Tasse Kaffee gefällig?


  • @Waldy
    Den letzten Satz habe ich nicht verstanden (das mit der Tretmühle). Aber ich hoffe mit Dir, dass da ein paar (Gold)Münzen rausschauen.


    Tretmühle = normale Arbeit. Mein "Arbeitgeber" hat sich leider sehr zu seinem Nachteil verändert. Dort geht's rücksichtslos zu, immer mehr Leute werden an gesundheitliche Grenzen gebracht und ich war leider einer davon, weil ich mich habe fangen lassen. Resultat war etwas, das wahrscheinlich an einen Burn-Out grenzt. Absolutes "Ich kann nicht mehr, obwohl ich muss". Bis zu dem Punkt, an dem einfach nix mehr ging und die Gesundheit gestreikt hat. Ein wenig wurde das hier angerissen, in der Gesamtheit hab ich den größten Teil für mich behalten, weil Gejammer ja nix bringt.


    Glücklicherweise hat mein liebes vorheriges Büchlein mir Luft verschafft. Dadurch, dass ich auf meinen Feierabend verzichtet und geschrieben habe und das schlicht geklappt hat, war es mir möglich, dem Laden durch das finanzielle Polster für ein paar Monate den Stinkefinger zu zeigen und zu sagen: "Gut, ich schreibe jetzt. Ihr könnt mich mal." Erwartet habe ich das nicht, für mich war es die Möglichkeit, mit Sinn schreiben zu können, vielleicht ein kleines Zubrot. Aber es ist eben einfach so passiert.


    Natürlich wäre es mir jetzt aber ganz lieb, wenn ich das noch ein Weilchen weiter sagen könnte. Deswegen ist mir das Ganze wichtig. Nicht aus persönlicher Eitelkeit oder weil ich dieses "Ich bin die tolle Schriftstellerin" Label brauche. Sondern weil es mir eine Möglichkeit bietet, mit dem, was ich seit Jahren im Grunde am Liebsten tue, aus dem entstandenen Mist rauszukommen.
    Ich hab meine Arbeit früher sehr gemocht und mich durchaus als privilegiert empfunden, weil ich damit mein Geld verdienen konnte. Aber jetzt ist es für mich im Grunde nicht mehr als etwas, zu dem ich mich treten und quälen muss. Das Schreiben ist für mich ein Ausweg. So schaut's aus. Deswegen bin ich da auch so "fanatisch".

  • Vielen Dank für die emotionale Erklärung.


    Tja, was soll ich sagen? Du bist nicht die Einzige, die diesem immer Funktionieren müssen, nicht mehr folgen kann. Nein, ich bin alt genug, das an mir vorbeirauschen zu lassen, aber wenn man sich so umschaut...grauslich, menschenverachtend. Ja, das ist das absolut, richtige Wort.
    Gerade heute kam das: http://www.manager-magazin.de/…s-auf-diaet-a-998695.html
    Das ist doch alles zum Wassertreten. Wir haben Arbeit bis zum Plafond, aber irgendein McKinseyaner/Accenturianer und Co...denkt sich, wir müssen mal wieder was mit der Kostenreduktion machen, lasst uns ein wenig Personal einsparen. Im Gegensatz dazu wird der Wasserkopf, der sich von meiner Leistung(!) die Taschen vollstopft immer größer. Und die Taschen werden auch Jahr für Jahr voluminöser, damit noch mehr hineinpasst. Und sobald jemand sich darüber mokiert kommt die Sprachkeule: Neiddebatte. Ja, klar bin ich neidisch, warum soll ich nicht neidig sein, wenn sich ein paar Wenige richten können und die Zeche zahlen andere.
    Du siehst also, ich habe dazu auch etwas beizutragen und ich könnte stundenlang/seitenlang darüber parlieren. Ändern wird sich aber an den Verhälnissen nicht so schnell was, weil viel zu viele gut damit fahren. Und wennsich das System wohl doch noch selbst in den Graben havariert hat, kommt es wie immer: jetzt müssen wir aber ALLE zusammen anpacken. Da kriege ich nicht nur die Krise, da habe ich sie schon lange.


