Das magische Spektakel

  • "Seid gegrüßt... Da habt Ihr wohl recht. Wenn ich ein Stein wäre, der plötzlich Füße bekommt, dann würde ich auch laufen, was das Zeug hält..." Sie musste zwar bei den Worten lächeln, aber sie meinte sie vollkommen ernst. Sanft tätschelte sie Ascars Kopf. Der Tag war doch zu herrlich.


    Eine Fee so klar vor Augen zu haben, war für kaera ein seltener Anblick. Meistens sah sie diese Wesen herumflitzen, wenn auch in der Luft.

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    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • "Nein, tut mir Leid. Ich bin selbst noch recht neu und kenne mich ebenso wenig aus, wie ihr." Er nahm eine weiteren Schluck.
    "Ihr sing also? Wie interessant. Meine Stimme ist weniger zum Singen geeignet, doch zum Sprechen reicht es allemal."
    Er lächelte leicht.

  • "Gut, mein Bruder.."


    Sprach der Elf sanft und legte seine Hände auf Sicils Haupt. Leise begann er einen melodischen Singsang, in dem die anderen verschleierten Anwesenden einfielen.
    Ein seltsam süßer Duft, der eine angenehme Schwere in Sicils Gliedern verbreitete lag in der Luft und die wenigen Lichtquellen verbreiteten ein heimeliges Schattenspiel in den Räumlichkeiten.


    Langsam wurde der Singsang lauter und leidenschaftlicher und Sicil hörte den Elfen mit tiefer Stimme um die Gnade Liarils flehen. Plötzlich spürte der Nachtelf mehr als zwei Hände auf seinem Schopf liegen - jemand weiteres berührte sein Haupt. Und noch eine Hand legte sich auf seine Schulter. Eine dritte auf seinen Oberarm, weitere Hände fanden auf seinen Unterarmen und seiner Brust Platz.
    Scheinbar suchte ein jeder der Anwesenden die Berührung zu Sicil.
    "Erhöre uns, Liaril. Nimm unserem Bruder der Sterne den Fluch. Nehm unser Opfer und lass ihn unter deinem Licht.."


    Der blonde Elf kam nicht dazu, weiter zu reden. Der ganze Raum wurde plötzlich von einem lauten Donnerschlag durchschüttert und unmittelbar strömten die Verschleierten auseinander, von Sicils Körper fort und starrten erschrocken auf die Mitte des Raumes.


    Schwarzer Nebel hatte sich dort ausgebreitet und während der Hall des Donners noch von den Wänden wiedergegeben wurde, verfestigte er sich zu den Umrissen einer Person.


    Erhaben und mächtig stand sie vor ihm und blickte auf den noch immer sitzenden Sicil nieder.
    Sie - mondfarbene Haut, tiefschwarzes Haar. Es bestand kein Zweifel, dass Shirashai den Weg zu ihnen gefunden hatte.


    "Ihr wagt es tatsächlich? Ihr wagt es Shirashai zu verärgern?"
    Leibhaftig schritt die Göttin durch den Raum und an jedem Teilnehmer des Rituals vorbei. Spöttisch lächelte sie.


    "Ihr glaubt doch wohl nicht, dass eure albernen Kapuzen euch vor mir schützen." Sie lächelte, zuckersüß und doch eiskalt, während sie einem der Verschleierten die Kapuze vom Kopf riß.
    Eine brünette Edelelfe kam zum Vorschein, die mit schreckensgeweiteten Augen zu Shirashai hinaufsah.


    "Was seit ihr für ein erbärmliches Volk.." Lachte sie und kam vor dem Elfen mit der sandigen Stimme zum Stehen.
    "Ihr wißt, dass es ein Fehler war, sich mit mir anzulegen, oder?" Lächelte sie und der blonde Elf wich einen Schritt zurück.
    Doch Shiraishai ließ ihn nicht fliehen, packte ihn beim Arm und augenblicklich wurde der Elf in eine Wolke schwarzen Vergessens gehüllt. Sekunden später war von ihm nicht einmal ein Haar zu sehen.


    "Nun zu euch, Nachtelf.." Shirashai seufzte und schüttelte leicht den Kopf. "Wie oft habe ich versucht, euch eine gute Mutter zu sein? Ich sollte eigentlich froh sein, dass eure Liebe nicht mir gehört. Ein so schwaches Volk, dass sich vor sich selbst versteckt."


