Das magische Spektakel

  • Seoul hatte Angst um seinen Freund. rlich kam er vielleicht langsam wieder zu kräften, aber innerlich....Es sah aus als würde sein Herz nur noch ein Scherbenhaufen sein.
    Auf einmal sah er die Katze Sicil anstupsen. So sprach er hastig:
    "Macht euch keine Sorgen um die Göttin. Wir werden einen Weg finden sie los zu werden. Auch wennn der Fluch dann vielleicht bestehen bleibt. Aber nun sammelt eure inneren Kräfte und kommt. Ich denke Shire'lei zeigt uns den Weg zu ihr."
    Seoul hoffte das der Halbelfe nichts passiert war. Das würde Sicil auf keinen Fall verkraften.
    Er tastete suchend hinter sich nach Kaeras Hand und war erleichtert als seine Finger endlich auf ihre stießen.
    Denn es war nicht unbedingt einfach Worte zu finden bei dem Durcheinander aus Gefühlen und Sätzen in seinem Kopf. Und dem Gedanken an den Fluch.
    Er müsste den Mann finden, der Shira'shai unterbrochen hatte. Vielleicht wusste er einen Weg die Göttin zu schwächen, sodass Nir'alenar zumindest sicherer wurde.

  • Kaera sah sich nach einer Frau, um die Sicils Beschreibung glich. Schließlich war der Geruch nach Tannennadeln so stark, dass Kaera nicht umhin konnte, als seinen Ursprungsort zu suchen. So entdeckte sie eine Frau mit hellen roten Haaren, die ziemlich verängstigt aussah. Doch genau in dem Moment tauchte eine kleine Sandkatze bei ihnen auf und wollte sie wohl genau zu dieser Frau führen. Elaiya war also eine Nymphe? Wieso war sie dann so verängstigt? Lag es an der Göttin oder an diesen Massen?...


    Als Seoul nach ihrer Hand suchte, ergriff sie seine und hielt sie fest. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er sich fühlte. Es schien wirklich, als wollten die beiden Nachtelfen gegen die Göttin kämpfen... Die Nymphe würde sich nicht einmischen; so etwas mussten die beiden allein entscheiden, denn es ging um ihr Leben. Trotzdem hatte sie irgendwie Angst davor; würde sie es noch einmal ertragen, einen lieben Freund zu verlieren, wo er doch vielleicht viel mehr sein konnte... Sie schob die Gedanken fort. Sie musste ruhig bleiben und ihnen helfen. So folgte sie Seoul und betrachtete die Nymphe. Erst als sie bei ihr waren, sah sie, dass auch Elaiya wohl nur eine halbe Nymphe war, dazu aber wohl noch eine halbe Elfe. Schweigend beobachtete sie nun, was geschah.
    Ascar saß ruhig neben ihr, er verstand ja auch nicht, was vor sich ging. Er war nur froh, dass diese Frau weg war. Ihr Geruch hatte in ihm ein schlechtes Gefühl erzeugt. Seine feine Nase würde sie jederzeit wieder erkennen und er würde ihr aus dem Weg gehen.

