Musik erklingt in der Stadt

  • Elaiya hatte den musikalischen Darbietungen der anderen gelauscht. Sie wagte nicht darüber zu urteilen, ob sie nun besser oder schlechter als sie selbst gewesen waren. Das würde die Jury entscheiden müssen, und gespannt wartete sie auf deren Entscheidung.

    Une éternité
    Cerclée de poussière
    Perce l'éphémère


    All winds and tides
    Sand and silence
    Over the distance
    Slipping through our hands

  • "Kunst in Bildern." Eruanna denkt nach und dabei bildet sich eine kleine Falte auf ihrer Stirn. "Nun, wie Ihr bereits sagtet wir Mira'Tanar liebe unsere Parks." Leicht Lächelt Eruanna bei dem Gedanken an die vielen Parks in Kina'Mallai die sich in ihrer Schönheit gegenseitig übertreffen. "Es gibt die reinsten Gartenkünstler, die sich nur um die Parkanlagen kümmern und die Skulpturen fertigen. Und es gibt auch Künstler, die alle Häuser mit Mustern verzieren. Wir lieben Muster." sagt Eruanna, als ob jeder Mira'Tanar Muster lieben würde. "Aber die Kunst in Bildern ist selten. Ich weiß nicht viel davon. Habe kaum etwas darüber gehört." Eruanna zuckt mit den Schultern.

  • Das fand Riana nun schade. Aber es war natürlich schwer mit Farben im Meer zu arbeiten, die zu meist wasserlöslich waren. Eigentlich war es sogar logisch. Sie hatte einmal zugeschaut wie ein Bild mit Wasser übergossen wurde, damit die Leinwand erneut nutzbar war. Es war nicht schwierig die Farbe ab zu kriegen. Trotzdem war ERuanna in diesem Sinne ein falscher Gesprächspartner. Aber vielleicht konnte sie ihr irgendwelche anderen Informationen entlocken.


    "Was machen sie? Haben sie einen Beruf?" Erst als sie die Frage gestellt hatte, fiel ihr ein, dass ihr die Gegenfrage gar nicht genehm wäre.

  • Eruanna beobachtet Rianas Gesichtszüge, fast erscheint es der Mira'Tanar so, als wäre ihre Gegenüber enttäuscht über ihre Antwort. Aber ehe sich Eruanna noch weitere Gedanken darüber machen kann stellt Riana ihr eine neue Frage.
    "Nun, einen Beruf würde ich es vielleicht nicht nennen." sagt Eruanna und auf ihren Lippen bildet sich ein fröhliches Lächeln.
    "Aber ich bin eine ausgebildete Zaubersängerin. Meine Ausbildung habe ich in Kina'Mallai bekommen. Daher kommt natürlich auch mein Interesse für die Musik, insbesondere für den Gesang."
    Eruanna sieht Riana forschend an, etwas in ihr sagt ihr, dass sie ihrerseits diese Frage nicht stellen sollte, aber Eruanna ist neugieriger, als ihre innere Stimme also wagt sie die Frage.
    "Und Ihr, was ist Euer Beruf?"

  • Die Frage war zu erwarten gewesen und Riana schalte sich für ihre eigene Dummheit. Immerhin gab sie ihren Beruf nicht gerne Preis. Einen Moment war sie geneigt mit einer bissigen Antwort zu kontern, dass es ihr gar nichts anging. Doch sie entschied sich lieber ihre Standard Antwort zu geben. Außerdem war es immer wieder interessant wie unterschiedlich jeder darauf reagierte. Manche waren schockiert, andere wurden dann ablehend und manche waren einfach verlegen, wussten nicht wie sie damit umgehen sollten.


    "Ich bin eine Kurtisane," erwiderte sie schlicht. Auch eine Mira'Tanar musste mit so einem Begriff etwas anfangen können. Oder nicht? Gab es bei ihnen so etwas?

  • ...Irrelevant?....



    Etwas verwirrt sah Juveno Delanya an, er hatte wirklich gedacht sie zittere wegen dem Wettbewerb und hatte nicht damit gerechnet nun so was von ihr zu hören.


