Der Hafen (alt)

  • "Nein." Brennans Stimme war fest und bestimmend. "Ich werde euch nun nur noch nach Hause bringen." Er hielt Deleilas Hand fest und zog die Valisar neben sich.


    "Lernen werdet ihr noch viel und ihr könnt froh sein, wenn all eure Lehrer soviel Benehmen haben, wie ich. Doch für den heutigen Abend soll es genug sein. Versucht euch lieber eurer Gefühle bewußt zu werden, als jetzt noch stärkere herauszufordern."
    Er zog die hübsche Valisar neben sich und machte Anstalten, das dunkle, leere Schiff zu verlassen. Ihre Hand ließ er dabei nicht los.


    Als er schon ein paar Schritte gemacht hatte und sie sich dem Steg, der hinab zum Hafen führte, näherten, hielt der Jünger der Shirashai kurz inne und musterte Deleila. Für einen Augenblick sah er unschlüssig aus. Dann atmete er tief ein und bei seinen nächsten Worten wurde Deleila auch klar, weshalb er so wirkte. "Wo.. wo wohnt ihr? Wo kann ich euch hinbringen?"


    Der Fisch, den er für seine Vögel gekauft hatte und der nun irgendwo im Schiff lag, schien vergessen.

  • So seltsam es war - seine Worte verletzten sie ein wenig. Sie hatte sich eine Erklärung für sein Verhalten erhofft. Scheinbar würde sie jene nicht erhalten. So folgte sie dem Mann - was blieb ihr auch übrig, er hielt ja ihre Hand?


    Erst als er inne hielt und Luft holte, sah sie ihn dann wieder an. Ihre eisblauen Augen funkelten und der sachte Wind bewegte ihre Locken wie von selbst in sanftem Spiel.
    Ja, für einen Moment gedachte sie sogar, ihn zu belügen, hatte er sie doch mehr oder minder auch über seine Absichten im Unklaren gelassen, als er sie eingeladen hatte zu den Schiffen. Für einen Moment kochte der Zorn wieder in ihr hoch und sie überlegte, ob es tatsächlich eine gute Idee war, ihn wissen zu lassen, wo sie wohnte. Aber andererseits war er schlicht zu anziehend.


    "Ich habe eine Töpferei im Künstlerviertel." Bewusst knapp hielt sie ihre Antwort und - einer Valisar würdig - vollkommen frei von Emotionen, obgleich sie jene wieder hatte. So wie eine Valisar im Laufe ihres Lebens lernte, Gefühle zu imitieren - genauso schien sich Deleila darauf zu verstehen, ihr früheres Verhalten an den Tag zu legen, wenn sie es wollte.
    An den Fisch von Brennan dachte sie überhaupt nicht mehr.

  • Kein Wort sprach Brennan mit Deleila, als er das Hafenviertel durchquerte und sich aus zum Künstlerviertel machte.
    Erst als die Straßenzüge sich langsam änderten und das raue Flair des Hafens den schönen Fassaden des Künstlerviertels komplett gewichen war, sprach auch der Dunkelhaarige wieder.


    Tatsächlich hatte er selbst an dem heutigen Tag viel mitgenommen, über das er sich Gedanken machen mußte, über das er Klarheit gewinnen wollte. Hatte er einen ganz bestimmten Plan verfolgt, so fühlte er sich nun, als wäre dieser gescheitert und als wäre er selbst Teil eines Spiels geworden, das er nicht verstand.
    Yassalara.. exotisch, gefährlich und... unberechenbar. Brennan fragte sich, wann er sie wieder sehen würde. Ob er sie wieder sehen würde. Und ob er ein nächstes Treffen ebenfalls überleben würde. Er hatte keine Angst vor ihr - mehr vor seiner eigenen Zunge und ihrer Unberechenbarkeit. Ein falsches Wort von ihm und.. der Händler schüttelte den Kopf, wollte sich keine Gedanken mehr darüber machen. Noch nicht.