    Sie lachte und höhnisch und trat einen weiteren Schritt auf Sicil zu - während die restlichen Versammelten immer mehr von der Göttin wegstrebten.


    ~o~


    "In ein Pferd?" Khinosz sah Kaera schüchtern an, bedachte sie aber gleich darauf mit einem Wortschwall.
    "Wenn der Sztein grosz genug wäre und man nicht viel wert auf die Folgszamkeit szeines Pferdesz legen würde - ja, ich denke, mit der entszprechenden Vorbereitung könnte man auch ein Pferd herbeizaubern. Aber esz wäre noch eigenszinniger, alsz jedesz Pferd esz jetzt szchon iszt. Und es bliebe ein Sztein - dasz Hinterteil würde euch nach einem szolchen Auszritt übelszt schmerzen.
    Szo wie auch beszer niemand mein Szchwein szchlachten und eszen sollte.."


    Norno schaute sich die junge Windfee an und zuckte mit den Schultern.
    "Was wird mit den Tieren? Das wüßte ich auch gerne. Ihr nicht auch, Schönste.."
    Sprach er Kaera an und in seinen Augen funkelte etwas, das dafür sprach, dass es eine Menge Dinge gab, die er lieber wissen würde. Zum Beispiel ob eine so hübsche Nymphe wohl mit ihm ausgehen würde.


    Khinosz hingegen sah die Windfee entsetzt an.
    "Natürlich werden szie zurückverwandelt! Szeht!"
    Er deutete auf die Bühne, wo der große Magoris soeben die Katze in die Luft warf und vor seinen Füßen nur noch ein schwerer Felsklumpen zum erliegen kam.


    Im selben Moment schwirrten zwei weitere Feen über die kleine Gruppe hinweg und blieben neben der Windfee in der Luft stehen.
    Khinosz begrüßte seine Fee erfreut und gleich darauf nahm das kleine Wesen auf seiner Schulter Platz, während Lisaia es der Windfee gleich tat und die Arme vor der Brust verschränkte. Mit zusammengekniffenen Augen blickte sie Norno an, bevor ihr Blick weiter zu der Windfee schweifte. Mit hoher Stimmer sprach die kleine Fee ihr blauhaariges Gegenüber an.
    "Ich kenn euch nicht? Wer seid ihr und wer ist euer Magier?"


    ~o~


    Ungeduldigt trat "Piu" von einen Fuß auf den anderen.

  • Quintars Augen wurden groß.
    "Ich..das...kann doch nicht sein! Mein Geldbeutel. Jemand hat ihr gestolen!"
    Panisch schaute er sich um. Natürlich vergebens. "Ich...ich...weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Jemand hat mir meinen Geldbeutel gestolen!"

  • Shiai kam gar nicht erst dazu etwas zu sagen.
    Aus einer Fee waren plötzlich drei geworden. Sie musterte eine jede genau zuletzt die auf Khinosz Schulter.
    "Das heißt, dass trotz der Verwandlung der Stein ein Stein bleibt? Gibt es eigentlich auch Magier die diese Barriere überwinden können?" fragte sie ihn neugierig.
    "Wie heißt ihr und welche Art von Fee seid ihr," fragte sie dann das kleine Geschöpf auf der SChulter von Khinosz.

  • Was! Sollte das tatsächlich Shirashai sein. Natürlich war sie es, diese aura der Macht die von der Person ausging...
    Er konnte nicht zulassen, dass die Leute, die ihm selbstlos helfen wollten, von seiner rachsüchtigen, missratenen 'Mutter' dafür bestraft wurden. Er erhob sich, Wut ballte sich in seinem Magen zusammen, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte, seine Augen brannten vor Zorn.
    "LASS ... SIE ... IN ... RUHE!!"
    schrie er. Sich einer Göttin so entgegen zu stellen war nicht die klügste Entscheidung die er je getroffen hatte.
    "Wenn du deine Macht unter Beweis stellen willst, dann komm zu mir, und bestrafe sie nicht für das was sie sind. Kinder des Lichts und nicht deine pervertierten Geschöpfe wie ich es bin. Komm zu mir 'Mutter' und zeige mir dein 'Mitgefühl' für meine Situation."
    Sicil spie die Worte Mutter und Mitgefühl aus.
    "Vielleicht verstecke ich mich vor mir selbst, aber nur aus dem Grund, dass mir nichts anderes übrig bleibt, dank dir!"
    Er zog seine Dolche und stellte sich in Verteidigungsposition.
    "Kommt mir nicht in die Quere", sagte er zu den noch anwesenden Edelelfen," ich werde dem 'Guten' Ruf der Nachtelfen nun alle Ehre machen, bleibt besser weg oder verschwindet direkt."
    Damit ging er ein Schritt auf die Göttin zu, die all das Leid in sein Laben gebracht hatte, entschlossen, seinen Mann zu stehen, oder dabei unter zu gehen...

