[Abenteuer] Der Fluch von Miriador

  • Argon war erschöpft und so ruhte er fast die gesamte Fahrt über und doch hörte er mit einem Ohr hin, was die Priesterin erzählte. Ruhig mit dem Kopf auf Novarias Schoß hielt er die Augen geschlossen und lauschte den Stimmen und dem Jauchzen, welches von Zeit zu Zeit aufkam. Die Geschichte von der er hörte war ihm durchaus bekannt. Ein Schauermärchen, welches den jungen Tuas zum Einschlafen erzählt wird, wenn auch mit leicht anderem Hintergrund. Dabei ging es um die Unatürlichkeit der Stadtbewohner und dass diese es war die sie gefangen hielt, doch die Raffgier konnte genauso gut passen. Doch gab es für die Tua ein Happy End, so hatte die Natur Mirrador zurück erobert.
    Er wollte helfen, wenn auch nicht unbedingt um die Stadt Nir'Alenar zu retten. Doch für die Wälder Beleriars war es das wert.


    Ein Ruck zog durch die Kutsche und sie kam zum Stillstand. Die Tür wurde geöffnet und die blonde Cath stieg aus. Kurz darauf sprang Argon aus dem Wagen. Er glaubte nun genügend Kräfte gesammelt zu haben um zu wandeln. Er sollte sich seinen Begleitern nun endlich zu erkennen geben. Außerdem wurde doch gesagt, dass nun weiter geritten wird, da war seine Humanoide Form doch wesentlich praktischer. Und so rannte der wolf schnell hinter den nächst gelegenen Busch und begann mit der Wandlung. Es fiel ihm mal wieder äußerst schwer. Er war schon lang in Wolfsform unterwegs, wo möglich zu lang. Und so wie es in der Vergangenheit nach langen Wolfsphasen ihm schwerfiel zu wandeln, os erging es ihm auhc nun. Wie Feuer pochte es in seinen Adern. Schmerzenschreie gepaart mit Wolfsgeheul ertönten. Äußert langsam schien es zu gehen und nur äußerst widerwillig verschwand der Wolf aus seiner Form. Teilweise kratze sich der Wadler das Fell von der Haut. Sein gesamter Körper formte sich neu unter den Schmerzen. Nach gefühlten Stunden stand er auf und kam langsam zurück zur Kutsche. Er war erschöpft, womöglich hatte er seine Kräfte doch überschätzt, die Wandlung hatte an ihm gezehrt. Blutverschmiert lehnte er an der Kutsche. Dies gab wohl einige neue Narben auf seiner Haut, denn diese war durch die Wandlung an einigen Stellen gerissen zum Teil auch aufgekratzt bei dem Versuch den Wolf los zu werden. Doch ganz war es nicht geglückt, womöglich sogar weniger als beim letzten Mal. Seine Augen und Zähne zeigten deutlich, dass er der Wolf war, der noch vor kurzem in der Kutsche geruht hatte. Und waren die Ohren nun nicht noch ein wenig spitzer als nach der letzten Wandlung, vielleicht bildetet er es sich auch nur ein. Nassgeschwitzt lag sein kupferndes Haar im Gesicht. keuchend erklang seine Stimme. Argon Tan-Serash

  • Morgaina hatte sich nun auch aus der Kutsche begeben. Sie streckte sich eben, als diese keuchende und schmerzverzerrte Stimme hinter ihr erklang. Sie wandte sich um und ihre Augen wurden groß. War dieser Fremde vorhin auch in der Kutsche gewesen? Sie konnte sich nicht daran erinnern, obwohl diese Augen ...
    Sie erkannte erst jetzt, dass diesem Fremden etwas zugestoßen sein musste, denn er war verletzt und sichtlich am Ende seiner Kraft. Morgaina sah sich kurz nach den anderen Mitreisenden um, doch zurzeit war sie die einzige, die helfen konnte. Alle anderen waren bereits den beiden Männern mit den Laternen gefolgt. Sie knickste leicht und trat zwei Schritte näher. Morgaina streckte vorsichtig ihre Hände aus und meinte leise, mit gesenktem Blick:
    "Ihr seid verletzt, mein Herr! Erlaubt mir, Euch zu helfen!" Und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ließ sie dicht über den Wunden ihre Hände entlang gleiten. Sie hatte nun die Augen geschlossen und doch wusste sie, dass das bläuliche Heillicht hier in der Dunkelheit doppelt so hell strahlen würde, als sonst. Sie fühlte die Energie, die sie zur Heilung verbrauchte, doch sie konnte nicht zusehen, wie dieser Fremde weiter die Schmerzen, die nun weniger als vorhin zu ihr brandeten, und die Wunden womöglich verschlimmert bekam. Wenn sie schon sonst nichts machen konnte, so konnte sie wenigstens diesem Fremden helfen.

