Das magische Spektakel

  • Shiai zuckte unter den plötzlichen Worten der Fee zusammen. Huch, was war das denn? Eine kleine eifersüchtige Fee. Sie musste schmunzeln. Damit hatte der Magier aber schlechte Karten bei den Frauen.


    Shiai begrüßte den Neuannkömmling und musste überrascht feststellen, dass es sich um einen Nachtelfen handelte.
    Nun, sie wusste, dass sie nicht von Geburt an böse waren, wieviele dachten. Die meisten Elfen wussten das.
    Darum machte sie sich keine Sorgen, aber sie stellte verwundert fest, dass Kaera auf einmal etwas anders war. Zumindest irgendetwas.
    Sie sah von ihr zu dem Nachtelfen und machte eine erstaunte Feststellung. Die beiden waren ein Paar. Nymphe und Nachtelf eine seltsame Kombination. Aber...sie verhielten sich nicht so als wären sie zusammen. Entweder war das Absicht oder aber sie hatten sich die Gefühle noch nicht eingestanden.


    Shiai wandte sich wieder Khinosz und den beiden Feen zu. "Das ist eine interessante Frage, aber ich würde gerne wissen ob ein aus Stein erstandenes Tier überhaupt Schmerzen fühlen kann oder blutet, denn dies wären Zeichen, dass wirklich Leben in ihm stecke."

  • Kaera spürte Seouls Nähe und ihr Herz machte einen Hüpfer. Sie konnte sogar ein wenig seiner Wärme spüren. Es war lange her, dass sie jemandem, der ihr etwas bedeutete, so nah war.
    "Doch, ich sehe genug... Und nun ja, ich bin mir nicht sicher, ob man nur begabte Magier hierher gelassen hat", erklärte sie schmunzelnd. "Es wäre ja nicht so schlimm, wenn Feuer nicht meist eine zerstörerische Kraft hätte. Ich bin wirklich gespannt, was uns die Magier zu bieten haben."
    Vor allem interessierte sie Nornos Auftritt. War seine Prahlerei nur Gerede oder hatte er wirklich etwas drauf? Jedenfalls hatte er eine für ihn wahrscheinlich nervtötende Fee und allein das ließ Kaera grinsen. Was diese Fee wohl zu Seoul sagen würde oder ob sie ihn ignorierte und Kaera anschnauzte, wo sie es vor dem auftritt nicht mehr geschafft hatte?

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    Henry van Dyke

  • Seoul hörte ihr zu und entgegnete dann: "Ich werde aufpassen, dass euch nichts passiert. Das verspreche ich euch. Wann ist der Magier drann mit dem ihr euch unterhieltet? Seine Magie interessiert euch doch sicher besonders. Immerhin habt ihr ihn ja schon kennen gelernt."
    Er betrachtete sie fragend und dann fiel ihm auf wie Shiai sich mit einem anderen Magier unterhielt und zwei Feen. Am Anfang hatte er sie gar nicht bemerkt und die Erklärung warum gefiel ihm nicht ganz.
    Wenn er Shiai ansah, erinnerte er sie an jemanden. Obwohl das wahrscheinlich eher von der Namensgleichheit kam. Aber die andere Shiai war vor ein paar Jahren an einer Krankheit gestorben und ihr Buchladen war geschlossen worden. Erst bei Valea hatte er nach langem wieder Arbeit gefunden.

  • "So ist es brav, Sicil." Lächelte Shiashai und hielt plötzlich den Dolch in ihrer Hand, mit den Sicil auf sie gezielt hatte.
    "So hättet ihr alle sein sollen. Demütig vor eurer Schöpferin. Aber ihr müßt ja so sturr sein.."
    Mit langen Schritten schritt Shiashai um den Nachtelfen herum.


    "Doch vielleicht habt ihr Recht. Eure Existenz ist Strafe genug. Ich werde euch nicht töten, Sicil, also steht auf.. steht auf und geht in die Nacht hinaus und erzählt allen von ihr."
    Die schöne Göttin blieb direkt vor Sicil stehen und hob das Kinn des Nachtelfen leicht an um ihm direkt in die Augen zu sehen.
    "Erzähl ihnen, dass du Shiashai gesehen hast und das sie dich verschonte, ja dich belohnt hat."
    Die dunkelhaarige Göttin schloß die funkelnden Augen und öffnete leicht den Mund, atmetete tief ein und aus und griff dann nach Sicils Hand.