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

    Einmal editiert, zuletzt von Sicil i Undómê ()

  • Kaera lauschte Khinosz´s Worten. Das Ganze erschien ihr sehr interessant. Noch immer fand sie es sehr schade, dass sie von ihrem Vater nicht den kleinsten hauch von Magie abbekommen hatte.
    Als Norno sie wieder ansprach, konnte sie nicht anders als zu lächeln. Dieser Magier war ein lustiger Kerl. Was er wohl mit seinem Geturtel bezweckte... Was wohl?! Kaera Lächeln wurde ein Grinsen. Was Seoul wohl dazu sagen würde? Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie konnte ihm ja heute Abend bei dem Wettkampf von Norno erzählen...
    Da erklärte Khinosz schon, dass die Tiere zurückverwandelt wurden.
    Kaera betrachtete die Feen freundlich und war überrascht, wie die Fee von Norno die Windfee zu verhören schien. Scheinbar ein starker Charakter... Das Magier eine Fee hatten fand Kaera einerseits ja sehr schön, da sie dann immer einen Gefährten um sich hatten. Doch manchmal, konnte sie sich vorstellen, waren sie sehr... hinderlich... Bei dem Gedanken musste sie erneut grinsen, doch sie versuchte sich wieder auf das Geschehen zu konzentrieren um nicht unhöflich zu sein.

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    Henry van Dyke

  • Die Fee blickte zur Bühne herüber, als Khinosz sie dazu aufforderte und starrte der herunterfallenden Stein an. "Ihr Magier seid gemein! Einfach die Existenz eines Wesens auszulöschen, nur um die Magie zu zeigen..." Betroffen schaute sie den Magier an.
    Dann wandte sie sich and die größere Fee vor ihr. "Ich habe keinen Magier und wie es aussieht habe ich soeben einen Grund mehr dafür gefunden. Da bleibe ich lieber frei wie der Wind." Wie ein kleiner Wirbelwind drehte sie sich um sich und als sie wieder zum Stehen kam, konnte man rot schillernde Flecken auf ihren Flügeln erahnen. Um genaueres zu erkennen, bewegten diese sich allerdings zu schnell.

  • Elaiya hatte sich immer unwohler gefühlt, je voller es um den Stand wurde. Quintars letzte Worte hatte sie gar nicht mehr mitbekommen und war im Grunde froh, als Piu kam und abkassieren wollte. Sie zückte ihren eigenen Geldbeutel und bekam erst ein wenig verspätet von Quintars UNgemach mit. "Das tut mir sehr leid für Euch.", sagte sie hastig. "Aber den Dieb in der Menge wiederzufinden, dürfte sehr schwierig werden... erlaubt mir einstweilen, Eure Zeche zu begleichen. Wieviel bekommt Ihr, Herr?", fragte sie an Piu gerichtet. Fabei wurde sie nun deutlich nervös, und der Duft nach Fichtennadeln begann von ihr auszugehen. Sie wollte nur noch weg aus dieser Menschenmenge, die der eher kleinen Halbelfe die Sicht und die Luft zum Atmen nahm.

