Der Maskenball

  • Kaera stimmte in sein Lachen mit ein. Sie und Seoul hatten noch nicht über solche Themen gesprochen. Solang waren sie auch noch gar kein Paar. Dennoch nickte die Nymphe ´lächelnd und erklärte:" Wenn es soweit ist, werden wir versuchen euch zu benachrichtigen und ich denke, ich spreche für uns beide, dass ihr dann herzlichst eingeladen seid. Denn dann gäbe es ohnehin eine große Feier... Schließlich bin ich eine Nymphe", lachte sie. Sie trat näher an Seoul heran und strich ihm eine Haaresträhne von der Stirn. Dabei war ihr Blick so sanft. Egal ob man nun den Fliederduft deuten konnte oder nicht, man wusste was diese Nymphe für Seoul empfand.


    Zwar konnte die nymphe das feuerwerk hören, wusste jedoch nicht, ob sie nach draußen gehen sollte, denn Seoul hätte von dem Spektakel ja nur sehr wenig. So sah sie wieder zu Signes und fragte:" Sir Dermond ist euch also bekannt? Woher kennt Ihr Euch? Und... es mag ja unhöflich und viel zu neugierig sein, aber warum genau gibt er einen Ball zu dem er jeden, einfach jeden einlädt?"

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

    Einmal editiert, zuletzt von Kaera ()

  • Ayala sprang mit einem verärgerten Aufschrei auf, als der Wein sich über die Hose ihres Nachbarn ergoss. Zum Glück hatte ihr Kleid nichts abbekommen. Sie wollte dem ungeschickten Maskierten schon eine zornige Bemerkung an den Kopf werfen, doch der kam ihr zu vor. Ayalas Ärger verwandelte sich in Belustigung. Sie lächelte ihren Retter an. "Vielen Dank, mein Herr - damit stehe ich wohl auf ewig in Eurer Schuld. Damit ihr wisst, wem Ihr so selbstlos geholfen habt... mein Name ist Ayala, Tochter des Tangalur, Kampftänzerin aus dem Volk der Cath'Shyrr." Sie deutete eine halb ironisch anmutende Verneigung an und verschwand dann rasch in der Menge. Ob sie seinen Rat befolgen und an diesem Abend nicht mehr tanzen würde, das stand noch abzuwarten, aber zumindest würde sie zunächst einmal eine Pause einlegen.


    Sie verließ den Ball saal und ging in die prächtigen Gärten des Anwesens hinaus, die im Mondlicht geheimnisvoll und wie verzaubert dalagen. In verschiwegenen Nischen bewegten sich Schatten - bestimmt hatte mehr als ein Liebespärchen hier hinaus gefunden. Es war schon ziemlich - naja, ungewöhnlich, dass sie selbst allerdings nun allein hier unterwegs war. Ein amüsiertes Lächeln gklitt über ihr Gesicht. Nun, besser allein als in Begleitung dieses lüsternen Trampels. Sie überlegte, ob sie noch weiter in die Gärten hineingehen und ihre Geheimnisse erkunden sollte und war einem der kiesbestreuten Wege schon bis zum Eingang eines gepflegten Irrgartens gefolgt, als hinter ihr das Feuerwerk losging. Ayala wandte sich wieder um und bewunderte das prächtige Farbenspiel am nächtlichen Himmel. Dies war etwas gänzlich Neues für sie, bei ihrem Volk in der Stille der Wälder gab es so etwas nicht, dennoch empfand sie keine Angst vor diesem Phänomen. Ob es wohl Magie war, die dahinter steckte?

  • "Die Nacht ist ja noch jung.." Säuselte Brennan und umfasste Ta'sharas Hand ein wenig fester.
    Das Gedränge war draußen größer geworden und immer mehr Hälse reckten sich gen Himmel um das Feuerwerk zu bestaunen.
    Brennan hatte immer weniger Interesse an dem bunten Feuerzauber und so bahnte er sich sicher seinen Weg ins Innere, Ta'shara im Schlepptau.


    Als er den größten Pulk hinter sich gelasse hatte, hielt er jedoch inne und sah sich noch einmal um. "Schau, welch erstaunlicher Anblick. Da stehen sie alle und haben ihre Augen einzig und alleine auf den Nachthimmel gerichtet. Kein einziger würde merken, wenn man ihm das Kostüm vom Körper stiehlt."


