[Abenteuer] Der Fluch von Miriador

  • Resigniert ließ Ji die Schultern sinken. Sie sollte also zu den anderen in die Kutsche steigen? Nun, auf sie wartete ein großes Abenteuer und da sollte sie doch eine einfache Fahrt in einer Kutsche bewältigen können, dachte die Sylphe, war dabei allerdings nicht allzu zuversichtlich, dass dies für sie eine angenehme Art zu reisen war. Dennoch wollte sie nicht weiter herumstehen, denn früher oder später würde sie ohnehin einsteigen müssen. Also ging sie mit leicht zitternden Beinen auf das Gefährt zu und stieg ein. Es war noch enger als sie befürchtet hatte und so ließ sie sich nur widerwillig auf die hölzerne Bank sinken. Ihr blieb lediglich die Hoffnung, dass die Fahrt nicht allzu lange andauern würde. Etwas unsicher blickte sie zu Mallalai, Kyria und Lenardos hinaus, darauf wartend, dass auch sie sich in die Kutsche setzten.


    Naylia hingegen hatte sich in der Nähe von Klaras Stühlchen niedergelassen und beobachtete die anderen ungeduldig. Sie war angespannt und wünschte sich, dass die

  • Langsam tastete er sich in das Innere der Kutsche und mit dem Vordringen wollte ihn die Enge die Übelkeit zwingen … Felswände rücken näher, komm Kind der Mira’Tanar, Dunkelheit mit Nachtgewalt zu eigenem Leben aufgewacht, um nieder zu beugen, was in der Ecke wacht …seine Hand drückte gegen die Schläfen: bewältige es! Das Erfahren von Wissen war schmerzhaft und hier erfuhr Mallalai erneut, dass die Yassalar ihn noch umklammert hielten. Sssshhht!, sprach Mutter, still, Kind, still. Ruhe aus, stilles Kind, niemand kann tragen, was dich so elend macht.


    Schwer atmend nahm er Platz in den trockenen Polstern, die Kiemen weit geöffnet, den starren Blick aus dem Fenster gerichtet, wo er den Himmel, der keiner war, festhalten konnte.

  • Kyria versuchte nicht all zu erleichtert zu lächeln und schenkte ihm stattdessen ein Kopfnicken. Mit wenigen Schritten war sie vorne beim Kutschbock angekommen und stieg auf. Der Kutscher hatte recht. Es war wirklich eng, aber immer hin konnte sie jederzeit runterspringen und war nicht von allen Seiten von einer Wand umgeben.
    Sie sah zu wie die anderen einstiegen und sich die kleine Fee ebenfalls vorne niederließ. Sie schenkte ihr ein Lächeln.
    Keiner von den anderen sah besonders glücklich aus darüber in einer Kutsche zu reisen. Welch eine seltsame Truppe sie auch waren.

  • "Eine Kutsche voller Fragen und ein Ziel voller Gefahren aber auch voller Hoffnung. Gute Wünsche und Dankbarkeit wenn ihr erfolgreich seid. Das erwartet euch. Folgt mir bitte."


    Mit diesen Worten drehte sich die Priesterin herum, legte den Armu m Saniyas Taille um sie noch ein wenig zu stützen und geleitete sie Richtung Stadtrand.



    ****


    "Nun, Dann kann es ja losgehen."
    Der Kutscher löste die Bremsen, nahm die Zügel und mit einem lauten
    "Hah"
    rollte die Kutsche an ihrem ersten Ziel entgegen.

  • Stillschweiend folgte Saniya der Priesterin, sparte sich die Mühe, mehr über diesen merkwürdigen Umstand herauszufinden. Jede Antwort der geheimnisvollen Frau warf wiederum mehr Fragen auf und Saniya wurde der Rätsel müde. Wenn die Priesterin Recht behielt, würden spätestens in dieser ominösen Kutsche die nächsten Fragen auf sie warten.


