Das Zelt der verlorenen Seelen

  • Einige Schritte habt Ihr nun schon gemacht, seitdem ihr unter dem hölzernen Schild hindurch gegangen seit. "Jahrmarkt der Seelen". Leise knarrt jenes Schild noch im Wind, doch habt Ihr euch schon darüber Gedanken gemacht, warum dieser Jahrmarkt so heißt?


    Seelen, welch romantischer anmutendes Wort. Wahrscheinlich heißt der Jahrmarkt so, weil er etwas für die Seele ist. Etwas, das gut tut. Und weil er die verschiedensten Seelen zu sich einläd. Einläd auf ein paar Stunden voller Kurzweil.


    Doch liegt Ihr mit dieser Begründung falsch. Die Namensgebung beruht auf etwas ganz anderem. Etwas sehr viel greifbarem. Der ersten Attraktion des Jahrmarktes.


    Das schwarze Zelt, vor dem ein hölzernes Schild zu den "Verlorenen Seelen" führt, war das erste Zelt, dass zu diesem Jahrmarkt gehörte. Hier fing alles an.


    Und so alt, wie es ist, so ehrwürdig steht es am Rande der anderen Attraktionen. Einladend? Für den Mutigen, ja. Denn das Zelt verspürt etwas Unheimliches, etwas Düsteres. Doch gleichzeitig ist einem jedem, der hier vorbei geht auch sofort bewußt, dass dort noch mehr sein muß. Manchmal meint man Melodien aus fremden Ländern zu hören, ein anderes Mal duftet es exotisch und einladend.


    Warum fragt Ihr euch? Tretet ein und ihr werdet es sehen. Ihr werdet die Wunder der Welt erkennen und jene Seelen kennenlernen, die auf ihr verloren sind.
    Die Frau ohne Kopf, den Froschmann oder auch die aus dem Felsen gewachsene Jungfrau. All sie werden Euch erwarten, Euch von ihrer Heimat und ihren Geschichten erzählen.


    Und wenn Ihr zu den ganz Mutigen gehört, werdet Ihr vielleicht auch einen Blick hinter den seidenen Vorgang werfen, wo im Dämmerlicht eine weitere Gestalt sitzt und auf euch wartet. Eine Gestalt, bei der mein eigener Mut versagte - so dass Ihr selbst herausfinden müßt, wer oder was sie ist.

  • Auch bis in den Wald drang die Kunde vom Jahrmarkt. Weil Okina und Argon so etwas nicht kannten und die Neugier nicht von ihnen wich, begaben sie sich zum Rummelplatz.
    In Falkengestalt auf Argons linker Schulter sitzend betraten sie den Platz. Neugierig und gespannt schaute sich Okina um. Ganz aufgeregt tippelte sie auf Argons Schulter hin und her. So viele Zelte und Attraktionen hatte sie noch nie gesehen. Am anderen Ende fiel ihr ein schwarzes Zelt auf und bedeutete Argon, durch ein leichtes Zwicken am Ohr, dass er dorthin gehen solle.

  • Ein Jahrmarkt, angeblich voller Magie. Das war doch was für eine kleine Windfee. Neugierig was ihr wohl alles geboten werden würde flitzte sie über die versammelten Zelte, drehte eine Runde über dem Spiegellabyrinth und entdeckte schließlich etwas, das nicht so recht zu dem Jahrmarkt passte. Eine Person, die man eher auf Wanderschaft in den Wäldern der Insel vermuten würde als auf dem Jahrmarkt in einer Stadt. Auf seiner Schulter saß ein Falke. Kurzentschlossen flatterte Lirii zu dem Mann hinunter und setzte sich als mattbunte Miniversion des Falken auf die andere Schulter des Mannes. "Entschuldigt mein Herr, ich glaube ihr habt einen Vogel." sprach sie ihn frech an.

