[Abenteuer] Der Fluch von Miriador

  • Ja. Neugierde war ein guter Vorwand. Dem Augenzwinkern begegnete Saniya mit einem Lächeln. Und viel wichtiger war doch, dass sie dieses Abenteuer nicht alleine durchstehen musste. Allerdings warum die Wahl auf sie gefallen war, würde sie wohl nie heraus finden. Diese Frage würde vorerst noch warten müssen, denn ein gefährliches Knurren drang an Saniyas Ohr. Die junge Cath'Shyrr fuhr herum, die Kutsche schützend im Rücken.


    Gerne folgte sie der Aufforderung der Fremden neben dem Kutscher und verharrte still. Einzig ihr Herz schlug so laut, dass sie fast befürchtete, man könne es nach außen hören.

  • Staubiges Dämmergrau fanden seine Augen am Boden, gelbe Grashalme liebkosten ihn, und wenn es einmal regnen wollte, so würden die Tropfen die Erde platzen lassen, wie er gerne aufgebrochen wäre, wie er sich nach den Wellen sehnte. Doch er wollte weder die Neige dieser Ereignisse des Tages rühmen, noch die kommen mochten, denn er vermochte nicht ahnen, was sie noch in sich bargen.
    Die Gegenwart ist kaum zu bestimmen, nicht greifbar, doch wahrzunehmen … ich bin, ich liebe, ich weine … Erinnerung und Hoffnung, dort und allwo, mittendrin sind wir nun. Ein Widerspruch ist das Jetzt, denn was er wahrnimmt, ist dann schon vergangen, er ist immer zu langsam. Memento mori … gedenke zu sterben.
    Sein Geist stand im Widerstreit mit seinem Fleisch, begehrte es doch nur dagegen auf, was er ihm geistig bot: Milde und Freude, Verstehen und Zuneigung ... verdammte er sich wegen Leidenschaft und Gelüsten, so nahm er sich das Herz, das ihn durchpumpte.


    Und der Kasten, der die Kutsche war, schirmte Mallalai ab, von den Geräuschen, den fassungslosen Ausrufen, einem Tier, das er weder sehen, weder hören, so nicht fürchten konnte – oder sich entgegenstellen. Natürlich ahnte er, des Gesichts der Fremden ansichtig, dass etwas vor sich gehen musste, doch unwissend musste der Meereself bleiben. Was entgeht mir? fragten seine Lippen leise die Frau, die in diesem Moment herumfuhr.


    Leicht beugte Mallalai sich nach vorne, konzentrierte sich somit auf die Umgebung, spannte leicht die Finger auf dem Blau schimmernden Schenkel, fast wollte die Faust sich gegen das Holz schlagen.

  • Die Priesterin, die Saniya an die Kutsche gebracht hatte war mit einem wissenden grinsen verschwunden und hatte sich lautlos und geschützt durch ihren Glauben ihrerseits an Argon heran gepirscht. Sie stand nun neben ihm als er sie bemerkte und legte ihre Hand sanft zwischen seine Ohren auf seinen Kopf.


    "Seid beruhigt, es gibt in der Kutsche genug verpflegung für alle und bitte nehmt abstand von dem Vorhaben, die Pferde reissen zu wollen, gehören sie doch zum Tempel der Minaril und wir benötigen sie dringend."


    Von ihrer berührung ging eine Aura der Ruhe aus und auch Argons Magen hörte auf zu knurren, wenn auch nur für einen kurzen Moment um ihn wieder zu Sinnen kommen zu lassen.


    ************************


    "Wir reiten sechs Tage auf der Strasse, dann sind wir an den Ausläufern der ehemaligen Stadt Miriador, leider kann ich euch nicht weiter bringen, doch dort werde ich auf euch warten, bis ihr zurückkehrt. Habe ich die Frage somit genügend beantwortet?"


    Der Kutscher hatte sich nach hinten gedreht und in Richtung der Kutsche gesprochen, jedoch laut genug, dass alle sonstigen Anwesenden seine Ausführungen gut verstehen konnten.


    *************************


    "Weil ihr uns von der Göttin genannt wurdet, mehr wissen wir nicht, mehr benötigen wir jedoch auch nicht. Deshalb seid ihr in der Kutsche. Jeder hatte die Wahl, so habt auch ihr die Wahl. Wollt ihr helfen den Fluch Miriadors zu brechen und Somit eine Gefahr für die Wesen Beleriars zu beseitigen? Entscheidet nach eurem Herzen, die anderen haben sich dafür entschieden."


