Frischer Wind und Funken

  • Die beiden Frauen gingen gähnend, seiner Aufforderung folgend in die Unterschiedlichen Kajüten und es wurde wieder still an Bord. Eigentlich recht schade jetzt wo er endlich Ansprache auf seinem Schiff hätte, aber dennoch, die beiden hatten Schlaf bitter nötig. Das leuchten in den Wolken hatte zwar recht bald aufgehört, doch es dauerte noch ein gutes Stück länger, ehe er den Feuergeist unter Deck fliegen sah, vermutlich auf der Suche nach Minea. Ipati hingegen verblieb auf ihrem Aussichtspunkt und Boreas beschloss, dass auch er mit ihr sprechen würde. Er fühlte sich durchauß Mitschuld für die zuvor entstandene Situation und sein Misstrauen gegenüber Chispa würde dem Feuergeist sicher nicht helfen... Also landete Boreas das Schiff gegen den späten Abend, die Lichtsäule war bereits der dunklen Nacht gewichen, als er den Anker unweit der Küste auswarf alle Segel einholte und vertäute. Es war vielleicht nicht der beste Anlegeplatz und um an Land zu kommen würde man ein gutes Stück schwimmen müssen, aber für die paar Stunden die er zu Schlafen gedchte würde es schon reichen. Also sperrte er wie üblich das Steuerrad überprüfte alles und ging im Anschluss an die Spitze des Schiffes wo Ipati immer noch auf dem Bugsprie saß und lehnte sich dort mit dem Rücken und auf den Unterarmen aufgestützt an die Reling. "Na? Da hab ich dich vorhin wohl in eine Unangenehme Situation gebracht... Tut mir Leid. Weißt du ich hab danach mit Minea gesprochen, vielleicht habe ich mich in Chispa getäuscht." Ipati die zuvor einfach nur zugehört hatte drehte sich jetzt fast schon etwas wütend zu ihm um und sah ihn mit einem Blick an, der wohl sowviel bedeuten sollte, pass gut auf welche Worte du wählst. Boreas lächelte drehte sich zu ihr und hob Beschwichtigend die Arme. "Nein, versteh mich nicht falsch, ich hatte meine Bedenken bezüglich ihm und ich bin froh das du nachgesehen hast, aber ich denke er meint es vielleicht wirklich nur gut. Minea meinte er ist eigentlich ein sehr netter Kerl, der einfach schon sehr lange auf sie aufpasst. Vielleicht sollten wir beide ihm eine Chance geben und ihn besser kennenlernen, bevor wir ihm Misstrauen und ihn Abstempeln." Er merkte das Ipati nicht ganz einverstanden war im Moment damit, doch er war sich ziemlich sicher, dass sie zumindest über seine Worte nachdenken würde, dann gähnten sie alle beide beinahe gleichzeitig. "Mal sehen, aber ich verspreche nichts, wenn er weiterhin so frech bleibt." sagte Ipati. Boreas nickte, ihr durchauß weicherer Gesichtsausdruck, als sie das sagte beruhigte ihn. "Nagut, ich werde mich dann auch mal schlafen legen. Eigentlich sollte ich zwar vorher noch den Dreck vom laufen durchs unterholz heute Morgen Abwaschen, aber ich denke das werde ich auf Morgen verschieben." Damit drehte er sich wieder um und hörte auch wie Ipati bereits losflog und sich auf seine Schulter setzte. Gemeinsam gingen sie in die Kapitänskajüte in der Keona, leise und gleichmäßig atmend, schlief.


    Leise setzte sich Boreas an die Bettkante und streichelte sanft über Keonas Oberschenkel. Ihre Beine, schienen die einzige Stelle gewesen zu sein, die von Verletzungen verschon geblieben waren und er wollte ihr nicht unabsichtlich weh tun. Er wartete bis Ipati sich einen Platz ausgesucht hatte, diesmal wählte sie die Mulde zwischen den Kopfkissen, zwischen Keona und Boreas, dann legte auch er sich ins Bett und schlief bereits kurz darauf ein.

  • Als Minea erwachte und die Schwärze um sich herum wahrnahm, die nur durch den abgeschwächten Schimmer von Chispa durchbrochen wurde und das leichte Schaukeln des Schiffes, wagte sie sich im Ersten Moment nicht zu bewegen, in dem Glauben, sich wieder in einem Lagerraum zu verstecken, in dem sie nicht entdeckt werden durften. Doch als sich ihr Verstand klärte, entspannte sie sich wieder und seufzte erleichtert. Chispa schlief noch immer auf ihrem Bauch, war aber ein wenig seitlich herunter gerutscht. Vorsichtig ließ sie ihn ganz in die Hängematte gleiten und stand auf. Gewohnheitsmäßig griff sie nach ihrer Tasche und dem Kampfsab, welche sie wieder anlegte, doch ihren Mantel ließ sie diesmal liegen. Mit leisen Schritten, um niemanden zu wecken, betrat sie das Deck. Es war mitten in der Nacht und etwas entfernte Festland lag in völliger Schwärze vor ihr. Sie suchte sich einen Platz an der Reling und ließ sich darauf nieder, den Blick gen Osten gewandt. Sie sann darüber nach, ob sie ihren Vater wohl jemals finden würde und während sie auf die ersten Anzeichen der Lichtsäule wartete, kam ihr ein Lied in den Sinn, das ihre Mutter ihr vorgesungen hatte, als sie noch ein kleines Kind war. Sie begann es leise vor sich hin zu summen. Irgendwann, noch immer tief in Gedanken, begann sie Vorsichtig und mit unsicherer Stimme, zu singen.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Die Wolkentänzer schaukelte leicht in den Wellen und sanfter Wind spielte mit der Takelage. Keonas Flügel pochte schmerzhaft, als drücke er gegen den aufgebackenen Verband, dass war es wohl auch was sie weckte. Sie lag in exakt der gleichen Position wie sie eingeschlafen war und ihr Oberarm auf dem sie gelegen hatte schmerzte unter der beständigen Last der Nacht, lediglich ihre Hand hatte Boreas Schulter gefunden und Ipati lag zusammengerollt auf seiner Brust, die sich sachte hob und senkte mit jedem Atemzug. Ob Ipati bewusst ist, was Chispa für ein Aufsehen um sie macht? Ihre Augen wanderten über den schlafenden Boreas neben sich, ihre Finger striffen sanft über seine Haut. Es war noch dunkel, Keona konnte nicht sagen wie lang sie geschlafen hatte, aber durch das geöffnete Fenster gegenüber konnte sie schon einen rötlichen Schimmer des anbrechenden Tages ausmachen. Ihre Haut unter dem Verband juckte und fühlte sich warm an, sie hatte das dringende Bedürfnis sich das Zeug vom Körper zu waschen, in der Waschschüssel war noch genug sauberes Wasser übrig. Auch die schmerzstillende Wirkung der Kräuter schien langsam nachzulassen, denn die verbundene und verklebte Wunde schmerzte deutlich mehr als am gestrigen Nachmittag.