    Une éternité
    Cerclée de poussière
    Perce l'éphémère


    All winds and tides
    Sand and silence
    Over the distance
    Slipping through our hands

  • Es war später Nachmittag als Seoul zurück kam. Dies mal hatte er sich eine Gasse dichter an den Bühnen gesucht.
    Er war ungeduldig und wartete darauf, dass es endlich dunkler wird. Seoul hatte keine Lust nur in der Gasse zu stehen und zu zu schauen.
    Da auch einige Magier ihre Kapuzen weit in das Gesicht gezogen hatten, würde er auch nicht ganz so auffalen.
    Während sein Blick über die Menge glitt, erkannte er Kaera, die bei einer kleinen Gruppe stand. Irgendetwas schwirrte auch in der Luft, aber er konnte nur raten, dass es sich um die Feen von Magiern handelte.
    Er sah wie der eine von ihnen immer wieder Kaera wie zufällig berührte. Also wollte er sie umgarnen. Das trieb ein seltsames Gefühl in ihn hoch.
    Seoul war sich selbst nicht sicher, was da in ihm geschah. Es fühlte sich wie eine Mischung aus Trauer, Wut, Enttäuschung und noch etwas anderem an.
    Dies stellte er mit Entsetzen fest. Das würde heißen, dass er mehr für die Nymphe empfand als gut für ihn war. Wo es aber doch eh nie ein gemeinsames Zusammensein geben konnte. Sie lebte mehr am Tage, wo er höchstens arbeitete und des nachts....er konnte sie nicht zwingen in der Nacht mit ihm zu leben. Sie war eine Nymphe und brauchte das Licht. Aber eigentlich waren diese Gedanken schon viel zu weit. Sie hatten gerade erst beschlossen Freunde zu sein und er dachte über so etwas nach.
    Er sah Kaera weiter zu. Es schien als würde sie sich amüsieren. Er überlegte ob er nur stören würde und war sich nicht sicher ob er nun fortgehen sollte oder nicht. Er schaute in Richtung Licht. Es dauerte noch etwas.

  • Kaera betrachtete die Windfee. Ein faszinierendes Wesen. Es war nicht nur schön, es hatte eine eigene Meinung und stand zu ihr. Allein das führte dazu, dass Kaera ungemeinen Respekt vor der Fee bekam. Sie konnte sich vorstellen, dass es sich für eine Fee nicht schickte, allein, ohne Magier umherzuziehen.
    "Darf ich fragen wie Ihr heißt?", mischte sie sich schließlich ein. "Die Magier erklärten uns, dass diese Lebewesen letzlich immernoch Steine wären. Ist dem denn nicht so?" Die Nymphe hatte ein ausgeprägtes Schutzgefühl für Tiere. Ihrer Meinung nach sollten Tiere nur Dinge tun, die sie gern und freiwillig tun wollten. So sollten Pferde ihre Herren nur tragen, weil sie es wollten. Außerdem sollten alle Wesen den Tieren in Freundschaft verbunden und dankbar sein. Doch viel zu oft hatte sie mit dieser Meinung allein gestanden, darum tat sie diese nur noch selten Kund.
    "Ich hoffe doch, dass Ihr nicht auch etwas mit Tieren und Feuer zaubert..." Kaera rückte von Norno weg, um ihn besser ansehen zu können.
    Wie lange es wohl noch dauerte bis endlich die Sonne weg war? Was Seoul wohl gerade machte?... Kaera schob die Gedanken fort. Lange würde es nicht mehr dauern; sie musste sich nunmal gedulden.

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    Henry van Dyke

  • "Piu" rollte mit den Augen und schüttelte leicht den Kopf.


    "Ihr seid schon der Dritte, der mir das heute weißmachen will. Was glaubt ihr, dass ich meine Getränke umsonst ausschenke?" Der junge Mann wandte den Blick von Quintar ab und sah Elaiya an.


    "Entschuldigt bitte. Es ist äußerst unangenehm, wenn eine junge Frau für jemand anderen die Zeche übernehmen muß - aber ansonsten wird mein Verlust einfach zu groß. 5 Silberkrabben bekomme ich von euch."
    Seufzte "Piu" und rieb sich über den linken Oberarm.
    Was weder der Gastwirt noch Elaiya zu diesem Zeitpunkt wissen konnten, war, dass auch Elaiyas Geldbeutel von einer Dritten Person um einige Münzen erleichtert wurde und nun nur noch ein erbärmliche Krabbe beinhaltete...


    Während der junge Mann auf eine Raktion der Elfe wartete, glommen an den Ständen um sie herum die ersten Lichter auf. Die Dämmerung hatte begonnen und in der Aufregung hatten sie gar nicht mitbekommen, welcher Zauberer den letzten Wettbewerb nun gewonnen hatte.