    Sprach der Vogelhändler und in seiner Stimme war durchaus soetwas wie Verachtung zu hören.
    Dann jedoch sah er an sich herunter und fing an zu lachen. "Und wer von ihnen hätte wohl geglaubt, dass heute Abend eine Ashaironi und ein Eriadne-Priester zusammenfinden." Grinste er und zog Ta'shara noch einmal fordernd zu sich um ihre Lippen dann mit einem erstaunlich sanften Kuss zu schließen.


    Brennan fühlte sich in einen leichten Gefühlsrauch versetzt. Diese ganze Situation war so.. unwirklich, dass es ihm fast den Atem raubte. Und trotzdem war er sich selbst so bewußt wie selten. Als sich seine Lippen abermals von Ta'sharas lösten, atmete er die kühle Nachtluft tief ein.
    "Welch wunderbarer Abend.." Sprach er leise und schloß dabei die Augen. Doch Sekunden später öffnete sie sich wieder, um den Weg ins Innere des großen Anwesens zu suchen.

  • "Nun, ich denke, eine Entschuldigung kann ich euch nicht bieten - aber eine Erklärung für mein Handeln wohl."
    Sprach eine dunkle Stimme und mit ihr kam Sir Dermond persönlich in das Sichtfeld Arvanors und Ashayas.


    Der Dienstbote schritt schnell einige Schritte zur Seite und machte seinem Herren ehrfürchtig Platz - die zwei Männer im Hintergrund hingegen schloßen ein wenig zur Gruppe auf. Doch immernoch hielten sie sich derart im Hintergrund, das nicht allzuviel Aufmerksamkeit erweckt wurde.


    "Mylady.." Formvollendet verneigte sich Dermond vor Ashaya. "Würdet ihr mir die Ehre erweisen und mich begleiten? Es wäre nur zu eurem Wohle, wenn wir die Angelegenheit nicht hier draußen regeln müßten.." Sprach er und sein Blick war ernst auf Ashaya gerichtet.


    "Natürlich darf euer Begleiter mit euch kommen - ich will euch kaum verführen, Teuerste. Auch wenn es mir recht wäre, wenn wir dieses hoffentliche Missverständnis unter uns regeln könnten."


    ~o~


    Signes lachte und sein Lachen war ehrlich und freundlich. Mit einem Grinsen sah er Kaera an.
    "Oh, Dermond hat mich kaum zum ersten Mal eingeladen - aber bisher habe ich der Sache nicht so getraut. Wer sagt mir, dass er tatsächlich einen Weg gefunden hat, mich an die Oberfläche zu bringen? Also ich weiß es nicht."
    Grinste er, aber sein ganzes Gebaren ließ darauf schließen, dass er sich keine großen Sorgen um seine Heimkehr machte.


    "Warum er dieses Fest feiert? Nun.. ich glaube kaum, dass er es gerne hören wird, wenn ich es so weiter plappere, aber.. wenn ihr mich nicht verratet.." Der Kapitän hatte dieses wunderbar flegelhafte Lächeln aufgesetzt und deutete Kaera an, etwas näher an ihn heranzutreten. Auch machte er einen Schritt auf Seoul zu und sprach dann deutlich leiser weiter.


    "Die Antwort ist ganz einfach.. Der gute Dermond sucht.. nach einer Frau." Wie ein Schuljunge grinste Signes. "Er will endlich sesshaft werden und hat die romantische Vorstellung, hier seine Traumfrau zu finden. So ein Spektakel kann ich mir doch nicht entgehen lassen." Lachte Singes. "Denn wenn Dermond etwas will, dann krieg er es in der Regel auch. Und du solltest deine Kaera gut festhalten, alter Freund." Ein leichter Schlag auf die Schulter traf Seoul.


    ~o~


    "Vorsicht! Aus dem Weg!" Schrie eine Stimme hinter Ayala und auch Brennan und Ta'shara konnten den jungen Mann hören, der die Cath'Shyrr eindringlich warnte.
    Und höchstwahrscheinlich war es auch nur den außergewöhnlichen Fähigkeiten der Cath'Shyrr zu verdanken, dass sie dem Feuerball, der ihr entgegengeschleudert kam, sofort ausweichen konnte. Stattdessen verewigte sich das glühende Geschoss auf dem Rasen des Anwesens mit einer großen, kreisrunden, verbrannten Grasfläche.