    Mit unsicheren Beinen bewegte sich die junge Cath'Shyrr langsam voran, den stützenden Arm um ihre Taille spürend, während die voran geganenen Worte stetig wie ein Echo in ihrem Kopf hallten. Sie war nicht sicher, ob dieses Ziel voller Gefahren ihr Angst machen sollte, hatte sie die größte Gefahr ihres Lebens doch gerade erst übersanden. Was konnte schlimmeres kommen, als dem Tod so nahe zu sein, wie sie es noch bis vor kurzem war?


    Hoffnung? Ja. Dies wäre eine Gabe, die Saniya durchaus gebrauchen konnte, hatte sie doch nicht die geringste Ahnung, wie ihr neues Leben in dieser neuen Welt weiter gehen solle.


    So ging sie also stumm ihres Weges, einem ungewissen Schicksal entgegen, hinaus aus dieser fremden Stadt. Schon bald sollte die Kutsche eintreffen, in welcher Saniya einem neuem, ungewissen Abenteuer entgegen fahren sollte.

  • Die ersten paar Meter rolta das beladenen Gefährt noch langsam um den Tempel herum auf die größere Strasse zu, dann nahm es an Fahrt auf. Je grösser die Strasse wurde, desto zügeiger ging es voren, bis die kutsche die Innenbezirke von Nir'Alenar hinter sich gelassen hatte und auf einer der äußeren Ringstrassen fuhr.


    *******


    Die Priesterin hielt Sanyia, führte sie und hüllte sich selbst in Schweigen. Der Weg den sie nahmen war ebenerdig, es ging weder auf noch ab jedoch entfernten sie sich immer weiter von den belebteren Stadtteilen, bis Sie an einer Strasse, die zu einer der Hauptadern Nir'Alenars gehören musste stehenblieb und Sanyia lächelnd anblickte.
    "Ihr müsst keine Angst haben, ihr werdet gleich sieben neue Leute kennenlernen und mit ihnen mitreisen. sie werden euch über euren Auftrag informieren, sie wissen alles was es über die Aufgabe die vor euch liegt zu wissen gibt. Wenn ihr Zweifel habt, so sprecht sie jetzt aus, ich sehe die Kutsche anrollen."
    Und tatsächlich kam die Kutsche in Sicht und verlangsamte kurz vor den beiden Gestallten ihre Fahrt um direkt vor ihnen stehen zu bleiben. Die Priester nickten sich zu und die Priesterin, die neben Sanyia gestanden hatte, trat zwei Schritte von ihr zurück.
    "Minaril mit euch Bruder, hier ist die Erwählte!"


    Klara blickte neugierig von ihrem Sitz um einen besseren Blick erhaschen zu können aber mit solch zarten bewegungen, dass sie nicht plötzlich ungewollt das Ziel der Aufmerksamkeit dieser beiden Neuankömmlinge wurde, sie würde vor Schreck in Ohnmacht fallen dachte sie und das trieb ihr die Röte ins Gesicht.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Dankbar für die Stütze schritt Saniya immer weiter vorwärts, gänzlich ahnungslos, wohin sie geführt wurde. Ab und an warf die junge Frau einen unsicheren Blick zurück, beunruhigt darüber, dass sie sich in dieser Stadt nicht im Geringsten auskannte. Die Tatsache, dass sie sich zudem an der Seite einer Priesterin der Minaril befand, trug auch nicht sehr zu Saniyas Beruhigung bei. Wenn sie doch nur wüsste, wohin diese Frau sie führen würde.


    Saniya hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange sie schon unterwegs waren, als die Priesterin plötzlich stehen blieb und sie anlächelte. Ihre Worte drangen kaum an Saniyas Ohr, hallten wie von weit her. Und abermals wirbelte ein Sturm von Fragen durch die ohnehin schon verwirrten Gedanken der Cath'Shyrr. Von welchem Auftrag sprach diese Frau? Und wer waren die sieben Leute, die sie schon bald kennen lernen würde? Warum lief sie nicht einfach davon? Ja. In der Tat war es Saniya danach, der Priesterin den Rücken zu kehren und so weit zu rennen, wie sie ihre Beine tragen konnten. Doch da rollte besagte Kutsche bereits an und noch ehe Saniya sich überlegen konnte, wohin sie flüchten solle, waren die Fremden bereits angekommen.