    Die Priesterin die bei Argon stand hatte dies gesagt, einerseits zu Argon und andererseits zu Saniya und beide hatten es mit den Ohren und mit ihrem Geist verstehen können.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Mit wachen Augen behielt Saniya die Umgebung im Auge und erstarrte. War da nicht ein Wolf? Noch fester presste sie ihren zierlichen Körper gegen die Kutsche, als wenn ihr diese Schutz vor einem Angriff bieten würde. Die Stimme des Meereselfen drang kaum hörbar an ihr Ohr und doch nahm Saniya sie wahr. "Ein Wolf!" Dies war alles, was ihre Lippen hervorbringen konnten, während sie das Tier nicht mehr aus den Augen ließ.


    Doch dann schien diese scheinbar bedrohliche Situation eine merkwürdige Wende zu nehmen, trat doch die Priesterin auf das Tier zu. Ihre Ohren vermochten nicht zu verstehen, was da gesprochen wurde doch Saniya erkannte die Geste und auch, dass der Wolf sich zu beruhigen schien.


    Doch dann erklang ein weiteres Mal die Stimme der Priesterin, als diese sich auch an Saniya wandte. Ob sie bereit war? Was war das für eine Frage? Der jungen Cath'Shyrr schien es, als hätte sie keine andere Wahl mehr. Natürlich war sie dankbar, dass diese Priesterin ihr das Leben zurück gegeben hatte. Doch für welchen Preis? Wer versicherte ihr, dass sie nicht während dieser Reise erneut um ihr Leben bangen, es gar verlieren würde? Doch würde sie hier bleiben, bliebe das schlechte Gewissen mit ihr. Tief in ihrem Herzen wusste Saniya, dass diese Frau die Wahrheit sprach. Sie war eine der Auserwählten und dies schien ihr Schicksal. Zumindest in diesem Moment.


    Ein tiefer Atemzug, ein leichtes Seufzen und Saniya wandte sich wieder der Kutsche zu. Ihre Hand legte sich zögernd auf die Klinke der Tür, öffnete diese und sie stieg ein, nahm gegenüber des Meereselfen Platz und senkte den Blick.

  • Morgaina wandte sich erstaunt um. Doch sie schien sich getäuscht zu haben. Ihre bereits erhobene Hand sank wieder nieder. Sie hatte weder ein bestimmtes Reiseziel hier unten vor Augen, noch Reisegeld. Zudem wusste sie ja auch nicht, welche Art der Zahlungsmittel hier galten. Sie trat einen Schritt beiseite, dachte zurück an die Oase. Wie würde jetzt ihr Vater reagieren? Irgendwo und wie ein Gefährt anhalten? Doch wo sollte sie jetzt so etwas her nehmen? Morgaina war nicht so frech, um zu erwarten, dass bald jemand extra für sie anhalten würde. Sie senkte den Blick und ging weiter. Mit jedem Schritt schlug der Beutel gegen ihre Hüfte.
    Es war wärmer geworden und bereits vereinzelte Schweißtropfen glitzerten auf Morgainas Stirn. Sie blieb stehen, nahm den Beutel herunter, stellte ihn zu ihren Füßen und zog den Mantel aus. Sie legte ihn vorsichtig zusammen, das letzte Stück rollte sie ein und bückte sich, um den Beutel zu öffnen. Als sie ihn endlich offen hatte, gab sie den Mantel hinein und stieß mit den Fingern gegen etwas Hartes. Vorsichtig und neugierig zog sie dieses Ding heraus und erschrak.
    Sie hatte die beschädigte Kaktusflasche ganz vergessen. Unschlüssig wandte sie sich um und starrte mit brennenden Augen den Weg zurück, den sie bisher gekommen war. Unbewusst schüttelte sie den Kopf. Jetzt wieder zu Amelie zurück zu gehen, wäre nicht nur Dummheit, somndern auch beinahe unmöglich, denn die letzte Wegstrecke hatte Morgaina nicht mehr aufgepasst, wie sie gegangen war. Mit einer kleinen Handbewegung strich sie sich eine schmale Locke aus dem Gesicht. Ihr Blick fiel wieder auf die Flasche und sie seufzte. Wäre sie noch zu Hause, würde sie in den Vorratskeller gehen und die beschädigte Flasche gegen eine neue austauschen. So aber ...! Morgainas Blick wanderte von der Flasche zur Umgebung und wieder zurück zur Flasche. Sie seufzte und steckte die Flasche wieder zurück in den Beutel. Vielleicht konnte sie eine neue besorgen. Irgend ein markt wird sicher Flaschen anbieten. Nun schloß sie ihn und nahm den Beutel wieder hoch. Mit einer energischen Handbewegung strich sich die Haare zurück und atmete einmal tief ein und aus. Ihre Gedanken wanderten zu den Träumen in letzter Zeit zurück.
    Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung. Soviel alleine, wie in den letzten zwei Tagen hatte sie sich noch nie gefühlt. Und dieses seltsame Gefühl, wenn sie an die Frau im roten Kleid dachte. Amelie war der Meinung, es würde sich um Morgainas Mutter handeln. Doch das konnte nicht sein. Diese Frau hatte keinerlei mütterliche Ausstrahlung. Und wie die Augen der Tanzschulbesitzerin geglitzert hatten, als Morgaina ihr den Ambarin und dessen seltsames Geheimnis vorgeführt hatte. Sie schien auch nicht zu wissen, wieso Morgaina diese Blitze erzeugen konnte. Oder erzeugte es der Stein?