    Deleila führte ihn durch das Künstlerviertel und in der Nähe der Töpferei blieben die beiden stehen.
    Brennan verneigte sich leicht vor der hübschen Valisar.
    "Es war mir eine Freude, in eurer Gesellschaft verweilen zu dürfen, Deleila. Passt auf, dass die Angst niemals eure schönen Gefühle verdrängt und passt auf, dass euch niemand weh tut. Mit Gefühlen kann soetwas sehr schnell passieren, wie ihr heute gemerkt habt." Seine Stimme war ernst. Sie hatte den gleichen warmen Unterton, wie noch auf dem Maskenball und doch konnte die Valisar nun auch noch etwas anderes darin hören. Eine stille Warnung.
    Dann rang Brennan sich ein Lächeln ab und zog ein kleines Kärtchen aus einer Tasche. Er gab es der Gelockten.


    "Wenn ihr irgendwann den Wunsch verspürt, mich wieder zu sehen, findet ihr mich dort." erklärte er und Deleila konnte sehen, dass auf dem Kärtchen in geschwungenen Lettern unter dem Wort "Vogelhandlung" und Brennan Targos Namen eine Adresse stand.
    "Aber passt auf, vielleicht bin ich versucht, euch ein neues Gefühl zu zeigen." Der Schalk stand in seinen Augen, als er ihre Hand ergriff und zu einem sachten Handkuss ansetzte.

  • Ebenso schweigend wie er schritt sie nun neben ihm her, sich mit ihren ganz eigenen Gedanken beschäftigend, bis er anhielt und neuerlich zu sprechen begann. Sie hörte ihm zu, sagte jedoch kein Wort zu dem, was er ihr erzählte.
    Die Karte nahm sie stillschweigend entgegen, warf einen Blick darauf und verstaute sie in einer der kaum sichtbaren Taschen des Anzugs, welchen sie trug.


    Sodann richtete sich der Blick der eisblauen Augen wieder auf Brennan und Deleila schien einen Moment versucht, ob seiner Worte einen Kommentar abzugeben, was sie jedoch dann nicht tat. Nach dem Handkuss nickte sie ihm sachte zu. "Eine gute Zeit wünsche ich euch."
    Mit einer eleganten Geste entzog sie dem Mann mit den schalkhaft blitzenden Augen ihre Hand, eine durchaus kühl wirkende Geste, welche sie da gekonnt zeigte. Eine Geste, die zeigte, das Deleila keineswegs zufrieden war, wie all das gelaufen war. Es blieb wohl fraglich, ob sie Brennan besuchen würde.


    Doch in ihrem Kopf drehten sich die Gedanken, spannen Pläne, verwarfen sie wieder und woben sie neu. Es galt vieles neu zu bedenken. Entscheidungen waren zu treffen, Wege zu gehen, möglicherweise ohne ein Zurück. Die Valisar bedachte Brennan nochmals mit einem langen Blick, ehe sie kehrt machte und ihrer Töpferei zustrebte.

  • Einen kurzen Augenblick lang sah Brennan Deleila hinterher. Ein leichter Hauch von Bewunderung lag in seinem Blick. Er hätte nicht gedacht, dass sie es zuließ. Das sie sich von ihm hierher führen ließ. Das sie die Momente voller Angst und Unwissenheit einfach so hinter sich ließ und sich abermals seiner Führung anschloß und ihm zeigte, wo sie wohnte.


    Brennan wußte nicht wirklich, ob er die junge Frau noch einmal wieder sehen würde. Was sollte man sich mit Gestalten umgeben, die der Dunkelheit in jedem Sinne mehr zugewandt waren, als dem Hellen?
    Und doch hatte irgendetwas in Deleilas Verhalten ihm gesagt, das sie ihn nicht so schnell vergessen würde. Oder vielleicht hoffte er das auch nur...


    Stillschweigend und in seinen Gedanken versunken, trat Brennan den Rückweg ins Händlerviertel an.