    "Das hast du davon!" Spie eine hohe Stimme aus und wieder glomm ein Funken gefährlich in der Nacht auf.
    "Verdammt, Lisaia! Wir sollen hier ein Feuerwerk machen und nicht alles in Brand stecken!" Sprach der blonde Magier, der gleich darauf auf Ayala zueilte. "Ist euch auch nichts passiert?" Fragte er besorgt.
    "Püh.. wenn du fremden Frauen hinterherrstarrst.." Entgegnete die kleine Feuerfee Nornos schnippig und setzte sich auf dessen Schulter, während Norno Ayala seine Hand anbat.

  • Arvanor schaute skeptisch. "Nun, eines kann ich Euch versichern, Sir Dermond, die Dame war die ganze Zeit bei mir und ich werde mit Sicherheit nicht von ihrer Seite weichen. Solch einen Diamanten findet man nur selten, müßt Ihr wissen." Arvanor hatte einen Verdacht. Jemand war als Schwarze Rose auf dem Ball und irgend jemand meinte wohl Ashaya wäre es gewesen. Aber wie konnte Sir Dermond das wissen? Jetzt war er äußerst neugierig, seine Jadegrünen Augen blitzten auf. "Nun Sir Dermond, dann laßt uns gehen, damit wir Alles klären können, es sei denn, Ihr traut mir, Arvanor Shet A'kil nicht über den Weg."

  • "M'Shazar!" Ayala fluchte laut uns sprang zur Seite grade noch rechtzeitig. Ein Feuerball zischte um Haaresbreite an ihr vorbei. Die Hitze ließ ihre Haare herumwirbeln, doch mehr passierte zum Glück nicht. Nur auf dem gepflegten Rasen prangte jetzt ein verbranntes Loch. Die Cath'Shyrr wirbelte wütend herum, um auszumachen, wer für dieses Missgeschick verantwortlich war. Ein blonder Mann eilte auf sie zu; offentsichtlich hatte er oder die kleine Fee auf seiner Schulter etwas damit zu tun. Ayala zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht, als der Magier sich nach ihrem Befinden erkkundigte. "Nein, mir ist zum Glück nichts geschehen.", antwortete sie. "Eure Warnung kam grade rechtzeitig..." Sie nahm die Hand, die der Magier ihr anbot und ihr Lächeln würde ein bisschen entspannter und auch ein bisschen breiter. "Aber vielleicht solltet Ihr nächstens Eure kleine Begleiterin besser im Zaume halten - oder sie wenigstens nicht einfersüchtig machen. Ich hoffe, die Dame, der Ihr hinterhergeschaut habt, war das Risiko wenigstens wert." Die Cath'Shyrr lachte ein warmes lachen. Im Grunde war sie über den kleinen Unfall nicht böse, letztendlich war ja nichts geschehen.

  • Das hatte sie nicht kalkuliert. Gerade noch war sie in Gedanken beim Erforschen des Inhaltes der ein oder anderen Tasche, denn Brennans Gedanke gefiel ihr durchaus, als der Mann sie abermals an sich zog und küsste, anders küsste, als noch zuvor... Einigermaßen überrascht schöpfte sie Atem und hob fragend die Augenbrauen in die Höhe. "Ich sagte doch bereits, dass ich mit dir gehe..."
    Warum nur konnten Menschen nie abwarten, bis es an der Zeit war, Dinge zu tun?


    Ein Warnruf ließ sie herumschnellen. Einen Augenblick nur brauchte sie, um zu erkennen, dass er nicht ihr und ihrem Begleiter, sondern einer Cath’Shyrr galt, die bereits beherzt zur Seite preschte und so der unliebsamen Begegnung mit einem Feuerball gerade noch ausweichen konnte. Köstlich! Geschickt und schnell ... stellte Ta’shara fest. Knapp neben der Cath'Shyrr und nur wenige Schritte von ihr und Brennan entfernt brannte sich das heiße Ding in den penibel gestriegelten Rasen des Anwesens. Der Hunger, den sie gerade eben noch verspürt hatte, war verflogen. Interessiert näherte sie sich nun der Einschlagsstelle und ging neben ihr in die Hocke. Ihre Hand glitt über den verkokelten Rasen, sie zerrieb die feine Asche zwischen den Fingern; sie schnupperte konzentriert ... auch die Luft roch nach verbranntem Gras und sogar ein wenig nach angeschmortem Haar. Sollte das eine Sinnestäuschung sein, dann war sie perfekt! Sie blickte kurz zur Cath’Shyrr – deren Fluchen nach zu urteilen, schien es ihr gut zu gehen – und dann weiter zu dem jungen Mann und diesem ... kleinen Etwas auf dessen Schulter. Einem von beiden, oder auch beiden zusammen, war das feurige Spiel offenbar zu verdanken. Und genau auf diese beiden marschierte sie nun schnurstracks zu. Sie glaubte Brennan in ihrem Rücken, denn irgendwie war sie sicher, ihn genug zu intressieren, dass er sie jetzt nicht so ohne weiters ziehen lassen würde.
    "Wie habt Ihr das gemacht?" wandte sich die Halbvalisar abwechselnd fragend an den blonden Mann und das kleine Wesen, das sich im Näherkommen als Fee entpuppt hatte. Nur um im nächsten Moment sich des Kodexes zu erinnern, der sie an den 'normalen' Umgang mit den anderen gemahnte.
    "Oh, verzeiht bitte. In der Aufregung vergaß ich meine Manieren." meinte sie entschuldigend an die Cath'Shyrr, den jungen Mann und die Fee gewandt. "Mein Name ist Ta'shara Yerir."