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    Henry van Dyke

  • Sicil ließ sich mitziehen. Er war in Gedanken versunken und sein Gesichtsausdruck zeugte davon, das er ganz schön große Probleme hinter seiner Stirn hin und herrollte. Er nahm Shir'elei nicht wahr und sah Elayia erst als sie schon fast zusammenstießen, das holte ihn kurzzeitig aus seiner grüblerischen Verfassung. Sicil stand vor Elayia mit offenem Mund, ihre Haare waren zerzaust und ihr Kleid fast bis zur Unzüchtigkeit zerrissen. Sie hatte viel geweint und ihr Gesicht spiegelte Angst, wenn nicht Entsetzen wieder. Er ging langsam auf sie zu und strich ihr eine Strähne aus der Stirn, wie er es schon öfter getan hatte, doch hinter seiner Stirn war die Freude über das Wiedersehen überschattet mit der Angst um seine Freunde und was ihnen noch passieren konnte, wenn er bei ihnen blieb. Worte brachte er keine heraus, denn ihm war klar, das er sich zu ewiger einsamkeit verdammte, wenn er das wahr machte, das er sich in den Kopf gesetzt hatte. Er lächelte Elayia an, doch seine Augen, die vor Hass brannten lächelten nicht mit.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Seoul beobachtete Sicil mit wachsender Sorgnis. Eben hatte er noch so von Elalya gesprochen und nun sagte er nicht einmal etwas.
    Seine Armmuskeln spannten sich an und einen Moment wurde der Händedruck von ihm fast schmerzhaft fest.
    Erschrocken merkte er das selbst und ließ sofort locker, sodass sie nur noch ganz leicht die von Kaera umfasste.
    "Entschuldigt bitte......" Er sah sie um Verzeihung bittend an.
    In seinem Kopf ging aber gerade etwas ganz anderes vor. Wie konnte er die Göttin stoppen. Er hatte bemerkt, dass Sicil vor allem Angst hatte, dass sie seinen Freunden etwas tun könnte. Wenn er seinem Freund helfen wollte, müsste er erst das Problem beseitigen. Eine schier unlösbare Aufgabe.
    "Kaera, kennt ihr jemanden in der Stadt an den man sich wenden könnte? Einen Priester oder so etwas...?" Oder er musste die Person finden, die Sicil bereits aus den Fängen der Göttin befreit hatte.
    Auf einmal wurde ihm etwas ganz anderes bewusst. Sie war noch hier. Irgendwo zwischen den Menschen, Nymphen und Satyrnen befand sich die Göttin der Nacht.
    Suchend starrte er in die Menge.

  • Die Berührung ließ Elaiya aufschrecken, und im ersten Moment wich sie sogar noch weiter an die Hauswand zurück. Doch dann erkannte sie Sicil, und die Vertrautheit der Geste, mit der er ihr das Haar aus der Stirn strich, tat ihr Übriges, und voller Erleichterung und Wärme erwiderte sie sein Lächeln. Ein wenig schüchtern fasste sie nach seiner Hand, und irgendwie vermochte es seine Anwesenheit auch, die Panik, die von ihr Besitz ergriffen hatte, zurückzudrängen. In diesem Moment war ihre Aufmerksamkeit so sehr auf seinen sicherheitverheißenden Anblick gerichtet, dass sie Karea und Seoul nur sehr am Rande wahrnahm.


    "Sicil!", flüsterte sie. "Mein Lieber..." Doch dann las sie, was in seinen Augen stand, und langsam wich das Lächeln aus ihrem Gesicht, wenn sie auch seine Hand nicht losließ. Nichts war in Ordnung. Er stand zwar wohl nicht mehr unter Shirasheis Einfluss, denn die Göttin hätte bestimmt nicht erlaubt, dass er sie erkannte und anlächelte, aber er wirkte kalt und seltsam leblos auf sie, bis auf diesen brennenden Hass. "Was hat sie dir angetan? Ich habe mir noch nie so große Sorgen gemacht wie heute abend um dich, und nun bist du wieder da und scheinst doch weit weg zu sein." Die Halbelfe stand ein wenig wackelig auf und sah dem Nachtelfen in die Augen. "Rede mit mir!", bat sie drängend. Sag mir, dass alles in Ordnung kommen wird, wollte sie hinzufügen, aber die Worte blieben ihr in der Kehle stecken.

