[Abenteuer] Der Fluch von Miriador

  • Die Nacht war ein Tier voller Begehren, das ihn mit seinem gierigen Maul verschlang … seine Träume waren angefüllt mit prickelndem Meer, Ströme, die über seine Sinne quollen, nur weil ihm sein Geruch so fern war. Die Wärme, die es ausstrahlte, kam einer Sonne gleich, deren Licht ihn quälte und seine Gedanken durchdrang. Als müsste der Ozean es dem Mira'Tanar heimzahlen, was er sich selbst an Pein antat, seinen Körper mit einem Verstand abhielt die Fülle zu bereichern. Seltsam, was Schlaf bedeutete. Der Schlaftiefe unterworfen, auch angesichts jedwelcher Gefahr … ein Bild des Todes, benannte es ein Philosoph einst, wie wahr.
    Die leichten Flossen seiner dunklen Sinne jedoch hatten den verblassenden Traum erobert, während sie bereits die Umgebung sondierten. Seine Lider schlugen auf. Nicht hoben sie sich langsam, sondern Mallalai war wach, schnell und gründlich.


    Es waren nicht mehr alle Gefährten im Raum anwesend, während sich einer auf der Bank regte, setzte sich eine Frau bereits zum Frühstück an den Tisch. Es war jene mit der magischen Stimme, erinnerte er sich. Mit dem Öffnen der Tür war ein Aroma, wie es süßer nicht hätte sein können, herein geschwappt, atmend setzte Mallalai sich auf - Flusswasser, wie Regen, viel, doch nicht genug.


    + + +


    Der Philosoph war Cicero, den ich hier zitiere, der leider nicht in dieser Welt lebte ... aber wer weiß ...

  • Argon setzte sich in die Ecke. Anscheinend war noch keiner wach. Ruhig betrachtete der Wandler die Gemäuer der Herberge. Stein auf Stein, künstlich angeordnet in grotesken Formen. Argon setzte sich in eine dunkle Ecke des Raums und beobachtete. Er sah wie die Cath herunter kam und raus ging. Trotzdem reagierte er nicht und blieb sitzen, beobachtete. Was waren das für Leute mit denen er hier war. Als es so schien das auch der Letzte aufgestanden war und sich zu den Anderen an den Frühstückstisch gesetzt hatte, entschied auch er sich, es ihnen gleich zu tun. Argon erhob sich aus dem Dunklen, anscheinend hatte ihn ja zuvor niemand bemerkt und setzte sich an den Tisch. Eigentlich wollte er Nichts essen. Er hatte gestern gut gegessen und war es nicht gewohnt so viel Essen zur Verfügung zu haben. Trotzdem, vielleicht sollte er wenigstens was trinken. Und so sprach er Yofril. Könntest du mir das Wasser reichen?

  • "Morgen", brummelte Saniya lediglich in Kyrias Richtung. Dass dieser Morgen gut war, wagte sie zu bezweifeln. Vorsichtig, um bei ihrem Glück nicht im Schlamm auszurutschen, beugte sie sich nach vorne und griff nach dem Saum ihres Kleides, um den Stoff aus dem Wasser zu befreien und auszuwringen. Während sie mit diesem kläglichen Versuch, den Stoff mehr oder weniger zu trocknen, kaum Glück hatte, ärgerte sie sich über ihre eigene Tollpatschigkeit. Noch nie war sie in früheren Zeiten von einem Seil gefallen.


    Missmutig besah sie den jungen Mann, der auf sie zu kam, um ihr seine helfende Hand zu reichen. Nein. Sie würde sich nicht die Blöße geben, ihm und Kyria zu zeigen, dass sie nicht in der Lage war, alleine aus dem unangenehmen Nass zu klettern. Aus diesem Grund ignorierte sie die ausgestreckte Hand und kletterte leichten Fußes aus dem Bett des Baches. Es war schon peinlich genug, dass Kyria dieses Missgeschick mit bekommen hatte, nachdem sie sie am gestrigen Abend so skeptisch beäugt hatte. Sicher würde sie nun denken, Die Priesterin hätte ihnen einen Tolpatsch mit auf den Weg gegeben.