  • Gerade wollte Saniya sich in Bewegung setzen, die Gegend zu erkunden, als hinter ihr ein markerschütterndes Heulen ertönte. Ob Tier oder Mensch, dies vermochte Saniya nicht heraus zu finden. In windeseile drehte sie sich herum, die Ursache dieses Geräusches auszumachen, als auch schon ein junger Mann hinter einem der Bäume hervor taumelte.


    Die Cath'Shyrr trat näher heran, diesen Menschen zu begutachten, vernahm seine geschwächte Stimme, als dieser seinen Namen nannte. Ihr eigener Name jedoch blieb ihr im Halse stecken, denn sie musste zu sehen, wie sich die zuletzt auf die Gruppe Gestoßene um den Verletzten kümmerte. Seine Wunden waren schnell geheilt. War sie eine Magierin? Fragend und stirnrunzelnd zugleich musterte Saniya diese Frau.


    Und dieser Argon ... war das der Wolf? Saniya hatte schon oft von menschenähnlichen Wesen gehört, die sich in Tiere verwandeln könnten, doch war sie nie zuvor einem solchen begegnet. Oder wusste sie es nicht? Schließlich verwandelten diese sich in der Regel nicht vor den Augen anderer.


    "Saniya". Zögerlich nannte sie auch ihren eigenen Namen, war es doch von Vorteil, wenn man sich wenigstens bei Namen kannte, sollte man schon eine ungewisse Zeit miteinander verbringen und bisher ergab sich zur Vorstellung keinerlei Möglichkeit, auch wenn die Fahrt in der Kutsche recht lang schien. Jeder war sicher in seine eigenen Gedanken vertieft gewesen, so lange bis ihnen endlich von ihrem Auftrag berichtet wurde.


    Dem Tua'Tanai die Hand zu geben, vermied Saniya, wusste sie doch nicht, wie schmerzhaft seine Wunden immer noch waren.

  • Morgaina merkte erst jetzt, dass sie beobachtet wurde. Sie hatte sich bisher ganz auf die Heilung konzentriert, doch jetzt nahm sie auch wieder ihre unmittelbare Umgebung wahr. Die junge Frau, die sich mit "Saniya" vorstellte sah Morgaina offen und doch erstaunt in die Augen. Morgainas Gesicht rötete sich vor Scham, als ihr erst jetzt zum Bewusstsein kam, dass sie die einfachste Höflichkeitsform ausser Acht gelassen hatte. Schnell und ziemlich verlegen holte sie dies nun nach.
    "Verzeiht mein schlechtes Benehmen. Mein Name ist Morgaina! Willkommene und angenommene Tochter von Madras und Bethel, seiner Gefährtin!" stellte sich Morgaina vor. Dann faltete sie kurz die Hände vor dem Gesicht und verneigte sich. Wie es die ihr gelehrte Höflichkeitsform der Wüstenvölker vorschrieb. Morgaina warf noch einen schnellen Blick zu dem jungen Mann hinüber, doch diesem schien es bereits besser zu gehen, jetzt wo die Wunden geschlossen waren. Tief in sich fühlte sie den Energieverlust. Doch ein genügend energiereiches Mahl würde den Verlust schnell wieder wett machen. Sie wandte sich ab und versuchte mit ihren Augen die Dunkelheit zu durchdringen. Da bemerkte sie, dass einer der Männer mit der Laterne noch immer da stand. Er hatte sichtbar auf die paar Nachzügler gewartet. Kurz dachte Morgaina an das Wesen in der Kutsche, das ihr gegenüber gesessen hatte. Es war noch nicht ausgestiegen. Ob es vor der Dunkelheit Angst hatte? Oder liebte es die bedrückende Enge des geschlossenen Raums?

  • Kyria war gleich nach dem Halt des Gefährts vom Kutschbock gesprungen und hatte sich umgesehen. Sie sah den Wolf verschwinden, gefolgt von Heulen und Schreien und schließlich einen Mann wieder hervor kommen. Also hatte sie tatsächlich recht gehabt.
    Bevor sie auf ihn zugetreten war, schoben sich zwei weitere Frauen dazwischen. Es waren die, die zuletzt eingestiegen waren. Eine davon ließ die Verletzungen des Tua´tanais verschwinden. Es war stets gut eine Heilerin dabei zu haben. Falls sich einer von den anderen verletzte.
    Kyria trat auf die Gruppe. "Ich bin Kyria," sagte sie und musterte jeden Einzelnen gründlich. Einen Moment verharrte ihr blick auf Saniya. Ob sie auch etwas hilfreiches mit in die Gruppe brachte? Oder würde sie eher alle v erlangsamen?