    Und Sicil fand sich auf dem Platz , den er noch kurz zuvor beobachtet hatte wieder. Die Nacht war hereingebrochen und überall glommen Lichter und Feuer. Scheinbar hatte der nächste Zauberwettstreit begonnen und überall war ein raunen zu hören.
    Doch Sicil war nicht allein. Seine Hand wurde noch immer von der schönen Göttin gehalten - eingehüllt in einen violetten Umhang zog sie ihn hinter sich her.


    "Los Sicil, zeige mir etwas von deiner Welt." Sprach sie mit süßer, einnebelnder Stimme.


    ~o~


    Lirii achtete gar nicht darauf, dass Norno und seine Fee schon verschwunden waren, sondern nahm statt dessen Khinosz unter Beschuß. Dieser fühlte sich in dieser Situation sichtlich unwohl.


    "Nun.. wenn man einen Sztein zum Rollen bringt, iszt er nur szchwer wieder aufzuhalten.." Seufzte er und zuckte mit den Schultern. Die kleine Fee auf seiner Schulter kicherte nur, hielt es aber scheinbar nicht für nötig, den Magier zu bestätigen.
    "Natürlich fühlen szie keine Szchmerzen, szie szind ja Szteine und...."


    Durch einen mächtigen Feuerstrahl, der in den Himmel geschickt wurde, wurde Khinosz unterbrochen. Ein in rot gewandteter Magier war auf die Bühne getreten und begrüßte die Zuschauer, sowie die teilnehmenden Magier.
    Zunächst sollten 7 Magier einzeln ihr Können zeigen, wobei Norno offensichtlich an dritter Stelle stand. Danach gäbe es das große Abschlußspektakel, an dem die Magier jeweils in Gruppen ihr Können beweisen sollten.


    Die erste Zauberin hatte eine bunte Zusammenstellung aus verschiedenen Sprüchen gezaubert. Mal färbte sich eine Flamme aus ihrer Hand in verschiedene Farben, dann ließ sie Funken in den Himmel steigen und zu guter Letzt trat sie durch eine Feuerwand und verschwand scheinbar von der Bühne.
    Norno stand die ganze Zeit lang im Hintergrund, doch offensichtlich interessierte ihn gerade nicht das Können seiner Mitstreiterin - ab und an sah man in seine Richtung kleine Blitze gleiten. Liasai war wohl offensichtlich noch böse auf ihn.

  • "Das ist verständlich.", erwiderte Elaiya dem Kellner mit einem unverbindlichen Lächeln. "Nun, dass eine solche Menge Taschendiebe anzieht, ist wohl nicht allzu ungewöhnlich..." Damit zog sie ihre Geldbörse hervor, um Piu die geforderten fünf Silberkrabben zu geben. Doch schon das leichte Gewicht des Beutels machte sie stutzig. Sie wusste, dass nicht viel darin sein konnte - viel besaß sie nicht, und von dem Wenigen hatte sie lieber einiges im Zauberbrunnen zurückgelassen - aber so wenig?
    Als sie die Börse öffnete, lag eine jämmerliche Silberkrabbe noch darin. Elaiya sah fassungslos auf, der Schreck stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, und als wäre dies der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, machte sich noch ein anderes Gefühl in ihr breit - die Panik, die große Menschenmengen in ihr auslösten und die schon die letzten Minuten auf der Lauer gelegen hatte. Ein starker Duft nach Tannennadeln begann von ihr auszugehen, und vergeblich versuchte sie, eine Träne wegzublinzeln, die sich in ihrem Auge bildete. Was nun? Hilfesuchend sah sie sich um, aber von den paar Leuten, die sie bisher kennengelernt hatte, war keiner zu sehen - Sicil schon gar nicht.