  • Ohne es zu Bemerken hatte sich die Pristerin dem Wolf genähert. Kurz erschrocken und verwundert zu gleich, wie sich jemand ihm so nah nähern konnte ohne dass seine Sinne es merkten, legten sich diese Gefühle Recht schnell wieder und wurde durch eine wohlige Wärme ersetzt die seinen gnazen Körper zu durchströmen schien und allen Schmerz und auch Hunger beseitigten. Ein Schauer ging durch sienen Körper und ließ ihn sich instinktiv der kraulenden Hand entgegen strecken. Mehr unbewusst und doch sehr verständlich nahm er die Worte der Priesterin war. Etwas zur Sättigung befand sich also nicht nur vor der Kutsche sondern auch in ihr. Der Gedanke die Pferde angreifen zu wollen kam ihm nun so dumm und kurzsichtig vor, dass er sich selbst frage wie er nur darauf gekommen sein konnte. Ein Abenteuer also, Die Götter hatten ihn für einen Fluch ausgewählt. Er hielt nicht viel davon, auch wenn es Götter waren. Zu meist scheute er doch ihre Wege. Doch er wollte Helfen und tun was er konnte, dnn vlt bekam er dann etwas zu essen. Er brauchte zwar noch seinen Bogen, den er im Wald zurück gelassen hatten, doch wenn die Götter so mächtig waren, wie sie immer sagten, dann müsstne sie das wohl hinbekommen. Für einen kurzem Moment überlegte er seine Form zu ändern, doch ncoh war er dafür zu schwach. Außerdem wollte er es nicht vor den Augen der anderen machen, er war schons eit Tagen als Wolf unterwegs gewesen, was die Rückwandlung mit Sicherheit schmerzhaft lassen würde. Mit einem kurzen satz entshcied er sich für das Abenteuer und sprang in den Wagen, vorbei an der Cath. Zeitgleich roch er das Meer und nach dem er weg von der Pristerin war, war aber der Hunger nicht mehr weg. kaum im Wagen knurrte sein Magen erneut und bittend sah er zu der Person, die im Wagen saß und nach Wasser roch. Ob er ein Fischer war?

  • Novaria war schon eine weile in der Stadt unterwegs. Es war wieder einer dieser Abende an denen sie nicht schlafen konnte und die ganze Nacht wieder durch die Stadt streifen würde. Sie lief ziellos durch die Gassen. Ihr Schwert, das sie immer am Gürtel trug, schlug dabei gegen ihre Gürtelschnalle und erzeugte einen metallischen Klang, der in ihren Ohren wunderschön war. Da ihr bewusst war, dass sie die ganze Nacht unterwegs sein würde, hatte sie ihren Lederbeutel mitgenommen. In diesem hatte sie einen halben Leib Brot, etwas Käse und ein wenig Obst.
    Mittlerweile überkam sie auch so langsam der Hunger und sie suchte nach einem geeigneten Ort um sich dort nieder zulassen. Sie ging noch eine weile durch die Gasssen als sie plötzlich eine Kutsche in der Dämmerung erspähte. Was macht den um diese Zeit noch eine Kutsche hier? fragte sie sich und begann sich ganz langsam und leise dem Gefährt zu nähern. Allmählich wurden auch die Umrisse von Personen klar und deutlich zu erkennen. Und war da nicht ein Hund? Novaria sog die kühle Nachtluft tief ein. Zwischen den unterschiedlichen Gerüchen der Personen, waren da noch der Pferdegeruch und ja eindeutig, es roch nach Wolf und nicht nach irgendeinem. Diesen Geruch würde sie unter tausend anderen wieder erkennen. Er war auch der einzige Wolf den sie kannte, der sich in die Stadt trauen würde.
    Eine weile beobachtet sie alles noch aus der ferne, doch als der Wolf in die Kutsche sprang wurde sie argwöhnisch. Die Neugierde packte sie und sie beschloss noch ein weniger näher an die Kutsche heranzuschleichen.

