[Abenteuer] Der Fluch von Miriador

  • Während Morgaina vor sich hin sang und nicht mehr sonderlich auf die anderen der Gruppe achtete, behielt sie jedoch ohne es bewusst zu merken, sowohl die Gegend als auch das Wasserwesen im Auge, das hin und wieder so erkennen war. Da ihr bei dem Fußmarsch nun langsam wärmer und wärmer wurde, beschloss sie ihren Umhang abzulegen, ihn zusammenzurollen und im Beutel zu verstauen. Kaum war ihr dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, setzte sie ihn auch schon in die Tat um. Noch immer formten sich die Worte zu ihren kleinen Lied und sie schwang sich nach wenigen Augenblicken den Beutel wieder über die Schulter.
    Nun sah sie nach vorne und verstummte abrupt. Morgaina runzelte die Stirn. Gings da vorne etwa in die Tiefe? Nun, solange sich nur der Weg senkte, dass sie eben langsamer gehen musste, um nicht auszugleiten würde es ja nicht schwierig werden. Doch wenn womöglich wirklich und wahrhaftig zu Klettern war, würden das ihre Schuhe eventuell nicht überleben. Und Morgaina war kein Freund von Kletterpartien. Zumindest konnte sie sich an keine erinnern, die sie je unternommen hatte. Zwar war sie im Salzgebirge schon mal auf den einen oder anderen Hügel geklettert, aber das waren eben Hügel, keine wie auch immer geartete Abgründe.


    Aber ehe Morgaina sich nicht mit eigenen Augen überzeugt hatte, wie dieser "Abgrund" beschaffen war, konnte sie sowieso nicht sagen, es gefiel ihr oder gefiel ihr nicht. Und davon, dass es ein gerader und normaler Weg war, den sie in den veranschlagten zwei Stunden gehen sollten, ehe sie die Priester treffen würden, war nicht versprochen worden.
    Als Morgaina die Stelle erreicht hatte, an der schon die ersten begannen hinunter zu klettern, merkte sie, dass es nicht so steil war, wie sie erst befürchtet hatte. Es gab genug Büsche und junge Bäumchen, um sich an deren Stamm oder Astwerk fest zu halten, sollte die Kletterpartie zu einer Rutsch- und Stürzpartie werden.


    Morgaina schob sich den Beutel weiter nach hinten auf den Rücken und setzte ihren Fuß zum ersten Schritt in die Tiefe. Neben ihr stürzte der Fluss mit jedes leisere Geräusch übertönenden Tosen in die Tiefe und die Sonne malte einen Regenbogen darüber. Kurz verhielt Morgaina im Schritt, um sich an diesem satt zu sehen, doch gleich darauf setzte sie ihre Kletterei fort.

  • Yovril war froh, daß die Frau mehr als nur einen Satz zu ihm gesagt hatte.Sie war eine angenehme Begleitung und die Resise war dadurch nur halb so lang.


    "Habt Dank für Eure Offenhet und die interessante Geschichte, die ihr erzählt habt."


    Dann sah er den Abhang und merkte das Zittern der kleinen Fee beim Anblick des Wasser. So ein Sprung würde für ihn kaum in Frage kommen, da es, wenn nicht den Tod, so doch eine heftige Verletzung seiner kleinen Gefährtin bedeuten würde.


    "So ein Sprung kommt für mich nicht in Frage", sagte er zu Saniya und machte sich bereit für den Abstieg.

  • Fallen, und doch fliegen.
    Sehen, und doch nur einen Punkt fixieren.
    Nicht atmen können, und doch die Welt einsaugen.


    Gewollt drehte Mallalai sich einmal um sich selbst, bevor er jauchzend in die Fülle eintauchte. Die Euphorie, die mit seinem Blut rauschte, verstärkte sich durch den Einschlag, der nur durch seine Fäuste gedämpft, ihm kurz alle Sinne bis auf einen nahm: er war Mira'Tanar. Das Wissen darum war ein wahrhaftiger Sinn, der ihn ausmachte. Er war flüssig wie das Wasser, mit dem er eins fühlte, das er einzig vollkommen verstand. Jetzt war alles gut, nie könnte es besser sein.