    "Es tut mir furchtbar leid...", flüsterte sie, "aber auch mir wurde fast mein ganzes Geld gestohlen." Schon überkam sie das alte Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Sie musste weg hier, das war der einzige klare Gedanke, den sie noch fassen konnte. Rasch zog sie einen Silberring vom Finger - recht einfach gearbeitet, aber sehr hübsch in Rankenmustern geformt - und hielt ihn Piu hin. "Wollt Ihr dies als Pfand nehmen? Ich wohne im Zauberbrunnen, wo ich noch etwas Geld habe..." Vielleicht wäre ihr unter normalen Umständen ein besserer Ausweg eingefallen, aber nicht jetzt. Sie musste weg von den vielen Menschen!

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  • "Ich glaube, er ist der Dritte. Dorthinten, dort, wo immer wieder kleine Blitze zucken... Es tut mir ja sehr leid, aber so eine Fee zu haben, ist wohl eine schwere Bürde..." Kaera grinste bei ihren Worten. Wahrscheinlich wäre Norno einer dieser Magier, die mit ihrer Kunst die Frauen verführten, wenn er nicht eine Fee hätte, die genau das immer wieder verhinderte. Es war einfach zu komisch. "Seht Ihr?", fragte Kaera Seoul und deutete in die Richtung. "Richtig peinlich wird die Sache wohl erst, wenn sie ihn vor allen herunter macht."


    Die Nymphe roch plötzlich Tannennadeln. Tannennadeln? Mitten in der Stadt? Eine andere Nymphe. Sie sah sich kurz um, schließlich wollte sie Nornos Auftritt nicht verpassen, doch sie konnte nicht ausmachen, woher dieser Duft kam. Währenddessen umhüllte sie selbst, der Duft von Lilien, wenn man denn den Hauch des Fliederduftes nicht bemerkte.

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    Henry van Dyke

  • Sicil sah sich um, mußte blinzeln und fragte sich wo er war. Die Situation kannte er, nur aus einem anderen Blickwinkel. Er war nicht tot und er konnte wieder Denken, wenn auch seine Gedanken wie durch Watte flossen.
    "Lass mich los", sagte er kalt wie ein Eisklotz, "Weglaufen würde ja sowieso nichts bringen, oder. Ich zeige dir meinen Fluch, doch mehr wird nicht passieren."
    Er hatte Diese Worte mit aller Inbrunst sagen wollen, doch sie kamen einfach nur wie abgelesen über seine Lippen, wie mit Widerwillen ausgesprochen.


    Sicil sah sich um er erkannte zwei ihm bekannte Gesichter, wovon er bei einem schnell in eine andere Richtung sah. Er würde versuchen Seoul nicht mit hinein zu ziehen. Dann fiel ihm ein roter Haarschopf auf, und der Griff den Shiashai um seine Gedanken hatte bekam einen Riss. Elayia sah aus, als hätte sie Angst.
    "Folge mir, dann stelle ich dir jemanden vor, wenn du ihr etwas antust, dann werde..."
    Der gedanke war wieder weg. er wollte irgend etwas gesagt haben, doch sein Kopf schwirrte. Er riss sich von ihrer Hand los, und mit den Worten
    "Folge mir!", lief er Richtung Elayia, die den Platz zu verlassen suchte.
    Er war mit grossen ausgreifenden Schritten schnell bei ihr.
    "Elayia warte! Elayia ich bins, Sicil!!"

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    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
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  • "Piu" rollte mit den Augen, trat dann aber einen Schritt zurück.
    "Behaltet euren Ring. Wenn ihr wirklich bestohlen worden seid und willig, mir meinen Dienst zu bezahlen, dann werdet ihr auch ohne Pfand zurückkommen."
    Seufzte er und nahm Elaiyas Ring nicht an, sondern entfernte sich von ihr und Quintar.


    ~o~


    "Sicil, mein Sicil. Wer soll da sein?" Sprach Shiashai in ihrer warmen Stimme und hielt den Nachtelfen an der Schulter fest.
    "Glaubst du wirklich, dass es hier eine andere Frau gibt, die für dich in diesem Moment interessanter sein kann, als ich?" Sprach sie und ihre Worte folgten einer seltsamen Melodie.
    Sie spürte, dass diese Frau, diese Elaiya, der Sicil hinterher rannte zum dem Nachtelfen in einer engen Verbindung stehen mußte.
    Eine Verbindung, die die Göttin nicht gut heißen konnte. Eifersucht machte sich in ihr breit und ihr Griff um die Schulter des Nachtelfen wurde fester.