    Saniya versuchte, einen Blick in die Kutsche zu erhaschen und fragte sich, wer da drinnen wohl auf sie wartete, erkannte jedoch lediglich einen weiteren Priester, der ganz ohne Zweifel auch Minaril dienen musste und eine Fee, die sie mit neugierigem Blick beäugte. Doch ehe Saniya dazu kam, zu überlegen, was sie von dieser Sache halten solle, sprach ihre Begleiterin bereits wieder und Saniya stockte der Atem. Die Erwählte? War sie selbst etwa damit gemeint? Warum sollte ausgerechnet sie zu irgendetwas erwählt werden? Unruhig trat sie einige Schritte von der Kutsche zurück und sah die beiden Priester abwechselnd fragend an.

  • Die Kutsche zog an, und die Stadt flog vorbei an seiner Sicht, die selbst verschwommen war, wünschte Mallalai, es wäre das Meer. Aber er wusste, hinter dem Horizont war nichts zu erkennen, deshalb konnte er genauso gut hier bleiben, wollte er glauben, so dass etwas Verzweifeltes keine Möglichkeit bekam, in ihm zu erwachen. So blieb ihm, sich in Gefasstheit hüllen, wie in seinen Mantel, die anderen nicht besehen - bis die Kutsche zum Stillstand fand.


    Einen Blick erhaschen auf eine Gestalt außerhalb. Er wusste nicht, ob sie auf der Straße im Weg gestanden hatte oder andere Belange ihr Anliegen waren ... ehrlich gesagt: es war ihm gleich. Allein, er kämpfte mit der Enge, die man in der Fülle nicht fand, die ihn erinnerte, wie beengt es dennoch sein konnte, wenn man sich in Gefangenschaft befand.
    Eine seiner Hände umkrampfte den unteren Rahmen des Fensters, sein Gesicht schob sich dorthin, Leere atmen, wo es nach Fülle bedurfte. Es würde keine Erklärungen geben, selbst wenn jemand fragte, er es versuchen wollte, wahrscheinlich konnten sie ihn ohnehin nicht verstehen. Schließlich hatten sie keine Ahnung von seiner Welt, seiner, die nicht die ihre war. So brauchte er keine Kraft, keine Waffe, nur seinen Willen ... er erlebte sich als Geist, gefangen in einer Zeitschleife in ihrer Welt. So spürte der junge Mira'Tanar, dass er auf niemanden Einfluss hatte, nicht einmal auf sich selbst.
    Es war eine Erleichterung, wenn die eigene Zeit versank, fortglitt in dem Verstummen der Gedanken, ohne Sinn und Bedeutung.

  • Aufmerksam beäugte die junge Cath'Shyrr das Gefährt,auf eine Erklärung hoffend, die sicherlich nie kam, hüllte sich die Priestern, welche sie her geführt hatte, doch stets in geheimnisvolles Schweigen. So versuchte sie sich, mit dem Gedanken anzufreunden, schon bald die Insassen und auch das Ausmaß ihres Abenteuers kennen zu lernen.


    Die Worte der Priester drangen nur spärlich an ihr Ohr, während sie die Kutsche vor sich immer noch beäugte. Gerade stellte sie sich gedanklich die Frage, wer wohl drinnen saß, als ein Kopf zum Vorschein kam. Ein Meereself, wie Saniya unschwer erkennen konnte, war sie doch vor nicht all zu langer Zeit von diesen Wesen umgeben, denen sie ihr Leben zu verdanken hatte. Doch leider kam sie nicht dazu, ihren Dank auszusprechen, als sie wieder zu sich kam, war da diese Priesterin und nun befand sie sich hier, vor einer ungewissen Zukunft.


    Zwar war sich die Cath'Shyrr nicht sicher, ob eben jener Meereself an ihrer Rettung beteiligt war, doch sie nickte ihm freundlich zu, war es ihr doch sicher verwährt, ihre wahren Retter jemals wieder zu sehen.