    Sie wollte Boreas nicht wecken also ließ sie sich vorsichtig zum Fußende gleiten, was sich als äußerst schwer herausstellte ohne die Flügel anheben zu können, um aus dem Bett zu steigen. Auf zehenspitzen ging sie dann hinüber zum Waschtisch, um sich vorsichtig die Bandagen vom Körper zu wickeln und begann sich den grünen Belag mit einem Tuch vom geschundenen Körper zu waschen. Die Haut war leicht gerötet, aber die Blutergüsse waren nun bis auf wenige Ausnahmen, nichtmehr nur tief violett sondern schienen alle Farbspektren der Abheilung angenommen zu haben. Ipati streckte sich im Schlaf und fiel von Boreas auf die Laken, schlief dabei aber weiter. Keona sammelte die Alten Bandagen zusammen und nahm die Schüssel mit dem nun grünen Wasser mit hinaus an Deck. Der frische Wind umspielte Keonas noch nasse Haut, und kühlte sie angenehm, während er ihren Oberarmen eine Gänsehaut verpasste. Sie sah hinüber zur Reling auf der die schon wache Minea saß und das erste richtige Licht des Tages wartete, das sich an der Färbung der Kuppel bereits ankündigte. Keona war schon im Begriff auf die Reling zu zugehen, um den Inhalt der Schüssel ins Meer zu kippen, als ihr auffiel das Minea sang. Es mochte nicht an den Klang der Syreniae ranreichen, doch schwangen Gefühle mit, die nur selten ein Syreniae zu Stande brachte. Keona trat näher doch, Minea schien es garnicht zu bemerken. Sie stellte sich neben sie an die Reling und stellte die Schüssel auf das Holz.
    Erst als sie so nah war bemerkte Minea Keona, und verstummte. " Entschuldige, ich wollte dich nicht stören. Es ist nur, das ich dir das singen garnicht zugetraut habe."

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

    Einmal editiert, zuletzt von Keona Saldari ()

  • Genüsslich streckte sich Boreas wie fast jeden Morgen wenn er erwachte. Er hatte zurvor bereits bewegungen wahrgenommen, allerdings hatte es eine ganze Weile gedauert bis er schließlich vollends erwacht war. Er hörte noch wie Keona, zumindest vermutete er das sie es war, die Tür wieder hinter sich schloss. Der kleine Windgeist lag neben ihm, entweder hatte sie sich des nachts hier angekuschelt oder sie hatte wieder ihren Platz auf seinem Oberkörper eingenommen gehabt und war anschließend bei seiner Bewegung hinabgerutscht. Nun es war auch für sie ein mehr als nur aufregender Tag gestern, also versuchte er sich möglichst ohne sie zu wecken aus dem Bett aufzustehen. Am Bettrand überkam ihn allerdings erneut ein Gähnen und er streckte nocheinmal die Arme von sich. Dann stand er auf ging zu seiner Truhe nahm ein Frisches Hemd und auch eine frische Unterhose sowie Hose herauß, sammelte das alte ein. Er würde es demnächst waschen müssen... Dann suchte er die Waschschüssel die jedoch nciht an ihrem Gewöhnlichen PLatz stand, also hatte vermutlich Keona sie mit raus genommen. Vermutlich sollte er ohnehin besser eine Runde schwimmen, anstatt sich nur so zu waschen. Also nahm er seine Frischen Klamotten mit und trat hinaus aus seiner Kajüte, die Tür wieder hinter sich schließend so das Ipati nicht gestört würde. Er sah die beiden Frauen an der Reling, wollte sie allerdings nicht stören, denn sie schienen miteinander zu sprechen, deßhalb legte er sein frisches Gewand am Treppenaufgang zum Oberdeck ab. Zog dann seine verschmutzte Hose aus und sprang nur in seiner Leinenstoffunterbekleidung direkt dort über die Reling und Kopf vorraus ins Wasser. Tauchte ein paar Meter ehe er wieder an die Oberfläche kam und ein wenig schwamm. Das Wasser war sehr kühl, doch er war es gewohnt und machte ihn erst richtig wach. Dennoch freute er sich bereits auf ein ausgiebiges Frühstück, denn außer dem kleinen Imbiss gestern Nachmittag hatte er sonst nichts gegessen am Vortag.