  • Eine weitere, sehr elegante Dame, aber mit ühler Ausstrahlung, näherte sich und untersuchte doch tatsächlich interessiert den Brandfleck im Rasen. Als ob sie noch nie eine Feuerstelle gesehen hatte. Ayala ließ sich ihre Verwunderung jedoch nicht anmerken, da die Fremde nun auch auf sie und den jungen Magier zukam. Auch darüber, dass sie so einfach mit ihrer Frage herausplatzte, sagte die Cath'Shyrr nichts. Stattdessen lächelte sie. "Aber das macht doch nichts.", antwortete sie und musterte Ta'shara interessiert. Sie hatte etwas an sich, das sie nicht ganz menschlich erschienen ließ. Nun, das war nicht so außergewöhnlich, aber dennoch fragte Ayala sich, welchem Volk sie wohl entstammen mochte. "Ich bin Ayala, Tochter des Tangalur. Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen."

  • Deleila hatte ebenfalls das Feuerwerk mit angesehen. Bislang hatte sie
    kaum bis wenig Kontakt zu den anderen Maskenballbesuchern gehabt - sie
    vermutete, das es an der ihr von einem Gott auferlegten, langen
    Einsamkeit ohne Gefühle zu tun hatte, das sie noch die Kontakte mied.
    Dabei war sie nun nicht mehr von dem Fluch betroffen. Zum wiederholten
    Male wünschte sie sich Mileana an ihre Seite, doch die war zuhause
    geblieben. Leise raschelte das seidene Kleid, als die junge Valisar
    sich bewegte und mit einer anmutigen Bewegung ihr Glas an die Lippen
    führte. Ihre eisblauen Augen streiften aufmerksam umher, neugierig
    beobachtend, was auf dem Ball so vor sich ging.




    Sicherlich würde auch sie noch einen Gesprächspartner finden. Sie war
    guten Mutes. Ruhigen Schrittes ging sie zwischen den Leuten umher und
    besah sich die wahrlich gelungenen Kostüme. Sie fand ihr eigenes auch
    toll, aber sie fand es auch faszinierend, zu sehen wie viele
    verschiedene Kostüme die Leute hier trugen.

  • Ashaya kam nicht mehr dazu, eine Antwort zu formulieren, denn Arvanor war eindeutig schneller gewesen. So schlossen sich ihre Lippen wieder, kaum daß sie sich geöffnet hatten. Die Gedanken tanzten durch Ashayas Kopf und in ihrem Magen stieg ein unangenehmes Gefühl auf, das sich in einem starken Duft nach Lavendel äußerte, der sich über die kleine Gruppe legte. Nein, sie war sich sicher, daß sie nichts getan hatte, was eine solche Reaktion des Hausherren nach sich zog. Und sie war sich doch ziemlich sicher, daß die Schwarze Rose Sir Dermond noch nie einen Besuch abgestattet hatte. Also strafften sich ihre Schultern und sie blickte dem Gastgeber kühl entgegen.


    "Nun, hätte ich gewusst, daß mir hier eine solche Behandlung zuteil werden würde, so hätte ich eurer Einladung sicherlich keine Beachtung geschenkt. Aber da ich nun schon einmal hier bin, könnt ihr mir auch gleich erklären, was ich euch wohl getan haben könnte."