  • Novaria stieg direkt hinter Argon aus der Kutsche aus. Dieser lief sofort ins Gebüsch. Sie war sich sicher, dass er nun seine menschliche Form annehmen wollte und daher folgte sie den Männern. Doch es dauerte nicht lange und markerschütternde Geräusche waren zu hören und die Cath hatte ein ungutes Gefühl dabei. Sofort drehte siesich um und lief zur Kutsche zurück. Dir drei Frauen waren auch schon da und stellten sich gerade vor. Novaria war zwar noch ein kleines Stück von der Kutsche entfernt, doch dank dem günstigen Wind und ihrem guten Gehör verstand sie trotzdem alles.


    "Novaria Lunaris" sagte sie im vorbeigehen, wärend sie direkt auf den Tua zulief. "Komm ich helf dir rein zugehen." Novaria half den sichtlich schwachem Argon auf die Füße. "Was steht ihr hier noch rum? Lauft vor wir brauchen Wasser, neue Kleidung, ein Schlaflager und was zu Essen!" herrschte sie dir anderen ein wenig barsch an. Dabei wusste sie nicht, dass die eine der drei Frauen dem Wandler bereits sehr geholfen hatte.

  • Ehe argon auch nru ein einziges Wort erwiedern konnte oder gar erfahren hatte wer diese Mädchen überhuapt war, kümmerte diese sich beriets um seine Wunden. Ein wärmendes Licht glitt über seine Haut. Es fühlte sihc gut an. Die Schmerzen gingen weg, die Wunden schlossen sich. In der Vergangenheit war es Okina, die ihn schon des öffteren geheilt oder wenigstens versorgt hatte. Daher wusste er, dass es nun besser war, still zu halten und dies tat er auch. Er lies diese Unbekannte siene Wunden versorgen ohne sich zu wehren. Auch wenn er sich fragte, wer diese überhaupt sei. Der Schmerz legte sich und die erste seiner Begleiterinnen stellte sich vor. Saniya war also ihr Name. Ihrem Geruch nach zu Urteilen war sie eben so eine Cath wie auch Novaria. Während sich die Heilerin mit ungewöhnlichen Gestern vorstellte, strich sich der wandler über die Arme, wischte das Blut weg. Die Wunden hatten sich tatsächlich geschlossen. Hier und da war noch eine kleine Narbe zu sheen, wenn überhaupt. Alles war verheilt. Er konnte wenig mit den Begriff "willkommende Tochter" anfangen, ebenso wenig wie mit dieser verbeugenden Geste, dennoch wollte er sich für die Heilung bedanken. Danke Margaina, sprach er mit ruhiger Stimme und legte dabei seine Hand auf ihre Schulter als Geste des Vertrauens. Danach wollte er sich in die Richtung aufmachen in die Novaria gegangen war. Doch ehe er auch nur einen Schritt setzen konnte, stellte sich auch schon die Nächste vor. Mit einem Nicken erweiderte er Kyras vorstellung und fragte sich, was wohl ihre besondere Fähigkeit war. Novaria konnte Kämpfen, diese Morgaina heilen und er sich Wandeln, selbst der Herr, der nach fisch roch, hatte offentsichtlich eine Fähigkeit die sich wohl erst richtig im Wasser offenbarte, doch was sie wohl konnte, war ihr nicht anzusehn. Apropo Fisch, wo war dieser abgeblieben, saß er noch in der Kutsche? Wieder wurden seine gedanken unterbrochen, diesesmal aber von Novaria, welche zurück gekehrt wr und ihm sogleihc unter die Arme griff. Danke, aber ich denke es geht schon, diese Morgaina hat mir schon sehr geholfen. Antwortete er mit einem kleinen Lächeln zu Novaria.

  • Morgaina hielt erstaunt still, als der junge Mann, dessen Verletzungen sie vorhin geheilt hatte, ihr die Hand auf die Schulter legte und dadurch ihre bis dahin gefühlte Ruhe und innere Ausgeglichenheit durcheinander brachte. Sie fühlte eine so animalische Wildheit von diesem Argon ausgehen, dass es ihr kurz den Atem nahm. Unwillkürlich atmete sie kurz erleichtert auf, als er die Hand wieder von der Schulter nahm. Als er von einer anderen Mitreisenden abgelenkt wurde, steckte Morgaina noch einmal ihren Kopf in die Kutsche. Drinnen war es dunkel, doch sie fühlte die Anwesenheit dieses Wesens. Sie dachte an das Zurückschrecken des Wesens, als sie es kurz angesehen hatte. Diesmal hielt sie den Blick gesenkt und sagte so leise es ihr möglich war:
    "Wollt Ihr nicht auch die dunkle Enge gegen den nächtlichen Sternenhimmel tauschen?" Dann trat Morgaina wieder zurück und hoffte auf eine Reaktion. Wenn diese nicht kommen würde, wäre es für Morgaina auch nicht überraschend, doch es würde sie leicht enttäuschen. Denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass jemand die Enge der Kutsche gegen die Weite der Umgebung hier freiwillig eintauschen würde.