  • Morgaina achtete nicht darauf, wohin sie ging. Sie setzte einen Fuß vor den anderen doch ihre Gedanken befassten sich nicht mit der Umgebung, sondern noch immer mit dem vergangenen Tag. Sie fühlte noch einmal diesen Schwindel, als sie von dem Haus in der Wüste, wo sie den Sandsturm abgewartet hatte, durch das Portal hierher geschickt wurde. Und den Schrecken vorhin, als sie das Portal nicht wiederfand.
    Manchmal ging Morgaina schneller, manchmal aber blieb sie auch stehen. Ihre Gedanken liefen Amok. Und immer wieder dazwischen diese geheimnisvolle Frau im roten Kleid. Von der Amelie gemeint hatte, es handelt sich um Morgainas Mutter.
    Ein unangenehmes Gefühl im Magen erinnerte Morgaina daran, dass sie heute noch nicht gefrühstückt hatte. Als sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf ihre unmittelbare Umgebung richtete, war sie überrascht. Sie schien sich noch immer in dieser Stadt zu befinden. Und nach ihrem Bauchgefühl nach müsste es jetzt Mittag sein. Das erinnerte sie daran, dass sie eigentlich einen kleinen Vorrat in ihrem Beutel hatte. Sie holte sich ein Stück Käse hervor und biss mit gesundem Appetit hinein. Sie bedauerte nur, dass sie kein Wasser hatte. Doch irgendwo würde sie zu Wasser kommen. Morgaina schaute rasch um sich, sie wollte nicht unangenehm auffallen, wenn sie hier öffentlich aß. Doch scheinbar herrschte hier auch mittagliche Ruhe, wie oben in den Dörfern, die Morgaina mit ihrer Familie besucht hatte. Unwillkürlich traten Morgaina Tränen des Heimwehs in die Augen.
    Sie steckte das letzte Stück Käse in den Mund und schluckte dieses und die Tränen hinunter. Dann machte sie sich wieder auf den Weg.
    Sie lief noch stundenlang durch die verwinkelten Gassen und Straßen. Bei einigen hatte sie den Eindruck, als wäre sie bereits mehrmals durch sie gekommen. Als sie das nächste Mal den Blick zum Himmel hob, fiel ihr auf, dass ihr erster richtiger Tag hier unten sich dem Ende zu neigte. Es begann zu dämmern und ihr taten die Füße vom langen Laufen weh.
    Kurzerhand setzte sich Morgaina an den Straßenrand und überlegte, wo sie diese Nacht verbringen würde. Denn zu Amelies Tanzschule konnte sie nicht mehr zurück. Nicht nur, weil dies unhöflich wäre, sondern auch weil sie diese nicht mehr finden würde. Morgaina seufzte.

  • Kyria war wenig begeistert von der Auskunft des Kutschers. So lange....Warum hatte sie nur kein eigenes Pferd, dann hätte ihr die Strecke nichts ausgemacht. Sie reiste gerne. Aber das hier?
    Sie bemerkte zu ihrer Seite, dass die Frau den Wolf streichelte. Befremden beschlich sie. Hier war alles seltsam. Ein halber Fisch, jetzt noch ein Wolf. Den wollten sie doch nicht auch noch mitnehmen...Was sollten sie mit einem Tier, einem Raubtier, in der Kutsche?
    Sie unterdrückte ein Seufzen. Hoffentlich fuhren sie bald weiter.

  • Der Kutscher runzelte langsam die Stirn, hinten wurde es viel zu voll, die geheimnissvolle Priesterin jedoch fing an zu grinsen.
    "Wir sollten auf die Weisheit der Göttin vertrauen und nicht zweifeln, dann wird sie uns leiten. Etwa zwei Kilometer weiter ist ein Wegposten, dort werden Pferde stehen, die für euch bestimmt sind. Diejenigen die reiten können und dies lieber tun als in der Kutsche zu sitzen, die beommen ein Pferd."


    Sie drehte sich herum und winkte Novaria heran, von der sie wußte dass sie da war. Sie ging ihr ein wenig entgegen, gab ihr die Hand im vorbeigehen und sagte:
    "kommt nur und geht bereits zur Kutsche, ich muss noch den letzten Mitreisenden abholen, dann kann es endlich losgehen."


    Mit diesen Worten ging sie zu Morgaina und setzte sich neben sie.