  • Minea war so vertieft in ihre Gedanken, dass sie gar nicht bemerkte, dass Keona neben ihr stand, bis diese mit einem leisen klacken eine Waschschüssel neben ihr auf das Holz der Reling stellte. Minea sah die andere Frau an und unterbrach sich. Keona entschuldigte sich und sprach sie dann auf ihren Gesang an. Die junge Ki verzog unglücklich das Gesicht. "Ich singe eigentlich nicht. Das hat meine Mutter früher immer getan. Wenn Sie gearbeitet hat oder wenn es mir schlecht ging." Sie lauschte einen Moment in sich hinein, wo noch immer die Stimme von Namey erklang. "Sie konnte wunderbar singen. Ich habe manchmal versucht mit zu singen, aber ich konnte nie an sie heranreichen." Kaum dass sie das letzte Wort ausgesprochen hatte, hörte sie einen lauten Platscher und fuhr zusammen. Auch Keona erschrak und sah sich mit ihr zur gegenüberliegenden Reling um. Sie wechselten einen Blick und gingen dann gemeinsam hinüber, um nachzusehen.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona bekam ein schlechtes Gewissen als Mineas Gesicht einen unglücklichen Ausdruck annahm und sie von ihrer Mutter erzählte . Vielleicht hätte sie sie nicjt unterbrechen sollen, aber sie fand ihre Stimme derart faszinierend, sie war so anders als die akkurate Singart die Ihrem Volk zu Eigen war . Ein lauter Platscher ließ sie beide herumfahren und auf die Steuerbord Seite der Wolkentänzer schauen. Ein kleiner Wäschehaufen lag auf den Planken des Schiffes und verriet den Ort wo Boreas von der Reling aus ins Meer gesprungen war. Keona und Minea stützten sich auf das glatt pollierte Holz auf der Steuerbord Seite. Boreas tauchte gerade auf und wischte sich Wasser aus dem Gesicht." Guten Morgen Kapitän! Wünscht ihr ein bestimmtes Frühstück?!" rief sie hinunter aufs Meer. Am liebsten hätte sie es ihm gleich getan, das kühle Wasser würde ihren Schmerz vermutlich lindern, hielt sie gerade doch nicht einmal Kleidung auf ihrem Körper aus, doch sie befürchtete der Wundverschluss würde sich öffnen, die darunterliegende Schusswunde rebbelierte schmerzlich gegen den Verband. " Könntest du dir vielleicht den Flügel nocheinmal ansehen? Es fühlt sich ganz seltsam an. Als würde es anschwellen und warm ist es auch." Wandte sie sich fragend an Minea.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Kurz nach seinem Auftauchen, hörte er bereits Keonas Stimme. Konnte sie jetzt schon Gedanken lesen? Er grinste hoch zu den beiden. "Guten Morgen, was haltet ihr von einem Omlett? Wir müssten noch ein paar von den Waldhuhneiern haben die Ipati und du so fleissig gesammelt habt. Etwas gepökelter Schinken müsste auch noch in der Kombüse sein." Dann schwamm er auf dem Rücken und ließ sich treiben. "Das Wasser ist im übrigen herrlich." Dennoch schwamm er relativ schnell wieder zum Schiff und kletterte über die Kletterhilfen nach oben. Tropfend trat er über die Reling und schüttelte sich das Wasser aus den Haaren. Die Morgenluft strich kühl über seinen Körper. "Soll ich das Schiff gleich wieder Abfahrt bereit machen, oder Frühstücken wir erst einmal gemütlich?"

  • Minea beobachtete, wie Boreas geschmeidig zurück zum Schiff schwamm, um sich wieder an Bord zu ziehen. Etwas in ihr sträubte sich gegen den Gedanken, zu schwimmen. Zum einen konnte sie es nicht sonderlich gut, auch wenn sie sich eine weile über Wasser halten konnte, sollte sie hinein fallen. Doch das Gefühl, von allen Seiten von dier kühlen Nässe eingekesselt zu sein, dessen Wellen ausgesetzt, das gefiel ihr ganz und gar nicht. Keona unterbrach sie in ihren Gedanken mit ihrer Frage zu einer Verletzung. Minea warf einen prüfenden Blick auf den Flügel. Sie hielt eine Hand leicht an die umgebenden Federn, ob sie Wärme spüren konnte. Tatsächlich fühlte sich die Stelle etwas wärmer an, als der Rest. Sie runzelte die Stirn. "Ich werde mir das gleich nach dem Frühstück genauer ansehen. Vermutlich eine kleine Entzündung, aber ich habe noch ein paar Kräuter dagegen." Als Boreas dann tropfend wieder an Deck stand, entfernte sie sich etwas von dem Wasser, das sich um ihn herum in Pfützen sammelte. "Gegen ein Frühstück hätte ich nichts einzuwenden, aber ich sehe erst noch nach Chispa, vielleicht ist er ja auch schon wach.", erklärte sie knapp und ging wieder unter Deck. Ihr Feuerelementar schlief zwar noch, doch als sie sich auf die Hängematte setzte, wachte er mit blinzelnden Augen auf. Noch etwas schlaftrunken sah er Minea an, während er langsam wieder heller leuchtete. "Was denn, schon wieder Morgen?", er rieb sich die kohleschwarzen Augen und gähnte. "Ich möchte noch mal mit dir über gestern sprechen.", erklärte Minea vorsichtig. Chispa sah sofort weg, wollte sich nicht gleich wieder aufregen. "Hör mal, ich glaube nicht, dass Boreas bewusst ist, wie das alles auf dich wirkt. Er hat Ipati einfach sehr gerne, aber ich denke nicht... auf diese Art." Sein Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. Er war nicht bereit, sich hier auf ein Gespräch einzulassen. Sie seufzte. "Na schön, aber tu mir den Gefallen und benimm dich heute, ja?", sie sah ihn hoffnungsvoll und ein wenig flehend an. Er schnaubte nur und flatterte dann auf ihren Kopf, wo er sich bäuchlings hinlegte und ihr auf die Stirn klopfte. "Gibt es nun Frühstück, oder was?" Minea schüttelte den Kopf über den kleinen Dickschädel, erhob sich aber und ging mit ihm zur Kombüse, wo sie Keona und Boreas vermutete.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