    Nachdenklich sah er sie einige Minuten lang an ohne etwas zu ihr zu sagen. Als wolle er mit seinem Blick erfahren was genau Delanya belastete, was für ein Leiden ihren Körper erzittern ließ. So viel konnte ein Leiden sein ...Krankheit ... Fluch ... Lebensangst was am ehesten zu traf, nach der recht kurzen Beschreibung von Delanya, die von einem Leiden sprach, von Phasen die sie von der Außenwelt abschirmte ...


    Juveno war etwas verwirrt hätte zu gern gewusst was genau ihr Leiden ihr zittern verursachte.


    Doch vielleicht war sogar er der Grund? ...War er zu vorschnell, war er ihr zu nahegetreten ? ...

    Nein wie auch?... er hatte sie erst angeredet als sie schon zitterte und sie setze sich ja zu ihnen und nicht umgekehrt.


    Aber ihr zittern?


    ...als würde sie vor einem Tollwütigen Tier stehen und angst ihren Körper kurz beherrschte, erzittern lies...

    Juveno konnte es nicht als irrelevant sehen, hätte ihr gerne geholfen, mehr von ihr erfahren. Doch er erkannte wie schwer es Delanya viel darüber zu reden und bemerkte das ihr zittern langsam aufhörte.


    Auch war dies absolut nicht der richtige Ort um über ein persönliches Leiden zu reden was vielleicht schmerzte.


    Zu gerne hätte er sie bei der Hand genommen und zu seinen Pferden in die Natur geführt. Bei seinen Pferden dessen Mut und Lebensfreude ihre ruhe ihr vertrauen zu guten Wesen so ansteckend und befreiend sein konnte, zumindest für Juveno. Was natürlich nicht für alle galt, manch einer hatte sogar angst vor Pferden, so verwarf er seinen Gedanken auch war nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas, immer hin warteten sie alle auf die Entscheidung der Jury und vielleicht konnte auch diese Entscheidung Delanya heute Abend ihr Leiden vergessen lasen, ihr vielleicht sogar helfen.


    Delanya nahm einen Schluck vom Getränk und schmunzelte nun Juveno an, wobei ihm ihre schönen grünen Augen auf vielen. Es schien ihr etwas besser zu gehen sie zitterte nicht mehr.


    Juveno hob sein Glas in ihre Richtung, neigte kurz seinen Kopf lächelnd und versuchte das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken,


    "Darf ich fragen wo ihr her kommt Delanya?"

  • Das Wasser schmeckte einfach köstlich. Delanya wunderte sich woher es kam. So ähnliches Wasser hatte sie bei ihrer Grossmutter einmal getrunken.
    Delanya hatte wohl gemerkt das Juveno versuchte sie von ihrem Zittern abzulecken. Eigentlich klappte das ja auch gut und Delanya antworte wieder frisch fröhlich. „Ich bin schon immer hier in Nir'alenar zu Hause. Besser gesagt im Seeviertel. Und ihr? Woher stammt ihr wenn ich fragen darf?“


    Delanya starrte nun unentwegt in Juvenos Augen. Sie hoffte es sei ihm nicht unangenehm, darum entzog sie sich wieder dem Glanz der schimmernden Augen.
    Delanya hatte es doch schon gewundert das der Edelelf nicht wirklich spitze Ohren hatte, so wie man es sich doch von Edelelfen gewohnt war. Nein, sie waren sogar ein bisschen recht menschlich. Oder täuschte Delanya sich da? War das vielleicht doch nur ein Trugbild?

    - "Wir sollten uns nicht von unserem Volk unterscheiden und genau deswegen benutze ich sie nicht."
    - "Aber wenn 'unserem Volk' sagst, unterscheidest du dich ja."
    - "Nein, tu ich nicht."
    - ":rolleyes: Das sagst du."

  • "Steeerrrbeeeen! Ihr werdet Alle sterben. Denn er kommt. Er, der Schrecken der Meere! Er wird Euch holen und die Seelen zum Meereskaiser führen, seinem Herrn und Meister. Niemand wird verschont, niemaaaaaand." Eine hohe Stimme, die wie aus dem Nichts erklang. Bedrohlich und gleichzeitig voller Angst. Gleichzeitig hatte sich urplötzlich eine Kälte im Korallenriff ausgebreitet. Von einer Sekunde zur nächsten war die angenehm behagliche Stimmung wie weggeblasen.