    Seine Finger berührten den moosigen Grund, seine Lippen bemerkten das fehlende Salz ... und mit einem Schlag betrübte es ihn zutiefst, weil er sich so fern der Heimatgewässer empfand. Nie war es schmerzender fehlend gewesen.

  • Seine Augen folgten dem Sprung. Er sah zu, wie sich der Meereself in die Tiefe stürzte. Irgendwie beneidenswert dachte er sich so bei sich. Der Wolf in ihm, hätte es dem Meeresbewohner am liebsten nach gemacht und zum Sprung ausgeholt. Doch Argon widerstand dem Drang. Er sprang da nicht runter. Nicht etwa weil er Angst oder ähnliches hatte. Sondern weil er schlicht weg nicht nass werden wollte. Es würde ewig dauern eh die Sonne ihm wieder getrocknet hätte.
    Er vernahm die Worte von Kyria. Sie hatte zwar Recht, was die Vorsicht betraf, aber konnte man auf einer solchen Reise wirklich Vorsichtig sein. Dies war doch, so eine Art Mission, die von sich aus schon gefährlich war. Vorsichtig wäre es doch da ehr gewesen, sie erst gar nicht anzutreten. Hinzukommt, wer sich um alle Nebensächlichkeiten Gedanken machen muss, übersieht am Ende die Hauptsache. Im Wald zu Leben war gefährlich, doch hatte Argon da nie Vorsicht bei walten lassen, sondern einfach gelebt.
    Ich denke es kommen andere gefahren, vor denen wir uns in Acht nehmen müssen. Da brauchen wir uns wegen diesem kleinen Abhang keine Gedanken machen, sprach er und versuchte ein wenig dabei zu lächeln.
    Vielleicht waren es auch nur die Gedanken des Wolfes, aber dass er dem Meereselfen hinter hinkte oder gar viel mehr Zeit benötigte, wollte er nicht auf sich sitzen lassen und lies auch er sich mehr Fallen, als das er herab kletterte. Immer wieder Schlug er mit seinen krallenartigen Nägeln in die Wand des Abhanges um sich so hin und wieder abzubremsen und auch den Weg des Falles ein wenig zu beeinflussen.
    Unten angekommen sprach er zu dem Meereselfen, wir sollten vlt doch mehr zusammen bleiben.

  • Saniya betrachtete das aufgebrachte Wasser, das in lautem Rauschen hinab fiel und es schüttelte sie bei dem Gedanken, ein weiteres Mal unterzutauchen und das Gefühl des Ertrinkens zu spüren, während Wasser anstelle von Luft sie erfüllte. Nein. Diese eine Erfahrung hatte vollkommen ausgereicht und sie verspürte nicht das geringste Bedürfnis, dieses Erlebnis alsbald zu wiederholen. So nickte sie zustimmend und sah, wie ihr Gesprächspartner sich bereit für den Abstieg machte.


    Leichtfüßig kletterte sie ihm hinterher und war dankbar für ihren außerordentlich guten Gleichgewichtssinn, führte der Berg doch recht steil in die Tiefe. Schnell und wendig kam sie voran, bis sich unerwartet ein Stein unter ihren Füßen löste und die Artisitin jeglichen Halt verlor. In raschem Tempo rutschte der zierliche Körper den Abhang hinunter, vorbei an ihrem Gesprächspartner und dem rauschenden Wasser daneben.


    Doch trotz der kurzen Schrecksekunde hatte sich die Artistin schnell wieder gefangen und behielt erstaunlich gut das Gleichgewicht während ihres Weges bergab. Ein kleiner Felsvorsprung stoppte Saniya für einen Moment, dann kam sie sanft und unverletzt auf allen Vieren auf, knapp hinter dem Tua'Tanai. Ein zufriedenes Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie hatte es nicht verlernt. Auch kontrolliertes Fallen wollte in ihrem Beruf geübt sein und sie beherrschte es noch immer. Dann richtete sie sich auf, klopfte sich den Staub vom Kleid und blickte nach oben um zu sehen wo die anderen blieben.