  • Über Jahrmärkte hatte Argon schon öffters etwas gehört und bisher auch nur Gutes. Es sollte viel Spaß machen dort zu sein und all diese Geschäfte zu erleben. Gaukler, Zauberer, Artisten und vieles Mehr sei hier zu bewundern. Daher war die Neugierde groß, als er von diesem Jahrmarkt hörte, der auch noch in der Nähe war. Dennoch hatte er Bedenken. Ein solcher Platz ist wohl kaum im Wald und sicherlich sind auch viele Leute dort. Und so war es auch. Die Neugierde hatte doch über alle Bedenken gesiegt und so wanderte er mit Okina auf der Schulter zwischen den Zelten hindurch. Er war hin und her gerissen, zumteil erschrocken über diese... Unnatürlichkeit des Platzes und andererseits beeindruckt von dieser Fremdartigkeit. Vorsichtig ging er immer weiter, auf einZelt zu, welches Okina ihm gedeutet hatte. Sein schwarzes Äußeres hatte etwas geheimnisvolles. Eigentlich war alles doch ehr geheimnisvoll und wenig bunt, die ihm so oft beschriebene Farbenpracht fehlte doch etwas, aber vielleicht hatte er sich das ganze auch nur anders vorgestellt.
    Plötzlich flatterte ein Mini-Falke auf seine Schulter, dabei jagte ihm nciht die überraschende Ankuft des Falkens den Schrecken ein, dies war er von Okina schon etwas gewohnt, sondern die Tatsache das er von ihm angesprochen wurde.
    Argon war doch etwas verdutz und ihm viel nichts besseres ein als Ja! Und ihr, ihr sucht wohl eine Schulter zum anlehnen?
    Mit diesen Worten erreichten sie das Zelt und traten ein.

  • Missfällig beobachtet Okina den Wortwechsel zwischen ihrem Gefährten und dem kleinen gefiederten Wesen, was sich frech dazu gesellte.

  • "Nein, dann würde ich mich wohl kaum darauf setzen. Wie soll ich mich denn jetzt noch da ran lehnen?" Neugierig blickte sich der Feenfalke in den dunklen Zelt und verwandelte sich dabei wieder in ihre normale Gestalt zurück. Um nicht herunterzufallen hielt sie sich an Argons Haaren fest.

  • Oh verzeiht, wie konnte mir das nur entgehn. Sprach Argon beiläufig fast abwesend. Denn sein Blick glitt fasziniert durch das Zelt. Bis ein kleiner Ruck seinen Kopf schiefer legte. Der Falke war zu einer Fee geworden und hielt sich an seinem Kopf fest. Argon richtete seine Augen wieder nach vorne und ging weiter durch das Zelt, immer Tiefer hinein. Halte dich gut fest, es geht weiter.

  • Das plötzliche Schieflegen des Kopfes Argons ließ Okina von seiner Schulter flattern. Sie landete auf einer Lehne eines alten Stuhls und einen Augenblick später saß eine humanoide Gestalt auf ihm. Okina hatte sich verwandelt. Sie stand auf und warf der kleinen Fee einen eifersüchtigen Blick zu. Dieser Blick währte nicht lange, da das Zelt nun ihre ganze Aufmerksamkeit einforderte. Sie begann sich darin umzusehen. "Von außen machte dieses Zelt einen einladenden Eindruck. Doch nun ist alles dunkel und verlassen.", sprach sie halblaut, ohne einen der beiden anderen Anwesenden direkt anzusprechen. Weiter sich umblickend schritt sie tiefer in das Zelt hinein. Ein unheimliches Gefühl kroch in ihr hoch. Irgendwie hat sie sich den Innenraum anders vorgestellt, freundlicher. Sicher, sie hatte die warnenden Worte, dass das Zelt nicht das ist, was es vorgibt zu sein, vernommen, doch kümmerte sie sich nicht darum. Es ist schließlich ein Jahrmarkt, der Spiel und Spaß bringen soll.

  • "Verlassen? Dieses Zelt ist nicht verlassen." Irgendetwas fasste nach Orkinas Hand, die noch auf der Armlehne ruhte. Wenige Sekunden später wurde es schlagartig heller um sie - und neben ihr stand ein Wesen. Ein brennendes Wesen!
    Doch schien es keine Qualen zu erleiden oder Schmerzen zu haben - nein, es schien fast so, als würde es Orkina und ihre beiden Begleiter anlächeln.

  • Das weg flattern Okinas, sorgte dafür, das der Bogen die Schulter hinunter rutschte. Argon tat ein Ruck um ihn wieder zu fangen. Dabei sah er weiter durch das Zelt. Auch er fragte sich langsma ob sie alleine waren. Doch noch ehe er darüber wirklich nachdenken konnte, war da eine Gestallt im Feuer aufgetaucht. Instinktiv wich Argon einige Schritte zurück. Die Angst war ihm anzusehen. Er fürchtete das Feuer und das diese Person wohl kaum zu stören schien. All seine Instinkte schrien er sollte dort verschwinden. Doch sein Verstand sprach sich dagegen aus. Er konnte nicht gehn. Und welchen Grund gab es auch dazu. Einen anscheinend brennenden Menschen, der leicht grinsend vor ihm stand und es fast schon zu genießen schien. Argons Verstand arbeitete unaufhörlich und kam doch zu keinem Entschluss. Doch da Okina noch da saß, blieb auch er stehn. Wie angewurzelt. Er wusste nicht was er sonst hätte tun sollen. Argon Tan'Serash.