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    [...]
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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

    Einmal editiert, zuletzt von Minea Sionnach ()

  • Keona öffnete leicht den Flügel damit Minea ihn besser betasten konnte, die Muskelanspannung die dazu nötig war ließ sie schreckhaft zusammenzucken. Sie hatte es seit gestern vermieden den Flügel auch nur irgendwie zu bewegen, aber der Bereich um die Wunde spannte und stach äußerst unangenehm. Minea bestätigte ihr dann auch ihre Vermutung, dass es sich um eine Entzündung handeln könnte. Keona bezweifelte nur ob sie die Feste Masse ohne sie gänzlich in dem Bereich nackt zu rupfen, entfernen konnten, es würde schließlich eine geraume Weile dauern bis ihr Gefieder wieder hergestellt werden würde. Dann nickte sie auf den Vorschlag zuerst gemeinsam zu Frühstücken, ehe Minea sich für einen Moment entschuldigte und Richtung Mannschaftskajüten verschwand. Ihr wurde gerade bewusst das sie nun wieder zum ersten Mal alleine mit Boreas war " Ich hab mir deine Waschschüssel geliehen, ich hoffe das war in Ordnung. Ich werde nachher auch noch die Kleidung waschen, wenn du ein leeres Fass für mich hast. Ich will dafür ungern das Trinkwasser verwenden, wenn wir schon ankern" sie verrann sich in dieser Banalität, und lächelte verlegen als ihr eben dies auffiel. War dies nun der richtige Zeitpunkt für eine Entschuldigung? Wenigstens Bedanken ? Keona konnte sich nicht überwinden. Stattdessen ging sie zwei Schritte auf die Tür zu die unter Deck führte zu. " Gehen wir Frühstücken? Oder kommst du nach wenn es soweit ist?" immernoch verlegen lächelnd rieb sie sich über die blauen Flecken an ihrem Oberarm.

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    das Mädchen und der Wind

  • Also gemütliches Frühstück schien beschlossen zu sein. Minea ging kurz darauf hinunter und er blieb mit Keona allein zurück an Bord. "Klar, sind ja dazu gedacht das man sie benutzt." sagte er grinsend. "Und ein Fass werden wir schon noch finden, ich möchte mein Gewand von gestern auch noch waschen." Dann trat er einen Schritt auf Keona zu und hielt sie davon ab unter Deck zu gehen in dem er sacht nach ihrem Arm griff. "Ist alles in Ordnung mit dir? Du musst natürlich nicht darüber reden, aber ich will das du weißt das du jederzeit mit mir über das vorgefallene sprechen kannst. Was auch immer passiert ist." sagte er für einen Moment ernster. "Und sollten wir denjenigen die dir das angetan haben jemals begegnen, dann sei dir gewiss, das sie den gestrigen Tag mehr bereuen werden als du es jemals könntest." Dann hellte sich sein Gesicht jedoch wieder auf und er lächelte sie an. "Aber vermutlich hast du recht und wir sollten jetzt erst einmal Frühstück machen, mit gutem Essen im Bauch fliegt es sich schließlich besser." Dann viel ihm wieder ein was er Keona schon gestern fragen wollte als er die seltsam geformten Ohren von Minea gesehen hatte. "Weißt du eigentlich wo Minea herkommt? Hat sie zufällig Ji San erwähnt?" fragte er halb wissend, halb hoffend das er mit seiner Annahme richtig lag. Schon seit er zum ersten Mal von seinem Vater von den Ki, den Halbdämonen gehört hatte, hatte er eine gewisse faszination für diese Legende entwickelt gehabt. Soweit er wusste hatte sein Vater sogar einen Kunden, von dem Behauptet wurde, dass er einer sei und obwohl er in der Stadt nicht sehr beliebt war, schien er viel Respekt und Macht zu haben. Dennoch hatte er niemals mit zu ihm gehen dürfen, selbst als er bereits das Erwachsenenalter erreicht hatte, war sein Vater immer nur alleine zu ihm gegangen, da dieser Kunde seine Privatsphäre sehr schätzte, außerdem hatte ihm sein Vater niemals die Frage vollends beantwortet ob es sich dabei wirklich nur um eine Legende handelte oder ob die Geschichten der Wahrheit entsprachen. Er ließ Keona wieder las und sah sie fragend und regelrecht fasziniert neugierig an.

    Das Meer sei uns Zeuge, kein Mensch wird uns beugen
    Erhobenen Hauptes, gehn wir bis zum Schluss
    In Freiheit geboren und keinem Verschworen
    Als unserer Mannschaft, ein jeder von uns




    Boreas Charakterdaten

    Einmal editiert, zuletzt von Boreas ()

  • Als Minea die Kombüse betrat, erwartete sie eigentlich, dass die anderen beiden oder sogar die anderen drei bereits hier sein würden, doch der Raum war leer. Etwas irritiert blickte sie nochmals zürück zur Treppe. Vermutlich brauchten Keona und Boreas noch etwas Zeit für sich. Es lag etwas zwischen ihnen in der Luft, das ihr seltsam bekannt vorkam. In jedem Fall wollte sie sich nicht dazwischen drängen. Es gefiel ihr, welche Wärme in ihrem Umgang miteinander lag. Ein Hauch Traurigkeit wollte sich über diesen Gedanken legen, doch sie ließ es nicht zu, suchte sich stattdessen eine Ablenkung. Boreas hatte etwas von Schinken und Eiern gesagt. Sie stubbste Chispa auf ihrem Kopf an, der noch immer zu schmollen schien. "Hilfst du mir?" Gemeinsam machten sie sich daran, die besagten Nahrungsmittel zusammen zu suchen und zuzubereiten, wobei Chispa eine Pfanne mit den Händen erhitzte. Minea spannte ihn absichtilich mit ein, um auch ihm etwas zu tun zu geben, das ihn ablenkte.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