  • Die Fahrt führte sie hinaus, er sah die Landschaft und sah sie doch nicht, er lauschte den Gesprächen und hörte sie dennoch nicht. Als ihr Gefährt hielt, still stand, und alle aus der Kutsche sprangen, wusste Mallalai nicht zu sagen, wie viel Zeit vergangen war. Was bedeutete es schon, es kam ihm nicht ungelegen. Dann fand er sich allein.
    Er wollte sich schon erheben, um aus der Enge zu fliehen, denn Sitzen war ihm unnatürlich, da wurde er auch schon aufgefordert, was auf sein Unverständnis traf. Vielleicht auch eben wegen seiner eigensinnigen Seltsamkeit, wegen der Mischung von Trotz und Ernsthaftigkeit, aufgrund von Unmut und Torheit, gab er keine Antwort, warf nur einen stillen Augenblick auf die Weibliche.


    Also zog auch er sich zu der kurzen Stiege, schob den, sich wellengleich bewegenden, Leib hinaus, als ob ihn stets die Fülle umgab, und als die Arme sich selbst umschlossen, er sie tief in die weiten Ärmel schob, da wünschte er sich, dass es Nässe wäre, die er an seinen Schuppen fühlen mochte.
    Unschlüssig stand er nah an der Karosse, blieb den Pferden, wie den Gefährten, die er weniger als das für sich betrachtete, fern und so, wie er es stets tat, zog er die Kapuze tief über die Stirn, so dass die Schatten seinen Blick zu verbergen vermochten.
    Blut roch er und mochte es nicht, warnte es sogleich den Mira'Tanar in ihm, der im Krieg gegen die Yassalar erzogen wurde, der unter ihrer rohen Gewalt erwachsen war und seine Aufmerksamkeit fiel auf den Mann, der blutverschmiert aus dem Wolf gewandelt war.

  • Morgaina versteckte ihre Hände am Rücken, denn sie fühlte sich unangenehm an ihre Wüstenwanderung erinnert. Sie senkte den Blick, um ihren Beutel anzusehen. Es war ihr aufgefallen, dass sie noch immer diesen umgehängt hatte. Morgaina konnte sich vorstellen, dass es eng damit in der Kutsche werden würde. Sie begann sich verloren zu fühlen und alleine. Wenn sie sich in der Wüstennacht manchmal unwohl fühlte, speziell nachdem die Träume begannen, hatte ihr die Mutter immer ein kleines Lied gesungen. Ohne Worte und nur eine sanfte, gleichförmige Melodie. Es war Morgaina immer wie das Wandern der Dünen vorgekommen. Ohne weiters nachzudenken begann Morgaina leise zu summen. Sie merkte, dass es für sie leichter wurde und drückte die Melodie tiefer. Kurz hatte sie vor ihrem geistigen Auge ein wild bewegtes Meer, das sich unter dieser kleinen Wortlosen Melodie beruhigte. Morgaina schloss die Augen, denn ihre Stimme war für diese leisen, tiefen Töne nicht gemacht. Und sie verlangsamte die Melodie, als würde eine sanfte Prise über aufgewühlten Meereswogen streichen und diese ebnen. Es dauerte nicht lange, da schmerzte der Hals, doch Morgaina hielt einige Minuten die Melodie. Morgaina wandte sich um und erst jetzt fielen ihr die Blicke der anderen auf, die ihr auch prombt die Verlegenheitsröte in die Wangen trieb.

  • Sie blickte ihrem Gegenüber ein wenig verwundert an und kam sich auch sogleich auch ein wenig Dumm vor „Oh, das wusste ich nicht. Es tut mir leid.“ Entschuldigte sie sich, doch besagte Person war schon mit ganz anderen Dingen beschäftig. In der Kutsche was noch immer der letzte ihrer Reisegefährten. Novaria achtete nicht weiter darauf. Wenn er es wollte würde er früher oder später schon aussteigen. Daher wand sie sich wieder Argon zu „Dennoch sollten wir reingehen und uns noch ein wenig ausruhen. Wer weis wann wir das nächste mal die Gelegenheit haben unter einem Dach zu schlafen.“ Bei ihrer letzten Bemerkung dachte sie weniger an den Tua oder sich selbst, sondern an die anderen Mitreisenden. Ihr war es eh lieber unter dem freien Sternenhimmel zu schlafen und Argon garantiert ebenso, doch die anderen machten eher den Eindruck als wäre ihnen ein ordentliches Bett lieber.