  • Kyria war etwas verwundert über die Antwort Argons, doch bevor sie etwas erwidern konnte, war dieser schon auf den Weg nach unten. Auch die andere war Frau war recht zügig, wobei es durch ihren Sturz nicht ganz so elegant aussah.
    Sie selbst war vorsichtiger. Sie nutzte die Bäume und Büsche als Halt um sich einen Weg nach unten zu arbeiten. Einmal hätte sie es beinahe Saniya gleich gemacht als sie ausrutschte, doch fanden ihre Hände rechtzeitig einen Baum um ihr Gleichgewicht zurückzugewinnen. Es dauerte etwas länger als bei den anderen beiden, doch letztlich kam auch sie unbeschadet unten an. Ihr Blick wanderte nach oben, während sie sich fragte, wie ihre restlichen Begleiter die Strecke meistern würden.

  • Es war ungefähr die Hälfte des Wegs nach unten, die Morgaina noch vor sich hatte. Sie bemerkte am Rande ihrer Aufmerksamkeit, dass einige ihrer Weggefährten Schwierigkeiten hatten, den Steilhang zu bewältigen.
    Und Morgaina war eben dabei, einen weiteren Schritt nach unten zu setzen, als der Boden unter ihr nachgab, ihren rechten Fuß nach vorne riß und sie selbst auf ihr Hinterteil fallen ließ. Ehe Morgaina noch reagieren konnte, krachte sie mit dem Rücken auf den Boden, ihr Beutel war zum Glück an dieser Stelle zwischen ihrem Körper und dem Boden. Doch das war auch schon alles. Denn nun ging es in rasanter Fahrt nach unten. Morgaina riss ihre Arme in die Höhe, ihre Finger griffen nach imaginären Seilen oder Zweige, an denen sie sich anhalten könnte - doch da war nichts.


    Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei, doch Morgaina wäre nicht Morgaina gewesen, wenn nicht ihre Jugend durchgeschlagen hätte und statt eines Schreckensschrei musste sie lachen. Nach der ersten Schrecksekunde begann ihr diese Rutschpartie auf ihrem Beutel Spaß zu machen, auch wenn sie selbst dabei wenig elegant wie ein Käfer am Rücken lag.
    So rasch, wie ihre Sturzfahrrt begonnen hatte, so rasch war sie wieder zu Ende. Am Fuß des Abhangs krachte Morgaina mit ihrem Hinterteil genau gegen einen dort stehenden Baumstrunk, dass ihr die Tränen in die Augen schossen und die Luft aus ihrer Kehle gepresst wurde. Das Lachen versiegte zu einem seltsam keuchenden Ton.
    Es dauerte etwas, bis Morgaina sich aufrappeln konnte, sich die Tränen von den staubigen Wangen wischte und mit einem raschen Seitenblick zu den anderen die bereits unten waren, das schmerzende Hinterteil rieb. Dabei überprüfte sie noch rasch, wie ihr Beutel den Rutsch überstanden hatte, doch außer einigen kleineren Rissen darin hatte er diesen relativ heil überstanden.

  • Etwas unsicher macht sich Yovril weiter den Hang hinab. Plötzlich bemerkt er, wie Morgaina ins Rutschen kommt. Er erstarrt fast vor Schreck und beim Blick nach unten beginnt sein Magen plötzlich zu rebellieren. Doch dann hört er das Lachen der jungen Frau und ist etwas verwirrt, als er merkt, welchen Spaß sie dabei hat. Fast wäre auch er der Versuchung erlegen, solch eine Rutschpartie zu versuchen, jedoch war seine Furcht größer, in dem Wasser zu landen. Darum setzt er seinen Abstieg fort und ist auch bald dort angelangt.


    "Ich hoffe, es geht nicht weiter durch das Wasser", flüstert er Saniya zu.