    "Du erinnerst dich nicht an diese Frau.. du hast sie noch nie gesehen.." Sprach sie leise und eindringlich und ihr Blick verhieß nichts gutes. "Wolltest du mir nicht den Stand mit den Süßwaren zeigen?" Seuselte sie...


    ~o~


    Auf der Bühne stand mittlerweile der zweite Magier. Ein Edelelf mit äuerst langen Ohren und kurzem, nach hinten zusammen gebundenen Haar. Während Norno sich am hinteren Rand der Bühne immernoch sichtlich mit Lisaia stritt, ließ der Elf einen Feuerpilz aus dem Nichts entstehen und das Publikum in den ersten Reihen erschreckt zurückweichen.

  • Seouls Blick war auf die Bühne gerichtet.
    "Nun, ich glaube die Fee bewahrt die Frauen hier vor einem, der sie gerne wohl herumbekommen würde. Ich musste lachen als sie ihm Feuer unter dem Hintern gemacht hatte. Es sah doch recht komisch aus. Irgendwie kann er einem fast leid tun...aber nur fast. Aber ich hoffe, dass sie sich gleich beruhigen. Ich würde gerne sehen wozu der Magier fähig ist."
    Er schaute zu Kaera und dann auf die Bühne zurück.

  • Elaiya nickte mit einem zittrigen Lächeln und wandte sich dann zur Flucht - nichts anderes war es. Sier wollte weg, ehe ihr die Menge endgültig den Atem nahm. Doch in diesem Moment hörte sie eine Stimme ihren Namen rufen. Eine Stimme, die sie überall wiedererkennen würde... überrascht, ein wenig ungläubig und doch plötzlich ungemein erleichtert drehte sie sich um. Er war es wirklich! "Sicil!", flüsterte sie und lief ihm entgegen. "Welch eine Freude....", dich hier zu treffen, wollte sie sagen, doch dann fiel ihr Blick auf die unbeschreiblich schöne Frau, die besitzergreifend eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Ein zitronensaurer Stich der Eifersucht durchfuhr sie, doch bemerkte sie schnell, dass etwas mit Sicil ganz und gar nicht stimmte. Er wirkte fast wie ein Schlafwandler, in einem dunklen Traum gefangen. Und so war auch diese Frau - schön und gleichzeitig dunkel und unheilvoll. Sie säuselte etwas in Sicils Ohr, und obwohl sie die Worte nicht verstehen konnte, klangen sie in ihren Ohren wie süßes Gift. Vorsichtig nahm sie Sicils Hand in die Ihre und hielt sie fest. "Was geschieht hier?", fragte sie leise und eindringlich. "Mein Sicil, was ist mit dir?"

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  • Kaera lachte. "Ja, das Feuerchen muss ihm wohl ein wenig eingeheizt haben. Mir ist es auch nicht entgangen. Aber wenn das gleich auf der Bühne passiert... damit gewinnt er sicher nie den Wettstreit." Die Nymphe konnte nicht anders als zu lachen. Wahrscheinlich trieb die Fee den Magier gerade in den Wahnsinn. Hauptsache er hatte seine Kräfte auch unter Kontrolle, wenn er furchtbar wütend war... wie war das? Feuer war sein Element?
    Kaeras Grinsen verschwand, als Norno an der Reihe war. Etwas ungläubig schaute sie zur Bühne. Sie war froh, dass Seoul in der Nähe war, denn das gab ihr irgendwie etwas Sicherheit.

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  • Die ganze Zeit saß Quintar völlig verdaddert da und schaute blicklos drein. Sein ganzes Geld war weg. Er konnte es kaum glauben.
    Die junge Schönheit wollte für ihn die Summe ausgeben und musste nun feststellen, dass auch ihr das Geld fehlte.


    Mit hochrotem Kopf stand er nun endlich auf. Es hatte einen unglaublichen Druck auf der Brust und konnte nur mühevoll sprechen. Er war verdammt wütend und er glaubte auch schon zu wissen, wen er finden musste.