    "Du fühlst dich verloren was? Ich weiß das. Glaubest du mir, wenn ich dir sage, dass du eine Aufgabe hast? Minaril weiß um dich und deine Sorgen, jedoch wirst du benötigt für etwas wichtiges. Magst du mit mir mitgehen und ich erzähle dir auf dem Weg zur Kutsche davon?"

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Morgaina hob den Kopf, als sie die sanfte Stimme hörte. Unwillkürlich traten ihr bei dem Klang und dem darin schwingenden Verständnis die Tränen in die Augen. Sie nickte. Sprechen konnte sie nicht. Doch sie dachte daran, dass sie eigentlich hier ein Fremdkörper war und da war es schon egal, wenn sie wenigstens einen kleinen Teil ihrer Zeit damit verbrachte, eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie versuchte zu lächeln, doch es wollte ihr noch nicht so richtig gelingen. Ihr Blick senkte sich und sie erhob sich. Mit einer unbewußt anmutigen Handbewegung wischte sie sich die Tränen vom Gesicht. Kurz fragte sie sich, wer wohl Minaril sei und woher diese von ihr, Morgaina, wusste. Sie war doch erst seit einem Tag hier. Doch sie hatte soweit das Vertrauen zu der Fremden in dem Violetten Umhang, obwohl sie sonst nicht so war, dass sie mit ging. Vielleicht konnte sie auch die Antwort darauf finden, wieso sie in letzter Zeit diese Träume hatte.
    Morgaina schob ihren Beutel auf den Rücken und ging mit.

  • Novaria war ein wenig überrascht. Wie um alles in der welt hatte sie diese Frau nur bemerkt? Leicht verwirrt kam sie aus ihrem Versteck hervor und ging auf das Gefährt zu. Die fremde Frau kam ihr entgegen, reichte ihr die Hand und gebot ihr schon mal einzusteigen.


    Argwöhnisch ging sie weiter und betrachtet die Kutsche erst mal von Außen. Auf dem Bock saßen der Kutscher und eine Frau. Langsam ging sie weiter um die Kutsche herum und blickte nun hinein. Dort sah sie den Wolf und zwei andere Personen sitzen. Sie stieg einfach hinein und setzte sich dem Wolf gegenüber um ihm in die Augen sehen zu können. Die beiden anderen Personen beachtete sie garnicht auch wenn es hier merkwürdig stark nach Salz roch.


    Novaria blickte dem Wolf tief in die Augen ehe sie ihm sanft über den Kopf streichelte. "Welch ein merkwürdiger Zufall das wir uns ausgerechnet hier wieder treffen" sie lächelte ihn freudestrahlend an "Wo hast du denn deine kleine Freundin gelassen?" der Blick des Wolfes sah etwas hungrig aus. sie hatte zwar keinerlei Fleisch dabei, aber etwas Käse vieleicht mochte er ja auch diesen. Ohne großartig Zeit zu verlieren holte sie das Stück Käse aus ihrem Beutel und hielt es dem Wolf vor die Nase "Ich hoffe du magst es."

  • Bei den Worten Pferde und reiten atmete Kyria erleichtert aus. Diese Art der Fortbewegung war ihr viel lieber. Sie fühlte sich dann einfach freier.
    Es entging ihr aber nicht, dass noch weitere Kameraden dazu kamen. Ein Glück, dass sie nich in der Kutsche sitzen musste. Als sie beobachtete wie eine der Frauen mit dem Wolf sprach ging ihr auf, dass es sich dabei wahrscheinlich um einen Tua'tanai handelte und musste aufgrund ihrer eigenen Begriffsstutzigkeit lächeln.

  • Argon staunte nicht schlecht als die ihm Bekannte die Kutsche betrat. Er wandte seinen Blick von dem Schuppigem ab und wendete sich ihr zu. Es war wirklich ein Zufall sich hier zu treffen. Nach dem sie so lange gemeinsam unterwegs waren, kreuzten sich also hier erneut ihre Wege und abermals in der Stadt. Eigentlich verwunderlich, zweimal hatte er die Stadt betreten und beide Male sie getroffen. Doch ihre Fragen konnte er nicht unbedingt genau beantworten, selbst wenn ihm die menschliche Stimme zur Verfügung gestanden hatte. Wie sie es ab und zu so taten, hatten sich seine Wege mit denen von Okina für eine Weile getrennt. Vermutlich war sie als Falke unterwegs und baute an einem Nest. Nicht das sie Eier legen würde, doch sie mochte es eben Nester zu bauen. Wohl ein Teil ihres tierischen Instinktes. Der Wolf beantwortete dies nur mit dme schief legen des Kopfes und einem angedeutetem Schulterzucken, soweit man dies bei einem Wolf so nennen wollte. Er hatte keine Ahnung wo sie war.
    Ohne groß nachzudenken verschlang er den Käse den sie ihm reichte. Dies war zwar nicht ganz das, was er sich erhofft hatte, aber immer noch viel besser als nichts. Er beleckte ihr kurz die Hand zum Dank. Auch wenn er daran dachte die Wandlung zu vollziehen, so hatte er doch immer noch nicht genug Kraft gesammelt. So setze er sich zu den Füßen Novarias nieder und legte seinen Kopf auf ihren Schoß um etwas zu ruhen.