    "Ihr seid alle des Todes. Bereitet Euch auf die letzten Tage des Lebens vor. Die Toooteeen werden aus ihren Gräbern steigen und Euch holen. Fürchtet Euch, das Ende ist nahe."


    Eine Frau war aus dem Schatten getreten. Sie war elegant aber sehr altmodisch gekleidet. Eine Kleidung, wie man sie vor etwa 200 Jahren getragen hatte. Ihre Haut war durchsichtig, wie überhaupt Alles an ihr durchsichtig war. Ih Gesicht, wunderschön anzuschauen, wirkte traurig. Ihr Blick wanderte durch den Raum und ruhte schließlich auf einem jungen Man.


    "Duuuu stirbst als Erster!" Ihr Mund öffnete sich weit und ein unheimlich klingender Ton drang aus ihm heraus. Der Ton war voller dumpfer Vibrationen, drang bis tief ins Mark der Anwesenden aber was dem jungen Mann widerfuhr war schlimmer. Er stand auf, griff sich schmerzverzerrt an die Brust, er ging in die Knie, ein Röcheln drang aus seinem Mund. Dann fiel er zu Boden. Tot! Blut lief in einem langen Faden aus seinem Mund. Ein zufriedenes Lächeln spielte auf den Lippen der Geisterfrau, denn es mußte sich definitiv um einen Geist handeln.


    "Ihr werdet auch nicht verschont." Dann verschwand sie wie ein Windhauch, löste sich auf. Nur der Tote lag am Boden. Eine beklemmende Stille hatte sich ausgebreitet. Nur die Kälte ging langsam zurück...

  • Shiai war sofort erschrocken augesprungen und schaute mit hektischem Blick hin und her. Ihre Angst verbat ihr weiter darüber nach zu denken, warum auch der Raum kühler geworden war. Dann sah sie den Geist. Jeder wusste das es Götter gab, niemand würde etwas anderes behaupten. Doch Geister? Daran hatte sie nicht geglaubt. Als sie dann ihr erstes Opfer leblos auf den Boden sinken sah, gab sie einen leisen Schrei von sich. Etwas so furchtbares hatte sie in ihrem bisherigen Leben noch nicht erlebt.


    Einen weiteren Moment blieb sie stehen nachdem die Gestalt verschwunden war. Sie war versucht zu glauben, dass das ganze ein Schauspiel gewesen war, doch sie sah in den anderen Gesichtern, das dies wohl nicht der Fall gewesen war. Schließlich eilte sie zu dem Toten. Vielleicht lebte er ja doch noch. Dort angekommen beugte sie sich zu ihm herab. Eindeutig tot.....

  • Juveno hatte keine Zeit mehr Delanya zu antworten. Den eine Stimme erklang im ganzen Raume, begleitet von einer seltsamen Kälte des Grauens, die sich sofort tief in jedes warmblütige Leben grub.



    Getrieben von Adrenalin , das sein Blut in einer Sekunde auf die andere in Wallung brachte und vom Kampfgeist, den er als Schwertkämpfer hatte, war auch Juveno einer der ersten die von ihren Stühlen aufsprangen. Schützend stelle er sich dabei, seitlich neben Delanya, während seine Hand auf ihrer Schulter ruhte. Fassungslos musste er mit ansehen wie ein Junger Mann, gequält von Geisterhand, tot zu Boden ging. Dabei verkrampfte sich Juvenos ganzer Körper, unbewusst vom Beschützerinstinkt getrieben hielt er Delanya Schulter etwas fester.


    Als wolle er sie, ja nicht aufstehen lasen, sie ja nicht los lasen, sie ja nicht in die nähe des Geistes kommen lasen. Doch hatte er weder Schwert noch sonst eine Waffe, die er gegen einen Geist wirkungsvoll einsetzen könnte. Auch löste sich die Erscheinung, im Kalten nichts, so schnell auf, wie sie gekommen war. Nur der Leblose Körper eines jungen Mannes, zeugte noch von der Geisterfrau und eine seltsame grauenerregende Kälte, die nun aber langsam verschwand, dafür angst und schrecken zurück ließ.