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  • Er nahm Elayia in den Arm und tröstete sie, ließ seine Deckung ein wenig weichen, doch dann flüsterte er:
    "Da ist die Gefahr von der ich sprach und ich konnte dich nicht beschützen. Du bist bei mir nicht sicher, niemand ist das. Ich trage nicht nur einen sondern zwei Flüche mit mir herum. Siehst du das nicht? Fast hätte ich es nicht zurück geschafft, und wenn sie mich zurück gelassen hätte, glaubst du du wärst dann noch unversehrt gewesen. Ich glaube es nicht! Ich denke Seoul wird mir auch helfen wollen, doch ich muß ihn davon abbringen. um seiner Willen und um meiner willen. Euch darf nichts geschehen, ausser meinen Eltern, die es nicht mehr gibt, meinem Lehrer, der auch nicht mehr da ist und euch gibt es nichts gutes in meinem Leben. Euch will ich nicht auch noch verlieren. Nenn mich egoistisch, doch ihr seid mir zu wichtig!"
    Er hielt sie fest. Dann löste er sich langsam von ihr und schenkte ihr ein warmes lächeln, strich ihr über die Wange, drehte sich blitzschnell herum und rannte die dunkle Seitenstrasse entlang, die neben dem Haus begann. An ihrem Ende hielt er nochmal kurz an, seine goldenen Augen waren das einzige, das man in der Dunkelheit erkennen konnte. Dann lief ein streifen goldenes Licht von einem Auge seine Wange hinunter und fiel zu Boden, wo es das Licht des Mondes reflektierte. Er harrte dort aus, unsicher ob er das Richtige tat, doch er benötigte Zeit für sich alleine.

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  • Seoul lauschte den Worten der beiden. Als Sicil auf einmal losrannte, versuchte er ihn noch am Mantel zu er4wischen, doch er griff ins Leere. Hinter herlaufen würde er nicht, denn es hätte keinen Zweck.
    So drehte er sich wieder um und ging zu Elalya.
    "Erinnert ihr euch an mich? Ich bin Seoul, ein Freund Sicils? Ich werde tun was ich kann um Sicil für euch zurück zu bringen, Elalya."
    Seoul drehte sich wieder um zu Kaera und sah ihr in die Augen.
    Er selbst hatte immer gedacht, dass wenn er die Möglichkeit hatte, Shirashai bestrafen zu können, würde er sich mit Freuden an die Arbeit machen. Doch nun.......wo er Kaera hatte, wollte er eigentlich nur ein ruhiges Leben haben.
    Er ergriff auch ihre zweite Hand.
    Was sollte er sagen?
    "Ich seh im Moment nur die zwei Möglichkeiten, die ich nannte. Kaera, wisst ihr an welchen Priester, man sich wenden müsste?"
    Seoul wurde immer unruhiger in seinem Inneren.

  • Elayia war wie vor den Kopf geschlagen, als Sicil einfach wegrannte, so dass sie nichtmal auf die Idee kam, ihn festhalten zu wollen. Lange Augenblicke stand sie nur da und sah ihm fassungslos hinterher, und als Seoul sie ansprach, blieckte sie zwar zum ihm hinüber, doch vorerst lag kein Erkennen in ihren Augen. "Das Glück ist nur ein flüchtiger Schatten, dem man vergeblich hinterherjagt.", sagte sie halblaut mehr zu sich selbst, und in diesem Moment fühlte sie sich innerlich so leer, dass auch nicht der Hauch eines Duftes von ihr ausging. Nicht einmal Trauer oder Wut über Sicils Verrat - denn so empfand sie seine Flucht in diesem Moment - fühlte sie.