    Mit freundlichem Kopfnicken bedankte sie sich bei dem Fremden für die angebotene Hilfe. "Danke. Aber ich kann durchaus alleine aus solch einem Rinnsaal entkommen", entgegnete sie in unnötig scharfem Tonfall, schließlich war er es doch, der Schuld an ihrem Absturz trug. Sie ging ein paar Schritte zur Seite, um sich ein sonniges Plätzchen zu suchen, denn derart durchnässt wollte sie sich keinesfalls den Anderen zeigen. Einen großen, flachen Stein ansteuernd, hielt Saniya plötzlich inne. Etwas Weiches schmiegte sich warm an ihre nackte Fusssohle und erinnerte sie daran, dass sie wohl besser ihre Schuhe angezogen hätte. Ihre Blicke schweiften zuerst nach unten, dann über die Wiese in unmittelbarer Nähe und schon entdeckte Saniya sie. Dort zwischen den Grashalmen saß die Übeltäterin. Eine Schnapsratte, die wohl soeben erst ihr Geschäft verrichtet hatte. Die junge Frau glaubte, eine Spur von Belustigung in den Augen des Tieres aufblitzen zu sehen, bevor die Ratte schlussendlich von dannen zog. Mit verächtlichem Schnauben bewegte sie sich wieder auf das Wasser zu, um sich die Hinterlassenschaft der Schnapsratte vom Fuß zu waschen, während sie unverständliche Worte vor sich hin brummelte.

  • Kyria entspannte sich als sich der Mann zumindest vorerst als ungefährlich entpuppte. Sie beobachtete, wie Saniya selbstständig aus dem Fluss stieg und gab ihr in Gedanken einen Bonuspunkt dafür. Immer hin war sie also kein verwöhntes Püppchen. Sie sah weiter zu und musste mühsam ein Lachen zurückhalten, als sie erkannte, dass die Frau in etwas hineingetreten war.
    Es gelang ihr jedoch nicht lange, sodass ihre Mundwinkel immer wieder zuckten. So hatte sie sich schon seit einer Weile nicht mehr amüsiert. Dann glitt ihr Blick zurück zu dem Mann. Seltsam. Was er hier wohl wollte?
    "Habt ihr euch verlaufen? Oder was führt euren Weg in diese Gegend?" fragte sie schließlich. Immerhin konnte es sich ja auch um einen Banditen halten. Obwohl er nicht danch aussah.

  • Morgaina schrak etwas zusammen, als von einem Winkel her eine Stimme fragte:
    "Und, habt ihr gut geschlafen?"


    Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht so alleine und auch nicht so früh die Stube aufgesucht, als sie gedacht hatte. Sie schluckte und meinte dann, kurz den Kopf neigend:
    "Ich danke der Nachfrage, mein Herr! Ich habe wirklich gut geschlafen. Und - bitte nehmt mir die Frage nicht übel - konntet Ihr gut ruhen?"
    Morgaina hatte das seltsame Gefühl, dieses Gesicht am Abend schon zuvor gesehen zu haben. Kurz runzelte sie die Stirn, dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Ein schnelles Lächeln ließ ihr Gesicht aufleuchten.
    "Ihr seid jener Wanderer, der sein Reittier suchte? Habt Ihr es schon gefunden? Oder wenigstens eine Ahnung, wo es sein könnte?"
    Wahrscheinlich hatte es irgendwas erschreckt und es war ohne seinen Reiter durch gegangen. Oder es war entführt worden. Als Morgaina bei diesem Gedanken angekommen war, bekam sie Mitleid sowohl mit dem noch ziemlich verschlafen wirkenden Fremden als auch mit dessen Reittier. Morgaina deutete mit einer kurzen Handbewegung zu den angerichteten Sachen und meinte leise:
    "Verzeiht, dass ich weiter diesen Köstlichkeiten zuspreche, der heutige Tag wird wahrscheinlich noch anstrengend genug werden."
    Flüchtig hatte Morgaina den Eindruck, als wäre da noch jemand anwesend, doch genau in diesem Moment knurrte ihr Magen unhöflich laut. Sie errötete bis unter ihren weißen Haaransatz und senkte verlegen den Kopf. Was musste man sich denken, dass sie solch Geräusche von sich gab?

  • Yovril gibt Argon etwas zu trinken. "Bitte", murmelt er.