  • Er erkannte nicht ihre Rasse, doch Freundlichkeit war ihm nicht fremd und sie drückte sie so aus, wie auch er es tun würde, ein Nicken für Dank, für das Bemerken, als Gruß. Was sie ihm entbot, wusste der Mira’Tanar nicht.
    Das verstummende rasche Klopfen seines Herzens drückte gegen seine Brust, als es sich verlangsamte. Einatmen, was ihn beruhigen konnte, es erzitterte und verging, aber nicht mehr als das: Mallalai nickte zurück, einen Gruß an den Vorübergehenden. Distanziert war er und wollte er bleiben, fest eingeschlossen in sich selbst.
    Doch ihre Geste gewährte ihm den Augenblick, damit er sich sinken lassen konnte, in das Sitzkissen, in eine gezügelte Haut.

  • Unsichere Schritt trugen die junge Cath'Shyrr näher an die Kutsche heran. Die beiden Priester ihrem Gespräch überlassend trat sie vor, um sich das Gefährt genauer zu besehen. Hatte sie soeben einen ihrer zukünftigen Reisegefährten erspäht? Ene innere Stimme, ganz tief in ihrem Herzen, bejahte diese stumme Frage. So schien es ihr angebracht, sich derweil mit den Gedanken an eine abenteuerhafte Zukunft anzufreunden, blieb Saniya doch keine Wahl.


    Vor der Kutsche stehend erhaschte Saniya einen Blick auf eine Fee, die vorne auf dem Kutschbock saß und schenkte auch dieser ein freundliches Kopfnicken und ein Lächeln dazu. Doch sogleich wandte sie sich abermals zu dem Fenster, aus dem vor wenigen Augenblicken noch der Mira'Tanar gespäht hatte. Würde er ihr mehr sagen können? Wusste wenigstens einer ihrer zukünftigen Gefährten, welches Abenteuer ihnen bevorstand?


    Saniya blickte zu den Priestern zurück, die sich untereinander scheinbar lieber unterhielten als Saniya aufzuklären. So drang ein zaghaftes "Hallo" von ihren Lippen, welches dem Meereselfen galt.

  • Betroffenheit, schlummere, lass mich nicht entsetzen.
    Sein Körper richtete sich wieder auf, eine langgliedrige Hand legte sich an den Rahmen, seine Scheu wollte dem Einhalt gebieten mit geschlossener Faust, die Zügel straffen, die ihn hielten. War Schweigen die Antwort? Nein.
    Durch den Atem wurde seine Stimme zu einem Hauch gesenkt, so dass nur die Schemen, gezeichnet auf Kutschwände von dem Licht, zu lauschen vermochten – oder auch andere, die gleich jenen sind. "Hallo", sagte auch er.
    Es war das Leben, das um sie still hielt: die Stimmen, das Licht, der Wind. Ein Lächeln wollte sich in seine Mundwinkel legen, blieb wohl nur lauschend in sich hinein, verlöschend sein Wollen nachklang, war er zu sehr Mira’Tanar. Fühlte er sich überrascht, bloßgestellt und schmerzend begannen seine Kiefer sich zu spannen, seine Stirn zarte Linien zu zeigen. Zu viel Aufmerksamkeit war schon auf ihn gerichtet gewesen. Wer war sie, was wollte sie hier? Flieh, wollte er statt dessen sagen, komme nicht mit uns, wenn es das ist, was sie wollen.

  • Besorgnis. Das war es, was Saniya aus seinen Augen lesen konnte. Und das war es auch, was sie ein weiteres Mal an ihrem Vorhaben zweifeln ließ. Oder viel mehr war es das Vorhaben der Priesterin, die offensichtlich nicht sehr viel davon hielt, sie weiter über die bevorstehenden Ereignisse zu unterrichten, wie Saniya nach einem kurzen Blick über die Schulter feststellen musste. Was würde das Ziel dieser Reise sein? Welcher Gefahr würde sie ihr Leben aussetzen? Fragend sah sie ihr Gegenüber an. Würde er ihr antworten? Würde er es können? Doch vielleicht hatten diese Priester, wieviele auch immer es waren, im Allgemeinen die Angewohnheit, sich in geheimnisvolles Schweigen zu hüllen.


