen sehen. "Wenn Ihr etwas benötigt, nehmt den kleinen Stab auf der Kommode in die Hand und drückt auf den blauen Knopf, dann wird einer von uns zu Euch kommen und nun wünschen wir einen angenehmen Aufenthalt."

  • Etwas nervös wartete sie ab, was nun passieren würde, da sie auf das Luftschiff ... transportiert? wurden. Ihr fehlte die passende Beschreibung dazu. Doch oben angekommen, musste sie fest stellen, dass es doch keinen Grund zur Nervosität gegeben hatte und neugierig sah sie sich auf dem Schiff um, während sie den beiden Mannschaftsmitgliedern folgte, die ihnen ihre Zimmerschlüssel aushändigten und ihnen die Kabinen zeigten. Die Kabinen gefielen Saniya außerordentlich gut.

  • Erleichtert vernahm Kyreia, dass es nun losgehen sollte. Doch als sie durch Magie in die Luft gehoben wurde und das Prickeln spürte, stellte sich ein unangenehmes Gefühl in ihrem Magen ein. Noch nie zuvor war die Nordelfe geflogen und nun gab es für einen kurzen Augenblick nichts zwischen ihr und dem Boden unter ihr. Dieser Augenblick erschien ihr wie eine Ewigkeit. Sie umklammerte den Anhänger um ihren Hals mit aller Kraft und murmelte währenddessen: Liaril, schütze mich."


    Als Kyreia endlich wieder festen Boden unter sich spürte, zwang sie sich zur Entspannung. Wenn sie schon das aus der Ruhe brachte, wie sollte sie die Katakomben überstehen? Also nahm sie schnell den silbernen Schlüssel entgegen und suchte ihre Kabine. Nachdem sie sich umgesehen hatte und nichts Befremdliches entdecken konnte, öffnete sie eines der Bullaugen. Sie hoffte, etwas von der Reise mitzubekommen und vielleicht herauszufinden, wo genau sie nun hinflogen.

  • Viviell wartete gespannt darauf was nun passieren würde. Als sie sich in die Luft erhoben und zum Schiff hinaufstiegen juchzte sie kurz und konnte sich gar nicht entscheiden, ob sie lieber zum sich entfernenden Boden oder zum näherkommenden Rumpf des Schiffes wollte. Viel zu früh erschienen sie plötzlich in dessen Inneren.
    Nichtsdestotrotz schaute sie sich mit großen Augen um während sie zu ihren Kabinen gebracht wurden. "Sieht wohl so aus als würden wir uns eine Kabine teilen," sprach sie in die scheinbar leere Luft an ihrer Seite, als sie einen Schlüssel erhielt, Mira jedoch nicht. "Na, macht auch nichts." Die Kabinen waren angenehm eingerichtet, worauf die Halbnixe jedoch weniger achtete. Sofort stürmte sie auf das Bullauge zu um es zu öffnen und einen Blick über Nir'alenar zu werfen wie er ihr noch nie vergönnt gewesen war.

  • Djasihra hatte dem Diener bereitwillig ihren Rucksack gereicht, den Degen jedoch an ihrer Seite behalten. Waffen gab sie nicht gerne aus den Händen, erst recht nicht wenn diese zu einem Fremden gehörten. Um den Rest ihrer Habseligkeiten war sie jedoch nicht allzu besorgt. Der alte lederne Rucksack war nicht wirklich von Wert, genauso wenig wie Seil und Spaten. Und das Buch war noch unbeschrieben, was sich allerdings bald ändern würde. Erst jetzt fiel der Djirin die seltsame Rabenfrau auf. Wie interessant! Selten sah man die verfluchte Art, diese Insel schien ein Sammelsurium an Groteskem aufweisen zu können.


    Folgsam trat Djasihra in den Kreis um den Gnomen. Das Prickeln der Magie überflutete ihre Sinne und liess ihr Grinsen noch breiter werden. Verzückt sah sie sich um, während sie immer weiter nach oben stiegen. Allzu bald hatten sie das Luftschiff erreicht. Neugierig betrachtete sie das Innere des Schiffs und nahm die Erklärungen Zorais nur am Rande war. Erst als dieser sich entfernte konzentrierte die Braunhaarige sich wieder auf ihre unmittelbare Umgebung. Dankend nahm sie den Schlüssel entgegen und suchte sich eine Kabine. Ihr Rucksack lag sorfältig abgestellt neben ihrem Bett.


    Mit äusserster Vorsicht nahm sie das in Tuch eingeschlagene Buch heraus und stellte dazu ihr Tintenfässchen und die lange Schreibfeder auf den massiven Tisch. Djasihra setzte sich, tunkte die Feder in die beinahe schwarz wirkende Tinte und verharrte einen Moment lang nachdenklich. Dann begann sie in ihrer Muttersprache rasch geschwungene, fliessende Zeichen auf die noch leeren Seiten zu malen. Eine Reise mit einem Luftschiff, was für ein spannender Beginn für ein neues Abenteuer.

  • Eine seltsame Erfahrung, diese Art zu Reisen. Corielle verspürte einen leichten Anflug von Übelkeit, der nicht von Höhenangst inspiriert war, sondern von dem Verlust der Kontrolle über den eigenen Körper. Es war nichts, was sie gerne wiederholen würde, wenn das hier vorüber war.


    An Bord folgte sie dem Vorbild der anderen und besah sich ihre Kajüte – zumindest war das Bett angemessen groß – dann machte sie sich auf den Weg, um sich ihre neue Umgebung zu anzusehen. Die Corvae bevorzugte es, stets über alles im Bilde zu sein, was sich um sie herum befand.

  • Im Gegensatz zu einer Fahrt auf einem Schiff war der Flug an Bord des Luftschiffs ruhig, fast gar nicht für die Sinne erfassbar, das man sich vorwärts bewegte. Kein Schlingern, kein Auf und Ab, äußerst angenehm aber es war ja ja auch fast windstill an diesem Tag. Die Sonne scheinte und beim aus den Bullaugen schauen, konnte man erkennen, dass sich die große Stadt Nir'alenar langsam aber stetig entfernte. Nach einer halben Stunde etwa, wurde die Fahrt schneller. Das Land schien sich immer mehr zu entfernen, Details verschwammen, eine Folge des Aufsteigens des Luftschiffs. Da ertönte laut und deutlich vernehmbar an Bord des Luftschiffs der Schlag einer Glocke.


    Corielle
    Als Du beginnst umher zu wandern, kommt Dir einer der beiden für Euch abkommandierten Mannschaftsmitglieder entgegen. Er lächelt Dich an, nickt Dir zu: "Kann ich Euch behilflich sein meine Dame? Benötigt Ihr etwas?" Den Schlag der Glocke ignoriert er sichtlich.

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