  • Morgaina blieb überrascht stehen, als sie der Kutsche ansichtig wurde. Also hatte sie sich doch nicht getäuscht, dass sie Pferdegetrappel gehört hatte. Kurz fragte sie sich, ob diese Kutsche hier das normale Beförderungsmittel sei. Denn dass sie ausschließlich nur für sie - Morgaina - gehalten hatte, das glaubte sie nicht. Ihr Blick fiel auf das Pferdegespann. Sie hatte keine Angst vor Tieren. Egal welcher Art und Gattung. Solange es sich nicht um giftige Wüstenschlangen oder den Feuerskorpion handelte, doch auch da war sie nur vorsichtig, nicht ängstlich oder gar in Panik. Denn auch diese Lebewesen handelten nur ihre Natur entsprechend. Morgaina trat zwei Schritte näher an das eine Pferd, das aufgeregt etwas tänzelte. Sie hob die Hand und legte sie sanft auf die Nüstern. Dann sandte sie einen beruhigenden Impuls zu dem Tier und dieses beruhigte sich. Morgaina hob den Kopf und bemrkte erst jetzt, dass der Kutschbock ziemlich besetzt war. Neben dem Kutscher saß eine Frau und ausserdem befand sich noch ein kleinerer Herr dort oben. Ein seltsames Gestell befand sich neben ihm und Morgaina knickste unwillkürlich. Sie begann zu ahnen, dass auch in der Kutsche eine illustre Gesellschaft sein würde.
    Ihre Begleiterin stand währenddessen still neben ihr. Hatte sie Morgaina nicht gesagt, sie würde diese über diesen Auftrag aufklären? Erst jetzt kam Morgaina zum Bewusstsein, dass sie ein fremdes Tier berührt hatte, ohne den dazu gehörigen Kutscher zu fragen. Doch sie hatte die Unruhe gespürt. Und wenn jemand in Not ist, konnte Morgaina nicht wegschauen. Nun wandte sie sich an die Violettgekleidete und fragte mit leicht errötetem Gesicht:
    "Ihr hattet mir gesagt, Ihr würdet mir erklären, worin dieser Auftrag besteht, den jene Minaril für mich hätte!"

  • Der Anfang ist immer das Schwerste, das zu finden ist. Das Ende muss nicht ersichtlich sein, das ist gar nicht vonnöten, doch hier hat es seinen Ursprung, hier werden die Folgen geboren. Davor war nichts, und beginnt es gut, dann ist vieles gewonnen. Entscheide dich, beginne. Es ist dein Spiel.
    Es bestand die Möglichkeit nach vorne zu schnellen, zu laufen, bis er in das Nass tauchen konnte, das schauderhafte Spektakel hinter zu bringen, einmal begonnen, kein Gedanke hier ist, der Bereuen begreifen könnte. Er lebte im Jetzt, der nächste Moment scheute Mallalai nicht. Doch – er würde nicht kommen, wie er es sich ersehnte. Nicht dieser Augenblick.
    Daneben gäbe es, der Trockenen Sprache zu verwenden, die Zunge Worte formen lassen, zu einem Gruß, die Lippen für ein halbes Verziehen sich zunutze machen. Das ließe den Körper sich entspannen, allmählich sein Gemüt die Sammlung wiederfinden zu lassen, die ihn bei dem Anblick eines Raubtieres verlassen hatte.
    Das Gedankenspiel zerfiel zu Bruchstücken, diese Flucht gab es nicht, würde sie niemals geben. Wie gern würde er seine wogenden Schrecken zu sanfteren Wellen stillen.
    Meine Augen zu seinen Augen, seine Instinkte zu meiner Wachsamkeit.
    Ich bin nicht dein Feind.
    Auch nicht Freund, wir kennen dich nicht.