  • Seoul hatte sich noch nicht einmal von dem Thema Ehe erholt als das Gespräch schon wieder eine neue Wendung nahm.


    "Eine Frau? Nun, da hat er hier sicher Auswahl genug. Und ich glaube nicht das ich sie Kaera extra festhalten muss. " antwortete Seoul ebenso leise und mit stolz jemanden wie sie zu haben.. "Draußen scheint ein Feuerwerk zu sein. Zumindest klingt es nicht so. Möchtet ihr euch das nicht anschauen?" fragte er lächelnd. Auch wenn er es selbst nicht sehen konnte, so wollte er zumindest Kaera den Anblick nicht verwehren. Er selbst hätte es auch gerne gesehen.


    Seine Gedanken glitten wieder auf das andere Thema zurück. eigentlich war es kein Thema zumindest jetzt noch nicht.

  • Dermond hob beschwichtigend die Hände. "Meine Teuerste, werter Arvanor, noch will ich euch weder unterstellen, dass ihr etwas getan habt, noch für etwas grundlos beschuldigen. Darum.."
    Der Hausherr sah sich um, denn langsam aber sicher hatten sich einige Neugierige um die kleine Gruppe gedrängt um mitzubekommen, was dort vorgefallen sein könnte.


    "Darum folgt mir an einen etwas abgeschiedeneren Ort. Nicht das ihr wegen eines dummen Missverständnis das Gerede der Leute auf euch zieht."
    Dermonds Stimme war weiterhin freundlich, doch ließ sie keinen Zweifel zu, dass ein Folgen besser wäre - und sei es nur um die plappernde Meute nicht auf dumme Gedanken zu bringen. Mit einem Lächeln deutete er Arvanor und Ashaya an, ihm zu folgen. Als die beiden sich schlußendlich in Bewegung setzten, folgten ihnen die zwei groben Gehilfen Dermonds - nur der Page blieb zurück.


    Dermond führte sie nicht weit. Auch wenn er es zunächst vorgehabt hatte, Ashaya in seinem Arbeitszimmer nach "dem Vorfall" zu befragen, so führte Arvanors Auftreten doch dazu, dass er die beiden nicht länger "festhalten" wollte, als es notwendig war.
    Das Feuerwerk war voll zu gange, so wählte Dermond die Eingangstreppe zu seinem Anwesen, welche - aufgrund der schlechten Sicht zum Feuerwerk - derzeit recht ruhig gelegen war. Sogar das Plätschern eines Springbrunnen konnte man zwischen dem Knallen und Funkensprühen des Feuerwerks hören.


    "Nun, Mylady.." Dermond hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. "Es ist mir sehr unangenehm, aber ihr wurdet beschuldigt, mir auf dem Ball etwas sehr wertvolles entwendet zu haben. Eine silberne Taschenuhr, mit einem eingravierten Mond und das Ziffernblatt mit Mondsteinen besetzt.. Ein Erbstück. Ein Gast will gesehen haben, dass ihr sie aus meiner Tasche entnommen habt und in die.. Falten eures Kostüms verschwinden ließet. Es.." Dermond strich sich leicht verlegen über den Nacken. ".. ist ein sehr glaubwürdiger Mann, der mir dies erzählte - und doch möchte ich euch die Möglichkeit geben, mir das Gegenteil zu beweisen.
    Sollte das alles nur ein Irrtum sein, habt ihr meine ewige Reue natürlich gewiss."


    Die Breitschultrigen standen noch immer hinter Arvanor und in Ashayas Gedanken schlich sich das Bild des Mannes, der sie noch vor wenigen Minuten aus heiterem Himmel angerempelt hatte.


    ~o~


    "Ich bin nicht eifersüchtig!" Fauchte Lisaia Ayala an. "Was fällt euch ei.." Der Zauberer packte die kleine Fee und hielt ihr sanft den Mund zu. "Entschuldigt bitte. Lisaia ist ein wenig exzentrisch."


    Der Blonde lächelte und verneigte sich zunächst vor Ayala und dann auch vor Ta'shara, die zu ihnen trat. "Norno ist mein Name. Und es ist schwer, bei diesen ganzen, wunderbaren Kostümen, niemanden hinterher zu schauen." Der Magier grinste und Lisaia schlug wild mit den kleinen Flügelchen. Der Magier selbst war nicht verkleidet. Er trug einen schmucklosen, braunroten Wams, der an einigen Stellen schon recht verschlissen und.. verbrannt aussah.
    Erst als Lisaia Norno in den Finger biss, ließ dieser mit einem Schmerzensschrei seine Fee los und diese setzte sich beleidigt auf die Schulter ihres Magiers.