    Und was ich oben verfasst habe, gilt weiterhin: ich hoffe sehr, dass Dein Vorhaben gelingen möge. Eine Zeit lang vielleicht. Vielleicht noch etwas darüber hinaus.

  • Personal einsparen = mehr Arbeit für den Rest. Ist doch toll. Tja, es ist heute leider überall so, dass der Mensch als solcher keinen Wert mehr hat. Arbeitsmaterial, das man verschrotten kann. Ändern kann man daran leider nix, das ist wahr.


    In meinem Fall ging der Prozess schleichend. Die "alte" Firma hat zu viel gewollt und sich selbst an die Wand gerannt vor zwei Jahren. Danach kamen Zahlungsschwierigkeiten, klar. Wurde zwar kein Wort drüber verloren, aber spätestens, als Zahlungen immer später gekommen sind, war's nicht mehr wegzudiskutieren. Dann wurden sie übernommen - die alte Firmenleitung wurde ersetzt und nun sitzen da hinten ein paar, die mit dem Geschäft als solches nix zu tun haben, dafür aber die Hand aufhalten. Also wird das Geld mit allen Mitteln reingeschafft. Jetzt hat der Einzelne keinen Wert mehr, Klappe halten ist angesagt. Es wird kein kritisches Wort mehr zugelassen und es heißt einfach: Friss oder Stirb. "Wir können machen, was wir wollen, wenn Du nicht mitmachst, musst Du die Konsequenzen tragen".
    Es wurde jetzt in diesen zwei Jahren stetig schlimmer. Der Druck wurde extrem erhöht und man wird grundsätzlich nur noch wie ein Fußabtreter behandelt, der eben billige Masse ranschaffen soll.


    Und ich lese immer wieder von Leuten, die das genauso lange oder länger machen als ich selbst (bei mir sind's 10 Jahre) und die auch nicht mehr können und das Handtuch werfen, weil die Gesundheit auf der Strecke bleibt. Denen ist's egal. Noch kommen ja welche nach. Noch.

  • :wave: Sorry für mein ständiges Wegsein (falls es überhaupt auffällt :blush: ).
    Irgendwie läuft es bei uns momentan nicht rund. Jeden Tag anderer Kack.


    Aaaaaber heute ist mein Junior seit 4 Uhr wach (Hallo Zeitumstellung, wir holen dich rückwärts wieder ein ?( ), ist dafür jetzt gerade aber lieb und brav ins Bett gegangen. Und wenn alles gut läuft, habe ich jetzt noch eine ganze Stunde, in der ich mich nur um meinen Kaffee und das Internet kümmer. Das hab ich mir nämlich einfach mal so vorgenommen. So. :D

  • da steht man nichts böses ahnend am Kopierer und plötzlich kommt einer der netten Mitarbeiter von hinten und erschreckt einen zu Tode :faint:


    eine spülmaschine ist doch eine super Sache :up:

  • Guten Abend! :wave: *aufdieUhrguckt*
    na ja noch nicht ganz! aber wenn man aus dem Fenster guckt...


    Iiiiiiiirgendwie ist es grad ne stressige Zeit... *seufzt* *gehtÜberblickgewinnen*

  • Valea :knuddel:
    Irgendwie waren die Tage in der letzten Zeit einfach zu kurz und zu stressig, aber wem erzähl ich das...? ^^


    und von der Arbeit aus geht bei mir aktuell so gar nichts leider... *seufz*

  • *kommt von einem Abendspaziergang im Dunkeln heim*


    Brrrr, es ist saukalt! Ich will euch nicht beunruhigen ... aber ich finde, draußen riecht es total nach Winter und Frost. Es geht wirklich aufs Jahresende zu ... wo bleibt nur die Zeit?
    So stressig ist es bei mir momentan gar nicht, aber mir schlägt das wenige Licht bzw. viel mehr das viele Dunkel etwas auf die Stimmung. Und das schlimme ist, die Tage werden noch viel kürzer! :cover:


    *stellt einen Tageslicht-Strahler ins Kaffeezimmer*

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

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