    Irgendwann - Sekunden oder auch Minuten später, sie wusste es nicht - erwachte sie aus der Starre und lief in die dunkle Gasse hinein, in der Sicil verschwunden war, bis zu der Stelle, wo sie das leuchten seiner goldenen Augen das letzte Mal gesehen hatte. Von Sicil selbst war nichts mehr zu entdecken, aber ein Funkeln auf dem Boden fing ihren Blick ein. Ein tränenförmiger Stein lag dort, perfekt geformt und aus dem selben Material, aus dem die Mondlichtfigur bestand, die Sicil für sie gemacht hatte, nur von goldener Farbe, nicht silbern. Etwas zögernd hob Elaiya die Träne auf und barg sie in ihrer Hand. Dann spähte sie erneut suchend in die Dunkelheit, und obwohl ihr die Tränen übers Gesicht liefen, zitterte ihre Stimme nicht, als sie in die Nacht rief:


    "Vielleicht ist eine Flucht wirklich das Einfachste, aber wenn du dich entscheidest, irgendwann, nicht mehr wegzulaufen, Sicil... nun, das Häuschen, von dem ich dir erzählt habe, es liegt am Nordrand Nir'alenars, außerhalb der Stadtgrenzen, am Waldrand. Ein kleiner Bach fließt dort vorbei, an dessen Ufern Birken wachsen. Dort wirst du mich finden - wenn du willst."


    Damit wandte sie sich ab und ging langsam zu Seoul und Karea zurück, und jetzt wehte der Duft nach Lilien vor ihr her, überlagert von einem wilderen, moschusartigen Geruch - Trauer und Wut begannen, die Leere in ihrem Inneren zu füllen. Erst jetzt schien sie Seoul wiederzuerkennen. "Seoul..."Elaiya atmete einmal tief durch, und es gelang ihr, ihre Stimme nicht zittern zu lassen. "Ich danke Euch für Eure Hilfsbereitschaft. Als Sicils Freund - könnt Ihr mir sagen, ob er überhaupt zurückgebracht werden will? Oder gehört er zu denen, die Zeit ihres Lebens davonlaufen..." Ihren letzten Worten mekrte man nun doch an, dass sie sich verraten fühlte. Sie musste an die Geschichte seiner ersten Liebe denken, die er erzählt hatte und einen Augenblick ging ihr Blick ins Leere.


    Dann jedoch schien ihr einzufallen, dass Seoul ja nicht alleine hier war. Im Versuch, ihre Unhöflichkeit wettzumachen, brachte sie sogar ein kleines Lächeln zustande, als sie sich an Karea wandte. "Es freut mich, eine andere Halbnymphe zu treffen - wenn meine Augen mich nicht trügen? Mein Name ist Elaiya Shiya'Sandra."

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  • Kaera spürte, wie Seoul Griff plötzlich sehr fest wurde. In seinem Kopf schien so einiges vorzugehen. Lächelnd nickte sie ihm nur zu.
    "Ich würde mich an die Priesterschaft der Eriadne wenden. Sie ist die Göttin des Lichtes, also der Gegenpart zur Göttin der Nacht..." Auch wenn ich nicht hoffe, dass es zu einem Kampf zwischen Licht und Dunkelheit kommen wird..., fügte sie in Gedanken hinzu. "Außerdem sollten wir vielleicht dem Rat der Weisen hiervon erzählen. Sie werden wissen, was zu tun ist." Als Seoul suchend in die Menge blickte, flüsterte sie ihm zu: "Sie ist schon fort und der Mann, der sie fortlockte auch, wer auch immer er war..."
    Als Sicil plötzlich fortrannte, kniete Kaera nieder. "Ascar. Folge diesem Nachtelfen, solange du kannst. Du wirst mich schon wieder finden, wie immer. Lauf schon, lauf." Ascar stuppste sie mit der nassen Nase an und folgte Sicil. Der Hund konnte dem Nachtelfen ansehen, dass etwas in ihm brodelte, denn die Körpersprache war eindeutig. Er würde ihm folgen, wie seine Freundin es von ihm erwartete, aber er würde darauf achten, nicht als Feind betrachtet zu werden...
    "Wie gesagt, Eriadnes Priester... Wir müssten zum Palastviertel, zum großen Tempel..." Erstaunt sah die Nymphe, wie Elaiya Sicil zu folgen schien und dann doch stehen blieb. Sie hob irgendetwas auf und kam zu ihnen zurück. Sie konnte die Gefühle der Nymphe verstehen, aber sie verstand auch den Nachtelfen; auch wenn sie nicht der Meinung war, dass er daran Schuld hatte, dass Elaiya in Gefahr gewesen war. Schließlich war diese kein kleines Kind und entschied selbst, mit wem sie zusammen sein wollte; also musste sie wohl auch mit den Konsequenzen leben. Doch sie wusste, dass die Nachtelfen wohl immer gegen die Göttin der Nacht kämpfen wollen würden.
    Kaera lächelte verständnisvoll und erklärte: "Ja, ich bin Kaera Lavan. Halb Nymphe, halb Mensch." Sie hielt noch immer Seoul Hand und drückte sie nun sanft. "Wir sollten gehen. Ich denke, dass die Göttin noch hier ist, irgendwo, wo dieser Mann und sie allein sind. Ich glaube, ihm war es wichtig nicht in dieser Masse an Leuten etwas zu unternehmen und vielleicht können wir ihm helfen."