  • Lirii pendelte einen Moment an Argons Haaren als dieser plötzlich zurücktrat. Ein brennendes Wesen. Nun, das war unter dem Meer kein all zu häufiger Anblick. Neugierig betrachtete sie die Person, die vor ihnen aufgetaucht war. "Ist dir nicht etwas warm unter diesem ganzen Feuer?" fragte sie und flatterte näher.

  • "Ah!", schrie Okina erschrocken, als sie spürte, dass jemand ihre Hand packte. Sie zog die Hand weg und hielt sie sich schützend vor ihr Gesicht, da das plötzliche Aufflammen des Feuers sie blendete. Im Gegensatz zu Argon fürchtete die Wandlerin nicht das Feuer - es faszinierte sie. Die Frage Liriis ließ ihre Mundwinkel ein wenig amüsiert schräg nach oben ziehen. Immerhin lässt die meinen Gefährten in Ruhe, dachte sie noch kurz und nahm die Hand vom Gesicht runter. "Wer seid ihr und warum steht ihr in Flammen oder zu verbrennen?", fragte Okina das Wesen neugierig und doch etwas verunsichert, da sie noch nie so etwas gesehen hatte.

  • Sämtliche Instinkte Argons wollten ihn zur Flucht zwingen, doch er bleib stehn. Dennoch konnte er sich das Knurren nicht unterdrücken. Sollte es jemand zuvor noch nciht bemerkt haben, so war doch nun seine Beziehung zum Wolf sehr deutlich. Die Zähne fletschend stand er in der Ecke. Knurrend fixierte er die Feuergestallt. Es war im hier nicht wohl, er wollte weg. Und doch, so wollte er bleiben. Als Lirii sich dem WEsen näherte und ihren unvorsichtigen Tonfall fortsetzend weiter redete, diesmal waren ihre Worte and as Wesen gerichtet. Fasste er zu. Argon packte Lirii und zog sie hinter sienen Rücken. Auch wenn er sich nciht kannte, so empfand er die Situation als Gefährlich und wollte sie vor einer Unüberlegtheit bewahren. Feuer ist gefährlich, bellte er ihr entgegen.

  • "Hey!" kam es protestierend von Lirii als Argon sie packte. "Du zerknitterst meine Flügel," setzte sie hinterher als sie die Orientierung wiedergefunden hatte. Zerknitterte Flügel waren zwar ihr kleinstes Problem, aber vielleicht wusste dieser große Mann das nicht. Wütend blickte sie ihm in die Augen, halb ernst, denn sie mochte es nicht gegriffen zu werde, halb gespielt. Wenn er sie nicht losließe würde sie sich in einen Igel verwandeln oder sowas in der Art.

  • Meyleen hatte schon viele Geschichten rund um das Zelt der verlorenen Seelen vernommen. Nun, da sie hörte, dass ein gleichnamiger Jahrmarkt auf Beleriar gastierte, zu dessen Attraktion unter anderem besagtes Zelt gehörte, machte sie sich auf den Weg dorthin, die Gerüchte um dieses Zelt mit eigenen Augen und Ohren zu erkunden. Sie fürchtete sich auch nicht vor den angeblichen Wesen, die dort als verloren galten.


    Die Tritone musste sich bücken, um das Zelt betreten zu können. Doch im Inneren bot es genügend Höhe, sodass sie aufrecht stehen konnte. Neugierig sah sie sich um und stellte fest, dass sie nicht alleine war. Allerdings kümmerte sie sich erstmal nicht weiter um die anwesenden Personen, sondern sah sich lieber genauer um. Wo waren der Froschmann und die aus dem Felsen gewachsene Jungfrau, von denen ständig erzählt wurde? Suchend sah sie sich um und näherte sich währenddessen den anderen.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Langsam erlosch das Flackern um das Wesen. Die Helligkeit nahm ab, ebenso wie die Wärme und neben Okina stand kurze Zeit später ein Wesen, dass über und über mit schwarzer Kruste bedeckt war. Geradeso, als wäre es verbrannt. Nur die Augen schienen die eines unversehrten Menschen sein.


