Der Maskenball

"Ein Magier, soso." Ayala lachte leise. "Muss ich mich also in acht nehmen, dass Ihr mich nicht verzaubert?" Die Kampftänzerin zwinkerte ihm zu und folgte dann seinem Blick über die Menge. "Ja, interessante Leute, in der Tat... zumindest solange sie Masken tragen. Ich frege mich, was zum Vorschein käme, wenn man sie alle zwänge, ihre Masken abzunehmen."

Oben angekommen blickte Lirii nach unten auf die tanzenden Personen. "Sieh mal da drüben, zwei Nachtelfen sind auch da." Wo die Fee in diesem Gewusel von Kostümen nun Nachtelfen gesehen hatte war nicht ganz klar und als Lysia den Kopf wandte, saß auf ihrer Schulter nicht mehr die Piratin, sondern ein halb durchsichtiger Ritter. Anscheinend waren nicht nur die Farben von kurzer Haltbarbeit bei diesem Persönchen, wenn man mal von der Gestalt absah, in der Lysia die Fee kennengelernt hatte.

"Nun, dann bitte ich darum."

Ashaya schenkte dem dunklen Grafen ein verführerisches Lächeln und senkte dann die Augen, um nicht in die verwirrend jadegrünen Augen ihres Gegenübers blicken zu müssen. War da für einen kurzen Augenblick erkennen in seinen augen aufgeflackert? Ein nervöses Gefühl breitete sich im Magen der Nymphe aus und äußerte sich in zartem Fliederduft, der sich um sie herum in der Luft ausbreitete. Entschlossen versuchte sie, die Nervosität nieder zu kämpfen. Er kannte sie nur in Hosen, nicht in einer Abendrobe wie dieser, in der man die einfache Malerin auch sicher nicht zu sehen erwartet hätte.

"Euch verzaubern. Ja, das könnte schon passieren."

Dabei muß er ein wenig lächeln.

"Es ist schon erstaunlich, wie gut sich die Leute hinter ihren Masken verstecken können, auch hinter denen, die sie im wahren Leben tragen. Mancher hat vielleicht nur die eine gegen die andere getauscht, um hier her zu kommen."

Deleila betrat den Saal nun. Ihr Blick schweifte umher, sie betrachtete sich die anderen anwesenden Gäste. Tolle Kostüme, ohne Zweifel. Sie war sich mit einem Mal nicht mehr sicher, ob ihres wirklich gut gewählt war.
Die Valisar atmete tief durch. Eines war ihr klar, wenn sie ihre Gefühle nicht wieder gehabt hätte, hätte es sie wohl kaum gekümmert, was hier jemand über sie oder ihr Kostüm dachte. Nun jedoch machte sie sich ein wenig Gedanken darum - zumal sie ohne Begleitung gekommen war, denn sie hatte Mileana vorher nicht mehr erreicht. Kurz wurde ihr Blick traurig, als sie an ihre Liebste dachte, doch dann trat sie einen weiteren Schritt nach vorn, die Röcke etwas anhebend, damit sie nicht zu sehr über den Boden schleiften.

'So viele Gäste.' dachte sie bei sich. Dieser Sir Desmond schien wirklich ein riesiges Spektakel geplant zu haben.

Aravilar schmunzelte etwas, konnte Shaia sehen, als er sich zu dem Serviermädchen umwandte und sie lächelnd ansah. Er nickte leicht. "Da habt ihr beide wohl Recht, er ist wunderschön anzusehen, aber ich denke noch eindrucksvoller wäre es, dort unten zu sein. Aber auch hier ist es nett, obwohl ich nicht so der Typ bin, für solche Massenfeier." Ein leichtes Grinsen schlich auf seine Lippen, als das Mädchen so errötete. "Macht euch keine Gedanken, es waren ja keine geheimen Gespräche."

Er lächelte noch, als er fragend auf die Botschaft blickte und sie entrollte. Erst hob sich seine Augenbraue, doch nach einem kurzen Augenblick schmuznelte er wieder und reichte die Rolle an Shiai weiter. "Wie spät ist es eigentlich?" fragte er sie zwinkernd.

Shiai fuhr überrascht herum, war aber erleichtert ein Serviermädchen zu sehen. Irgendwie hoffte sie doch noch, dass sich die Situation zwischen ihr und Aravilar besserte. Da war eine andere Frau eher unvorteilhaft.