    Das Tier rollte sich zusammen, war erbärmlich zahm ... ha, wer hätte es gedacht, umarme ihn, schwächelte einer der fremden Frauen, machte ihn zum Freund, den Feind vernichte so.
    Der junge Mira’Tanar wusste, es gab keine Freunde, die grüne Üppigkeit war tödlich real, gefährlicher noch in der nebelhaften Dämmerung. Bemooste Höhlen, lachende, zu Strömen vereinigte, Farben und die trockene Leere würden stets ernste Gräber werden.
    Sein Augenmerk wandte sich wieder der Straße zu, mehr der dämmernden Helle darüber, fühlte sich einerlei wohin.

    Crawling in my skin
    These wounds they will not heal
    Fear is how I fall
    Confusing what is real

    Einmal editiert, zuletzt von Mallalai ()

  • Der Abend, der noch vor kurzem nur gedämmert hatte umschlag die Kutsche nun beinahe vollends und machte die Sicht aus den kleinen festern fast unmöglich. Am Ende der Kutsche war eine Laterne aufgehängt, die etwaigen Leuten zeigen sollte, dass noch etwas ausser ihnen auf der Strasse. Michallus, der neben dem Kutscher auf dem Bock saß sah sich ab und zu nach Klara, seiner Fee, um nur um festzustellen, dass sie es genoss den Wind durch ihre Haare gleiten zu lassen, sogar ein leichtes Jauchzen ließ sich manchmal vernehmen, aber wenn es ihr bewust wurde sah sie sich um, um zu sehen, ob jemand etwas vernommen hatte. Die Kutsche fuhr noch ungefähr zwei Stunden mit hoher Geschwindigkeit über die Strasse, bis sie an ein Farmhaus kam, an dem sie anhielten. Der Farmer stand mit einer Laterne am Strassenrand und wartete ungeduldig auf die Kutsche mit den wichtigen Gästen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Fahrer und einer herzlichen Umarmung von Michallus und einer überschwenglichen Begrüßung durch Klara wurde die Tür zum Innenraum der Kutsche geöffnet und der Hausherr reichte eine Hand zur Hilfe beim Aussteigen.


    ++++++++++++++++


    Während der Fahrt erzählte die Priesterin erneut von dem Grund ihres Auftrages.


    "Die Aufgabe, für die ihr auserwählt wurdet von Minaril beinhaltet diese Fahrt. Das Ziel der Fahrt liegt in Miriador, zumindest die Aussenbezirke der ehemaligen Großstadt. Man kann nämlich mit der Kutsche nicht weiter vrdringen, weil die Stadt von der Natur zurückrobert wurde. In Miriador ist alles, was ihr über die Königin wisst wahr. Alle Geschichten entsprechen der Wahrheit. Es ist zwar nur eine Legende, doch ist die Königing tatsächlich durch ihre eigene Gier zu Gold geworden, auch die Bewohner und alles was dfie Königin erblickt und angefasst hat wurde nach und nach zu Gold. Einzig ihr Spiegel hinderte sie daran, diesen Fluch in die Welt zu tragen, indem er sie selbst vergoldet hat. Minaril hat uns gezeigt, dass die Gier immer noch lebt, und das Menschen nichts gelernt haben. Ihr Spieel wird gestohlen werden und sie wird, ob Ihres Goldenen Körpers nach Nir'Alenar gebracht, wenn wir dies nicht verhindern. Ihr wille ist nämlich immer noch stark genug, den Fluch zu Überwinden, wenn sie ihr Spiegelbild nichtmehr sieht. Das bedeutet das Ende Beleriars, wenn wir es nicht verhindern.


    Diese Information nun besitzend, seid ihr bereit, Novaria, Argon und Morgaina, für das Wohl aller Lebewesen das Wagniss auf euch zu nehmen?"


    Eine Stille breitete sich aus und hielt für Minuten an, dann ruckte die Kutsche und kam zum stehen, die Tür wurde geöffnet und zwei freundliche, ehrliche Gesichter bickten in das innere und boten ihre Hilfe beim Aussteigen an.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Morgaina hatte der Erzählung mit großen Augen gelauscht. Jetzt senkte sie den Blick und fragte sich insgeheim, wie sie wohl helfen könnte. Doch da ihre Hilfe erbeten war, würde sie es tun. Egal, wie und auch egal, ob sie es tun könnte. Morgaina hob den Blick und dieser fiel auf das ihr gegenüber sitzende Wesen. Doch diesem schien ihr Blick unangenehm, also nahm sie ihn wieder weg und blickte nun die Priesterin an. Dann nickte sie.
    "Soweit es in miener Macht liegt, werde ich gerne helfen. Doch ich besitze ausser Kräuterwissen und etwas Heilkraft nur noch die Kenntnis, wie man sich einem Feinde gegenüber mit Händen und Messern verteidigt. Und wenn Ihr sagt, diese Königin wäre aus Gold, dann frage ich mich, wie Gold besiegt werden kann. Denn dann müssten wir die Gier der Menschen besiegen!" Morgaina runzelte die Stirn und überdachte das Gesagte.
    Dabei fiel ihr nachdenklicher Blick auf den sie betrachtenden Wolf. Kurz hatte sie den Eindruck, als wäre da ein intelligenter Ausdruck in den Wolfsaugen, doch sie achtete nicht so sehr darauf, da sie noch immer mit der Geschichte beschäftigt war.
    Sie schrak erst aus ihren Gedanken auf, als die Kutsche mit einem Ruck hielt. Und erst jetzt merkte sie, dass es wohl später war, als noch vor Antritt ihrer Fahrt. Draußen war es stockdunkel, nur eine einzelne Laterne erhellte die unmittelbare Umgebung der Kutsche, wie ein Glühkäfer in einer stillen Wüstennacht.