    Tief in ihrem Inneren jedoch wusste Saniya, dass sie mitten in einem Abenteuer steckte und so schnell nicht mehr heraus käme. Wenn die Priesterin Recht behielt, dann stand eine wichtige Aufgabe bevor und Saniya würde es sich ewig zum Vorwurf machen, würde sie nun allem hier den Rücken kehren.


    "Bitte sagt", ihre Stimme klang zart, fast wie ein Flüstern, während sie sich prüfend nach ihrer Wegbegleiterin umsah. "Wisst Ihr wohin diese Reise geht?" Ein hoffnungsvoller Blick fixierte den Meereselfen, während sie eine zufriedenstellende Antwort erfhoffte.

  • Halbe Gefühlte türmten sich in seinen Augen, die Zeit wurde nur zu dieser Gegenwart. Sie würde sich nicht damit zufrieden geben, er ahnte es bereits, als er den Zweifel in ihren Augen aufsprudeln sah. Wirkte sie auf einmal ebenso verloren, wie er sich fühlte. Untrüglich war es ihm sicher, dass sie nicht hier auf dieses Land gehörte. Sie war kein Kind der Furcht, meinte er zu wissen, stets meilenweit von dem Ufer entfernt, von dem man hinein fallen konnte und doch war es geschehen, ungewollt, hatte es sie hinab gezogen. Desgleichen in den tiefen See der eigenen Ängste.
    Waren denn da noch Stimmen, außer ihren eigenen, die da riefen, dass Momente der Freude folgen würden - für sie beide? Mallalai wollte sie nicht weiter hinein locken, so dass sie erschreckte vor ihrem eigenen Mut. Keine Zweifel, keine anderen Worte, die vermuteten, was geschehen könnte, sein und würde. Er wusste nichts, nur dass diese Göttin nicht die seine war.


    Während ihr bannender Blick über ihn strich sowie über diese Momente der Seltsamkeit. Es war der pochende Kanal der Geburt dessen, was aus dieser Zeit hervorgehen würde: Einklang oder Zerrissenheit, Lostrennung oder Einigkeit, Sieg oder Niederlage – Leben oder Tod.
    Dort, wo es Beharrlichkeit gibt, dort wird sich die Zukunft ändern, alle anderen versinken in Stumpfsinn. Wie gesagt, wie passend, konnte Mallalai ihre Hoffnung nicht strafen.
    Nach Miriador, brandete die leise Stimme höflich. Die Welt retten.
    Was geringschätzig hatte klingen sollen, blieb erstarrt an seinen Lippen hängen, rann nur weiterhin darüber, um sich glänzend daran zu haften. Kaum konnte er den Blick von ihr nehmen.

  • Kyria hatte beobachtet wie die Frau eingestiegen war. Eine weitere Gefährtin? Auch sie hatte nicht wie eine Kämpfernatur gewirkt. Dabei wäre wenigstens ein weiterer kräftiger Kämpfer gut für ihre Gruppe gewesen. Sollte sie etwa alle alleine beschützen?
    Sie wandte sich an den Kutscher. "Wie lange müssen wir eigentlich fahren?"
    Obwohl sie auf dem Kutschbock saß, fühlte sie sich auf dem Gefährt nicht wohl.

  • Mit nieder geschlagenen Augenlidern nickte Saniya kaum merklich.Enttäuschung breitete sich in ihr aus, war sie doch nach der Antwort genau so unwissend wie zuvor. Die Welt retten ... Wovor? Was war die Bedrohung? Welcher Gefahr wollten diese Priester sie alle aussetzen?


    "Aber was ist so schreckliches passiert, dass wir die Welt retten müssen? Und warum ausgerechnet wir?" Diese Frage galt weniger dem Meereselfen sondern beschäftigte mehr die junge Cath'Shyr mit sich selbst.


    Sogleich vernahm sie jedoch die Stimme einer anderen, die neben dem Kutscher saß. Ja. Diese Frage war durchaus berechtigt. Wie lange würden sie unterwegs sein? Für Saniya schien diese Zeit als verschwendet. Hatte sie doch eine wichtigere Aufgabe zu erfüllen. Suchend sah sie sich um. Wo konnte er nur sein? Hatte er den Weg bis nach Beleriar überhaupt geschafft? Zu gerne hätte sie gewusst, wo ihr Vater sich in diesem Moment aufhielt.