    Kurz sah Juveno nun Besorgt Delanya an, mit einem Blick der Entschuldigung. Die Gefahr war weg er konnte sie alleine lasen und mit schnellen Schritten eilte nun auch Juveno zu dem Toten, bei dem bereits eine Frau aus der Jury war.


    Dicht neben dem Toten blieb er stehen, über dem bereits die Frau sich gebeugt hatte.


    Er musste nicht fragen, die Worte der Geisterfrau waren voller Macht die Kälte des Totes hatte sie mit sich gebracht und jeder konnte es spüren, sehen und der Leblose Körper vor im würde sich nie mehr bewegen.


    Voller Trauer und mit dem Gefühl, das der Tote nicht der letzte sein würde sprach Juveno leise :


    "Möge die Göttin Eriadne ihn ins Licht führen."

  • Delanyas Augen hatten sich ruckartig geweitet als sie die komische Geisterfrau gesehen hatte. Verspürte sie Angst? Ja, ein klein wenig. Sie hörte der hohen Stimme aufmerksam zu und als der junge Mann einfach tot umfiel entfuhr ihr ein Schrei. Nun ja, die Einzige war sie auch nicht gewesen die geschrieen hatte.
    Sie sprang sofort auf, aber Juvenos Hand auf ihrer Schulter liess dass nicht wirklich zu. So blieb sie einfach sitzen und wartete bis er zu dem Toten gegangen war. Auch Delanya stand nun auf. Voller Sorge. Sie verspürte ein krampfhaftes Zucken in ihrem Bauch. Genau das gleiche Leiden wie an dem Tag als Ihre Schwestern gestorben waren. Was ging hier vor? Was war hier los?
    Delanya konnte es sich einfach nicht erklären. Es war so schlimm. Sie konnte nichts machen. Da das Zucken nicht wieder aufhört setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl und nahm einen Schluck Wasser.
    Ihre Schwestern hatten ihr sehr nahe gestanden. So wie auch ihre Eltern. Hiess dass, das ihre Eltern... tot waren?

    - "Wir sollten uns nicht von unserem Volk unterscheiden und genau deswegen benutze ich sie nicht."
    - "Aber wenn 'unserem Volk' sagst, unterscheidest du dich ja."
    - "Nein, tu ich nicht."
    - ":rolleyes: Das sagst du."

  • Elaiya wurde aus ihrer gespannten Erwartung gerissen, als die Geisterfrau so plötzlich erschien. Shir'elei neben ihr fauchte, doch das Fauchen endete in einem ängstlichen Maunzen, und die kleine Sandkatze drückte sich gegen Elaiyas Beine. Die Musikerin selbst war aufgesprungen und presste die Hände vor den Mund. Was sich vor ihren Augen abspielte, war so entsetzlich, dass sie nicht einmal aufschreien konnte, nur ein leises Keuchen entwich ihr. Durch nichts in ihrem bisher so ruhigen und behüteten Leben war die junge Halbelfe darauf vorbereitet, mit Spuk dieser Art zusammenzutreffen. Und als die Geisterfrau wieder verschwand, gaben die Knie unter ihr nach, und plötzlich sah sie erst Sterne vor ihren Augen tanzen, dann wurde es dunkel um sie - mit einem leisen Seufzen sank Elaiya in sich zusammen und fiel schlicht in Ohnmacht.

    Une éternité
    Cerclée de poussière
    Perce l'éphémère


    All winds and tides
    Sand and silence
    Over the distance
    Slipping through our hands

  • Delanyas Theorie war doch ein wenig haarsträubend. Sie waren doch nicht wirklich tot. Oder? Nein, das war schon ein wenig verrückt. Sie waren ja nur auf einer kleinen Reise.
    Wärend Delanya noch in ihren Gedanken steckte fiel die zweite Sängerin neben ihr in Ohnmacht. Keine Ahnung ob sie nicht die Einzige war, aber Delanya lief schnell um den Tisch und zu ihr. Sie selbst hatte sich wieder gefangen und beugte sich jetzt besorgt zu der jungen Frau. Die Sandkatze neben ihr strich besorgt um den Kopf der Ohnmächtigen.
    Delanya selbst wusste sich nicht zu helfen, weshalb sie auch Nach Hilfe schrie. Als ein junger Mann zu ihr eilte sagte sie in knappen Worten: „Sie ist ohnmächtig geworden.“
    Der Mann wusste anscheinend was sie tun sollte. Delanya aber überhaupt nicht. Darum half sie ihm nur und holte einen Wasserkrug als er danach fragte.
    Er schüttelte sie Sängerin sanft bis sie langsam die Augen wieder öffnete, dann sagte Delanya an der Stelle des jungen Mannes: „Hier nehmt einen Schluck Wasser.“