    Auf Morgaina's Frage antwortet er: "Nun, dafür, daß ich auf dieser Bank geschlafen habe, war meine Ruhe doch ganz gut. Nur tun mir meine Knochen vom gestrigen Sturz noch weh, als mein Pferd durchging und ich mir den Kopf an einem tiiefhängenden Ast gestoßen habe. Gestern war es zu dunkel, um es zu finden, und ich habe wenig Hoffnung, es heute da draußen zu finden, jedoch werde ich es noch versuchen."


    Auch Yovril bemerkte seinen knurrenden Magen: "Nun, dann werde ich Euch beim Essen Gesellschaft leisten. Was habt Ihr denn noch so Anstrengendes vor? Vielleicht kann ich Euch ja meine Hilfe anbieten."

  • "Oh," entgegnet Silmor deutlich überrascht. "In meiner Heimat hätte wohl keine Dame meine gereichte Hand verschmäht. Aber ich sehe ihr kommt sehr gut selber zurecht." Dann bemerkt der junge Kaufmann eine weitere Maid, welche gerade hinzu getreten war und ihn ansprach.
    Er deutet eine höfliche Verbeugung an."Silmor Narbond mein Name, aus dem schönen Bay'linéa. Ward ihr schon einmal in der Stadt? Falls ja, kann ich euch verkünden, Ja ich bin der Silmor aus dem Hause Narbond!" Lächelnd mustert er die beiden Frauen, in der Hoffnung auf eine positive Reaktion oder ein Erkennen seines Namens, als Sohn einer angesehenen Schneiderfamilie. "Aber was haben zwei einsame Damen hier in der Wildnis verloren? Ich für meinen Teil bin auf der Suche, nun ja, gerade suche ich lediglich ein heisses Getränk und ein gutes Frühstück."

  • Lauschen, was gesprochen wurde von Zweien und nichts empfand er als schwieriger, als das Hinwenden zu dem Leben, wie es jetzt fassbar sein sollte, zu diesen Ereignissen, die ihm wirklich geschahen. Und wenn Mallalai daran keinen Anteil haben wollte, wie könnte er dann diese Reise annehmen? Natürlich flüchtete er sich nicht in das Gefühl zu unrecht gequält zu werden, aber aus der Fassung konnte es ihn schon bringen. Da könnte man ihn ansehen, wie einen, der die einfachsten Dinge nicht verstehen konnte. Licht und Schatten fielen auf noch einmal ungesehen auf sein Gesicht, das aber gefasst blieb. Er sollte sich nicht selbst ansehen müssen, als wäre er sich todfremd, auch wenn er sich eben jetzt derart fühlte. Der Mira'Tanar wünschte fast, dass es schon vorüber wäre, dass er es wissen würde, wie das Ende der Geschichte war, aber wie konnte er sich erbitten, dass das Leben vorüber sei?
    Viel zu viele Gefühle, als dass er sie je an einem Tag verbrauchen konnte, wie immer vermochte er sie nicht aufzuteilen, sondern behielt sie für sich, staute sie in einer Ecke, unbestechlich war das Meerwesen, wenn es darum ging, die Haltung zu wahren. Die Finger dicht an dicht pressen, dass ja nichts hindurch strömt, was kurz in Verletzlichkeit geöffnet gewesen war, allem fehlte wieder der unnatürliche Schimmer, die Schatten lagen korrekt auf dem Boden, so wie es sich eben gehörte.


    Lautlos und anmutig zwang er sich die Knie durchzudrücken, sich zu erheben zu seiner beachtlichen Größe, die in der Fülle so wendig war. Sein Körper, der steif vom Sitzen war, wie Glied um Glied geknotet, gab seine Spannung auf, als er auch seine Schultern drehen ließ, die Finger spreizte, wie kleine Flügel die Schwimmhäute sich spannten, ein Lachen könnte bleiben, er wies es dennoch ungelacht zurück, um den Raum zu verlassen: besser die morgendliche Leere zu sich holen, als bereits geatmete durch Kiemen zu zwingen.

  • Michallus kam aus seinem Zimmer, blizelte in der Morgensonne und reckte sich. Er beobachtete jeden der illustren Gesellschaft und musste grinsend den Kopf schütteln, dann viel ihm wieder ein, warum sie aufgebrochen waren und ein Schatten legte sich kurz auf sein Gesicht, den er aber unterdrückte. Was brachte es sich jetzt bereits gedanken zu machen.