    ~o~


    Khinosz schüttelte den Kopf auf Liriis Vorwurf hin.
    "Aber esz war immer ein Stzein! Schzlachtet dasz Schzwein und ihr beiszt auf Granit. Ruft die Katze und szie wird euch mit Miszachtung stzrafen. Szie bleiben Stzeine, egal wie lebendig szie auch auszehen!"
    Rechtfertigte er sich, während zwei weitere Magier ihre Künste auf der Bühne vorführten.
    Norno zuckte währenddessen mit den Schultern und sah Kaera lächelnd an.
    "Sicher mag es Magier geben, die das ändern können.. aber wer will das schon? Einen Hund mit dem Gehirn eines Steines.. Da bleib ich doch lieber bei den lebenden Wesen. Aber entschuldigt mich, ich muß nun fort.. mein Auftritt beginnt gleich. Seht ihr? Die Lichter gehen an.


    Der Magier grüßte in die Runde und verschwand dann in der Menge. Lisaia jedoch blieb zurück und umflatterte die Windfee.


    "Soso, du hast also keinen Magier? Versuche bloß nicht, dir meinen zu angeln.. ich warne dich."
    Die Augen der kleinen Fee funkelten gefährlich, als sie zu Shiai rüberflatterte..
    "Und du? Wer bist du? Norno ist schon vergeben, also nimm deine Augen von seinem Hinterteil!"
    Die Fee war in bester Laune. 2 Frauen und eine herrenlose Fee. Nur weil sie 2 Sekunden nicht auf ihren Magier aufgepasst hatte..


    Als Lisaia auch noch Kaera anspötteln wollte, drehte sich Norno glücklicherweise noch einmal um.
    "Lisaia!! Denkst du, ich könnte ohne dich auf die Bühne? Komm schon.."
    "Jaja, ich komme.." folgte sie grummelnd ihrem Magier.


    ~ o ~


    Shirashai trat einige Schritte auf Sicil zu. Ein Lächeln lag auf ihrem hübschen Gesicht und Sicil merkte, wie sich die göttliche Aura in seiner Gegenwart nur verstärkte. Das vor ihm war keine Frau, der man einfach "Nein" sagen konnte. Nur durch ein einfaches Lächeln schien sie eine unglaubliche Macht ausüben zu können.


    Shirashai schüttelte den Kopf.
    "Glaubst du wirklich, ein Dolch könne mich hindern? Weißt du wer ich bin? Aber natürlich weißt du das... du bist ja nicht dumm." Seuselte sie und ihre Stimme schlug alle in einen Bann.
    Die brünette Edelelfe rannte plötzlich auf Shirashai zu und warf sich zu Boden.
    "Entschuldigt, dass wir in euer göttliches Handwerk eingreifen wollten. Lasst mich dafür büßen. Entschuldigt diese dumme tat.."


    "Büßen?" Shirashai lachte weiter schob die Edelelfe mit ihrem Fuß ein Stück zur Seite.
    "Müßtest du nicht eigentlich vor mir büßen, Sicil?" Das ebene Gesicht strahlte eine seltsame Gutmütigkeit aus, doch in ihrer Stimme war nichts als Spoot zu hören.


    ~o~


    "Erklär es mir Norno! Was wolltest du von denen!" schrie Lisaia, als sie gerade in Seouls Nähe waren um sich für den Auftritt vorzubereiten.
    "Nichts wollte ich von ihnen. Lisaia, du weißt doch, du bist die einzige Frau in meinem Leben. Jetzt lass uns noch einmal die Sprüche durchgehen."


    "Pah.. die einzige Frau.." ein kleiner Feuerstrahl kam aus den Händen der winzigen Fee und traf Norno direkt am Hinterteil.
    "So sah das aber nicht aus." Während Norno vor Schmerz zusammenzuckte, verschränkte Lisaia beleidigt die kleinen Arme vor der Brust.