    Sanft drückte sie den Wandler in Richtung des Mannes mit der Laterne, der immer noch auf sie wartete. „Los lass uns gehen“ sagte sie zu ihm mit einem freundlichen lächeln im Gesicht. Doch währenddessen bewegte sich etwas in der Kutsche und auch der letzte Reisende kam heraus. Er kam ihr die ganze fahrt über schon so komisch vor und sein jetziges verhalten war nicht gerade ‚Normal’. Die Frau, Morgaina hieß sie wohl, fing darauf hin auch plötzlich an etwas zu summen, erst leise und dann wurde es immer lauter. Die Cath fragte sich nun ernsthaft auf was sie sich hier eingelassen hatte. Es kam ihr so vor als wäre sie von lauter verrückten umgeben. Wäre Argon nicht hier gewesen, hätte sie ihre Sachen genommen und wäre umgekehrt. Diese Reise würde wesentlich anstrengender werden als alles andere was sie bisher hier unten erlebt hatte.

  • Der barsche Ton der Anderen, die allem Anschein nach ebenso wie Saniya eine Cath'Shyrr war, gefiel Saniya überhaupt nicht, wurde sie von der Priesterin doch sicherlich nicht als Dienstmagd mit genommen. Abgesehen davon ging es dem einstigen Wolf scheinbar schon wieder recht gut, seinen Worten nach zu urteilen. Also verschränkte sie demonstrativ die Arme und blieb stehen, rührte sich beabsichtigt keinen Zenitmeter. Normalerweise hätte Saniya bereits ein entsprechendes Kommentar gegenüber der anderen Cath'Shyrr fallen gelassen, doch es ergab sich alles anders. Der junge Meereself, mit dem Saniya vor ihrem Einstieg bereits ein paar Worte gewechselt hatte, war nun auch ausgestiegen.


    Kurz überlegte die junge Frau, sich zu ihm zu gesellen, ein paar weitere Worte mit ihm zu wechseln doch seine Haltung machte nur allzudeutlich, dass er lieber alleine sein wollte. Im Laufe ihres Lebens hatte Saniya ihre Menschenkenntnisse vertiefen können, war sie doch fast ausschließlich mit diesen unterwegs. Doch konnte sie sich denken, dass vieles bei anderen Wesen sicher ähnlich war wie bei der menschlichen Rasse. Als die orientalisch wirkende Frau zu summen begann, breitete sich Wehmut in ihrem Herzen aus. Diese einfache Melodie erinnerte Saniya an die Mütterlichkeit, die sie nie erfahren durfte, konnte sie doch ihre Mutter nie kennen lernen.


    Die plötzlich so freundlichen Worte der anderen Cath'Shyrr missachtend, galten diese doch sicherlich nicht ihr, ging sie davon, in die Richtung, in der ihre Gastgeber warteten.

  • Kyria zog die Stirn kraus. Sie fragte sich, was das Gesumme bewirken sollte. Nun auf jeden Fall schienen sich alle auf eine Pause geeinigt zu haben. Obwohl sie noch nicht einmal etwas getan zu haben. Ob dieses Abenteuer jemals auch eines werden würde? Oder würde es am Ende zu einem Picknik führen?
    Aber keiner wusste,was sie noch erwartete also war eine Pause vielleicht nicht so schlecht.
    Sie folgte mit dem Blick den Schritten der anderen zum Haus. Automatisch machte sie einen Schritt zurück. Kyria schlief nicht in Häusern. Niemals.
    Zwar würde sie den anderen als Letzte bis zum Haus folgen, doch sie würde draußen bleiben...