    "Meine Dame. Ihr... seht nicht gesund aus. Ihr solltet... gehen. Zum Glück ist... alles gut gegangen. Ich... schaue gern nocheinemal.. bei euch vorbei umd.. zu schauen, wie es euch geht.
    Außerdem habe ich... schon einen... Ver..Verdacht, und ich werde versuchen, das Geld wieder aufzutreiben. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder."


    Mit diesen Woten machte er sich auf um dich durch die Menge zu kämpfen.
    Die Verbindung zwischen ihm und der Elfe war der Satyr, der plötzlich so schnell verschwinden musste. Er wusste zwei Dinge ganz genau über Taschendiebe: Das eine war, dass sie einen perversen Spaß daran fanden, andere in Bedrängnis zu bringen. Dash atte er geschafft. Die zweite war, dass sie nicht aufhören konnten...
    Er machte ich auf die Suche.

  • Shiai sah zwischen dem Magier mit den zwei Feen und dem Pärchen hin und her.
    Sie fühlte sich nicht mehr wohl. Irgendwie war sie aus beiden Gesprächen ausgeschlossen.
    "Ich werde mich noch etwas umschauen," sagte sie in die Runde und fragte sich, ob ihr Fehlen überhaupt bemerkt werden würde.
    Sie lächelte und winkte den anderen kurz zu und erst als sie sich ein Stück durch die Menge gekämpft hatte, sodass sie keiner mehr von denen sehen konnte, ließ sie etwas Traurigkeit in ihr Gesicht.
    Shiai ging auf den nächsten Stand mit Esswaren zu und überlegte, was sie nehmen sollte.

  • Lirii sah den Magier streng an. "Ich bin noch nicht fertig mit Euch, aber nun will ich mir erstmal den Rest ansehen." Damit drehte sie sich zur Bühne um und betrachtete das weitere Geschehen. Sie bekam noch mit wie sich Shiai verabschiedete und winkte ihr kurz zurück.

  • "Ich,...Ich weiß nicht. Ich...."
    Sicils Blick leerte sich zusehends, als Shirashai mehr und mehr ihrer 'Verführungskünste auf ihn anwandte um ihn von Elayia wegzubekommen. Dann ergriff sie seine Hand. Er drehte sich herum und sah Elayia verwirrt an.
    "Ich will, wer...wer seid...?... Ich meine warum? Morgensonne? Ich kenne euch, glaube ich, doch woher? Süßwaren, ja Süßwaren. So süß wie euer Blick, Shirashai. Das will ich holen."
    Schlapp ging er in Richtung Süßwaren. seine Hand lag kraftlos in Elayias und er ging wie in Trance weiter. Seine Kapuze rutschte vom Kopf, etwas was normalerweise niemals passiert wäre, doch es störte ihn nicht. Er hatte nur ein Ziel, seine Göttin zu erfreuen, und er bildete sich ein, dass das nur mit Süßwaren zu schaffen war.
    "Ich werde euch etwas gnz leckeres kaufen."
    Seine Stimme hörte sich an, wie de von jemandem, der gerade aufgestanden war. Er zog beide Frauen hinter sich her, Elayia die seine Hand hielt und Shirashai, die ihn nicht aus den Augen lassen würde.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sicil i Undómê ()

  • Einen Moment ließ Elauiya sich einfach willenlos mitziehen. Zu tief saß ihr Entsetzen, als Sicil den Namen der anderen Frau nannte. Frau? Nein - eine Göttin... und nicht irgendeine, oh nein! Elaiya fühlte sich wie erschlagen. Wenn Shirashai daran gelegen war, Sicil von ihr zu trennen, konnte sie rein gar nichts dagegen tun. Irgendetwas musste sie schon mit ihm angestellt haben, dass er sie nicht mehr erkannte. Und wer war sie, dass sie den Kampf mit einer Göttin aufnehmen konnte? Nur eine junge Frau, halb Dryade, halb Elfe, aus den Wäldern... Sicils Hand begann ihr zu entgleiten. Sie hatte den einzigen Mann verloren, der ihr das Glück verhieß, das sie schon so lange suchte. Mit Tränen in den Augen blieb sie stehen.