  • Sicil mußte den Kopf kurz schütteln um seine Gedanken wieder in die richtige Reihenfolge zu bewegen.
    'Ich muß aufpassen, ich habe keine großen Chancen. Wenn ich noch länger warte, hat sie mich in ihrem Bann....
    Was maße ich mir eigentlich an, eine Göttin zu bedrohen, sie ist doch so schön und gar nicht so schrecklich, wie ich mir das vorgestellt hatte.'
    Sicil schüttelte wieder den Kopf und biss sich auf die Wange. Der Schmerz klärte seinen Geist wieder ein wenig.
    'Sie verspottet mich, Jetzt oder nie...'
    "Ich...büße...für...garnichts."
    Er schloss die Augen, der Langdolch fiel aus seiner kraftlosen Hand. Sicil biss sich wieder auf die malträtierte Wange. Er wußte, dass er diesen Kampf verloren hatte, bevor er überhaupt begonnen hatte. Mit einem letzten Aufbäumen seines Willens schleuderte er den verbliebenen Dolch in ihre Richtung, doch der Wurf war schlecht gezielt und flog weit vorbei. Dann sank Sicil auf ein Knie, hatte die augen immer noch verschlossen und stammelte:
    "Ich...Ich...Was...was habe ich getan?..." Er fasste sich an die Stirn
    "Ich büße doch schon mit diesem unwürdigen Leben. Warum müßt ihr mich noch verspotten?"
    Sein Kampfgeist war gebrochen. Seine Hoffnung glomm nur noch ganz schwach in seinem Geist und er dachte:
    'Ich war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Da sie jetzt persönlich intervenierte, wußte sie die ganze Zeit bescheid. Und ich Dachte sie hätte uns vergessen, nachdem wir nicht so sind wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie hätte uns liegenlassen wie altes Spielzeug das nicht richtig funktioniert. Dieses Leben ist mein Fluch, meine Strafe.'

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  • "Warum ist euer Stein denn dann weggelaufen? Sollte ein Stein nicht einfach nur nichts tun?" fragte Lirii Khinosz während sie die aufgebrachte Lisaia ignorierte. Der junge Magier vor ihr sollte sich darauf gefasst machen um eine befriedigende Erklärung nicht drumherum zu kommen.

  • Als die Fee von Norno begann, Shiai "anzufauchen" und sich ihr zu wandte, konnte die Nymphe nur noch lachen. Da Norno sie allerdings zu sich rief, hörte sie nichts. Kopf schüttelnd sah sie ihnen nach. Der Feuerstrahl entging ihr nicht.


    Kaera rückte ihre Kleidung zurecht. "Was für eine besitzergreifende Fee... Glaubt die wirklich, dass wir etwas von ihrem Magier wollten? Das würde mir nicht einmal im Traum einfallen...", meinte Kaera lächelnd zu Shiai. "Eine wirkliche Unverschämtheit..." Gut, dass sie anderweitig verabredet war. Sie wollte nicht, von einer arroganten Fee beleidigt werden, nur weil diese Verlustängste hegte. So sah sie sich um, ob sie Seoul irgendwo entdecken konnte. Hoffentlich kam er bald. Sie wollte sich den Auftritt von Norno nur ungern allein ansehen. Gewiss würde dieser gleich nach dem Auftritt mit seinem Können prahlen...
    Wo also steckte wohl der geheimnisvolle Nachtelf, der ihr nicht mehr aus dem Sinn wollte?

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    Henry van Dyke

  • Seoul sah überrascht wie die Fee mit ihrem Magier schimpfte und ihm etwas Feuer unter dem Hintern machte und musste herzhaft lachen. Ein herrlicher Anblick.
    Vor allem aber war er erleichtert, dass die Magier nicht mehr um Kaera herumschwirrten.
    Er richtete seinen Blick gen Kuppel. Es war noch nicht vollständig dunkel, aber das Licht war schwach genug um ihm nichts anhaben zu können in der kurzen Zeit wo es noch dämmrig war.
    Also verließ er seine Gasse und ging zielstrebig auf Kaera und Shiai zu.
    "Guten Abend die Damen," begrüßte er erst Shiai und dann Kaera, der ein noch größeres Lächeln entgegenbrachte.