    Ab und an konnte man über die Haut kleine Funken stoben sehen und Orkina spürte eine seltsame Wärme, als das Wesen seine Hand auf ihren Unterarm legte.
    "Habt ihr noch nie von der "brennenden Frau" gehört?" Sprach das Wesen. "Bin ich doch bekannt in ganz Nir'alenar, Beleriar und sogar auf der Oberwelt."
    Als das Wesen lachte, wurden Zähne sichtbar, die sich nicht deutlicher von der schwarzen Haut hätten abheben können. Auch wenn diese Frau gefährlich aussah - so schien sie doch freundlich und der Gruppe gegenüber wohlgesinnt zu sein.


    .oOo.


    "Heee daaaa! Seid vorsichtig damit, wo ihr eure Schritte hin macht!" Eine piepsige Stimme drang an Meyleens Ohr. Eine Stimme, die von einem kleinen Wesen stammte, von dem die Tritonin nicht viel mehr als einen Schatten sehen konnte.

  • Fasziniert sah sie dem brennenden Wesen zu, das langsam wieder erlosch. Natürlich hatte sie auch schon von der brennenden Frau gehört, war sich nur nicht sicher, ob sie diesen Gerüchten tatsächlich Glauben schenken sollte. Meyleen trat noch einen weiteren Schritt vor, um sich diese Frau genauer zu betrachten.


    Doch dann wurde sie abgelenkt. Ein leises Piepsen drang an ihr Ohr. Es kam von unten. Vorischtshalber trat die Tritonin einen Schritt zurück und sah an sich hinab. Dieses Wesen musste wirklich klein sein, denn Meyleen erkannte lediglich einen Schatten. Also bückte sie sich, um mehr erkennen zu können.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • "Die brennende Frau? Tut mir leid, von ihr habe ich noch nichts gehört.", sagte Okina verwirrt und griff mit der einen Hand nach der Stelle am anderen Arm, an der die in Flammen stehende Frau sie zuvor berührte. Eine seltsame Wärme legte sich auf die berührte Stelle. Okina hob ihre Hand und sah noch den Abdruck der Berührung. Es wurde immer wärmer aber merkwürdiger Weise nur an dieser Stelle. Musternd und zugleich fordern sah sie das verkohlte Wesen an. "Was habt ihr getan...?", stotterte sie. Die Wandlerin wollte eine weitere Frage stellen, do verstummte sie jäh, als ihr plötzlich und ohne Grund eiskalt wurde. Ein Schauer lief ihr den Rücken runter und lies sie etwas zusammen zucken. Wieder sah sie auf die berührte Stelle. Der Abdruck war noch immer zu sehen, doch war dieser nun eiskalt und von einer meterdicken Gänsehaut bedeckt, während der Okinas restlicher Körper Normaltemperatur hatte. Gut dass der Stuhl noch in ihrer Nähe stand. Sie lies sich darauf nieder, sah zu dem verbrannten Wesen hinauf und wollte zaghaft versuchen es zu berühren.

  • Argon war verstummt. Mit geöffneten Mund stand er da Fassungslos, unfähig etwas von sich zu geben. Verwirrt und Beeindruckt zugleich, doch wusste er nicht, was ihn hierbei mehr gedanken machte, die brennende Frau, welche langsam wieder erlosch, oder aber die Tritonen Dame, die all dies scheinbar nicht im geringsten störte. Ohne es zu Bemerken lockerte sich sein Griff, den er zuvor schützend an Lirii angewand hatte. Dabei starte er abwechselnd zu der Frau in der Mitte und zur Tritonin. Was soll das alles hier? Fragte er sich insgeheim und begann daran zu zweifeln, ob es eine so gute Idee war hierher zu kommen. Der Geruch nach verkohltem Fleisch stieg ihm in die Nase und ließ ihn schwerer Atmen. Nach einem kurzen Schlucken hatte er seine Worte wieder gefunden und richtete sie sogleich an die Verbrannte. Nun, erklang seine Stimme zittrg und leise, wir sind nicht von hier und halten uns selten an ORten wie diesen auf. Daher seid ihr uns wohl auch so unbekannt.

  • Lirii krabbelte auf Argons Hand und gab ihm zum Abschluss noch einen Fausthieb auf den Zeigefinger. Ob der im Vergleich zu Lirii riesige Mann das allerdings momentan zur Kenntnis nahm, war fraglich. Neugierig flog sie wieder in Richtung der Feuerfrau, wobei sie dismal aber einen gewissen Sicherheitsabstand zu Argon wahrte.

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