  • Das Wasser umfing ihn weich, sein flüssiger Atem war wie Wolken, die den Meereselfen vollkommen umarmten. Es war finster und taub. Und Mallalai sank in der Regungslosigkeit, als er jäh alle Glieder von sich spreizte, um dem stillen, unaufhörlichem Sinken ein Ende zu bereiten. Um hören zu können, muss man erst auftauchen, um spüren zu können nicht. Die kleinen fallenden Steine, die in das Wasser fielen, losgetreten von Körpern, wo man keinen Halt fand, sprachen zu Mallalai.
    Langsam breiteten seine Arme sich von den Schläfen ab und nach außen hin zu Flügeln, bis er sie vor der Brust kreuzte; so tauchte er, wie ein leichener Körper, durch die stille Oberfläche des Sees, ließ das Wasser von seinem Gesicht strömen, unterdessen seine Pupillen starr den Waldhimmel einnahmen, verbunden mit all diesen wässernen Dingen um ihn herum. Er schwamm auf dem Rücken, lauschte dem Brodeln eines Körpers in seiner Nähe, der einzelne Wasserpartikel anschob und als er eine Stimme an sich gerichtet glaubte, drehte der Mira'Tanar sich dem Sprecher zu. Seine Pupillen drehten sich zur Seite, fanden das bekannte Gesicht des Wandlers über dem dunklen Wasserschatten, während er bewegt nur von den Wellen blieb. Eine Gewalt lag in dessen Muskeln, die das tierische Wesen unter dem menschlichen Aussehen sichtbar machte und seine Gestalt Mallalai neu erschuf.


    Dann hob sich sein Gesicht den anderen zu, die einer nach dem anderen, sich an den Abstieg gemacht hatten. Die Sängerin rutschte, verlor sich in der Bewegung und konnte dem unmittelbaren Fall nicht ausweichen, als sie keinen Halt fand: riss die Schwerkraft sie abwärts, glücklicherweise rutschend auf ihrem Beutel, und sie musste sich dem überlassen, weil nichts sie wieder aufwärts tragen, keine große, freundliche Hand sie aus der Luft klauben und weich absetzen würde. Ein furchtbarer Stoß durch seine Eingeweide, Mallalai zwinkerte mit ihrem Aufprall, weil es unbeholfen aussah, wenn nicht sogar schmerzhaft. All sein Gefühl des Sprungs verstopfte ihm die Kehle, verklebte ihm die Lippen, derweil seine Lider die Augen kurz übergroß aufrissen – fühlte er wie immer zu intensiv, was ein anderes Wesen erlitt … wahrscheinlich war er auch zu empfindlich in diesem Augenblick, durfte Mallalai den gegenwärtigen Zustand seines Inneren in Rechnung setzen.
    Die anderen gelangten, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise, auf dem Waldboden an, wie er bemerkte und es beruhigte ihn wieder.


    Gemächlich wandte er seine Aufmerksamkeit zurück. Eindringlich fixierte er den Trockenen. Zusammenbleiben. Gegensätze, Widerstreit mit sich selbst … höchstens, dass es ihren Herzen in seltenen Augenblicken zu ahnen erlaubt wird, was da in einem anderen war. Dies mochte er wohl glauben, doch gestand er sich ein, hierhin kaum eigene Erfahrung zu haben, fühlte Mallalai stets sicher, wo seine Pfade lagen, nicht die der anderen. Wie fühlt man kalt und heiß zugleich, wie ist man zerrissen zwischen rechts und links und ja oder nein, die Wahrnehmung der Getrenntheit, die zusammen sein will? Das Meer und er ... was waren schon Entfernungen?
    Glaubt er, begann Mallalai in seiner unvollkommenen Kenntnis ihrer Sprache, diesen aus den Augen verloren? Kennst du Weiten nicht.
    Mallalai folgt seiner Art.
    Und darüber gäbe es keine weiteren Worte zu verlieren. Er wies mit einem schlanken Finger zu dem Rest der Gruppe: Ihnen gebührt deine Sorge.
    Vielleicht klang es schroff, hingegen es nichts anderes als seine Wahrheit der Dinge war.