  • Morgaina war in Richtung des Hauses gegangen, doch nur einige Schritte. Der Mann mit der Laterne war mit den anderen bereits dorthin verschwunden. Morgainas Blick ging zum Himmel hinauf. Sie seufzte. Waren die Sterne dort, wo sie noch vor zwei Tagen war, klar und manchmal in zarten Farben zu sehen, blinkte ihr Licht hier unten gedämpft und wie hinter einem Schleier. Sie hatte sehr wohl die ablehnenden Gefühle einiger der Mitreisenden gespürt. Es war bereits sehr lange her, dass sie in einer so engen Gemeinschaft verbringen hatte müssen. Das letzte Mal war es, als der große Markt besucht worden war und ihr Vater sich mit den Eltern ihres zukünftigen Bräutigams unterhielt. Unmittelbar danach hatten diese Träume begonnen.
    Morgaina wischte sich voll beginnendem Zorn über die Wangen. Sie senkte den Kopf und sah erstaunt auf ihre Finger. Ihre Augen hatten sich an die Lichtverhältnisse angepasst und darum sah sie erstaunt, dass ihre Finger nass waren. Hatte sie, ohne es zu merken, geweint? Aber weshalb? Sie ließ die vergangenen Stunden vor ihrem geistigen Auge Revue passieren. Hatte sie sich zu viel in andere Leben eingemischt? Oder war es nicht recht, wenn sie versuchte, ein aufgewühltes Wesen zu beruhigen? Sie glaubte wieder ihre Mutter zu hören, die sie öfters ermahnt hatte, wenn sie sich wieder einmal an anderen Schicksalen Anteil nahm. In dieser Hinsicht war sie kein typischer Angehöriger der Wüstennomaden. Aber das hatte sie bereits aus ihren Träumen erfahren. Doch die Frau im roten Kleid schien sich nicht unter den Kutschenreisenden befinden. Vielleicht war jene bei dieser Göttin, von der sie heute erst erfahren hatte. Wobei sich Morgaina auch fragte, wie sie dabei helfen könnte. Da sie doch noch nicht mit solcher Lebensweisheit aufwarten konnte, wie die anderen. Wäre sie ein Tier, wäre sie zum Gegensatz zu den anderen entweder ein Welpe oder ein Fohlen. Oder eine Quappe, der noch keine Gliedmaßen gewachsen waren.
    Kurz meldete sich wieder einmal ihr leerer Magen. Sie beschloss etwas zu sich zu nehmen, vorausgesetzt es gab etwas. Dies würde sie vielleicht auf andere Gedanken bringen und den erlittenen Energieverlust durch die Heilung ausgleichen. Danach konnte sie noch immer kurz meditieren und ihre Gedanken ordnen.

  • Sein Kinn ruckte zur Seite, so dass seine bläulichen Lippen den Stoff streiften und seine Wimpern des rechten Auges sich daran rieben, denn er hatte eine Melodie gehört, die langsam, aber stetig an Kraft gewann. Furcht schmeckte Mallalai in seiner Aufmerksamkeit. Zuerst hatte er sich gesträubt Nähe zuzulassen, jetzt sträubte er sich aus diesem summenden Kreis zu treten. Was war sie? Eine Magierin?
    Seine Nerven tanzten wie auf einem stürmischen Wellenritt, bevor es ihrem Lied gelang, sie nieder zu drücken. Er konnte sich nicht dem Hier entwinden und auch dem Dort nicht entziehen, das bereits nach ihm griff, während er doch hier stand, die Vergangenheit an seinem Bein zerrend. Kluge Weibliche, er lächelte schwach im Geheimen seiner Kapuze, nur für sich.
    Mallalai konnte darüber hinwegsehen, dass man ihn ignorierte, honorierte dies sogar stets, allerdings, eine derart subtile Geste, mütterlich in ihrer Raffinesse ... hatte sie ihm so schon weit mehr entgegen gebracht, als andere übrig hatten. Sie hatte versucht ihm auf die einfachste Weise Mut zu geben, da sie anscheinend glaubte, er fühle sich ängstlich und allein. Projizierte sie ihre Gefühle auf ihn? Das mochte sein, doch wenn es ihr half, ihm hatte es die Schuppen zurecht gerückt. Mütterliche Gefühle waren ihm fremd --
    Freundlichkeit jedoch nicht, "Er dankt dir", sagte er aus diesem Grund, "in Deiner Stimme liegt große Macht", und schritt an ihr vorbei, denn wäre er stehen geblieben, so hätten seine Beine ihn niemals mehr die drei Stufen hinter der Tür hinab getragen. Seine Augen wurden undurchsichtig, die Trockenheit bleiern. Seine spröden Lippen zogen sich über sein Gebiss.


    Mallalai war jenseits aller Gedanken und versuchte nichts zu denken. Gefährlich, die erzwungene, zugleich fremde Intimität in der Kutsche, mit diesen Begleitern, wenn man sich ständig verbarrikadieren musste, um seine Gefühle nicht zu enthüllen. Und ja: er wollte diese unerträgliche Nähe aufbrechen und gleichzeitig wollte er ihnen lauschen, was sie zu erzählen hatten. Der halbwüchsige Mira'Tanar war ein Doppelwesen, dessen beide Hälften sich zermalmen wollten und irr kicherte der Yassalar in seiner Seele.