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    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
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    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona sah auf die Hand, die sie sanft aber bestimmt fest hielt, Keona drehte sich wieder zu Boreas um der ihr in die Augen sah und mit ruhiger aber ernster Stimme zu ihr sprach. Keonas Bauch begann zu kribbeln. Er machte sich also wirklich nur Sorgen. Es schwang keinerlei Wut auf sie in seinen Worten mit, was sie erleichtert einatmen ließ. Es klang allerdings so, als würde er befürchten sie hätten sich vielleicht an ihr vergangen und sie würde desshalb nicht darüber reden, derweil hatte sie lediglich Angst gehabt vor Boreas Reaktion. Sie nickte kurz nach seinem Racheschwur, auch wenn sie hoffte das Boreas nie auf diese Kopfgeldjäger treffen würde, denn das hieße das sie ihnen auf die Spur gekommen waren. Auch sprach er sie auf Minea an. Minea hatte erwähnt ,dass sie aus HuanWei käme.. Wusste er also was sie sein könnte? In seinen Augen glitzerte fast sowas wie Begeisterung. "Ehm ja sie hat tatsächlich erzählt, dass sie aus HuanWei kommt, hast du eine Vermutung? Aber es war nicht einfach sie überhaupt dazu zu bringen etwas aus ihrer Vergangenheit zu erzählen. Ich wäre vorsichtig wenn du sie danach fragst..." Keona hatte das dringende Bedürfnis sich ihm anzuvertrauen, ihm zu erzählen warum sie ihn hier zurückgelassen hatte um alleine zu gehen, so dass sie nicht weiter über Minea nachdachte. Sie wollte ihm von den Schlägern erzählen die sie gefangen genommen und ausgefragt hatten...


    Boreas hatte ihren Arm losgelassen und sein Blick lag fragend auf ihr. Sie stand nicht weit von ihm weg, ohne länger darüber nachzudenken, trat sie einen schnellen Schritt auf ihn zu und umarmte den Mann der ihr die Freiheit gezeigt hatte, legte dabei ihren Kopf auf seine Brust. Seine Haut war zwar oberflächlich nass aber er strahlte eine angenehme Wärme aus, wie er es stets tat. Auch ignorierte sie den schmerzenden Körper genoss einfach ohne Bedenken seine Nähe. " Meine Familie hat mich an Arndell Varin verkauft." sie machte eine kurze Pause, ehe sie weiter sprach." Und die Kopfgeldjäger sie haben direkt bei meiner Tante auf mich gewartet... Sie waren sehr, beharrt darauf Informationen aus mir herauszubringen. Ich habe mich geweigert zu antworten und sie dachten ,wenn sie handgreiflich würden, könnten sie mich zum reden bringen..." Ihr lief eine Träne über die Wange, dann nahm sie ihren Mut für den letzten Teil zusammen und Atmete gleichermaßen ein. " Es tut mir leid ,dass ich dir solche Sorgen bereitet habe....... Du brauchst nicht zufällig noch eine Windmagierin an Bord? " Sie wollte ihn nicht loslassen, sie hatte Angst er würde sein Angebot, dass sie bei ihm bleiben konnte vielleicht doch zurücknehmen.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Er hatte also richtig vermutet, das aufgeregte Funkeln in seinen Augen nahm noch mehr zu, doch er hätte wohl Keonas Warnung bezüglich Mineas unbehagen über sich zu sprechen gar nicht gebraucht. Denncoh würde er sich wohl schwer zusammenreißen müssen um sie nicht danach zu fragen. Doch Keonas Ausdruck veränderte sich plötzlich und fast schon überrascht davon das sie gleich darauf zurück griff was er ihr gerade gesagt hatte, war er für einen Moment überrumpelt von ihrer Umarmung, doch nur für einen Moment, dann legten sich seine Arme vorsichtig, schützend um sie. Darauf bedacht nicht eine schmerzende Stelle zu berühren und ihr doch zu zeigen das er für sie da war. Das er für sie da sein Würde, solange sie es wollte. Ihr Gesicht auf seiner vom Wasser und Wind kühlen Haut fühlte sich warm an, ihr Körper strahlte selbst durch den Stoff eine angenehme wärme aus und zu ihrem Geruch, den er bereits die letzten Tage wahrgenommen hatte, wenn sie sich nahe gekommen waren, mischte sich ein Geruch nach Kräutern, der wohl von den Salben und Tinkturen stammen musste, die Minea gefertigt hatten. Seine Hand strich zärtlich durch ihr Haar während sie weiter erzählte. Es krampfte sich in ihm zusammen, als er hörte, das ihre Familie sie verkauft hatte. Er konnte sich unter keinen Umständen vorstellen, das seine Familie das tat oder er das auch nur Ansatzweise in betracht ziehen könnte. Eher würde seine ganze Familie der Piraterie verfallen und alles daran setzen die Gegner der Familie daran zu hindern, ihn zu finden, als auch nur in Betracht zu ziehen, ihn zu verraten. Es war ihm einfach nicht verständlich, wie Stand, Rang, Name oder Geld mehr wiegen konnte als das Leben und die Freiheit einer geliebten Person. Als sie weitersprach konnte er sich nur zu bildlich vorstellen wie die Kopfgeldjäger, sie verprügelt hatten, die blauen Flecken auf ihrem Körper, zeigten deutlich wie wenig Wert sie auf ihren Stand gegeben hatten. Unwillkürlich spannten sich seine Muskeln an und verkrampften sich etwas, die Wut auf diese Männer kam wieder in ihm hoch, doch er wollte jetzt nich an sie denken, Keona braucht ihn jetzt und er wollte sie nicht mit missverstandener Wut verschrecken. Holte sich wieder herunter und widmete stattdessen all sein Gefühl und all seine Gedanken der jungen Frau vor ihm, die ihm so sehr vertraute, dass sie einfach ohne viel über ihn zu wissen mitgekommen war, die bereit gewesen war ihre Gefangenschaft zu riskieren nur um ihn nicht mit hinein zu ziehen. Die vermutlich auch geschwiegen hatte, als man sie verprügelt hatte nur um ihn zu schützen, denn er war sich sicher, das man ihn auch nach seiner Abreise noch in Verdacht gehabt haben musste. Beruhigend strich er ihr weiter durchs Haar, bis sie geendet hatte und auch noch eine Weile länger. Trotz der noch leichten Nässe auf seiner Haut konnte er die Wärme fühlen die unweigerlich von Tränen kommen musste. Ihre Frage, klang ernst auch wenn er meinte as sie seine Antwort doch wissen müsste. Doch statt ihr zu Antworten löste er sich ganz langsam und nur ein Stück weit von ihr. Gerade so weit das er ihr Gesicht anheben konnte indem er sie mit seiner Hand sanft am Kinn berührte und dazu brachte zu ihm hochzusehen.