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  • Ja, Eriadne. Vielleicht würde sie und ihre Priester ihnen helfen.
    "Als erstes solten wir die Priester aufsuchen. Alleine hätten wir gegen eine Göttin keine Chance."
    Er drehte sich wieder zu Elaiya.
    "Möchtet ihr Mitkommen?" kurz sah er sie fragend an. Dann wandte r sich wieder an Kaera.
    "Wir gehen zum Palast. Möchtet ihr überhaupt mitkommen? Bei den Priestern wird es noch nicht gefährlich sein, aber ihr würdet auch den Rest des Spektakels nicht mitbekommen und der Abend wär für euch vollends verdorben? Ich verstehe es, wenn ihr nicht möchtet."
    Er sah ihr forschend ins Gesicht.
    In seinem Inneren begann er bereits zu Eriadne zu beten. Für seinen Freund, dass sie Shira'shai stoppen würde und für alle die in die Nähe der Göttin kamen.

  • "Ob ich mitkomme? Eine unnütze Frage. Natürlich komme ich mit. Das Spektakel wird auch ohne mich weitergehen und so viel kann ich nicht verpassen. Der Abend ist mir ganz sicher noch nicht verdorben. Er hat ja auch gerade erst angefangen." Die Nymphe schüttelte den Kopf und lief in Richtung des Palastes los. Sie war Eriadne schon seit ihrer Geburt verbunden. Sie war nicht nur Göttin des Lichtes sondern auch der Heilkunst. Kaera sah zur Kuppel hinauf und lächelte. Sie war sich sicher, Eriadne würde sie nicht im Stich lassen. Kurz drehte sie sich um.
    "Was ist? Kommt Ihr?"
    Dann ging sie weiter, in Gedanken versunken. Was, wenn es wirklich zum Kampf käme? Was, wenn die Göttin der Dunkelheit.... nein, man konnte eine Göttin nicht einfach vernichten... aber wenn doch, was würde mit der Nacht geschehen und mit den Nachtelfen?... Sie mochte nicht darüber nachdenken und bat Eriadne, Ihr die Kraft zu geben, ihrem Freund beizustehen, was auch geschehen mochte.

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  • Seoul beeilte sich wieder aufzuholen und sah sich nach Elaiya um, ob diese auch kommen würde.
    Er dankte Eriadne dafür, dass sie ihm Kaera geschickt hatte.
    Ein kurzer Griff unter seinen Mantel bestätigte ihm, dass er seine Waffen bei sich trug, obwohl er daran nie gezweifelt hatte.
    Er würde alles tun um eine konfrontation mit der Göttin der Nacht zu umgehen auch wenn er sie hasste.