  • Es war abends, jedoch noch nicht dunkel als Lysia noch am Hafen war. Es war das erste Mal, dass sie sich die alten Schiffe ansah und der Anblick hob ihre Stimmung nicht gerade.
    Als ein Mann vorbeikam, ließ sie wie von Zauberhand seine Schuhe aufgehen, sodass er stolperte und kicherte von ihrem Sitzplatz aus. Sie saß auf einen Pfeiler, der wohl früher zum festtauen der Schiffe gedient hatte. Ihr Lächeln hielt dieses Mal jedoch nicht lange.

  • Die Sohlen ihrer Stiefel waren gut. Und doch hatte die Djirin das Gefühl, jeden einzelnen Stein der gepflasterten Strasse zu spüren. Es war ein verlassener Ort, der Hafen dieser seltsamen Stadt. Sie hatte schon manchen Hafen gesehen, und am Anfang des Viertels unterschied sich auch dieser hier nicht sehr von ihnen. Es war laut, derbe Sprüche und Schlägereien gehörten zum guten Ton. Zwielichtige Gestalten bevölkerten die Strassen. Doch hier nun, beim eigentlichen Hafenbecken, war es so gänzlich anders. Wo sonst stolze Schiffe sanft schaukelten schwammen hier nur halb verlotterte Kähne. Übrig geblieben als die Insel versenkt wurde, so hatte sie gehört. Doch so trostlos hätte sie sich das Ganze wirklich nicht vorgestellt.


    Vor ihr stolperte ein Mann. Über die eigenen Füsse, wie es schien. Doch etwas liess sie stutzen, irritierte sie. War da nicht? Ja. Ein leiser Hauch, beinahe unmerklich, liess ihren magischen Sinn erklingen. Überrascht sah sie sich um.

  • Lysias Blick blieb an der fremd aussehenden Frau hängen. Die Feenelfe liebte alles Schöne und der Schleier, welchen nutzen er auch haben mochte, gefiel ihr über die Maßen. Sie wollte sich ihn gerne genauer ansehen.
    Mit ihrer verfügbaren magieartigen Kraft versuchte sie den Schleier ähnlich als hätte ihn der Wind ergriffen vom Gesicht der Frau forttragen zu lassen.

  • Sildarion schritt einsam am Pier entlang. Er dachte nach, während er sich auf eine kleine Kiste setzte und seinen Blick schweifen ließ. Er beobachtete die verschiedenen Personen, die sich dort herumtrieben und seufzte. Arjundil, sein Rabe, pickte an dem kleinen Lederbeutelchen, das Sildarion bei sich trug, worauf Sildarion es öffnete und ein kleines Stück Brot herausfischte, welches er dem Raben zum aufpicken gab. "Hier, mein treuer Freund.", flüsterte er lächelnd und verschloss das Beutelchen wieder. "Wenn ich nicht bald wieder etwas jage oder einen anderen Auftrag erledige, geht mir bald das Geld für Vorräte aus.", dachte er bei sich.

    "In diesem Leben, mein Sohn, wirst du vieles finden, was du nicht verstehst, vieles sehen, was du nicht begreifst und noch mehr erleben, was du dich nicht zu träumen wagtest. Und am Ende wirst du deinen Weg gehen, deine Entscheidungen treffen und erkennen, dass die Antworten auf all deine Fragen die ganze Zeit in dir waren und darauf warteten, dass du die richtigen Fragen stellst." - Shiraya Winterhauch, Sildarions Mutter

  • Bestens gelaunt wanderte Saniya entlang des Hafens und warf alle paar Schritte eine Münze nach oben, um sie wenige Sekunden später geschickt wieder aufzufangen. Der gestrige Tag hatte sich gelohnt. Es war ihr gelungen eine recht große Anzahl von Marktbesuchern eine gekonnte Vorstellung zu bieten. Und das ganz ohne Zwischenfälle. Niemand hattee sich blicken lassen, ihr das Leben schwer zu machen. Saniya grinste in sich hinein. Der einzige Rothaarige, dem sie auf dem Marktplatz gewahr wurde, war ein kleiner Menschenjunge, der ihr im Auftrag seiner Mutter ein paar Münzen zukommen ließ. Herrlich ... Und war sie ein weiteres Mal auf dem Weg zum Markt. Doch heute wollte sie ihre frisch verdienten Münzen unter die Leute bringen. Vielleicht hier ein neues Kleid und dort eine hübsche Halskette. Ein versonnener Blick zierte ihre Augen. Wenn es schon niemanden gab, der ihr derlei Geschenke machte, so musste sie sich eben selbst beschenken.