    "Hört mal bitte alle her", sagte er, nachdem er sie alle versammelt hatte.
    "Macht euch bitte fertig zum aufbruch, zieht festes Schuhwerk an, ich habe eine Nachricht bekommen", mit diesen Worten schwenkte er einen kleinen Zettel, wahrscheinlich von einer Brieftaube gebracht," wir treffen uns mit einer Gruppe Magier und Priester an einer Stelle eine bis zwei Stunden zu fuss von hier. Von da an geht es dann anders weiter, Näheres werden wir dort erfahren, ich weiß auch nicht mehr. Also esst noch etwas, nehmt etwas zu trinken mit, die Bauersleute haben uns Proviant vorbereitet. wir treffen uns in einer Stunde hier, dann kann es losgehen. Danke!"


    Er drehte sich herum und lächelte einer Frau zu, die im Schatten des Eingangs stand und ihn beobachtete. Nahcdem er alle angesehen hatte und ihnen zugenickt, ging er zurück um selbst etwas zu frühstücken.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

  • Der Saum ihres Kleides tropfte nass, denn das Wasser wollte in den noch recht schwachen Sonnenstrahlen einfach nicht trocknen. Doch sie hatte keine Zeit, noch den Stoff auszuwringen, denn Michallus' Stimme war ertönt, welcher sämtliche Gefährten zusammen gerufen hatte. Sorgsam darauf achtend, nicht erneut in unliebsame Hinterlassenschaften zu treten, näherte sie sich dem Haus und trat durch die offene Tür, gerade noch rechtzeitig, um von der nächsten Etappe ihrer Reise zu erfahren. Nun musste sie sich beeilen. Die Anderen saßen bereits am Frühstückstisch und sie hatte noch nichts gegessen. Auf keinen Fall wollte Saniya mit leerem Magen los ziehen, also nahm sie neben dem Gestaltenwandler Platz und bediente sich ebenfalls an den morgendlichen Leckereien.

  • "Der Name sagt mir nichts. Aber ich weiß wo ihr vielleicht etwas zum Frühstück bekommen könnt," erwiderte Kyria. "Folgt mir. Ganz in der Nähe ist ein Bauernhaus." Sie deutete in die Richtung in die Saniya so eben verschwunden war. Sie wartete bis er auf eine Höhe mit ihr war. "Ich bin Kyria und das andere war Saniya. Im Haus sind noch mehr, aber die werden sich selbst vorstellen können. Und nun kommt," forderte sie ihn noch ein mal auf während sie ihren Weg zum Haus fortsetzte.

  • Morgaina wollte eben antworten, als der Mann vom Kutschbock des Vorabends seine Ansage machte. Sie schluckte, als er das feste Schuhwerk erwähnte. Also, sie hatte solches Schuhwerk nicht, aber ihre eigenen Schuhe waren fest genug und zu Fuß ging sie früher schon oft.


    Morgaina steckte sich den letzten Bissen in den Mund und war froh, als ihr einfiel, dass sie nun wieder einen Trinkvorrat hatte und diesmal in einem besseren Gefäß, als die Kaktusflasche. Sie stand auf, streckte sich unwillkürlich, nickte den noch Essenden zu und ging zu ihrem Bündel. Daraus holte sie sich ihren Umhang, strich kurz über die Brosche, die darauf befestigt war und die sie am Abend vorher gefunden hatte. Sie hing sich den Umhang um, der Morgen hier war sicher genauso empfindlich kühl, wie oben in der kleinen Wohnoase. Kurz spürte Morgaina ein leises Schluchzen in ihr hoch steigen, als sie an die Eltern an der Oberfläche dachte, doch dann verdunkelte sich ihr Gesicht, als ihr einfiel, weswegen sie sich eigentlich auf den Weg gemacht hatte. Um die Mörder ihres Volkes und ihrer richtigen Eltern zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen.