Als sie das Pergament entgegen nahm, dachte sie erst es würde sich um eine andere Sprache handeln. Erst beim zweiten Lesen erkannte sie, was dort stand. Nicht gleich antwortete sie auf Aravilars Frage sondern sah sich um. Es schien aber niemand anderes so ein Blatt bekommen zu haben.
"Etwas Zeit ist noch. Meint ihr, dass ist mehr als ein Scherz?" fragend sah sie ihn an.

Lysia wollte gerade fragen, was Nachtelfen waren, als auf einmal etwas an ihren Haaren zog.
"Au!" Mit finsteren Blick sah sie sich um bis sie den kleinen Feer entdeckte.
"Bis du mir eben an den Haaren gezogen hast gut," antwortete sie immer noch leicht böse. Am liebsten hätte sie ihn einfach vom Geländer geschnippst, aber sie wollte es sich nicht mit Lirii verderben und nachholen konnte sie das immer noch.

"Es könnte ein Scherz sein, die Schrift ist etwas unsauber, das lässt vielleicht auf einen Kinderstreich schließen. Andererseits schreibt nicht jeder sauber und es könnte eifnach jemand sein, der nicht so sehr geübt darin ist. Immerhin enthält die Nachricht keine Rechtschreibfehler." Er schmunzelte Shiai an. "Was haben wir denn zu verlieren, wenn wir darauf eingehen? Oder habt ihr etwas anderes wichtiges vor?" Sie schaute Shiai kurz in die Augen, ein Blick der ihr wohl einen kühlen Schauer über den Rücken fahren ließ, dann wandte er den Blick etwas ab, immernoch lächelnd.

Der Blick von Aravilar löste bei Shiai mehr als nur einen Schauer aus. Diese eisigen Augen faszinierten sie und auch die Person gefiel ihr. aravilar löste bei Shiai Gefühle aus, die diese immer von sich gewiesen hatte.
"Ihr habt recht. Es wäre nicht nett, wenigstens zu schauen, was dahinter steckt. Außerdem bin ich neugierig," fügte sie an und betrachtete dabei den Elfen von der Seite.
Sie fühlte sich hin und hergerissen zwischen ihren gefühlen und trank einen Schluck von ihrem Wein, bevor sie wieder auf den garten schaute.

Lirii sprang von Lysias Schulter auf das Geländer und beäugte die größere Fee kritisch. "Wenn hier überhaupt einer an ihren Haaren ziehen darf, dann bin ich das." behauptete sie. "Bist du überhaupt verkleidet?"

Irritiert setzte die Halb-Valisar das Glas ab und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Schwer lag der Geschmack des Rebensaftes darauf und Ta’Shara überlegte angestrengt, woran sie der Geschmack erinnerte. Aber es wollte ihr beim besten Willen nicht einfallen. Und da der Mann noch immer nicht anständig Luft bekam, klopfte sie ihm ohne weiter darüber nachzudenken auf den Rücken.
"Geht es wieder?" fragte sie ihn und beinahe klang ihre Stimme besorgt. Kurz schüttelte sie den Kopf und drehte sich nun auch noch tatsächlich zu dem Mann in der weißen Robe eines Priesters um. Doch knapp nur fiel das Lächeln aus, das sie ihm schenkte, wobei sie sich selbst über ihr Verhalten wunderte und das Glas in ihrer Hand skeptisch betrachtete.

„Hmmm.. Händler für Nahrungsmittel also.“ Gerade wollte sie ihn fragen, ob er all seine Nahrungsmittel vorab selbst kostete, bevor er sie in den Verkauf gab, aber irgendwie ... war sie abgelenkt. „Fleisch der Piraten von Windburg? Was ist das? Und Wein... sagt..“ Und mit eben jenem Wort reichte sie Sir Elliot ihr Glas und fuhr dann fort: „.. würdet Ihr wohl so freundlich sein und einmal von diesem hier kosten?“
Und während sie nun den Mann betrachtete, wurde sie das seltsame Gefühl nicht los, nicht sie selbst zu sein.

"Sir Dermond.. es ist mir eine Ehre, euren Ball zu besuchen." erwiderte die Valisar auf gekonnt höfische Art. Nicht einmal das Kleid mochte angesichts der hellen, so eisigen Art Deleilas darüber hinwegtäuschen, was sie war. Auch wenn ihre Augen neugierig und freudig funkelten.

"Einen Tanz sollt ihr gerne haben, Sir Dermond, ich werde ihn euch nicht verwehren, bin ich doch heute ohne meine Begleitung hier, die ich leider nicht rechtzeitig erreichen konnte."
Sie schenkte dem Gastgeber ein freundliches, warmes Lächeln, während ihre eisblauen Augen auf dem Gesicht des Mannes ruhten.