    "Gefällt euch denn das Feuerwerk?" Fragte der Magier und sah abwechselnd Ta'shara und Ayala an.


    ~o~


    Nur wenige Meter entfernt von dem Brandfleck und dem Magier, der selbigen verursacht hatte, stand Brennan und beobachtete interessiert die Untersuchungen der schönen Halbvalisar. Das Rascheln eines Kleides mußten den Vogelhändler einfach dazu bringen, die Aufmerksamkeit kurz von Ta'shara zu nehmen und sie einer anderen Person zuzuwenden, die in seiner Nähe stand und genüßlich an einem Glas nippte. Auch Deleilafiel der Mann auf, der für einen Augenblick so verloren alleine schien und dennoch sich nicht für die Farbenpracht des Feuerwerkes interessierte.

  • "Dann freut es mich sehr, auch Eure Bekanntschaft zu machen, Norno.", schnurrte Ayala. Die kleine Fee ignorierte sie völlig - auch, weil sie nicht wusste, was sie mit diesem kleinen Geschöpf anfangen sollte. Der Magier hingegen - er war schon alein durch seine magischen Kräfte interessant, auch wenn seine Erscheinung nicht unbedingt für ihn sprach. Leicht amüsiert beobachtete sie den kleinen Kampf zwischen Norno und seiner kleinen Begleiterin. Die Kleine war so offensichtlich eifersüchtig, dass es schon zum Lachen war, und es reizte die Cath'Shyrr sehr, diese Eifersucht noch ein wenig zu schüren. Nur die Tatsache, dass Norno wohl darunter zu leiden hätte, ließ sie sich zurückhalten. Daher lächelte sie nur freundlich zurück und antwortete: "Es ist ein sehr gelungenes Feuerwerk." Dabei glitt ihr Blick zu den verbrannten Stellen seiner Tunika. "Ist es sehr schwer, so etwas zu bewerkstelligen?"

  • Arvanor mochte es nicht, wenn jemand in seinem Rücken stand, schon gar nicht zwei solche vor Muskeln strotzenden Brocken. Er positionierte sich in eine seitliche Position, so das er die zwei ebenfalls im Auge hatte. "Sir Dermond, wenn Ihr den Betrunkenen meint, der uns eben gestört hat und kurz davor war, sich Ärger einzufangen, dann frage ich mich, was an dieser Person so glaubhaft ist. Ich habe eher im Gefühl, dass jemand versucht, eine Ablenkung zu schaffen um in Ruhe einige Dinge an sich zu nehmen. Es wurde ja sogar die Schwarze Rose hier gesehen."

  • "Danke schön." entgegnete Norno. "Sir Dermond hat tatsächlich die besten Feuermagier Nir'alenars hier versammelt. Nun ja.. und mich." Grinste Norno und in der Schalk blitzte in seinen Augen.
    Er folgte Ayalas Blick und strich sich über seinen Wams. "Ich nehme an, ihr meint nicht die Brandflecken, oder? Die sind nämlich äußerst einfach - alles was ihr braucht ist eine funkensprühende Fee."


    Norno grinste und Lisaia ließ auf seiner Schulter ein kehliges Grummeln los.
    "Das reicht!" Meckerte sie mit ihrer hohen Stimme. "Sieh doch zu, dass du dein Feuerwerk alleine machst! Ich geh mich amüsieren!" Und mit winzigen Flügelschlägen verschwand die kleine Fee in der Nacht. Der blonde Magier sah ihr einen Augenblick lang verduzt nach und schrie ihr dann in die Dunkelheit hinterher: "Geh nur! Ich habe hier zwei wunderbare Gesellschafterinnen!!"


    Dennoch blickte er sowohl Ta'shara als auch Ayala ein wenig verlegen an. "Soviel zum Feuerwerk. Ohne Fee ist das tatsächlich ein wenig schwierig.."


    ~o~


    "Sir Arvanor.." Dermonds Stimme nahm einen tadeligen Ton an. "Wir befinden uns auf einem Maskenball - wahrlich würde es mich kaum überraschen, wenn hier mehr als eine Dame das Kostüm der schwarzen Rose gewählt hatte. Sie ist eine Heldin der kleinen Leute, aber das heißt noch lange nicht, dass diese Frau die Dreistigkeit und Dummheit besitzt auch hier mit ihrer Maske zu erscheinen."


