@Waldy
Den letzten Satz habe ich nicht verstanden (das mit der Tretmühle). Aber ich hoffe mit Dir, dass da ein paar (Gold)Münzen rausschauen.
Tretmühle = normale Arbeit. Mein "Arbeitgeber" hat sich leider sehr zu seinem Nachteil verändert. Dort geht's rücksichtslos zu, immer mehr Leute werden an gesundheitliche Grenzen gebracht und ich war leider einer davon, weil ich mich habe fangen lassen. Resultat war etwas, das wahrscheinlich an einen Burn-Out grenzt. Absolutes "Ich kann nicht mehr, obwohl ich muss". Bis zu dem Punkt, an dem einfach nix mehr ging und die Gesundheit gestreikt hat. Ein wenig wurde das hier angerissen, in der Gesamtheit hab ich den größten Teil für mich behalten, weil Gejammer ja nix bringt.
Glücklicherweise hat mein liebes vorheriges Büchlein mir Luft verschafft. Dadurch, dass ich auf meinen Feierabend verzichtet und geschrieben habe und das schlicht geklappt hat, war es mir möglich, dem Laden durch das finanzielle Polster für ein paar Monate den Stinkefinger zu zeigen und zu sagen: "Gut, ich schreibe jetzt. Ihr könnt mich mal." Erwartet habe ich das nicht, für mich war es die Möglichkeit, mit Sinn schreiben zu können, vielleicht ein kleines Zubrot. Aber es ist eben einfach so passiert.
Natürlich wäre es mir jetzt aber ganz lieb, wenn ich das noch ein Weilchen weiter sagen könnte. Deswegen ist mir das Ganze wichtig. Nicht aus persönlicher Eitelkeit oder weil ich dieses "Ich bin die tolle Schriftstellerin" Label brauche. Sondern weil es mir eine Möglichkeit bietet, mit dem, was ich seit Jahren im Grunde am Liebsten tue, aus dem entstandenen Mist rauszukommen.
Ich hab meine Arbeit früher sehr gemocht und mich durchaus als privilegiert empfunden, weil ich damit mein Geld verdienen konnte. Aber jetzt ist es für mich im Grunde nicht mehr als etwas, zu dem ich mich treten und quälen muss. Das Schreiben ist für mich ein Ausweg. So schaut's aus. Deswegen bin ich da auch so "fanatisch".