  • Argon war zum zusehen verdammt. Auch wenn er hätte helfen wollen, wie hätte er das tun sollen. Doch am Ende siegte wohl das Lachen und der Spaß am rasanten Stürzen. Sie waren schon eine bunte Truppe. Das Klettern zeigte es deutlich. Jeder hatte seinen eigenen Stil und jeder kam doch auch an. Mal mit mehr, mal mit weniger blauen Flecken. Doch im Großen und Ganzen unverletzt und das war auch die Hauptsache.
    Morgaina streckte sich die Hand des Wandlers entgegen. Wenn er ihr beim Fallen nicht helfen konnte, so doch wenigstens beim wieder aufstehen. Er war ihr schließlich einiges schuldig. Wenn gleich ihm auch bewusst war, dass mit dieser freundschaftlichen Geste seine Schuld wohl kaum beglichen war. Doch wie es wohl auf einem Abenteuer so war, so sollte es doch sicherlich genügend Chancen geben, Schulden zu begleichen und auch bestimmt neue anzuhäufen.
    Die Worte des Wassermenschens klangen sonderbar. Doch wenn er es sich recht überlegte, mochten seine eigenen Worte auf diesen nicht anders klingen. Ein Fisch und ein Wolf, es war wohl schon sonderbar genug, dass sie überhaupt eine Form der Kommunikation fanden. Da waren solche Kleinigkeiten wie ein ungewohnter Ausdruck ja wohl ignorierens fähig. Natürlich kannte er weiten und hätte ihn auch in eben diesen noch sehen können, doch helfen? Allerdings hatte erschienen ihm die anderen Landbewohner tatsächlich etwas Hilfsbedürftiger. Doch nur weil die Bewegungen unter Wasser Fremd waren, bedeutete es nicht, dass diese Sicherer waren als das rutschen auf einem Beutel an Land. Der Wandler konnte es sich mit seiner Erfahrung von den verschiedenen Völkern wohl kaum erlauben jemanden einzuschätzen. Ehr hätte er ein Eichhörnchen und dessen Talente beurteilen können, doch diese. Viele erschienen ihm so fremd, so exotisch. Wie sollte hier jemand einschätzen können, wann wer von wem Hilfe brauchte.
    Ich kenne Weiten. Ich kann dich sehen, doch helfen nicht, wenn du sie brauchst und fern bist. Und du kannst uns dann auch nicht helfen.

  • Inzwischen, ohne dss es groß bemerkt worden wäre waren bereits eineinhalb von den angesetzten zwei Stunden vergangen. Die Gruppe hatte sich in Gespräche vertieft, oder singend die Zeit vertrieben und eine ganz schöne Strecke zurückgelegt. Der Abhang war für Michallus ein Punkt gewesen, an dem er gerne halt gemacht hätte, naja, jetzt waren sie eben alle schon unten.
    Er ging vorsichtig den Abhang hinunter, eine besorgte Klara mit beiden Händen vor dem Mund nervös um seinen Kopf flatternd. als er unten angekommen war hatt Klara ein hörbares Seufzen ausgestoßen und war Richtung morgaina geflogen. Michallus machte den anderen ein Zeichen, sich zu versammeln.


    Der fluss dem Mallalai gefolgt war war hier am Abhang in einen kleinen Wasserfall übergegangen, der an seinem Fuss in einen Teich fiel.
    Der Teich schmiegte sich an den Abhang und gab das Wasser auf der Gegenüberliegenden Seite des Wasserfalls in einem kleineren Fluss wieder frei. Der Abhang war von Großen immergrünen Bäumen und Nadelbäumen bewachsen, die auch den See fast vollständig einrahmten, nur an der Stelle, an der der See in den Fluss mündete öffnete sich das Walddach um die Sonne hereinzulassen und der fruchtbare Waldboden dankte es indem er dort eine wunderschöne Lichtung bildete, die von einer saftigen grünen Blumenwiese bedeckt wurde. es gab genug Schatten um sich nicht in die Sonne setzen zu müssen, doch auch die Sonne schien auf über die Hälfte der Lichtung für diejenigen, die es gerne wollten.
    Michallus zeigte vorraus auf die Lichtung, nahm seinen Rucksack ab, in dem er Proviantpakete verstaut hatte, er hatte vorsorglich mehr mitgenommen, drückte diese Argon in die hand mit den Worten:
    Ich kümmere mich um Morgaina, würdest du bitte meinen Rucksack auf die Lichtung bringen, damit wir eich dort eine kleine rast einlegen, wir haben zwanzig bis dreißig Minuten Zeit, wir waren recht flott unterwegs.
    Damit drehte er sich um und ging die paar Schritte zu Morgaine, die immer noch versuchte die tränen zurück zu halten.
    Du hast aber kein Glück, was. Erst gestern deine Flasch, dann hast du dir den zeh gestoßen, als wir losgelaufen sind, dann musstest du allen Mut zusammen nehmen um dein Liedchen zu singen und nun hast du dir noch den hintern gestoßen. Tut mir Leid!