    Sie konnte zwar nicht viel helfen, aber neugierig auf die angekündigten Magier und Priester war sie schon. Sie schloß den Beutel, hängte ihn sich über und ging nach draußen. Den Proviant würde sie sich noch abholen, wenn alle fertig waren, ehe es los ging.
    Als sie merkte, dass es bei weitem nicht so kühl war, wie sie gedacht hatte, überlegte sie kurz, ob es nicht sinnvoller wäre, den Umhang wieder im Beutel zu verstauen, doch dann ließ sie es.
    Es konnte nicht schaden, wenn sie sich noch etwas in der unmittelbaren Umgebung des Hauses umsah. In diesem Moment ertönte irgendwo in den das Haus umgebenden Umkreis das Heulen eines Hundes. Oder war es ein Wolf?


    ' Wenn ich ein Wolf wäre, könnte ich die Fährte der Mörder schneller und genauer verfolgen.' dachte sich Morgaina und zog unwillkürlich den Umhang enger um sich. Kurz erschien vor ihrem geistigen Auge der Wolf vom Vorabend und sie schluckte. Was für ein prächtiges Tier war es gewesen!

  • Yovril merkte, daß hier eine allgemeine Aufbruchstimmung herrschte. Mit einem Blick nach draußen vergewisserte er sich, daß sein Pferd nicht hier war.


    "Das Glück scheint mir nicht hold zu sein. Mein Pferd ist verschwunden und es ist ein weiter Weg nach Hause. Vielleicht kann ich Euch ja ein Stück begleiten. Wo geht Euere Reise denn hin? Ich kann Euch ein wenig mit meinen Fähigkeiten unterstützen und ich habe eine angenehme Reisebegleitung. Was meint ihr?"


    Yovril schnürt sein Bündel und macht sich bereit zum Aufbruch.

  • "Oh, welch hoch erfreulichen Neuigkeiten! Gerne nehme die Einladung eines so zauberhaften Geschöpfes wie euch an, Werteste."
    Freudig folgte der Händler den Damen, jedoch nicht so dicht das es aufdringlich wirken würde.
    Man hat schliesslich seine Manieren!

  • Mallalai fühlte sich nicht angesprochen, denn weder festes Schuhwerk, noch andere Gepäckstücke gab es für ihn zu tragen. Sorgen bereitete dem Meereself mehr ein langer Weg zu Fuß, den er kaum zu bewältigen imstande wäre. Sein Körper fühlte sich beschwert in der Leere, zu verankert in der Erde, sein Herz schlug schwer, während seine Kiemen flackerten.
    Nun stand er vor dem Gebäude, die Hände in der gar zu dünnen Hüfte und beobachtete das Tun der Begleiter. Seine schillernde Haut begann bereits den feuchten angezauberten Film zu verlieren, daher schöpfte er aus einem Fass neben dem Haus, in das sich der Regen von Dach zu Rinne ergoss ein wenig Wasser, so dass er wenigstens eine Ahnung von Nässe erhielt.

  • Nun ging es also los. Doch was sollte er sich vorbereiten. Er befand sich doch immer auf Wanderschaft und ahtte nie etwas benötigt und wenn doch, dann hatte ihm der Wald alles gegeben, was er brauchte. Also wozu etwas mitnehmen. Und für ein paar Stunden Fußmarsch konnte er auch so durchstehen. Doch Andererseits, sie würden vielleicht nicht nur im Wald sein. Wenn sie so wie gestern jedoch nur in einer Kutsche reisen würden, dann würde er wohl kaum seine Nahrung jagen können. Und Wurzeln zwischen den Speichen der Wagenräder wären wohl ebenso schwer ausfindbar zu machen. Vielleicht war es für diese besondere Reise wohl wirklich von Vorteil einmal etwas poviant mitnehmen zu können. Und so griff er über den Tisch und stopfte sich etwas Brot in die Taschen. Was hatte Michallus noch gesagt. Festes Schuhwerk. Seine Blicke glitten hinab zu seinen Füßen. Er konnte sich nicht erinnern schon jemals Schuhe getragen zu haben, wieso sollte er jetzt damit anfangen. Er ergriff mit der rechten HAnd den rechten Fuß und besah ihn sich an. Seine inzwischen fast schon lederartige Haut an der Sohle, würde wohl kaum ein Steinchen etwas anhaben können. Nein Schuhe rbauchte er nun wirklich nicht. Inzwischen hatte die katzenhafte Frau neben ihm Platz genommen. Er musste zugeben sich nicht an ihren Namen erinnern zu können, wohl aber an ihren Geruch. Sie war zuvor raus gegangen und nun etwas "erdig" zurück gekommen. Argon musste zugeben, dass er sie darum etwas beneidete. Seit dem gestrigen Abend erkannte er seinen eigenen Geruch kaum wieder. Das Bad hatte alles abgewaschen. Jeden noch so kleinen Rest des Waldes und der Natur der an ihm haftete. Währe er in Wolfsform gewesen, er wäre wohl direkt nach draußen gerannt um sich im Dreck zu suhlen. Doch dies wäre hier wohl als merkwürdiges verhalten aufgenommen worden. Denn er konnte sich kaum Vorstellen dass diese Cath sich diesen Dreck freiwillig und absichtlich auf ihre Kleidung verteilt hatte. Sie hatte noch zwei weitere mitgebracht. Kyria, sie kannte er noch, doch der Mann, der war neu. Sein Geruch war neu. Argon kannte ihn noch nicht.
    Yovril riss den Tua aus seinen Gedanken. Nun, wieso sollte er nicht mitkommen. Es war eine Bunte Runde, einer wie er tat dieser ncihts mehr ab und konnte allen Falls eine Bereicherung sein. Ich denke keiner ist wirklich geplant hier, oder weiss, was er so genau tut. Von daher nur zu leistet und gesellschaft und begleitet uns.