    Er küsste sie sanft, zärtlich und liebevoll, versuchte all das Mitgefühl aber auch seine Gefühle die er für sie Empfand in den Kuss zu legen. Es war nur ein kurzer und zarter Kuss, ehe er sich all zu bald wieder von ihren Lippen löste. "Selbst wenn ich keine brauchen könnte, dich würde ich dennoch jederzeit an Bord der Wolkentänzer willkommen heißen und mich darüber freuen wenn du Beleriar mit mir bereist." Sein Blick lag auf ihren noch vom Kuss geschlossenen Augen, die sich jetzt da er sprach langsam öffneten. Als sie seinen Blick erwiederte Sprach er in der für andere seltsam säuselnden und schnell anmutenden Sprache seines Volkes und im besonderen Dialekt seiner Familie. Er wählte Worte die sein Vater bei der Aufnahme eines Mitglieds stets verwendet hatte, doch wandelte sie ab, sodass sie besser zu dem passten das er für Keona empfand. "Als Teil dieser Crew, wirst du Teil des Schiffs, als Teil dieses Schiffs, gehörst du zu meiner Familie und als Teil meiner Familie trage ich Verantwortung für dich, so wie du Verantwortung für diese Familie trägst. Möge Selurian unsere Wege leiten und seine Ströme uns stets zueinander finden lassen, so wie er es bereits getan hat." Er lächelte sie freundlich, ja glücklich an. "Von jetzt an bist du Teil dieses Schiffes, die Wolkentänzer wird auf dich achten, so wie wir aufeinander achten und du wirst hier stets eine Zuflucht finden, auch wenn sich die Wege für eine gewisse Zeit trennen sollten." fügte er schließlich wieder in Belerianai an. Dann küsste er sie ernaut, diesesmal inniger, verschloss ihre Lippen mit den seinen, versuchte ihr zu zeigen wie Glücklich es ihn machte, auch wenn er dennoch vorsichtig war, um ihr keine Schmerzen zu bereiten, währnd seine Hand sich in ihrn Nacken legte um sie noch mehr an sich zu ziehen...

  • Keona hielt den Atem an, als ihr die Tränen über die Wange liefen und sich mit dem Salzwasser auf seiner Haut mischten. Ihr Herz schlug schnell, aber er sagte nichts. Angst stieg in ihr Hoch. Angst er könnte sie nun doch abweisen. Jetzt wo er das Risiko erneut überschlagen konnte. Wer würde schon eine gesuchte Verbrecherin und Geflohene, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt war, unterschlupf auf Dauer gewähren?
    Doch es löste sich alles in Wohlgefallen auf, noch während sie sprach legte er seine Arme um sie und streichelte ihr beruhigend über den Kopf. Er würde sie nicht abweisen, als ihr dies klar wurde atmete sie laut hörbar aus. Erleichterung durchfloss sie und lockerte ihre angespannten Muskeln. Statt einer Antwort, fühlte sie seine Hand an ihrem Kinn und hob sanft ihren Kopf an. Sie sah nun in seine Augen, diese silbergrauen Strudel ,die sie stets in eine Trance fallen ließen und nun zogen sie sie wieder einmal in ihren Bann. Ein angenehmes Kribbeln erfüllte ihren Körper und ließ sie allen Schmerz vergessen. Er gab ihr einen leichten, flüchtigen Kuss. Es gab nun keine Blutergüsse, keine Schusswunde, keinen Steckbrief der mit einem Kopfgeld lockte, ja nichteinmal zankende Elementargeister. Nur sie und ihn. Keona war sich sicher, er konnte sie vor allem Übel dieser Welt beschützen. Sie lauschte Seinen Worten zuerst mit Geschlossenen Augen, seine Stimme sanft und doch kraftvoll fühlte sie mit jeder Faser ihres Körpers. Die Nachfolgenden Worte würde sie wohl niemals in ihrem Ganzen Leben vergessen, sie brannten sich in ihre Erinnerungen und vor allem in ihr Herz ein. Sie öffnete die Augen und sah ihn gerührt an.