  • Als Karea halb vorschlug, diesem unbekannten Mann, der die Göttin von Sicil vortführen wollte, zu helfen, spürte Elaiya die Angst über Wut und Trauer wieder die Oberhand gewinnen. Freiwillig nocheinmal die Begegnung mit dieser Schattengöttin suchen? Sie wusste nicht, ob sie dazu imstande wäre - auch für Sicil nicht. Sie war deshalb über Seouls Vorschläg sehr erleichtert, zunächst Rat im Tempel zu holen. "Natürlich komme ich mit.", antwortete sie leise. "Vielleicht gibt es noch eine Chance, Sicil endgültig aus ihren Fängen zu befreien. Selbst wenn...", sie schluckte die Tränen hinunter, "selbst wenn es für uns beide und unsere Beziehung keine Chance mehr gibt." Denn sie wusste, wenn er nicht von selbst zu ihr zurückkäme, hätte sie kaum eine Möglichkeit, ihn wirklich zu halten. Immer wieder würde irgendwas geschehen, was er glaubte, ihr nicht zumuten zu können. Und sie selbst... würde nicht nur gegen den Nymphenfluch ankämpfen, sondern auch immer um Sicil kämpfen müssen. Sie wusste nicht, ob ihre Kraft dafür reichte.


    So in Gedanken versunken bemerkte sie erst relativ spät, dass Seoul und Karea ihr schon ein Stück voraus waren. Sie schüttelte sich kurz und eilte den beiden hinterher. "Das Wichtigste ist erstmal, dass Sicil frei ist. Alles andere... weird sich dann finden.", murmelte sie.

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  • <... im Tempel der Eriadne...>

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  • "Du hast lange gebraucht, mein Lieber."


    Seufzte Shirashai, als Arvanor den Park erreicht hatte. Die Göttin stand angelehnt an einem Baum und spielte mit einer Blüte, die sie zuvor scheinbar irgendwo abgeknickt hatte.


    Als Arvanor nah genug war, warf sie den übrig gebliebenen Rest der Blüte fort und ging einige Schritte auf den Klingentänzer zu. Mit einer geschmeidigen Bewegung legte sie ihre schlanken Arme um Arvanors Hals und blickte ihn an.


    "Da wären wir. Ich und du.. alleine in einer herrlichen Nacht.."


    ~o~


    "Tss... das würde mich ebenfalls interessieren..." Antwortete der Satyrn und blickte Quintar aus zusammengekniffenen Augen an.
    "Einen unschuldigen Bürger dieser Stadt einfach des Diebstahles zu bezichtigen. Aber bitte, wenn ihr unbedingt Beweise haben wollt..."
    Sprach der Satyrn und ging voraus hinter einen der Stände..


    ~o~


    Khinosz sah den anderen hinterher. Einzig die kleine Windfee war noch bei ihm - aber auch sie war nach dem plötzlichen Aufbruch der anderen verstummt.
    So sah Khinosz die Fee an und zuckte mit den Schultern.


    "Auf meiner Linken iszt noch Platz, szofern ihr euren Gram mir gegenüber vergeszen mögt und euch den Abszchluß von Nornosz Künszten anszehen wollt..."
    Sprach er und deutete auf seine Schulter.


    ~o~


    Und während Norno mit seinem letzten Kunsstück die Nacht einen kurzen Augenblick lang erhellte und Sicil in einer der sonst so dunklen Straßen kurz zusammenzucken ließ, lief der Rest geradewegs ins Palastviertel...

  • Lirii wandte sich wieder dem Magier zu, als dieser sie ansprach. "Nein, ich bicn Euch nicht mehr gram, aber wir müssen das mit der Verwandlung bei Zeiten nochmal diskutieren. Jedoch wird mir das Geschehen auf der Bühne zu langweilig, verzeiht mir daher, wenn ich mich entferne." Gesagt, getan, gewann die kleine Fee schnell an Höhe und ließ ihren Blick über die Menge streifen. Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben schwirrte sie dann über die Teilnehmer des Festes hinweg.