    - "Wir sollten uns nicht von unserem Volk unterscheiden und genau deswegen benutze ich sie nicht."
    - "Aber wenn 'unserem Volk' sagst, unterscheidest du dich ja."
    - "Nein, tu ich nicht."
    - ":rolleyes: Das sagst du."

  • Riana s Mund wurde trocken. Das kam ihr bekannt vor. In Zalidas Giftmischerei war etwas ähnliches passiert, wobei das hier noch schlimmer war. Dass jemand starb war ihr egal, aber der Geist hatte gesagt, sie alle würden es...Und wie sollte man sich gegen einen Geist wehren? Wie beim letzten mal breitete sich eine Gänsehaut bei ihr aus. Was geschah hier nur. Selbst ihr war es unmöglich die Furcht ganz zu verbergen.

  • Eruannas dunkle Augen wurden weit, als sie die Worte des Geistes vernahm. Denn das es sich bei dieser durchscheinenden Frau um einen Geist handeln musste, dessen war sich Eruanna sicher.
    Alle Worte die sie zuvor mit Raina gewechselt hatte waren nun unwichtig.
    Aber was Eruanna am meisten schockierte war der plötzliche und so erschrecken kurze Tod des jungen Mannes.
    Eruanna merkt, wie sich viele um ihn scharen als könnten sie noch etwas tun. Eine Andere sieht Eruanna ohnmächtig werden.
    Eruanna legt ihre Arme um ihren Körper um zu verhindern, dass ihre Hände unkontrolliert zittern.
    Leise beginnt sie vor sich hinzusingen, die kleinen Lieder, die sie bei ihrer Ausbildung zur Zaubersängerin gelernt hatte. Das Zittern hört auf und Eruanna kann wieder klar denken, ihr Schock löst sich langsam auf.
    "Ist mit Euch alles in Ordnung?" Eruanna hebt den Blick und sieht Riana an, die allerdings nicht den Eindruck macht, als würde sie umfallen.

  • Ji'Sai sprang erschrocken auf, blieb dann jedoch angespannt stehen. Wie gebannt blickte sie erst auf den Geist, dann auf den Toten. Ganz still stand sie da, war nicht fähig sich zu bewegen. Selbst ihre Haare schienen nicht mehr von dieser ständigen Bewegung erfasst zu sein, wie sonst. Die Flügel der Sylphe, die vorher noch sorgfältig gefaltet waren, sodass niemand sie hatte sehen können, hingen nun schlaff hinunter. Sie schienen ein wenig von ihrem Glanz verloren zu haben.


    Ji'Sai wollte gerne den Blick abwenden, wollte Zalida ansehen, sie fragen, was da gerade geschehen war. Wollte eine Erklärung, doch sie konnte sich nicht umdrehen. Stattdessen murmelte sie "Oh bei Selurian" und eine einzelne Träne rann ihre Wange hinab.



    ~


    Naylia war ebenso erschrocken wie die Sylphe. Im ersten Moment konnte sie nicht glauben, was sie sah, hielt es für einen üblen Scherz. Als sie begriff, dass es keiner war, sprang Shiai schon auf. Dabei dachte sie wohl nicht mehr an die Windfee, die auf ihrer Schulter gesessen hatte und die nun hinunterfiel. Es dauerte einige Sekunden, bis Naylia sich gefasst hatte und ihre Flügel benutzte. Wäre die Situation nicht so schrecklich gewesen, hätte dieser Fall wohl lustig ausgesehen und Naylia hätte gelacht. Doch in diesem Moment, konnte sie nichts tun. Sie flog hinüber zu Thalassia, die noch nicht zu dem Toten geeilt war und fragte mit trauriger Stimme: "Wer war das denn?"