  • Das mit dem "unterm Dach" schlafen, empfand der Wandler nicht grade als Chance, viel mehr als Bürde. Doch Novaria hatte damit wohl auch weniger ihn im Sinn, als ehr die anderen Begleiterinnen und Begleiter. Wo eigentlich der andere. Er lies sich ziemlich viel Zeit in der Kutsche. Während der Wandler sich so seinen Gedanken hingab, lies er sich langsam von Novaria in Richtung des Hauses Führen, als endlich der ausstieg, über den sich wohl langsam ein jeder so seine Gedanken machte. Was diesem wohl belastet? fragte sich der Tua insgeheim. So tief wie er die Kapuze trug, wollte er wohl etwas verbergen. Es würde schon die Zeit kommen, in der dieser sich offenbaren müsste und bis dahin werde ich mir etwas Ruhe gönnen. Sie hatten noch nicht den Eingang erreicht, als diese eigentartige Morgaina anfing zu summen. Was sollte das? Weder auf den Wolf in ihm noch auf seine jetzige Form hatte dies auch nur die geringste Wirkung. Wollte sie damit irgend etwas bezwäcken, dann sicherlich nicht bei ihm. Doch der Fischige schien es ihr zu danken. Nun gut, vielleicht hatten sich da zwei gefunden.
    Nun standen beide vor dem Haus. Argon war Novaria für die Hilfe sehr dankbar, auch wenn er es wohl nciht ganz so deutlich zeige und auch kein Ton sagte. Neben ihn Stand nun die Frau, die sich zuvor als Kyria vorgestellt hatte. Wieso blieb sie hier stehn? Das war wirklich eine sehr bunt und äußerst merkwürdige Truppe die sich hier zusammen gefunden hatte. Doch die Götte sollte man nicht hinterfragen. Die einzigen die behaupteten sie vollständig zu verstehen waren meistens Verrückte, vielleicht war dies ja Voraussetzung um die Götter zu verstehen, oder macht das Verständnis einem verrückt. Wohl jeder einzelne Gedanke den man daran verlor war auch verloren, dachte sich Argon und beschloss dieses irsinnige Unterfangen in seinem Kopf schnell zu verbannen. Er hiet ebenso wie auch Kyria vor dem Eingang inne. Ohne sie anzusehen, sprach er mit ihr: Worauf wartest du, hier ist doch nicht, dass es sich zu warten lohnt?

  • Auf dem Weg zum Haus sah Novaria schon von weitem, dass dasdie junge Frau vom Kutschbock, Kyria, wenn sie sich recht erinnerte, noch draußen stand. Im Gegensatz zu dem Tua fragte sie sich nicht warum sie noch hier verweilte. Vieleicht wollte sie warten bis alle drinn waren, wer konnte das schon so genau wissen. "Ihr solltet nicht zu lange draußen bleiben, sonst ist das ganze Essen weg." sagte sie grinsend im vorbeigehen zu den Beiden. Ob sie die NAcht wirklich hier drinnen verbringen würde, hatte sie noch nicht festgelegt. Vieleicht würde sie sich ein hübsches Plätzchen in einem Baum suchen, aber das hing ganz von ihrer Laune ab.


    Im inneren des gebäudes war klar zu erkennen, das es ganz typisches Bauernhaus war. Es gab nicht viele Räume, aber dafür waren sie sehr groß. Es erinnerte sie ein wenig an die Weide, daher kam die junge Cath zu der ansicht, dass mit ein wenig arbeit dieses alte Gebäude doch ein recht schönes Gasthaus abgeben könnte.

  • Der Bauer und die Frau sahen sich da Schauspiel an, das ihnen dort geboten wurde, dann sahen sie sich gegenseitig in die augen, nickten sich unmerklich zu und gingen ins Haus um alles für die Erschöpften Reisenden vorzubereiten. Die Türe liessen sie Auf und der Schein aus dem Raum wieß den müden Mitgliedern der Grupe den Weg ins Haus. Novaria betrat als erste das Zimmer, das schlicht jedoch gemütlich eingerichtet war. Ein Tisch Stand in der Mitte des raumes und er war gedeckt mit der genauen Anzahl der Schüsseln. Ausserdem mehrere Krüge, einige dvon dampften in der etwas kälteren abend temperatur, die hier gerade durch die Tür hereinzog. Es roch nach essen, gebratenes Fleisch, Gemüse und bodenständigen Gewürzen. Ausserdem waren Obst, Nüsse und Brotstücke, Schinken und Dauerwurst auf dem Tisch verteit. Als Novaria mit Argon den Raum betrat, kam eine zarte frau mit Grauen zu einem Dutt zusammengezogenen Haaren aus der Küche, wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und lächelte die beiden an, dann wurden ihre Augen groß, weil Argon unbekleidet war, sie errötete kurz, dann drehte sie sich herum und rief:


    "Alveranus, mach heißes Wasser, der Herr sieht aus als benötige er ein Bad, ausserdem musst du ihm etwas Kleidung besorgen, sonst unterkühlt er sich noch. Kommt herein", sagte sie, als sie schon auf beide zu ging um Novaria mit Argon zu helfen, "Ich helfe euch, wir bringen ihn besser direkt nach hinten zum Zuber, er ist ja ganz mit Blut und Matsch verschmiert. Ein Bad im Heißen Wasser wird ihm sicher gut tun."