  • Sildarion schrak auf, als er Schritte hörte und sah auf. Er zog sich instinktiv die Kapuze etwas weiter ins Gesicht, damit er beobachten konnte, ohne dass es jemand bemerkte. Arjundil erhob sich in die Luft und krächzte einmal auf, ein Zeichen, dass von dieser Person - vorerst - keine Gefahr auszugehen schien. Sildarion musterte die Gestalt und sah eine junge Frau, die, wie er zugeben musste, sehr attraktiv war. Nun musterte er sie mit unverhohlenem Interesse und ließ seine Hand unwillkürlich unter dem Umhang über dem Knauf seines Kurzschwertes schweben, während er sich mit der anderen zum Schein an seiner Stiefelschnalle herumnestelte. Er lächelte, so wie er es immer tat, während er seinen aktuellen Beschäftigungen nachging.

    "In diesem Leben, mein Sohn, wirst du vieles finden, was du nicht verstehst, vieles sehen, was du nicht begreifst und noch mehr erleben, was du dich nicht zu träumen wagtest. Und am Ende wirst du deinen Weg gehen, deine Entscheidungen treffen und erkennen, dass die Antworten auf all deine Fragen die ganze Zeit in dir waren und darauf warteten, dass du die richtigen Fragen stellst." - Shiraya Winterhauch, Sildarions Mutter

  • Was war das? Saniya war zusammen gezuckt, als plötzlich ganz in ihrer Nähe etwas dunkles in die Luft stieg. Doch das kurz darauf folgende Krächzen gab ihr die Antwort und sie grinste nach oben, in die Richtung, in welche der Rabe geflogen war. Kurz grinste sie nach oben und ging sogleich weiter ihres Weges. Doch etwas ließ sie inne halten. Saniya blieb stehen und warf einen Blick über die Schulter zurück, in die Richtung, aus der sie gekommen war. Wurde sie beobachtet? Und tatsächlich. Nicht weit von ihr saß ein Kerl unter einem Umhang und tat so, als wäre er eingehend mit seiner Stiefelschnalle beschäftigt. Vorsichtshalber ließ sie die Münze, mit welcher sie zuvor noch gespielt hatte, zu den Anderen in ihren Beutel gleiten, den sie an ihrem Gürtel befestigt hatte.

  • Sildarion sah auf und grinste verstohlen. Anscheinend war er durchschaut. Nun, er hatte es ihr auch zu leicht gemacht. Lächelnd sah er nun zur Frau auf und nickte ihr zu. "Guten Abend, die Dame. Es lag mir fern, dass mein gefiederter Freund Euch erschrickt. Lasst mich Euch angemessen entschädigen. Vielleicht bei einem Glas Wein?", schlug er höflich mit seiner freundlichen, wenn er laut sprach, wohklingenden, Stimme.

    "In diesem Leben, mein Sohn, wirst du vieles finden, was du nicht verstehst, vieles sehen, was du nicht begreifst und noch mehr erleben, was du dich nicht zu träumen wagtest. Und am Ende wirst du deinen Weg gehen, deine Entscheidungen treffen und erkennen, dass die Antworten auf all deine Fragen die ganze Zeit in dir waren und darauf warteten, dass du die richtigen Fragen stellst." - Shiraya Winterhauch, Sildarions Mutter

  • Saniya erwiderte das Lächeln des Mannes nicht und kam auch keinen weiteren Schritt auf ihn zu. Lieber bevorzugte sie es, ihn zu beobachten und im Auge zu behalten. "Guten Abend", erwiderte sie in kühlem Tonfall. Der Rabe gehörte also zu ihm. Eigentlich gehörten in Saniyas Weltbild die Tiere einzig und allein der freien Natur doch in der Stadt war das alles anders. Auf ein Glas Wein wollte er sie also einladen? Nun gut. Nun erwiderte Saniya sein Lächeln endlich. Doch sie kam weder näher doch klang ihr Ton freundlicher, als sie antwortete. "Und wie ist Euer Name? Ich ziehe es vor, die jenigen zu kennen, von denen ich mich einladen lasse".