  • Als Seoul im nächsten Moment auch schon bei ihr stand, zuckte sie überrascht zusammen. Er konnte doch nicht ihre Gedanken lesen. Ein schwacher rosiger Schimmer huschte über ihre Wangen. Dann erwiderte sie sein Lächeln mit all ihrem Können. "Da seid Ihr ja. Genau im rechten Moment. Gleich werden die Wettkämpfe mit dem Feuer beginnen. Hoffentlich verirrt sich nicht ein Funke... Doch vielleicht sollte ich Euch erst einmal vorstellen. Seoul, das ist Shiai, Shiai - Seoul. Dann haben wir noch Khinosz und Liriis. Und verlassen hat uns gerade Norno, einer der Magier, der gleich auftritt." Bei ihrem letzten Satz sah sie Seoul an und rollte leicht mit den Augen. "Doch sagt, wie geht es Euch? Gut hoffe ich." Dabei strahlte die Nymphe ihm entgegen und ein Hauch von Flieder lag in der Luft. Es war seltsam, aber wenn sie ihn so ansah, fing sie fast wieder an zu träumen und vergaß die anderen um sich herum. Unbewusst trat sie näher zu ihm. Es erschien ihr eine Ewigkeit her, dass sie einander gesehen hatten.

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  • Seoul wandte sich zunächst wieder Shiai zu.
    "Es freut mich, euch kennen zu lernen." Kurz tauchte ein misstrauischer Zug in seinem Gesicht auf, aber sie schien nichts gegen Nachtelben zu haben. Also entspannte er sich.
    Vielleicht hatte Valea recht. Dadurch, dass die meisten Elfn ihre Geschichte kannten, waren sie ihnen nicht so feindlich gesinnt.
    "Es freut mich euch wiederzusehen, Kaera. Ich hoffe es geht euch gut. Mir ja. Dann wollen wir uns zusammen anschauen, was der Magier kann." Bei dem Wort zusammen und dem Wort Magier sah er ihr forschend aber nicht aufdringlich ins Gesicht. Seinem Gesichtsausdruck konnte man keine Regung entnehmen.

  • Kaera war froh, dass Seoul da war und Norno würde ihr wohl nicht mehr so auf die Pelle rücken. Jedenfalls hoffte sie das. "Mir geht es hervorragend...Ja, dann schauen wir mal, was die Magier zu bieten haben", meinte sie nur. Ihr Lächeln und das Wort Wir waren wohl Antwort genug. Der Magier war ihr egal. Sie kannte ihn ja auch gar nicht. Der Fliedergeruch, der nur ein Hauch war, würde sie verraten, wenn denn jemand sie hier so gut kannte. Doch das bezweifelte die Nymphe. "Vielleicht sollten wir uns weiter vorne ein Plätzchen suchen... obwohl... vielleicht sind wir hier hinten sicherer..." Ganz gleich, wie hoch Norno seine Künste lobte, sie würde es erst glauben, wenn sie es gesehen hätte. Und selbst dann war der Nachtelf interessanter... war interessant das richtige Wort? Nein, aber alles andere wollte sie nicht denken... Schließlich waren sie vielleicht gerade mal befreundet... Obwohl, wenn Kaera ehrlich zu sich selbst war, war sie nicht sicher, ob es Freundschaft oder etwas anderes war. Nein, die Zeit würde ihre Zeichen setzen und darauf wartete die Nymphe. Sie würde ihrem Gefühl mit Geduld folgen. So schaute Kaera Gedanken verloren auf die Bühne.

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  • Seoul bedachte Kaera mit einem Lächeln.
    "Warum sicherer? Meint ihr es wird etwas passieren?" fragte er nach. Er spürte wie sein Herz schlug. Schneller und kräftiger als noch vor wenigen Minuten.
    Er verstand selbst nicht warum, aber irgendetwas zog ihn zu Kaera, aber er blieb stehen.
    Wie sah es aus, wenn er sie auf einmal so berühren würde?
    Früher war er anders gewesen. Er hatte gewusst, dass er fast jede Frau im Dorf hätte haben können. Doch er hatte schon immer nur die eine gewollt. Aber er wohl nur für kleine Romanzen genug gewesen. Es war aber nicht der Zeitpunkt darüber nachzudenken und so lächelte er wieder und machte einen Schritt zur Seite um jemanden durchzulassen. Es war auch vorher genug Platz gewesen, damit derjenige durchkam, aber so stand er nun ganz dicht bei Kaera.
    "Lasst uns doch das Spektakel von hier beschauen, oder seht ihr nicht genug?" fragend sah er erst zu Kaera und dann zu Shiai.

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