    Dermond schüttelte den Kopf und das lange schwarze Haar fiel ihm über die Schulter.
    "Leider weiß ich nicht, von wem ihr redet - aber auch mir liegt nichts näher, als die Angelegenheit so schnell wie möglich zu klären. Also... Mylady?"
    Der Blick, den Dermond Ashaya zuwarf, war weder feindseelig noch vorwurfsvoll. Ihm selbst schien die Angelegenheit eher unangenehm. Durch solcherlei Unterbrechungen fand man gewiss nicht die Dame des Herzens.

  • Enttäuschung glomm in Brennans Augen auf. Er dachte, er hätte sie gehabt.. und nun schien Ta'shara ihre Aufmerksamkeit allem anderen als ihm zu widmnen. Brennan seufzte. Auch noch ein Magier. Er wußte doch, dass Magier auf manche Frauen diese gewisse Ausstrahlung hatten.
    Also begnügte sich der Vogelhändler damit, Ta'shara still zu beobachten und ihre kühle Anmut zu bewundern.


    Als die Fee des Magiers an ihm vorbeihuschte, kam er nicht umhin zu Lachen und sein Blick folgte dem quirligen und offenbar eifersüchtigen Wesen. Kein Wunder - Ta'shara alleine war schon ein Anblick, der einem den Atem rauben konnte. Aber die Cath'Shyrr, die nun neben ihr stand, war nicht weniger ein Blickfang.


    Schnaufend war die Fee in der Dunkelheit verschwunden und so glitt auch Brennans Blick durch Garten, der zwar prächtig beleuchtet war, aber dennoch mit der Schwärze der Nacht zu ringen schien. Liegen blieb sein Blick auf einer Gestalt, die ebenso kühl wirkte wie Ta'shara - und sich in ihrem bezaubernden, weißen Kleid von der Finsternis abhob.


    Sie schien ein wenig verloren und so fasste Brennan sich ans Herz, sie anzusprechen.
    "Ein wunderschönes Fest, nicht wahr? Nur wenn sich die Feen aller Magier so anstellen, wie die dieses Mannes dort, nun.. ich denke dann dürfte das Feuerwerk jeden Augenblick vorbei sein." Er grinste dämlich und hoffte, dass die Schatten so gnädig waren, dies vor Deleila zu verheimlichen. Ein erster Schritt konnte ja so schwer sein.

  • „Ebenfalls erfreut.“ meinte Ta’shara zu Ayala reichte ihr lächelnd die Hand zum Gruß und beantwortete Nornos Frage mit einem Nicken.
    „Ja, wirklich beeindruckend, das Feuerwerk. Aber der Feuerball war auch sehr interessant. War das ein ... Zufallsprodukt?“ Die Halbvalisar musterte die kleine Elfe, die einen reichlich missmutigen Eindruck machte. Tatsächlich war sie derart aufgebracht, dass sie Norno kurzerhand stehen ließ und davon schwirrte. Nachdenklich verfolgte sie das Flatterding mit ihren Blicken. War es tatsächlich so was, das sie anstrebte? Aufgrund von Gefühlen zu vergessen, was wichtig war? Ihr Blick fiel auf Brennan, der ihr doch nicht wie erwartet gefolgt war, sondern noch immer in einigen Schritt Entfernung verharrte und diese helle Gestalt musterte, die Ta’shara schon kurz zuvor von der Galerie aus gesehen hatte.
    Unvermittelt stellte sich wieder dieser unsägliche Schmerz ein. Doch nicht etwa wegen dem Mann, der seine Aufmerksamkeit jemand anderem schenkte. Er würde wieder kommen oder auch nicht. Nein. Diese Valisar war es, die nun schon ein zweites Mal für den Abend diese Sehnsucht in ihr weckte. Verbittert starrte Ta'shara in deren Richtung. Doch Nornos wütende Worte, die er seiner flüchtenden Fee hinterher rief, ließen sie sich wieder zu ihm umdrehen. Kurz noch glitzerten ihre Augen. Doch nicht Feuerbälle schienen sich darin zu manifestieren; eher sah es für einen Moment so aus, als würde Ta'shara jeden Moment Eispfeile verschießen wollen. Doch schon einen Sekundenbruchteil später, hatte sie sich wieder gefasst.