  • Kyria kam an dem Meereself vorbei. Er sah nicht ganz so frisch aus wie gestern. Innerlich musste sie bei diesem Gedanken lachen.
    Ihr schoss das Bild von Marktfrauen in den Kopf die ihren frischen Fisch anboten und der mit den Stunden zunehmend schlechter aussah. Zum Glück konnte der Meereself nicht ihre Gedanken lesen. Dieser Vergleich war sicherlich nicht nett. Zu Druzil meinte sie nur: "Der Meereself gehört auch zu unserer Gruppe. Wir sind ein buntgemischter Haufen," fügte sie grinsend und mit einem Zwinkern hinzu.
    Sie holte Luft und trat ein. Sofort begann sie sich wieder unwohl zu fühlen. "Haben wir etwas wichtiges verpasst?" fragte sie in die Runde.Unruhig öffnete und schloss sie ihre Hände. Sie bemühte sich ihr Lächeln nicht zu verlieren.

  • Im Gedanken ging Morgaina noch einmal schnell ihre Besitztümer im Beutel durch. Unwillkürlich empfand sie noch nachträglich dieses warme Gefühl des Dankes, als sie an den nun gut gefüllten Schlauch im Beutel dachte. Die Flasche hatte ihr zwar gute Dienste geleistet, doch sie war zerbrochen. Das würde dieser Schlauch nicht. Sie hob den Kopf, als sich die schon herrschende Aufbruchsstimmung verstärkte und ihr Herz schneller klopfen ließ. War nicht auch von Proviant die Rede gewesen? Nun, sicher würde jemand sich darum kümmern.
    Morgainas Blicke glitten kurz zum Himmel über ihr und sie verglich diesen unwillkürlich mit dem über der Oase - oben, wo sie ihr bisheriges Leben verbracht hatte. Ob sie ihre Aufgabe erfüllen könnte? Und ihre vorgesehene Aufgabe hier unten? Vielleicht erfuhr sie ja wirklich - durch welche Umstände auch immer - wer diese Frau in ihren Träumen war. Morgainas Finger glitten zu der Brosche an ihrem Umhang. Wem dieses Kleinod wohl gehören mochte? Scheinbar niemandem aus der Gruppe, sonst hätte sich der Besitzer bereits gemeldet.

  • Yovril schaute sich noch einmal in der Gruppe um. Das war ein bunt gewürfelter Haufen, aber sie hatten noch immer nicht verraten, wohin es gehen sollte. Erwartungsvoll schaute er in die Runde.


    "Worauf warten wir denn? Wo gehts lang?"

  • "Ich schliesse mich eurer Gruppe gerne an, ich muss nur geschwind noch etwas von meinem Lagerplatz holen, aber wartet nicht auf mich, ich gelte als ausgezeichneter Fährtenleser, meine Liebste." Erklärte der Händler Kyria, verschwand ins Unterholz und ward nie mehr gesehen.

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