  • Die Fahrt durch die beginnende Dunkelheit schien kein Ende nehmen zu wollen. Anfangs vertrieb sich Saniya die Zeit damit, Aus dem Fenster zu blicken und die Umgebung zu erkunden doch irgendwann konnten ihre Augen draußen kaum mehr als den Schein der Laterne, welche hinter der Kutsche hing und die darum liegenden Schatten erkennen. Also beschränkte sie sich darauf, die Augen zu schließen und sich innerlich auf das Kommende vorzubereiten.


    Als die Priesterin schließlich zu erzählen begann, von dem Fluch und den möglichen Folgen, runzelte Saniya die Stirn. Wie sollte sie helfen können? Sie, eine einfache Artistin ohne jegliche besonderen Fähigkeiten. Natürlich vermochte sie, ihre Kunststücke in Perfektion auszuüben doch die junge Cath'Shyrr zweifelte daran, dass es helfen könne, den Fluch zu brechen, während sie den anderen ihre Kunststückchen darbot. Also runzelte sie lediglich die Stirn und wartete ab. Irgendetwas wird sich diese Priesterin dabei gedacht haben.


    Endlich! Das Gefährt hielt an und schon bald wurde die Tür geöffnet. Saniya zögerte nicht lange und ergriff die eine der helfenden Hände, welche angeboten wurden. Endlich wiederan der frischen Luft sah sie sich um. Eine Gegend ganz nach ihrem Geschmack. Der Boden unter ihren Füßen schien weicher und ihre Augen machten ein Haus aus, welches einer Farm gleich kam. Das war eine Umgebung, wie sie es gewohnt war. Ländlich und ruhig.

  • Novaria war natürlich klar dass Argon ihr nicht unbedingt mit Worten antworten konnte, jedoch war ihr äußerst bewußt dass der Wolf alles verstand was sie zu ihm sagte. Die Geste des Wandlers verstand sie aber dennoch. Es hieß soviel wie 'Ich habe keine Ahnung'. Die junge Cath hatte schon immer ein relativ gutes gespür für die Gefühle und Gesten der Tiere und Argon war momentan nun einmal ein Wolf.


    Der Käse, den sie ihm angeboten hatte, schien wohl nicht gerade unbeliebt zu sein. Er verschwand in windeseile im Maul des Tua und zum Dank wurde ihr auch noch die Hand abgeschleckt oder wollte er nur den allerletzten Rest auch noch haben? Ihr kam es so vor als sei der Wolf wirklich sehr ausgehungert. Hoffentlich würde er sich auch wieder in die menschliche Gestalt verwandeln können. Argon legte sich zu ihren Füßen nieder und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. Um sich ein wenig beschäftigen zu können fing sie an sanft das linke Ohr des Wolfes zu kraulen.


    Eine weitere Person und die fremde Frau, die sie in die Kutsche eingeladen hatte, stiegen zu ihnen und das Gefährt begang sich zu bewegen. Wärend der fahrt begann sie ihnen zu erzählen warum sie alle hier waren. Sie sollten einen Fluch besiegen, aber wie? Und wie konnte ausgerechnet sie dabei helfen? Das einzige was sie anbieten konnte waren ihre Schwertkünste und ob sie damit einen Fluch brechen konnte, wagte die junge Frau zu bezweifeln.


    In ihren Gedanken verloren, streichelte sie weiter den Kopf des Wolfes. Er lag ganz ruihg auf ihrem Schoß und jeden einzelnen Atemzug des Tieres konnte sie spüren. Ein plöttliches Rucken brachte die Kutsche zum stehen und kurze Zeit später wurde auch schon die Tür aufgemacht. Zwei freundlich dreinblickende Männer erschienen an der Tür und boten ihre Hilfe beim aussteigen an.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!