  • Shiai sah etwas unsicher zu Quintar. Hoffentlich war sie da nicht in eine Situation geraten, die Folgen nach sich ziehen würde. Kompliziert war sie alle mal genug.
    "Kommt ihr auch?" Sie sah ihn fragend an und sah dann wieder zu dem Satyrn, der hinter einem der Stände verschwand.
    Sie machte zwei Schritte nach vrone und blieb dann wieder stehen um nach Quintar zu schauen.
    Ein weiterer Schritt.
    Wann war sie nur so geworden? Vor kurzem war sie noch nicht so gewesen wie jetzt. So...sie wusste selbst kein Wort dafür.

  • Arvanors Blick war kühl und hatte die Schärfe einer Klinge. Er war über das Verhalten dieser Göttin innerlich erbost und am Liebsten hätte er ihr, für all die Dinge die sie ihm in der Vergangenheit angetan hatte, ein Messer in den Bauch gerammt. Aber er wußte auch, dass es Nichts bringen würde. Sie war eine Göttin und würde ihn nur auslachen. Also würde er das Spiel spielen. Aber wer war hier die Katze und wer die Maus? Er beschloss das er der Jäger war. Schauspielern konnte er gut, als Geschäftsmann war dies eine gewisse Grundvoraussetzung.


    "Ja hier bin ich Shirashai. Der Park ist an dieser Stelle sehr abgelegen und niemand kriegt es mit, wenn wir uns unterhalten."


    Er schaute der Göttin der Nacht in die Augen. Ja sie war verdammt attraktiv und der emotionale Teil in ihm hätte sie jetzt am Liebsten feste gepackt und sie leidenschaftlich geküßt aber da war etwas in seinem Innersten das gegen diese Gefühle eine äußerst wirksame Barriere aufgebaut hatte. Sie hatte ihn nach Stich und Faden an der Nase herumgeführt, hatte ihm zwei Kinder angedreht und diese danach schlicht vergessen. Und außerdem seinen dunklen Teil geweckt. Alleine für Letzteres gehörte sie bestraft.


    "Und? Was hat dich hier nach Nir'alenar geführt? War dir in deinem Palast langweilig geworden? Wolltest Du mal lieber wieder einige Sterbliche quälen?"

  • Letztendlich entschied sich Shiai doch dafür, dem Satyrn ohne Quintar zu folgen - und nach nur wenigen Schritten hatte sie den Elfen auch bereits aus den Augen verloren. Seltsam, dass er erst so interessiert an dem Satyrn gewesen war und sich nun durch andere Dinge ablenken ließ. Wahrscheinlich war sein Verdacht also doch unbegründet gewesen...


    Auch der Satyrn war verschwunden - hinter einen der nächsten Stände. Doch als Shiai ihm um die Ecke folgte, war das ziegenfüßige Wesen nirgends zu sehen. Er hatte sich aus dem Staub gemacht.. auf dem Boden hinter dem Stand lagen jedoch zwei leere Geldbeutel.


    ~o~


    "Langeweile..." Shirashai seufzte theatralisch und schlawenzelte um Arvanor herum.
    "Ja, das Leben einer Göttin kann durchaus von Langeweile geprägt werden. Aber ich nenne es lieber Neugierde, mein liebster Arvanor."


    Die Göttin lächelte süß und strich dem Klingentänzer eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    "Aber vielleicht war es auch die Sehnsucht nach dir, Liebster.." Hauchte sie ihm ins Ohr und strich mit der Rechten sanft über seine Brust.
    "Sag, warum wolltest du mit mir alleine sprechen.. Doch nicht allein um mir Vorhaltungen zu machen, oder?"

  • Verwundert sah Shiai sich um und entdeckte dann die zwei Beutel. Also hatte der Elf wohl recht gehabt. Es war wohl ihr Glück, dass Quintar dazwischen gekommen war.
    Tja es war also doch ein Abend wie jeder gworden, dachte sie bei sich.
    So machte sie sich auf den Weg nach Hause.

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