    Ja, es tut mir auch leid
    flüsterte Klara, die hinter morgaina geflattert war, ohne das diese es gemerkt hätte
    Michallus und ich machen deinen zeh und deinen hintern wieder heile, lass uns nur machen, wir können das


    Kannst du dich aufsetzen? Dann müsste ich dir meine hand mal auf deinen Rücken legen, wenn es dir nichts ausmacht. Klra, wärst du soweit?
    Klara nickte
    Gut, Morgaina, wenn du fertig bist, fangen wir, an, es tut nicht weh und dauert nicht lange!

  • "Das hoffe ich auch", antwortete sie dem Mann mit seiner Fee, stellte dann jedoch erleichtert fest, dass die Gruppe an Land blieb. So ging sie schweigend neben ihm her, dem Rest der Gruppe folgend. Wie lange sie unterwegs waren, vermochte Saniya nicht zu bestimmen, als Michallus ihnen ein Zeichen gab, sich zu versammeln. Auf der Lichtung wählte sie einen Baum aus, dessen Wurzeln aus dem Boden ragten und somit eine ideale Sitzgelegenheit boten. Das breite Blätterdach bot der jungen Cath'Shyrr angenehmen Schatten. Missbilligend blickte sie in Richtung Morgaina und beobachtete, wie sie fürsorglich behandelt wurde. Sie selbst war schließlich auch den Abhang hinunter gerutscht, doch um sie hatte sich niemand gesorgt. So packte sie verdrießlich die Brote aus, die sie sich eingepackt hatte und biss hinein, den Blick nun finster auf das plätschernde Wasser des Teiches gerichtet.

  • Kyria füllte ihren Wasserbeutel auf und ließ sich neben Saniya nieder.
    "Sieht hier ziemlich friedlich aus," versuchte sie ein Gespräch zu beginnen und betrachtete die Frau von der Seite.

  • Morgaina nickte und seufzte. Ja, da war etwas wahres dran. Doch seltsamerweise hatte sich noch jedes Pech in einen Glücksfall verwandelt. Die Flasche war zerbrochen, ja! Aber sie hatte nun einen wunderbaren Schlauch dafür erhalten, der nicht so leicht kaputt gehen konnte.
    Der Zeh? Na ja, in ihren weichen Schuhen war es kein Wunder, wenn der Weg besonders steinig zu verspüren war. Nur dass ihr jetzt ihr Hinterteil schmerzte und dass man so großes Aufhebens darum machte, war ihr doch etwas unangenehm. Doch Morgaina wäre nicht Morgaina gewesen, wenn sie nicht diese Fürsorge auch etwas genossen hätte. So knickste sie höflich und meinte leise, indem sie sich übers Gesicht und die Augen wischte:
    "Ich danke Euch, dass Ihr mir helfen wollt. Ich möchte aber keine großen Unannehmlichkeiten machen!"


    Dabei sah sie sich kurz um und begegnete dem verärgerten Blick jener Frau, die etwas weiter von ihr entfernt auf einem Baumstamm saß. Schnell senkte sie die Augen und konzentrierte sich darauf, was hinter ihrem Rücken geschah.
    Es dauerte nicht lange, so erlosch der Schmerz, als hätte es ihn nie gegeben. Überrascht hob Morgaina nun wieder den Blick und sah nach oben. War der Tag nicht etwas schöner geworden? Morgaina fiel ein, was jener Freund der kleinen Fee - Michallus war wohl sein Name, entsann sie sich weit entfernt und Klara der von der Fee - gesagt hatte, als sie noch mit ihrem schmerzenden Hinterteil beschäftigt war. Es würde nicht mehr lange dauern, so würden sie wieder weiter wandern, da sie einen schönen Zeitvorsprung eingeholt hatten.