Ayala lächelte Yovril an. "Ihr wollt mich wirklich verzaubern? dann danke ich für die Warnung - ich werde auf der Hut sein." Dasd Lächeln der Cath'Shyrr wurde eine Spur breiter. "Bestimmt könntet Ihr mir sonst gefährlich werden. Sagt - was ist denn Euer Fachgebiet bei der Zauberei? Beherrschung? Beschwörung? Oder gar Verwandlung? Oder da Ihr von Masken redet - ist es die Hellsicht?"

Ayala ließ ihren Blick erneut über die versammelten Gäste schweifen. "Aber Ihr habt wahrscheinlich sehr recht damit, dass fast alle hier nur die eine Maske gegen die Andere ausgetaucht haben.", fuhr sie etwas ernster fort. "Auch ich werde mich kaum davon frei sprechenkönnen, oft maskiert zu sein. Immerhin bietet es Schutz. Solange man selbst noch weiß, wer man ist..."

"Ja, das sollte man nie vergessen."

Er atmet kurz durch.

"Aber seid unbesorgt, ich setzte Magie nie unnötig ein, außer vielleicht für ein paar Kunststückchen. Ich verstehe mich in der Manipulation des Feuers - und Feuerfeen sind sehr launisch, wenn ihr versteht, was ich meine. Da muß man schon auf der Hut sein und unnötige Bitten an sie vermeiden."

Er schaut noch einmal in die Runde.

"Wer von diesen Leuten ist eigentlich unser Gastgeber?"

Arvanor hatte das Getuschel der beiden Damen sehr gut mitbekommen und mußte unmerklich grinsen. Ja wenn die Schwarze Rose jetzt hier wäre, er würde sie gerne unter vier Augen sprechen oder öffentlich die Klinge mit ihr kreuzen, wenn auch nur zum Spaß. Diese sogenannte Verbrecherin war ihm äußerst sympathisch. Er wandte sich zu Ashaya: "Habt Ihr gehört? Die Schwarze Rose soll eben gesehen worden sein. Aber ich glaube nicht, dass sie solch einen Auftritt wagen würde, da ich nicht glaube, dass es ihr Stil wäre. Sie kommt eher still und heimlich in das vertraute Heim und bestiehlt den Besitzer oder versucht es wenigstens."

Kaera lächelte und meinte zu Seoul: "Ja, ehrlich gesagt könnte ich jetzt etwas zu trninken vertragen..." Doch anstatt Seoul zu lotsen, sah sich die Nymphe um. Sie hatte so ein seltsames Gefühl.
Als sie schließlich den Mann in der blauen Uniform entdeckte, der sie grüßte, lächelte sie und nickte ihm zum Gruße zu. Sie wusste nicht, ob sie ihn kannte. Die Nymphe hakte sich bei Seoul unter und führte ihn erst an einem Diener vorbei, wo sie sich etwas zu trinken nahmen und dann in den Raum, den sie sich vorher schon ausgeguckt hatte. Dort schien es etwas ruhiger zu sein. Man konnte dort in Ruhe sitzen, etwas trinken und sich unterhalten. Nachdem Kaera allerdings an dem "Sprudelwasser" genippt hatte, überkam sie ein anderes dringendes Bedürfnis. "Seoul, vielleicht entschuldigst du mich einen Moment? Ich bin sofort wieder da. Ich muss mich nur ein wenig frisch machen..." Zwar musste sie den Nachtelfen wirklich einen Moment allein lassen, aber sie hatte ihnen einen Platz zum sitzen gesucht und nicht die Sorge, dass ihm etwas passieren könnte. Dennoch wartete sie seine Antwort ab und hielt noch seine Hand.

Zitat

Original von Shiai
"Ihr habt recht. Es wäre nicht nett, wenigstens zu schauen, was dahinter steckt. Außerdem bin ich neugierig,"

Aravilar schmunzelte ein wenig, als er ihr antwortete. "Da haben wir wohl etwas gemeinsam, ich bin auch neugierig. Wobei ich aber zugeben muss, meiner Neugier viel zu selten nachzugeben. Aber heute ist ein besonderer Tag, meint ihr nicht auch?" Er sah Shiai kurz an und folte ihrem Blick herunter in den Garten. "Wärt ihr lieber dort unten?" fragte er sie dann leise.