    Resolut packte sie zu und dirigierte beide durch den Raum in einen Anbau, der zum Zwecke der Körperpflege ausgebaut war.


    "Ich bin Illiandra, Alveranus und ich sind hier die Hausherren, sehr erfreut, ich hoffe sie haben Hunger und viel zu erzählen. Wir haben nicht oft Gäste müssen sie wissen."


    **************************


    Michallus und Klara hatten etwas abseits gewartet, um zu sehen wie die Gruppe sich verhalten würde, jetzt nachdem alle ein wenig Zeit hatten die Nachrichten zu verarbeiten. Michallus war etwas besorgt, vertraute aber in die Priester und die Göttin, Klara war aufgeregt und hatte ganz vergessen sich zu verstecken. Sie hatte nicht oft Gelegenheit so viele Leute aus der Nähe zu betrachten und der Mira' Tanar war der Interessanteste, war er doch mehr oder weniger darauf angewiesen, dass Klara und Michallus gute Arbeit leisteten. Sie schlug nervös mit den Flügellchen, als Mallalai immer näher kam, dann nahm sie sich ein Herz und flatterte leise zu ihm hinüber. Eine seiner Händ war aus der Kutte herausgerutscht und war für Klara offen zu erreichen, sie wollte wissen, ob die Schicht Feuchtigkeit noch hielt, die sie zu seinem Wohlbefinden hergezaubert hatten, also flog sie näher heran um ihn zu berühren, traute ich aber nicht, weil sie dachte sie würde ihn erschrecken. Ihr Herzchen schlug wie wild in ihrer kleinen Brust, und sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. "Hmhm, ähm, HMHM, Hallo, Hallo, Herr Mira'Tanar! Hallo, äh, entschuldigung? Dürfte ich vielleicht, könnten sie...Ähm..." versuchte sie sich neben Mallalai bemerkbar zu machen, aber ihre Stimme glich einem leichten Windhauch, und war fast nicht zu hören. Sie musste mutiger werden.
    Michallus verschränkte die Arme und beobachtete lächelnd das Schauspiel seiner Fee, er war froh, dass sie Interesse an Mallalai hatte, sie war ansonsten sehr zurückgezogen.


    ***********************


    Der Bursche, der die Laterne hielt, stand auf halbem weg zwischen der Tür und der Kutsche und wartete geduldig darauf, dass die restlichen Leute sich noch in bewegung setzten um in das Haus zu gehen. Er war den ganzen Tag auf gewesen und hatte Zimmer vorbereitet und beim essen machen geholfen und freute sich auf einen interessanten Abend im Haus.

  • Saniya folgte dem Schein der Laterne und fand sich schon bald vor einem jungen Burschen, dem sie freundlich zulächelte. Sie freute sich darauf, an diesem Tag endlich zur Ruhe zu kommen nach den vielen aufwühlenden Ereignissen. Es kam ihr vor, als wäre sie schon seit Tagen auf dieser Insel, dabei waren es lediglich ein paar Stunden. Doch Müdigkeit machte sich in ihr breit.


    Zögerlich trat sie ein. Der Duft von Essen kroch in ihre Nase und lockte sie weiter in den gemütlich wirkenden Raum. Hier solten sie sich also von der Tagesreise erholen. Wie es am nächsten Tag weiter gehen würde, interessierte die junge Cath'Shyrr in diesem Moment herzlich wenig, genoss sie doch sichtlich die warme Behaglichkeit dieses gastfreundlichen Hauses.

  • Kyria stand noch immer vor der Tür. Bevor sie noch auf Argons Frage antworten konnte, war dieser schon in dem haus verschwunden.
    Ihr behagte die Situation nicht. Woher hatten die Bauersleute wissen können wie viele von ihnen kamen? Auch auf Anweisung der Götter oder ihrer Priesterin?
    Sie trat ein und ihr Unbehagen wuchs. Mit einem Gruß und dankbaren Nicken nahm sie sich eine der Schüsseln. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch es kam ihr vor als würden die Wände mit jedem Mal dichter kommen. Also nahm sie sich etwas von Fleisch und Brot und tat es in ihre Schüssel.
    "Vielen Dank," sagte sie noch einmal bevor sie das Haus wieder verließ und sich davor hinsetzte um ihre Mahlzeit einzunehmen.
    Es war nicht das erste Mal, dass sie von den Gaben fremder Bauersleute aß und sie respektierte die Familien, die so großzügig gegenüber Fremden waren. Auch wenn sie am liebsten für sich selbst sorgte.

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