    Doch dann erinnerte sie sich an eine Stimme - ein wenig traurig, gleichzeitig bestimmt, und die Worte waren nicht an sie gerichtet, sondern an eine schwarzhaarige Dryade - ihre Mutter. Wenn du jetzt aufgibst, wirst du den Fluch der Nymphen niemals überwinden." Der Sprecher war ihr Vater gewesen. Ihre Mutter aber hatte aufgegeben und so hatten ihre Eltern sich verloren. Und hatte sie sich nicht geschworen, diesem Schicksal zu entgehen? Zorn flammte in ihr auf, und ein wilder, ungezämter Raubtiergeruch ging von der jungen Halbdryade aus, die plötzlich wie ein wildes Geschöpf aus den Wäldern wirkte. Sie lief die paar Schritte, die Sicil vorwärtsgekommen war, und stellte sich ihm in den Weg. Entschlossen legte sie ihre Hand auf seine rechte Schulter - dort, wo ihn der Bolzen des Nachtwächters getroffen hatte. Die Wunde war noch nicht so lange verheilt - sie wollte ihm keine Schmerzen bereiten, aber er würde den Druck spüren. Wenn er jetzt weitergehen wollte, musste er sie schon zur Seite stoßen.


    "Ja, du kennst mich, Sicil i Undómê." Sie sah dem Nachtelfen fest in die Augen. "Ich bin die, für die du mehr bist als nur ein Spielzeug, das man wegwirft, wenn es langweilig geworden ist oder es ein neues, glänzenderes Ding gibt. Ich bin die, die für eine der Narben verantwortlich ist, die dir zeigen, was du überleben kannst. Erinnere dich! Für sie bist du nichts. Sie zerbricht dich und wirft dich weg. Und sie ist dafür verantwortlich, dass die Sonne Gift für dich ist. Erinnere dich!" Woher sie den Mut nahm, in Shirashais Anwesenheit so zu reden, wusste sie nicht. Ihr Zorn auf die Göttin, die ihrem Sicil erst das Sonnenlicht genommen hatte und ihn nun von ihr trennen wollte, noch ehe ihre Beziehung richtig hatte erblühen können, war noch so groß, dass sie keinen Gedanken an die mögliche Gefahr verschwendete.


    Noch immer hielt sie Sicils Blick gefangen und suchte in seinen goldenen Augen einen Funken des Strahlens, das sie von Anfang an so fasziniert hatte. Ganz leise begann sie, eines der Lieder zu singen, die ihr Vater sie gelehrt hatte. Es war die Ballade der wahren Liebe. Noch ließ sie ihre Zauberkraft nicht in die Melodie mit einfließen. Aber sie wusste in diesem Moment, dass sie auch davor nicht mehr zurückschrecken würde - wenn das eine auch noch so geringe Chance bedeutete, Sicil von Shirashais Einfluss zu befreien. Und sie sang auch, um die Angst vor der dunklen Göttin möglichst lang fernzuhalten... klar und tragend und gleichzeitig sanft war ihre Stimme und strahlte wie das Morgenlicht in die Dunkelheit der Nacht.

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  • Fragend sah Khinosz Lirii an, konzentrierte sich dann aber auf die Bühne.
    Mittlerweile war tatsächlich Norno an der Reihe. Der Magier atmete tief durch, schloß die Augen kurz und bat Lisaia flehend um ihre Hilfe. Dann warf er die Hände in die Höhe und ließ über sich einen hellen Feuerball entstehen, den er dann in Richtung der Kuppel schnellen ließ, wo er zu explodieren schien und in einem farbenprächtigen Regen wieder in Richtung Boden hinabsank, bevor er irgendwo auf dem Weg erlosch.
    Der Zauberer atmete erleichtert durch, als er das Staunen der Zuschauer hörte, warf jedoch einen zweifelnden Blick auf Lisaia, welche noch immer mit verkniffener Miene auf seiner Schulter saß.


    ~o~


    "Das Goldsamenbrot ist besonders schmackhaft."
    Wurde Shiai höflich angesprochen, während sie vor dem Stand stand.
    Neben ihr stand ein junger Satyrn, der sie freundlich anlächelte. "Oder aber ihr solltet die gebackenen Krebshappen nehmen, wenn euch eher nach etwas Herzhaftem ist."
    Grinste der Dunkelhaarige und zwinkerte ihr zu. "Ein wunderbares Spektakel, nicht wahr? Welch wunderbare Kunststücke die Feuermagier vorführen...