    Seltsam fand Morgaina nur, dass sie zwar ein schmerzhaftes Ende der Rutschpartie von vorhin gefunden hatte, aber missen wollte sie es ganz sicher nicht. Sie wandte sich um, faltete die Hände vor dem Gesicht, verneigte sich nach Art der Wüstenvölker und danke so auf ihre Art der ihr angediehenen Fürsorglichkeit.
    Um keinen Fehler zu begehen, knickste sie auch noch kurz und meinte mit einem kleinen Lächeln, das auch ihre Augen erreichte:
    "Ich danke Euch herzlichst!"
    Von ihr aus konnte es weiter gehen. Hunger und Durst verspürte sie noch keinen, der Schmerz war verschwunden, sie war bereit!

  • Yovril nahm neben Saniya Platz. Sie war die einzige, die sich bisher mit ihm unterhalten hatte. Die Lichtung war idyllisch und der Magier hatte Lust, hier ein Weilchen zu verweilen. ob das wohl möglich war?


    "Wie geht es Euch?", fragte er Saniya in Gedanken versunken. Dann gesellte sich eine ander Frau zu ihnen. Yovril meinte sich zu erinnern, dass sie Kyria hieß.


    "Ja, es ist ein netter Platz, ein Weilchen zu verweilen", kam er Saniyas Antwort zuvor. "Oh, entschuldigt, wenn ich Euch zuvor gekommen bin."

  • Wie gesagt, keiner Worte bedurfte es mehr. Mallalai belohnte den Wolf weder mit einem Wimpernzucken, noch mit dem Öffnen der blauen Lippen. Kaum vorstellbar eine zur Hilfe gereichte trockene Hand zu ergreifen – zu stolz, zu eigen, zu jung. Er könnte meinen, dass ihm seine Hilfe in diese Lage gebracht hatte … hatte er nicht eine junge Frau vor dem Ertrinken gerettet und war dies nicht seine Strafe? Denn das war es und er vermochte es nicht zu verstehen. Seine Bürde – lerne Demut, Mira’Tanar, doch es wollte nicht helfen, deshalb musste wohl etwas Lautes entweichen.
    Dort in der Weite der Fülle leben meine Brüder und Schwestern, die meine Hilfe im Kampf gegen die Yassalar benötigen. Hier gab es wenig auszurichten für ein Meerwesen. Weißt du nicht, wie sehr es mich quält hier zu sein?


    Doch bevor mehr wenig bereut gesagt werden konnte, trat der Magier zu ihnen. Obwohl Mallalai mit der Zeitangabe wenig anfangen konnte, folgte er doch der gewiesenen Richtung, schüttelte das lange schwarz-weiße Haar, welches schon bereits wieder trocken war. Seine Kiemen schlossen sich vor der Waldluft und der Atem nahm den Weg durch geblähte Nasenflügel, als er aus dem Teich watete. Dann blieb er unvermittelt stehen.
    Weshalb sollte er sich aufgefordert fühlen in der Leere zu rasten? Mit einem rückwärtig gedrehten Sprung tauchte er wieder ein in die ihn wärmende Fülle, da er beschlossen hatte, dass dies hier sein Platz zum Ruhen sei.