  • Daerid studierte die Leute immerzu, wenn es gerade nichts Wichtigeres zu tun gab. Er war schon recht lange nicht mehr in der Stadt gewesen und so würde es mit großer Wahrscheinlichkeit lukrative Aufträge abzugreifen geben, wenn man wusste wo man an sie heran kam. Aber dieses Unterfangen war der Nacht und ihren besonderen Orten vorbehalten, der Dunkelheit mit ihren geheimnisvollen wabernden Schatten und finsteren Ecken. Er zog sie dem Tag vor und so lehnte er auch jetzt lässig aber unsichtbar verborgen im tiefen Schatten an einer Wand einer der alten Lagerhallen und beobachtete das Leben, das im einfältigen Frohsinn um ihn herum statt fand. Frohsinn, wie eine junge Frau ihn ausstrahlte, die am Pier entlang flanierte und kapriziös mit einer Münze spielte. Plötzlich hielt sie inne und Daerid's Blick blieb etwas widerwillig an ihr haften. Sie wandte sich zu einem verhüllten Mann um, der auf einem kleinen Fass am Pier Platz genommen hatte. Er hatte ihn zuvor schon mit seinem Raben ankommen sehen, aber ihm keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt. Jetzt aber zuckten die Mundwinkel des Assassinen unwillkürlich ein wenig als dieser vorgeblich an seinem Schuh eine Schnalle untersuchte. Glaubte er ernsthaft, die andere Hand über seiner Waffe würde ihn vor dem Tod bewahren, wenn diese schlanke geschmeidige Schönheit Canvele's Profession angehören würde ? Leidenschaftslos ging Daerid im Kopf durch, wie man den Mann an ihrer Stelle am effektivsten und möglichst ohne Aufsehen aus dem Weg räumen würde. Offenbar sprachen die beiden miteinander. Schade eigentlich. Daerid's Lippen verzogen sich zu einem kalten Lächeln. Reich war sie nicht - aber exquisiten Geschmack schien die Kleine zu haben, denn nichts an ihrem Äußeren beleidigte seinen strengen Sinn für Ästhetik. Diese Schönheit hätte auch er sich durchaus als Möglichkeit vorstellen können, sein Bett warm zu halten. Mit ausdruckslosem Gesicht verfolgte seine kalten Augen, was sich aus dieser Begegnung noch ergeben mochte.

  • "Mein Name ist Sildarion, werte Dame und ich stürbe zur Stund', wüsste ich den Euren.", gab Sildarion lächelnd zurück. Er erhob sich zu seiner vollen Größe und sah sie an. Seine ganze Haltung wirkte elegant, geschmeidig und doch, unbewusst, gefährlich. Er nahm ihre Hand, küsste sie höflich und schlug seine Kapuze zurück, um sein Gesicht zu offenbaren. "Meine Einladung zu einem Glas Wein oder einer anderen Erfrischung steht noch immer, reizendes Fräulein.", sagte er und deutete eine Verbeugung an. Arjundil krächzte erneut und setzte sich dann auf Sildarions Schulter, um ihm zärtlich ins Ohr zu kneifen.