  • Hatte Zalida gerade noch den lieblichen Stimmen der Sänger gelauscht, so war auch sie jetzt erschrocken aufgesprungen.
    Die Fußstapfen neulich in ihrem Laden - jetzt dieser Geist.. irgendetwas stimmte ganz und gar nicht.


    Zalida fürchtete sich nicht vor dem Tod. Im Gegenteil. Wurde in ihrer Kultur doch der Tod mehr als Erlösung gefeiert, denn als Ende gefürchtet. Dennoch hatte ihr die geisterhafte Erscheinung das Blut gefrieren lassen.
    Stocksteif ging die Ashaironi zu dem Mann, der nun tot auf dem Boden lag. Sie kniete sich nieder zu ihm, fühlte den Puls, hörte ob er noch atmete und schloß ihm dann die Augen.


    "Mögen die Götter euch gnädig sein." Sprach die Ashaironi und blieb weiterhin dort hocken, wo sie war. Keine Anzeichen von Gift. Keine verfärbten Lippen, Hände, Augen. Kein seltsamer Geruch, kein Ausschlag. Er mußte eines weitgehendst natürlichen Todes gestorben sein. Zalida sah sich in der Schenke um. Auch Angst konnte das Leben beenden.
    Die Ashaironi seufzte und rief dann den Wirten zu sich.
    "Habt ihr einen Schuppen hier? Wir müssen ihn aus der Stube rausbringen. Und sagt einem eurer Knechte, das er einen Bestatter holen muß."

  • Riana sah von den anderen bereits augestandenen oder in Ohnmacht gefallenen Gästen wieder zu Eruanna, als diese anfing zu singen. Sie wirkte sehr ängstlich. Das konnte sie durchaus verstehen. Ihr selbst war nicht ganz wohl bei der Sache. Etwas wirklich seltsames ging vor und machte selbst ihr Angst.


    "Ich glaube eher euch geht es nicht so gut? Kann ich etwas für euch tun?" Eigentlich hatte sie keine Lust sich jetzt auch noch dmait zu beschäftigen viel mehr versuchte sie irgendeine Erklärung dafür zu finden.

  • Gerade hatte sie sich mit Shiai und der Windfee weiter beraten wollen, was die Sache mit der Edelelfe anging, als es auf einmal spürbar kälter wurde. Die Syreniae erschauerte spürbar und breitete ihre Schwingen etwas aus, nur um sie sodann aus Platzmangel gleich wieder anzuziehen. Sie stand auf.. und sah diesen.. Geist? Ein junger Mann fiel tot um und fassungslos starrte sie auf den Toten. Doch sie eilte nicht wie viele andere zu ihm hin. Der Tod war für sie bislang immer weit entfernt gewesen, wenig hatte sie mit ihm zu tun gehabt und nun, gerade wo sie neu in der Stadt war, geschah so etwas. Kaum nahm sie die Regungen der Umstehenden wahr, kaum die kleine Windfee, die zu ihr herüberflatterte, bis Naylia sie ansprach. Langsam wandte sie ihre dunklen Augen gen der kleinen Windfee, ihre Stimme leise. "Ich weiss nicht, was das war... oder was es zu bedeuten hat."


    Langsam kamen die Worte, schleppend beinahe. Vorübergehend vergessen war der Gesangswettbewerb und ihre Aufgabe als Jury. Mit vor Schrecken noch geweiteten Augen starrte die Syreniae neuerlich auf den Toten und sagte kein Wort. Nur Naylia auf ihrer Schulter konnte das Zittern des so schlanken, leichten Körpers der jungen Frau fühlen.

    Der Gesang ist die in höchster Leidenschaft erregte Rede: die Musik ist die Sprache der Leidenschaft.

    Richard Wagner

  • Eruanna die nach ihrem Lied wieder vollkommen ruhig war sieht Riana verwundert an. "Nein, mit mir ist alles in Ordnung. Das Singen hilft mir, so kann ich mich wieder beruhigen."
    Eruanna lässt ihren Blick durch den Raum schweifen. Es herrscht geschäftiges Treiben auf der einen Seite und auf der anderen Schock.
    "Denkt Ihr wir können etwas tun?" Eruanna macht eine Handbewegung die den ganzen Raum einzuschließen scheint.

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