    Er sprach zu ihr, doch Keona verstand ihn nicht. Boreas schien in seiner Sprache zu ihr zu sprechen schnell aber flüsternd wie der Wind höchstselbst, so wie sie es, in ihrer Sprache vor kurzem getan hatte, um ihm von Herzen zu danken. Es klang nur nicht nach Dank, viel mehr wie etwas Offizielles fast wie ein Ritus, dessen Klang Keona einen erfurchtsvollen Schauer durch den Körper schickte. Dann lächelte er, glücklich. Ja er war glücklich! Keona hatte keine Zweifel mehr ,dass er es ehrlich meinte. Sie erwiederte sein Lächeln mit leuchtenden, begeisterten Augen, als er ihr eröffnete, was dies nun bedeutete. Sie hatte ein Zuhause. Jemanden der sie beschützen würde und vor allem jemanden den sie beschützen wollte. Boreas würde sie nicht eintauschen, nur weil es ein Adliger verlangte. Wie um dies zu besiegeln zog er sie näher an sich heran, und legte seine Lippen auf die Ihren. Ein inniger, alles erzählender Kuss, so wie kein anderer zuvor, den sie ebenso intensiv erwiederte wie er ihn begonnen hatte. Nach einer Weile löste sie sich von ihm, immernoch euphorisch lächelnd flüsterte sie ihm zu " Ich hab ein Zuhause." wie um sich es selbst zu bestätigen. " Ein Zuhause." drückte sich noch einmal fest an ihn.
    " Gehen wir Frühstücken?" sie hielt seine Hand und zog hin in Richtung Kombüse. Unten angekommen, traten sie durch die Offene Tür hindurch, wo es schon herrlich duftete. Minea hatte schon Teller und Chispa brutzelte seine Portion nachträglich rusig schwarz. Keona verräterisch fröhlich lächelnd ging Minea beim Essen austeilen zur Hand. Dann tippste Ipati zu fuß ebenfals durch die Tür, rieb sich verschlafen die Augen. " Morgen"

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Das Essen war bereits fertig und die Teller auf dem Tisch verteilt, als Keona Boreas hinter sich her in den Raum zog. Sie hatte ein breites Grinsen im Gesicht und wirkte seltsam gelöst. Minea war etwas verwirrt darüber, versuchte aber nicht so genau darauf einzugehen. Sie ließ sich schweigend von Keona helfen, das Essen auf den Tellern zu verteilen, und Chispa weiterhin die ihm bereits zugedachte Portion verkohlte, kahm Ipati herein und nuschelte verschlafen ein "Morgen" in die Runde. Minea warf einen schnellen Seitenblick auf Chispa, der kurz innegehalten hatte. Er sah mit einem undefinierbaren Blick zu der Windelementar, sah dann auch Minea an und konzentrierte sich dann wieder auf sein Essen. Er begann damit, den völlig schwarzen Schinken mit leisem Knirschen zu kauen.
    Gemeinsam setzten sich alle um den Tisch und begannen zu essen. Minea beobachtete mit einem unterdrückten Grinsen Boreas und Keona, zwischen denen sich diese gewisse Spannung seit vorhin deutlich verstärkt hatte. Mittlerweile war es selbst zu ihr durchgesickert, wie sehr die beiden verbunden waren. Sie versuchte nicht daran zu denken, was die Zukunft wohl für sie selbst bereit hielt. Wenn sie Glück hatte, würde sie irgendwann ein Stückchen Erde finden, auf dem sie bleiben konnte, denn ihren Vater würde sie vermutlich nicht mehr finden, aber einige Jahre hatte sie noch.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Gemeinsam gingen sie unter Deck. Das Grinsen aus seinem Gesicht wollte nicht weichen und ihm war klar das es auch Minea nicht entging, aber eigentlich störte es ihn nicht, Er war mehr als glücklich, dass sie sich dazu entschlossen hatte an Bord zu bleiben. Nicht nur das er dann nicht alleine weiterfliegen müsste, sondern er hatte ihre Gesellschaft sehr zu schätzen gelernt und das auch weit mehr Gefühle als nur Freundschaftliche im Spiel waren, stand auch spätestens fest, seit er sich solche Sorgen um sie gemacht hatte. Er setzte sich an den Tisch und betrachtete für einen Moment Chispa der sein Fleisch in ein Stück Kohle verwandelte ehe er es verspeiste. Nun andere Wesen, andere Gerschmäcker... Schließlich saßen sie alle um den Tisch herum, selbst Ipati gesellte sich zu ihnen immer noch verschlafen und setzte sich auf den Tisch zwischen Keona und Boreas. "Das ist das erste Mal das so viele Leute hier an diesem Tisch essen." sagte Boreas freudig. "Fühlt sich schon fast so an als hätte ich eine Crew." sagte er immer noch grinsend, aber sichtlich erfreut über diese Tatsache. "Danke das ihr für uns alle Essen gemacht habt." Sagte er an Chispa und Minea gerichtet ehe auch er damit begann die angerichteten Speisen genüsslich zu verzehren. "Wart ihr schonmal in Niralenar?" fragte er schließlich an alle am Tisch befindlichen gewandt.