  • Argon hörte zwar die Worte des Mallalais. Doch eben da er Luft holen wollte ihm eine Antwort auf seinen Kampf zu geben, reichte man ihm einen Rucksack. Anscheinend sollten sie hier rasten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging er kurzer Hand stumm mit der Tasche auf die Lichtung. Einige hatten sich bereits gesetzt. Argons Blick wanderte über die Lichtung. Es war erstaunlich, anscheinend fanden langsam doch alle zusammen. Denn alle setzten sich in die selbe Ecke. Nur zwei fehlten. Morgaina, welche verarztet wurde und der Planscher aus dem Wasser. Der Wandler tat wie ihm geheißen und stellte den Rucksack vor Kyria ab und drehte sich so gleich wieder weg. Wenn einer aus einem Rudel ausbrach, sollte wenigstens ein weiterer ihn begleiten nur zur Sicherheit. Argon war noch nicht hungrig und brauchte keine Stärkung. Er ging gradewegs auf die Ecke der Lichtung zu. Die Ecke in der die Sonne schien und der Wald an den See heranführte. Er konnte ihn zumindest ein wenig verstehen. Sein Element war das Wasser, wieso sollte er es verlassen. Argons Element war der Wald, doch die Neugierde trieb ihn hin und wieder heraus. Der Wandler ließ sich in der nähe des Wassers auf einen Stein nieder. Für eine Weile sind wir wohl deine Brüder und Schwestern und rbuachen deine Hilfe. Sprach er fast schon im genervten Ton. Aber nicht wegen ihm, sondern wegen des Wartens darauf, dass es endlich weiter ging.

  • Saniya nickte lediglich auf Kyria's Bemerkung hin und sah dennoch geradeaus, auf das in der Sonne glitzernde Wasser des Sees.


    Erst, als Yovril sich zu ihnen gesellte, blickte sie auf. "Ja es ist wunderschön hier", bestätigte sie. "Genießen wir diesen Frieden, so lange es noch möglich ist". Ihr war nicht wohl dabei, weiter zu reisen. Doch was sollte sie sonst tun? Umkehren? Wohin? Der Weg nach Hause wurde ihr versperrt, wie sie nach einem Blick hinauf zur Kuppel feststellen muste.

  • Kyria hatte für einnen Moment den Eindruck, dass Saniya sie nicht leiden konnte. Aber das konnte auch täuschen und selbst wenn, dann war das nicht ihr Poblem. Sie war nicht auf sie angewiesen...auf niemanden.
    Sie nahm einen Schluck aus ihrem Wasserbeutel.
    "Ich bin gespannt, was uns noch alles erwartet. Bisher ist die Reise sehr ruhig und friedlich verlaufen."

  • Morgaina spürte die beginnende Ungeduld in ihr hoch steigen. Sie sah zwar ein, dass sich die anderen hier gerne aufhielten und die Schönheit der Landschaft und die Ruhe genossen, doch da der Schmerz verschwunden war, der sie behinderte, konnte es von ihr aus endlich weitergehen.
    Kurz seufzte Morgaina leise auf und überlegte, ob sie nicht doch etwas von dem mitgenommenen Essen nehmen sollte. Doch was brachte es, wenn kein Hunger in ihren Eingeweiden wühlte und dies nur auf ihre Ungeduld zurück zu führen war? Wer weiß, wann sie die von ihr verzehrten Sachen dringender benötigen würden, und diese dann nicht mehr greifbar waren. Nein, da war es besser, wenn sie sich etwas zurück hielt.


    Morgaina zuckte leicht zusammen, als sie das Plätschern vernahm, mit dem das Wasserwesen in den Fluss tauchte. Wie es wohl war, die Umgebung durch das leichte Gekräusel des Wassers zu sehen? Und wie es dann auch war, statt Luft Wasser zu atmen? Ob es auch so kratzen würde in den Lungen, wenn man unvorsichtigerweise in einen Sandsturm gerät und der Sand in allen Körperöffnungen verschwand?
    Oder würde es ganz anders sein? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, müsste Morgaina mit dem Wasserwesen Kontakt aufnehmen und das getraute sie sich nicht. Sie wollte ihn weder ärgerlich noch verlegen machen.


    Morgaina senkte den Kopf, streckte einen Fuß etwas vor und malte mit ihren Zehen Kreise in den Boden. Wohlweislich hatte sie nicht den Fuß genommen, an dem die schmerzende Zehe saß. Auch wenn sie jetzt keinerlei Schmerz mehr verspürte, wollte sie keineswegs das Schicksal heraus fordern.
    Insgeheim fragte sie sich, wie lange wohl diese zwanzig und dreißig Minuten noch dauern würden. Mit einer raschen Handbewegung strich sich Morgaina eine ihrer weißen Strähnen hinters Ohr, während sie weiter mit dem Fuß Kreise zog.

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