    "In diesem Leben, mein Sohn, wirst du vieles finden, was du nicht verstehst, vieles sehen, was du nicht begreifst und noch mehr erleben, was du dich nicht zu träumen wagtest. Und am Ende wirst du deinen Weg gehen, deine Entscheidungen treffen und erkennen, dass die Antworten auf all deine Fragen die ganze Zeit in dir waren und darauf warteten, dass du die richtigen Fragen stellst." - Shiraya Winterhauch, Sildarions Mutter

  • Nahe der Frau mit dem Schleier, schlug ein Mann seine Kapuze zurück und erweckte kurz die Aufmerksamkeit der Feenelfe. Sie überlegte kurz auch be ihm einen magischen Trick anzuwenden, doch sie konnte nur einen gleichzeitig benutzen und so wandte sie sich wieder der Frau zu.

  • Saniya ließ ein helles Lachen vernehmen. "Nun dann will ich Euch nicht unwissend sterben lassen. Mein Name ist Saniya", stellte auch sie sich nun vor. Als sich Sildarion erhob und sich in seiner vollen Größe zeigte, musste Saniya etwas den Kopf nach hinten neigen, um ihn ansehen zu können. Sie ließ ihn gewähren, als er ihr einen Handkuss zuteil werden ließ und war recht erleichtert, als Sildarion endlich die Kapuze zurück schlug, um sein Gesicht frei zu geben. Ein Zeichen dafür, dass er wohl nichts zu verbergen hatte. So hoffte Saniya zumindest. "Nun ich kenne da ein vorzügliches Gasthaus am Eingang des Händlerviertels", schlug sie vor, denn die 'Schwarze Katze' gehörte nicht zwangsläufig zu ihren bevorzugten Gasthäusern.

  • Der hochgewachsene Mann schlug die Kapuze zurück und Daerid's professioneller Geist speicherte augenblicklich dessen markante Gesichtszüge ab. Leidenschaftslos registrierte er den zutraulichen Raben auf der Schulter des ansehlichen schwarzhaarigen Elfen als Schwachstelle. Zuneigung zu einem anderen Geschöpf - egal ob Person oder Tier - machte angreifbar und in Daerid's Augen war dieser fatale Nachteil nicht auszugleichen. Auch wenn er durchaus die Vorteile sah und verstand, die so einem geflügelten Begleiter innewohnten. Der Handkuß - der Mann ging kalkuliertes Risiko, kein Feigling - aber vielleicht eine Nuance zu sehr von der eigenen Ausstrahlung überzeugt. Das hübsche Täubchen sah der Assassine nur von hinten. Auch in ihrem silberhellen Lachen fanden seine Sinne keinen Misston. Es war nichts Schrilles oder Albernes darin soweit der leise Ton durch die sonstigen Geräusche des Hafens hindurch vom Wind an seine Ohren getragen wurde. Ihre Haltung ..... im Zusammenspiel mit dem Lachen schien die Annahme berechtigt, dass die Kleine selbstbewußt genug gewesen wäre, den Handkuß des gutaussehenden Elfen zurück zu weisen und ihrer Wege zu gehen. Daerid wechselte träge das Standbein und überlegte, ob er diese Studie noch ein wenig fortführen sollte oder den Rückweg zu seinem Quartier antreten würde.

    Man beherrscht die Leute mit dem Kopf - mit einem guten Herzen spielt man nicht Schach.


    Nicolas Chamfort

  • "Saniya.", Sildarion wiederholte den Namen und lächelte. "Welch Wohlklang in meinen Ohren. Ein wahrhaft treffender Name.", fügte er hinzu und bedeutete ihr, den Weg zu zeigen. "Ich freue mich, in dieser Gegend jemanden kennenlernen zu können." Unwillkürlich griff er nach seinem Geldbeutel und rechnete kurz. Ja, das dürfte noch für mehr als nur einen netten Abend reichen. "Gehen wir?"

    "In diesem Leben, mein Sohn, wirst du vieles finden, was du nicht verstehst, vieles sehen, was du nicht begreifst und noch mehr erleben, was du dich nicht zu träumen wagtest. Und am Ende wirst du deinen Weg gehen, deine Entscheidungen treffen und erkennen, dass die Antworten auf all deine Fragen die ganze Zeit in dir waren und darauf warteten, dass du die richtigen Fragen stellst." - Shiraya Winterhauch, Sildarions Mutter

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