    Ihre suchenden Blicke brachten sie jedoch wieder zurück zur Kutsche, zu den Leuten, die bereits drinnen saßen und Saniyas Gedanken kreisten um dieses Miriador, wo auch immer es liegen mochte.

  • Der Wolf war schon seit einigen Tagen unterwegs, wandernd und hungernd. Irgendwie wollte er einfach kein Jagdglück haben. Ohne Pfeile war sein Bogen wert, so dass er sich als Wolf auf die Suche gemacht hatte. DOch durch den Hunger geschwächt bekam er kaum etwas vor die Schnautze. Langsam trugne ihn seine Schritte voran immer in die Richtung, aus der er etwas witterte. Wenn er doch wenigstens auf ein rudel gestoßen wäre um mit diesem zu jagen, doch er war allein unterwegs. Und allein erlegt ein Wolf keine Beute. Er hörte seinen Magen knurren während er durch das Unterholz lief. Er roch Fleisch, gegrilltes Fleisch. Inzwischen war er sehr anh an der Stadt. Die leute dort aßen wohl grade. Ein verabscheuungswürdiger Ort, doch einer mit leichter Nahrung. Vielleicht wurde einer ihm ja etwas abgeben. So kam es dass der schwarze Wolf sich vorbei an den Wachen in die Stadt schlich. Dort angekommen durchspähte er die Gassen. Hier musste sich doch etwas Essbares finden lassen und dann nichts wie weg hier. Doch statt etwas zu Essen fand er nur eine Kutsche mit einer bunt gemischten Tuppe.

  • Warum wir? Ich weiß es nicht. Er hatte keine Erklärung.
    Er weiß nicht, weshalb die Wahl auf dich gefallen sein mag. Nicht einmal für sich selbst wusste er eine Antwort zu sagen. Keine besonderen Fähigkeiten besaß er, lediglich allein war er in diesem Meer. Niemand würde ihn vermissen. Nur scheinbar war es seine Wahl gewesen, hier zu sein, Illusionen, alles war Trug.
    Doch dann … er musste zugeben, ja gewiss. Lass es ein wenig Neugierde sein, die uns hält. Mallalai zwinkerte ihr zu. Es schadete, wenn man mit Furcht und Trägheit ein Abenteuer begann. Keine Zweifel mehr … auch Flüsse fanden die Fülle und wären ein Weg zurück.

  • Langsam pirschte sich der Wolf an die Gesellschaft heran. Was taten die hier mitten in der Nacht. Durch die Nacht in Dunkelheit gehüllt, verbarg sein dunkles Fell seine gesamte Gestallt. Nur seine Augen leuchteten und strahlten all das wenige Licht wieder aus, welches sie von den Lichtern in den Häusern auffingen. Gierig verfolgten sie die Bewegungen in der Kutsche und doch glitten sie immer wieder ab, vor zu den Pferden, welche die Kutsche wohl ziehen sollten und zusätzlich auch äußert lecker aussahen. Langsam schlich er sich näher, der Hunger lies ihm die Gefahr eingehen. Pferde waren wohl alles andere als leichte Beute, doch diese hier waren ja eingespannt. Er musste nur etwas geschickt vorgehen und den Hufen ausweichen. Pfotenlänge um Pfotenlänge kam er näher, ganz langsam. Es fehlte nicht mehr viel, nur noch wenige Schritte und er konnte springen. Ein lautes knurren ertönte, nur leider nicht aus seinem Maul, sein Magen zeugte von seinem Hunger.

  • Kyria verharrte mitten in der Bewegung. War da nicht ein Knurren gewesen? Sie fragte den Kutscher ob er ebenfalls etwas gehört hatte und spähte angestrengt in alle Richtungen.Eine Hand war automatisch an den Griff ihrer Waffe gewandert. Sollte sie das Tier sehen können, würde sie es wahrscheinlich erledigen können.
    "Seid einen Moment leise!" rief sie den anderen zu, damit sie die Geräusche der Umgebung nicht überdeckten.

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