    "Warum?" fragte sie den Magier. "Was macht die Fee bei dem Feuerwerk so wichtig?" Ta’shara hatte tatsächlich keine Ahnung, wie das ganze vonstatten ging und ebenso wie Ayala, würde sie gern verstehn, was es nun damit auf sich hatte. Tatsächlich schien dieses kleine Wesen mehr zu sein, als nur ein lebendiger Feuerschläger...

  • "In der Tat ein wundervolles Fest." stimmte Deleila dem Mann zu, den
    sie zuvor beobachtet hatte und der sie nun angesprochen hatte. Dabei entging ihr der Blick, den Ta'shara ihr zugeworfen hatte.
    "Wohl möglich. Man munkelt, gerade Feuerfeen seien leicht reizbar, flammend wie das Element, welches sie verkörpern."


    DieValisar
    schenkte ihrem Gegenüber ein bezauberndes Lächeln, wie es herzlicher
    nicht hätte sein können. Ja, sie fühlte sich richtig wohl im Moment und
    freute sich, das sie jemanden gefunden hatte, mit dem sie sich
    unterhalten konnte.


    Das er in Begleitung der anderen Frau
    gekommen war, wusste sie im Moment ja nicht und schenkte jener daher
    auch keine Beachtung. Stattdessen machte sie zwei Schritte auf Brennan
    zu und blickte ihn freundlich an. "Leider bin ich bis jetzt nicht
    einmal in den Genuss einen Tanzes gekommen, bedauerlich, nicht?"




    (warum zerstückelt es mir den Text immer so komisch?)

  • Brennan grinste. Wie konnte er so einer Fast-Aufforderung wiederstehen? Die dunklen Augen des Vogelhändlers funkelten, als er sich zu Deleila beugte.
    "Noch nicht einmal einen Tanz? Seid ihr so beschäftigt? Denn bei den Göttern, einer schönen Frau wie euch wird es wohl kaum an Angeboten von jungen Herren mangeln. Darf ich sagen, dass ihr bezaubernd in eurem Kleid ausseht?"


    Brennan lächelte. Sein Kompliment war ehrlich gemeint und eine kurze Geste mit der rechten Hand deutete Deleila an, einen Augenblick zu warten.
    "Einen Moment bitte, ich muß kurz einmal.." Mehr sagte Brennan nicht. Ja, er hatte vor, mit Deleila zu tanzen. Aber die Höflichkeit gebar es ebenso, dass er Ta'shara Bescheid gab.


    Mit langen und sicheren Schritten ging er auf die Halbvalisar zu und berührte sie zärtlich an der Schulter.
    "Ta'shara? Darf ich dich für einen Augenblick alleine lassen? Ich möchte der Dame einen kleinen Wunsch erfüllen.."


    Das Gesicht des Vogelhändlers war nun ernst und er musterte Ta'shara, die sich so angeregt mit dem Magier und der Cath'Shyrr unterhielt.

  • Die Berührung an der Schulter ließ sie das Gespräch unterbrechen und sich erneut umdrehen. Sie hob ihren Kopf und sah in Brennans Augen, die dunkel und ernst auf ihr ruhten. Nachdenklich begegnete sie seinem Blick und sah dann hinüber zu der Valisar. Doch diesmal hatte sie sich hervorragend in der Gewalt. Sie nickte grüßend in Richtung der strahlenden Schönheit und wunderte sich nicht weiter, dass Brennan ihr möglicherweise zugetan war. Es irritierte sie lediglich, dass der Mann sich dafür interessierte, ob sie alleine zurecht käme. Sie fragte sich, was wohl dahinter stecken mochte. Ihr waren die Geschichten bekannt, die man sich erzählte... dass viele Männer es als Herausforderung betrachteten eine Valisar zu 'beglücken' und womöglich sogar von dem Fluch zu befreien. Verfolgte Brennan das gleiche Ziel? Interessante Frage...


    Was für ein Wunsch es nun war, den er der anderen Frau zu erfüllen gedachte, interessierte sie da schon reichlich weniger. Gar nicht, um genau zu sein. Ta'shara lächelte. "Geh nur. Ich komme zurecht... so allein bin ich ja nicht." und selbst wenn ich es wäre, würde es mir nichts machen... Sie nickte noch einmal zu der Valisar und wandte sich wieder Ayala, dem jungen Magier und dem Problem des Feuerwerkens ohne Fee zu.

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