  • Minea sah auf, als Boreas das Wort ergriff. Das Wort Crew gefiel ihr, auch wenn sie wusste, dass sie nicht wirklich dazu gehören konnte. Er fragte, ob sie schon einmal in Niralenar gewesen war und sie dachte nicht lange nach. "Ich glaube noch nicht, nein.", sagte sie nur und aß weiter. Es war gutes Essen und viel davon. So etwas kam nicht oft vor für sie. Sie mochte die Jagd nicht sonderlich und die Pflanzen des Waldes machten häufig nicht sonderlich satt. Und in den Städten sah man sie nur ungern in Gaststätten. Als sie bemerkte, dass sie wieder ihren eigenen Gedanken nachhing, schüttelte sie kurz den Kopf und sah erwartungsvoll die anderen an. Chispa hielt sich zurück, von ihm hörte man nur das knirschen des verbrannten Essens, das er sichtlich genoss.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona piekste gerade etwas Rührei auf. Und überlegte wie lange ihre letzte Reise nach Niralenar schon her war. " Hm.. ich glaube vor 3 Jahren war ich einmal dort, aber ich habe nicht viel von der Stadt gesehn. Wir sind praktisch aus der Kutsche, in den Ballsaal und wieder zurück in die Kutsche. So wie bei den meisten Reisen. Also kann ich sagen, nein ich kenne es nicht." sie schnitt gerade etwas von dem angebratenen Schinken, als Ipati sich plötzlich zu Wort meldete. " Also das schmeckt ziemlich gut.." und nahm ein Stück von ihrem Teller mit den bloßen Händen um es sich in den Mund zu stecken. Dann sah sie einmal kurz zwischen Chispa und Minea hin und her. Boreas wollte ,dass sie ihm eine Chance gab, also sagte sie zu Chispa gewandt "Schmeckt das denn, so angebrannt? " Ipati wollte es nett klingen lassen. Keona war überrascht von ihrem Sinneswandel und wechselte einen Kurzen Blick mit Boreas. " Warum grinst ihr denn so?" fragte Ipati verwirrt.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Boreas nickte ob der Antworten und war froh als er Ipatis freundliches Zugehen auf Chispa bemerkte und hoffte das es sein Gemüt ein wenig besänftigen würde. Auch wenn er im Moment durchauß recht Ruhig wirkte. Er grinste noch breiter als er Ipatis Frage hörte. "Keona hat sich dazu entschieden auch nach Niralenar an Bord der Wolkentänzer mitzureisen." Er zwinkerte Ipati zu, die das ja eigentlich schon vor zwei Tagen für Keona geplant hatte. Dann wandte er sich auch wieder den anderen zu. "Niralenar ist eine wirklich große Stadt, nicht umsonst ist sie die Hauptstadt von Beleria, man kann sich wenn man nicht weiß wo man hin möchte durchauß in den vielen Gassen verlaufen. Ich war zwar auch Hauptsächlich im Hafenviertel bisher unterwegs, aber einige Tage habe ich schon in der Stadt verbracht. Ich denke außerdem das eure Kopfgelder dort keine Rolle spielen sollten. Selbst wenn die Gesuche bis nach Niralenar gekommen sien sollten, so denke ich nicht das man in den menschenmassen nach euch sucht, die Tag täglich dort ankommen. Solange ihr also nicht direkt in eine Wachstube lauft in der euer Steckbrief hängt, solltet ihr keine Probleme bekommen." Er hielt kurz inne um nochmal etwas zu Essen ehe er weitersprach. "Ich werde wahrscheinlich einige Tage in Niralenar verbringen um Stoffe zu verkaufen und vermutlich Färbemittel, besonders Purpur aufzukaufen. Je nachdem wie lange es dauert das zu bewerkstelligen, werde ich bis zu einer Woche in Niralenar bleiben, danach würde ich wieder Ablegen und die Route von Niralenar nach Ji San, planen mit zwischenstops in Avera und Telamar." Wieder nahm er sich einen bissen und machte dadurch eine längere Pause. "Meine Familie kauft schon seit Jahren die Seide die in Ji San gefertigt wird und wir bringen im Gegenzug Farbstoffe nach Ji San." erklärte er die nächsten Reiseziele. Behielt dabei sowohl Chispa als auch Minea im Blick um ihre Reaktionen abzuwarten. "Also, das Angebot gilt für euch beide nach wie vor, sollte es euch in Niralenar nicht gefallen könnt ihr gerne auch noch weiter mitreisen."

  • Chispa schaute überrascht auf, als Ipati ihn auf sein Essen ansprach. Er setzte ein strahlendes Lächeln auf und hielt ihr ein Stück verkohlten Schinken hin. "Magst du mal probieren? Minea sagt zwar, es schmeckt ihr nicht, aber ich kann mit diesem halb rohen Zeug nichts anfangen. Wenn du es magst, kann ich dir gerne deines auch rösten!", er schien nicht zu bemerken, wie euphorisch er klang. Etwas skeptisch nahm sie das angebotene Stück entgegen und knabberte vorsichtig daran. Sie verzog das Gesicht bei dem verbrannten Geschmack, schluckte aber tapfer runter. "Ich glaube, ich bleibe bei dem hier.", erklärte sie und aß weiterhin von ihrem Teller, während Chispa sie etwas zu verträumt ansah. Er schien in diesem Moment kaum etwas anderes wahrzunehmen, dafür lauschte Minea den weiteren Ausführungen Boreas' über Niralenar und seine späteren Reiseziele. Sie versteifte sich, als sie den Namen ihrer Heimat hörte. Natürlich hatte sie nicht direkt im Zentrum gelebt sondern etwas außerhalb, aber dennoch zog sie nichts dorthin zurück. Ihr Instinkt ließ sämtliche Alarmglocken klingeln, jedes Mal, wenn der Name der Stadt erneut fiel. Natürlich war das unsinnig, schließlich ließ ihre Herkunft noch nicht auf ihre Rasse schließen, doch es bereitete ihr großes Unbehagen, darauf angesprochen zu werden, falls dies überhaupt wirklich ihr galt. Sie räusperte sich. "Ich- Niralenar ist völlig in Ordnung, danke." Damit stand sie unvermittelt auf. "Ich... Entschuldigt mich." Sie rauschte aus dem Raum, ohne wirklich zu wissen, wo sie hin wollte. Sie fand eine Treppe, die nach unten führte und ging der Schwärze entgegen.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

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