    ~o~


    Spöttelnd sah Shirashai Elaiya an. Offensichtlich war dieser Sterblichen sehr an Sicil gelegen, was die Sache für eine Göttin eigentlich noch interessanter machte.
    Macht auszuüben und die Sterblichen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, war eine Sache. Echte Dramatik in das ganze zu bringen eine andere Sache - die den Spaß daran nur noch erhöhte.


    "Du weißt wer ich bin, nicht wahr, mein Kind?" Lächelte die Göttin Elaiya an und ihre warme samtige Stimme versuchte auch die Elfe einzulullen.
    "Ich würde an deiner Stelle aufhören zu singen.."
    Sprach sie und legte sanft ihren Zeigefinger auf Elaiyas Lippen und aus irgendeinem Grund kam gleich darauf nicht ein einziger Ton mehr aus der Kehle der Halbnymphe.
    "Du möchtest doch nicht, dass ich deinem Sicil etwas antue, oder?"


    Erneut war dort dieses warme und doch falsche Lächeln.
    "Geh, Kind und ich lasse dir die Erinnerung an euer Zusammentreffen und deinen lieben Sicil am Leben.."
    Die zarte Hand glitt von Sicils Schulter auf seinen Rücken und drückte ihn leicht von der Göttin fort.
    "Bring mir etwas Fruchtkonfekt, mein Kind der Schatten.."
    Antwortete sie, während sie Elaiya aus glühenden Augen fixierte.

  • Nach ein paar Minuten war Quintar aus der immer dichter werdenden Menge entkommen.
    Nun schaute er sich um. Er wollte sich einen Überblick verschaffen und dann an einem günstigen Pinkt wieder in die Menge tauchen, als er plötzlich den Satyr an einem Stand sah.
    Nicht nur das. er war auch gerade dabei, sich mit einer jungen Dame zu unterhalten. Quintar ahnte, warum...


    Er ging auf die beiden zu, doch kurz, bevor er sie erreicht, hatte er eine Idee.
    er ging zu einem anderen Stand und verbarg sich dort hinter einen Pfeiler, so dass er nicht direkt zu sehen war, er die beiden aber aus seinen etwa 5 Meter entfernten Versteck gut sehen konnte. Jetzt beobachtete er sie...

  • Kaera bemerkte, wie Shiai sich von ihrer Gruppe löste. Sie sah ihr leicht verwirrt hinterher. Doch Shiai winkte und schien auf dem Weg zu einem Stand, an dem es etwas zu essen gab. So winkte Kaera ihr kurz zu. Vielleicht würde sie ja gleich wieder kommen.


    Da war Norno an der Reihe. Kaera musste zugeben, dass sie ihn wohl absichtlich unterschätzt hatte. Dieser Regen, der von der Kuppel herabfiel, schillerte in so schönen Farben... "Diese Farben...", flüsterte sie. Die Nymphe wusste nicht, wieso, aber sie hakte sich einfach bei Seoul unter und lehnte, ihn lächelnd ansehend, ihren Kopf an seinen Schulter.
    "Ein schönes Spektakel, findest du nicht?"

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    Henry van Dyke

  • Sicil ging und tat wie ihm geheißen wurde. Sein eigener Wille war nur noch ein ganz sanftes Glimmen ganz tief unten in seinem Bewustsein. Dieses Glimmen wurde von Hass und Abscheu vor sich selbst, sorge um Elayia und dem was er tat aufrecht erhalten. Er wußte was er tat, war sich vollständig bewusst, dass er kämpfen mußte, doch immer wenn er die Oberhand zu gewinnen drohte, schlug Shirashais Macht wie mit einem Vorschlaghammer erneut zu und beförderte seinen aufwallenden Willen wieder zurück in die Nische aus der er aufgestiegen war. So kam er schließlich an den Süßwarenstand, jeder konnte sehen wer er war und sagte:
    "Eine Tüte Fruchtkonfekt für meine Göttin bitte."
    Diese Aussage wurde mit einem dümmlichen Grinsen und seiner geöffneten Hand mit den Seesternen darin begleitet.

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    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
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